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Abend-Ausgabe Deiuosvpvfk»» kür Lrtpeia un» Vorvrtr »urch unser» «rager .«Ä .1 „ ""?,^p"»eurermaitüyli» In«Hou«««brochtr m«uatUch l.r» M.. olerlellührlich,.75 M. »ei »er V»^häft»st»U», unfern ZMoleu un» ft«,,ab»st«Uen ada»h»lt: monatlich iM.,vi»r«»ltahrllch,M. Dur» »Ie Post: tnaerhald veutschlaaS» un» »er »eutschea Kolonie« monatlich 1^0 M., vierteljährlich «.so M., auofchllegllch postdesteUgel». Da« telpzigerLageblatt erscheint werktags »mal, Son«. u.Zrtertagslmal. sa Leipzig, »en Nachbarorten un» »en Drtrn mit eigenen Filialen wir» »i» ybe«»au»»ad« noch am tzden» »«« Erscheinen« in» hau» geliefert. VerUner Ne»aktt»«;I« Sen Zelten 17, Zernsprech-^nschiug: Konto Nr.447. Amtsblatt des Rates und despollzerarntes der Stadt Leipzig Ne»aktion un» SeschSftssteUe: ^okannisgass« Nr.S. » Zernsprech.fiuschluZ Nr. 1»»»I un» >»0»4. ISS. Jahrgang sür Inserat» au» teipzlg un» Umgebung SW /knzeigenproif e. 1 spolti,» Petit,»«>»,- ps., »>» n»klom.,r«i», m.. von au»wärt» so Pf.» Neklamea t.ro m , Kleln« ynzeigen »lepetitzeile nur lopf.d.wicürrbol.Rab.,Inserat» von SebörSrn im omtlichenLell »t« Petit» »eil» 5»ps. Seschitftoanzrigrn mit plohvorschrist >m Preise rrhäht. Nabatt na» karts. Veilagenr ch«samtausI.-M.»a»Eaus»aS au»schl.P»stg»dühr. finzetg«n»ftanahmr: lohanniogasse».bei sitmtlichen Lilialen de» Leipziger Eagedlatte» un» allen Annoncen Exp«»itton«n »e« In» un» Nu-lan-e». Srschiistostelle für Verltn u.»le pr. Vranüendurn: direktionWalterZllegrt, Verlin S-14. vre Sener Strotz» 47. Zernsprech-finschlutz: Moribplah lSSLI. Nr. 420 Mittwoch, »eo tS. «uzult. 1914. Die Haltung Rumäniens. Die belgische Königsfamilie flieht nach Antwerpen. — Ein Balkanbund gegen Rußlands serbische Truppen desertieren. — Die japanischen Studenten verlassen Deutschland. Nach vielen Anfragen zu schließen, ist die gestrige Meldung von dein Gefecht vei Stallu-- pönen mit großer Genugtuung ausgenommen worden, hat aber auch einige Zweifel I-ervorgeruscn. Wir werden darauf hin gewiesen, daß »vir doch bereits vorige Woche die amtlict)e Mitteilung gebracht hätten: Der deutsche Boden ist vom Feinde frei. Da Stallnpönen eine deutsche Stadt ist, folgert man nun, jene Meldung sei nicht zutreffend oder verfrüht gewesen. (Ls ist allerdings richtig, daß jene Bemerkung: „Der deutsche Boden ist vom Feinde gesäubert" in einer amtlichen Mitteilung enthalten war, und zwar in der vom 12. August, die den Erfolg von Mülhausen meldete. Sie mußte also auf den deutschen Boden im West en bezogen werden. Immerhin traf sie, auch unter dieser Einschränkung, nicht ganz zu, denn am 17. August wurde die Meldung von der Schlappe bei Schirmeck im Elsaß ausgegeben, die sich am 14. August, also zwei Tage nach dem Gefecht bei Mülhausen, ereignet und mit dem Berlust einer Anzahl Kanonen geendet hatte. Man fragt sich nebenbei, weshalb ihre Zahl nicht genannt wurde, während die Zahl der bei Mülhausen und Lagarde eroberten französischen Geschütze sofort genau mitgeteilt worden war. Das deutsche Volk ist in so zuversichtlicher Stimmung und ist von solchem Vertrauen auf die Heeresleitung erfüllt, daß unserer Meinung nach keine Befürch tung vor einer üblen Wirkung unerfreulicher Nachrichten angebracht ist. Jeder Krieg hat seine Wechselfälle. Selbst Niederlagen würden eben hingenommen werden müssen, in dem Vertrauen, daß der Ausgang dennoch unseren Hoffnungen entsprechen wird. Auf Wendungen in einer amt lichen Meldung, wie jene über den Verlust bei Schirmeck: „Sie (die Festungstruppc) hat zwar die Geschütze, nicht aber den Mut verloren," könnte man ruhig verzichten. Was nun Stallupönen angeht, so hat man es offenbar mit einem Vorstoß der russischen Grenztruppen zu tun, der um so weniger zu beunruhigen braucht, als er ja scharf zurück gewiesen worden ist. Unsere Truppen haben sich nach der Wolffschen Nteldnng überaus tapfer ge schlagen, und da überdies unser Grenzschutz im Osten Tag für Tag verstärkt wird, werden die russischen Vorstöße auf deutsches Gebiet seltener werden und hoffentlich ganz aufhörcn. Jeden falls haben wir Grund, mit der Tatsache, daß es unserer Heeresleitung gelungen ist, den Osten gegen eine russische Ueberschwemmung zu sichern, zufrieden zu sein. Die ersten Entschei dungen l)aben wir im Westen auf französischem Boden zu erwarten, und sind sie erst zu un serem Gunsten gefallen, so wird es dem Feinde im Osten schwer gelingen, uns die Zuversicht auf ein gutes Ende zu rauben. Aus diesen Tagen und Stunden gespanntester Erwartung und Un ruhe werden wir — tvir glauben es bestimmt — bald durch gute Kunde erlöst sein. Vie Haltung Rumäniens. lVon unserem Sonderberichterstatter.) . Bukarest, 11. August. Es ist kein Fortkommen von hier. Längst schon wollte ich im Gefolge der in Polen sieg reich vordringenden Truppen sein. Aber die Züge verkehren nur unregelmäßig und nur bis zur rumänischen Grenze. Dann stockt alles, und bis zum vollständigen Aufmarsch der österreichischen und deutschen Truppen wird es wohl auch so bleiben. Auch keine Post kommt aus Deutsch land und Oesterreich hier an. Seit den 15 Tagen, wo ich die Heimat verließ, bin ich ohne jede Nachricht von den Meinigen. Und dabei gibt es in dieser außerordentlichen Zeit doch sehr wichtige Privatinteressen zu regeln. Gestern hieß es, man befördere in Oesterreich und Deutschland nur noch offene Postkarten, keine Briefe. Ich bin daher um das Schicksal meiner früheren Briefe besorgt. Werden sie angekommen jein ? Auch Telegram,ne laufen nur spärlich und mit einer Verspätung von 4—5 Tagen aus Deutschland hier ein. An Zeitungen erhalten wir so gut wie gar nichts mehr hier aus dem Auslande. Heute tarnen die Wiener Blätter vom 24. Juli! Ich schicke trotzdem diesen Brief aus gut Glück! Und dabei die Geldnot! Niemand hat mehr Geld, da alle Zahlungen, auch die Kredite von den Banken, verweigert werden. Insbesondere fehlt es an hartem Gelde. Nirgends kriegt man eine Banknote gewechselt, alles hält mit dem Bargeld zurück. Alle Lebensmittelprcise schnellen zu ungeahnter Höhe empor, und unter dem Drucke dieser Verhältnisse hat die Negierung heute ein allgemeines Moratorium zunächst für die Dauer eines Monats ausgesprochen. Oester- reichisches Geld muß zu Wucherprciscn eingewech selt »verden: für eine Krone mutz man einen Leu 50 Bani bezahlen. Das ist ein Aufschlag von 70 Prozent! Betrunkene durcheilen die Straßen und hal ten brüllend Lobreden auf Frankreich und Ruß land, und allabendlich spielen die ungezählten Zigeunerkapellen in den niedrigen Restaurants, immer von neuem Dakapo verlangt, das rumä nische Lied „Auf zu den Waffen!" Eine Anzahl Blätter kann sich nicht genug tun in der Ver breitung französischer Siegesdapesch en und in Hetzartikeln gegen Oesterreich und Deutschland. Man weiß hier nur zu gut, woher der Wind kommt, der diese Segel bläht. Um dem Publikum auch die aus deutschen Quellen kommenden Nachrichten zugänglich zu machen, läßt das hiesige deutsche Konsulat von morgen an zweimal täglich durch Extrablätter in rumänischer Sprache die deutschen Depeschen unentgeltlich auf den Straßen und in den Kaffee häusern verteilen. Die deutsche Gesandtschaft, die sich gegenwärtig in Sinaia, der Sommer residenz des Königs, aufhält und dort oie De peschen vom Auswärtigen Amt in Berlin erhält, telephoniert die Depeschen regelmäßig an das hiesige deutsche Konsulat. (Dieses Verfahren ist sehr angebracht und sollte anderwärts von den deutschen Konsulaten nachgeahmt werden. D. R.) Die Regierung hat bisher die beschlossene Neutralität streng eingehalten. Doch meh ren sich die Stimmen, welche eine Stellung nahme gegen Rußland fordern. Dies entspricht wohl auch dem eigentlichen Wunsche des Königs. In dem Kronrate, in welchem die Neutralität beschlossen wurde, soll es zu einer yochdramatisckien Szene gekommen fein, als Stimmen für einen Anschluß an den Dreiver band laut wurden. König Earol soll hierbei an die großen Erfolge seiner jetzt 48 jährigen Re gierung erinnert und erklärt haben, daß er als konstitutioneller Fürst sich vor einem etlvaigen derartigen Beschlüsse seiner Ratgeber respektvoll verbeugen werde, daß er ihn aber nicht ge nehmigen, vielmehr vorher seine Abdankung vollziehen werde. Diese Erklärung soll einen ungeheuren Eindruck gemacht haben. Wie man weiß, hat nur Earp sich für einen sofortigen Anschluß an Oesterreich und Deutschland aus gesprochen und damit die Anschauung des Kö nigs getroffen. Vielleicht ereignen sich im Laufe des Krieges Umstände, welche Rumänien an die Seite Oesterreichs und Deutschlands führen wer den. Zur Sicherheit der Grenzen hat man eine teilweise Mobilisation angeordnet. Zum Schutze des Pctroleumgebietes sollen allein 40000 Mann verwendet werden. Den Bukarester Friedcusvertrag hält man für ernstlich gefährdet. Man erwartet im Laufe des Krieges Ereignisse, die eine Veränderung der in diesem Vertrage festgesetzten Grenzen als un umgänglich erscheinen lassen dürften. Des Kaisers Abflhieösworte an seine Garde. Bevor das Leibregiment der Hohenzollern, das 1. Garderegiment zu Fuß, seine Garnison Pots dam verließ, hat sich der Kaiser als Chef des Re giments von seinen Grenadieren mit einer Ansprache verabschiedet, die folgenden Wortlaut hatte: „Die früheren Generationen und auch alle, die heute hier stehen, haben die Soldaten des ersten Garderegiments und meiner Garde an diesem Orte schon öfter versammelt gesehen. Sonst war cs der Fahneneid, das Gelübde, das wir vor dem Herrn schwuren, das uns hier vereinte. Heute sind alle hier erschienen, den Segen für die Waffen zu er bitten, da es jetzt darauf ankommt, denFahnen- eidzu beweisen bis zum letzten Blutstropfen. Das Schwert soll entscheiden, das ich jahrzehntelang in der Scheide gelassen habe. Ich erwarte von meinem ersten Garderegiment zu Fuß und meiner Garde, daß sic ihrer glorreichen Geschichte ein neues Ruhmesblatt hin zufügen werden. Die heutige Feier findet uns im Vertrauen auf den höchsten Gott und in Erinne rung an die glorreichen Tage von Leuthen, Chlum und St. Privat. Unser alter Ruhm ist ein Appell an das deutsche Bolk und sein Schwert. Und das ganze deutsche Volk bis auf den letzten Mann hat das Schwert ergriffen. Und so ziehe ich denn das Schwert, das ich mit Gottes Hilfe Jahrzehnte in der Scheide gelassen habe. (Bei diesen Worten zog der Kaiser das Schwert aus der Scheide und hielt es hoch über seinem Haupte.) Das Schwert ist gezogen, das ich, ohne siegreich zu sein, ohne Ehre nicht wieder ein st ecken kann. Und ihr alle sollt und werdet mir dafür sorgen, daß es erst in Ehren wieder eingesteckt werden wird. Dafür birgt ihr mir, daß ich den Frieden meinen Feinden diktieren kann. Auf in den Kampf mit den Gegnern und nieder mit den Feinden Branden burgs! Drei Hurras auf unser Heer! Der Regimentskommandeur erwiderte darauf: „Eurer Majestät danke ich ganz untertänigst im Namen von fast siebentausend Grenadieren und Füsilieren für den überaus gnädigen Abschieds gruß, den Eure Majestät uns zugerufen haben. Wir geloben hier auf dieser von der Tradition geheiligten Stätte, wo Jahrhunderte preußischen Ruhmes auf uns herabsehen, den Grenadieren des großen Königs cs gleichzu tun, die furchtlos einer Welt von Feinden entgegensahen, nur ihrem König und ihrer gerechten Sache oer- > trauend. So vertraut »in jsdsr von uns Eurer Majestät. Unser unbezwingbarer Wille zum Siege soll gleich sein dem, der die Stürmer von Chlum und St. Privat beseelt hat. Und jeder von uns, der in den beiden Regimentern in Reih und Glied steht, weiß, daß es nur eins gibt für uns: zu siegen oder zu sterben. Dies geloben wir, indem wir in den altpreußischen Schlachtruf ein stimmen, mit dem wir heute unser Leben aufs neue bis zum letzten Blutstropfen Eurer Majestät weihen: Seine Majestät der Kaiser und König, unser geliebter Kriegsherr und Rogimentschef, Hurra!" Zur Haltung Japans. G Berlin, 19. August. (Eig. Drahtm.) Die Mel dung von einem bevorstehenden Ultimatum Japans hat hier nicht überrascht. Ob mit einem Eingreifen Amerikas zu rechnen ist, läßt sich im Augenblick weder sagen noch absehen. In teressant ist jedenfalls, was der frühere amerika nische Botschafter Herr Henry White, der zurzeit in Berlin weilte und heute über Holland nachWashington zurückkehrt, einem Mitarbeiter des „B. T." erzählt: „Die Vereinigten Staaten", sagte der Bot» schafter, „werden natürlich diese Wendung der Dinge mit ganz besonderer Aufmerksamkeit verfolgen", und nach den Erklärungen des Botschafters liegt es ganz und gar nicht im Interesse der Vereinigten Staaten, daß Japan und Rußland sich im fernen Osten auf Kosten Deutschlands bereichern und zu allein ge bietenden Mächten werden. Mit aufrichtiger Be wunderung sprach der Botschafter von dem Eindruck, den das geeinte Deutschland in diesen ernsten Tagen auf ihn gemacht habe. „Es sind unvergleichliche Eindrücke von der sittlichen Größe des deutschen Volkes", sagte Herr Henry White, „die ich mit mir nach Hause nehme. Ich bedaure, daß ich Berlin verlassen muß, das uns in diesen Tagen so viele Beweise hilfsbereiter Sym pathie gegeben hat. Ich glaube, nirgends in Europa ist man heute so geborgen wie in dieser Stadt, die trotz der Schwere der Zeit nichts von ihrer ruhigen Sicher» heit verloren hat. Jedenfalls dürfen Sie sicher sein, an allen Amerikanern, die Deutschland kennen, Freunde zu haben, und besonders an unserem Ber liner Botschafter Gerard, der die wundervolle Organisation bewundern konnte, die sich die Deut schen in ihrem Heer und ihrer Marine geschaffen haben. Er könne nicht glauben, daß sie überwunden werden könne." o Berlin, >s. August. (Eig. Drahtbericht.) Da» Berliner Polizeipräsidium ordnete gestern gegen Abend an, daß die japanische Botschaft mit eine« starken Polizeischutz zu umgeben sei. In der elften Nachtstunde waren alle Räum« de» Botschaftsgebäude» beleuchtet. Man konnte von de, Straße au» sehen, wie in allen Räumen ge arbeitet wurde. Die Räume de» Berliner Nippon-Klnb» sind schon seit mehreren Tagen fast gänzlich verwaist. O Berlin, 1b. August. (Eig. Drahtbericht.) Zn Marburg und auch in München find sämtliche japanischeStudenten.di« dort immatrikuliert waren, plötzlich verschwunden. Ein öalkanbunü gegen Rußland! Der „Voss. Ztg." wird aus Wien gemeldet: „Uebcr die bereits gemeldete Reise des türkischen Ministers des Innern Talaat und des Präsidenten der türkischen Kammer Halil nach Bukarest schreibt die „Reichspost": Ein neuer Balkanbund ist im Entstehen begriffen, aber nicht als Werkzeug Rußlands, sondern zur Verteidigung gegen Ruß land, zur Wahrung der Freiheit der östlichen Balkanstaaten, zur Sicherung Konstantinopels und der Meerenge»: die Aktion ist weiter gediehen, al» die heute vorliegende Meldung vermuten läßt. Diese Meldung der „Reichspost" stimmt überein mit wertvollen Informationen, die man in Wien erhält." Vie belgische Königsfamilie flieht nach Antwerpen. Frankfurt a. M., IS. August. (Eigener Draht bericht.) Der König der Belgier und seine Familie sind nach dem Schloß in Antwerpen übergesiedelt. Die Ueberfiedelung der Regierung von Brüssel nach Antwerpen hat begonnen. Zn der Um gebung von Brüssel wird durch die BUrgerwehr der Stadt die Verteidigung vorbereitet. Amerika erteilt Frankreich eine Absage. Mailand, IS. August. (Eigene Drahtmeldung.) Der „Corriere della Sera" gibt eine Meldung des Londoner „Daily Telegraph" aus Washington wie der, wonach Frankreich Verhandlungen mit amerikanischen Bankier» anknüpft, um in New Port Werte zu hinterlegen als Zahlungs garantie für Proviant, den Frankreich aus Nordamerika beziehen wollte. Obwohl kein Gesetz existiert, das den Export verhindern würde, hat Präsident Wilson untersagt, den fran zösischen Vorschlag anzunehmen, da Gefahr bestehe, durch die Ausfuhr notwendiger Le bensmittel Amerika zu schädigen. Einzelheiten über -ie Einnahme von Schabatz. Budapest, 1b August. Der „Poster Lloyd" ver- ösfentlrcyt einen Bericht eines Teilnehmers an der Erstürmung von Schabatz, der besagt: „Am Freitag um 2 Uhr nachts wurde Alarm geblasen. Wir, wurden auf Kähnen über gesetzt unv die Fels befestigun gen, die von regulärem Militär und Komitadschis besetzt waren, wurden mit dem Bajonett genommen, ohne daß die Serben größeren Widerstand geleistet hätten. In Schabatz selbst aber entspann sich ein ver zweifelter Straßenkamps. Nach einstündigcm Kampfe wurde der Ort besetzt, aber noch wurde aus Kellern und Böden und aus den Dachfenstern der Kirche auf uns geschossen. In einer nahegelegenen Sägemllhle verschanzten sich etwa t>0 Komitadschis, die Hand granaten warfen. Die Mühle wurde schließlich in Brand gesteckt. Am nächsten Tage erneuerten die Serben ihren Angriff wieder, wurden jedoch mit großen Verlusten zurückgeworfcn. Die Serben -esertieren. Wien, 19. August. Die „Wiener Allgem. Zeitung" meldet aus Budapest: Ein hier eingetroffener ver wundeter österreichischer Offizier erzählt über die Kämpfe an der Drina und Save: Unsere Truppen griffen, abgesehen von der Gefahr beim Uebersetzen über diese Flüsse, den Feind an den stärksten Punkten an. Während des Kampfes desertierten die Serbe» massenhaft in voller Ausrüstung und wurden von uns entwaffnet. Bis zu meiner Verwundung be trug die Zahl der Deserteure etwa 609. In glei cher Weise verlief das Treffen bei Loznica; doch hatten wir hier einen viel stärkeren Feind gegen uns. Die belgische Meute jchän-et Kloster. Laut „Kölnischer Zeitung" hat der belgische Pöbel in dem Kl 0 ster „Jesuit" bei Lüttich 2S Klosterbrüder und einen Pater ermordet. Der Pöbel zündete dann da» Kloster an allen Ecken a». Den in acht Autos auf Anruf angckommenen deut schen Truppen war es nicht mehr möglich, das Kloster zu retten. Sie geleiteten 350 Klosterbrüder an die Grenze unter Mitnahme der ziemlich beträchtlichen Schätze de» Kloster».