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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 11.10.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-10-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-191410110
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19141011
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19141011
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-10
- Tag 1914-10-11
-
Monat
1914-10
-
Jahr
1914
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/7 Sonnt«-, ll. vkroder lSK Leipzig« ragediatt. Nr. SlS. vonnrags-Nusgave. Sette 3. »Lfischen Riviera aufhalten soll, mehrfach vergeben« ver- sucht haL Italien zu bestimmen, jene» von Ruh- land bestellte nun fertige Unterseeboot Nummer « auvmhändigen. Da» Blatt empfahl dem gegen» wärtig in dieser Sache tätigen Untersuchung,richter auch einmal in dieser Richtung zu recher chieren. Eiserne Kreuze. Da» Eiserne Kreuz wurde verliehen: dem Generalmajor v. Hoeppner st. und 2. Klosse), dem Oberstleutnant und Kommandeur des 2. Marme- infanterirregiments Walther v. Goetz e einem Sohne des verstorbenen kommandierenden Generals de» VII. Armeekorps Robert v. Eoetze, der 1870/71 da« Eiserne Kreuz erhielt, dem volkswirtschaftlichen Sekretär der Aellesten der Kaufmannschaft von Berlin, Dr. E. Hübner, der als Resrrveleutnant in Frankreich an den Kämpfen tetlnimmt, dem Hauptmann im 5. Garderegiment Gerhard v. Roon, Oberleutnant im Regiment „Augusta" Waldemar o. Roon und aus dem Sterbebette Leutnant im 4. Gardercgiment Günther v. Roon, alle drei Söhne des Generalleutnants -tz D. Grafen v. Roon. Zwei andere Söhne des Grafen v. Roon. Hauptmann Walter o. Roon und Rittmeister Moritz v. Roon, haben das Eiserne Kreuz schon vor etwa drei Wochen erhalten, dem Hauptmann im Eeneralstab des General kommandos des XII. Armeekorps, früher Infanterie regiment Nr. 103, Otto Schroeder, dem Haupt mann und Kompaniechef Severin Schroeder, 4. Infanterieregiment Nr. 103, dem Leutnant Hans Schroeder, Schützenregiment Nr. 108, zurzeit Reserve-Iäacrbataillon Nr. 12 falle drei sind Söhne de« verstorbenen Oberst Schroeder, der drei Kriege seinerzeit mitmachte und mit dem Heinrichsorden ausgezeichnet wurde), dem bekannten sächsischen Herrenreiter Rittmeister im Husarenregiment Nr. 19 Hans Keyser, dem Leutnant im Infanterie regiment Nr. 24 Contag, der schon irrtümlich als tot gemeldet, dem Kompanieführer im 94. Regiment Leutnant Freiherrn v. Gregory, bis zum Krieg persönlicher Adjutant des Eros,Herzogs von Sachsen- Weimar, dem Reserveleutnant und Führer einer Kraftwaaenkolonne Carl Richard, Direktor der Automobilwerke Richard L Hering. Aktien-Ge'ell- schaft, dem Leutnant in einem Jägerregiment tu Fuß Paul Ernst v. Studnitz, in dessen Familie das Eiserne Kreuz nunmehr in vier Generationen während hundert Iabren getragen wird. Der Schwester Frieda Kessert vom Bethanien verein wurde durch den Kronprinzen als erster Krankenpflegerin das Eiserne Kreuz überreicht. Mrs Vaterland gefallen. Wie aus den Familiennachrichten der vorliegen den Ausgabe unseres Blattes ersichtlich ist, starben den Heldentod fürs Vaterland der Unteroffizier der Landwehr im Reserve-Infanterieregiment 103 Friedrich Wilhelm Gregor. Der U. S. V. zu St. Pauli zeigt den Tod seiner Alten Herren Leutnant der Reserve Dr. phil. Hermann Hei neken, Hilfsarbeiter bei den Kgl. Museen in Berlin und des Offiziersstellvertreters im Reserve-In fanterieregiment 106 Referendar Herbert Krü ge r an. Die Liedertafel beklagt den Heldentod ihrer Mitglieder Viktor Auerswald und Kurt Dittmar, der Leipziger Männerchor (e. V.) den seiner Sangesbrüder Ratsexpedi. it Johannes Lehm und Fritz Gregor. Das Lehrerkollegium der XI. Bürgerschule zeigt an, das, der Leutnant der Reserve Lehrer Paul Loos, das Kollegium der 33. Bezirksschule, daß der Lehrer Otto Kaiser auf dem Felde der Ehre starb. Die Firma Karl Krause widmet dreien ihrer auf dem Felde der Ehre ver storbenen Arbeitern einen Nachruf. Die Leipziger Elektrische Straßenbahn gibt bekannt, das, bis jetzt sechs ihrer Beamten den Heldentod fürs Vaterland erlitten. Ehre ihrem Andenken. weitere Mel-ungen. Wie die Wiener „Reichspost" meldet, wurden die österreichisch-ungarischen Truppen gegenCholerageimpft. Diese Schutzimpfung bewährte sich im Balkankriege auf griechischer Seite sehr. Die Griechen litten infolgedessen viel weniger unter der Cholera als die Truppen der anderen Balkanvölker. * Wie die „Voss. Ztg." hört, erscheint seit einigen Tagen in Krakau eine deutsche Zeitung für das Militär unter dem Titel „Neueste Nachrichten". * General Auffcnbergrst von seiner Erkrankung beinahe w i e d e r h e r g e st e l lt. Er wurde vom Kaiser empfangen und geht demnächst wieder an die Front. In dem in der gestrigen Abendnummer ver öffentlichten Aufsatz 1583 und 1914 mutz es auf der siebenten Zeile, vom Schlüsse an gerechnet, statt Minenarten „S t ei n m a s s e n" heißen. * Wie aus Paris gemeldet wird, wurde der Flieger Brindejonc des Moulinais,der in den Berichten seiner Vorgesetzten wiederholt lobend hervorgehoben wurde, bei seinen Erkundigungsflügen 'chwcr verwundet. * Kaiser Franz Joseph hat den öster reichischen Thronfolger Erzherzog Karl Franz Joseph zum Oberstinhaber des Infanterieregi ments Nr. 19 ernannt, dessen letzter Inhaber Erz herzog Franz Ferdinand gewesen ist. * Die „Saarburger Zeitung", die bischer in zwei Sprachen sdcutsch und französisch) erschien, veröffentlicht folgende Bekanntmachung an ihre Leser im französischen Sprachgebiet: Laut Verfügung der Etappenkommandantur ist der Gebrauch der fran zösischen Sprache verboten. Demzufolge wird die „Saatburger Zeitung" künftig nur in deutscher Sprach« erscheinen. O Aufklärung des Auslandes. Die „Nordd Alla. Zt g." bringt heute eine längere Auslassung über den Feldzug gegen die Verleumder im Auslande und bemertt, dah jetzt viel geschehe, um die Bewohner anderer Staaten auszu klären. Fast ru viel! Es werde oft di« Eigenart der Länder nicht genügend berücksichtigt. „Um eine Zersplitterung der Kräfte zu vermeiden und die Einheitlichkeit und Planmäßigkeit bei der Herstellung und Versendung von Druckschriften zu sichern, ist mit Hilfe des Deutschen Werkbunde« eine „Druckschrtftenzentrale". Berlin, Wil- helmftraße 62, errichtet worden, mit der sich alle für die Aufklärung de» Au»lande» tätigen Stellen im Reiche in Verbindung setzen mögen." was unsere Soldaten schreiben. Im Schützengraben vor Toul. (Abdruck amtlich genehmigt.) „27. September. „ Das, so für uns gesorgt wird, bringt uns immer wieder in frohe Stimmung, und dankbar sind wir von ganzem Herzen auch für die kleinste Gabe. Ich habe mich auch gleich überall bedankt. Wir liegen jetzt vor der Festung Toul leit etwa 8 Tagen. Wir haben uns, immer je 2 Mann, ein- gegraoen. Dieses Eingraben von 2 Mann hat den Vorteil, das,, schlägt eine Granate ein, es nur immer 2 Mann das Loben kostet und nicht, wie früher, 20 bis 30, wenn es Volltreffer waren. Die Löcher sind klein, nur zujammengekauert hocken wir darin und nur bei Nacht können wir etwas heraus. Wir dürfen uns tagsüber nicht zeigen, denn die fran zösische Artillerie kennt noch nicht genau unsere Stellung und beschiesst somit das ganze Ge lände. Das Essen wird, wie vorher, nachts geholt. Der allgemeine Zu st and der Leute ist gut. An Durchfall leiden wir sehr viel, das macht die Witterung: bedenkt, daß wir gestern vor 8 Tagen, also Sonnabend, den 19., das letztemal in einer Scheune schliefen. Seitdem unter freiem Himmel. Die Nächte sind bereits kalt. Man kann sich auch nicht allzuviel warmes Zeug anziehen, denn kommt dann ein Marsch, jo müssen wir es im Tornister mit führen, und unser Gepäck ist schon schwer genug, zumal da alles feucht ist. Auch heute Sonntag wütet die Artillerie schrecklich, überall kracht es, und manchmal sind wir mit Erde geradezu überschüttet, die die Granate in die Luft wirst. Eine Granate von den Forts schlägt ein Loch in den Boden von zwei Meter Tiefe und einem Umfang von vier bis fünf Meter. Da könnt Ihr Euch denken welche Masse von Erde in der Luft herumflieat. Aber wir ertragen alles geduldig. Gestern haben wir wieder unseren am Tage getroffenen Kameraden die letzt« Mrre erwiesen und sie begraben, was überhaupt bei Nacht unsere Arbeit ist. Dabei spricht keiner, jeder bat seine Ge danken und arbeitet. Unser Gemütszustand ist sehr gleichgültig. Wir liegen im Loch, vor und hinter uns kracht e», neben uns jchläat es ein und kostet etlichen das Leben. Wir liegen dazwischen, den Körver an die Wand gepreßt, ohne etwas zu denken, ohne zn zucken, stundenlang in ein und derselben Lage. Rauchen tun wir sehr ot«l, denn das regt uns an. — Liebe Eltern! Wir halten aus, gilt es doch, Euch daheim vor Schaden zu bewahren, unser deutsches Vaterland zu schützen. Jeder einzelne stirbt den Heldentod, und sollte mein Gott zu mir sagen: „Komm wieder. Menschenkind", gern und freudig ginge ich mit dem Bewußtsein, mein Leben dem Vaterland geopfert, für eine heilige, ernste Sache ge- kämpft zu haben. Und so denken alle, darum unsere unerschütterliche Ruh«. Am 22., 23.. 24. Sep. tember hatten wir in der Division sehr große Verluste, die Verwundeten mit eingerechnet. Aber auch diese Verluste brachten uns nicht eine Minute in» Wanken, jed.r hielt auf dem ihm zugewiesenen Posten aus, und noch heute, nach acht Tagen, sind wir, obwohl geschwächt, noch an derselben Stelle, nur um st» eifriger unser« Pflicht tuend und für dte G«- Vas Ziel. Noch wissen wir nicht, wann dieser deutsche Krieg wie ihn Rohrbach genannt bat, weil er um der zu künftigen Stellung Deutschlands willen ge kämpft wird, zu Ende sein wird, und e» wär« vor- eilig, jetzt schon über Friedensbedingungen zu reden, wie es leider doch in dieser broschürenreichen Zett geschehen ist. aber darüber müssen wir uns klar sein: Welches ist denn da» Ziel unserer erbitterten Kämpfe, was ist der Endzweck der blutigen Arbeit unserer Truppen? 2st es bloß ein Verteidigung«, krieg, den wir führen? Soll uns ein schwer er rungener Sieg nichts als den stsd-s «luo schenken? Fragt man die sogenannte öffentliche Meinung, die für gewöhnlich gar keine Meinung hat: heute ist sie sich darüber einig, dan dieser Krieg uns bessere Grundlagen für unsere zukünftige Entwicklung sichern muß. Zwar haben wir in der Notwehr zu den Waffen gegriffen, aber, da wir sie nun ein mal in der Hand haben, können wir uns nicht auf die Verteidigung beschränken Wir kämpfen um einen Preis, der des geopferten Blutes wert ist. Es rst ersreulich ru sehen, wie einmütig das deutsche, Volk über diesen Siegespreis ist. Alle fühlen es, England ist der Hauptfeino. England ist der best gehaßte unserer Feinde, und unsere Parole in diesem Weltkrieg heißt: Los vom englischen Weltjoch! Eine klei.e interessante Schrift von Georg Jrmer l„Los vom engliichen Weltjoch" von Georg Jrmer, Verlag S. Hirzel in Leipzig» spricht es aus und zeigt, wie uns England jederzeit in den Weg getreten und daß England der hauptsächlichste Schürer und Hetzer zu dem jetzigen Weltbrand geweien ist. Jrmer teilt eine bezeichnende Tatlache mit: „Acht Tage vor der engliichen Kriegserklärung depeschierte der lommandierende Admiral der englischen Flotte an den Minister Grey: Wir haben die deutsche Flotte in unserer Hand l.-eraep"). Ein Wort, und wir fegen sie hinweg! Die .^London Mail" vom 29. August bat auf ihrem ersten Blatt den englischen Admiral in dieser stolzen Pose verewigt. Er thront imperatorisch auf einer Glas- glocke, in der man die deutsche Kriegsfl tte und die deutschen Luukreuzer eingeschloffen sieht." Diese Tausche wirft ein scharfes Licht auf die Friedens liebe Englands. DasZiel unieresKampses muß jern, die Meeressuprematie dieser stolzen angriffslustigen, doch jetzt so vor sichtigen Flotte zu brechen. Es ist nicht einzmehen, warum ein Gleichgewicht der Mächte, das aus dem Kontinent zu bewahren die stete Sorge der Diplomatie ist, nicht für die See auch gelten soll. Wenn die Landmasjen unseres Planeten ein Nebeneinander der Mächte ertragen können, jo haben die Weltmeere erst recht Raum für die Flotten mehrerer Völker, und es ist ein Hirnocspinst des injularen englischen Denkens, daß die Meere dieser Erde unter der ausschließlichen Herrschaft eines einzigen und selbstverständlich Englands stehen müssen. Gestützt auf diese angematzte Suprematie ist uns England an allen Ecken und Enven der Welt in die Arme gefallen. Dieser Zeit, in der wir nur von Englands Gnaden Welipolitik treiben durften, muß dieser Krieg ein Ende be reiten. „Die ganze Kraft germanischer Tüchtig keit", sagt Georg Jrmer, „wollen wir einsetzen und durchhalten in diesem Freiheitskrieg von 1914, bis wir die englischen Ketten jo gründlich zerbrochen haben, wie es vor hundert Jahren unsere Groß väter taten. Und kommt es zum Frieden, so muß die Bahn frei werden von der englischen Zwingherrschaft, offen und sicher iür die Zu kunft unseres Volkes . .. Die „Engländerzeit" muß für die kommenden Generationen eine historische Reminiszens werden, so wie es heute die „Franzoien- zeit" für uns ist! Dann wird auch unserem Volke eine Zeit echten Nationalstolzes kommen, wo das „größere Deutschland" dem „g>LLlvr Uritnin" nicht mehr nachstehen bart." Der angesehene Verlag wird eine Reihe weiterer Schriften unter dem Tuet „Zwilchen Krieg und Frieden" erscheinen lassen. Die Leitung dieser Ver öffentlichungen haben die Herren E. Jrmer, K. Lamprecht und Franz v. Lizt übernommen. fallenen mitkämpfend. Jeder einzelne tut seine Pflicht für drei und, sollte es von uns verlangt werden, wir tun sie für fünf Mann. Unsere Offiziere gehen uns mit gutem Beispiel voran. Sie geben uns den letzten Schluck Wasser au« ihrer Feldflasche, und wir teilen mit ihnen unseren letzten Rest Brot. Jeder einzelne ist ein Held, aber wir wissen, das Vaterland wird es uns einst danken. Und solange Deutschland solche Söhne, wie sie bt» jetzt hier sind, ins Feld schickt, kann «» nicht untergehen! Da steht der Oberlehrer neben dem Maurer, der Landwirt neben dem Künstler. Kein Unterschied, denn sie wissen, es gibt jetzt keine Klaffen mehr. Unser Kaiser ließ uns sagen am ersten Mobilmachungstage: „M.sine Kinder! Ich kenne keinen Unterschied unter euch, ich kenne nur Deutsche!" Und dieses Wort hat sich in uns eingewurzelt, sitzt fest, und danach baildeln wir.— Nun grüße ich Euch herzlich und wünsche Euch alles Gute. Mir 'ommt es manchmal so traurig an, mir ist es, als solltet Ihr mich nicht verlieren, sondern ich Euch, und dann könnte ich weinen. Aber nur kurze Minuten dauert die Schwäche, und ich brauch' mich dessen nicht zu schämen, geht es doch jedem so. Wenn wir nackts unsere To'cn begraben, sieht man fast kein Auge tränenleer. Aber keiner sagt etwas zum anderen, keiner gibt einen Befehl, alles geschieht lautlo«, jeder verrichtet stumm seine Arbeit " Letzte Depeschen und Ferrrsprechmrwnngerr. die Sesthiestung Papetes durch Sie „Scharnhorst" und „Gneisenau". Bordeaux, 10. Oktober. Marineministcr Augagneur erhielt vom Gouverneur von Fran- zösisch-Oceanicn sine Bestätigung der Nachricht von der Beschießung Papetes durch die deutschen Kreuzer „Scharnhorst" und „Gneisenau". Die Ortshobörden verbrannten, um die Verprovian tierung des Feindes zu verhindern, die Kohlen. Vorräte und machten durch verschiedene Maßnahmen die Einfahrt der Kreuzer in den Hafen unmöglich. Die Deutschen konnten nur das vorher entwaf ncte Kanonenboot „Zölee" versenken. Eie gaben 150 Schüsse auf die Stadt ab, wodurch das Handels viertel in Brand geriet. Es wurde nur Sachschaden angerichtet. Der Grus; der deutschen „Taube". Kopenhagen, 10. Oktober. sEig. Drahtber.) Aus Paris wird gemeldet: Gestern bom- bardierte ein deutsches Taubenflug zeug wieder Paris. Es beschädigte die Eisenbahn station St. Denis, das Polizeigebäude in Thentls, drei Personen wurden verwundet. /ins Sem deutschen Antwerpen. Brüssel. 10. Oktober. General o. Bese ler, der Befohlshaoer der Belagerungstruppen von Ant werpen. hat folgende Proklamation erlassen: „Einwohner von Antwerpen! Das deutsche Heer betritt eure Stctdt als Sieger. Keinem eurer Mitbürger wird ein Leid geschehen, und euer Eigentum wird geschont werden, wenn ihr euch jeder Feindseligkeit ent- haltet. Jode Widersetzlichkeit dagegen wird nach dem Krirgsrecht bestraft und kann die Zerstörung «urer schönen Stadt zur Folge haben." Brüssel, 10. Oktober. Die durch Maueranschlag vom deutschen Militärgouverneur bekanntgegebene Besetzung Antwerpens rief unter den Be wohnern Brüssels sichtliche Bestürzung hervor, da diese durch systematische Lügennachrichten der belgischen, französischen und englischen Blätter irregeführt waren und bis zum letzten Augen blick an die Fabel von der Unüberwindlichkeit Ant werpens geglaubt hatten. vor -er Wiedereröffnung -er privaten poffverkehrs mit Selgien. rvtd. Frankfurt a. M„ 10. Oktober. Nach einer Mitteilung sind wegen Zulassung des pri vaten Po st verkehre mit Belgien die Er örterungen zwischen den Behörden beendigt: ihre Be kanntgabe steht bevor. Vie /lrbeitseinteilung -egen -ie Rusten. Wien, 10. Oktober. Das „Neue Wiener Abend blatt" meldet aus Budapest: Im Klub der natio nalen Arbeitspartei erklärte Ministerpräsident Graf Tisza zu einigen sich widersprechenden Blättermeldungen über die deutschen Truppen folgendes. „In diesem Kampfe helfen wir einander mit voller Anspannung unserer Kräfte und harren bis zum Abschluß des unausbleiblichenSieges nebeneinander aus. Nach Besiegung der auf dem französischen Kriegsschauplätze vereinten feindlichen Koalition vermag Deutschland eine immer größere Heeresmacht auf den rus sischen Kriegsschauplatz zu werfen. Mit dieser bewunderungswürdigen Heeresmacht ver schmolzen, sicht unser Heer den Heldenkamps an der Weichsel. Mit vereinten Kräften werden wir dort die russische Hauptmacht besiegen. Den linken Flügel jener großen strategischen Stel lung, au« der wir den Entscheidungskampf auf nehmen, bildet naturgemäß das deutsche Heer, wir aber bilden den rechten. So schlagen wir uns unentwegt, aufeinander vertrauend, jeder auf seinem Platz. Auf diese Weise kommt die nicht genug zu schätzende Hilfe des deutschen Verbündeten zur Geltung, nicht aber in der von manchen an genommenen Weise, al» ob einzelne deutsche Hilfs- truppen zur Stärkung unserer in Galizien oder in den Karpathenpäffen kämpfenden Truppenkörper herüberkämen." der „ttomms snvkslnä" wie-er „lidro". Kopenhagen, 10. Oktober. Die „Politiker»" er fährt aus Pari«, daß Cttmenceau, vor einigen Tagen verbotene Zeitung „L Homme enchain^" zum ersten Male wieder erschienen ist. Vie-er Kühe an -en karpathenpäffen. Budapest, 10. Oktober. Dem „Pester Lloyd" zu folge ist nunmehr erwiesen, daß die in den nördlichen Teilen de» Komitat« BerzterezeNascod kürz lich ausgetretenen kleinen russischen Abtei« lungen versprengte Patrouillen der Marmaroser Gruppe waren. Die Russen kamen nur bis an den Grenzzaun der beiden Komi- tat«. Schon die Gendarmerie konnte sie zurückweisen. Unterdessen sind aber auch stärkere Truppenkontin gente unserseits in den betreffenden Gebieten er schienen, deren bloßer Anblick genügte, um die rus sischen Patrouillen zur schleunigsten Flucht zu veranlassen. Das Publikum ist durch eine beruhigend« Bekanntmachung des Regierungskommiffars voll kommen beschwichtigt. Ruhe und Ordnung sind wieder eingekehrt. Sriese un- Gel-sen-ungen für kriegsgefangene Veutjche. vrk. Berlin, 10. Oktober. Dem Auswärtigen Amt gehen seit einiger Zeit von allen Seiten Briefe und Geldsendungen, die für deutsche Kriegsgefangene in feindlichen Län dern bestimmt sind, mit der Bitte um deren Weiter beförderung zu. Wie durch Veröffentlichungen in der Presse bekanntgemacht worden ist, können ab jetzt Postsendungen von Kriegsgefangenen und für solche ganz allgemein angenommen und be fördert werden. Der Vermittlung des Aus wärtigen Amtes bedarf es daher nicht. Die In anspruchnahme der Vermittlung hat lediglich erne Verzögerung der Postbefördcrung zur Folge. Eine russische Zlotten-emon- stration vor Konstantinopel! Kopenhagen, 10. Oktober. (Eigener Draht bericht.) Der „Daily Telegraph" meldet aus Petersburg: Die Beziehungen zwischen der Türkei und Rußland haben einen sehr ernsten Charakter angenommen. Bukarest, 10. Oktober. Aus Braila wird ge meldet, daß 1» russische Kriegsschiffe in Sulina in der Fahrtrichtung Bosporus gesichtet wurden. Kein itnlienisch-bu.starisches Abkommen. Sofia, 10. Oktober. Die „Agence Bulgare" er klärt: Die Meldung des in griechischer Sprache in Saloniki erscheinenden Blattes „Mcrkedonia", wonach italienische Abgesandte sich in Sofia be finden sollen, um «in italienisch-bulgari sches Abkommen über ein gemeinsames Vor gehen abzuschließen, ist in allen ihren Teilen er funden. Amerika un- ^apan. sVon unserer Berliner Redaktion.) Berlin, 10. Oktober. Zu der Meldung, daß die gesamte amerikanische Stille-Meer- Flotte nach den Philippinen abgegangen ist, ist zu bemerken: Der „Lokalanzeiger" hat sich auf der hiesigen amerikanischen Botschaft erkundigt, hat aber ein« Bestätigung der Nachricht nicht erhalten: auch von Verhandlungen mit Japan war dort nichts bekannt. Nach der bisherigen Haltung der amerikanischen Regierung ist es an sich nicht recht glaub haft, daß sie sich zu einem tatkräftigen Vor gehen gegen Japan entschlossen haben sollte. Dennoch ist es — worauf die „Deutsche Tageszeitung" aufmerksam macht — Tatsache, daß die öffentliche Meinung in den Vereinigten Staaten durch das Vorgehen der Japaner im Stillen Ozean mit steigender Beunruhigung er füllt wird. Es liegt ja auf der Hand, daß für die Interessen der Vereinigten Staaten im Stillen Ozean jede Festsetzung der Japaner auf einer der Inseln dieses Gebietes, wie jetzt auf der Insel Iap, als ernstliche Bedrohung empfunden werden muß. „ttrrnäs off, ^apAnesss!" Stockholm, 10. Oktober. (Eigener Draht bericht.) Aus New Pork wird telegraphiert, daß sich in einem Teile der Presse der Union ein Sturm erhoben hat wegen der Meldung, daß japanische Truppen die Marschall inseln in Ozeanien besetzt haben. Die Zeitungen erinnern an die bestimmte Erklärung der ameri kanischen Regierung, daß Amerika sich ab wartend verhalten wolle, solange Japan seine Operationen auf die rein ost asiatischen Fahr wasser beschränke. Die Besetzung der deutschen Marschallinseln sei aber ein markanter Ver stoß gegen diese Erklärung der amerikanischen Re gierung und müsse von Washington sofort mit einem „Hands oss!" beantwortet werden. Kardinalstlmtssckretär Herrata -f-. Rom, 10. Oktober. Kardinalstaatssekretär Fer- rata ist heute nachmittag 1^ Uhr gestorben. JuUus Siütlmer, Xniserl. unck liöui-xl. Hos-i'ianok»it«5»bril. »nt riüsel lllill »l »II Mle» ^iuiiitl«ü«p»nl»i. Iiitlll H Brüssel 1910 m» ävm „6 rossen kreis" Mo» Leiprix 19l3 (Intern. UaakaobninnNelianx) liönixl. 8iieii8. iÜiusiMein IMM- Unsere gestnge Abendausgabe umfaßt 4 Seite», die vorliegende Ausgabe 20 Seiten, zusammen 84 -eiten. Daupychnlrleiler: Er Hrrnd. «rtte»»rr»«r. DevannvoNliche Lchrillleiter: für Politik Dr. Nrn» l- die Handeläteiiung Walther Ochi»»I«r; iür Leimiger uad jachsische Angelegenbeiten Ar»,l» Aii»kr: iür Dunst und wisse», jtiast Dr. -rie»rtch redrecht: sür Musik Guae» Ge««ttz: Ger,Ä Haartet»; sür di« «ieise-, Baoer» und Verk-r»»eitun, L»»»i« »e»«r. — vür den Ämejgentcu chetnr. Baller. Verla,: Let»zinrr Daarblatt. Wesellschast mit beschränkter äiaftzm, Druck: Fischer L stüriteir '' Sämtlich M Wim««. .
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