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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 13.08.1914
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-08-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140813016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914081301
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914081301
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-08
- Tag 1914-08-13
-
Monat
1914-08
-
Jahr
1914
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vormerstsr. IS. Su-ult lSI^. r Sägeblatt. Nr. 40S. Marsru*Nuss»ve. Sritt 7. * De» M» de» v««. eiuigten Staate« von Ameritu in Lvtpzia ornannto« William P. Kent ist namens de« Reiche« tzo» Exequatur erteilt worden. * Freiherr ». Schoen, der bisherige deutsche Bot schafter in Pari», ist mit dem Auwmobil von Berlin kommend auf der Durchreise nach München im .Hotel Hausse" abgestiegen. * Professor Dr. Mayhosf s. Wie an« den Fa- milienanzelgen in vorliegender Nummer ersichtlich ist, verstarb am 2. d. M. in Dresden der nutzere Neltor des hiesigen Nikolatgymnasium», Professor Dr. Karl Frtedrich Theodor Mayhoff, rm 74. Lebensjahre. Er wurde am 20. Februar 1841 in Neustrelitz geboren, besuchte da» dortige Gymna- sium und wrdmete sich dann philosophischen Studien. Nach bestandener Staatsprüfung unterrichtete er mehrere Jahre lang an Breslauer lbymnasren und wurde 1872 an das bekannte Bitzlhumsche Gymnasium in Dresden, zu Michaelis 1884 aber als Rektor an da» Lelpziger Rikolaigymnasium berufen. Kränk lichkeit zwang ihn. sein Amt schon Michaelis 1880 niederzutegen. Durch mehrere gelehrte Abhandlungen ist lern Name auch in weiteren Kreisen bekannt geworden. * Für» Rote Kreuz. Kammersänger Alfred Käse, der hochangejehene und beliebte Bariton unserer städtischen Oper, veranstaltet am kommenden Diens tag, abends 8^ Uhr, in der Alberthalle einen „Vaterländischen Abend", dessen gesamter Reinertrag dem Roten Kreuz zufließen soll. Das Programm besteht aus patriotischen Gesängen, Balladen, Volts- und Soldatenliedern, unter denen natürlich „Die Wacht am Rhein" und „O Straßburg" nicht fehlen werden. Professor Dr. Hennig, der hochgeschätzte heimische Pianist, wird als Begleiter am Flügel tätig sein. Die Veranstaltung besorgt die Firma Ernst Eulenburg, Kgl. Württ. Hof- Musikverleger. Näheres über Kartenverkauf usw. be sagt die heutige Anzeige. * Freiwillige Helfer überall. Der Evange lische Bund, Zweig verein Leipzig, hat nicht nur seine gesamte Schwesternschaft zur Ver fügung gestellt, sondern errichtet auch Sammelstellen fürs Rote Kreuz und bittet herzlich, diesen Geld- und Sachenspenden zukommen zu lassen. — Der Vor stand des nur ganz kleinen israelitischen Hilfsvereins „Rasche Hilfe" zu Leipzig hat in seiner Sitzung am 9. August beschlossen, sein gesamtes Vereins vermögen infolge des Krieges der Wohltätigkeit zu zuwenden. Es sollen diejenigen Familien von Ver einsmitgliedern, deren Ernährer an dem Feldzuge teilnehmen und in Leipzig wohnhaft sind, vorläufig während der Dauer von drei Monaten eine monat liche Unterstützung von 8 <-k erhalten. Ferner sind 20 <41 als einmalige Spende dem Roten Kreuz zu überweisen. In Anbetracht dessen, daß voraussicht lich nach Ablauf der drei Monate die Bedürftigkeit der Familien noch fortdauern wird, bittet der Vor stand die Mitglieder und Gönner des Vereins, durch freiwillige Spenden die gute Sache zu unterstützen, damit gegebenenfalls, wo es nötig erscheint, der Unterstützungsbetrag erhöht und nach den drei Nlo- naten weitergewährt werden kann. Spenden sowie Beiträge, ebenso auch die Unterstützungsgesuche sind bei Herrn Julius Wolfram, Lederwaren- und Reiseartikelgejchäft in Leipzig, Reichsstraße 24 und Eoldhahngäßch-en, abzugeben. — In der am 11. August abgehaltenen, durch Mitglieder des Prü fungsausschusses erweiterten Sitzung der Hauptver waltung des Deutschen Kellnerbndes Union Ganymed, Sitz Leipzig, wurde be schlossen, für die Angehörigen der zu den Fahnen einberufenen Bundesorüder vorläufig 18999 aus Bundesmitteln su Unterstützungszwecken zur Ver fügung zu stellen. — Das Ergebnis des Roten- Kreüz-Tages auf derBugra hat sich nach genauer Zählung noch bedeutend günstiger ge staltet, als gestern angegeben wurde. An Eintritts geldern, gesammeltem Geld und Postkartenverkauf sind insgesamt 3413,48 <« und 58 Heller österr. Wäh rung eingenommen worden, die dem Roten Kreuz überwiesen worden sind. — Der Sammelstelle des Roten Kreuzes überwies die Leipziger Kunst druckerei N. Leff 5000 Stück Feldpostkarten, deren Adressenseite ein vaterländischer Spruch ziert. * Kriegsandacht im Walde. Am Sonntag, den 16. August, wird auf dem runden Platze im Walde, 5 Minuten vom Charlottenhofe zu L.-Lindenau ent fernt, abends 7 Uhr, eine Kriegsandacht ge halten werden, bei der Pastor Liz. Dietrich von der Nathanaelkirch« die Ansprache halten wird. Zum Anfang und Schluß werden gemeinsame Lieder ge sungen sLiedertexte unentgeltlich). Der Platz ist von der Station der Großen Elektrischen Straßenbahn Deutsches Haus leicht zu erreichen. Man geht gerade aus bis zum Tharlottenhof, läßt diesen rechts liegen und schlägt die Straße nach dem früheren Schützen haus ein. Links von der Straße liegt der eingczäunte Versammlungsort. * Kirchennachrichten. Zn der S t. Trinitatis kirche zu Leipzig, Weststraße 2, findet Freitag, den 14. August, abends 8 Uhr und Sonnabend, den 15. August, abends V28 Uhr ein besonderer Bittgottes dienst mit heiligem Segen statt. Am Sonntag, den 16. August, ist der Bittgottesdienst abends um 6 Uhr. Die Kollekte am Sonntag, den 16. August, bei allen Gottesdiensten ist für die Zwecke des Roten Kreuzes bestimmt. Von Montag, den 17. August, ab ist der tägliche Bittgottesdienst abends 8^ Ubr. * Der Postverkehr mit Oesterreich-Ungarn. Im Verkehr mit Oesterreich-Ungarn nebst Bosnien-Herzegowina und Liechtenstein und mit den österreichischen Postanstalten in Kreta und der Türket wird derPostanweisungs-, Postauf- trag»- und Nachnahmedien st eingestellt. * Königliches Lehrerseminar zu Leipzig-Connewitz. Am Königlichen Lehrerseminare zu Leipzig-Connewitz fanden am Montag und Dienstag dieser Woche die Notprüfungen der Primaner statt. Die Prüfung ging in abgekürzter Weise in drei Abteilungen vor sich. Die 26 Kandidaten erhielten folgende Zensuren: 2 Id, 8 lln. 11 II, 5 2d. 14 Kandidaten erhielten Musik- Zensuren, und zwar 3 lb, 3 Hs, 111, 5 1l>>. 2 Illa. In den Sitten konnte sämtlichen Schülern die Zensur I erteilt werden. Diejenigen Kandidaten, die nicht zu den Fahnen einberufen werden, treten voraussichtlich unverzüglich ins Lehramt ein. Die Aushändigung der Zeugnisse und die feierliche Entlassung der Kandidaten fand am Mittwoch vormittag 10 Uhr in der Aula des Seminars statt. Der Seminardirektor, Schulrat Schütze, verabschiedete in Gegenwart der Lehrerschaft die Kandidaten mit einer ergreifenden Rede über die Mahnung, die Pflicht zu tun mit Begeisterung, mit gutem Gewissen und im Vertrauen auf Gott. * Der Leipziger Krippen-Verei«, E. B., bittet seine Mitglieder und Gönner, in Anbetracht der Krivgs- zert ihm außergewöhnliche einmalige oder monatliche Beiträge zuführen zu wollen, damit er imstande ist, in dieser schweren Zeit seine segensreiche Tätigkeit fort- zusetzcn und möglichst vielen Säuglingen der durch den Krieg geschädigten Mütter Pflege und Wartung angedeihen zu lassen. Beiträge und Beitragszeich nungen nehmen mit Dank entgegen: Krippe 1: Lange Straße 25; Kripp« 2: Li., Leutzscher Straße 74 I; Fr. Edith Me»d«l»sohn Bar thoidy, Vorscheine, Ellterstvaße 40 pt.; Fr. Sophie Dufour geronce, Schriftführerin, Wilyelm-Seyfferch-Straß« 2. * Abgesagt« Tagungen. Die für den 3. bi» 5. Oktober sür Dresden angesetzte Jahresversamm- lung des sächsischen Landesverband«» für kirchliche Jugendpflege durch den Kindergottesdrenst tm Königreich Sachsen kann des Krieges wegen nicht stattfindvn. — Der Zentralvorstand de» Gustav- Ado N-Vereins zu Leipzig teilt mit, daß er beschlossen hat, die diesjährige Hauptversammlung de» Verein» zu Freiburg im Breisgau nicht statt finden zu lassen. * Die Innung der Baumeister »ad der verband der Bauarveitgeber zn Leipzig faßten in einer ge meinschaftlichen außerordentlrchen Hauptversammlung nach elner warmherzigen Ansprache des Vorsitzenden 1. Obermeisters Baumeister Max Uhlemann den einmütigen Beschluß, zu allgemeinen Unterstützungs zwecken zur Milderung der Kriegsnot zusammen 10 800 Mark dem Vorstand zur Verfügung zu stellen, der nach freiem Ermeßen über die VerweiMung ver- fügen soll. Der 2. Obermeister, Baumeister Kregsch- mar, wies darauf hin, daß es aber auch aller derer zu gedenken gelte, die infolge Les Krieges brotlos geworden sino oder noch werden. Die zurzeit vor handene Arbeitsgelegenheit reiche kaum aus, es müßten Mittel und Wege gefunden werden, sie zu vermehren, alte Arbeitsgelegenheit und der damit ge gebene Verdienst müssen aus möglichst viele Schultern und besonders auf die der verheirateten Arbeiter ver teilt werden. Die Verkürzung der Arbeitszeit und die Einführung von Wechfelfchichten würden dies ermöglichen. Für die Leipziger Bauarbeitgeber sei es ganz selbstverständlich, daß der bestehende Tarif vertrag im übrigen wie bisher so auch fernerhin auf das genaueste eingehalten werde, ganz besonders auch in bezug auf die Grundlöhne. Anderseits sei es notwendig, daß alle Behörden und Bauherren und vor allem die Geldgeber möglichstes Entgegenkommen zeigen und nicht durch Zurücknahme oder Zurück halten von Aufträgen oder Ein- und Zurückhaltung von Zahlungen die schwierige wirtschaftliche Lage, in der sich naturgemäß zurzeit alle Gewerbe be finden, noch verschärfen. Es fei eine nationale Pflicht aller Arbeitgeber, die Betriebe soweit wie nur irgend möglich auch unter persönlichen Opfern aufrecht zuerhalten, wie es anderseits auch wohl Pflicht der Geldgeber sei, nicht durch unverhältnismäßig hohe Zinsen und Stellung sonstiger, namentlich für die kleineren Betriebe unerfüllbarer Bedingungen die weitere Schaffung von Arbeitsgelegenheit zu unter binden. Kommerzienrat Wolle unterstützte diese Ausführungen auf das dringlichste und wies daraus hin, daß ein Teil der Arbeitslosigkeit wohl durch die zurzeit bestehende Behinderung im Heranschaffen größe rer Kohlen- und Materialvorräte veranlaßt, wohl auch durch die Einberufung vieler Bctriebsinhaber, -leiter und -beamter, für die Ersatz nicht sofort zu be schaffen gewesen, verursacht worden sei. Es könne mit Sicherheit angenommen werden, daß mit der bevor stehenden Wiederaufnahme eines größeren Teiles der Lahngüterbeförderung auch viele jetzt geschlossene Ar beitsstätten wenigstens zum guten Teil wieder ge öffnet würden. In der Öffentlichkeit würden nur die zu irgendeinem guten Zwecke gezeichneten Beträge erwähnt; das dürfe aber die Arbeitgeber nicht ab halten, die zur Aufrechterhaltung der Betriebe not wendigen Opfer zu bringen, die freilich, in aller Stille gebracht, der Öffentlichkeit nicht zahlenmäßig bekannt werden, aber ungleich größer und wertvoller seien. Mit dem Hinweis, daß auch der Frauen und Kinder der im Felde Stehenden mit warmen Herzen und nach Möglichkeit zu gedenken sei, schloß der Vor sitzende die Versammlung. * Keine auffallende Kleidung mehr! Der Münchener Polizeipräsident hat die beherzigenswerte Mahnung an die Frauen und Mädchen der Stadt erlassen, in dieser Zeit nicht in auffälliger, eleganter Kleidung einherzugehen. Die Erfüllung dieser For derung ist so selbstverständlich, daß eine Mahnung dazu eigentlich überflüssig ist. Wir sind überzeugt, daß auch unsere Leipziger Damen Takt genug be sitzen, um sich jetzt so einfach wie möglich auf der Straße zu zeigen und auch bis auf weiteres auf das Tragen von kostbarem Schmuck und auffallenden Kleidern sowie Hüten zu verzichten. * Die Zahl der Kontoinhaber im Postscheckverkehr ist im Reichspostgebiet Ende Juli 1914 auf 100104 gestiegen. (Zugang im Monat Juli 4273) Auf diesen Postscheckkonten wurden im Juli gebucht 1720,2 Millionen Mark Gutschriften und 1727,6 Millionen Mark Lastschriften. Bargeldlos wurden 1883,7 Millionen Mark des Umsatzes beglichen. Das Gesamtguthaben der Kontoinhaber betrug tm Juli durchschnittlich 203,2 Millionen Mark. Im inter nationalen Postüberweijungsverkehr wurden 8,8 Millionen Mark umgfetzt. * Schließung der städtischen Museen. Die städti schen Museen sind vom heutigen Tage ab bis auf weiteres geschlossen; lediglich das Museum der bildenden Künste wird an den Sonntagen von i/411 bis 3 Uhr geöffnet bleiben. Diese Maß nahme machte sich notwendig, weil die Beamten und Angestellten der Museen zwecks Ausfüllung der Lücken, die Lurch zahlreiche Einberufungen zu den Waffen in der städtischen Beamtenschaft entstanden sind, zur Ver wendung in anderen städtischen Verwaltungsabtei- lunaen herangezogen werden müssen. * Den Eisenbahn-Güterverkehr betrifft eine amt liche Bekanntmachung, die die Handelskammer in der vorliegenden Ausgabe unseres Blatte» erläßt. Danach hat sich gleich der sächsischen Behörde auch die zuständige preußische Stelle bereit erklärt, An träge auf Beförderung von Güterzügen für Vieh, Getreide, Mehl, Gemüse und andere Lebensmittel zur Versorgung Leipzigs ent- gegcnzunehmen, und soweit möglich, zu berücksichtigen. Ebenso sollen Anträge aus Beförderung von Koh- l e n wenn auch erst in zweiter Linie, nach Möglich keit berücksichtigt werden. Die Handelskammer fordert nun alle Beteiligten auf, sich sofort dieserhalb mit ihr in Verbindung zu setzen. * Der Köscaer S.-C. erläßt folgenden Aufruf: Kaum ist die Gedenkfeier für die große Zeit von 1813 vorüber, da erhebt sich das deutsche Volk in gleicher Erbitterung wie damals. Der jahrelange Neid und Haß Rußland» und Frankreichs und nun auch Englands gegen unser herrliches, machtvolle» Deutsches Reich hat sich Luft gemacht durch einen heimtückischen Ueberfall. Betrogen bat man den Kaiser zum Danke dafür, daß er der Welt den Frieden erhalten hatte. Für uns gilt es einen gerechten, heiligen Krieg. Tausende unserer Korpebrüder, erzogen zur Vaterlandsliebe und zur Wahrung seiner Ehre, scharen sich in lodern der Begeisterung um die Fahnen. „Sterben gern zu jeder Stunde, Achten nicht des Todes Wunde, Wenn s das Vaterland gebeut." ..Waffenglück" rufen wir ihnen als Geleitsgrutz zu. Gott gebe uns den gerechten Sieg! Nürnberg, im August 1914. Der Ge- samtausschuß des Verbandes alter. Korps st udenten: Oberlandesgerichtsrat Urlich » * «rief.mschläge mit durchscheiueud«, Adresse. Wie bekannt geworden ist, hat der Staatssekretär de» Reich»postamt» am 28. Juli au den Deutschen Handelstag «in Schreiben gerichtet, in dem auf die Schwierigkeiten hingewiesen wird, die bet den Post ämtern bei der Bearbeitung der sog. Fensterbriefe zu tage treten, und in dem er bekannt gibt, daß er sich veranlaßt gesehen habe, die Postaustalten anzuweisen, mangelhafte Fensterbriefe nötigenfalls so lange zurückzulegen, bis die Bearbeitung der übrigen Brief sendungen beendet ist. Die Handelskammer Leipzig nimmt daher Veranlassung, der Geschäfts welt im eigenen Interesse anzuempfehlen, nur Fenster umschläge zu verwenden, die di« Aufschrift leicht, deutlich und Vollständig erkennen lassen und im ilbrigen den für die Zulassung derartiger Um- schläge gestellten Anforderungen entsprechen. * Deutsch-Oefterreichischer Komponiften-Abend auf der Bugra. Am Sonnabend, den IS. August, findet auf der Ausstellung ein deutsch-ästerreichlscher Komponistenabend statt. Die Ausstellungs kapelle unter Leitung von Kapellmeister W. Olsen wird vaterländische Lieder, und zwar nur Kompositionen von deutschen und österreichischen Musikern spielen. Das Konzert wird abends auf dem Musikpodium abgehalten. Der Eintrittspreis zur Ausstellung be trägt 55 abends nach 7 Uhr 30 für Kinder den ganzen Tag 30 Im übrigen ist die Aus stellung nicht, wie ursprünglich nntgeteilt, erst von 10 Uhr, sondern bereits von 8 Uhr morgens an ge öffnet. * Falsche Sammler. Am Montag vormittag er schien in Sachsenhausen ein Mann, der sich als Sammler für das Rote Kreuz vorstellte und um milde Gaben bat. Als ihn der Wohnungsinhaber nach einer Legitimation fragte, verschwand der Mann schleunigst. Man sollte grundsätzlich privaten Sammlern, die man nicht ganz genau kennt, keine Gaben verabreichen, sondern das Geld direkt den zuständigen Stellen übermitteln. L. vermißt wird der Schulknabe Otto Karl Rudolf Seidel, geboren am 5. September 1906 in L.-Reudnitz, bisher L.-Sellerhausen, Wurzener Straße 79, bei den Eltern wohnhaft. Er ist dunkel blond, von kräftiger, untersetzter Gestalt, hat blaue Augen und trug braune Jacke sowie blaue Kniehose. Möglicherweise ist er mit seinem Bruder aufs Land gegangen, um bei den Erntearbciten zu helfen. Mit teilungen über seinen Verbleib nimmt die Kriminal abteilung und jede Wache entgegen. ?. Einbruchsdiebstahl. Während der Abwesenheit der Bewohner drangen am Sonntag abend Diebe vermutlich mit Nachschlüsseln in eine Wohnung der Frommannstraße und stahlen daraus etwa 400 <41 Bargeld. Die Erörterungen sind noch im Gange. s?. Unfälle. Von einem Straßenbahnwagen um- gerissen wurde gestern abend am Parkplatz ein 5 Jahre alter Knabe. Er kam zum Glück mit leich teren Verletzungen davon. — Beim Bau des Unter- grundbahnhöf» verunglückte gestern früh kurz nach 7 Uhr ein in Knautkleeberg wohnhafter Zimmer mann, der in eine 7 Meter tiefe Ausschachtung fiel und dabei anscheinend innere Verletzungen davon getragen hat. Der Verunglückte, der von einem Bauholz in den Schacht gerissen wurde, fand Auf nahme tm Krankenhause. k. Feuerbericht. In einer Wohnung der Weinlig- straße gerieten in vergangener Nacht vermutlich durch eine elektrische Plätte Möbel und Betten in Brand. Die Feuerwehr wendete weiteren Scha den ab. Gottesdienst am völkerschlachk-rnkmal. Ein wundervoller Sommertag neigte sich zum Abend. Es lag das Land wie im Frieden gebreitet. Nur vereinzelte Soldaten gemahnten auf dem Wege an den Ernst der Zeit. Zu Hunderten kamen sie hinaus an die hohe Wacht des Völker schlachtdenkmals. Feierlich ragte es im sinken den Tag. Sie saßen auf Stufen, und sie füllten den weiten Platz am Wasser. Ernste Gesichter, manche sorgenvolle Augen, und doch viele voll Zuversicht! Hosprediger Schmidt sprach von einem Vorsprung des Denkmals mit weithin hallender Stimme. Mit unserem Sturmlied „Ein feste Burg ist unser Gott" begann die Feier. Leise setzten die Stim men ein und wurden bald voll Kraft und Klang und tönten auf an dem steinernen Rial, das die Taten unserer Väter lebendig macht. Dann ließ der Geist liche feste und .klare Worte klingen. Die Not der Zeit führt uns zu dem alten Gott zurück, dem Gott, der mit unseren Vätern war. Unsere Zeit ist schwer. Mit Gott aber müssen wir siegen. Denn wir kämpfen mit einem blanken Schwert; und unser Gewissen darf sagen: Es trägt nicht die Schuld an diesem Krieg. Ist Gott aber für uns, wer mag wider uns sein? Der Geistliche mahnte an die ehernen Worte, di« als Inschrift auf dem nahen Napoleon stein zu lesen sind: „Der Herr ist der rechte Kriegs mann. Herr ist sein Name." Und so wollen wir uns in Demut beugen vor diesem Gott, der uns stark macht. Markige Worte Bismarcks klangen. Fester Glaube an unseren Sieg darf uns hochgemut machen. Dann schwang sich das Lied „Harre, meine Seele! Harre des Herrn" auf in den Abendhimmel. Nach dem der Geistliche gesegnet hatte, endete die er greifende Feier mit dem Gesang von „Deutschland, Deutschland über alles". Dann gingen Hunderte von Menschen mit gehobenem Herzen in den Abend... 8. Sächsische Nachrichten * Meerane, 12. August. Der Hauswirt Hermann Däumler hat die bet ihm wohnenden Familien, deren Ernährer zum Kriege einberufen sind, bis zur Beendigung desselben von der Zahlung der Miete befreit. * Zwickau, 11. August. Laut einer Bekanntmachung de» Rates ist in einem Bezirk« der Reichenbacher Vorstadt infolge Genusses verseuchter Milch der Typhus ausgebrochcn. Etwa 40 typhuskranke und verdächtige Personen wurden ins Stadtkranken- Haus eingeliefert. * Zwickau, 12. August. (Eigener Draht bericht.) Al» heute vormittag das Lastauto der Maschinenfabrik Louis Langer in Niederwiesa bei Chemnitz hie abschüssige Dresdner Straße passierte, verlor es unterwegs «inen Bremsblock. Der Chauffeur war nicht mehr imstande, das Fahrzeug zu halten, das in rasender Fahrt die Straße herein fuhr und direkt über das Schutzgeländer die Böschung hinabsauste. Das Fahrzeug überschlug sich, und die Last, etwa 100 Zentner Maschinenteile, wurden vom Wagen geschleudert. Die Insassen, ein Chauffeur, ein Ingenieur und Mei Fremde, stürzten heraus und wurden verletzt. Zwei trugen töd lich« Kopfverletzungen davon, die zwei anderen wurden leichter verletzt. Kunst UN- Wissenschaft. * Di« Dresdner Herbstsestspiel« abgesagt. Au» Dresden wird geschrieben: Die Generaldirektton der Königl. Hoftheater hat die für August und Sep tember geplanten Herdstfestspiele in der Oper und im Schauspielhaus« absagen müssen, da der Krieg sie der meisten männlichen Mitwirkenden beraubt hat. Eingezogen sind bereits die Kammersänger Vogel ström, Soomer, Soot, Löltgen, Zador, die Hofopernsänger Staegemann, Emnoldt, Tauber, die Hofschauspieler Meyer, Paulsen und andere. Unter diesen Umständen ist an eine Wiedereröffnung der beiden Bühnen nach Ablauf der Ferien kaum zu denken. * Alexander Winterberger. In seltener Geiste»- frische begeht heute einer der Senioren der deutschen Komponisten und Musikkritiker, Prof. Alexander W i n t e r b« r g e r, die Feier seines 80jährigen Ge burtstages. Manch liebe Gestalten steigen auf, wenn Winterberger sein rcichbewegte» Künsticrleden über blickt. Wohl mit allen Mujikglößen seiner Zeit ist er bekanntaeworden. Noch erinnert er sich genau, da er als Knabe Robert Schumann, den „verrückten Musiker aus Leipzig", über den Marktplatz seiner Vaterstadt Weimar ichrciten sah. Schon frühzeitig zeigt-: sich Winterbergers musikalische Begabung. Der Schulzeit längst noch nicht entwachsen, begleitete er gar ost Wilhelmine Schröder-Deorient, die von seinem spiel so entzückt war, daß sie ihm vor versammelter Zuhörerschaft mit den Worten „Du Prachtjunge" einen Kuß gab. Und mit jugendlicher Begeisterung erzählt er von dem als Künstler wie als Mensch gleichbedeutenden Liszt, zu dessen Hauptzchülern er zählte. Im Orgelsp'el waren Töpfer, in der Theorie Bernhard Marx seine Lehrer. Infolge seiner Ver anlagung und seines Fleißes zählte der junge Winter berger bald zu oen bedeutendsten Virtuosen seiner Zeit. Wie hoch ihn Liszt als Orgelspieler einschätzte, beweist, daß er ihm die damals für unausführbar erklärte große Orgelphantasie über .V-OIl widmete, er auch die große neue Orgel im Merseburger Dom entweihen durfte. Welch bedeutendes Ansehen er als Künstler genoß, bringt auch Hans v. Bülow in einem Aufsatz der „Neuen Zeitschrift für Musik" über Win terberger als Virtuos zum Ausdruck. Auf feinen ausgedehnten Konzertreisen trat er u. a. mit Marsch- ner, Rossini und Berlioz in nähere Bekanntschaft. Er und fein Freund Karl Ritter waren die ersten, die von Wagner, mit dem er mehrere Monate in Venedig zusammenwohnte, in die Musik „Tristan und Isoldes" eingeweiht wurden. Mit der Kunst nahm er es jeder, zeit bitterernst. So war er einer der wenigen, die seinerzeit in Wien als Beethoven- und Bach interpreten auftraten und stürmisch gefeiert wurden. Winterberger, der erst acht Jahre in Wien, sodann als Lehrer am Petersburger Konservatorium tätig war, nunmehr aber über 40 Jahre in Leipzig an sässig ist, schrieb zahlreiche Stücke voller Poesie und vornehmer Empfindung für Klavier, Orgel und andere Instrumente, bereicherte auch in dankens werter Weise durch Sonatinen die pädagogische Lite ratur. Der Schwerpunkt seines Schaffens aber liegt zweifellos in der Vokallomposition. Insbesondere bat er sich die Pflege des geistlichen Solo- und Chor liedes angelegen sein lassen. Hier sind ihm denn auch die stärksten Erfolge beschieden gewesen. * Fritz Kreisler, der bekannte Violinvirtuose, wurde als Reserve-Offizier der österreichischen Armee einberusen. Der Künstler ist bereits zu seinem Re giment in Graz «ingerückt. Seine Gattin, eine geborene Amerikanerin, wird als Krankenpflegerin des Roten Kreuzes mit tn den Krieg ziehen. * Absage der kunstgeschichtlichen Studienreise deutscher Overlehrer. Der preußische Kultusminister hatte, wie noch erinnerlich, dem Ordinarius der Kunstgeschichte an der Universität Halle, Professor Dr. Wilhelm Waetzoldt den Auftrag erteilt, eine Studienreise von Direktoren und Oberlehrern höhe rer Lehranstalten durch die hervorragendsten alten deutschen Kunststädte zu leiten. Infolge des Krieges ist, wie wir erfahren, der schöne und neuartige Plan vorläufig aufgegeben worden. Sport uns Spiel. tz Für da« Rote Kreuz. Zu einem Gesell schaftsspiel, dessen Einnahmeertrag ohne jeder Abzug an das Rote Kreuz abgeführt werde, wird, treffen am nächsten Sonntag nachmittag 5 Uh' „Wacker" und „Eintracht" auf dem Wackerplatzs in L.-Eutritzsch. „Debrahoj", aufeinander. Di« Mannschaften werden in iyrer zurzeit besten Auf stellung antreten. Es ist zu erwarten, daß da? Publikum die gute Sache durch zahlreichen Besuch unterstützen wird. Die Aufstellung „Wackers' ist folgende: Tor: Grimm; Verteidiger Lenz, Ticharnke; Läufer: Lübeckc, Fürther, Hof mann; Stürmer: Eckstein, Winter, Lippoldt, Eck Hardt. Hermann. Unter den Spielern befinden fick fünf Kriegsfreiwillige. 2) Rennsport und Rote» Kreuz. Der Freiburge, Rennverein, der alljährlich Meetings mit gutem Er folge abhält, hat jetzt sein gesamte» Ve rm öge, von 30000 dem Roten Kreuz zur Der sügung gestellt. Abgesagte Neunen. Die Rennvereine gelange, immer mehr zur Aufhebung der von ihnen geplante, Rennveranstaltungen. Breslau sagt sein für de» 6. September angesetztes Meeting ab, Hannove sein zweitägiges Meeting am 6. und 8. September Mülheim für den 30. August und 2. Septembe- und Insterburg für den 27. September. Leipziger veremsieben. * Unabhängigen Bildungsverein fürs per« sönlicheund össentlich« Leben, Freie RedevereiiUgung, 2chulstras,e 3, part-, „Zum Augustiner". Leute Tonncrstag. abends >/,S Uhr, wird über „Tie politische Lage" gesprochen. <s>äste (anch Tomen, stets willkommen. Freie Aussprache. krmstkaleaüer. Theater. U«tte>drr»-rhe«ter. TonnerStag. abends Ubr „Toktor iklauS", Lustspiel in ü Akten von Ada«! L'Arcongr. — Morgen: „Auf Ctrafurlanb". Vergnügungen. 2m Barirtce Battenberg finden täglich abend« 8 Uhr üanstlervorstellungen zum Besten des Rolen Urenze-S statt. Tie neuesten Tepeschcn werden bekanntgezeben. in L^olprix. 120 m lii er S»n>- M,I» MIN i-blp* eew' l,- le,«»- liok^i »ee. Mol si«». »i»S- UN« e»N«er»«i»i>ä n bö» bocken r. büb l Üb' . IS.d «r büd, bock« »»ebn,, r Üb' z-rs.» «r r Sonn,»»«bei» i«n»»e,!»e«N»,m« >1. »>«ä, ii vb Wrtzu, 4. sl.S. lmn« l,a>„„n>f -t- Ui. io,,»»»»,, »1 t,t»s« ,e, : 0.1 Ut,--»»i»» UMa^e-„f . r,sMo; ,S kaiUr, »»ä bock,». UitUem»
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