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Dresdner Nachrichten : 19.03.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-03-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-193203191
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19320319
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19320319
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-03
- Tag 1932-03-19
-
Monat
1932-03
-
Jahr
1932
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 19.03.1932
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Itr.134 SsttsL beteiligung kennt. Um so mehr ist der Amerikaner darüber erstaunt, dab ein grober Teil der in den besten Umstände» lebenden Arbeiter der Zetßwerke sich zum KommuntSmu» be kennt. Siet der Besichtigung der Leuna werke, deren riesige Produktionskapazität für Luftsttckstoss und künstliches Benzin nur zu einen» Teil auSgeuützt ist, spricht Knicker bocker zum ersten Male au», dab die deutsche Wirtschaft eine riesige latente Krast verkörpert. Sobald Deutschland »nieder in» Zug der Weltwirtschaft nach oben mitgetragcn werde, müsse seine Ueberlegenheit ossenkundig sein. Da gelte auch, wenn da» Anwachsen der Zollmauern in ber ganzen Welt und die anscheinend beständig« Neigung aller Länder zur Selbstversorgung Deutschland zu einer Politik der Autarkie zwingen sollte. Denn infolge seiner chemi. schen und technischen Rüstung würde Deutschland auch bet einer derartigen Autarkie gröber« ErfolgSausstchten besitzen, als die meisten Völker Westeuropa». Wichtiger stir un» jedoch al» da» reiche Tatsachenmate rial, da» er durch Besuche bei Politikern, bet führenden Industriellen und den politischen Organisationen, von den Kommunisten über daS Reichsbanner bis zum Stahlhelm und den Nationalsozialisten, bei dem braunschweigischen Minister KlaggeS und schlieblich bet Hitler zu vrrvoll- kominnen sucht, ist die politische Auswertung. Knickerbocker sieht ein. dab Deutschland jetzt keine Reparationen zahlen könnte. Aber er meint, in einer gesünderen Wirt- schastSwelt könnte es zahlen, aber eS wird es nicht tun, denn in Zukunft wird Deutschland keinen Teil de» Ver sailler Vertrage» erfüllen, zu dellen Erfüllung eS nicht ge- zwungcn wird, und die Aussichten, Reparationszahlungen zu erzwingen, sind geringer alS je. Leine Prtvatschulden kann und wird Deutschland bezahlen, vorausgesetzt, dab die Frainoien nicht mit Gewalt gegen da» Reich Vorgehen. Aber Deutschland ist entschlossen, auszurttsten, wenn Frankreich nich» abrsistet. Wenn und sobald di« Franzosen gegen die deutsche Aufrüstung intervenieren, wird Deutschland di« Gablung seiner Privatschulden einstrllen. DaS deutsche Volk bat als Ganzes den Versailler Vertrag abgelchnt und verworfen. Frankreich siebt in ihm seine einzige Lebens- garantie. Die französisch-deutschen Differenzen haben sich verschlimmert, und alles spricht dafür, dab sie sich in Zu- kuust noch weiter verschärfen werden. Ob die Entwicklung zu einen, Kriege innerhalb absehbarer Zeit führt oder nicht, aus jeden Fall stehen Europa Kampsjahre bevor. Knicker bocker schliebt an diele Betrachtungen den für die amerika nischen Anleihcbesitzer sicher wenig erfreulichen Satz an. „dir amerikanischen Investitionen aus diesem Kontinent sind in einem Schlachtfeld angelegt". Diese»» allgemeinen Betrachtungen fügt Knickerbocker noch mehrere Gründe hinzu, die dartun sollen, dab der mächtig anschwellenden nationalen Bewegung gegenüber da» Leben jeder deutschen Regierung davon abhängt, in welchem Grade sie P o l l t i k deS nationalen W t d e r st a n d e S treibt. Er meint, die Existenz einer direkten amerikanischen — „Dresdner Nachrichten* — Kapitalanlaa« vo» rund drei Milliarden Dollar in Deutsch, land stärk« die deutsche Politik des nationalen Widerstand«» gegen Frankreich. Di« britische Angst vor der sranzöslschen Fwtte bestärkt dies« Politik. Auch bi, ttaltentsch-sranzöstsche Eifersucht bestärkt sie. Aber das Vorhandensein von 18 570 000 wahlberechtigten Deutschen, bi, am Kriege nicht trilaenom- men haben und sich weigern, seine Folgen anzuerkennrn, und die Tatsache, dab dieser Teil der Bevölkerung in spä testen» dreizehn Jahren die Majorität werben wirb: Diese beide» Umstände machen die Politik de» nationalen Wider stande» unvermeidlich. Da» Kernproblem Europa» sieht Knickerbocker in dem Gegensatz Deutschland» zu Frankreich, in ber Tatsache, daß ein schwächere« Volk mit Hilfe militärischer Machtmittel «in starkes Volk mit gröberer Bevölkerung, mit besserer in dustrieller Ausrüstung und mit Nationaleigcnschasten, die besser den Erfordernissen einer techntschcn Epoche angepabl sind, niederzuhalten sucht. Der Amerikaner ahnt dunkel, dab die Gefahren diese» latenten Konflikt» erst bann be- i seitigt würben, wenn di« Bereinigten Staaten bereit wären, > Kommbsvd, IS. März 1SU ihr ganze» Gewicht mit solcher Krast in di« ,t«, oder andere Waagschale zu wersen, daß ein« bauernd, Em- lcheiduna in dem deutsch-französischen Kamps« herbeigesührt wird. Ad«r heut« noch schweigt Amertka. Es steht nicht so au», oh «» den Rat Oswald Spengler» befolgen wollte den latenten Kriegszustand in Europa durch ein ehrliche» und opferbereite» Schiedsrichteramt zu beenden. Es glaubt, durch die Ozeane wett genug von den Sowjets und von Europa getrennt zu sein, und beschränkt sich vorläufig dar- auf, seine finanzielle Leichtfertigkeit zu bedauern. Wenn Amertka die Dinge jedoch so wettertretben läbt und nicht aktiv in bi« Trtbutsrag« «lnareist, wobei «» wahrscheinlich großzügig aus die interalliierten Zahlungen verzichten müßte, dann werden die Berlnste, die ihm aus dein »in- aufhaltsam zusammenschrumpfenden Welthandel erwachsen, weit gröber sein, al» gewiße Etnbuben au» dem doch immerhin sehr lukrativen KrlegSgeschäft mit den Alliierten. Wann ziehen Knickerbocker und seine Landsleute diele not- wendigen Folgerungen, die ihre «igenen Erkenntnisse erst fruchtbar machen? Mchhchmbeit an »er Bierflciierfcnkung Sie Schwierigkeiten der Snvahöenverlicherung vradtwalckaog anaoror Vvrllaar Sokrttllaltang Berlin, 18. März. Da» RetchSkabtnett hat seine Be- ratungen über die in Aussicht genommene Notverordnung, die die vtersteuersenkung sowie die angekündtgten Veränderungen aus dem Gebiete einiger Realsteuern und ber Kraftfahrzeug st euer bringen soll, heute noch nicht zu Ende geführt. Das Kabinett wirb seine Be ratungen am Sonnabend sortsctzcn. ES handelt sich, wie ai» zuständiger Stelle erklärt wird, um keinerlei technische Schwierigkeiten, sondern lediglich um die Fertigstellung der endgültigen Formulierungen. Mit der Ger- össentlichnng der Notverordnung Ist daher für den Sonn abend zu rechnen. An den bereits bekanntgewordenen Ein zelheiten dürste sich, wie versichert wird, nicht mehr viel ändern. Dem Reichskabinett find inzwischen bi« Vorarbeiten be» RetchSarbettSmtnifterinmS zugeganaen, di« sich mit weiteren Maßnahmen zur Deckung de» Defizit» in der Invalidenversicherung besagen. Trotz der in der Dezembernotverorbnung verfügten LeiNungSetnschränkungen ist für die Invalidenversicherung noch immer mit einem Fehlbetrag von ISO bi» 200 Mill. Reichsmark zu rechnen. Bet den Planen des Reichs- arbeitSministeriumS handelt e» sich um weiter« LetstungSeinschränkungen sowie um die Erzielung von B e r »v a l t u n g S e r s p a r n t s s e n. ES heißt, bah eiue durchschnittliche Kürzung der Pflichtleistungen um mehr als 10 X vvrgeschlagen werde, um so sür da» lausende Jahr zu einem finanziellen Ausgleich zu kommen. Es ist aber damit zu rechnen, dab namentlich die Gewerkschaften weiteren StnsparungSmabnahmen starke Widerstände ent- gcgenstellen werden. Schlußsitzung -es Preußischen Lan-tags Keine Hinanfsetzun« des WahlakterS Berlin, 18. März. Der Preußische Landtag beendete am Frcttagnachmittag seine voraussichtlich letzte Sitzung, nach, dem er die allgemeine Aussprache zur HauShaltberatung zu Ende geführt batte. Ein mit ber Begründung, dem Landtag da» Sterben leichter zu machen, etngebrachter Antrag der Nationalsozialisten, die Aussprache abzubrechen, war ab. gelehnt worben. Der von der Wirtschaft-Partei ringe- brachte Gesetzentmurs auf Hinaussetzung de» Wahlalter» aus da» ZS. Lebensjahr konnte nicht mehr erledigt werden, da sich an der namentlichen Abstimmung zur zweiten Lesung nur INS Abgeordnete beteiligten und das Hau» somit be schlussunfähig »var. Der Präsident teilte mit. dab man am Schluß ber voraussichtlich letzten Sitzung stehe: er behalte sich jedoch vor, Len Landtag vor der Neuwahl noch einmal einznberufen, falls die» erforderlich werden sollte. Sewing und Frank beim RMsimunmiMer Berlin, 18. März. Die nationalsozialistischen NeichS- tagöabgeordneten Gocring und Frank II sind am Frei tag beim ReichStnncnminister Dr. Grocner wegen der Aktion ber Preus,enrcgterung gegen die NSDAP, vorstellig geworden. Abgeordneter Goering erklärte einigen Presse vertretern, die nationalsozialistischen Abgeordneten hätten dabei zum Ausdruck gebracht, daß sie in dem Vorgehen ber preußischen Regierung nur ein Wahlmanöver sähen, durch das allerdings eine starke Beunruhigung tin Volke hervorgcrufeu würbe. Der Minister habe daraus er- klärt, er würde das Material untersuchen und hege bei weitem nicht die Befürchtungen, die von einigen Seiten an die Angelegenheit geknüpft würden. Er habe von dem Befehl ber Zufammenziehung ge wußt und glaube auch, daß eS Hitler durchaus ernst mit der Durchführung der Legalität sei. Zur Benn, rnhigung sehe er keinen Anlaß. Weiter habe der Minister betont, daß er sich gegen ein Ver bot der Partei mit aller Entschiedenheit wenden würde. Der Minister habe dann zugesagt, das, er das beschlagnahmt« Material prüfen, es aber auch mit den» ihm von der NSDAP, übergebenen Material vergleichen werde, um dann dazu Stellung zu nehmen. — Die beiden national- sozialistischen Abgeordneten hätten zum Schluß noch mit geteilt, daß sie beim preußischen Innenministerium formal Beschwerde und sofortige Klage bei»»» StaatSgerichtS- hof ctnreichen würden. Im Anschluß an diese Besprechung mit dem NeichSinnrn- minister machte ber Abgeordnete Goering noch einige Au«, führnngen zu den der Partei zur Last gelegten Dingen. Die Ausgabe eine» geheimen Stichwortes für die Besetzung de» Relais sei eine rein organisatorische Maßnahme ge- wesen. ES sei nur natürlich, daß sür den Wahltag ein ge heimes Stichwort heranSgcgebcn worden sei. Zu den Wassens »in den erklärte er, daß es sich hier um ver einzelte verbotene Bewaffnungen handele. Die in Frage koinincnden Führer würden zur Rechenschaft gezogen wer ¬ den. Psychologisch seien diese Dinge verständlich, wenn man an die Uebersälle und Mordtaten der Gegenseite denke. Nach wie vor gelte aber strenger Parteibesehl, keine Wasseu zu führen. Zuwiderhandelnde würden mit Ausschluß aus der Partei bestrast. Zu der angeblichen „Zernierung" Berlin» er- klärt« Goering, diese Behauptung sei vö'lig unbe- wiesen. Zum Teil könne eS sich hier um allgemeine Be sprechungen handeln, waS im Falle von gewalttätigen Aktionen der Kommunisten oder der Eisernen Front zu tun sei, um die Leute der NSDAP, ans den gefährdeten Ge bieten herauözuziehen. Derartige HerauSziehungcn hätten aber nichts mit „Zernierung" zu tun. Auch hier sei die Ne gierung wiederholt daraus htngeiviesen worden, daß «in solches HerauSztehen vorbereitet werbe. Abg. Goering be merkt« noch, dab er den Eindruck habe, daß das NelchSinnenministerinm von ber prenßlschen Aktion überrascht und wenig erfreu« sei, und dab dieses Vorgehen tin Hinblick ans die bevorstehenden Preußenwahlen nicht der NSDAP., sondern gerade der Gegenseite schaden werde. Die NSDAP erblicke in dem Vorgehen der preußischen Negierung eine Maßnahme, um die Nationalsozialisten, die bet der RetchSpräsidentenwahl eine so gewaltige Zahl von Stimmen erhalten hätten, mit allen Mitteln und Methoden vor den Prcnßenwahlen zu unterdrücken. Diesen Versuchen werde die NSDAP, jeden verfassungsmäßigen Widerstand entgegensetzen. * Von amtlicher Seite wirb hierzu erklärt, daß die Dar stellung be» Hauptmann» Goering über die vertrauliche Be sprechung mit Groener in wesentlichen Teilen unzu- tressend sei. Reichsminister Groener habe sich lediglich darauf beschränkt, die Erklärungen der nationalsozialiitt- schen Abgeordneten entgegenzunehmen,' er habe sich jeder Stellungnahme enthalten und über die schwebenden Unter suchungen des preußischen Ministers des Innern keinerlei Urteil abgegeben. Ausruf ter Sinbenrurs-AuMiisle zum -weilen Wahlgang Berlin, 18. März. Die Hauptgeschäftsstelle der Hinden- burgauSschiissc teilt mit: Am DonncrStagnachmitlag tagten in Berlin die Vertreter der HindenburganSschiisse an» den Ländern und den preußischen Provinzen Die Vertreter er- statteten Bericht Uber die Organisation und über die Er fahrungen des ersten Wahlgange». ES konnte iestgestellt werden, daß der überparteiliche Eharakter der Ausschüsse von den Parteien und vom Volk »erstanden und gewürdigt worden Ist. DaS Ergebnis der Wahl ist der sichtbare Be weis kür die geleistete Arbeit. ES wurde nach Austausch der Erfahrungen beschlossen, die Organisation der Aus schüsse auszubauen und mit der größten Energie in den zweiten Wahlkampf elnzntreten. Am Freitagvormittag tagt« ebenfalls in Berlin da» Kuratorium der Hindenburgausschüsse. Das Kuratorium tritt »nit folgender Erklärung an die Oefscntlichkeit: „Der erste Wahlgang Hal dem Reichspräsidenten von Hindenburg «ine Ltimmenzahl gebracht, die die Erwartungen des Kura toriums vollauf rechtfertigte. Für dieses Ergebnis kann man den Verbänden und einzelnen Persönlichkeiten, die sich in den Dienst unserer Sach« gestellt haben, nur ans daS wärmste danken. Aber ihre Aufgabe ist damit noch nicht beendet. ES besteht die Gefahr, daß wegen der Größe de» Erfolges manche Wähler glauben, ihre Stimme lei nicht mehr nötig, während die Gegner zu doppelten Anstrengnn- gen angetrieben werden. Demgegenüber bedarf eS auch von unserer Seite neuer unermüdlicher Tätigkeit. Niemand darf am 10. April der Wahl sernbleiben, niemand darf «S unterlaßen, durch Aufklärung neue Stimmen zu gewinnen, denn unser Ziel muß fein, daß der Reichspräsident, der sich sogleich zur Fortsetzung des Kampfe» entschloßen hat, im »weiten Wahlgang noch erheblich mehr Stimmen er kält. ES gilt letzt, zu zeigen, baß nach der unseligen Zer splitterung der ersten Wahl die überwältigende Mehrheit des deutschen Volkes sich zu dein Reichspräsidenten von Hindenburg bekennt, als den» über dem Parteistreit er habenen Vertreter Deutschland» nach innen und nach außen. Darum tue jeder lein« Pflicht." Aufruf -es Grafen Westarp Berlin, 18. März. Gras Westarp übergibt der Oefsent- lichkeit eine Erklärung, in ber er dazu ausrust, durch Wieder wahl Hindenburg» Deutschlands Stellung im außenpoliti schen EntschcibungSkamps zu stärken. Alle nationalen Frauen und Männer müßten bekunden baß da» deutsche Volk ge schloßen hinter seinem Präsidenten alS dem Führer im Freiheitskampf stehe, gewillt, den Kamps gegen Tribute, ein seitige Entwaffnung und KriegSschuldlüge bis zum vollen Stege durchzufuhren. Neville Chamberlain warnt Srlan- London, 18. März. Schatzkanzler Neville Chamber- la in hielt in Birminghain eine Rede, in der er aus die kürzlich von dem irischen Ministerpräsidenten de Va lero abgegebene Erklärung Bezug nahm, wonach Irland den Huldtgungöeid abschasfen und keine IahreSzahlungen mehr an England leisten werde. Chamberlain erklärte: Die britische Regierung hat keine amtliche Mitteilung darüber erhalten. Damtt aber kein Zweifel über ihre Haltung be stehe, kann ich folgende» sagen: Tic Negierung ist der Auf fassung, dab jede Anregung, feierlich übernommene Ver- psltchtungen oder feierlich zwischen Großbritannien und Ir land abgeschlossene Vereinbarungen seitens ber einen oder anderen Partei für ungültig zu erklären oder abzuändern, ihr die schw « rsten Sorgen bereiten würde. Sollte einer solchen Anregung ernstlich Folge gegeben werden, so würde daS unzweifelhaft die Gefühle der Bitterkeit und die Meinungsverschiedenheiten wieder ausleben laßen, non denen man hoffte, daß sie für immer beseitigt worden seien. Gnv'arrös Gtsentnbustrte für Sollerhöhuny London, 18. März. Die englische Eisen- und Stahl industrie hat dem Beratenden ZollauSschuß eine Denkschrift vorgelegt, in ber behauptet wird, baß der allgemeine Zoll tarif von 10 v. H. nicht ausreichend ist und daß an seine Stelle ein Satz von 25 bi» 8SX v. H. treten müsse zahresverfammlmlv -er Deutsch- nationalen Arauenyruppe Dres-en Die Hauptversammlung der Frauenort»grupoe der Deutschnationalen AolkSpartet Dresden im Hotel Hoerltzsch wurde von der Vorsitzenden Elfriede Klee, berg mit herzlichen Gebcnkwortcn an den verstorbene» König eröffnet. Bet der Begrüßung der Gäste konnte» insbesondere wieder mehrere Mitglieder der sudetendeutfchen Bruderpartei bewillkommnet werben. Ans dem umfang reichen Jahresbericht ergibt sich eine lebhafte BortragStätig- keit der FranenortSgruppe. Besonderen Anklang sand noch in diesem Jahre die M l n t e r s p e > s u n g ber Frauen gruppe für die bedürftigen Angehörigen der Partei und der nationalen Verbände. Unter lebhaftem Beifall wurden zur 1. Vorsitzenden wiederum Frl. Elfriede Klceberg und zur 2. Vorsitzenden Frau Fürstenau gewählt. Nach Erledigung de» geschäftlichen Teile» sprach Fra» Hertwtg lHallci. Mitglied des Preußischen Landtag», über „Wesensart und Ausgabe der deutschnatio. nalcn Fra u" Von Mahl zu Wahl habe e» sich erwiesen, baß wir uns zwar mit den größten Schwierigkeiten, aber doch unaushaltsain dem Ziele der Herausbildung klarer Fronten näherten. Deshalb sei das Grundgesetz der deutschnationalen Frauenpolitik, unter Ablehnung von Kein- vromissen sich stet» und unbedingt nur für die Ziele der deutschnationalen Bewegung einzusetzen. DaS größte Ziel sei jetzt die Eroberung Preußen», der Schlüße!- stellung kür die NeichSpolitik. Schon die Geschichte beweise, daß Deutschlands Befreiung stets nur mit Preußens Erbe- bung verknüpft ist. In dem Kamps, der jetzt um diese» Ziel aus der ganzen Linie entbrenne, müßten die dcutschnatio- nalen Frauen mit In vorderster Front stehen. DaS ent- spräche altgermanischer Auffassung, nach der die Frau In ber Zeit höchster Not stet» an der Sette der kämpsenden Männer gestanden habe. Die Auffassung, daß die Frau nur im Hause tätig sein dürfe, entspreche nicht nordischer, sondern südlicher Aufsaßnng. Deshalb lehne die beutschnationale Frau auch die Ausfällung ab die jetzt oft unter lebkaltcm Beifall von einer großen Partei in die Worte gekleidet werde: die Frau müße wieder Magd und Dienerin sein. Menn Frauen voin Kampf gegen widerliche Strömungen abgedrängt würden, liefen Ne Gefahr zu verkümmern. Leben sei verknüpft und beding« ml« Wehrgelst. Nur kampfgcstählte Frauen könnten auch ein mannhaftes Geschlecht erziehen. Sie In erster Vinte müßten Trägerin der Tradition lein, daß nicht der einzeln«, sondern die Gesamtheit der Nation maß gebend für unser völkische» Schicksal lein müßte. Der arteigenen Entwicklung der deutschen Nation stelle sich in erster Linie der Marxismus und die Gottlosen bewegung entgegen, die die tiefste Quelle deutscher Inner lichkeit, die Religion, verschütten wollen. Zulammensallend stellte die Nednerin fest: Deutschland» Frauen müllen wehr haft sein, wenn sie um da» Leben des Vaterlandes und ihrer Kinder ringen »vollen Doppelt wehrhaft aber mülle di« dcntschnationale Frau sein die kür die Durchsetzung unserer nationalen Ziele kämpfe. Die Rednerin fand kür ihren tief gründigen. alle nationalen Kulturkragen beleuchtenden Vor trag langandaucrnden, lebhaften Beifall. Eine rege Aus- spräche beschloß die Versammlung. Telephongespräch Bangkok-Dessau Marga von Sßdors spricht mit Proseßor Junker» Berlin, 18. März. Am Freitagvormlttag sand ei» längeres telephonisches Gespräch zwischen Bangkok und Dellau statt. Marga von Etzdorf nahm Gelegenheit. Pro fessor Junkers anzurufen, um ihin mitziiteilen. welch großes Aussehen da» von ihr benutzte IunkcrS-Iunior- Flugzeug in Bangkok erreg« habe. Proseßor Junker» gab der Freude Ausdruck, daß die persönliche Fühlungnahme der Fliegerin in den verschiedensten Ländern zu einer wirk lichen gegenseitigen Verständigung beitrage. „Graf Zeppelin" beginnt bie Amerikafahrlen Berlin, 18. März. (Eigene Drahtmeld.i DaS Lustschtss „Gras Zeppelin" wirb ab Sonnabend, 1ü. März, im Dienst der Hamburg - Amerika - Linie unter Führung Dr. Eckener» regelmäßige Paßagierdienstslttge von Friedrichshafen nach Pernambuko unternehmen.
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