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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 11.02.1932
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1932-02-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19320211029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1932021102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1932021102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-02
- Tag 1932-02-11
-
Monat
1932-02
-
Jahr
1932
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Nr. N Sette 2 Dom»er«kW. 11. Aeörmir ISN «em Gewawate« geplant Litauisch« Gch»tze«^r»änd« W»Ie» «ms «e»«l Marschiere« BsM«. 11 Ksbr. wenn von osstzisllsr «nd »ssiziöser lllaulscher Sette vsrsucht wird, bl« Borg»«», in Memel zu bagatellisiere» unb da» Vorgehen gegen -en Präsideute» des LandeSdlrektoriumS als eine unbedenklich« SiechtShanülung »« b^etchne«, so stehen dem die zahlreichen Nachrichten über di« Aktion -er litauischen Schützenbünde gegenüber. Der ursprünglich für heute beabsichtigte Aufmarsch bteser Ver bände tst zwar nicht erfolgt, aber «S ist anzunehmen, daß er in den nächsten Tagen, vielleicht sogar schon übermorgen, durchgefilhrt werden wird. Schon Ende Januar hatten sich et»« äggg litauisch« Schütze« »er Regierung in Kowno »Ur Verfügung gestellt, »» die Memelregierung z» beseitigen. Zahlreiche Beamte» di« Mitglieder der Tchaultsten-vervänbe sind, sind von ihren Behörden beurlaubt worben, um sich an den Aufmärschen und Versammlungen dieser verbände zu beteiligen. Bemerkenswert tst, daß zwar deutsche Ver sammlungen im Memelgebiet verboten werben, aber den Litauern ein Demonstration»»«« erlaubt ist, der sogar von amtlicher litauischer Seite gefördert wirb. Diese De monstration soll in der Form eine» Marsche» auf Memel am 1ö. Februar ldem litauischen NnabhängtgkeitStagej er folgen und soll zweifellos die endgültige Beseitigung der Autonomie -es MemellandeS vorbereiten. «ei« tlaklasemrsMet« mm Mitch« Kowno, 11. Februar. Die EtaatSanwaltschast des litauischen Militärgericht-, das sich aus ««trag des Gouver neurs mit der Frag« beichäitigt«, ob LandeSprLstdeut Böttcher wegen der inkrtminiert«« Reis« «ach V«rli« »egen Land«», verrat vor das Kriegsgericht gestellt m«rd«« könn«, hat lest- gestellt, -atz das bis setzt unterbreitete Material für di« Ein leitung eines solchen verfahr««» »ar »«« Kriegsgericht «icht ausreichend fei, da ihm k«ine triftigen Beweise für Hoch- bz«. Landesverrat zugrunde läge«. SS muß be merkt werd««, datz in d«« litauische« militärisch«« Kreise« so wohl daS vorgehen d«S Tonverneur» als auch die ganze Ent wicklung i« Memelaetiet seither mit grStzter Zurück haltung beobachtet wirb. Mittwoch abend verbreitete sich in Kowno bas Gerücht, daß an der memellänbtschen Grenze ostpreiißtsche Stahl- Helmer in Ausmarsch seien, um den bedrängten Memelländern zu Hilfe zu eilen. Wie sich herauSstellte, war diele» Gerücht aus Mitteilung eine« litauischen Lreuzbeamten zurück. zufUhren, der aus deutscher Seite größere Trupp» von Stahl. Helmern beobachtet haben will. Der Unsinn de» Alarms wurde jedoch bald avsgeclärt. Ratstagung wer Memel »eitblellm Reue -eulsche Protestnote 8««s, 11. Februar. Staatssekretär »o« Bill»» hat heut« vormittag «ine neue Rote an d«n Benrraliskratil« des Völkerbundes geschickt, worin «r di« ««»«st«n Recht», britch« im Memelgebiet, di« u«srr«« Leser« b«r«tt» b«k«n«1 find, znr Kenntnis »«» Völker»««-«» bring«. Di« dsutlch« Regierung «tedertzolt in dieser Rot« ihr«« Antrag, -atz ds« «ölkerbnndgral la Anbetracht d«r Dringlichkeit »er Ange legenheit fot, rtz« «iner Eihnng «iuber«s«n «mrde. Dem selbe« Zweck die«««« Besprechung««, dl« der Staat»kekre, t»r g«st«r« abend persönlich mit de« Generalsekretär hatte. D«r,Völkirb«ub»rat mird »«»mehr «ora«»fichtlich am So««abend z« «iner Sitz«ng z«sa«mentreten, «m ,« d«m M«melk»«slikt Stell««« z« nehmen. Zunächst mar vor- gesehen, bast di« Sitzung am Freitag stattfinden solle, und zwar auch bann, wenn bi» dahin ein Vertreter Litauen» nicht anwesend sein sollte. Nunmehr wird bekannt, daß der litauische Austenmlntster, Zauntu», heute dem Generalsekretär des Völkerbundes telegraphisch mitgeteilt hat, er werde in der Nacht vom Freitag »um Sonnabend in Gens eintrcssen. Daraufhin hat der Generalsekretär im Be nehmen mit dem Präsidenten de» BölkerbundSratcS sich ent schieden, bi« sür Freitag vorgesehene Sitzung am Sonn abend abzuhalten. Wenige Stunden vorher batte Zanntu» jedoch nach Genf telegraphiert, es sei ihm nicht möglich, vor dem 24. zn kommen. In völkerbnndskreisen äußerte man ein gewisses vesremde« über die merkwllrblge Haltung de» litau ischen Austenmlntster» gegenüber dem Völkerbund, dellen Generalsekretär sich seit dem deutschen Anträge bemüht, die Angelegenheit schleunigst vor den vöikerbundSrat zu bringen. Man erklärt in völkerbunöökreisen ganz offen, das; das Verhalten des Herrn Zauniu» weniger als ein Asfront gegen Deutschland, sondern als eine Verhöhnung des Völkerbundes aufgefaßt werde. SauniuS reist mit »em Aut» Wird er eine Panne habe«? Kown», 11. Februar. Troy der amtlichen Meldung, bast der litauische Austenminister Zauntu» Donnerstag um 14L0 Uhr nach Genf abtahren würde, wird gegen IN Uhr bekannt, dast der Minister seinen Plan geändert und sich entschlossen habe, am Abend mit einem Auto von Kowno nach Eydt- kuhnen zu sahrcn, um dort den Anschlust an den sahrplan- mästigen V-Zug nach Berlin zu erreichen. Bemerkenswert ist, dast ZauniuS trotz seines angegriffenen Gesundheit»- zustande- eine so anstrengende Neile unternimmt. Zudem ist die Gekabr «iner Autopanne auf der Strabe Kowno— Sydtkubnen austerordentlich grost. In diesem Falle würde der Minister also wieder nicht rechtzeitig in Gens etntressen. zranM» - immnMks Mtimabkommm «ein KrMitt in den Riwk-NrrdaMmWi wer die Schanghai-Frage Loudon, 11. Febr. Die Verhandlungen zwischen -en vier hauptsächlich an der Schanghaisrag« interessierten Mächten über die Japan gegenüber elnzunehmenbe Haltung wer ben zwar fortgesetzt, haben aber bisher keinen wes ent- ltch« n Fortschritt zu verzeichnen. Man will anscheinend zunächst einmal die weitere Entwicklung abwarten. Au- Tokio wird gemeldet, dast die amtlichen Kreise wenig Hossnung aus eine friedlich« Beileg««« de» Streites haben. «Daily Erp red'erklärt den japanischen Wider stand gegen di« Frieoenöverhandlnngen mit einem Geheim abkommen zwischen Japan und Frankreich. Dasür spreche auch bas Anziehen der Aktien der französischen Rüstungs industrie. Man glaube, bast die japanischen Aufträge zu MunittonSlieferunge» durch den französischen Handel finan ziert würden. Auch die japanfreundliche Haltung Paul BoncourS sei ausgefallem Falls da» Bestehen eines Geheimvertrages zwischen Frankreich und Japan sich nach weisen lässt, wonach Frankreich die japanische Politik in der Mandschurei und in den BertragShäfen gegen entsprechende Unterstützung des sranzösischen Standpunktes durch Japan in Genf und Europa billigt, so sei zu besilrchten, dast Washington «inen ähnlichen Vertrag mit Ehtna zum Schuhe seiner dortigen Interessen avschliesten werde. Diese Fragen würden hinter den Kulissen der Diplomatie sorgen voll erörtert. K« dem Senerasmgrtff ms die Nusmigfortt Schanghai, 11. Febr. Japanische Infanterie rückt aus zwei Richtungen gegen die Wusungiorts vor. Bombenslug zeuge haben da» Flüchtlingslager des UeberschwemmungS- htlsSauSschustc» bombardiert, vierzig Flüchtlinge sind getötet worben. Der Inspektor de» AuSschuucs hat beim sapantschen Generalkonsul Protest eingelegt. Militärisch brachte seboch der Mittwoch keinerlei Veränderung der Vage, weder an den Wusungsort» noch in Schanghai selbst ES herrscht jedoch allgemein die Ansicht, bast die» nur eine R«h« vor te« Stnr« ist und bast sich innerhalb der nächsten S4 Stunden «roste Kämpfe absptelen werden. ES wird angenommen, bast der Jahrestag de» Geburtstages des ersten japanischen Kaisers und Gründer» de» japanische» Kaiserreiche» am heutigen Donnerstag sür die Japaner das Zeichen zu der grössten bisher unternommenen Ossenitve sein wirb. Tie aus Pasiagierdampsern aus Javan in Schanghai «intrekfenden Reisenden berichten, dast Ne unterwegs zwölf japanische TruppentranSportbampfer gesehen haben. Anderseits wird mttgeteilt, dast zwei javanisch« Divisionen unterwegs sind. Di« gesamte Truppenstärke der Japaner in Schanghai be- trägt SO 000 Mann. Berlin, ii. Febr. Ueber de« Empfang »er Stahltzslu»- führe« durch den Reichspräsidenten v. Hindenb««» «nö übe« die voraussichtlich«, Stellungnahme einzelner Verbände zur Präfl dentensraae werden von den Berliner Blätter« ver schiedene Kombinationen gebracht. St« ergeb«» aber kein einheitliche» Bild von der augenblickliche« Lage unb dürften, da Ne sich zu« Tel' widerspreche«, kaum de« Tat- fachen entsprechen, da von keiner Seit« Information«« aus- ««»eben worden sind. Da» geht auch au» dem Stahlhelm- dementi hervor. Sicher scheint allerdings zu lei«, bast die wichtigste« Entscheidungen in der Frage der Reich-- Präsidentenwahl noch in dieser Woche fallen «erbe». 3m Zusammenhang damit wird auf den Besuch de» Reichs- kanzlerS Dr. Brüning beim Reichspräsidenten v. Hindenburg hingewiesen, der tm Laufe des Donnerstag» ftattsinben wird. ES wird angenommen, bast bet dieser Gelegenheit auch ein gehend über die Prästdenienfrage gesprochen wird. Dl» Partei»« »»rat»« Berlin, 11. Febr. Im Reichstage trat am Dienstag- vormittag der sozialdemokratische FrakttonSvorstand zu- sammen. um di« am Nachmittag stattiindende Fraktions sitzung vorzubereiten. Man erwartet seboch von den Be ratungen der Sozialdemokraten in dieser Noch« noch keine Entscheidungen, da der Reichspräsident sich noch nicht über seine Kandidatur kür die Neuwahl schilt tilg geworden ist. Am Sonnabend halten der Shrtstltch soziale Volk» dien st in Breslau und die Deutsche Volks partei tm Reichstage Fraktion-Ntzungen ab. Die deutsch nationale RetchsiagSsraktton kommt am nächste» Diens tag wieder zusammen. DK Gilm« »er RatknaWlasiskn Mftnchen, 11. Februar. Unter der Ueberschrtst .Millio- nen in Erwartung* belaßt« sich am Donnerstag die National- sozialistische Parteikorresponben» mit der Frage der Reichs- Präsidentenwahl. Die Korrespondenz schreibt unter anderem, die Nationalsozialisten lasten sich in ihrer Haltung auch durch die täglichen Vügenmanöver nicht beirren, die Zwietracht in bi« Front der nationalen Opposition läen wollen. Sie nehmen die Versicherung der nationalen Freunde, bast an dielen Zweckgerüchten kein wahre» Wort Ist, entgegen und glaube» an sie. Die nationalsozialistische Vewegung hat tm gegen wärtigen Augenblick wirklich kein« Veranlassung, die wentg beneidenswerte Lage ihrer Gegner in irgendeiner Weise zu erleichtern. sa Mtska «r za» «m» Me BreSlau, 11. Febr. vom Observatorium Breslau- Krtetern wird uns gemeldet, dast die vergangene Nacht in Schlesien eine wettere Frostverschärsung brachte. Al» ttesste Temperatur wird au» VreSlau-Ganba« — Ssi Grad ge meldet. In Htrschberg und aus der Heufuberbaude sanken di« Temperaturen aus — Sü Grab. Aus Neustadt in Oberschlesien wurden — SS und vom Glatzer Schneeberg werben sogar — 27 Grad gemeldet. Aus der Schneekoppe herrscht bet 24 Grad Kälte Ost sturm. Schneefälle im Orient Bagdad, 11. Febr. In Mostul herrscht setzt der strengste Winter seit vielen Jahren. Auch heftige Schneefälle sind zu verzeichnen, viele Schafe und ander« Tiere sind er- froren. In Amabia können die Bewohner wegen der Schneeverwehungen nicht aus ihre» Häusern heraus. Zwei Polizisten sind erfroren. Nttngrr Stiller auch tn England London, 11. Febr. Nach dem bisher mildesten Winter, den England seit S8 Jahren erlebt hat, bat jetzt plötzlich scharfe Kälte und Schneesali eingesetzt. Zwei Erwachsene und ein Junge sind bereits als Todesopfer De- Winters zu ver zeichnen. MM Ranken Prnska sür vtrdknle stanMsch» Mtalskr Pari», 11. Febr. Der FinanzanSschub der Kammer hat gestern beschlossen, den ehemaligen Präsidenten der Re publik eine jährliche Pension von 2«vvn0 Franken zu be willigen. Allerdings wurde die Einschränkung gemacht, dast diese Pension den ehemaligen Präsidenten der Republikzu- erkannt werbe, die sich um da» Baterland verdient ge macht hättem Diese Einschränkung bezieht sich darauf, bast die Pension vor allem Potncar« zugute kommen soll. Der Dichter der Lüne-neoer Seide Zn» »0. Geb«rt»tage Diedrich Speckma««S am 1». yebrnar Diedrich Speckmann wird am 12. Februar Sli Jahre alt. Seine Wiege stand in der Lüneburger Heide. Dieser ist er auch in seinen Werken «in treuer Freund und Bkrkünder geblieben. Er hat den ganzen Dust der Heide in seinen Dich tungen ausgefangen und di« eng« Verbundenheit der Heide bauern mit der Mutter Erde geschildert. Die Gestalten seiner Werk« wurzeln nach Wesen und Charakter in dem Boden der Einsamkeit be» niederdeutschen Landes. ES tst ein kern gesunder deutscher Menschenschlag, dessen Entwicklung unb Tagewerk wir mtterleben. Alle religiösen, politischen unb moralischen Probleme dieser Menschen werden von Speck mann mit grober Eindringlichkeit und Liebe gestaltet. Der Dichter hat nicht nur düstere und tragische Farven auf seiner Palette, sondern gebietet auch über erfrischenden, volks tümlichen Humor. ES ist Hetmatknnst im besten Sinne des Wortes, die Speckmann dem deutschen Volke geschenkt hat, Volksdichtung, di« in inniger und gemütvoller Weise das Volk der niederdeutschen Erbe au» eigenstem Erleben unb enger Vlutverbnndenhett schildert. Bon den krankhaften Strömungen der Dichtung der Großstadt hält sich Speckmann bewußt fern. Der kleine Um- kreis de» BauernlebenS in Heide und Moor ist «». der ihn anzieht und zum Dichte« begeistert. Aber darum entbehrt sein Werk nicht der Tiefe. Im Gegenteil, er gestaltet in den Erlebnissen des Tages die großen geschichtlichen Zusammen- hänge und in dem scheinbar kleinen vebensbezirk des Bauern die große Welt. Die ewigen Probleme des mensch- lichen Lebens tn seelischer und sozialer Beziehung stnden hier ihre Darstellung in derselben Weise, wie sich »m kleinen Atom bi« Gesetze des KoSmo» ossenbaren. ES gibt nicht» Kleine» unb nicht» Große», da» durch den Stofs bedingt ist, erst die Behandlung macht e» dazu. In dieser Beziehung bat da» Werk Diedrich Speckmanns denselben Wert, wie die Dichtungen, die sich bewußt mit den gewaltigen Problemen der Menschheit befassen. Speckmann tst am IS. Februar 187S in Hermann»hurg Im Kreise Zell« al» Sohn eine» Pastor» geboren. Er ftubierte in Leipzig, Tübingen und Göttingen und wurde tm Jahre IMS Psarrer in Grasberg tn der Nähe von Worps wede. Diese Stellung behielt er bi» zum Jahr« 1V"8. Jetzt lebt er al» freier Schriftsteller in Fischerhude bet Bremen, nachdem ihm di« großen Erfolg« seiner Dichtungen wirt- schastliche Unabhängigkeit gesichert Haven. Sein erste» Werk, tnit dem er t» der Literatur Aussehen erregte, war „Heid- ser» Heimkehr*, baStm Jahre 1Sü4 erschien. Schon hier findet sich der seelenvolle Gehalt und bi« besondere Art, die alle seine späteren Dichtungen auSzetchnen DaS Leben im Hetbebors hat er tn unübertrefflicher Weise in dem Werk „ErichveydenreichSDorf* behandelt, da» im Jahre ISIS erschienen tst. Die Natur tst nicht nur die liebevoll« Mutter, sondern auch eine harte Lehrmeisterin, denn sie zwingt den Bauern, die fruchttragende Erde in harter Arbeit zu erringen. Diese Gedanken kehren immer wieder in den Erzählungen Speckmann», wie zum Beispiel in der „Anerbe*, „Hetbehof Lohe*, „Die Insel tm Grünen* „Jan Murken* u. a. Gpeckmann gehört zu den echten Volksdichtern, und sein Widerhall ist in der breiten Masse «rsreultck groß. Er wirkt nicht nur al» Unterhalter und Erzähler, sondern auch als Erzieher und Wegweiser tn dem schweren LebenSkamps. Er lehrt Treue, Schlichtheit, Arbeit und Pslichtersüllung, aber auch die Liebe zur Natur, die Ehrfurcht vor der Schöpfung Gotte». Aber er ist kein griesgrämiger Wegweiser, sondern ein humorvoller, hellerer Freund der Menschen. Kunst un» Wissenschaft Dee „Sauplmarm von K-venUk" als Lheaterschreck in Memel Der Vorfall, der hier berichtet wird, trug sich kürzlich in Memel zu und wirst ein besondere« Vicht aus die poli tische Gespenftersurcht der litauischen Behörden. DaS Memeler Stadttheater setzte Zuckmaver» „Hauptmann von Köpenick* aus den Sptelplan, eine dramatische Satire, die zwar alle» ander« al» milita ristisch ist, aber doch tn einigen Bildern preußisch« Uni formen der Vorkriegszeit aus die Bühne bringt. DaS war den litauischen Kontrollbehörben ossenbar nicht ganz ge heuer. Noch mehr aber beunruhigte sie der Umstand, bob der al» Hauptmann verkleidete Schuster «ine wach« aus da» Köpentcker Raihau» führt, und zwar mit geschultertem Ge wehr. Ein Gewehr tst eiwaS, womit man schießen kann — und also auch al» vithnenregutsit «tn bedrohliche» Instru ment für die Sicherheit des litauischen Staates, sei «S nun ein veraltetes, unbrauchbar gewordenes Modell, zu dem längst die Munition auSgeftorbe» ist und da» allenfalls noch Museumöwert hat, oder nicht. Man kann nie wissen, und den Deutschen tst alles zuzutrauen ... kurzum, der litauische Machthaber verfügte, baß die Schlösser au» den Gewehren zu entkernen seien, widrigenfalls da» Stück nicht gespielt werden könne. ES versteht sich, daß sich die Theaterleitung mll mephi stophelischem Schmunzeln über so viel obrigkeitlich« StaakS- klugheit der Verordnung Rate. zumal e» ihr nicht auk kte Gewehrschlösser, sondern aut ein« gute Ausführung ankam. Die Premiere fand bet auSverkaullem Hause statt und ge dieh bi» zu dem Punkte, wo Wilhelm Voigt, der unifor mierte Spaßvogel unb Gauner ider bet Zuckmaver als ver zweifelter armer Teufel auSgelegt wird» mit der überrum pelten Wache da» gleichfalls überrumpelte Rathaus besetzt. Nach dieser Szene, dir. wie man glauben darf, trotz der herausgenommenen Gewehrschlösser nach Wunsch geriet, gab e» eine Pause, die nicht ohne wettere» zu erklären war. Sin schneller Blick aber hinter die Kulissen, den ein Zeitung»- Verleger tat, brachte ble seltsame Aufklärung. Sei «», daß bas staat-politische Gewissen der litauischen Behörde durch den Gang der Handlung von neuem beunruhig« war. sei «S, baß sie den Wunsch hatte ohne Gag« mltzusplelrn — nach sener NathanSszene erschien hinter der Bühne «tn Aufgebot litauischer Soldaten, da» den Schein- soldaten von Zuckmaner» Gnaden ihre schloßloken Donner büchsen von Anno Tobak abnahm und die ehrwürdigen Knarren kür konfisziert erklärte. Erst nach diesem Selbenhallen Intermezzo, da» nach dem Bericht von Augenzeugen den Komödiencharakter be» Abends In wahrhaft überraschender Weis« vervollständigte, konnte die Vorstellung ohne wettere behördliche Zutat z« Ende geführt werden. — vag — t* Generalmusikdirektor Bnfch z« seiner Berns««» «ach Berlin. Generalmusikdirektor Busch teilt anläßlich der tn der Presse verbreiteten Nachrichten über seine verhanblnngen mll der Städtischen Over tn Berlin mit: „Intendant Ebert hat Veneralmuslkbirektor Busch bereit» vor Wochen tn DreS- gen ausgesucht, um ihm dle Stellung be» Teneralmusit- oirektor» tn der Städtischen Oper in Berlin anzubieten. Herr Busch war seboch seither durch sein« künstlerische Tätigkeit in Dresden und seine absolvierten Konzerte tn Rom zu sehr tn Anspruch genommen, um sich persönlich mit dieser Angelegen hell befassen zu können.* — Dies« Mitteilung deckt sich voll kommen mit der Darstellung der Verhältnisse, bi« wir bereit» tm gestrigen Abendblatt gegeben haben. Wir neben aber die Notiz al» ein« persönliche Aeußerung de» Dresdner Generalmusikdirektor» trotzdem wieder. Strafmanöai vom Stahlhelm, Lande Telunion-Sachfenbienst geschr „Als am 4. Januar IS Hochwasser drohend r gruppe de» Dtablheli Verfügung und arbeitete bet Nacht. Da bt« Kamerad«! Sdckerulilm; der VNMVstuo Der R«tch»verban slattonSverkäuser, S Hauptversammlung ad. Im stand bt« HauSztnSsteu Verordnung vom L Dezembe trat einstimmig die yorderu» HauSzinSsteuer sretwerbendi Berechtigten zugesührt werd« Vorsitzenden, Rechtsanwalt u hlngewtesen, daß die HauSzt der Betrag der Zinsen, der 1 gläubtgern, denen man tn gesetzgebung X Ihrer Hypoth, für dt« enteigneten drei v stände. Von den Grundstücke ft der Belastung gestrichen die zunächst die gleichfalls i schädigten Grundstück-eigen« Staat aber habe dafür gesoi kurzer Dauer war, denn m sie ja unaerechtserttgt beretch den sie eigentlich an ihr« Gl der Staat nunmehr diesen » Hausztnssteuer erhoben, tn Zwangswirtschaft der Grund dadurch letzten Ende» die Grundbesitzes herbetgesührt s der verband um gesetzliche GrundstückS-Jnflation-verkäi bisherigen Gesetzgebung ver nunmehr «lnsttmmtg, daß di zinSsteuer fretwerdenden Mii ausländischen GrundstlickS-Ji ja schon da» Grundstück uni ohne Gegenleistung erhalten in diesem Fall« dt« sretwerb, stückseigentümern zur tetlwei Grundstücken angelegten Bei Bersammluna beschloß entsp sitzenden einstimmig, daß dt« schriftlichen Protest niedergel und Reichstag gefordert wer stand wurde einstimmig wie weiterhin Rechtsanwalt Dr. t* Dresdner K»«ßk«r an«» »taatSoper hat unlüngft tu Ser Erfolg mitgewirtt und wurde zu Ehren des Völkerbund«» in Gen Im Literarischen vere Kaubisch über „Die S« unserer Zett*. In gewt sehr hohen Standpunkt au» s Dichter, von ihrer Zett nicht zu werben, an Beispielen wie l tragische Mißverhältnis tn Dichter und seiner Zett tst tn nert worden, baß hinter der ll schast unb Technik die Macht Nunft ganz zu verschwinden t in seiner Berwandtschast mß sophen, dem Ethtker verkürpe ihm steht der grobe Schrillsten der Zett tst. Zwischen beib« liegen. Da» empfinden die 2 Gerhart Hauptmann, Thoma« läßt, die, um auf die Gegenw« tern zu zettverbunbenen Schri prtesterltche Haltung Stefan E Seit und mönchtsche Weltents leicht die größte Spannung»» Dichtung unb Zett. Aber boct nehmen von der Gegenwart bildung, wie daS Beispiel Ste «In kreis von Gesinnung»««! Äugend der Gegenwart gesckai Dichter und seiner Zeit wirb, werden können, wenn die rell der Ausbau eine» neuen Mens schon arbeiten, gelungen sei» Emplinden sür da» Mesen be AuSsührungen Martin Kaul schließenden AuSsvrache durch «risse Prophet, Philosoph, L vroscssor Stepun gab, und du bildenden Tätigkeit be» Lchrt« hinzusügte, die nötigen Ergär «bend da» Thema allseitig ab^ s* Uranssührnna »er ki rechte« Kammacher* in Graz Novelle Gottfried Kellers al Over »«gründe zu lege», ka Vaszthorn tn der Schwei», türsttge Geschehen mll einer ! Vvrtltche- «s S«w« ne« ft» Die dentschnatlona folgende Anfrage «tngehr. Durch Beschluß der Bem 1A1 ist der 4. Nachtrag i Freital — Grundstück»»« »ehmtgt worbe«. Sn «ine« Not unb tn einer Gemeind -er Wirtschaft eine neue - EntschetbungSpraxtS der Te« gerecht und unbillig, schastliche« unb kommunalen spricht auch dem h SM der mentar von Streit, ». Auslaa, ortSgesetze den „wirtschaftlich den müsten*. Gegen diesen SteuerortSgesetz der Stadt F -er Gemclndckammer. Wir 1. Welche Maßnahmen aretsen, um derartige schäd Zukunst zu verhindern? S. Ist die Regierung ber «eisen, bei ihren Entscheid»» der Gemeindeordnung zu be 8. Ist die Regierung be meindekammer. anznwetsen, znwiderlausen, gemäß h 8, Ministerium» de» Innern ar
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