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Albend- Ausgabe Gr Leipi!« un» vor» eie Sur» unser« Lr»,ee VTA« »Is » < ua» «peoiteure Lmaltüsttch i^» hau» «edrachtr monatlich l.rr m., viertryShrUch Z.7S m. 0»i »er »tschSstsstrUr, unser« Zttiale» «n» Nu»s»b«g»U«n ad««»ott: manatltch l M., »l«rt«II»I>rUch Z M. Durch Sir Post: innerhalb VrutschianS» unS Srr Srutschrn Kolonir» monatlich M., vierteljährlich 4.r» m., auos»IirßUch postdrstrUgrl». vo» Leipziger Lagedlatt erscheint werktags rmal.Sonn-u. Zrirrtagotmal. S« Leipzig, Sen Nachbarorten un» Sen Orten mit eigenen Malen wir» »i« Md»n»au»gad» noch am »den» »es erscheinen« in» hau, geliefert, berliner Nr»aktio«: In Sen Zelten 17, Zernsprech-,-.«schlug: Kans« Nr.4»7. /trnLsbUM des Rates und des poUreüuntes der Stadt Lerpzrg «»Saktion un» «eschaft»steUe: Johanni»,ass« Nr.». * -ernsprech-slnschluS Nr. I»»«, US», un» 14»44. ISS. Jahrgang kür Inserate au» Leipzig un» Umgebung »l« rf tl^tlAutlpkklfa » ispalttg»petitzeiieUPf., »t« N»klamr,ril» 1M.» »on au»w»rt»r» ps., Reklamen i.ro m.. 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Die „Daily News" über Deutschlands Aampf auf keben und Tod. — Grey und die Neutralität Belgiens. — „Daily Tbronicle" über das Verbrechen Englands an der Zivilisation. — Der Londoner Neutralitätsausschuß. — Englands verhängnisvoller Ehrgeiz, der Richter Europas zu sein. — Der Arieg ein Werk der Tory-Ehauvinisten und des Geschäftsneides. rs: Unser Kop cnhagener ^.-Mitarbei ter übermittelt uns eine Auswahl engli scher Kundgebungen gegen die Beteiligung Englands am Kriege. Diese Stimmen sind sehr bedeutsam und zeigen, daß drüben die Ver nunft noch eine Macht ist, die sich Gehör zu verschaffen weiß. Allerdings darf uns dieser Um- stand noch nicht verleiten, an einen baldigen Sieg dieser geistigen Strömung über die Politik des Herrn Grey zu glauben. Wir erinnern an den Beginn des Burenkrieges, wo sich ebenfalls das gesittete England zunächst mächtig gegen Cham berlain auflehnte, aber bald durch den all gemeinen Lärm fast ganz zum Schweigen ge bracht wurde. Es sollte uns eine Genugtuung sein, wenn sich diesmal die bessere Einsicht in England im Kampfe mit einer ebenso verhäng nisvollen wie verwerflichen Politik standhaft be haupten würde. Wenn sie schwerlich fürs erste an dem Gange der Dinge etwas ändern kann, wird sie vielleicht doch, sobald sich nämlich die Rechnung Greys als falsch Herausstellen sollte, die politische Geltung erringen, die ihr jetzt noch fehlt. Kopenhagen, 13. August 1914. Man wäre in einem Irrtum befangen, würde man annehmen, daß die Teilnahme Englands am Kriege gegen Deutschland eine einmütige Zustim mung des britischen Volkes gefunden habe. Es sind vielmehr in der letzten Zeit — auch nach der eng. lischcn Kriegserklärung — viele Stimmen englischer Pretzorgane, Politiker und Gelehrter laut geworden, welche die Aufgabe der englischen Neutralität als unnötig, unklug und folgenschwer bezeichnen. Es wird von großem Werte sein, daß einige dieser eng. lischen Meinungsäußerungen in weiten Kreisen des deutschen Publikums bekannt werden. Einer von der „Eoeteborger Handelstidnina" in dieser Be ziehung vorgenommrnen Blütenlese sei folgendes entnommen: Am 5. Augugst schreibt das freisinnige Londoner Blatt „Daily News": „Die Zeit ist vorbei, wo es etwas nützen konnte zu vermeiden zu suchen, daß unser Land in den furchtbaren Kampf mit hinein- gezogen werde. Wir stellen aber noch einmal als unsere Ueberzeugung fest, daß es für England wohl möglich gewesen wäre, neutral zu ver bleiben, und daß es gerecht, klug und staatsmännisch gewesen wäre, wenn England seine Neutralität be- wahrt hätte. Wir stellen weiter fest, daß ein fehler- Hafter Kurs in unserer äußeren Politik, der seit zehn Jahren befolgt wird, nämlich die Aufgabe unserer „splendid isolation", uns zu dem furchtbaren Kon flikt gebracht hat." Darauf betont das Blatt, daß, wenn es bedauer lich sei, daß Deutschland die Neutralität Belgiens verletzt habe, man doch verstehen müsse, daß die Deutschen diesen Krieg als «inen verzweifelten Kampf auf Leben und Tod betrachten, wes- halb man erklärlicherweise nicht an Traktate denken könne. Deutschland werde seinen letzten Mann opfern, bevor es sich als besiegt erkläre. Ein Kampf, der Rußland zum Herrn über Europa machte, müßte auch für England die schrecklichsten Folgen haben. So wie die Sachen jetzt liegen, müsse Eng land dafür sorgen, daß es siegreich aus dem Kampfe herausgehe; gleichzeitig müsse es aber auch darauf bedacht sein, zu hindern, daß die europäische Zivili sation und Freiheit unter Kosaken stiefeln zertreten werd«. In einem anderen Aufsatz spricht dasselbe eng, lisch« Blatt seine Ansicht dahin aus, daß die Unter- Handlungen, die Rußland mit seinen Gegnern ge führt habe, die ganze Zeit nur den Zweck verfolgt hätten, für das russische Heer Zeit zu gewinnen, um den Vorsprung einzuholen, den Deutschland bei einer Mobilisierung durch seine bessere Organisalion besitze. Deutschlands Krieg gegen Rußland sei ein Verteidigungskrieg, und der Krieg Deutschlands gegen Frankreich folge unmittel bar aus der russisch-französischen Allianz. Rußland sei es, das, mit dem Auge auf Konstantinopel ge richtet, den örtlichen Konflikt an der Donau absicht lich zu einem europäischen Kriege erweitert habe. Zn England werde die Kriegspartei aus gewissen Kreisen gebildet, die eine allgemeine chauvinistische und reaktionäre Stimmung mit dem häßlichen Streben vereinigen, einen gefährlichen Eeschäftskon- kurrenten unschädlich zu machen. Ein englischer Krieg gegen Deutschland sei etwa» un» glaubttch Unmoralische,, ein verrat gegen den eng lischen Freisinn, gege« die eigene Wohlfahrt Eng- land». Es sei unwahr, daß England, wie Grey be. hauptete, ein« Pflicht habe, die Neutralität Belgiens zu verteidigen; wenn Frankreich die belgische Neu tralität verletzt hätte, würde Grey sich kaum zu ihrem Verteidiger aufgeworfen haben! Die Entente politik mit ihren geheimen Verhandlungen und Ver sprechen hätte England in den Krieg hineingetrieben; es sei in hohem Grade bedauerlich, daß solche Ab machungen hinter dem Rücken der Nation getroffen worden seien. In ähnlicher Weise, wenn auch etwas weniger scharf, hat sich auch „Daily Chronicle" aus gesprochen. Der hervorragende Politiker und Geschichtsforscher G. M. Trevelyan, bekannt u. a. durch seine Dar- stellung des italienischen Freiheitskampfes, hat in einem längeren Aufsatz betont, daß keine Gefahr für das zivilisierte und freie Europa größer sei alsRußland, das Land der ungezählten Millionen Halbwilder. Es sei ein Verbrechen und eine Torheit, wenn England den Kosaken seine Hilfe dazu gebe, die hohe Kultur Deutschlands zu gefähr den. Die Folgen davon würden auch für England schrecklich sein, — etwa wie die Folgen des napoleoni schen Krieges, die die freie Entwicklung des englischen Volkes auf lange Zeiten gehemmt hätten . . . Der Professor des internationalen Rechts in Cam bridge, P. I. Bake r, hebt hervor, daß England in keiner Weise vertragsmäßig verpflichtet sei, die Neu tralität Belgiens zu schützen. Gegenwärtig könne England den Belgiern nur in der Weise helfen, daß «s durch eine Armee die Anzahl der Kriegführenden auf neutralem belgischem Gebiet« vermehre; dadurch trage England gerade bei, ein Ergebnis herbeizu führen, das hätte oermieden werden sollen. Wäre England neutral geblieben, hätte es nach dem Kriege sich frei für die Wiederherstellung der Neutralität und Integrität Belgiens verwenden können. Da durch, daß England gegen Deutschland Krieg führe, befreie es diese Macht von der Erfüllung ihres Der- sprechens, nach dem Kriege die Integrität Belgiens aufrechtzuerhalten. (Sehr rich. tig! D. Red.) Um die Teilnahme Englands an dem Krieg« zu verkürzen, hat sich in London eingroßesNeutra. litätskomitee gebildet, unter dessen leitenden Persönlichkeiten der Lordmayor von Manchester, die Bischöfe von Lincoln und Hereford und viele Poli tiker und Gelehrte hohen Rufs bemerkt werden. Die» Komitee hat einen Aufruf veröffentlicht, worin dar auf hingewiesen wird, daß der Sieg der Koalition über Deutschland und Oesterreich Rußland zum Herrn sowohl in Europa als auch in Asien machen würde. Rußland sei nur ein halb zivilisiertes Land, das von einer militärischen Autokratie regiert w«rde, die den Ideen Les Abendlandes von politischer und religiöser Freiheit feindlich gegenüberstehe. Deutschland da gegen sei ein hochkultiviertes Land, das in hohem Grade zur Entwicklung Europas beigetragen habe, und dessen moralische Begriffe und materielle Ent. Wicklung, im Vergleich zu Rußland, rühmenswert seien. Keine britischen Interessen zwängen England, gegen Deutschland einzugreisen; England werde dazu nur durch den übermütigen Versuch veranlaßt, Richter über ganz Europa zu sein; die so genannten „Gründe der höheren Politik" stritten gegen die Tatsachen. Die Mehrzahl der Professoren der Universität Cambridge erließen einen Aufruf, worin Regierung und Parlament aufgefordert werden, England nicht in den Krieg zu stürzen. Zn ähnlicher Weis« haben sich öffentlich u. a. der Politiker G. W. Russell, der Arbeiterführer Thomas Burns, Major Fox- Pitt, Professor Gilbert Murray, der Ver fasser Thomas Hardy und der Lordpropst von Glas gow ausgesprochen. Professor Starr Jordan er- klärte, daß England dadurch, daß es die Partei Ruß lands ergreife, die Sympathien der Bereinigten Staaten von Nordamerika verlieren werde; — die Amerikaner faßten den Krieg gegen Deutschland als «inen Versuch auf, die europäische Zivilisation zu zer stören. Ter liberale Politiker Roden Buxton äußerte öffentlich, daß das Einziehen Englands in den Krieg ein Werk des Tory-Thauvinismus sei, der von der Harmsworth-Presse geleitet werde, die durch ihr Vor gehen die englische Demokratie und die demokratisch« Entwicklung in England, wie im Auslande, bekämpfe. Zur Neutralität Italiens. Ueber die in den letzten Tagen immer wie der erörterte Frage der Neutralität Italiens wird dem „Berl. Lok.-Anz." aus Rom gemeldet: Von London aus sind offiziell, offiziös und durch die Presse sehr lebhafte Anstrengungen gemacht worden, um Italien zu veranlassen, seine Neutralität zugunsten Frankreichs und Englands zu brechen. Alle diese Bemühungen sind erfolglos ge- lvcscn. Das beweist auch ein resignierter Artikel des Pariser „Matin", dessen Ursprung auf den Palazzo Farnese (Französische Botschaft) zu rückgeführt wird und in dem eingestandcn wird, das; mehr als die Neutralität Italiens nicht erlangt werden könne. In Uebereinstimmung damit meldet die Turiner „Gazetta del Popolo" aus London, daß die englische Regierung offi ziös nunmehr die Nachricht verbreite, daß die Neutralität Italiens während des Krieges ge sichert sei. Gedrückte Stimmung in Paris. Aus Rom wird der „Bost. Ztg." gemeldet: Pariser Briefe der „Tribuna" und des „Giornale d'Jtalia" lassen erkennen, daß der Gemütszustand der Pariser Bevölkerung der zuversichtlichen Stimmung der französischen Regierung sehr wenig entspricht. Die Presse gebe sich alle Mühe, di^ Tat sachen sorgsam zu verschleiern. Die Einnahme von Mülhausen habe alle Herzen mit Jubel erfüllt, den schrecklichen Rückzug von Mülhausen nachFrankreich habe man aber er st aus eng. lisch»« Zeitungen erfahren. Jedermann sei von trübselige« Ahnungen bedrückt, man sehe trübe Augen und zuckende Lippen und höre nur Seufzer über das unglückliche Frank reich. Aus Kleinmut habe die Bevölkerung un mittelbar nach der Kriegserklärung die Magazine und Läden binnen weniger Stunden blank ausgeleert und sich für eine Belagerung versorgt, als ob sie un vermeidbar wäre und viel härter sein müßte, als vor 44 Jahren. Einen Sieg Frankreichs halte jedermann selbst verständlich für ausgeschlossen. Meldungen über üeutjH-rusflsche Seegefechte. Die „Agcnce Ottomane" veröffentlichte eine Anzahl Meldungen aus Stockholm und London vom 4. August über Seegefechte an der finn- ländischen Küste. Wir geben sie nicht wie der, da sie zum Teil zweifelhafter Natur sind und es auf jeden Fall besser sein wird, die Nach richten des Wolffschen Bureaus abzuwarten. Er wähnt sei nur, daß nach jener Quelle der Er folg auf feiten der deutschen Flotte war und die Russen bedeutende Einbuße von Schiffen erlitten. Vie Dänen ia Verlin sammeln für deutsche Krieger. Berlin, 17. August. Eine gestern nachmittag ab gehaltene Versammlung der dänischen Kolonie Berlins war sehr stark besucht. Zn einer kurzen An sprache wurde den Teilnehmern dargelegt, in welcher Weise den hier ansässigen Dänen anheimgestellt wird, zu zeigen, wie sie die genossene Freundschaft und Ga st freiheit würdigen. Es wurde eine größere Summe an Ort und Stelle gesam melt, darunter Beiträge von 500 Don einer Anzahl dänischen Arbeitern wurden sogar wöchent liche Beiträge von 5 .11 gezeichnet. Die Sammlung dauert fort. Eine größere Anzahl von Familien hat sich erboten, Kinder, deren Väter im Felde sind, zu verpflegen. Einmütige Stimmung beseelte die Ver sammlung. Jesuiten als Zeldgeistliche. Die von dem Reichstagsabaeordneten Erzberger verbreitete Meldung, der Reichskanzler habe ange ordnet, daß die bekannte Bundesratsverordnung vom 28. November 1911 zum Zesuitengesetz außer Kraft treten solle und die Jesuiten zur Hilfsseelsorge zuzu lasten seien, bedarf nach der „Kreuzztg." einer Rich tigstellung. Es ist ohne weiteres klar, daß der Reichskanzler keine Bundesratsverord nung außer Kraft setzen kann, wozu er nicht vom Bundesrat selbst ermächtigt ist, der Bundesrat hat aber, wie das genannte Blatt mitteilt, eine solche Ermächtigung, um die er übrigens auch nicht ersucht worden war, gar nicht erteilt. Indes ist es richtig, daß das Anerbieten der Jesuiten, während des Krieges Aushilfsdienste in der mili tärischen Seelsorge leisten zu wollen, angenommen worden ist durch eine Verfügung der Kom mandogewalt. Die Zulassung zur Aus hilfsseelsorge beschränkt sich begreiflicherweise auf diejenigen Mitglieder des Jesuitenordens, die die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen, erstreckt sich aber nicht nur auf den Dienst im Felde, sondern auch aus den Lazarett- und Etappendienst im Innern des Reich». Diese Verfügung ist dem Bundesrat milgeteilt worden, und der Bundesrat hat sie Lur Kenntnis genommen, ohne irgendeine Erörterung daran zu knüpfen. Gesetzgeberisch ist also gar nichts geändert worden. Auch den Feldzug von 1870/71 hat eine ganze Anzahl von Je suiten zur Unterstützung der katholischen Militärgeist lichen mitgemacht, einigen von ihnen ist auch das Eiserne Kreuz verliehen worden. Der Antiultramontane Reichsver band erhebt in einer längeren Erklärung gegen die Zulassung des Jesuitenordens zur Krankenpflege und zur Hilfsseelsorge Einspruch, weil der Je suitenorden eine internationale Organisation sei. Wie aus der Auslastung der „Kreuzztg." her vorgeht, handelt es sich nicht um die Zulassung des gesamten Ordens, sondern nur um die Zulassung der deutschen Mitglieder des Ordens. Lebensmitteleinfuhr aus Dänemark. Kopenhagen. 17. August. (Ei g. Drahtber.) Es verlautet zuoerlästig, daß die dänische Regierung die weitere Einfuhr aller dänischen Lebensmittel über die deutsche Grenze gestattet hat. Dänemark wird unter Sperrung der durch die Neutralität nicht mehr zulästigen Waffen- und Munitionsausfuhr die Lebens Mittelausfuhr nach Deutschland nicht abschneiden. Sopkott von Waren aus Zeinäeslanä in Oesterreich! Wien, 17. August. Die Reichsorganffation der Kaufleute Oesterreichs hat an dir Präsidien der Handels- und Gewerbekammern eine Eingabe ge richtet, in der diese ersucht werden, bei ihren Mit gliedern mit Rücksicht auf das Vorgehen Frankreichs, Englands und Belgiens gegenüber Oestrrveich- Ungarn und Deutschland dahin zu wirken, daß die Mitglieder der Handelskammern absolut keine französischen, englischen und bel gischen Waren mehr kaufen und zu diesem Zweck einen Aufruf an die Kaufleute ihrer Bezirke zu richten. — Den rcichsdeutschen kaufmännischen Organisationen zur Nachahmung bestens empfohlen! Verhaftung von Serben in Italien. Rom, 17. August. (Eig. Drahtbericht.) Der Korrespondent der „Italia" in Verona meldet seinem Blatte, daß, wie er au» zuoerlästiger Quelle erfahren habe, vier Mitglieder de» Eemeinderats von Gorizia verhaftet seien. Außerdem seien 400 Serben verhaftet worden. Die Verhaftungen dauerten fort. Türkische Meldungen über -en Krieg. Uns ist eine angesehene Konstantinopeler Zeitung vom 7. August zugegangen, in der u. a. folgende Depeschen veröffentlicht sind: Der Kanal gesperrt. Paris, 4. August. Der Kanal ist durch die englische und durch die französische Flotte blockiert. Die englische U n t e r s e e d o o t s f l o t t« unterwegs. Paris, 4. August. Die englische Unter» seebootsslotte hat Portsmouth »er» lassen. In der Stadt Portsmouth, wo sich di« Munition»- und Pulvermagazine der englischen Marine befinden, ist die Garnison verdrei facht worden. Vertrag zwischen England und Portugal? London, 4. August. Nach dem „Daily Tele graph" existiert zwischen Portugal und England ein Vertrag, wonach Portugal verpflichtet ist, ein Armeekorps von 10 OVO Mann aufzustellen. Russische Kriegsschiffe im Meerbusen von Barna. Sofia, Z. August. Reisende, die von Varn« und Bourgas hier angekommen find, versichern, daß russisch« Kriegsschiffe vorgestern i» Meerbusen van Barna gesichtet wurde». Der Meerbusen von Varna liegt an der Westküste des Schwarzen Meeres. Die befestigte Hafenstadt gleichen Namens ist der Hauptausfuhr- und Handels platz für die Waren Bulgariens. Das englische Geschwader im Mittelmeer. Malta, 4. August. Da» englische Ge schwader ist ausgelaufen. Man behauptet, daß e» sich mit dem französischen «ittelmeer» gkslbwader vereinen wird. Der Kreuzer „In» flexible" ist allein in Malta znrücktze- blieben.