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Sächsische Volkszeitung : 21.08.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-08-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193608217
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19360821
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19360821
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1936
-
Monat
1936-08
- Tag 1936-08-21
-
Monat
1936-08
-
Jahr
1936
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 21.08.1936
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„ ungehindert durchgelasicn. wenn die beiden Polarisations achsen parallel lausen. Stehen dagegen diese beiden Achsen aufeinander senkrecht, so tritt kein Licht mehr aus. Je nach dem Neigungswinkel der Polarisationsachscn zueinander wird das austrelende Licht mehr oder weniger gedämpft. Man kann also durch zwei derartige Kristalle das eintretende Licht in jeder beliebigen Stärke bis zum gänzlichen Verlöschen hinter dem zweiten Kristall zum Aust re len bringen. Tie Anwendung dieser Kristalle konnte bisher nur im Laboratorium crsolgen. Sic waren zu klein und zu teuer, um in der Technik als Richlmitlel lür das Licht im großen ge braucht zu werden. Ter Amerikaner Land hat nun einen klei nen Kunstgriff angewandt. Er hat ein Zcllulosepräparat mit winzigen Kristallen einer Jod Chinin-Verbindung imprägniert und diese kleinsten Kristalle, die einen stark polarisierenden Effekt verursachen, durch ein bestimmtes Verfahren ausgerichtst. .Hierdurch wird erreicht, doch das Prävarat dieselbe Wirkung eraibt wie ein aroher Kristall: Die Polarisationsachsen sind alle in gleiche Richtung gebracht. Ter Zellulose-Film wird zwi- sclxn zwei Glasplatten kehgekitlet. und in dieser Form kommt das vollkommen durchsichtige „Polaroid" in den Handel. Tie Kristalle der organischen Verbindung sind so klein, daß sie unter dem Mikroskop selbst bei tausendfacher Vergrößerung nicht sichtbar zu machen sind. Versieht man Auto-Scheinwerfer statt der gewöhnlichen Verglasung mit „Polaroid"-Glas, so tritt, für das menschliche Auge nicht zu unterscheiden, polarisiertes Vicht aus. Sicht man nun von einem entgegenkommenden Auto durch eine zweite 'Scheibe aus „Polaroid", z. B. eine derartige Windschutz- scheilm. so wird, wenn die beiden Polarisationsachsen ausein ander senkrecht stehen, nur soviel Schelnwerserlicht durchge- lassen, daß die Lampen ganz schwach brennend erscheinen. Das heißt, daß bei allgemeiner Einführung derartiger Gläser Schei ben oder auch Brillen aus „Polaroid" das Problem der Blen dungsfreiheit gelöst ist. Polaroid ermöglicht den plastischen Film Auch die Filmindustrie profitiert bereits von der neuen Erfindung. Schnell aufgenommene Filme werden durch einen doppelten Projektor projiziert, der polarisiertes Licht mit zu einander senkrecht stehenden Achsen für jedes Bild auf die Leinwand wirft. Sicht man nun den Film durch eine Brille mit korrespondierenden „Polaroid"-GIäsern, so wird das Bild auf eine Weise ausgelöst, daß jedes Auge den Bildtcil sieht, der für es speziell bestimmt ist. Tas Filmbild an der Leinwand erscheint dann dem Beschauer plastisch, wodurch eine unerhörte Steigerung der Wicderqabemöglichkeiten des Films gegeben ist- ' Co darf man im „Polaroid" eine Erfindung sehen, die wahrscl>einlich schon in kurzer Zeit einen entscheidenden Einsluß aus die gesamte moderne Lichttechnik und Optik ausüben wird. Dresden Dresden empfing Olympia-Sieger Schäfer Am Mittwochabend bereitete Dresden und seine Bevöl kerung dem in seine Heimatstadt zurückkehrenden Olympiasie ger im Einer-Rudern, Gustav Schäfer, einen triumphalen Emp fang. Tausende halten sich schon auf dem Bahnsteig und im Bahnhassgebäude eingcsunden, Zehnlausende umsäumten die Straßen am Wiener Platz, der Prager-, See- und'Schloßstraße, durch d>e Schäfer seinen Einzug hielt. — Als der Berliner Zug auf dem Bahnsteig cinlies, hatte dort ein Mnsikzug der Marine- SA sowie Schäfers Rudcrkameradcn mit hocherhobenen Rie men Ausstellung genommen. Zu dem Empfang hatten sich als Vertreter des Reichsstatthalters Kreishauptmann und SA-Grup penführer Schepmann. Ctadtrat Dr. Rcddcr in Vertretung von Oberbürgermeister Zörner, Brigndcführcr Raabe, Standarten- sührer Schuffenhaner und der Bezirksführer des Deutschen Reichsbundes für Leibesübungen, Obersturmbannführer Georg Illmert eingefunden. Unter brausenden Heilrnfen entstieg Schäscr in Begleitung seiner Mutter dem Zug und wurde zu erst von Kreishauptmann und SA-Gruppenführer Schepmann begrüßt Unter Vorantritt des Musikzugcs und der Ruderer wurde Schäfer nach dem Wiener Platz geleitet. Hoch ans den Schultern seiner Kameraden dankte er immer wieder sür die Begeisterungsstürme. Auf dem Wiener Platz hatten zwei SA-Stürme der Standarte 100 und ihr Musikzug sowie die Vertreter der Sport vereine mit ihren Fahnen Ausstellung genommen. In der Milte eines großen Vierecks sand die offizielle Bearüßung Schäfers statt. Zuerst entbot Ctadtrat Dr Redder im Namen von Ober bürgermeister Zörner die Grüße der Ctadt Dresden. Nach einem Smg-Heil auf den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler und dem Gesang der nationalen Lieder folgten kurze Begrü ßungsansprachen des Vorsitzenden des Dresdner Rudervereins, dem Schäfer angehört, des Vertreters des Sächsische» Elbere- gatta-Verbandes des Dresdner Cchwimmvercins, dessen Mit glieder ihrem Kameraden einst den Beinamen „Gummi" ver liehen und schließlich des Bezirkssührers des DRsL., Georg Illmert. Noch Abschluß der Begrüßung trat Schäfer zusammen mit seiner Mutter im offenen Wagen unter Führung der Musikzüge und gefolgt von den Fahnen und den Abordnungen der Sport vereine und Turnvereine die Fahrt durch die Straßen der in neren Stadt an. immer wieder von stürmischen Zürnten begrüßt. Am Terrosiennfer löste sich der Zug ans. Den Abend verbrachte Schäfer im Kreise seiner Sportkamcraden. Am Donnerstagabend wird Isolde Frölian, die der siegreichen deutschen Fraucnturnmannschaft angehörte und die Goldmedaille erringen half, in Dresden eintrcsfen und sicher festlich empfangen werden. : Gras Valstct-Vatour an Oberbürgermeister Zörner. Ober bürgermeister Zörner hatte anläßlich der Olympischen Feier nm Königsufer ein Dokument an das Internationale Olnmpischc Komitee abgcschickt, auf das jetzt der Präsident des NOK, Graf Baillet-Latour, wie folgt geantwortet hat: „Im Namen des Internationalen Olnmpischen Komitees danke ich Ihnen für die Neberscndung der Denkschrift der Stadt Dresden anläßlich des Fackelstalsellaufes Olympia — Berlin, der Ihre Ctadt berührte. Die Inhaltvosien Worte der Widmung wissen wir sehr zu schätzen. Tic Tenkschrift wird ihren Platz im Olympischen Museum der Ctadt Lausanne, dessen Gründer Baron de Cou bertin, der Erneuerer der Olympischen Spiele der Neuzeit ist, sinken." : Der Marsch der Alten Kämpfer, der den Auftakt bildet zu der in acht Tagen, am 29. August stattfindenden Versamm- sting auf dem Königsufer. In der Julius Streicher spricht, findet am heutigen Donnerstagabend strtt. 19.30 Uhr wird vom Stell platz Lessingstroße abmarschiert 20,39 Ukr trifft der Zug auf der Leisniger Straße ein. wo Kreisleiter Walter spricht. : Griechischer Besuch. Unter Führung der NS-(9emein- schglt ...Kralt durch Freude" stattete eine Reiseaescllsckast von 60 Griechinnen, die am Weltkongreß für Freneit und Erholung in Hamburg teilgenommen hatten und anschließend eine Fahrt durch verschiedene deutsch-' Gaue unternahmen, der Landes hauptstadt Dresden einen Besuch ob. Wegen der Kürze der zur Verfügung stehenden Zeit langte es nur zum Betuch des Zwin gers und der Gemäldegalerie sowie zu einer Stadtrundfahrt mit vmnibusten. Aber selbst in diesen wenigen Stunden be kamen d>e Griechinnen einen starken Eindruck von Dresden. ' Die Augufl-Sonderschau ln der R-icksgi"'fenkckau wird am Freitaa um IS Ukr ihre Tore öffnen. Cie dauert bis zum 26. August und ist täglich von 9—22 llhr zuaänaig. Gla diolen und andere Schnittblumen des Freilands. Pelargonien, Blattvllanren und Steinobst, das sind die Hamstbestandteile die ser August-Sondcrschau. Zuckermais und Topfsciar sind ebenso vertreten wie das Kernobst Das Glashaus wird mit seinen nützlichen und eigenartigen Zierpflanzen beweisen, daß es auch lm Hochsommer brauchbare Produkte liefern kann. Neueste Züchtungen, die noch aar nich' Im Handel sind, treten In das Blickfeld der Ocfsentllchkcit. Begonien und Hortensien für Freiland und Haus unter den blühenden Ausstcllungsoblektcn, fernechin Pelargonien In erheblichem Ausmaße, sowie Zinnia und Astern lind vertreten Die Nelken sRemontant und Elm bands leiten bereits deutlich zu der bald darauf folgenden Sep- »ember-Sondersckau über, in der sie nochmals in erheblichem llmsano anzutreffkn sein werden. : Anläßlich de» Relchsgartenbautage» findet vom 21. bis 25. August 1936 eine Zusammenkunft der Garten bau- und Fricdhassbcamten statt, die Im Reichsbund der Deutschen Beamten zusammcngeschlossen sind. Es finden Führungen durch die Rclchsgartcnschau, das Königsufer und die Friedhöfe statt, außerdem werden Vorträge aus dem Fachgebiet geboten. : Straßenbahnnachrichten. Wegen Bauarbeiien in der Schandauer Straße werden umgeleitet: In der Nacht zum 21. August von 0,30 bis 5 Uhr: Linien 10. 17, 19 und 22 in der Richtung landwärts zwischen Fürstenplatz und Doglerstraße über Fürstcnstraße, Türcrstraße, Wartburgstraße, Markgraf Heinrich- Straße. Barbarossaplatz, Augsburger Straße. — In der Nacht zum 22. August von 0,30 bis 5 Uhr: Linien 10, 17, 19 und 22 in der Richtung stadtwärts zwischen Altenberger Straße und Fürstenplatz über Altenberger Straße, Augsburger Straße, .Hut tenstraße, Dürerstraße, Fürstenstraße. : Die Portugiesisch« Staatssugend, deren 30 Vertreter seit Dienstag in Dresden weilen, stattete am Mittwoch der Ru- dolf-Schrötcr-Schuie In Klotzsche einen Besuch ab. : Das Könlgsschießen bei den Scheibcnschützcn ist nunmehr beendet. Der neue Schützenkönig, Kamerad Riesch, siegte mit 1868 Teilern. Die Ergebnisse des Königsschicßcns sind: Kö nigsschuß: Kamerad Riesch. 1868 Teiler: Königinschuß: Frau Patzig, 377 Teiler; 1. Ritter: Kamerad Patzig. 182 Ringe, 2. Ritter: Kamerad Buhl 181 Ringe; 1. Ritterdame: Frau Georgi, 96 Ringe, 2 Ritterdamc: Frau Martin, 92 Ringe; Feldincister: Kamerad Patzig, 160 Ringe. : Bei den Turniersplelen im Alten Eiallhof ist setzt auch der Kreuzchor eingesetzt worden. Gleich zu Anfang, ehe das eigentliche Kampsspiel beginnt, singt er ein Soldatenlied ans dem 17. und ein Iagdlied aus dem 18. Jahrhundert. Die Sän ger tragen dabei die Kostüme der Lehrbuben aus den Meister singern. — Die nächsten Wicderholunoen der Tnrnierspicle sin den am Sonnabend. 22.. am 26. und 29 August statt. : Das Sächsische Armeemuseum bringt aus Anlaß des 70. Geburtstages des säcksischen Militärmalers Rudolf Trnche am 7. September eine Ausstellung von Werken des Künstlers. Trachc hat sür das Armeemuseum u. a. eine Bildrcihe „Die Uni formierung der Sachs. Armee der Kriegs- und Vorkriegszeit" geschaffen : Die Ausgabestelle der Städtischen Bücherei in Loschwitz ist während der Ferienpause bedeutend erweitert worden. Der bisherige Raum, der als Bückerstaud und Ausleihe zugleich diente, ist mit einem zweiten Raum durch einen Schalter ver bunden worden, an dcm nun die Ausgabe erfolgt. Ter neue Raum ist durch Schreibtische und Lesepulte zu einem kleinen Lesesaak ausgestaltet worden. : Die Victoria regia im Botanischen Garten bat eine neue Blüte erschlossen. Am Donnerstag bleibt das Victoria-regia- Haus daher bis 23 Uhr geöffnet. : Ein schwerer Verkebrsunfall ereignete sich am Mittwoch abend gegen 21 Uhr Ecke Fröbclstraßc und Weißeritzufer. Ein Triebwagen der Linie 18 wurde von einem stadtwärts fahrenden Lastkraftwagen gerammt und oner über die Straße gelöst. Fünf Personen wurden bei dem Zusammenstoß verletzt. Beide Wa gen. die erheblich beschädigt worden sind, mußten abgcschlcppt werden. Aus der KrelshaMmanfMaft Dresden d. Weinböhla. Zwei Schwerverletzte bei einem Krastwagenunfall. Am Mittwochmorgen geriet ein Meißner Personenkraftwagen aus der Staatsstraße Meißen — Radeburg gegen einen Baum. Bei dem Anprall drehte sich der Wagen um seine Achse und stürzte dann in den Straßengraben. Die beiden Insassen wurden schwer verletzt. Sic sanden Auf nahme im Landkrankcnkaiis Meißen. — Wenig später ereignete sich aus der alcichen Straße in Flur Steinbach ein weiterer Un fall. Ein Motorradfahrer verlor die Gewalt über sein Rad und kam zum Sturz, wobei er sich Kopfverletzungen zuzog. die seine Uebcrführung ins Großenhainer Krankcuhäus notwendig machten. Aus dem Dresdner Kunstreben Das Komödtenhaus Dresden, das am 1. September 1936 mit der dreinktigen Komödie „Ein großer Mann" von Paul Borddinghaus seine Pforten eröffnet, hat für die diesjährige Iubitäumsspielzeit solnende Stücke zur Ausführung erworben; „Besuch um Mitternacht". Lustspiel von Elfenberger, „Die lmi- den Grcgorius". Schauspiel von Stephan von Kamare. .Ein idealer Gatte", Komödie von Wüde-Lerbs, „Held seiner Träume", Lustspiel von Arel Iwers, „Kinder auf Zeil". Lust sviel von Bortfeld. „Gustav Kilian", Kamödie von Konrad Bratt, „Kleines Fräulein Unbekannt", musikal. Lustspiel von Marc Roland und „Raub der schönen Helena", Schwank von Impekoven und Mattern. Orchcstersckule der Sächsischen Staatskap«1le. Die künst- lerisäm und gesä-östliche Leitung der OLK. teilt uns folge 'des mit: Nachdem Staalskapcllmeistcr Kurt Str legier von sei nem Amt als künlerischcr Leiter des Konservatoriums zu Dres den am 30. September d. I. zurücktrilt, ist er von der Leitung der OSK. als Abteilungsvorstand sür die Gcsamtabteilung „Theater" der OSK. berufen worden und beginnt am 1. Oktober d. I. seine Lehrtätigkeit an -er OSK. Zu dem gleichen Zeitpunkt übernimmt Staatsopernsänger Hanns Lange als Nachfolger von Obcrlvielleitcr Dr. Stacgcmann die Leitung der „Opcrnschule" der OSK. Dresdner Lichtspiele Universum: 4, 615, 8.30: Die Stunde der Versuchung. Ufa-Palast: 4. 6.15, 8.30 Schwarze Augen. Capitol: 4, 6.15, 8.30: Der Kaiser von Kalifornien Prinzeß: 4. 6.15, 8.30: Im Sonnenschein smit Ian Klepuras. UT: 3, 5, 7, 9: Drei Mädel um Schubert. Zentrum: 3, 6, 7. 9: Der verkannte Lebemann. Kammer-Lichtspiele: 4, 6.18, 8.30: Es waren zwei Iunsyzesellen. MS.: 4, 6.16, 8.30: Unter falschem Verdacht. Fürstcnhof-Lichtspiele: 6, 8.30: Familicnparade. National: 4, 6.15, 8.30: Familie Schimck Gloria: 6, 8.30: Der Raub der Sabinerinncn. Kosmos: 6.16, 8.30: Jugend der Weit. Vesuch lm Krankenhaus Wer erinnert sich noch der Zeit da die L^nie 4 -er Dresdner Straßenbahn vurch die Fürstcnstraße bis zur Pso'.cnhauelllraßc fuhr? Das ist längst vergessen. Aber zweimal in der Woche wird diese vergessene Linie 4 für Stunden iviedechergestellt. An -en Tagen nämlich, -a nachmittags im Ru-oif-Heß-Krankenhaus Besuchszeit ist. Dicht gedrängt voll sind diese Straßenbahnen. Meist sind es Frauen, die zum Krankenl»esuch eilen. Männer haben nachmit tags oft nicht Zeit, scimucn wohl auch den Besuch im Kranken haus. Ein frohes Gesicht sieht man in diesen Straßenbahnen selten. An Krankheit und Leiden zu deuken. mackt nicht froh. Ieoes hat ein paar Blumen oder irgendein paar andere Auf merksamkeiten mit. Am Tor des Krankenhauses das an diesem Taue weit ee- öfsnct ist. warte» Kranke, die lick schon wieder bewegen können, auf den Besuch. Da sieht man Männer mit geschienten Armen und verbundenen Köpfen. Frauen, die an Stöcken humveln Alle durch die einheitliche Kraukenhauskleidung einander seltiam ähnlich. Aber auf ihren Gesichtern liegt freud'g« Erwgrtung. Bedeutet dieser Besuchstag für sie doch eine frohe Abwechslung. Und wenn vie Erwarteten da sind geht es an ein frohes Begrüßen. Austausclien von Neuigkeiten Berichten über den Krnnkheltszustaird, Erzählungen von zu Hnuse. Und nickt gnders ist es oben in den Sälen, wo die noch 2letlläger!gcn ihre Ver wandten erwarten. Jeder, der oiesen Vesucbsweg geht, der die tausendfältigen Möglichkeiten menschlichen Schmerzes steht und ahnt verläßt diese Stätte der Heilung wohl mit dem gleiclxn Wunsch: Nur selber gesund bleiben! Gesunolnnt ist das größte irdUclre Gut. mit dem verglichen olle nndern nur geringen Wert haben' Für einen Augenblick erscheint nach einer solchen Slunde die Welt, in der es so viel Leid gibt, düsterer als vorher Dann aber tönt irgendwoher aus der Sckar der zurückströmenden Be sucher ein frohes Kinderlachen. Man blickt aus entdeckt die Sonne wieder und weiß: Das Leben ist schön und kmrrlick. trotz allem... Mikroskop. Der erste Relchsgarlenbautag im neuen Deutschland Zum ersten Male seit der Machtübernahme wird, wie be reits berichtet, in Dresden vom 22. bis 27. August eine Reichs tagung des gesamten deutschen Gartenbaues nbgehnilen. Eie bilde' den Höhepunkt der Reicksgartenschau. Da der August neben dcm September »einer der arbeitsrnhigsten Monate des Gärtners ist. wird die Tagung zu einer Groß veranstaltung werden, wie sie der deutsche Gartenbau noch nicht gesehen ha! Aus dieser wichtigen Tagung des Be rufsstandes wird der Reichsnährstand den Gärliwrn die Richt linien für ihre künftige Berufsarbeit geben Die Großkund gebung am Sonntag wird im Freien auf der Eichwiese im Großen Garten, abgehalten, weil Dresdens größter Ver sammlungsraum nicht ausreicht. alle Teilnehmer zn lasten Auf ihr sprechen die drei Hauptabteilimas!eitcr des Reichsnährstan des. Die übrigen Tage sind angeiüllt mit ernster Arbeit Ne ben einem Sckulungslehrgang kür die ehrenamtlichen Führer des deutschen Gartenbaues veranstaltet der Reichsnährstand ge meinsam mit dem Forschungsd'enst an zwei Tagen öffentliche Vortragstaaungen fii- die verschiedenen Fachgebiete Männer der Wissenschaft sowohl wie der Praxis berichten hierbei über besonders brennende Berufsfragen In Verbindung mit der Tagung wird eine Reichsgartenbaumessc abgehalten Sie ist nur für den Erwerbsgartenbauer zugänglich und soll Vic Ve- rufskameraden zusammenkü hrea. die hinsichtlich des Bezugs von Spezialartikcm In starkem Maße auseinander angewiesen sind. l. Bautzen. Zeh» sangen - n e n Bullen Ein Bulle, der in Gnaschwitz von einem Fleischcrmcister aus dem Bnuerngchöst geführt würde, riß sich los. Das T er sprang über den Kühler des Transportautos. das es zum Schlacklhol brin gen sollte, riß einige Zaunsöulen au? Eise» und ein eisernes Brückengeländer um und spranr Waller. Zehn Mann konnten das Tier mit größter Müde bändigen Da der Bulle auch später im Stall wild wurde, mußte er au Ort und Stelle abgcstochen werden. l. Bautzen. Vom Gerüst gestürzt Bei einem Neu bau stürzte der 17jährige Lehrling Horst Seiler ans Kleinwelka vom Gerüst. Der Junge erlitt innere und äußere Verletzungen und mußte dem Krankenhaus zugesührl werden l. Zittau. Ein gefühlsrohes Elternpaar. Var dcm Schöffengericht Zittau hatte sich ein Ehepaar aus Olbersdorf z» verantworten, das seine siebenjährige Tochter derart roh ge züchtigt hatte, daß am Körner des Kindes nickt weniger als 30 blutunterlaufene Stellen zu sehen waren Die Mutter der Kleinen war bereits 1934 wegen Kindesnüßhandlung -u vier Monaten Gefängnis verurteilt worden, weil sie das Mävchen in einen Sack gebunden und mit Wasser und Brot in einem dunk len Abstellraum eingesperrt hatte. Im Gegeniatz zu den Vertei digungsangaben der geiühlsrohen Eltern stellte der Schulleiter dem Kinde ein gutes Charakterzeugnis ous. Die Frau wurde jetzt zehn Monate ins Gefängnis geschickt; ihr Mann erhielt sechs Monate Gefängnis. l. Zittau. Emvsindllche Strafe sür Unterhal tung eines Schwarzsenders. Ein Reichenaner Ein wohner hatte seit 1933 drei verschiedene Fernsendeanlaaen ohne die ('Genehmigung der Reichsnost betrieben Durch den Schwarz sender hatte er die Verbindung mit ausländilchen Amateuren ausgenommen. Der Angeklagte wurde vom Amtsgericht Rei chenau unter Einziehung des Sendeapparatcs zu drei Monaten Gefängnis verurteilt. l. Niesky OL. Insektenstiche nicht unbeachtet lassen? In Diehsn war die Fra» des Landwirts Wolf von einem Insekt gestochen worden Die Frau ließ die Wunde unbeachtet Bald machten sich aber Anzeichen einer Blutvergif tung bemerkbar. Obwohl Frau Wolf nun sofort ins Kranken haus eingelicfcrt wurde, konnte sie nicht mehr am Leben er halten werden Sport Sharkeq von Louis k. o. geschlagen. Rewqork, 20. August Der Negerborer Joe Louis, der bekanntlich vor einigen Wochen gegen May Schmeling unter» lag, schlug am Dienstagabend im tYankee-Stadion.den ehema ligen Weltmeister Im Schwergewicht Jack Sharkeq durch Knock out in der dritten Runde, dm nur 1 Minute 2 Sekunden dauerte. Sharkeq, der dem Neuer in keiner Weise gewachsen war konnte Im ganzen Kamvsverlmif Louis keinen eiuziarn harten Schlag beibringen. Sharkeq wußte mehrmals zu Boden gehen. Et blutete stark an der Nase und über dem linken Auge hatte er eine tiefe Wunde. Vor Besinn des Kampfes stellte sich Max Schmeling im Rina dem Publikum vor. Richard Hofmann begnadigt. Aus Anlaß der großen sportlichen Erfolge Deutschlands bei den Olympischen Sp.elen ist setzt der seinerzeit gegen den Spieler Richard Hofmann vom DSC. verhängte Aus schluß aus dem Deutschen Futzballbund aus dem Gnadenwege aufgehoben worden. Richard Hofmann wird am 25. Dezember 1936 wieder sür olle Mannschasten sptelberechiigt.
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