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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 14.10.1914
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-10-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19141014018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914101401
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914101401
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-10
- Tag 1914-10-14
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Monat
1914-10
-
Jahr
1914
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Warschau. Auf Her Kdrigen Frnnt stud ketue Veränderungen zu melden. Damit geben die Russen zum ersten Mal« »u, bah sie auf die WeichseUinte zurück in Verteidigungs stellung gedrängt sind. Berlin, l3. Oktober. (Eigene Drahtmeldung.) Aus Amsterdam wird der „Nationalztg." gemeldet: Di« St. Petersburger Telcgraphenagentur meldet: „An verschiedenen Punkten zwischen Iwangorod und Sandomir sind Artilleriegefechte mit dem Heinde, der bis zur Weichsel vor gerückt ist, im Gange." Russische Zinanzmasinahmen. Paris, 12. Oktober. Wie der Korrespondent des „lemps" aus Petersburg meldet, wird die russisch« Regierung, um die Krieg »kosten zu decken, mehrere Steuern erhöhen, so die städtische Jmmobiliensteuer, die Mretsteuer.die Steuerpflicht der Romadenvölker, die Biersteuer, Stempelsteuer, Der- sicheruugvsleuer, Erbschaftssteuer, die Zölle und die Lagersteuer in den Häfen. Die Regierung berechnet die hieraus entstehenden Mehreinnahmen auf 400M i l I i- onen Rubel. Ferner beabsichtigt die Regierung die Einführung einer Fracht st euer, deren Er trag auf 200 Millionen Rubel berechnet wird, und der Einkommen st euer, die 150 Millionen Rubel einbringen soll. Beide Steuerprojckte sollen der Duma unterbreitet werden, die dazu auf die erste Hälfte des Novembers einberusen werden soll. Sie soll gleichzeitig das Budget sür 1915 annehmen, da» bereits ausgearbeitet ist, jedoch infolge des Krieges einige Aenderungen erfahren soll. Die Führer aller Parteien sollen erklärt Haven, daß sie die Negicrungsentwürfe dedattelos an nehmen würden. Der gesamte Ertrag der Finanzreform werde von der Negierung auf eine M i l l i a r d e Rubel geschäht. Sollten diese Ein nahmen die Ausgaben nicht decken, jo beabsichtigt der Finanzminister, eine innere Anleihe von einer Milliarde Rubel auszunehmen, deren Erfolg schon jetzt feststehen soll. (?) Auch üie ^Gneisenau" unverjehrt. Wir stellten in der gestrigen Morgen ausgabe fest, dafz die Extrablattineldung der „ Rheinisch-We st jütischen Zeitung" über eine Versenkung von 32 deutschen Handelsschiffen im Antwerpener Hafen auf Grund neuerer Meldungen holländischer Zeitungen falsch ist. Rach der „Weserzeitung" ist auch der Lloyddampfer „Gneisen au" nicht versenkt. Die in der vorliegenden Nummer wiedergegebene amtliche Meldung der obersten Heeresleitung enthalt über jene Alarm nachricht der „Rhein.-Wests. Ztg." folgende Sätze: 2m Hafen befinden sich vier englische, zwei belgische, ein französischer, ein dänischer, 3 2 deutsche und zwei österreichische Dampfer sowie zwei deutscheSegel- schiffe. Soweit deutsche Schiffe bis, her untersucht worden sind, scheinen die Kessel unbrauchbar gemacht worden zu sein. Die alarmierende Meldung der „Rheinisch- Westfälischen Ztg", die also der Wahrheit nicht entspricht, ist vom Wolff sch en Büro weiter gegeben worden. Es ist uns völlig uner klärlich, wie das unter den gegenwärtigen Ver hältnissen möglich sein konnte. xvib. Bremen, 13. Oktober. Wie die „Lveserztg." erführt, haben die Reedereien der in Antwerpen festgehaltcnen deutschen Schisse aus Brüssel durch das Reichskanzleramt die telegraphische Aufforderung er halten, Vertreter nach Antwerpen zu senden und von ihrem Eigentum wieder Besitz zu nehmen. die „Times" un- -ie Aeppelinluftschisie. Kopenhagen, 13. Oktober. Die „Times" beschäf tigen sich in einem Leitartikel mit dem eventuellen Angriff aus London durch Zeppelin luft schiffe. Sie sagen: „Sobald Luftschiffe kommen, wird das natürlich nicht die geringste Wirkung auf das schliessliche Ergebnis des Krieges <?) ausüben. Wir haben recht gute Kenntnis der Zeppeline, wissen auch, wie wir sie zu begrüben haben werden". Das Blatt meiin, daß Belgien den Hauptkriegs schauplatz der zukünftigen Operationen darstellcn werde. (?) Die „Times" sollten mit ihren Voraussagen vor sichtiger jern, nachdem sie mit ihrer zweifachen Beur teilung Antwerpens vor und nach dessen Ein nahme durch die Deutschen einen so kralligen Nein fall erlebt haben. Wir werde» uns jedenfalls ihre tiefgründigen Worte über die Zeppelinluftjchisse merken und bei passender Gelegenheit daran erinnern. -k vtl». Berlin, 13. Oktober. Das amtliche Tom- muniquä der englischen Admiralität be agt, -aß der englische Fliegerpark, geschützt durch gepanzerte Auto mobile, sicher zu seiner Basis zuriickkehrte. Daß es für deutsche Flieger möglich war, Fahrten noch Ant werpen zu machen, erweist noch nicht, dasz sie die eng lische Küste erreichen würden. Sie würden Talais. aber nicht Dover erreichen, könnten zum mindesten nicht mit Sicherheit zurück kehren. Für Zeppelinlustschisse seien Hallen nötig, und «ine Zeppelinhalle in Antrverpen s i nicht sicherer als die in Düsseldorf. Vie Pest in fiegppten. Bern, 13 Oktober. Ausgewiesene Deutsche er» zählten auf der Durchreise in Basel den „Baseler Nachr." zufolge allerlei über die Lage in Aegypten. Sie bestätigten, das; in der Bevölke rung, besonders unter den Eingeborenen, eine sehr starke Erregung gegen die britische Herrschaft besteht. Zn Kairo mutzte eine Meuterei der Ein» geboreneniruppe niedergeschlagen weiden. Durch die 4 0000 Inder, die zur Unterstützung der englischen Wehrmacht landeten, wurde die Pest ein» geschleppt. Am Tag«, wo die erwähnten Deut schen abreisten, waren in Kairo 48 Todesfälle an Pest zu verzeichnen. Sowohl in Palästina wie in Aegypten ist das Volk für die Deutschen begeistert. In den Moscheen wird täglich sür den Deutichen Kaiser Hadschi Mohammed Raljun (Hadschi bedeutet Pilger, »eil Kaiser Wilhelm aus fein« Palästinareise in Jerusalem weilte; Raljun — Wilhelm) gebetet. Ueber da» Vorgehen der Regierung haben di« Deutschen Anlatz sich bitter zu beschweren. Tausende von Postsäcken au» Deutschland wurden vernichtet, Geldsendungen und eingeschriebene Briefe zurückgehalten. Vie pesi in Astrachan. Petersburg, 12 Oktober. Die „Nowoje Wremja" meldet aus Astrachan, datz dort die Pest aus gebrochen und bereits bakteriologisch festgestellt worden sei. Vie braven Kana-ter. Pari», 12. Okrober. Dem „Temps" wird au» Montreal gemeldet, datz die Stärke eines kana dischen freiwilligen Regiments aus vier Doppel- kompanien mit einem Radfahrerkorps festgesetzt sei. Die Stadt Quebec werde ein Panzerauto mit Schnellfeuergeschütz stellen. Ueber -as Sefin-en -i San Giulianos wird der „V. Z." aus Rom berichtet: Bald nachdem San Giuliano mit den Sterbesakramenten versehen war, besserte sich sein Befinden. Er ließ seinen Bürovorstand zu sich bitten und schrieb alsdann eigenhändig zwei kurze Briefe. Auch verlangte er nach Zeitungen. Er arbeitete im Bette emsig und gönnte sich keine Erholung von den Staats» gcschäftcn. Die Aerztc sind aber immcrnochin großer Sorge. Die Familie des. Kranken weilt um ihn in der Tonsulta. Rumänien bleibt neutral. Wirn, 13 Oktober. Der Präsident des rumä- nischen Senates, Missir, der noch vor kurzem in Berlin weilte, erklärte in der in Jassy erscheinenden Zeitung „Opinia": „Die Erlegung einiger vom ruisischen Gold« gekaufter Blätter gegen Deutschland und Oesterreich sei von völlig untergeordneter Beoeutung. Der große Auf schwung des rumänischen Händels und der In dustrie sei nur deutschem und österreichischem Kapital zu verdanken. Von Rußland sei nicht ein roter Heller zu erwarten. Rumänien bleibe neutra l." Ein seltsamer Vorfall. Unter dieser Ueberschrist gaben wir in der Morgenausgabe vom 2. Oktober eine Zuschrift an den „Freib. Anz." wieder, die sich darüber beichwerte, daß ein durchreisender verwundeter Offizier in Freiberg augehalten worden sei, weil er keinen Fahrtausweis besitze. Die Kgl. Generaldirektion der Sächs. Staatseisenbahnen sendet uns eine längere Zuschrift zu dieser Angelegenheit, in der es u. a. heißt: „Dazu ist zunächst zu bemerken, daß jener Offi zier nickst -»unmittelbar vom Kriegsschauplatz«, »andern aus einem sächsischen Kranlenhause kain. Wenn der Offizier, was bisher »och nicht frstgeftdllt werden konnte, dienstlich reiste, hätte er sich, wozu jedenfalls Zeit vor handen war, von einer Militärbehörde, z. B. seinem Lazarett, einen Militärfahrschein ausstellen lassen, wenn er dagegen nicht dienstlich reiste, hätte er eine Fahrkarte des öffentlichen Verkehrs lösen müssen. Da er an der Bahnsteigsperre in Freiberg keinen Fahrausweis vorzeigte, ist die Frage des Aussichts beamten nach ernem solchen berechtigt gewesen. Ebenso hat der Beamte nur seine Pflicht getan, wenn er dem Offizier nach seiner Erklärung, daß er leinen Ausweis besitze, zunächst die Zahlung des Fahrgeldes anheimstellte und, als die» ab gelehnt wurde, den 'Namen des Reisenden fest stellte. Dies entspricht durchaus dem auch in Preußen vorgeschriebencn Versahren, wobei ausdrücklich be stimmt worden ist, daß die Uniform allein nicht zur freie» Fahrt berechtigt. Wenn weder Militärfahr schein noch Fahrkarte vorhanden sind, ist die Ein tragung der beförderte» Mili ärperion in einen Nach, weis nicht zu umgehen, der der Heeresverwaltung zur Nachprüumg zugeht. Für Fahrkarten privater Art, für die die Heeresverwaltung nicht aufzukommen har, müssen auch die Mititärpersonen wie alle ande ren Fahrgäste Fahrkarten des öffentlichen Verkehrs lösen." Eiserne Kreuze. Das Eiserne Kreuz erhielten ferner verliehen: der Generalmajor von Helldorf auf Droßdorf bei Borna (1. und 2. Klasse und den hessischen Tapfer keitsorden), der Hauptmann im Reseroe-Feld- ariillcrieregirnent 7 Winke, der gleichzeitig zum Major und DataillonskomMandeur ernannt wurde, der Hauptmann und Batteriechef im Futzartilleric- regiment 18 Karl Bertram, Sohn des Geraer Oberzollrats Bertram, der Hauptmann der Reserve Landgcrichtsrat Dr. Wilhelm Vogt aus Gera, der Hauptmann und Kompanieä>ef im Pionier bataillon 12 Tittmann, Bürodirektor der Landes. Versicherungsanstalt Brandenburg, der Hauptmann der Landwehr Professor Pschon, Ordinanus für organische Chemie an der Technischen Hochschule in Berlin, der Leutnant in einem Feldartillerieregiment Porträtmaler Ernst Linnenkamp, der Ordi narius sür römisches Recht in Basel Professor Dr. E g c r. der Generalleutnant Wagener (1. Klasse), dessen Vater, der bekannte konservative Staatsmann, 1870 die gleiche Auszeichnung am weißen Bande er hielt, der Einj.-Frciw.-Unterosfizier in einem Hu- sarcnrcgiment Dr. chcm. Gustav Hildebrand, Sohn des Berliner Kommerzienrats Hildebrand. 122 Eiserne Kreuze sind, wie uns ein Privat telegramm meldet, Offizieren und Mannschaften des Infanterie-Regiments Nr. 52 in Göttingen verliehen worden. Das Verordnungsblatt des bayr.Kriegrministeriums meldet: Der König hat dem Kapltänleutnant Wed- di gen, Kommandanten de« Unterseeboote« „H 9", das Ritterkreuz des Militär-Max-Joieph-Ordens und dem Obermatrosen Bruno Geist vom Untersee boot „N 9" die Goldene Militär Verdienstmedaille verliehen. Fenier wurden u. a. verliehen: dem Generalober st en von Heeringen und dem General der Artillerie von Schubert das Groß kreuz des Militär-Verdienstordens mit Schwertern, dem General der Infanterie von Eberhardt der Militär Verdienstorden 1. Klaffe mit Schwertern, den Generalmajoren von Zielen, Gynz von Rekowsky uttd^Nicolai der Militär-Berdienst- ,«d«n L Klaff, mit Schwerte«. Zürs vaterlan- gefallen. Wie aus den Familiennachrtchten der vorliegenden Ausiabe unseres Blastes ersichtlich ist, starben den Heldentod fürs Vaterland: oer Unteroifi^ier der Reserve im Infanterie-Regiment 107 Karl «teuer- nagel, der Einj.-Gesr im Infanterie-Regiment 107 Paul Meyer, der Soldat im Infanterie-Regi ment 105 A l f r e d N a u m a n n. Der U.-S -V. zu Et. Pauli zeigt an, baß folgende Alte Herren auf dem Felde der Ehre fielen: Hauptmann der Landwehr bei der Militär-Intendantur des 10. Armeekorps Vitror Litz mann, Leutnant der Landwehr im Reserve-Infanterie-Regiment 104 Kano. rev. min Ewald Graf. Vom Neuen Leip, ziger Männergesangverci» wird bekannlgegeben, daß die Mitglieder Leutnant der Reserve im Infanterie- Regiment 103 Referendar Fritz Goldammer und Bizeseldwebel im Reserve-Infanterie-Regiment 106 Assessor Erich Halbsüß den Heldentod fürs Vaterland erlitten Die Große Leipziger Straßen- bahn widmet wiederum sechs ihrer Angestellten, die aus dem Felde der Ehre blieben, eine» Nachruf. Feiner fielen auf dem Felde der Ehre: der Sanitatsunteroffizier im Infanterie-Regiment 106 Walter Schesfler, der Reservist un Infanterie- Regiment 179 Otto Michael, der Unteroffizier der Reserve im Infanterie. Reg ment 1-0 Max Mätzich, der Soldat Johannes Stein beißer, der Soldat Arthur Schirmer, der Landwehrmnnn im Reserve-Infanterie-Regiment 107 Karl Hermann Drubig, der Reservist im Infanterie Regiment 1< 7 Curt Engelmann, der Reservist im Änianterie-Negiment 170 Carl Schirmer, der Soldat im Rei-Jniantcrie-Regiment 107 Gustav Rothe, der Soldat im Infanterie- Regiment 181 Karl Pätz, der Gefreite der Land wehr im Reserve-Infanterie-Regiment 133 Andreas Gottfrieo Uhl aus Cnininusckau, der Soldat im Infanterie-Regiment 18l Johannes Theißig. der Unteroifizier nn Jnfanterie-Reglmeiit 181 Alwin K o p p e h l, der Re ervist im Jnianterie-Negimenl 107 Gustav Willy Wois, der Gefreite im Reserve- Infanterie-Regiment 182 Kaufmann Kurt Reichel der Soldat n» Landwehr-Infanterie Regiment 102 Louis Reinhold Petz old, Inhaber des Eisernen Kreuzes, de- Soldat im Landwehr-In- fanterie-Negiment 104 Fritz Ter ele* ^er Ge freite im Infanterie-Regiment 105 Arno B -ltot, der Grenadier im Landwehr Grenadier-Regu^ent 100 Adolf Kichischow. der Leutnant im Reserve- Infanterie-Regiment 101 Kurl Saupe, der Leut nant der Landwehr im Infanterie-Regiment 101 Cand. rev min. Ewald Graf, Oberlehrer an der Realschule in Cqemnitz. der Soldat im Reserve- Jäger-Bataillon 12 Stud. chem. Johannes Klein, der Kompaniechef im Jnfanterie-Negi- mcnt 174 Fritz Scharf, der Leutnant im Grenadierregiment 10 Kurt Stephan, ein Sohn des Obersten Stephan, Chefs des Zentralnachweise bureaus im preußischen Kriegsministerium, der Kriegsfreiwillige im Earde-Feldartillerie-Regiment 3 Stud. med. Werner Magnus, der Fahnenjunker Albrecht von Oertzen, der Feldwebelleutnant im Reierve-Infaiiterie-Regimeiit 71 Hans Härtel, Beamter der Dresdner Bant, Filiale München, der Degenfähnrich und Ofizler - Stellvertreter im bay rischen Infanterie-Regiment 2G e o r g von Henle, Ritter des Eisernen Kreuzes, Sohn des Staatsrates Dr. W. von Henle. Ehre ihrem Andenken. Amtlich wurde unter dem 13. Oktober gemeldet: D/t „Reichskanzler" veröffentlichte an der Spitze der gestrigen Verlustlist« Bekanntmachungen, in denen darauf hingewiesen wird, daß brieflich« An fragen vom Z « n t r a l n a ch w e i s e b u r e a u nicht beantwortet werden können. Aufklärung wünschende Personen, auch diejenigen, die über Kriegsgefangene Auskunft haben möchten, werden ersucht, hierzu die auf jeder Postanstalt erhältlichen Rosakarten zu benutzen. Etwaige Anfragen wegen des Inhalts der Verlustlisten kann nur das Zentral- nachweiseburcau im Kricgsministerium, Berlin 7, Dorotheenstraße 48, beantworten. Wünsche betreffend den Bezug der Verlustlisten sind lediglich an die zu ständigen Postämter zu richten. weitere Mel-ungen. Wie di« „Berliner Politischen Nachrichten" mit teilen, hat der preußische Finanzminister nach der endgültigen Vorbereitung der dem Landtag« zu unter breitenden Vorlage di« Vertreter sämtlicher Fraktionen des preußischen Abgeordnetenhauses zu einer gemeinsamen Sitzung eingeladen, die am Mittwoch, den 14. O k t o b « r, im Finanzministerium stattfindet. Nach der Lage der Sach« ist anzunehmen, daß die Zustimmung sämtlicher Parteien zu der großen Kreditvorlage erwartet werden dürfe. * Der bisherige Kommandierend« General des VIII. Armeekorps, Generalleutnant Tülff von Tschape und Weiden bach, ist zu ander weitiger Verwendung in das Große Hauptquartier berufen worden. An seiner Stelle ist General- leutnant Riemann, Kommandeur der 15. Di vision, zum Kommandierenden General des VIII. Armeekorps ernannt worden. 4» Nach den „Stettiner Neuesten Nachrichten" kamen unter Fühlung deutscher M a r i n e m a n n s cha f- ten Montag, den 12. Oktober, abends, in Swine- münde die Dampfer „Delle Ile" aus Christiania, „Erimdon Gefsle" und „Fingal Karlshamm" an, alle drei von Schweden und Rußlandmit Holzfracht »ach London bzw. Grimsby bestimmt. Die Dampfer sind von deutschen Torpedobooten bei Falsterbo augehalten worden. Während der ver gangenen Nacht wurde ferner der Dampfer „Loui'e" der Vereinigten Dampfschiffsgesellschaft in Kopen hagen, mit Gütern und Proviant für Rußland bestimmt, in Swinemiinde eingebracht. Endlich sind Dienstag früh in Begleitung eines deutschen Torpedo bootes in Cwinemunde die Dampfer „Fore" aus Goihenburg und „Anton von Schweden" mit Holz von Rußland nach England bestimmt, angekommen. 4t- Während in Deutschland die Geistlichen im Felde, soweit sie nicht als Militärseelsorgcr Anstellung fin den, im allgemeinen sür die Krankenpflege verwendet werden, muffen bekanntlich die französischen Geistlichen als einfache Soldaten in den Reihen des Heeres mit Waffe kämpfen. Viele von ihnen gerieten infolgedessen bereits in deutsche Ge fangenschaft und wurden in unsern großen Gefangen lagern untergebracht. Mit der Bitte, das Los dieser Geistlichen zu erleichtern, wandte sich der Erzbi'chgf von Köln. Kardinal v. Hartmann, mit einer Thron eingabe an den Kaiser. Wie Wolffs Büro mit teilt, hat der Kaiser in hochherziger Weile dieser Ditte stattgegeben und zu genehmigen geruht, daß die gefangenen französischen Geistlichen wie Offi ziere behandelt werden. Eine von dem stellvertretenden Vorsteher der Stadtverordnetenversammlung in Breslau. Lustigrat Peucker, iu der »Schles. Ztg." gegebene Anregung, angesichts des großen Kampfe», den unser Volk nach außen zu bestehen hat. bei den im No vember bevorstehendes Stadtverordneten, wählen in Breslau einen Partetkampf zu vermeiden, hat bei allen Parteien der Stadtver ordnetenversammlung Z u st t m m u n g gefunden. Es sind zwischen ihnen Verhandlungen im Gange, die, wie Justizrat Peucker auch vorschlug, darauf hin zielen, daß jeder Partei die bisherige Zahl an Sitzen in der Versammlung un angefochten zugestanden werde. Am Montag be schäftigte sich auch eine Versammlung des sozial demokratischen Vereins mit dieser Angelegen heit. Zur Begründung des Einigungsoorschlages wurde, der „Volksmacht" zufolge, vom Vorstand« ausgrführt, daß Tausende von Wählern sich im Felde befänden und daß die Daheimgebliebenen Kraft und Geld zur Milderung dringender Not verwenden sollten. Die Versammlung beschloß daraufhin ohne Erörterung einstimmig, der Vereinbarung mit den anderen Parteien zuzustimmen. -x- 200 deutsche und österreichische D i e n st p f l i ch t i ge, welche sich auf den Dampfern unter spanischer und italienischer Flagge befanden, sind im Hasen von Cannes gefangengenommen und in einem Fort an der Küste interniert worden. * Das Photographieren auf dem Kriegsschauplatz und in den von den deutschen Truppen besetzten Gebieten ist nur mit Genehmigung des Chefs des Generalstabes des Feldheeres und auf Grund der besonderen von ihm erlassenen Be stimmungen gestattet. Gesuche um Zulassung sind an die Presseabtcilung des stellvertretenden General stabes der Armee zu richten. Zur Aufnahme kinema- tographischcr Bilder ist eine besondere Erlaubnis er» forderlich. Photographische und kinomatographisch« Aufnahme» dürfe» erst dann vervielfältigt, ver breitet und veröffentlicht werden, wenn sie der mili tärischen Zensur zur Prüfung vorgelegen haben und von ihr frcigegeben worden sind. Die Tätigkeit von Photographen und Berichterstattern ohne Ausweis des Generalstabes ist verboten. 4t- Auch der Deutsche Künstlerbund hat Fer dinand Hodler aus der Mitgliederliste ge, st r i ch e n. * Der deutsche Generalkonsul in Budapest, Graf Fürstenberg, richtete an den Bürgermeister Barczy folgende Depesche: „Empfangen Sie, verehrter Herr Bürgermeister, meinen herzlichen Dank für die gütige Mitteilung, durch di« Sie mich verständigte», daß Sie eine Ihrer Hauptstraßen und einen Hauptplatz auf den Namen Kaiser Wilhelms bezw. auf den Namen der Stadt Berlin getauft haben. Ihre Begrüßung habe ich an die kompetente Stelle befördert, in der Hoffnung, daß dieser Beschluß des Baurats, welchen dieser auf Ihren Antrag und de» Antrag des Magistrats der Haupt- und Residenz stadt Budapest erbrachte, ein neues Band unseres auf das Wohl Ungarns und Deutschlands gerich teten Zusammenwirkens sein werde." 4t- In der Wiener „Neuen Freien Presse" teilt Pro- fessor K. A. H. Herzfeld mit, daß er das ihm seinerzeit verliehene Großosfizierskreuz des Da- nilow-Ordens niederlege, in Anbetracht der „Tatsache, daß die M o n 1 er ine » fartgesetzt österreichisch-ungarische Verbandplatz« beschießen. Zu gleich fordert Professor Herzfeld den Kron prinzen Danilow auf, die ihn schuldigen Honorare sowie die Gelder, die er für den Kron prinzen bezahlt hat, zugunsten des österreichisch-unga rischen Roten Kreuzes zu erlegen. Vas Schicksal -er zurückgebliebenen Deutschen in Setgken. Don Walter Nissen. (Zur Veröffentlichung zugelaffen durch das Oberkommando in den Marlen.) Von unserem Berichterstatter in Belgien erhalten wir folgenden Bericht: Brüssel, 9. Oktober. Es kann erfreulicherweise festgestellt werden, daß die Ermittlungen, die von der deutschen Zwilverwul- tung über das Schicksal der in Belgien zurückgeblie benen Deutschen und über den Verbleib der den ge flüchteten Deutsche» gehörigen Vermögensgegenstände «»gestellt worden sind, ein günstiges Ergebnis gehabt haben. Die Anfragen der geflüchteten Deutschen — Briefschaften, die in diesen Wochen zu Bergen an gewachsen sind — werden mit peinlicher Sorgfalt er ledigt. Nach Len bisherigen Nachforschungen kann man sagen, daß in 99 Proz. aller Fälle die vermißten Per sonen gesund und wohlauf angetrossen wurden und daß deur ches Eigentum im großen, ganzen unberührt geblieben ist. Natürlich können sich diese Feststellun gen nur auf das von Deutschland Leetzte belgische Gebiet *) — etwa zwei Fünftel des Eesamtgebictes — beziehen. Man wird ledoch gute Hoffnungen auch für die nicht besetzten Landesteile hegen dürfen. Nach de» bisherigen Feststellungen halben sich die Waren lager der deut sch en Firmen fast immer intakt oorgefunden, auch sind die belostchsn Angestellten deutscher Firmen, soweit sie nicht militär- pfl chrig waren, meist aus ihrem Posten geblieben. Die Privathäuier und Wohnungen geflüchteter Deutscher sind in der großen Mehrzahl der Fälle unberührt, oft von belaischen Portiers oder Nachbarn fürsorglich behütet. Bestehen bleibt, daß fast alle Deutschen bei ihrer Flucht vorläufig ihre Reisegepäckstücke einaebüßl haben. Ob auch diese Stücke irgendwie sich später vorfindcn, steht dahin. Nachforschungen werden auch in dieser Richtung so weit wie möglich angestellt. Zahlreiche Anfragende wollen missen, ob sie zur Ordnung ihrer hiesigen Angelegenheiten jetzt schon zurückkehren können, und bitten um einen Passier schein. Daraus ist zu bemerken, daß im allge meinen die Rückkehr nach Belgien noch nicht an.zu raten ist. Am wenigsten ist zu empfehlen, mit Kind und Kegel die Reise anzutreten. Wenn ab«: Firmen oder Privatleute, die hier größere Werte zu verwalten haben, ihre Vertreter zur Ab wicklung der dringendsten Geschäfte hinzuschicken wün schen. so ist dagegen nichts einzuwcnden. Das Reisen in Belgien erfordert aber zurzeit, wo die Eisenbahnen durch militärische Transporte noch sehr in Anspruch genommen sind, einen erheblichen und in seiner Dauer nicht bestimmbaren Zeitaufwand. Unter Umständen wird Zivilpersonen dl« Beförderung mit den Militärzügen von Aachen ab überhaupt nicht gestattet. *) Als der Brief geschrieben wurde, war dem Korrespondenten die Einnahme von Antwerpen n»ch nicht oekannt. (Amn. d. Schriftleitung.)
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