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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 14.08.1914
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-08-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140814019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914081401
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914081401
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-08
- Tag 1914-08-14
-
Monat
1914-08
-
Jahr
1914
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I lSl4 8t. Leipziger Tageblatt. Nr. 4iv. morgea-nusgave. Sette 3. tteiknag ei»» tlarkne. »tdmen dem >d „Bres- lgen: Diese t ein neuer» und ent» sche Marine n Unter mutz leb» fen. sterreicher r Tagblatt" enleb « n- rens der in er über kicher in ;hr. als die Wien sich Schließlich ;e Haltung »gesprochen, mnzösinnen ttern ver- i Postkarte tz viele ch ergeben, an ihnen Men, daß ls sie ihre sie darin uption im ebenen !ra«tke ieicbspost- Posthikfs- für die entgegen» stung be» l. -tschaft lnz." se ien von swär- >aupt- ;r Ee- stschafter eits seit m weilt, ch seiner soll bis vendung telegra» t, der ilonial- ch seine König- Gabe Regie» t ihr tber jren sen hrt S!" rva rn- in« Glück, kom- rlege- lttchts s er sie jten lin- die >en. <em tun ihm ihinx -resse t —- arm- ichts pän- jten, sie en arg ir drei flutter- Im ge der A hn e* s- ;n er k» Freitag, 14. Nuguv 1Sl4 europäischen Verhältnisse haben Str Wtlfrid Laurier und Mr. Corden ihre Ferien ab gekürzt und sind nach Ottawa zurückgekehrt. Mr. Hughes, der Krtegsmtnister, teilte mit, datz Kanada 20000 Mann innerhalb von 14 Tagen, nach dem Großbritannien seine Teilnahme an einem europäischen Kriege erklärt hat, stellen könne." Bet der ungeheuren Jnvasionsfurcht der Engländer wird man auch für die geringste Unterstützung der Territorialtruppen, deren Effektivbostand bekanntlich weit hinter dem Sollbestand von etwas über 300 000 Mann zurücksteht, herzlich dankbar sein. weitere Melüungen. Der Schöneberger Oberbürgermeister Domini kus. der als Hauptmann in der Front steht, ist an der Spitze seiner Kompanie bei dem Angriff auf Lagarde leicht verwundet worden. Er bleibt aber beim Regiment. * Der belgische Fliegerleutnant Tap proge ist am 0. August nach einem Fluge von Na mur bet der Landung sehr schart auf Grund geflohen. Das Flugzeug zersplitterte und der Flie ger wurde mit lebensgefährlichen Verletzungen auf gehoben. Von dem nationalliberalen Reichstagsabzeordne- ten Zimmermann, der kurz vor dem Kriegs ausbruch von Norwegen nach Archangelsk in Rußland ging, ist jetzt seinen Angehörigen ein Lebenszeichen zugegangen, und zwar ein Telegramm des Inhalts: „Durch schwedischen Konsul sende Grütze. Julius." Die „Frankfurter Zeitung" meldet aus London: Das „Daily Chronicle verlangt, daß das den Deutschen auferlegte Verbot von Waffen- und Automobllbesitz und Telephonieren auch aut die Oesterreicher und die Ungarn ausgedehnt werde. Für den Transport der vielen Tausende in der Schweiz zurückgehaltenen Engländer und Amerikaner werden sogenannte diplomatische Züge organisiert. lleber denSimplon und den Gotthard sind 200000 Italiener in ihre Heimat zurückgelehrt. Die englischen Su sragetten und der Krieg. Der Krieg, der so vie e Streitigkeiten schlichtet, er hat auch das Unbegreiflichste zum Ereignis werden lasten: was keine Kerkerstrafe und keine Volkswut vermochte, der Krieg hat es bewirkt: die Suf ragettcn halten jetzt den Mund. Wie der ,^Standard" meldet, hat die soziale und politische Frauen- Union beschlossen, während der gegenwärtigen Krisis keine Gewalttätigkeiten mehr zu begehen. Welches Glück im Unglück für England! * Der Dichter Borries von Münchhausen ist als Kriegsfreiwilliger bei den sächsischen Gardereitern eingetreten. Die öeüeutung -er Gefechte bet Mülhausen. Von Rittmeister a. D. Erotzmann. (Mit Genehmigung des Oberkommandos in den Marken veröffentlicht.) Wenigsten» zehnmal habe ich die Schlacht bei Mülhausen geschlagen — unblutig! Wir nannten sie damals die „Schlacht von Aspacherbrück", weil diese Stellung die für den Feind günstigste ist. Jeder Manöveranlage hier unten im Elsaß lag die Idee zugrunde, daß von Belfort her der Feind in die Oderrheinebene eingefallen sei, um zu versuchen, in nördlicher Richtung gegen Straßburg vorzudringen. Diese Absicht des Feindes war etwas Selbstver ständliches — und auch in diesen ernsten Tagen wird unsere Heeresleitung nicht überracht worden sein durch die ersten Nachrichten, daß die Franzosen über die Vogesenkämme und durch die Trouöe de Belfort im Anmarsch seien. Wir verheimlichten uns niemals, datz wir hier einen sehr schweren Stand hatten und datz ein von Offensivgeist beseelter Feind alle Chancen hatte, die verhältnismäßig nur schwachen deutschen Erenztruppen über den Hausen zu rennen. Gelang ihm dies, so hatte er die Wahl, im Oberelsatz nordwärts zu ziehen und den Elsässern die Trikolore zu zeigen, oder aber über Breisach und südlich in das Badische Oberland einzusallen, hier im Gebiete von Freiburg i. Br. die Mobilmachung zu stören. Beide Fälle wären uns unbequem ge- worden. Nicht hoch genug kann daher der gemeldete Erfolg der deutschen Waffen eingeschätzt werden, und er setzt ein hohes Matz von überlegener Führung voraus, ganz abgesehen von der ganz selbstverständ lichen Tapferkeit der Truppen. Denn, wie gejagt, die örtlichen Verhältnisse sind uns nicht günstig — ganz und gar nicht. Die „burgundische Pforte", von den Franzosen „Trouee de Belfort" genannt, ist jene breite, von West nach Ost streichende Senke zwischen dem Nordabhang des Jura und dem ziemlich steilen Süd abhang der Vogesen, auf deren Talsohle sich die Verbindungswege zwischen dem Eljatz und der Franche-Comtü hindurchzwängen — die Bahn und die Kunststratze nach Attmünjterol-Belfort, der Rhein- Rhonekanal, von Napoleon l. erbaut. La, wo die Senke das Gebirge nach Osten verläßt, setzt ziemlich unvermittelt die elsässische Tiefebene ein, nirgends eine Position von Bedeutung, einen Abschnitt zeigend. Dem Westrand ist Belfort vorgelagert. In diesen Geländeadschnitt sollen nun, wie ge- meloet, in diesen „heißen" Tagen ansehnliche französische Truppenteile durch das hlstorische Völker tor eingefallen sein, während es scheinbar den schwächeren, nördlichen Kolonnen nicht gelungen ist, die Vcgesenpäße bei Thann, Gebweiler, Schlucht zu forcieren und aus dem Gelinge herauszutreten. Bis hierher: getreutich das gewohnte Bild bei allen unseren Fnedensmanövern — dann aber tritt plötz- Uch ein Szenenwechsel ein! Sicher ist, datz bei und um Belfort, jener «rotzen Lagerfestung, konzentriert waren das VH. französisch« Korps tBesan-on) mit der 14. und 41. Division. Drese scheinen auf zwei Parallelwegen das Gebirge überschritten zu haben, um in der Gegend von Mülhausen sich zu vereinigen: außer dem scheint noch eine Reservedivision, zur Besatzung der Festung gehörig, der 14. Division durch das Trom« gefolgt zu sein, vielleicht auch nochzwet neuere Infanterieregiment«! Nr. 171 und 172. Man darf di« Gesamtzahl auf etwa 50-60000 Mann schätzen. Diesen bedeutenden Kräften gegenüber scheinen wir uns zunächst defensiv verhalten zu baden, unter leichteren Gefechten in nördlicher Richtung zurück weichend, aber immer den eigenen rechten Flügel am oder auf dem Abhang de» Gebirge» haltend, wo die Höhen bet Thann den ersten dominieren den Punkt bilden. Demgegenüber erlahmt die französische Offenstvbewegung: man grabt sich ein in der frei«», schutzlosen Eben«, in der Linie Mülhausen-Senn-eim, Mrd von den allmählich ma sirrten Deutschen angefatzt und ge schlagen. Und wir, mit stark voraenommenem rechten Flügel, im Besitz der Hohen bei Thann, drängen den feindlichen linken, ganz in der Luft hängenden Flügel von der Rückgangslinie Dammerklrch—Bel fort ab und drücken den jetzt tn höchst schwieriger Lage befindlichen Feind gegen die Schweizer Grenze. Steht hier die brave Armee der Eidgenossenschaft bereit, jo könnte es ein zweites Pontarlier geben, wo bekanntlich Bourbaki im Januar 1871 den Schweizern in die Arme lief. Kriegsfreiwillige Flugzeugführer Berlin, 13. August. Das Kriegsministerium erlätzt folgende« Ausruf: Die glänzende Entwicklung unseres nationalen Flugwesens darf durch den Krieg nicht zum Stillstand kommen, sondern mutz im Gegenteil mit allen Mittelnweitergefürdert werden, damit die jüngste Waffe mit vollem Erfolg für die Verteidigung des Vaterlandes mit eingesetzt werden kann. Der Nachschub von Flugzeugführern in Armee und Ma rine ist durch besondere Mahregeln gesichert worden. Die Verwendung der Zivilpilotcn im Heeres- und Marinedienst ist eingeleitet worden. Die Flieger schulen setzen ihren Ausbildungsbetrieb fort. Der mögliche Abgang, mit dem im Kriege naturgemäß noch mehr als im Frieden zu rechnen ist, zwingt zu recht zeitiger Vorsorge für die Ausbildung weiterer Flug zeugführer für den Krieg. Die Meldungen von Kriegsfreiwilligen überschritten zwar, wie bei allen Waffen, so auch bei den Fliegertruppen den nötigen Bedarf weit. Indessen mutz hier eine ganz be sondere Auswahl getroffen werden, und auch von den Ausgewühlten werden im Laufe der Aus bildung noch viele zurücktrcten müssen. Es muß des halb von vornherein darauf gesehen werden, die Ge eignetsten auszuwählcn- d. h. diejenigen, die neben der erforderlichen Intelligenz und tüchtigen Cha raktereigenschaften im besonderen auch schon Vor- kenntnisse in der Bedienung und Pflege der Flugmotoren besitzen. Solche Persönlichkeiten werden sich besonders unter den Studenten der Technischen Hochschulen und anderer technischer Lehranstalten finden, die sich diesem Sonderfache zugewandt haben. Außerdem werden geübte Mechaniker und Monteure gebraucht. Kriegsfreiwillige melden sich zur Ausbildung und Flugzeugführer zur Anstellung bei der König!. In spektion der Fliegertruppen in Berlin-Schön^- berg.AlteKaserne (Fiskalische Straße). Aus wärtige schriftlich. Ehrung -es Grafen Szögpenpi-Marich. Die „NorddeutscheAllgemeine Zeitung" chreibt: „Der Kaiser und König hat der hohen Wert- chätzung, die der Monarch für den scheidenoen Bot- chafter Oesterreich-Ungarns Grafen von Szö- gyenyi-Marich heat, durch Verleihung der Brillanten zum Schwarzen Adlerordrn sichtbaren Ausdruck verliehen. Diese Wertschätzung gibt den Maßstab sür die großen Verdienste, die der Bot schafter sich um die Pflege des engen Verhältnisses zwischen dem Deutschen Reiche und der Habsburgischen Monarchie emvorben hat. , Auf der ersten Reise des Kaffer» nach Wien lernte der Herrscher den ungari schen Staatsmann kennen, der damals das Amt eines ungarischen Ministers am Hoflager des Kaisers und Königs Franz Joseph verwaltete. In jenen Tagen wurde der Grund gelegt zu einem Vertrauens und Freundschaftsverhältnis, wie es zwischen einem gekrönten Haupte und einem bei ihm beglaubigten Botichafter nur seilen bestanden hat. Als umsichtiger Vermittler zwischen Wien und Ber lin ist der Botschafter mit Erfolg bemüht gewesen, zwischen der deutschen und der österreichisch-ungari schen Politik das wechselseitiae Vertrauen zu festigen und zu beleben. Seine Persönlichkeit wuchs sich in Berlin zu einer lebenden Verkörperung des Deutschland mit Oesterreich-Ungarn verknüpfen den Bundesverhältnisses aus, das eben jetzt im Ernstfälle seine Probe besteht. In Berlin war Graf von Szögyenvi-Marich fest eingewurzelt und hat sich wie am Kaiserlichen Hofe, in der diplo matischen Welt und in der Gesellschaft auch in wei teren Kreisen in seltenem Grade Ansehen und Beliebtheit erworben. Bet seinem Scheiden aus der Reichshauptstadt begleiten den hoch verdienten Staatsmann die besten Wüns che der vielen Freunde und Verehrer, die er hier zurücklätzt. Wir werden die ritterliche Erscheinung, die fortan in der Ferne weilen, uns aber innerlich nahe bleiben wird, in getreuem Gedächtnis bewahren. Möge ein gütiges Geschick dem Grafen von Szögyenyi-Marich einen langen und ungetrübten Lebensabend bescheren!" Wie sich -le französische un- englische presse trösien. -d. Die schnelle Einnahme Lüttichs durch die deutschen Truppen ist eine so glänzende und folgenreiche Waffentat, daß Pariser und Lon doner Blätter die größten Anstrengungen machen, durch Verbreitung von Lügennachrichten den deutschen Erfolg abzuschwächen. So erzählt man in Paris, daß sieben deutsche Regimenter in Lüttich sich ergeben mußten, und in London wird das Publikum durch den Schwindel er freut: die Deutschen seien bei Lüttich nach drei tägigen Kämpfen zurückgeworfen worden und hätten um einen Waffenstillstand bitten müssen, um ihre 25 000 Toten zu begraben. Die „Daily News", die sich zu solchen Aus streuungen hergeben, verraten gleichzeitig den Zweck, der mit Stilübungen dieses Schlages ver folgt wird. Denn sie stellen Betrachtungen über den „demoralisierenden Eindruck" an, den jene „Niederlagen" auf den Geist der deutschen Trup pen und auf den zur Preisgabe seines Planes genötigten deutschen Generalstab machen müssen. Angesichts einer derartigen Haltung Pariser und Londoner Blätter drängt jich die Vermutung auf, daß dem französischen Vorstoß bei Mül hausen weniger eine militärische, als die poli tische Absicht zugrunde lag, dem deutschen Er folg bet Lüttich wenn möglich einen französischen bei Mülhausen gegenüberzustellen, der da» Er eignis von Lüttich verdunkeln könnte. Durch diese Rechnung hat der deutsche Sieg bei Mül hausen einen dicken Strich gemacht. Es bleibt abzuwarten, ob die Franzosen, die in südlicher Richtung zilrückgeworzen wurden, noch über die Grenze nach Frankreich zurückgelangen oder auf da» Gebiet der Schweiz übertreten, wo sie nach dem Beispiel von 1871 der Entwaffnung durch da» schweizerische Bundesheer gewärtig sein müssen. Letzte Depeschen und Fernsprechmrldunse«. (Nach Schluß der Redaktion eingegangen.) Der Krieg. England gegen Oesterreich - Ungarn. London, 13. August. (Rcutermclduug.) Die Admiralität hat Befehl erteilt, die Feindseligkeiten gegen Oesterreich-Ungarn zu beginnen. Vie öegrün-ung -er englischen Kriegserklärung an Oesterreich. Wien, 13. August. jW. T. D.) Das Wiener K. K. Tel. - Korr. - Bureau teilt die englische Kriegserklärung in folgender Form mit: Der großbritannische Botschafter Bunsen er schien im Ministerium des Aeutzern, um zu er klären, datz Frankreich sich als im Kriegszustand mit Oesterreich-Ungarn befindlich betrachte, da dieses den Bundesgenossen Frankreichs, Ruß land, bekämpfe und Frankreichs Feind, das Deutsche Reich, unterstütze. Zugleich erklärte der Botschafter, datz mit Rücksicht auf da» Verhalten Frankreichs auch Groß britannien sich al» im Kriegszustand mit der Monarchie befindlich betrachte. fiegppten erklärt -en Krieg. Rom, 13. August. (Eigene Meldung.) Aus Kairo wird gemeldet: Der Ministerrat erklärt« Aegypten mit Deutschland im Kriegs zustand und vertraute das Land dem englischen Schutze an. Di« englischen Streitkräfte können daher im ganzen Lande und in allen Städten Kriegsrechte ausüben. Das englische Landheer soll mobil sein. Rom, 13. August. (Eigene Meldung.) Das englische Kriegsministerium kündigte an, die Mo bilisation sei fertig. Viele Territoriale nehmen freiwillig an der Expedition nach dem Kon tinent teil. Englische kohlen für Italien. (Eigene Meldung.) Rom, 13. August. Auf Ersuchen Italien» erklärt sich die englische Regierung damit einverstanden, daß englische Kohlen an Italien geliefert werden. Die Lieferung erfolgt auf Grund besonderer Vereinbarung. Diese Meldung würde, wenn sie sich bestätigt, die Hoffnung zuschanden werden lasten, daß Italien doch noch zu unseren Gunsten eingreifen wird. Denn die englische Regierung würde kaum so unvorsichtig sein und den Italienern englische Kohlen für ihre Kriegs schiffe zukommcn lasten, wenn sie nicht fest auf Ita liens Neutralität baute. Zur Ermordung Köttners. Berlin, 13. August. (W. T. B.) Der „Lokal- Anzeiger" schreibt zu der Ermordung de» Hof rats Alfred Kattuer in Petersburg: Die grauenvolle Nachricht war uns bereits vor einigen Tagen zugegangen. Wir muhten bisher aber au» naheliegenden Gründen von ihrer Bekanntgabe Ab« , stand nehmen. Heute stehen wir aber nicht mehr an, unseren tiefen Absche« über di« em pörende Bluttat vertierter russischer Horden auszudrücken. Datz sie möglich «ar, beweist den Tiefstand der russischen Kultur und die wahren Gesinnungen der dortigen Machthaber, die e» nicht einmal für nötig erachten, unserer Botschaft und ihren Beamten jenen Schutz angedeihen zu lasten, auf den auch der Vertreter einer feindlichen Macht im Kriege bisher Anspruch erheben durfte. Als Polizei und Feuerwehr heranrvckten, war das Entsetzlich« bereits geschehen. Kattner, der aus Schlesien stammte, machte als Kriegsfreiwilliger den Feldzug von 1870/71 nut Aus zeichnung mit. Nach Beendigung des Krieges bezog er die damals noch deutsche Universität Dorpat in Livland, wo er besonders mit dem Korps der Kur länder in nahe Beziehungen trat. Bis ans Lebens ende unterhielt Kattner mit den baltischen Deutschen, die seine ungewöhnlichen geistigen und aeselffchaft- lichen Gaben hochschätzten, enge Freundschaftsbande. Russische Manneszucht! Berlin, 13. August. Der „Nationalzeitung" wird gemeldet: Eine ganze Abteilung Kosaken ist in voller Ausrüstung auf österreichisches Gebiet über getreten »nd hat sich freiwillig entwaff net. Di« in Stilrke einer S »t»t« (russische Kaur» pauie) angekommenen Desertenre erzählten, daß in russischen Städten überall revolutionäre Ans- rnfe vorbereitet würden, die zum passiven Wider stand »er Bevölkerung aufforderten. Fast täglich kowwe« in Czernowitz kompanieweise russische Deserteur« an, anch »iele Offizier«, »w sich entwaffne« zu laste» Der „Aleor" von den Russen zum Sinken gebracht. Awsteetza«, 13. August. (W. T. v.) Das „Allgeween Handelst!» d" meldet au» Rotterdam: Der niederländisch« Dawpfer „Aleor" ist nicht, wie ansänglich angenommen wurde, infolge eine» Unglück», sonder», wie sich jetzt heransstellt, tz«, rassische, Flatte i, be» OstseeGinke« gebracht warben. Die Mutmaßung ist gerechtfertigt, daß die Rusten da» Schiff zu irgendeinem Zwecke brauchten, also es ein fach wegnahmen, um es, nachdem sie di« Mannschaft in Sicherheit gebracht hatten, sinken zu lasten. Noch ein Beweis sür Bulgariens Dreibunds» freundlichkeit. Sofia, 13. August. (W. T.-B.) Das Blatt „Kambana" schreibt in einem Leitartikel, daß Bulgarien keinesfalls mit Rußland gehen dürfe, weil selHt in dem unwahrscheinlichen Falle eines russische^ Steges nur Serbien auf Kosten Bul gariens größer werden würde. Bulgarien müßte jedenfalls alle» aufbieten, um zur Ver» nichtung Serbiens beizutragen und mit der Türkei und dem Dreibund innigen Anschluß suchen. Jede andere Politik könne für Bulgarien böse Folgen haben. Verlängerung -es ungarischen Moratoriums. Budapest, 13. August. (Eigene Meldung.) Morgen erfolgt die Verlängerung des Moratoriums bis zum 30. September mit zweimonatiger Gültig keitsdauer. Rumänisches Ausfuhrverbot sür Futtermittel. Budapest, 13. August. (Eigene Meldung.) Rumänien hat gestern ein Ausfuhrverbot sür Futter mittel erlassen. Norwegische Sicherheitsmaßnahmen. Christiania, 13. August. (Eigene Meldung.) Die Regierung crjuchte das Stocti-ing, sir während des Kriegszustandes in Europa zu ermüch.izen, nötigen falls den Reservefonds der Staaten in dem Umfang: und zu dem Zw cke anzugreisen, den die Regierung für erforderlich hält. Eine hel-entat -es Prinzen Heinrich von Sapern. München, 13. August. (W. T.-V.) In einem der letzten Gefechte hat Prinz Heinrich von Bayern mit seiner Eskadron «ine Abteilung fran zösischer Dragoner angegriffen und vernichtet. Ausbildung der Seeleute für die -andelsschiffahrt. Bremen, 13. August. Das Schulschiff de» Deuffqen Schulfchfffoereins „Prinzessin Eitel Friedrich" ist von Swinemünde nach Stettin-Bredow übergoführt worden, wo die Ausbildung der Zöglinge ihren Fortgang nehmen wird. Ueber.wieflen von Einzahlungen bei der Dresdner Sparkasse. Dresden, 13. August. (Eigene Meldung.) Als Zeichen des öffentlichen Vertrauens kann man es betrachten, daß in den letzten Tagen bei der hiesigen städtischen Sparkaste 120 000 .il mehr ein gezahlt als abgehoben worden sind. Kriegsliebesgabe. Essen, 13. August. Ihre Exzellenz Frau Friedrich Alfred Krupp hat sür die verschiedenen Organisa tionen des Kriegsliebesdienstes öOOOOO .L zur Ver fügung gestellt. Raschdorf -f-. Berlin, 13 August. Wie der „Lokal-Anzeiger" meldet, ist der Erbauer des Berliner Doms, Geh. Oberregierungsrat Julius Karl Raschdorf, im Alter von 91 Jahren gestorben. Ilie nMSisn kriezznseiii'icliteil rveimal tLyliek ru erkalten, ist eia Vcrrruß, 6er 6em ?ublilcum voa 6en I^eipriger Leitungen eiarig un6 allein von 6ein Lolprieor VaxodlaU (borgen- u. ^benäausgabsl geboten n!r6. SsstsUunllsn nokmon unser« IrLgsrlnnso, klllalvn uacl ckts OesobLktsstsIIo, ^okrannls- gasss 8, jockerrelt sntgoxsn. lVettorbsodaekLunAvn in I-oiprtx. 120 m itisr Xdi. t«r«,t U»eo- a,l«. «t»-U ma litt- t-ap«. erlp, ua«ip> t, '«ü-v liikeit vor. Mmt- e>«d- lo-1 ein», »ttek« Sitt-erpilu« Ik -d-na» p ptu -^tj.4 no r teil«, lioeiua 1Z. lM l uv .bi.b er pp i L UV «r -ü l l»a>p«,»loe«a,a, »IN I.. «I»a»t »«»ö, p liv: ^l»d,l, 24.S. lielU, UmoelltM 4- 1t., m Ul«,» »,» : V.S, tlst-neinee lNit«,« raä twMie MN-ning. Unsere gestrige Abendausgabe »msaßt 4 Seite«, die vorliegend« Ausgabe 8 Seiten, zusammen LS Zerren. Sanptsqriitt.iter: Lr. Beruh. wellender««». AerantworUich« SchiisUeiter: sür Politik Lr. Arn» Annther; sür di« HandeUzeilun, Walther Gchindler; sür Leipziger und iua,,iich< Angelepenbeiten Arnold -ilnter sür Nanst und Wissen schaft Ar. Sriedrich Urdrrchl; sür Musik Ansen »»«nitz: Sport und Spiet All««» Perl»; Arricht A. Haarfrl»; sür die Reiss», Bäder- und Berkehr«z»itun, -»»»ich Mrtzer. -Sr den Anzeigenteil Gelnr. Valle«. Vertag: Lelvzlq-r sksrlllckxisr mit bcschrLnkler Loftan» Druck: Uscher ch gürsten. «.imllich in Leipzig. Zuschriften such nicht persönlich »u adressieren, sondern an de» «erla^ die Redaktion oder die Äeschäslsüetti de» Leipziger logrblaUeS, Gejellschait mit beschränkter Haftung, zu richt«. Unseelaneten Manuskripten ist stet» da« Rück- part» wlptfa«en. Aür Aufbewahrung and RSckwb« wird Al» Aap-Hr übernommen.
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