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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 18.03.1932
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1932-03-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19320318011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1932031801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1932031801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Enth. Beilage: Der D.N.-Kraftfahrer (Nr. 11, Seite 13-14)
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-03
- Tag 1932-03-18
-
Monat
1932-03
-
Jahr
1932
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 18.03.1932
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Areitag. IS. März 1932 Ur. 132 Sette 2 Motesttklegminm dn RSSM. an Gramer BMe»ungen rwMm Stahlbklm und MW. Markows Han-elsfchule "1. April 9 u. 19 Uhr» organisationen von der Gauleiter Lohse, M. d. L. vrannschweigischeS verbot des sozialdemokratischen „BolkösrenndeS". Der sozialdemokratische „VolkSsreund" ist vom braunschweigischen Innenminister auf vier Wochen verboten worden. schastlichen Dank. Meinem Kameraden Duesterberg gebührt der besondere Dank des ganzen Bundes dasiir, wie selbst los er sich dem Nus« des KampsblockS Tchwarz-Weiß-Not zur Bersltgung stellte und wie ritterlich er diesen Kamps durchgesithrt hat." Der 2. Bundesfahrer, Duesterberg, veröffentlicht eine Erklärung, in der er seinen Wählern dankt und bann fortsährt: ,Hch habe angesichts unserer gemeinsamen vater ländischen Not mich bemüht, den Wahlkamps sachlich zu führen, damit endlich eine nationale Einigung sich an bahnen kann. Wir haben nicht gegen, sondern u m Hinden burg gekämpft. Sein Sieg ist in erster Linie der Lieg des Generalfeldmarschalls aus grober Zeit. Unser dreizehnjähriger Kampf gegen das System geht weiter.' Gegen Severings Polizeiaktion München, 17. März. Die Frakttonsvorsitzenden Dr. Frick und Gregor Ltraber haben folgendes Telegramm au den Neichsinncninintsrer Groener gerichtet: „Im Name» von 110 deutschen Neichstagsabgeordneten, hinter denen heute eine Wählerschaft von 11,5 Millionen deutscher Staatsangehöriger steht, erheben wir gegen den versuch des Sozialdemokraten Se vering, der Partei illegale Pläne zu unterstellen, zu denen das Material aus willkürliche n Hausdurchsuchungen herbcigeschaskt wer den soll, a l l e r s ch ä r s st e n Protest und brandmarken die Aktion als Wahl mache einer sich in ihrer Machtstel lung bedroht fühlenden internationalen Partei." Der Gau Gro »-Berlin der NSDAP, hat an den Neichöinnenminister ein ähnliches Telegramm gesandt. Der Führer der nationalsozialistischen Fraktion im Prcnsiischen Landtag, Knbe, hat an den NeichSinnen- minister folgendes Telegramm gesandt: „Preu bische L a n d t a g s s r a k t t o n der Nationalsozialisten erhebt schärfsten Einspruch gegen Wahlmache des preukiichen Innenministero und fordert sofortiges Einschreiten gegen das marxistische Preuben." Der Neichslandbundpräsident WillikenS sandte fol gendes Telegramm an den NelchSinnenminister: „Für das Deutsche Landvolk erhebe ich schärfsten Einspruch gegen Borgehen prenbischer Dienststellen gegen deutschen Nationalsozialismus." Ferner haben Protesttelegramme an das ReichStnnen- Ministerium gesandt die nationalsozialistischen Provinztal- Sachsen und Nheinland, sowie der NSDAP, von Schleswig - Holstein, Die Borberettunv -er Preußenwahl Berlin, 17. März. Am Sonnabend und Sonntag tritt in Berlin der Bundesvorstand des Stahlhelm» zu einer Sitzung zusammen, die der Vorbereitung der preubtlchen Landtagswahlen dienen wird. Bereits heute sanden Be sprechungen zwischen dem Stahlhelm und der DNVP. statt, die dem Ziele galten, eine gemeinsame Erklärung zum Thema der Präsidentenwahl und der Preuben- ivahl zu vereinbaren. In dieser Erklärung wird mttgeteilt werden, das, der Stahlhelm und die DNVP. sich darin einig seien, angesichts der Erlolglosigkcit, zu der die entsprechen den Bemühungen verurteilt wären, von einer Beteili gung am zweiten Wahlgang im Präsident- schastskamps abzu sehen und statt dessen alle Kräfte aus den Kampf um Preuben zu konzentrieren. Sie RSSW. liefert LesMWdokunienle München, 17. März. Die Pressestelle der NeichSleitung der NSDAP, gibt eine Mitteilung heraus, wonach gegen über dem Versuch, bi« nationalsozialistische Bewegung mit illegalen Absichten zu belasten, alle mabgebenden Unter führer der Partei eine Erklärung des Führer» über die absolute Gesetzlichkeit und Legalität der Absichten und des Vorgehens der Partei und ihrer gesamten Glieder per tön- lieh unterzeichnet hätten. Alle diese Dokumente leien noch heute sDonnerStagl nach Berlin gesandt und würden am Freitag dem NelchSinnenminister Groener durch Haupt mann Goering überreicht werden. Ae-erführung -er Leiche Kaiser Karls nach Tirol? London, 17. März. Wie der Wiener Berichterstatter de» „Daily Telegraph" aus Tiroler Kreisen ersährt, wird sich am 10. März eine Abordnung zur Kaiserin Zita nach Stecneckerzeel in Belgien begeben, um die Erlaubnis zur Uebcrsührung der Leiche des Kaisers Karl von Madeira nach Tirol zu erwirken. Die Kaiserin habe bereit» zu ver stehen gegeben, bab sie einer Beisetzung de» Kaiser» am Iselberge grundsätzlich -«stimme. Sie habe die Bedingung daran geknüpft, dab sie an der Beisetzung teilnehmen uns von Zeit zu Zeit da» Grab besuchen dürfe. Stimal Litzmmm spricht io Wschradnda Dt« grobe Gchützenhall« tn Ködschenbroda war a« Donnerstagabend lange vor Beginn überfüllt aus dir An- kitnbtaung hin, bab General Lttzmann für die Nationalsozialistisch« Deutsche Arbeiter- partet sprechen würde. Jubelnd wurde der alte Kämpfer von 1870/71, der Sieger von vrzeztny von der vteUaufcnd- kvpftgen Menge begrübt. Er führte etwa folgende» an»: Der letzte Wahlsonntag sei nur eine Etappe de» Kampfes, wieder sei die Zahl der Anhänger seit September Ivso um fünf Millionen gewachsen, und wenn Hindenburg auch wesentlich mehr Stimmen habe, to sei da» kein Sieg: er sei um einen Teil seiner Gefolgschaft zu bedauern, um die, dir ihn nicht seinetwegen, sondern au» Hab und Angst wählten, nm das System Brüning vor Hitler zu retten. Die ihn aus Pietät wählten, hätten vergessen, bab e» nicht um Hlndeu- bürg und Tannenberg gebe, sondern um das Vaterland. Nur ein Manu könne Deutschland retten, der die Härte habe, einer Welt von unverschämten Feinden ein Neinl entgegen- zusetzen. Hier legte der Neducr ein glühendes Bekenntnis zur Persönlichkeit Adolf Hitlers ab, seine Führerschaft mit Stolz anerkennend. Er habe auch durchaus Siecht, wenn er setzt in den -wetten Wahlgang etntrete, das werde sich bald zeigen: gestärkt werde man in die Preubenwahlcn Hineingehcn. — General Lttzmann schilderte dann seine persönlichen Beziehungen zu Hindenburg seit dem Jahre 1878, als sie beide «och Leutnants waren. Er schilderte den Feldzug im Osten, seine enge Freundschaft und Kameradschaft mit dem Fcldmarschaü: schmerzlich sei es ihm, dab e» anders werden mubte: zu grausam sei er vom Ncichs- Präsidenten enttäuscht worden, der DaweS- und Nounggesctze unterschrieb und sich immer mehr etnglteberte tn daS Snstem -er Mittel- und Linksparteien. Die „Treue" zu ihm lei ein pietätvolles, aber falsches Gefühl gegenüber der Treue zu Gott uud dem Vaterland. Das würden sich hoffentlich bis zum zweite» Wahlgang so manche Hindcnburgwähler »och klar machen. Auch die Wähler DuesterbsrgS würden sich wohl zu Hitler bekennen, wenn sie ernsthast wollten, dak nicht alles beim alten bleibe. — Der Nebner charaktertsicrle noch die Unritterlichkeit de» Wahlkampfes, die Lügen, mit denen man die Nethen der Nationalsozialisten verwirren wollte. Der Kamps gehe um den wahren Sozia lis- mu» und gegen den Pa-tsiSmuS. General Lttz mann brachte seine Liebe im besonderen zum sächsische» Soldatentum zum Ausdruck, manche persönliche Er innerung aus dem 1870er Kriege und au» dem Weltkrieg frischte er aus. Schließlich sei das Christentum, Protestantis mus und Katholizismus, zu verteidigen gegen die Goti- loscnbewegung und gegen diejenigen, die Religion zu politischen Zwecken mißbrauchen. Mit Gott werde man die nationalsozialistische Bewegung zum siegreichen Ende führen. Als -weiter Redner de» Abend» sprach Kesselklopfer Heine rt (Dübeln). Der 18. Mär- bedeute trotz allem einen Steg, weil er die Front der Schicksals-, BlutS- und Brotgemetnschaft verbreitert habe. Der Redner sprach sehr ttes empfunden über die seelische Not des deutschen Arbeiters tn den letzten Jahrzehnten, zeigte, wie viele der Besten den marxistischen BolkSversührern tn die Arme getrieben wurden. So sei e» -um Klassenhab gekommen. Das junge nationale Deutschland habe wohl ein Recht mttzureden bet der Gestaltung des neuen, de» andere» Deutschland, weil die alte Generation zum Teil versagt habe und weil die Jungen bereit seien, sich zu jeder Stunde für die Idee zu opfern. Das junge Deutschland klage die Novembcrparteten um eine trostlose Gegenwart und eine verpfuschte Zukunst an. Ein sterbendes Volk kenne nur eine Rettung: Schlub machen mit dem System, das uns in das Elend bineinführte. An Hand von besonder» drastischen Zahlen und Beispielen gab er ein kralle» Bild von der Unhaltbarkeit der derzeitigen Zustände. Der Weg zur Frei heit gehe über die seelische Regeneration deutscher Menschen, des Arbeiters wie des Bürgers, nur Über da» Bekenntnis zum deutschen Idealismus, jenseits von Klallendttnkel und Klassenhaß. — Vegetsterter Beifall dankte beiden Rednern. der ihnen wesens- und wahlverwandten Kommune zu verhindern. Durch diese Parteien sind erst in den letzten Woche« SV meiner Kameraden, die ihnen einzeln waffenlos in die Hände sielen, gelötet worden, Taufende wurden verletzt. Diese Maßnahme der Zusammen haltung unserer SA.-Männer zu ihrem Schutz vor dem roten Untermenschentum war um so nötiger, als es bekannt- lich der Polizei des Minister» Severtng sehr zum Unterschieb Ihrer sonstigen aktivistischen Findigkeit nicht gelungen ist, auch nur einen Bruchteil dieser Verbrechen auszuklären oder gar der Täter Habhast zu werde». 3. Bon der geplanten Zusammenhaltung der SA - und SS.-Männer in ihren VcreinSlokalen wurde — um von mir vorauSgesehencn Manöver» amtlicher und nichtamtlicher Stellen beizeiten vorzubeugcn — tn meinem Auftrag das NetchSinnenmlntsterlum durch meinen StabSches in Kennt nis gesetzt. StabSches Röhm teilte diese beabsichtigte Maßnahme dem Vertreter dcü NclchsinncnministcrinmS eine Woche vorher amtlich mit. Ein Einspruch dagegen wurde nicht erhoben. 4. Die Nichtigkeit dieser Maßnahme hat sich im übrigen dadurch erwiesen, bah am letzten Wahltage den sozialdemo kratischen und kommunistischen Mordabfichten weniger Leute als sonst -um Opfer sielen und die Polizeibehörden von einem im ganzen Reich wider Erwarten ruhigen Verlauf der Wahlhandlungen zu berichten wuhten. Bezüglich der anderen ins einzelne gehenden öffentlichen Beschuldigungen des Herrn Severing gegen die NSDAP, habe ich sofort durch meine Parteidlenststcllen Erhebungen vornehmen lassen. In den bisher untersuchten Fällen hat sich bereits die völlige Haltlosigkeit der Sevcring- schen Unterstellungen ergeben. Im Laufe deö Freitag ist mit dem Abschluß unserer Feststellungen zu rechnen. Ich werde bann durch meinen StabSches der Ocsfentlichkeit den Beweis liefern, bas; es sich bei dem Vorgehen deö Herrn Severing um ein A ngstmanöver handelt, das die SPD. vor der nun einmal notwendig gewordenen Abrechnung durch das deutsche Volk bet den bevorstehenden Wahlen retten soll. Auch diese Aktion wird ebenso in ihrem AnSgange die unbedingte Gesetzlichkeit der Nationalsozialistischen Partet und ihrer Handlungen erweisen wie umgekehrt den wirklichen Hintergedanken dieses polizeilichen Kunstgriffes enthüllen. Das Wahl Manöver des Herrn Severing wird seine Partet nicht vor der kommenden Niederlage retten." Freispruch wr Seitle und Duesterberg Leipzig, 17. März. Unter Verwerfung der von der ört lichen Staatsanwaltschaft eingelegten Revision hat das Reichsgericht heute bas Urteil der Grosze» Strafkammer des Landgerichts I Berlin bestätigt, durch das die BundeSführer de» Stahlhelms Fran- Seldte und Oberstleutnant a. D Duesterberg, sowie der verantwortliche Redakteur der Zeitschrift „Stahlhelm". Wilhelm Kletnau. am 1. De- zember vorigen Jahres von der Anklage des Vergehens gegen das Nepublikschutzgeseh sreigesprochen worden waren. — DaS Strafverfahren ging aus einen am Gedenk tag der NeichSgrttndung. am 18. Januar vorige« Jahre», In der Stahlhelm-eltung veröfseutllchten Ausruf der beide« Vundeskührer unter dem Titel „Kamps dem Zwischenreich" zurück. Eine Kundgebung Franz SeldteS Berlin, 17. März. Der 1. BundeSführer de» Stahl helms. Fran» Seldte. ha» eine Kundgebung erlassen, tn der eS heißt: „Allen Stahlhelmkameraden die während der letzten Wochen tn vorbildlicher Hingebung für die Parole Duesterberg gesochteu haben, sage ich meinen kamerad- Zu den Polizeimaßnahmcn In Groß-Berlin erklärt das Berliner Presseamt der Partet unter anderem: Die Berliner Polizei hat am Donnerstagmorgen «ntt Haus suchungen und anschließenden Beschlagnahmungen größten Stils gegen die NSDAP, eingesetzt. Ohne einen Grund sür ihr Vorgehen anzugcben, durchwühlte und beschlag nahmte sie größtenteils bei allen Parteistellen in Groß- Berlin von der Gauleitnng bis zu einzelnen SektlonS- sührungen sämtliche Karteien und Akten. In den meisten Fällen wurden sämtliche Schriftstücke vis zum letzten beschriebenen Blatt zum Polizei präsidium gebracht und damit iegliche Arbeit der Geschäftsstellen unmöglich gemacht. Der stellvertretende Gauleiter Dr. MetnShaulen letzte sich sofort mit dem Berliner Polizeipräsidenten Grzesinikt persönlich ins Benehmen, um sich über das gesetzwidrige Vorgehen der Polizciorganc zu beschweren. Polizeipräsident Grzeiinski verweigerte die Angabe der Gründe sür die Aktion und stellte lediglich Beschwerde beim preußischen Minister des Innern anheim. Eine Erklärung Adolf Hitlers München, 17. Mürz. Die Pressestelle bet der NetchS- leituna der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei teilt folgende Erklärung Adolf Hitlers zum Vorgehen des preußischen Innenministeriums mit: „DaS preußische Innenministerium hat den uns schon seit längerem be kannten Plan eines Ue Verfalls aus die national sozialistische Bewegung nunmehr auögesiihrt. Der nach altern Rezept aufgezogene Vcrhastungs- und Beschlagnahme rummel soll der Oessentlichkeit die Meinung suggerieren, die Nationalsozialistische Partei und ihre Organisationen beab sichtigten, ungesetzliche Maßnahmen tn einem Augenblick zu ergreifen, da die legale Entwicklung ihr ohnedies bereits die Stellung der stärksten Partei Deutschlands gegeben hat. Ter preußische Innenminister Dr. h. c. Severtng weiß, dab die legale Machtergreifung durch die NSDAP, nur noch eine Frage der Zeit ist. Der völlige Zerfall der SPD. des Herrn Ministers Severing ist durch die Neichöpräsidentenwahl ein wandfrei scstgestellt. Nun soll diele Polizeiaktion in letzter Minute eine neue Handhabe lein, aus dem Wege weiterer Ungesetz lichkeiten und VersassnngSbriiche bas herrlchend« System noch einmal zu retten. Minister Severing sieht den Beweis für die von ihm der NSDAP, unterstellten gesetzwidrigen Absichten tn der am Tage der Neichöpräsidentenwahl erfolgten Zusa m m c n h a l t u n g der SA. tn ihren Veretnölokalen. Das Haltlose, ia Absurde dieser neuen preußischen Polizei aktion ergibt sich allein schon aus folgenden Feststellungen: 1. Die NSDAP, hat noch bei jeder bisherigen Wahl am Wahltage beziehungsweise schon In der Nacht vorher ihre LA.- und 'Vertrauensleute zusammcngezogen, weil diele die gesamte Wahlarbeit tn der Nacht zum Wahltag« und am Wahltage selbst durilnusüliren haben. 2. Die nationalsozialistische Parteileitung hat ins besondere aber auch deshalb die SA.» und SS.-Männer an allen Wahltagen zusammengcsaßt, um bet der gesteigerten Hetzkamvagne ihrer Gegner das wehrlose Ab Ich lach - ten einzelner aus der Straße gehender SA.- und SS.- Männer durch die Genossen der Partei deö Herrn Ministers tzeveriug, das Reichsbanner», der Eisernen Front und auch Ein kemien-es Schiff auf -em Ozean Reuyork, 17 März. Tin Tankschiss ha» etwa tünszig Meilen vom Kap Delaware entsrrnt ein brennendes Schiss gesichtet. Kttstenwachschlfse liefen sosort zur Hilfeleistung aus, konnten da» tn Brand geratene Schiss aber trotz mehr stündigen Suchens nicht st üben. Reich auszuschalten, der Hinweis auf die Notwendigkeit seiner Einbeziehung kehrt fast in allen Antworten wieder, die er erhalten hat. Sehen wir sie der Reihe nach durch, und zwar zunächst die Stellungnahme der beteiligten nnd dann die der inter essierten Lauder. In Oesterreich gibt es, unbeschadet aller sonstigen Gegensätze, in dieser Frage nur eine Mei nung, die -uiammcngesaßt «vtrd in dem Satz: Jede Kom bination mit Deutschland — keine Kombination ohne Deutschland. Aber schließlich ist Oesterreich da» schwächste Glied in TardicuS Kette und politisch sedenjall» nicht mehr widerstandsfähig genug, um seinen Willen gegen den de» Quai d'Orsay durchzusehen. Unabhängiger dank der ita lienischen Rückendeckung ist schon Ungarn. WaS sagt man dort? Der Außenminister ist sofort nach Nom gereist, um die ungarischen Interessen auch in diesem Punkte mit den italienischen in Einklang zu bringen, und nach seiner Rück kehr konnte man in der offiziösen Prelle lesen: „ES darf nicht angenommen werden, daß Ungarn, trotz der Sym pathien, die eS der Anregung eines Systems von Vorzugs zöllen cutgegenbriugt, ohne Zustimmung des intim befreun deten Italien und ohne Hinzuziehung Deutschlands aus eine Bindung eingeben tonnte, die Ungarn nicht einmal iene wirtschaftlichen Vorteile zu bieten vermag, welche eS so nötig braucht, nämlich den Absatz feines AgrarttbcrschusseS -n besseren Preisen." DaS ist eine eindeutige Absage an Tardieu, die nicht einmal durch ZustimmungScrklärnngcn seiner Vasallen in Tiidosteuropa ausgewogen wird. Zwar hat sich Herr Benesch im Namen der Tschechoslowakei sofort für den Tardieiivlan nnd gegen den deutschen Vor schlag erklärt. Ihn mag der Gedanke reizen, in der neuen französischen Kolonie die Nolle deS AuksichtSbeamtcn zu spielen: in der Zwischenzeit haben aber die wirtschaftlich denkenden Kreise seines Landes auf den Widersinn der Kon- struklion und die Unmöglichkeit ihrer Durchführung hin- gewiesen. Noch größer ist die Enttäuschung, die Tardieu von S ii d s l a w i e n erfahren hat. Sein Schützling Marinko- witsch. der politisch mit Frankreich durch dick und dünn zu geben pflegt, bat ihm in Sachen der Donausöderation aus den gleichen Gründen wie Ungarn rundweg die Ge folgschaft verweigert, und ebenso ist die Stimmung in — „Dresdner Nachrichten- — Rumänien, wo man politisch gerne jeden Flirt mit Frankreich macht, aber die wirtschaftlichen Interessen au» reinem Selbsterhaltungstrieb doch mehr nach Deutschland orientieren muß. Daneben rührt sich baS von Tardieu sicher nicht ohne Absicht vergessene Bulgarien mit der Frage, ob e» nicht auch »u den Donauländrrn gehöre, und, uin nicht au» den, Spiel zu bleiben, erhebt sogar Polen den gleichen Anspruch. Wie immer seit der Zerschlagung der österreichisch-unga rischen Monarchie, ergibt sich also auch bei dieser Zukunft»- frage ein wirre» Durcheinander und Gegeneinander im Donauraum. Wie Tardieu alle diese auSeinauderstrebende» Interessen unter einen Hut bringen will, bleibt vorläufig sein Geheimnis. Und e» hat nicht den Anschein, als ob ihn die interessierten Großmächte ungestört dabet gewähren ließe». England macht zwar keine besonderen Schwierig keiten: eS schwankt noch mit Uebcrlegungen „einerseits" nnd „anderseits" hin und her. Dafür haben sich aber Deutsch, land und Italien auch tn diesem Punkte zu gemein- sanier Abwehr der Machtpolitik und der wirtschaft- lichcn Unvernunft Frankreichs znsammengcsundcn. Bet aller Höflichkeit der Form läßt insbesondere die italienische Antwort an Tardieu keinen Zweifel darüber, daß sich Musso. Itni seine Kreise in Sltdosteuropa nicht stören lassen wird, ohne selbst ein gewichtiges Mort mitzusprcchen. Auf den gleichen Schlub, nämlich auf die Notwendigkeit der Beteili gung aller Interessierten Länder an der Beratung und Lösung der Dvnausrage, läuft auch die deutsche Note hin- ans, die am Dienstag dem sranzösifchctz Botschafter über reicht wurde. DaS erste Ergebnis dieser Vorstellungen ist der heute gemeldete Genfer Beschluß, die Donaufragcn in Besprechungen der vier Großmächte tn Angriff zu nehmen, also unter Einschluß Deutschlands und Italiens, im Gegen satz zu Tardieiks ursprünglichen Absichten. Menn er im wet teren Verlause der Verhandlungen trotzdem noch versuchen sollte, zur Verwirklichung seines Lieblingsplanes die fünf Dvnaustaaten allein unter seiner Führung zusammenzu bringen, dann wäre das Ergebnis nach einem unheilvollen Zeitverlust unvermeidlich ein großer und allgemeiner Krach im Donauraum. DaS ist aber nicht die Hilfe, die Oesterreich und seine Nachbarn in ihren wirtschaftlichen Nöten brauchen.
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