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Sl< d für aae); Morgen-Ausgabe ZlrntsbloL desRntes und des^lr^ercurrtes Ne-aktlon und SeschäftssteUe: -ohonnlsgasse Nr.«. * Z«raspr«ch»Nnschluß Nr. >4»«, 14»4Z un» 14»»». Avnneiannoßt'»- k»r L,«p»Ig un» Vororte Sur» unser« krS-er V*AU Avpr»!^» - un» Spesiteur« rmaltäglsch in« hau« »edrachtr monatlich l.rr M., »Irrteliahriich Z.7S M. Sri Ser cheschSftssteU«, unser» Ziliolen unS slusgadefteUen adgeholt: monatlichtM.,oi«rt«li»hrllchSM. Durch »le Post: innerhalb Veutschlan»« un» »er »rutschen stolonlen monatllch l.z» M„ vierteljährlich 4.r» M., auoschlirstllch postdesteUgel». da, Leipziger Lageblatt erscheint «verktag« Lmal, Sonn» u. Zetertagotmal. In Leipzig, »en Nachbarorten un» »en Vrtrn mit eigenen Malen wir» -i« stbrnSauogab« noch am slben» Seo erscheinen« in» hau« geliefert. Verliner Re»aktion: In Sen Zelten t7, Zerasprech-Hnschlust: liansa Nr. 447. ISS. Jahrgang lür Inserat« au« Leipzig un» Umgebung »>« x'NAkiaenpreife. Ispaltigep»tit,»t,«uHs., »i« Neklameeeil», m.. von ou»wtlrt» SS Pf., Neklamen I.rs m., Kleine Anzeigen »iepetltzeilenur rsps.d.wleberbol.Nab.,Inserate oon VekSrSen lm amtiichenLeil Sl« Petit» zeit« r» ps. Seschliftoanzeigen mit Planvorschritt im Preise erhSht. Kadatt nach Laris. Seilogrn: Sesamtaufl.öNI.ÜaoLausen» au»schl.postg«diihr. hnzeigen»stnnahme: ^obannisgojse», bei sämtlichen siiialen »e« Leipziger Lagedlatte« un» ollen stnnonccn-SxpeSitionen üe» In» un» flusionSe». Seschäftsstelle für Serlin «.Sie pr.VranSenbura: VirektionwalterZliegel, Serlin S 14. vre Sen,r Strafe»7. Zernsprecb-sinlchluh: Morihplaft 1SZ2I. Nr. 4lS. Monlsg, Sen 17. iiugull, 1914. Heer erte !rcuz der lner. - !>v. S'LU» ckammer, LOO lsio» s I >end au- 1914 für' 26. Oes Idk) zubrüör, nwasser» . fcüher., »LSV7 WaldeX !age / ort ein» e»»S4 11. 0l 1 eins. Karten, i, oder »es snnenl!. enausz., 1100 1. *»sa» >300 .4! . 14331. IVeir :.,reichl. tag. rc., 1. «»so« Kindern schaftl. end au» Ifenstr. i.» Bad, >1. Lage Westen, langab« »»so» rrbeiter tu und adere« l ve» i«rw Abreise -es Anisers von Vevlin. Der Gruß des Aaisers an die Berliner Bürgerschaft. — Zur Einberufung des tandsturms. — Bollati in Rom. — Gefechte an der serbischen Grenze. — Vorrücken der Mesterreicher an der Weichsel. — Minen in schwedischen und österreichisch-ungarischen Gewässern. — Belagerungszustand in Bulgarien. Der Kaiser hat sich mit herzlichen Worten von der Berliner Bürgerschaft verab schiedet, um sich auf den westlichen Kriegsschau platz zu begeben. Nochmals gab er dem Ver- truuen auf den Sieg der gerechten Sache Aus druck. Hoffen wir, daß Kaiser Wilhelm die Ge nugtuung erleben wird, wie einst sein Großvater als Sieger wieder in die Reichshauptstadt ein zuziehen. Das ist der heiße Wunsch des ganzen deutschen Volkes. Diese Tage sind von bleierner Schwere. Die Sonne scheint ja wie sonst; es ist, als hätte sich der Sommer die schönste Himmelsbläue auf gespart für diese Zeit des Kriegsschreckens. Aber nur zu erklärlich ist das Gefühl der Unruhe, das aus Hirn und Herz nicht weichen will, weil sich jeder sagt, daß die ersten großen Entscheidungen bevorstehen, vielleicht schon da oder dort im Werke sind. Vor Belfort, vor Verdun, vor Na mur — wer weiß? Und immer wieder bleibt nichts übrig, als zur Geduld zu mahnen. Die Heeresleitung hat ihre Gründe, mit Nachrichten zurück-uhalten, und cs wäre deshalb ein Verstoß gegen die bessere Einsicht, wollten wir melden, was so oder so in mehr oder minder bestimmter Form an uns gelangte. Das deutsche Volk bringt unsagbare Opfer freudig — da ist diese Gedulds probe wahrhaftig leicht zu ertragen, zumal da wir doch alle voll guter Zuversicht sind und bleiben. Diese Zuversicht hat nichts gemein mit ge dankenloser Selbstüberschätzung. In der „Kreuz zeitung" warnt heute ein Kenner Rußlands vor der leichtfertigen Annahme, wir seien „eigentlich" mit Rußland schon fertig. Wir haben selbst schon dieser Tage aufmerksam gemacht, daß der rus sische Rückzug jedenfalls nur zu dem Zwecke erfolgt, um möglichst ungestört die Sammlung und Ausrüstung der Hauptmasse zu vollziehen. Wie es heißt, wird sich dieser Aufmarsch gegen Deutschland auf der Strecke Aowno -Grodno- Brest-Litowsk, gegen Oesterreich auf der Linie Brest- Litowsk-Komel-Rowno vollziehen. Es heißt dann weiter in der „Kreuz- Zeitung": „Unser Eeneralstab ist, des sind wir gewiß, von unberechtigtem Optimismus frei, das genügt aber nicht. Auch das deutsche Volk muß sich darüber klar sein, daß der Ernst des Krieges im Osten erst , in einiger Zeit klar in Erscheinung treten wird. Trotz aller Korruption im Zarenreiche, trotz des schlechten Geistes der russischen Truppen und der hoffentlich miserablen Führung darf unser Volk die Lage im Osten nicht als nichtssagende Kleinig keit betrachten. Hüten wir uns vor dem schlimm sten Fehler, den Gegner zu unterschätzen. Hebel schützen wir ihn lieber, desto besser schlagen wir ihn dann." Im Anschluß an diese Warnung könnten wir auf die heute eingegangenen amtlichen Mel dungen vom österreichisch-serbischen Kriegsschauplatz verweisen, die den immer wie der aufgetauchtcn Gerüchten, Serbien sei bereits erledigt, das serbische Hanptheer sei aufgehoben usw. ein Ende machen. Bei den Kämpfen, die jetzt vom 14. August, also letzten Freitag, gemeldet werden, handelt cs sich nämlich um serbische Grenz orte an der Drina, woraus hervorgeht, daß auf dieser Seite die Oester reicher erst im Begriff sind, den Ucbergang auf serbisches Gebiet zu erzwingen. Wie die amt liche Meldung obendrein hervorhebt, haben die Serben „Gegenangriffe mit großer Tapferkeit" ausgeführt. Es mag sein, daß von Belgrad aus der Vormarsch rascher geglückt ist — immerhin werden wir gut tun, auch dort die Schwierig keiten nicht zu unterschätzen. Um so crfrculickhr ist die weiter angefügte Meldung von dem Vor- marsch an der Weichsel, wonach sich also die Räumung dieses Gebietes durch die Russen bestätigt — allerdings darf dabei das über diesen Rückzug oben Gesagte nicht vergessen werden. — Was das für unsere Diplomatie so wichtige Verhalten Italic ns angeht, so liegt, wie un sere Leser seit gestern wissen, eine halbamtliche Erklärung der italienischen Regie rung vor, die das Gerücht von einer Abschwen kung zu den Feinden Deutschlands und Oester reichs entschieden bestreitet. Dieses Gerücht hatte sich hier und anderwärts sogar bereits zu einer „Kriegserklärung" Italiens an Oesterreich ver dichtet. So stehen also die Dinge zum Glück nicht. Was uns aus Rom von Berichten, Mel dungen und Zeitungsstimmen vorliegt, ist frei lich zum Teil recht unerquicklich. Wir gehen vor erst nicht darauf ein. Tatsache ist aber, daß seit Mitte voriger Woche die italienische Presse mit ganz wenig Ausnahmen dem französischen Ein fluß erlegen ist. Alle Lügennachrichten, wie die von der „ersten ungeheuren Niederlage der Deut schen bei Lüttich", der „Gefangennahme des deut schen Generalstabs", werden bcreitwilligst mit ge waltigem Aufwand an Druckerschwärze wieder gegeben. Ja, das früher so dreibundfreundliche „Giornale d'Italia" bringt es fertig, eine fran zösische Lüge von der „Mßhandlung italienischer Arbeiter in Deutschland" aufzunehmen, und das angesichts der vielen Tausende italienischer Ar beiter, die, zum Teil ohne Auszahlung des Lohnes, über die französische Grenze getrieben wurden! Wir kennen die Macher! Der deutsch feindliche Abgeordnete Larzilai, Vorsitzender eines bedeutenden Iournalistcnvereins, hat im besten Einvernehmen mit seinem Freunde, dem französischen Gesandten Barröre diesen Wan del in der Haltung der italienischen Presse aus gezeichnet besorgt. Genug! Der italienische Bot schafter in Berlin, Herr Bol lati, zu dem die deutsche Regierung das Vertrauen hat, daß er ein freundschaftliches Verhältnis zu sichern wünscht, wird in Rom, wo er gestern eingetroffen ist, genug zu tun vorfindcn. Möge es ihm ge lingen, das Segel Italiens rechtzeitig.aus dem französischen Wind herauszubringen. Er braucht dabei gar nicht so sehr an die Wünsche Deutsch lands und seines Verbündeten zu denken — der Gedanke an die Zukunft Italiens, an das Urteil der Geschichte genügt durchaus! /lbreise -es Kaisers von Serlin. * Berltn. IS.Aug. (W.T.B.) Der Kaiser hat heute 8 Uvr vormittags Inder Richtung Mainz Berlin verlassen. das Lebewohl -es Kaisers an -ie Serliner Sürgerschaft! Berlin, 16. August. Der Kaiser hat an den Oberbürgermeister von Berlin folgenden Erlaß gerichtet: „Der Fortgang der kriegerischen Operationen nötigt mich, mein Hauptquartier von Berlin zu verlegen. Es ist mir ein Herzensbedürfnis, der Berliner Bürgerschaft mit meinem Lebewohl innig st en Dank zu sagen für alle die Kund- gebungen und Beweise derLiebe und Zuneigung, die ich in diesen großen und schick salschweren Tagen erfahren habe. Ich vertraue fest auf Gottes Hilfe, auf die Tapferkeit von Heer und Marine und die unerschütterliche Einmütigkeit des deutschen Volkes in den Stunden der Gefahr. Unserer gerechten Sache wird der Sieg nicht fehlen.» Vertretung -es Kaisers -urch -en Reichskanzler. Berlin, UZ. August. Der „Reichsanzeiger" ver öffentlicht in einer Sonderausgabe folgenden Aller höchsten Erlaß des Kaisers über die Ermächti gung des Reichskanzlers zur selb st ändigenErledigungvonRegierungs geschüften im Bereich« der Reichsverwaltung vom 16. August 1914: „In dem Wunsche, während meiner Abwesen heit im Felde die unverzügliche Erledigung der Regierungsgcschäfte zu sichern, will ich den Reichs ¬ kanzler bis auf weiteres ermächtigen, folgende sonst zu meiner Entscheidung gelangende Angelegenheiten im Bereiche der Reichsverwaltung selbständig zu erledigen: 1. Bewilligungen aus meinen Dispositionsfonds bei der Rcichshaupt- kasse, soweit es sich um die Weiterbewilligung lau fender Unterstützungen oder um die Bewilligung einmaliger Unterstützungen handelt; 2. Erlaß von Forderungen, Erstattung vom Reiche vereinnahmter Beträge, Nieder schlagung von Fehlbeträgen; 3. Abänderungen von Verträgen; 4. Genehmigung von Schenkungen und Zuwendungen; 5. Verleihung der Anstellungs berechtigung; 6. Ernennung und Entlassung der Präsidenten und Mitglieder der Kaiserlichen Disziplinarbehörden, der Mitglieder der Tech nischen Kommissionen für Seeschiffahrt und des Versicherungsbeirats, der ständigen Mitglieder im Nebenamte, sowie der richterlichen Beamten, der Mitglieder höchster Verwaltungsgerichtshöfe und beim Aufsichtsamt für Privaiversicherung, der nichtständigen Mitglieder des Patentamts, der Vorsitzenden und Beisitzer de» Oberseeamts und Oberprisengerichts, der Prisenrichter und deren Stellvertreter sowie Bankkommissarien bei Reichs bankhauptstellen; 7. Versetzung von Beamten in den Ruhe ft a n d; 8. Bewilligung von Pension »Zu schüssen auf Grund des Artikels 1 Ziffer 1 des Gesetzes vom 22. Mai 1895 lReichsgcsetzblatt S. 237l. Die demnach ergehenden Erlasse siird zu zeich nen: Auf Grund Allerhöchster Ermächtigung des Kaisers, der Reichskanzler. Berlin, Schloß, 16. August 1914. Wilhelm R. v. Bethmann Hollweg. Vertretung -es Königs von Preußen -urch -as preußische Staatsministerium. Berlin, 16. August. Der „Preußische Staats anzeiger" veröffentlicht in einer Sonderausgabe fol genden Allerhöchsten Erlaß des Königs über die Ermächtigung des Staatsministeriums zur selbständigen Erledigung von Regierungs geschäften im Bereiche der Staatsverwaltung vom 16. August 1914: „Zn dem Wunsche, während meiner Abwesen heit im Felde die unverzügliche Erledi gung der Regierungsgeschäfte zu sichern, will ich das Staatsministerium bis auf weiteres ermächtigen, nach Maßgabe der von mir genehmigten besonderen Vorschläge bestimmte, sonst zu meiner Entscheidung gelangende Angelegenheiten selbständig zu erledigen. Die demnach ergehenden Erlasse sind zu zeichnen: Auf Grund Allerhöchster Ermächtigung des Königs, dos Staatsministerium. Im übrigen hat das Staatsministerium die zur Ausführung des Erlaßes erforderlichen Anord nungen zu treffen. Berlin. Schloß, 16. August 1914. Wilhelm k. v. Bethmann Hollmcg, v. Tirpitz, Delbrück, Beseler, v. Breitenbach. Sydow, o. Trott zu Solz, v. Schorlemer, Lentze, v. Falkenhayn, v. Loebell, Kühn, v. Aagow. In derselben Sonderausgabe wird die Ernennung des Staatsministers Dr. Delbrück zum Vize präsidenten des Staatsministcriums bekannt gegeben. Fbsihie-serlaß -es Hroßherzogs von Hessen. Ein Extrablatt der „Darmstädter Zeitung" gibt bekannt, daß der Groß Herzog von Hessen dem Staatsministcr von Ewald bei seiner Heuti« gen Abreise zur Armee ein eigenhändiges Schreiben mit dem Auftrage übergeben hat, dessen nachstehenden Inhalt zur Kenntnis des Landes zu bringen: An mein Hesscnvolt! Jetzt, wo ich im Begriff stehe, zu den Brüdern, die im Felde sind, zu gehen, die im heißen Kampfe für die Freiheit des deutschen Geistes, des deut, schen Volkes und unseres geliebten Hrssenlondes stehen, grüße ich Euch noch einmal, alle meinen lieben Hessenkinder, die ich über alles liebe. Ihr Männer und Ihr Frauen und alle, die Ihr zurück bleibt, seid nötig an unserer Stelle. Arbeitet mit frohem Mut; niemand bleibe müßig, so wrrvct 'Ihr zi, .'"s unsere Soldaten ihr Alles und ihr Leben opfern, das strahlende Deutsche Reich, in dessen stolzer Krone mein Hessenland eine der leuchtenden Perlen ist. Gott grüße Euch! Ernst Ludwig. Die Großherzogin hat im Anschluß hieran folgende Proklamation erlassen: Der Eroßherzog, mein teurer Gemahl, ist ins Feld gezogen, um seinen Truppen nahe zu sein, die berufen sind, für unser Vaterland gegen die Feinde zu streiten. Für die Dauer seiner Ab« Wesenheit hat er mich mit derStellver» tretung in der Ausübung der Regierungs rechte betraut. Ich weiß, daß unser Volk mir hierin treu zur Seite stehen und mich in der schweren Aufgabe, die drc Zeit uns auferlegt, unterstützen wird. Gott schütze den Eroßherzog, unsere Truppen und unser Vaterland. Eleonore, Großherzogin von Hessen und bei Rhein. 2ur kinberukung ckes Lancksturms. Berlin, 16. August. (W. T.-B.) Wie schon amt- lich mitgeteilt, gehört das Aufgebot des Land- st u r m s zu den planmäßigen, von der allge meinen Mobilmachung untrennbaren Maßnahmen. Sein Zweck ist in erster Linie, die sämtlichen zur Ver wendung im Felde geeigneten Kräfte für die Ein stellung in mobile Formationen freizumachcn. Das geht natürlich nur, wenn man ihnen den weniger anstrengenden, aber gleichwohl unentbehr lichen militärischen Dienst im Heimatgebict abnimmt und andere Leute mit ihm betraut. In den zunächst vom Feinde bedrohten Grenzgebieten muß das schon sehr früh zeitig geschehen; denn hier kommt cs darauf an, so schnell wie möglich Schutzmaßrogeln gegen feind liche Einbruchsversuche zu treffen und damit nicht nur Leben und Eigentum der Landeseinwohner, son dern auch den ungestörten Verlauf der Mobilmachung und des Aufmarsches zu sichern. Gegenüber diesen dringenden militärischen Erfordernissen muß die Rücksicht auf volkswirtschaftliche Interessen in den Hintergrund treten. Wer sonst noch waffenfähig ist, muß sich am Schutz der gerade in jenen Gebieten besonders stark bedrohten Verkehrs einrichtungen und sonstigen militärisch wichtigen Bauten und der Vorräte beteiligen. Es ist aber klar, daß man eine Maßregel, die den bürgerlichen Berufen so plötzlich gerade di« besten Arbeitskräfte entzieht und dadurch große wirtschaftliche Nachteile verursacht, solange wie möglich aufzu schieben sucht. Darin liegt auch ein Grund dafür, daß die inncrpreußischcn Provinzen' (und die übrigen Bundesstaaten. D. Red.) länger von ihr verschont geblieben sind, als die übrigen, wo es nach dem oben Gesagten nicht möglich war, das Aufgebot des Landsturms in «inen späteren Zeitabschnitt der Mobilmachung zu verlegen. Zn den inneren Pro vinzen konnte man die auf Schonung der Wirtschafts interessen abzielendc Rücksicht auch schon deshalb ver antworten, weil es einer Reihe von Tagen bedürft«, bis die mobilen Truppen in die Aufmarschgebiete abgeflosscn waren, und weil sie daher viel länger als in den Grenzdezirkcn für die Zwecke verfügbar blieben, die ihrer ganzen Natur nach Sache des Landsturms sind. Dieser Zeitabschnitt nähert sich aber nun dem Ende, und deshalb muß die Ablösung de« noch im Landevinnern vorhandenen Reste« von mobilen Formationen durch solche des Landsturms eingeleitet werden. Uebrigens bedeutet das Aufgebot dec Landsturm, durchaus noch nicht die Einstellung sämt licher Landsturmpflichtigen in militärische Forma, tionen. Man will zunächst vielmehr nur einen Ueberblick über die Zahl d«r verfügbaren Mann, schäften gewinnen, die ja bekanntlich in Friedens- zeiten keiner militärischen Kontrolle unterliegen. Die Einberufung wird erst nach Bedarf unter Be«