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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 29.10.1914
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-10-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19141029012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914102901
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914102901
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-10
- Tag 1914-10-29
-
Monat
1914-10
-
Jahr
1914
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Vonnerstav, 29. Oktober l914. zieller Unterstützung der Bundesregierungen find unter technischer Führung derSpiritnszentraie zahlreiche Kartoneltrocknereien eingerichtet, die mit den bereit» vorhandenen zusammen 0,3 Millionen Tonnen Kartoffelflocken und Kartoffelwelzmehl her. «teilen werden, das für menschliche Ernährung dienen kann. Mit den hierfür verfügbaren Erzeugnifien der Kartoffelstärkefabrikation werden insgesamt etwa 0,5 Millionen solcher Produkte verfügbar fein. Der Preis dieser Produkte soll durch Zusammenfassung dieser Betriebe in ein Syndikat unter Staatsaufsicht niedrig gehalten werden. Mit solchem Kartone lzusatz zum «rot sind seit Monaten Persuche angestellt worden. Der Preis wird bei Roggenbrot für eine Handelsware mittlerer Güte non 70 Kilogramm Hektolrtergewicht festgesetzt und für bessere Qualität ein Zuschlag von 1,50 .tt pro Tonne für jedes Kilogramm Mehrgewicht gewährt. Weizen nimmt man ähnlich wie Roggen mit einem Hektolitergewicht von 75 Kilogramm als Normalware an und setzt hierfür den Preis unter Zu. lassung von Zuschlägen für bessere Quali tät fest. Alle Gerste soll mit «8 oder weniger Kilo- gramm Hektolitergewicht für Futtergerste angesehen und mit einem Höchstpreis belegt werden. Bei Kleie bestand die Möglichkeit, einen einheitlichen Kilogrammpreis für das ganze Gebiet des Reiches festzusetzen, der überall ab Mühle für den Grog- handel wie für den Kleinhandel zu gelten hat. Die Festsetzung von Mehlpreisen siir das Reich bietet dagegen kaum iibersteigliche Schwierigkeiten. Ihnen kann man nur durch bezirksweise Festsetzung von Mehlpreisen, z. B. für den Niederrhein oder auch für das ganze Rhcingebiet bcikommen. Für Hafer sind keine Höchstpreise nötig, da die Heeresverwaltung bisher ihren Bedarf zu angemessenen Preisen hat decken können. Endlich können auch für Kar» löffeln, deren Preise in den letzten Wochen sprunghaft gestiegen sind, Preisfestsetzungen nötig werden. Um das Verbot der Roggenoerfütterung leichter durchzu führen, muh der Preis der gleichwertigen deutschen Gerste wesentlich unter den Roggrnpreis gedrückt werden, also auf etwa 205 .st. in den geritr- crzeugenden und auf 210 in den gersteverfllrtern- den Landesteilen. Durch diese Spannung wird dem Handel ein Anreiz gelassen, die Gerste von jenen nach diesen Gebieten zu schaffen. Danach würde sich ein Roggenpreis von 220 loko Berlin ergeben. Ein solcher bleibt von Notstandspreisen fern und trägt der ernsten Sachlage angemessen Rechnung. Der Weizenpreis hat im Durchschnitt der Jahre 1908 bis 1913 in Berlin 10,50 .st über dem Rogqenpreise gestanden. Wenn auch der Preisunter, schied zurzeit geringer ist, so wird man an jener Norm doch festhalten müssen, denn die deutsche Weizenernte deckt an sich nur für acht Monate den Bedarf. Ausser dem wird Roggenmehl dem Weizenbrot desto aus giebiger zugesetzt werden, je billiger Roggenmehl im Verhältnis zum Weizenmehl ist. Durch einen Rimgenpreis von 22 Ul für den Doppelzentner ergibt sich ein Klei »preis von 13 .st. Nach der allgemeinen Regel pflegt die Kleie etwa bis zu zwri Drittel des Roggens zu kosten. Dieser Preis erleichtert die Durchhaltung von Bieh, was im Interesse der späteren Fleischversorgung unsrres Volkes erwünscht ist. Endlich ist durch eine Erleichterung des gesetzlichen Enteignungsverfahrens dafür gesorgt, daß keine Vorräte ein ge sperrt und dem Verbrauch ferngehalten werden können. Somit ergibt sich ein System verschiedener Maß nahmen zu dem Ziele, die Brotversorgung der brut schen Bevölkerung über dieses Erntejahr hinaus auf absehbare Zeit aus ngener Kraft zu sichern. Die Betrachtung schließt: „Wir haben Brot- körn genug, um Heer und Volk bis zur nächsten Ernte zu ernähren. Wir müssen aber mit unseren Beständen sparsam umgehen, um mit den nötigen Reserven in das nächste Erntejahr hinübergehen zu können. Wir sind es unseren draußen kämpfenden Brüdern schuldig, Vorsorge zu treffen, daß die von ihnen auf den Schlachtfeldern erfochtenen Erfolge militärisch und politisch ausgenutzt werden können, ohne Rücksicht auf die Vrotversorgung in der Heimat. Wir wollen den Krieg unter allen Um stünden durchhalten, bis wir uns die Sicherheit eines dauernden Friedens erkämpft haben. Die Reichs regierung weiß sich in diesem Wollen einig mit der gesamten Bevölkerung und ist davon überzeugt, daß diese alle Maßnahmen verstehen und zu fördern bereit sein wird, die dieses Ziel erheischt." Dazu wird uns von unserer BerlinerRe- daktion noch geschrieben: Au das, was die „N. A. Z." über die Höchst preise für Nahrungsmittel mitgcteilt hat» möchten ivir nur noch ein paar tatsächlich ergänzende Be- merkungen anschließen. Dre Bezeichnung „Höchst preise für Nahrungsmittel" erschöpft die Sache ja nicht. In Wahrheit handelt es sich um einen Komplexineinandergreifender Maß- nahmen, über die der Bundesrat sich am Mitt woch vormittag einmütig schlüssig gemacht hat, nachdem das Problem vorher in tagclangen Kon ferenzen mit Produzenten und Konsumenten nach Möglichkeit besprochen worden war. Tie Bor. arbeiten sind im preußischen Handels. Ministerium geführt worden, das eine große Anzahl von Sachverständigen aller Art vernom men hat. ES wurden gehört: die Müllereihändler deS Posener, Stettiner, Düsseldorfer Bezirks, Vertreter Sachsens, Bremens, Hamburgs und die Vertrauensleute der Duisburger und Mann heimer Müllereien, gleichzeitig damit vcrschic- dene Handlungen der süddeutschen Bundesstaaten und deren Interessenten. Ebenso wurde natürlich der deutsche Landwirtschastsrat herangezogcn und die Zentrale für Heercsbedarf, in der alle deutscher: Landwirts chaftSkam in ern vertreten sind. Staatssekretär Delbrück ließ es sich nicht nehmen, von sich aus — und zwar durchaus paritätisch — Konsnmentenvereinignn- gen zu hören. Wir nennen hier nur die so zialdemokratischen Konsumgenossenschaften, die freien uns die christlicher: Gewerkschaften, die Gewerkvereine nach Hirsch-Duncker, die Beamten- konsumvereine und die Vertreter der Kartofsel- industrie. Was so gewonnen rvurde, ist vielleicht noch nicht ganz ausreichend, und es ist schon möglich, daß da und dort sich in der Praxis noch Härten Herausstellen. Avec die Härten loer- den sich wohl dadurch au-gleichen lassen, daß die Mehlpreise der freien Markt- Preisbildung einstweilen noch nicht entzogen wurden; ,oas die Kartoffeln angeht, bei denen große und gewichtige Körperschaften — wir erinnern nur an den Deutsch«: GtSdtetag - 8 Leipziger Tageblatt. Nr. S51. Morgen-Nusgave. Sette 3 gleichfalls die Festsetzung von Höchstpreisen au- trugen, so ist hier ja das letzte Wort glücklicher weife noch nicht gesprochen. Die halbamtlichen Erläuterungen sehen vielmehr — falls die Um stände eS erfordern sollten — eine zeitweilige Festsetzung vor. Tie Höchstpreise werden am 4. November in Kraft treten und vor- läufig bis zum 31. Dezember gelten. Tanu ist eiue mäßige schrittweise Erhöhung, lvie sie den legitimen Bedürfnissen des Handels entspricht, in Aussicht genommen. Wir glauben nicht, daß die Maßnahmen irgendwo als das Bekenntnis wirt schaftlicher Schwäche ausgefaßt werden könnten. In Wahrheit kann davon gar keine Rede sein. Bis zur nächsten Ernte sind wir reichlich gedeckt. Ein Manko kann sich überhaupt nur beim Weizen und bei den Futtermitteln Herausstellen. Immer hin: Wir wollen durchhalten! An der Ernäh- rungssrage sollen die Leistungen unserer Truppen und die Arbeiten unserer Diplomatie nicht schei tern. Nur aus kluger Voraussicht haben wir uns entschlossen, vorzuvauen, wozu dann natür lich noch der andere Gesichtspunkt tritt, daß die Bevölkerung vor Preistreibereien und Wucher unter allen Umständen geschützt werden muß. Die Höchstpreise beziehen sich natürlich nur ans inländische Erzeugnisse. Aus ländische Produkte, soweit sie noch innerhalb unserer Grenzen vorhanden sein sollten, sind, weil ihre Erstehnngskostcn anderen Gesetzen ge horchen, nicht einbegriffen. Zum Beschluß sei noch eine Zu'ammenslellung der Höchstpreise für Roggen an den Hauptmarktp'ätzen angeschlossen: Aachen: Berlin: 237 220 Kleiwitz: Hamburg: 218 228 Bremen: 231 Hannover: 228 Breslau: 211 Kiel: 226 Brom berg: 209 Leipzig: 225 Kassel: 231 Magdeburg: 221 Köln: 236 Mannheim. 236 Danzig: 212 München: 237 Dortmund: 2IG Posen: 210 Dresden: 223 Rostock: 218 Duisburg: 236 Stettin: 216 Erfurt: 239 Straßburg i.E.: 237 Frankfurt a. M.: 235 Stuttgart: Zwickau: 237 227 Der Höchstpreis für die Tonne Ger st e wird sich siir die preußischen Provinzen und die süddeutschen Bundesstaaten um 10 Mark, im rechtsrheinischen Bayern nm 13 Mark, sonst nur 15 Mark niedriger stellen, als die Tonne Roggen. — Eine Vorlage an den Bundesrat über eine Vorratsstatistik zum l. Dezember ist in Vorbereitung. * Sun-esrat un- Höchstpreise, xvll). Berlin, 28. Oktober. In der heutigen Sitzung des Bundesrates gelangten zur Annahme der Entwurf einer Bekanntmachung über die privatrecht lichen Verhältnisse der Genossenschaften zum Zwecke der Bodenverbesserung und di« Entwürfe von Be kanntmachungen betreffend Höchstpreise usw. O Berlin, 28. Oktober. Zur Bundesratsbestimmung über die Höchstpreise ist hinzuzusügen: Beträgt das Gewicht des Hektoliters Roggen mehr als 70 Kilo gramm und das Gewicht des Hektoliters Weizrn mehr als 75 Kilogramm, so steigt bei beiden Ge- treidcarten der Höchstpreis für jed.'s volle Kilo gramm um 1,50 .tl. Die Inthronifationsfeier des neuen Fürstbischofs von Sresiau. Am Mittwoch vormittag fand, wie aus Breslau gemeldet wird, in der Breslauer Kathedrale die Jnthronisationsfeier des neuen Fürstbischofs von Breslau, Adolf Bertram, statt. Als Vertreter der Behörden nahmen an der Feier teil: Ober- Präsident Dr. von Günther, der stellvertretende kommandierende General von Bac meist er, der Stadtkommandant Generalleutnant Schalscha von Ehr en seid, der Regierungspräsident von Breslau FreiherroonTichamme r und Quaritz.der RegierungspräsidentvonOppeln«.Schwerin und der Eiiei'bahndirekllonspräsident Mallison. Von her» vorrngenden Persönlichkeiten aus der Provinz waren u. a. anwesend: der Herzog von Trachen- berg, der Herzog von Ratibor, Graf Valentin Ballestrem, Graf Strachwitz- Par chwitz, Gras Matuschka und Geheimrat Dr. Porsch, ferner eine große Anzahl Malteser ritter, teils in Feld-, teils in Galauniform. Um 9 Uhr wurde der Fürstbischof in feierlicher Prozession von der gesamten Geistlichkeit aus dem Palais geleitet und vor den Hochaltar geführt, wo er ein Gebet verrichtete. Hierauf wurde er mit der Mitra und dem Pluviale bekleidet, worauf der päpstliche Proto notar Dompropst Dr. König das päpstliche Ein- setzungsbreoe verlas. Der Dompropst führte darauf den Ftirstbiichof an den Thron, wodurch die feierliche Uebertragung der Amtswürde als Fürstbischof von Bresliu formell vollzogen war. Sodann hielt der neue Fürstbischof unrer großer Assistenz ein feier, liches Pontifikalamt ab. Dann hielt der neue Fürstbischof eine Ansprache, in der er den Gläubigen seiner Diözese «einen Gruß entbot und ihnen versprach, ein treuer Hirt seiner Herde zu sein. Zum «Schluß wurde ein feierliches Tedeum an gestimmt. Hierauf huldigte der anwesende Klerus den neuen Oderhirten und begab sich mit dem Fürstbischof wieder in feierlicher Prozession zum fürstbischöflichen Palais. An das Pontifikalamt schloß sich eine Gratulations cour in der sürstbijchöflichen Residenz, an der sich die Spitzen der Behörden und andere hervorragende Persönlichkeiten der Provinz beteiligten. Ein Fest esten fand der Kriegszett wegen nicht statt. DEr Glückwunsch des Reichskanzlers. vt>> Berlin, 28. Oktober. Fürstbischof Dr. Bert ram-Breslau ist vom Reichskanzler aus dem Großen Hauptquartier folgendes Telegramm zuge gangen: „kuer Fürst!. Gnaden spreche ich am heutigen Tag« meine aufrichtigsten Glückwünsche aus. Lott der Allmächtige gebe Ihrem oberhirtlichen Wau»n auch in Ihrem neuen Wirkungskreise reichsten Segen. Die schlesische Treue, die sich i«t dem harten aber ruhmvollen Kampfe für Ehre und Bestand des Vaterlandes wieder glänzend bewährt, wird auch Ihrer Friedensarbeit einen guten Boden bereiten. " Kehle Depeschen und Ferusprechmrlduuge«. Eine amtliche Unterfuchungsstelle für Verletzung des Kriegsrecht». cvcl>. Berlin, 28. Oktober. Zur Feststellung der von unseren Feinden begangenen Verletzungen des Kriegsrechts ist im Krtegsministerium eine besondere N n t e r f u ch u n g » st e l l e ein gerichtet worden. Es wird gebeten, dieser alle Fälle, aber auch n u r solche mttzu- teilen, in denen Augenzeug eit dafür benannt werden können, daß feindliche Militär- oder Zivil personen unfern Truppen gegenüber sich einer Ver letzung des Kriegsrechts schuldig gemacht haben. Die Adresse lautet: Kricgsministerium (Militär-Unter- suchungsstclle sür Verletzungen des Kriegsrechts), Verl in VV 60, Leipziger Straße Nr. Zür Zahnenjunker! Ntb. Berlin, 28. Oktober. Wie wir von maß gebender Seite erfahr.«, ist der Andrang zur Oifi- zierlaufbahn bei den Verkehrotruppen der- artig groß, daß zurzeit Anträge aus Annahme als Fahnenjunk.-r gar kein« Aussicht auf Erfolg haben, sämtliche Stellen sind nicht nur voll besetzt, sondern sogar bis auf längere Zeit hinaus überfüllt. Es wird noch bemerkt, daß nach den bestehend:» Be stimmungen die Einstellung als Fahnenjunker bei Flieger-, Luftschiffer- und Kraftfahr truppen überhaupt nicht .»rfolgen kann. Groß« Aussicht auf Erfolg versprechen aber Anträge auf Einstellung als Fahnenjunker bei der Infan terie, besonders bei d.m Regimentern der G r e n z b e z i r k e. Llebesjpen-en -er -eutsch-öllerrelchljchen Amerikaner. Berlin, 28. Oktober. Nachdem bereits vor kurzem den« Zentralkomitee vom Roten Kreuz in Berlin seitens der Deutschen und Oesterreichisch- Ungarischen Hilfs Gesellschaft in Cbi- cago eine Spende in Höhe von 200000 üoer- wiesen worden war, woooir das Zentralkomitee 100 000 an Oesterreich-Unggrn weitergegeben hat, ist heute von der gleichen Stelle in Chicago eine neue hochherzige Stiftung in der ans.'hnlichen Höhe von 150 000 eing«laufen. Diese tatkräftige Mithilfe und andauernde Opferwilligkeit ist ein neuer Beweis für die vaterländische Gesinnung und unentwegte Treue unserer deutschen und österreichischen Brüder in Amerika. Höchstpreise für Kartoffeln in Frankfurt. Frankfurt a. M., 28. Oktober. Eig. Draht bericht.) Tie militärischen Kreise in der hie. sigen Gegend, sowohl in Prcnßei: als anch in Hessen, habe«: Höchstpreise für Kartoff- seln festgesetzt. Beste ansgelesene Speisekartof- feln dürfen nicht teurer als ü Mark per Doppel. Zentner verkauft werden; in einigen (Hegenden ist der Höchstpreis sogar ans nnr 5 Mark festge setzt. Auf Anordnung der hessischen Regierung habe«: alle hessischen Behörden zur Verhütung weiteren Steigens der Kartoffelpresse Höchstpreise für Speisekarlofselu festgesetzt, die 3 Mark für den Zentner nicht übersteigen. Amerika un- -ie englische konterban-enliste. O Berlin, 28. Oktober. (Ei g. Draht bericht.) Aus Washington wird über dc-n .>>aag den: „Lokal-Anzeiger" gemeldet: Der c n g- lische Botschafter übermittelte dem Aus wärtigen Amt zwei Noten mit der Erklärung, daß Lclnfssladungen mit Bann:«volle nicht be schlagnahmt werden sollen, und die englische Re gierung auch nicht beabsichtige, sie auf die in Vorbereitung befindliche neue Liste von Kouter- bandewaren zu setzen. Mineralöle stehen je doch auf der Ko n ter b an d e n l i st e. Eng land würde sie aber nicht mit Beschlag belegen, wenn die Landungspapiere beiveisen, daß der Bestimmungsort ein neutraler ist. Eine kindische Kundgebung. Amsterdam, 28. Oktober. Tie „Nieuws oan de«: Tag"' nrelden von gestern ans Roscndaal: Als deutsche Truppen nach der Stativ«: Es- schen zuriickkehrten, fanden sie die dentsche Flagge durch die belgische ersetzt. Ter Täter, ei«: Zolleinnehmer, wurde ins Gesang, n i s avgeführi. Ter Bürgermeister mußte wegen des Vorfalls eine Bürgschaft von tausend Frank Hintersegen. Durch eine englische Mine vernnglückt. Amsterdam, 28. Oktober. Wie die Blälter melden, hat ein in U in ui den einge:roffener Schleppdampfer berichtet, daß etwa -10 Seemeilen nordwestlich von Awniden ein Logger ans eine Mine gestoßen und mit der ganzen Be- sartznng n n t e r g e ga n g e n ist. Ausfuhrverbote für Dänemark. Kopenhagen, 28. Oktober. Der R : ichstag hat heute einen Gesetzentwurf angenommen über die Ergänzung des Gesetzes vom 8. August 1911 betreffend das Ausfuhrverbot gewisser Waren. Der Gesetzentwurf geht daraus hinaus, datz in bas Ges.-tz eine Bestimmung eingesügr werde, nach der es verboten ist, tlkaren auszuführen, di« mit Rücksicht aus das Wrrtschastslebm dem Lande zu erhalte«: sind. Ferner wurde ein Gesetzentwurf angenommen, nach dem ein jeder, der gegen :ine von ihm abgegebene Erklärung über den Bestimmungsort eines Schiffe» oder Waren, die er »in- oder aus zuführen beabsichtigt, handelt, mit einer Geldstrafe von 500 bi« 19 000 Kronen belegt wird. Vachjen-e Seforgnis ln Vorschau. Krakau, 28. Oktober. «.Eig. Draht- bericht.) Tic Russische Staatsbankhat ihre NLume in Warschau geschlossen und ist nach Petersburg übergesicdelt. Tie Banque d'Escompte hat ihre Tätigkeit von Warschau nach Brest- Litows k verlegt.Tie Barbestände dec Russischen SlacuSbank werden seit drei Tagen in Panzerzttgen nach Petersburg geschafft. Portugals Grund zum Losschlagen i London, 28. Oktober. Dem Reuter-Büro wird aus Lissabon vom 27. Ottobrr grineldrt, daß dentsche Truppen in die Provinz Angola eing«drung«n sind. Bemerkung des W. I.'B.? An amtlicher Stell« ist nichts davon bekannt. Es liegt auch nahe, daß es sich lediglich um eine Erfindung bandelt, mit d«r man die bekannte«: englisch-portugiesische«: Pläne be mänteln will. Japans Naubzug. Berlin, 29. Oktober. Dem „Lokal Anzeiger" hat dcr Botschaftsrat R h o in b e r g von der deutschen Botschaft in Tokio u. a. folgendes mitgeteilt: „Di: Japaner lieben keine,: weißen Mann, uceder Deutsche, noch Engländer, Russen oder Amerikaner. Schon Ende vorigen Jahrhunderts galt für die Japaner der Satz: „Asien sür die Asia- t:n." Der Raubzug gegen Tsingtau ist einer der ersten Schritte auf diesem Wege. Um ihn zu recht fertigen, trug man Vie baldvergessene Geschichte von unsrrer Teilnahme an der Intervention von Schimonoseki auf und benutzte sie zu der an« 7. August beginnenden Pressehetze gegen Deutsch land, als einen alt:«« Erbfeind, durch die man sich auch bei den Verbündeten als ver trauenswürdig und weitergehcnder politischer Ab sichten nicht verdächtig zu erweisen sucht. Der An griff aus Tsingtau ist der erste Schritt zur Machterweiterung Japans in China. Wohin der Krieg di« Verbündeten sonst noch führt, ist unberechenbar. Sie werden jedenfalls keine Rück sicht auf Wünsche ihrer Verbündeten nehmen." Vie Sesetzung von Epirus durch Griechenland. Wien, 28. Oktober. Wie der „Neuen Freien Presse- aus Rom gemeldet wird, hat Italien von der griechischen Regierung die Erklä rung verlangt und erhalten, daß die Be setzung von Argqrokastro und Preneti einen provisorischen Charakter habe »nd eine Annektion dieser Gebiete nicht stattsindcn werde. London, 28. Oktob.-r. Das Reuter-Bureau meldet: Die bei den Großmächten beglaubigten griechi schen Gesandten haben vorgestern abend den Regierung:n di« Absicht der griechischen Regierung, Epirus wieder zu besetzen, mitgeteilt. Die Besetzung sei als vorläufige Maßregel zur Wieder herstellung der Ordnung und Sicherheit gedacht, die durch die wiederholten Einfälle albanischer Banden bedroht seien, wodurch die Zustände an der griechi schen Grenze unhaltbar gemacht würden. Grie chisch« Trupp-n seien nach den betreffenden Gebieten abgesandt worden. Die griechische Regierung wiederhole die bezüglich Valonas Italien gegeben: Versicherung, daß sie Valona als außerhalb ihrer Einflußsphäre liegend betrachte. Herzogin A-elgun-e von Mo-ena s. München, 28. Oktober. Prinzessin Adelgunde, Herzogin von Modena, ist beute nachmittag 6,15 Uhr gestorben. Herzogin Adelgunde von Oesterreich-Este, Herzogin von Modena, die Schwester des verstorbenen Prinzregenten von Bayern, eine Tochter Königs Ludwig I., verlebte ihre Jugend in München und Nymphenburg und vermählte sich am 30. März 1^12 «in Alter von 19 Jahren mit dein Erbprinzen Franz von Modena, Erzherzog von Oesterreich-Este. Sie lebte darauf 6 Jahre in Modena und hatte die Zeit der Revolution und des Krieges durchzumachen. Im Jahre 1859 verlor dcr Herzog infolge der Revolution sein Land. Die herzogliche Familie ließ sich darauf in Wien nieder. Im Jahre 1862 erwarb der Her,zog Schloß Wildenwart in Bayern, wo seit dieser Zeit die Herzogin alljährlich einige Monate im Sommer verbrachte. 187.", starb Erzherzog Franz, und da die Ehe kinderlos geblieben war, schloß sich die Herzogin ganz ihrem Bruder, den« Prinzregenten Luitpold von Bayer«: an und lebte seit dieser Zeit in München. Vas Urteil im vocvverratsproress von Serajewo. Serajewo, 28. Oktober. Im Hochverrats prozeß ist folgendes Urteil gefällt worden: Di« An geklagten Ilio, Valjko, Tubrilowitsch, Niedo Kerowic, Zowanowic und M i l o- wie werden zum Tode durch den Strang verurteilt. Mitar Kerowic ist zu lebensläng lichem schweren Kerker, Princip, Cabrinowic und Grabez zu 20 Jahren, Vajo Curilowic zu 1« Jahren, P » pa » iezu 13 Jahren, Kranjee- »ie und Gjukic zu 1« Jahren, Stjepanowlc zu 7 Jahren, Zagorae und Per in zu 3 Jahren schwerem Kerker »erurteilt. Die übrigen Ange klagten sind freigesprochen worden. HW- Unser« gestrige Abendausgabe umfaßt 4 Teilen, die vorliegende Ausgabe 12 Seiten, zusammen 16 weiten. bau-tschristleit«r D> Bernd. «Seltrnberaer. Lerontwortliche SchristleiNr: sür Politik Dr. Arn» Gi»»tb«r: di» Sond<tt,«itun, «»«her «chiubkerr sür L«ip»ig«r und «ckchysche Ängele,en Heiken Arnold Jiinle; sür Eunsl und Wissen, ldnst Dr. Sriedri» ««brecht: für Musik Du,«« Leonitz: Äeri-5' z. Haarkrlb: sür die Reis«., Bäder- und Berkebr»«eitun > vubmia »«»er. — Für den >.1n,tiaemeu Hrtnr. Vatter. Berta,: Lei»»»««» raOiblatt, GcseNschast mit beschränkter Haftun, Druck: Fischer » Nürskn. «mtldh «n »lwi»
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