Suche löschen...
Sächsische Volkszeitung : 19.09.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-09-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193609193
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19360919
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19360919
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1936
-
Monat
1936-09
- Tag 1936-09-19
-
Monat
1936-09
-
Jahr
1936
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 19.09.1936
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Drittel der Eefamtbevölkerung Spaniens, liegen drei vier» tel der wichtigsten Industrien und die drei bedeutendsten Städte Madrid, Barcelona und Valencia. Die reichliche Unterstützung von französifch-fowjetruffifcher Seite erlaubte es den Roten, Zehntausende von Milizsoldaten mit moder« ner Bewaffnung und ausreichender Munition zu versehen, so das; an fast allen Fronten den nationalistischen Truppen eine starke Uebermacht gegeniiberstand. Es kam bin«,, daß m den marxistischen Landesteilen alle unsicheren Elemente unter schärfsten Terror gesetzt oder rücksichtslos ausgerottet wurden, während hinter der Front der Nationalisten noch jetzt starke oppositionelle marxistische Unruheherde ständige Aufmerksamkeit erfordern. Gewiß waren die Nationali« sten vom ersten Tage ab ihren Gegnern darin überlegen, datz der größere Teil der Armee auf ihrer Seite stand und datz die Mehrzahl der ver dienten und erfahrenen höheren Offiziere Mola und Franco ihre Dienste angeboten haben. Die Ueberlegenheit einer aut geführten und disziplinierten Truppe über eine zwar fanatisch, aber ungeschickt und ungeordnet kämpfende Truppe von Milizsoldaten trat überall klar in die Erschei nung, wo die Roten es wagten, sich zum Gefecht zu stellen. Noch wirksamer war naturgemäß dieser Unterschied in der Verwendung der modernen Kampfmittel, Tanks, Flug zeuge, schwere Artillerie und Flngzeugabwehr. Fast alle Beobachter stimmen darin überein, daß der Kainpfwert der roten Flugzeuge trotz der zahlenmäßigen Ueberlegen heit weit hinter der Luftwaffe der Nationalisten zurück steht, denen zahlreiche Abschüsse gegnerischer Maschinen ge langen. Auch im Artilleriekampf haben sich bei Jrun die Batterien des Angreifers denen des Verteidigers sichtbar überlegen gezeigt. Die Einheiten der roten Flotte hätten ihrer Zahl und Bewaffnung nach den Truppentransporten des Generals Franco aus Marokko und den Kampfeinhei ten der Nationalisten an der Biscaya-Front zweifellos ge fährlich werden können, wenn auf ihnen nicht offensichtlich die Führung erprobter Offiziere durch deren Ueberwachung, Eefangensetzung oder Hinschlachtung lahmgelegt worden wäre. Die Roten haben den entscheidenden Fehler be gangen, die Bedeutung der Führung zu unterschätzen und die erprobten Offiziere, denen sie mißtrauten, zu besei tigen oder ihnen durch Ueberwachungsausschllsfe die mili tärische Entschlußfähigkeit zu rauben. Es ist das Charakteristikum fast aller proletarischen Re volutionen der Neuzeit, daß sie die alte Heeresorganisation zerschlugen, um den Kamps um die Macht mit dem bewaff neten Proletariat zu führen. Hätten den Heerhaufen der ^«sci'sitten starke nationale Kampfeinheiten und nicht bloße Söldnertruppen gegenüberstanden und wäre der Französischen Revolution nicht bald in Saint-Zust ein gro ßer Organisator und in Napoleon ein militärisches Genie erstanden, so wären die Truppen der alten Mächte nicht erst im Jahre 1814 in Paris eingezogen. Auch die rote Revo lution in Rußland hätte wohl einen anderen Verlauf ge nommen, wenn der noch andauernde Krieg aus den anderen Weltkriegsfronten und die räumliche Unzugänglichkeit des Landes Trotzki nicht Zeit gelaßen hätte, die rote Armee aus einem Haufen undisziplinierter Revolutionäre zu einer eini germaßen geordneten Abwchrfront umzubilden. Handelte es sich aber in Frankreich und Rußland vor allem um die revolutionäre Abwehr nach außen, so geht in Spanien in folge des noch eben rechtzeitigen Eingreifens der nationa len Gruppe die Linie des Widerstandes mitten durch das Land, und es liegt in der Natur der Sache, daß der kämpfe rische und kampfgewohnte Teil der Nation, die nationale u,rd politische Elite auf der Sekte der Generäle steht. Gewiß dürfen gewisse Schwächemomente nicht übersehen werden, rote etwa die Heranziehung der marokkanischen Truppen und der spanischen Fremdenlegion, die auf spanischem Boden fremd sind und außerdem im Falle marokkanischer Unruhen eine Entblößung der kolonialen Front zur Folge haben. Um so günstiger wirkt es sich hinwiederum aus, daß die verschiedenen politischen Gruppen, die sich im Kampf gegen den Marxismus zusammengcfunden haben, die Car listen, Faschisten, Francisten usw., ihre Meinungsverschie denheiten zuriickgestellt und bis zum heutigen Tage eine geschloffene Abwehrsront gebildet haben. Anders bei den Noten. Die Madrider Marxisten und die katalanischen Syndikalisten waren schon in früherer Zeit nie auf eine einheitliche politische Formel zu bringen, und auch das Kabinett des Kommunisten Caballero, das an die Stelle der Echeinrcgierung Giral trat, hat es bisher nicht vermocht, die politische Führung in Barcelona in ihre Hand zu bringen. Die aus Seiten der Roten kämpfenden Ueber- reste der Guardia Civil, des früheren spanischen Elitekorps, und die bewaffneten Nevolutionshausen befinden sich in einer natürlichen Spannung zueinander, und auch in der inneren Verwaltung der marxistischen Landesteile kreuzen sich die radikalen Maßnahmen der örtlichen Revolutions komitees mit den Absichten der gemäßigten marxistischen Gruppen. Besonders kraß tritt dieser Gegensatz dort in die Zerstörendes Gist Tragödie eines Arztes vor dem Strafrichter. Berlin, 18. Sept. Ein Schulbeispiel für die verheerende Wirkung des Rauschgiftes auf die unglücklichen Menschen, die sich seinem Genuß hemmungslos hingeben, lieferte die Verhandlung gegen den 42jährigen praktischen Arzt Dr. N. vor der 3. Großen Strafkammer des Berliner Landgerichts. Der Arzt war Infolge eines schmerzhaften Darmlcidens Morphium süchtig geworden und hatte sich früher bereits mehrfach aus eigenem Entschluß in Entziehungsanstalten begeben. .Wenn er sich als geheilt betrachtete, übte er seine Praxis weiter ans, verfiel aber immer wieder seiner unglücklichen Leidenschaft. So war es vorgckommcn, daß er im Dämmerzustand von seinem Bette aus Patienten behandelte. Jetzt wurde Ihm zur Last gelegt, daß er in den Jahren 1934 und 1935 wiederum in zahlreichen Fällen Rezepte für Praxisbedarf ausgestellt und darauf für seine eigenen Zwecke Morphium bezogen hatte. Die Beschaffung des Rauschgiftes war ihm um fo leichter, als er in der fraglichen Zeit ständig Urlaubsvertretungen für Aerzte in der Reichshauplstadt und in "der Provinz Übernommen hatte. Im ganzen hat er 20 verschie dene Aerzte vertreten. In Hainichen, wo er zuletzt vertretungs weise praktizierte, fiel sein erheblicher Morphiumumsatz auf. Es wurde eine Untersuchung gegen ihn eingeleitet, und man stellte an seinen Armen frische von den Einspritzungen herriih- rende Einstichnarben fest. Eine Verurteilung wegen Vergehens gegen das Opium- Gesetz kam nicht in Frage, da der unglückliche Kranke straf- rechtlich nicht verantwortlich ist: dennoch bieten die Gesetze des neuen Deutschland eine Handhabe, um die Oessentlichkci« vor einem rauschgiftsüchtigen Arzt zu schützen. Es handelt sich da- bei um die segensreich gesetzliche Bestimmung der Unterbrin- gung in eine Heil- und Pflegeanstalt, eine Einrichtung, die auch Oie Notwendigkeit einer deutschen Gesellschaft für Hygiene Präsident Retter über ihre Ziele und Aufgaben Dresden. 18. Sept. Unter der Schirmherrschaft des Reichs statt, Halter» in Sachsen Martin Mu 1 schmann tagt vom SV. bis 23. September In Dresden die 94. Versammlung der Ge sellschaft deutscher Naturforscher und Aerzte. Zahlreich« Ab teilungen der Gesellschaft halten vorher bereits Sondertagungen ab. Am Freitagvormittag wurde di« Sitzung der Abteilung Hygiene zugleich als Sitzung der Deutschen Gesellschaft für Hygiene eröffnet. Der Präsident des Reichsgesundheilsamtes, Prof. Dr. Hans Reiter, hielt dabei eine Begrüßungs ansprache, in der er sich auch über die Notwendigkeit einer deutschen Gesellschaft für Hygiene, ihre Ziele und Aufageben äußerte. Er führte daluü aus: Im Zuge der Zusammenfassung aller wissensck-astlich- med-Izinischen Arbeiten in Deutschland erweist es sich als not wendig, die nach verschiedener Richtung strebenden Entwicklun gen der Hi)giene in eine deutsche Gesellschaft für Hygiene zu vereinen. So wird in der Deutschen Gesellschaft ftir Hygiene aufgehcn der Deutsche Verein für öffentliche Ge- sundhitspflege, die Deutsche sozialhygienische Gefeilschst, die Deutsche Vereinigung für Mikrobiologie, fernerhin aber auch indirekt vertreten sein die an einigen örtlichen Stellen des Reiches bestehenden hygieiiisehn Vereinigungen, die nunmehr als Ortsgruppen der Deutschen Gesellschaft sür Hygiene auizu- fassen sind. Als Mitglieder kommen Hygieniker der Wissenlcka'! ind Praxis in Betracht, insbesondere Hochschullehrer kür ^ >>i>ne, ärztliche Leiter der staatlichen und kommunalen G-'u- di us- ämter als Vertreter der Kreise und Kommunen, ärz'.lick« Ver treter oer Parteiorganisationen, ärztliche Mauamtsle ter 'Ver treter des Amtes für Volksgesundheit, amtliche Vertreter )«r DAF., des Arbeitsdienstes, der HI., des Deutschen Fraueumer- kes, der NSV. und anderer Parteiorganisationen. Leiter 'tuit- stcher und kommunaler Krankenanstalten Mitarbeiter wckcn- schaftlicher Laboratorien, ferner Gesundkeilsingenieur«. G-innd- heitsarchitekten, Geluiidheitstechinker, Gesundheitscheniiker io- weit sie im öffentliehn Dienst stehen. Die Deutsch Gesellschaft lür Hygiene wird somit eine wissenschaftlich-praktisch Plattform für die V'arbcitnno «l'er hygienischen Fragenstellungen des deutschen Volkes bilden uns durch die Verbindung von Missenschfl und Praris dem Reichs, gesundheitsamt in seiner Aufgabe der oestindboitlichen Beratung von Staat und Partes eine sehr willkommene Unterstützung bieten. Außerdem sprach H. Zeitz sBerlin) über die nationalen Aufgaben der deutschen Hygiene. Beginn -er Gchlußvorträge im Berliner Bauunglücksprozeß Berlin, 18. September. Im BerlinerBauunglücksprozeß. der seit dem 1. April d. I. die 11. Grotze Strafkammer des Berliner Land gerichts beschäftigt und die Schuldsrage hi der folgenschweren Einsturz Katastrophe im Baulos Hermann-Gö ring st raße der Nordsüd-SB ahn klären soll, began nen mn Freitag, dem 7g. Derhandlungstag. die Schlutzvorträge. Unter Mitwirkung von 17 Sachverständigen und unter Hin zuziehung von etwa 180 Zeugen hat das Gericht in monatelanger Beweisaufnahme alle persönlichn. sachlich« und technischen Fragen durchforscht und erörtert, die mit dem furchtbaren Un fall in irgendeiner Verbindung stehn. Die wegen fahrlässiger Tötung erhobene Anklage richtet sich bekanntlich gegen drei für die Bauleitung veranlwortlickie Beamte bzw. Angestellte oer Reichsbahn, den 50jährigen Strek- kendezernentcn Reichsbahnoberrgi Kell berg, den 35 Jahre alten Leiter des zuständigen Reichsbahnncubauamtes 4. Reich bahnrat Wilhelm Weyher, und den 42 Jahre alten Bauwart Wilhelm Schmitt sowie gegen den 54 Iabre alten Diplominge nieur Hugo Hoffmann als Direktor und den 42 Jahre alten Diplomingenieur Nath als Bauleiter der ausführenhn Bau firma. der Berlinischen Baugesellschft. Die Angeklagten Kellhrg und Schmitt wurden im Verlaufe hx Beweisaufnahme aus der Untersuchungshaft entlassen. Nach Eröffnung der Sitzung nabm der erste oer beiden Anklagevertreter das Wort. Er wies einleitend darauf hin, daß es hier zunächst um di« Beantwortung der Schuldsrage gehe Die Zeugen und Sachverständigen hätten die Frage, ob das Unglück auf höhere Gewalt oder am Baufehler zurücknu- fühven fei, verschieden beantwortet. Der Sachverständige Pros. Leichtmeitz aus Braunschweig habe -er Meinung Ausoruck ge geben, datz der Untergrund die Schuld trage. Der als Keuge ge hörte Geheimrat Schper, erster Brückenbauer der Reichsbahn, habe dem Führer, als dieser am 5. Tage nach dem Einsturz aus der Unglücksstelle erschien, auf seine Frage geantwortet er glaube, die Hauptursach sei ein zu tiefer Ausschacht, und es würden wohl auch noch einige Baumängel dazukommen. Tas müsse jedoch erst genau untersucht werden. Die Staatsanwalt schaft steh, so erklärte der Anklagevertreter weiter, auf dem Standpunkt, daß sich das Ergebnis dieser Untersuchung mit den Erklärungen Schmiers am 5. Tage nach dem Einsturz vollkom men decke. Wohl nirgends sei ein technischs Unglück sorgfäl tiger untersucht und geprüft worden, als das Bauunglück in der Hermann-Göring-Slraße. Der Umfang und die Sorgfalt der vorbereitenden Untersuchungen sei in der Hauptverhanoluug gar nicht in Erscheinung getreten, ergebe sich aber aus dem Akteninhalt. Die Angeklagten hätten im wesentlichen von sich aus nichts dazu beiqetragen, die Frage der höhren Gewalt zu klären, obgleich sie dazu in der Lage gewesen wären. Die An- geklagten hätten gewußt, datz hier die Aushubtiefe irgendeine entscheidende Rolle spiele. Dennoch hätten sie zum Teil unwahr« Angaben über die Tiefe gemacht, bis zu der die Sohle vorgc- trieben worden sei. Der Anklagevertreter ging oann näher auf die Erörterung der Frage der höheren Gewalt ein und kam zu dem Ergebnis, datz die Annahme höherer.Genmlt als Ursack-e für den Einsturz ausscheiden müsse. Erscheinung, wo, wie in Katalonien und den baskischen Provinzen, die nichtmarxistischen Autonomisten einen un entbehrlichen Bundesgenossen der Roten darstellen. Die Gegensätze zwischen diesen Gruppen haben in Jrun und San Sebastian bereits zu blutigen Zusammenstößen ge führt, und gerade den katholischen Basken scheint allmählich die Erkenntnis zu dämmern, daß sie in der falschen Front stehen und daß ein Sieg des Kommunismus ihre Autono mieforderungen noch gewisser erledigen würde, als ein Sieg der zentralistischen Traditionen. Hier klaffte ja in der Berechnung der Generale, die Mitte Juli nach der Ermordung des Monarchistenführers Sotelo den Aufstand ins Werk setzten, eine entscheidende Lücke, die neben dem Irrtum über die Haltung der Marine- und der Fliegertruppen einen sofortigen und vollständigen Erfolg der nationalen Bewegung verhindert hat. Wie dem auch sei. die Vermutung, als ob die Befreiunasaktion der Nationalisten nach dem ersten entscheidenden Fehlschlag all mählich in sich selbst zusammenbrechen müßte, wird durch den Gang der Ereignisse nicht bestätigt. Es handelt sich eben diesmal nicht, wie so ost in der spanischen Geschichte, um die Empörung einiger unzufriedener Generale, sondern um eine Volksbewegung, um die Auflehnung aller natio nalen Kräfte gegen das internationale Zerstörungswerk des Marxismus, und es wird die stärkere Werbekrast der Idee sein, die den Erfolg erzwingen wird. Ob dabei die Entscheidung rein militärisch aus dem Schlachtfelds fallen wird oder ob die Zersetzung der marxistischen Front sie herbeiführt, ob die von den Generälen gesetzten nahen Zeitpunkte eintreffen oder ob sich der Kampf noch lange hinzieht, wird den schließlichen Ausgang kaum noch zu ändern vermögen. dem Kranken selbst zum Vorteil gereicht. Die Strafkammer erachtete die Voraussetzungen für gegeben und ordnete die Un terbringung in einer Heilanstalt an. Hier soll der Kranke zu nächst aus ein Jahr beobachtet werden; dann wird auf Grund einer neuerlichen Prüfung sestgestcllt werden, ob noch aus Gründen des Schuhes der Oessentlichkeit Bedenken gegen seine Entlassung bestehen. Dle Auswirkungen der letzten Amnestie Berlin, 18. Sept. Das Strassreihettsgesrtz vom 23. April 193« Ist von den Justizbehörden beschleunigt durchgesührt wor- den. Es liegen nunmehr genaue Zahlen über di« Auswirkungen des Gesetzes vor. Bis zum 1. August 1938 haben insgesamt 501 323 Personen eine Vergünstigung durch dieses Gesetz erfahren. Bedingter Erlaß rechtskräftig erkannter Strafen von nicht mehr als 8 Monaten Freiheitsstrase kam in 2777 Fällen zur Anwendung. Davon entfallen 2000 Fäll« auf Straftaten, die das Heimtückegesetz betreffen sowie Straftaten gemäß der gg 184 a und b des Strafgesetzbuches (Beschimpfungen des Reiches, d«r Wehrmacht, der NSDAP.) und 8 100a (Kanzelmttzbrauch). Span. Mrklffen stehlen so Bill. Peseten Vankaelder Henday«, 18. Sept. Aus San Sebastian wird bekannt, daß die von den geflohenen roten Milizen in den dortigen Bank filialen gestohlenen Gelder insgesamt ungefähr 50 Mill. Peseten betragen. Da ein großer Teil dieser Bankguthaben französischer Herkunft ist und man an nimmt, daß die Marxisten große Summen ihres Raubes als „Kriegsschatz" nach Bilbao verschleppt Haden, werden nun von französischer Seite mit den Bankdirektoren von Bilbao Ver handlungen angeknüpst werden, um zu versuchen, wenigsten» einen Teil der gestohlenen Gelder wieder zu erlangen. Der Führer verlieh dem v. Armeekorps neue Fahnen VI4V. Würzburg, 17. September- In Anwesenheit des Führers und Reichskanzlers und des Reichskriegsministers und Oberbefehlshabers der Wehr macht Seneralseldmarfchall von Blomberg hielten di« Truppen des V. Armeekorps bei Giebelstadt in der Näh« von Würzburg als Abschluß der Korpsmanöver eine groß« Parade ab, bei der den Truppen auch die neuen Fahnen verliehen wurde». Der Anfall des Mstkzuges der SS-Leibstandarte Revision des Krastwagensührers verworfen. Magdeburg, 18. Sevtemkcr Die Iu st izpresse stelle teilt mit: Das Reichs gericht hat die Revision des Kraftwagenführers Richard Weber gegen das Urteil der Strafkammer in Mar burg vom 8. Juli 1036 verworfen. Die Verurteilung Webers zu einem Jahr Gefängnis wegen fahrlässiger Tötung und Körperverletzung ist damit rechtskräftig geworden. Weber hatte am 1. Juli 1936 in der Nähe von Burg bei Magdeburg durch sein Verschulden einen Zusammenstoß mit einem Kraftwagen herbeigeführt. in dem sich ein Teil des Musikzuges der SS.-Leib- standarte Adolf Hitler befand. Bei diesem Zusammenstoß wur den 4 SS.-Männcr getötet und 9 SS -Männer verletzt. Sie Einwohner von Lastel Gandolfo beim Papst Rom. 18. Sept. Wie alljährlich während seines Sommer« aufenthaltrs in dem sreundlick-en Städtck>en am Albaners««, empfing Pius XI. auch diesinal die Bevölkerung von Cast«! Gandolfo. Eine Gruppe von Frauen in ihrer malerischen alt hergebrachten Tracht brachte dem Papst die Gaben ihrer Gärten und Felder, während der Präfekt dem Papste als Gesck)enk der gesamten Einwohner drei silberne Kelche überreichte. Mluschka wird an Ungarn ausgelleferl Wien, 18. September. Am Freitag wird der Eisenbahn attentäter Sylvester Mcrtuschka nach Verbüßung einer sechsjähri gen Kevkerstraf« von Oesterreich an die ungarischen Behörden ausgeliefert. Mätuschka hat einen Eisenbahnanschlag bei Jüter bog, einen bei Anzbach in Oesterreich und schließlich das furcht bare Eisenbahnunglück bei Bia Torbaggy in Ungarn auf dem Gewissen MtteldeutsAe Vörfe vom 18. September Uneinheitlich. Am Freitag zeigt« die Mitteldeutsck-c Börse bei gutbelMipteter Grunostimmung eine ungleichmäßige Kurs entwickelung. Aktien neigten im Verlause zur Schmack)«. Eo verloren Gorlitzer Waggon 1,75 Proz. Aschaffenburger Brauerei stellten sich seit letzter Notieruiia 5 Proz. niedriger. Dagegen gewänne» Union Radebeul 2 Proz. und Meißner Ofen 225 Proz. Desgleichen Vereinigte Strohstoff plus 2 Proz. Papier aktien waren kaum verändert. Von Banken gaben Reichsbank anteil« 2 Proz. nach. Das Geschäft war im weiteren Verlauf still. Am Rentenmarkt hatten Reichsschätz« große Umsätze bei unveränderten Kursen. Sachsenschähe stellten sich 0,25 Proz. niedriger. Der Pfandbriefmarkt war behauptet. Die Kurse größtenteils unverändert. Der Gesamtumsatz in Pfandbriefen be trug 50 000 RM. Reichsmarkkreditbriese plus 0,75 Proz. Ter Markt der Stadtanleihen zeigte ruhiges Geschäft. Leipziger büßten 0,25 Proz. ein. Reichoivetterdfenst, Ausgabeort Dresden. Wetter vorhersage für Sonnabend, 19. September: Wolkig bis heiter. Trocken. Warm. Abflauende Winde aus Süd bis Siidost.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)