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0^18 Stallung, Prel» Preis ter, Prci» iS, Geschäfts. er früher. irr, Preis lb, Prei, usw., teils -85t) /l, affe 2. ,7»»» IU»Ü, mit >d. früher, ilt., zu verm. 'M'-vort nsporte rv neu/ vvarat Markt 6 ^203'". «r. eleg. icht.Vad W. Off. ebl. «oii, id ll»r »»ulom» e. »sir» t-o». , kt L8, I. (8., »u erfr. wf4. »6217 142, v. riiux 1«, HI., tzr, ab Z.,1«r., 0t» .-L mmer, K., Meeres *»»»* eriraa. b. ^e-vauk. »427« »mfort eia» »»,4 -amme^ 9973. fibend-Ausgabe für Leipzig u«» Vorort» »ur<d unser» Vriiaer «ö ontLpeoiteureLmoltSgU» in» Kau» gebrockt: «»notU» 7.4L M.. »ierteil-drli» Z.75 M. vet »er ck«s»»ft»st«Ur. unser» ztUolen un» Nu»gad«N»U«n odgebolt: monaiIicklM..»>rrt«tiädrU»ZM. Vurck unser« ou»w»rtigrn Zttialen In» hau» gebrockt: monatiick 1^0 NU, vierteyLhrttck 4.S» M. iur»ütep»li innerhalb vcutsch- lanü» un» Ser »rutschen Kolonien monatU» i.s» M.. oierteliahrlich 4.S» M., auoschllrhliek poftbesteUgel». Preis Ser Linzenummer io Pf. 2a Leipzig, »en Nachbarorten unü »en «Prien mit eigenen Ziltalen wir» St» vdenüausgad« noch am fiden» »es rrscheinen» in» hau» geliefert. hmrdelsFeituns /lrntshlockt des Raches urrd des poliIelcirrrbLS der Etlrdb Leipzig ««»aktlou an» ch»schSft,steU»! ?»hanot»gasfr Nr.». » Zrrnsprech-sinfchluy Nr. 14b«. >»»42 un» i»b»4. ISS. Jahrgang Ä—»»»kk». für fin,eigen au» keiptia UN» Umgebung »I« /»ltALIALllprklf». ispaitigepetitteile2;pf.,ü c N»e>amr'«il»> M., »on auswarls Zo pf., Neklamcn 1.2» NI., Klein« Nnzeigen üiepetitzeil» nur ropf.d.wic»rrb»I.Nad.,Nn,c>g:ni>onVekör»en im omritchenTeil »iepetit, zeit, L»pf Ses»«tst»oneeigeii mit Planvorschrift m Preise erhöbt. Nadatt na» Caris. vcilagen: Selamtau'i.jM.üa»lausen» ausschl poügebühr. finzetgen-sinaobme: ^ohannisgasse», bei iainlli^en . ra.e,^ üe» Leipziger tlagedlatito ui>» ollen ftnnonccn-L'pcbilioneii »e» tn- un» Suslin»»». va»L«>pz»gerrageblatt erirbeml werktags rmaI,Sonn»u.Z«tertag»lmoU vrrlinrr Ne0otiton:2nürnL«lieu I7, »cr>nprerb»^nschiuS: kansa Nr. 447. 1914 MINwoch. »en 7. vkiober. M. S11 Die Belagerung von Antwerpen. Oie Haltung Rumäniens. — Blutige Zusammenstöße in Aegypten. — Die Tage bei Tournai. Rnegssteuer in Belgien und in Frankreich. Rumänien. ?. k. Wir haben in diesen ersten Kriegs- wachen lernen müssen, daß wir mit Oestcrrcrch- Ungarn zusammen ganz allein einer Welt von Feinden gegenübersiehen, und wenn wir uns auch freudig des Schillerschcn Worts erinnern, daß der Stärke am mächtigsten schein ist, wol.cn wir doch der inneren Gründe wegen den Ernst der Tatsache, daß keiner der Staaten, die wir uns befreundet wähnten, in der Stunde der Not auf unsere Seite trat, nicht unterschätzen. Wir fühlen das ja alle: was unsere Diplomaten versäumten und verfehlten, muß nun unser Volk in Waffen durch verdoppelte Opfer wieder gut machen. Rumäniens Beispiel zeigt vielleicht am deutlichsten, wieviel versäumt wurde. Noch vor wenigen Jahren wäre der Gedanke, daß in einem eventuellen Konflikt zwischen Rußland und den Zentralmächtcn sich König Karols Reich zu un fern Feinden neigen könnte, geradezu absurd erschienen: wenn man die Stärtevertcilung zwi schen Dreibund und Zweibund abwog, zählte man ohne weiteres die sieben rumänischen Korps zu den unsern. Und tatsächlich war bis vor kurzem die Erinnerung an 1878 und die Er kenntnis der russischen Gefahr in Rumänien so lebendig, daß damit die Orientierung der rumä nischen Politik ohne weiteres gegeben war. Man erinnere sich der Tatsachen: Als 1877 Rußland gegen die Türkei zu Felde zog, wußte man bereits in Rumänien, was auf dem Spiele stand, wenn Rußland restlos siegen würde: daß nur durch die Aodrängung des Königreichs vom Meer für die Russen der ersehnte Weg pach Konstantinopel offen stand. In der Erkenntnis dieser ungeheuren Gefahr fand damals der junge Staat den Mut, Rußland den bedingungslos verlangten Durchzug seiner Heere nur gegen die feierliche Garantie des ungcschmä crtcn T-r- ritorialbesitzcs zu gewähren. Die Zusage wurde geleistet und beschworen, und im Vertrauen dar auf kam der damalige Fürst Karol, als die Lage der Russen fast verzweifelt war, mit seiner Armee dem Zaren zu Hilfe und eroberte am 10. Dezem ber Plewna für Rußland, was die Wendung des Krieges brachte. Aber nach dem Liege mußte Rumänien erfahren, was ein Zarcncid gilt: ohne den feierlichen Protest des Fürsten auf Grund des Vertrages vom Frühling 1877 zu achten, riß Rußland Bessarabien mitsamt der nördlichen Donaumündung von Rumänien los, wofür das Land die damals als wertlos geltende Dobrudscha erhielt. Seitdem blieb jahrzehntelang die Rücker oberung Bessarabiens, dieses reichen Landstriches zwischen Pruth und Dnjestr, in dem über eine Million Rumänier wohnen, das Ziel der natio nalen Sehnsucht Rumäniens. Rußland war an Stelle der Türken der Herrscher des Landes ge worden, von dessen Niederlage man viel er hoffte und von dessen Sieg man alles fürchtete. Und heute? Noch ist der Traum Peters des Großen, das Andreaskreuz an Stelle des Halb mondes auf der Spitze der Hagia Sophia zu sehen, nicht auSgeträumt. und noch immer führt für Rußland der Weg nach Konstantinopel nur durch Bessarabien und die Dobrudscha. Und trotzdem wissen alle Kenner des Landes, daß die heutige Generation, die das Land regiert, und noch mehr die Jugend, vor allem die Jeu nesse docäe Bukarests, ausgesprochen zu Ruß land neigen und von einer Zertrümmerung Oesterreichs die Verwirklichung des groß-rumä^ nischen Gedankens erwarten. Die Gründe für diese auffällige Wandlung find verschiedener Natur. Zum Teil hängen sie damit zusammen, daß die Generation, die die Schmach von 1878 bewußt miterlebt hat — den König und einige wenige Parteiführer, z. B. den greisen Sturdza, ausgenommen —, nicht mehr am Ruder ist: dazu kommt, daß die a.oße Neigung der wohlhabenden Klassen Rumäniens für Frankreich unwillkürlich auch auf den öst lichen Aliierten der Republik übergegangcn ist. Die Kinder dec reichen Rumänen werden fast ausnahmslos in Frankreich erzogen, in Paris oder an der Riviera verbringen die Bojaren einen großen Teil des Jahres; und Bukarest, in dem mehrere französische Zeitungen erscheinen, hat wie Brüssel keinen größeren Ehrgeiz, als ein Klein-Paris zu sein. Dies Ueberwi.gen des französischen Einflusses und der französischen Ki l- tur spürt man überall, selbst aus den entlegensten Gutshöfen des Landes: wie an den deutschen Fürstenhöfen des 18. Jahrhunderts sprechen auch heute die Familien der oberen Stände Rumä niens untereinander vorzugsweise Französisch, und auf die vermcintäche romanische Abstam mung, auf das savA romain, ist inan in Rumänien jetzt jloizer. alS es je die Phanariotcn dort auf ihr griechisches Fürstcnblur waren. Las altes, wie gesagt, hat den Booen vor bereitet für eine politische Annäherung an Frank reich uno dainck an tüugtand, oce vor a„e,n von Paris aus äugerst geschickt durch allerhand k.eine Mittel, die dem Ehrgeiz der Rumänen fchmei- cheitcn, sehr gefördert wurde. Victleicht aoer hä.te oics alles trotz des rollenoen russischen Ruoetü weniger eine pvt.tische ats eine reine rultureite Wirkung gegart, wenn nicht von der anderen Seite, von Oesterreich- Uiigaru, Rumänien megrsach verletzt worden wäre. Vor allein die Unierorückung per Ru mänen in Sicoenbürgen dura, die Madjaren erregte das Königreich immer au,s neue. Man darf nicht vergeben, daß in Sicoenbürgen etwa ijr.i,. Millionen Rumänen leben, die dort ziem lich kompakt wohnen und ebenso wie die Rumänen der Bukowina eine nationale Einheit mit ihren Volksgenossen jenseits der Karpathen bilocn. Diese Sieoenbürger Rumänen wurden von den Budapester Nationalisten genau ooer v.el.eicht noch schlimmer als die Deutschen Ungarns in jeder Weife unterorückt; ihre Schuren wurden vernachlässigt, der Gebrauch ihrer Sprache ge hemmt, ihre politischen Rechte verkürzt und be schnitten. Kein Wunder, wenn sich da her eine rumänische Irrcoenta bildete, die sich als Ziel die Vereinigung Siebenbürgens mit Ru mänien steckte. Bessarabien geriet so allmählich in Vergessenheit. . . Und dann kam der Baltankricg, der in Ru mänien eine tiefgehende Eroitterung gegen Bul garien schuf, dessen a.lzu üoerragcndc Ltel.ung den ruhigen Besitz der Loorudscha gestört hätte, und wieder war es Oesterreich-Ungarn, das Lurch die Forderung der Revision des Bucarester Frie dens zugunsten Bulgariens im Lande Enttäu schung und Verstimmung erregte. So vollzog sich die immer deutlichere An näherung an Rußland, die in dem Besuch des KronprinzenpaarcS in Petersburg — der viclbe- wunderten Kronprinzessin aus dem englisch-russi schen Zweige des koburgischen Hauses schreibt inan besonders russophile Tendenzen zu — und dem Zarenbcsuch in Konstanza ihren äußeren Aus druck fanden, während der im Lande viel kommen tierte angeblich geplante Besuch Kaiser Wilhelms ausblieb, obwohl der Hohenzollernkönig an der Donau im April seinen 7.5. Geburtstag feierte. So stehen die Dinge in Rumänien — das muß leider ausgesprochen werden — heute für die Zentralmächtc nicht annähernd mehr so gün stig wie vor einigen Jahren; und das vor.äufigc Zurückweichcn der Oesterreicher in Galizien hat in einem Teil des Landes unzweifelhaft die Wirkung gehabt, daß die Regierung bestürmt wird, aus der Neutralität herauszugehen. Tie Spalten der französischen Zeitungen sind voll von Briefen zwcibundbegcifterter rumänischer Poli tiker und alle möglichen Korporationen, an geblich sogar die Bukarester Universität, sollen die Regierung ,mit Petitionen bestürmen, das rumänische Heer gegen Ungarn zu führen. Und trotzdem wollen und können wir nicht glauben, daß die rumänische Regierung diesem Treiben nachgeben und durch Unterstützung Ruß lands ihr eigener Totengräber werden wird. Ein siegreiches Rußland würde ein freies, politisch und kommerziell selbständiges Rumänien nie dul den; und das Spiel von 1878 würde sich wieder- bolcn: für Siebenbürgen würde Rumänien die Dobrudscha, und das heißt den Zugang zum Meer, für immer opfern müssen und so ein zwischen zwei Großmächten eingekeilter Klein staat ohne Zukunft werden. Dieser Gefahr ist sich, wie wir aus bester Quelle erfahren, der greise Kö- nig wohl bewußt und wir glauben zu wissen, daß er, der schon im ersten Balkankrieg gegen den Willen des Parlaments und des Volkes so klug und fest Rumäniens Neutralität wahrte, es als letztes Ziel und höchste Krönung seines so erfolggesegneten Lebens betrachtet, das Königreich, das sein ureigenes Werk ist, vor der russischen Umklammerung und vor dem aben teuerlichen Spiel mit seiner Existenz zu bewahren. Möge ein baldiger Sieg der deutsch-öster- reichischen Truppen in Polen dem König diese schwere Aufgabe erleichtern! Die Lage vor Antwerpen. Köln, 7. Oktober. Die „Köln. Ztz." veröffent licht Mitteilungen des Rcttcrdamer „Maasbode" aus dem belgischen Krenzortc Putte, wonach am Mon tag früh in, Rethegebiet heftig gekämpft wurde. Wahrscheinlich sind die Deutschen in nörd licher Richtung vorgerückt. Tie begannen bereits die Beschießung in der Richtung aus Antwerpen. Zn dreibisvierKilo m etervon Antwerpen abgelegenen Ortschaften richteten die Schrapnells bereits große Verheerungen an. Ein eng lisches, zwischen Linth und Lierre befindliches Hilfskorps mußte rückwärtige Bewegungen beginnen. Das ganze belgische Feldheer ist zwischen Antwerpen und Lierre zusammengezogen, woselbst ein heftiger Kamps im (hange ist. Rotterdam, 7. Oktober. Rach Meldungen aus Antwerpen ist dar. belgische Kriegs ministerium nach Ost en de verlegt worden. An der Grenze umlaufende Gerüchte, daß auch die belgische Regierung bereits in Ostende sei, sind noch nicht bestätigt. Nach einer Rotterdamer Meldung des „B. L." gab der Kommandant von Antwerpen bekannt, daß es jedem Bürger srei steht, die Stadt zu verlassen, daß er aber, solange die Belagerung dauert, nicht dorthin zurückkehren darf. Zn der Kathedrale wurde eine große Betstunde gehalten, bei der Kardinal Mercier zugegen war. Nach dem Gottesdienste stimmt: die Orgel die Na tionalhymne an, und eine Prozession mit dem Bild „Unserer lieben Frau von Antwerpen", der Be schützerin der Stadt, verließ die Kirche. Den Bal dachin trugen die vornehmsten Bürger. Ferner wird gemeldet, daß die Stadt nach der Zcrstörung der Wasserleitung schon seit einer Woche ohne Trinkwasser sei, wodurch die Ge fahr einer Epidemie in den ärmeren Stadtteilen nahcgerückt sei. Die Bevölkerung aus der Gegend um Antwerpen zieht noch immer in langem, traurigem Zug nach der holländischen Grenze. Vie Lage bei Tournai. Der Korrespondent des „Nieuwe Rott. Courant" war am 1. Oktober in T 0 u r n a i. Er berichtet über seine Erlebnisse: Der Bahnhof wurde eben von Flücht lingen gestürmt. Der Stab, der die Pässe vi sierte, war nervös. Autos standen zur Abfahrt be reit. Am Anfang des Weges nach Ath kommen französische und belgische Soldaten auf uns zugelaufen: „W as wollen Sie hier? Sie werden getötet! Die Deutschen st ii r m e n. Hier sind unsere Toten. Die deutschen Maschinen gewehre mähen alles weg." Aber schon pfeifen die Kugeln. Die Leute eilen wieder ins Gefecht. Vor uns liegt hinter einer Reihe Häuser der Weg nach Ath. Dort besetzten die Deutschen die Schule, aus der sie die Feinde beschießen. Die Franzosen suchen Deckung. Pferde werden zur Flucht fertig ge halten. Wir gehen weg. Unglaublich: Die Bürger sehen auf der Straße nach dem Gefecht, als ob's Theater wäre! Wir gehen über Courtrai nach Brüssel. Die Brücke bei Oudenaerdc ist durch Belgier stark besetzt. Ocstlich von Nin 0 0 c stießen wir auf deutsche Posten. Wieviel gemütlicher sind sie als Franzosen und Belgier. die Lebensinteresten Englan-s. London, 7. Oktober. Zn einem Leitartikel der „Daily News" über das britische Vorgehen in der Frage der bedingten Konterbande heißt es: Unser gesetzliches Recht, das Verfahren ein zuschlagen, das wir gewählt haben, kann nicht be stritten werden. Wir Haden die Londoner Er klärung nicht ratifiziert, deshalb ist sie für uns nicht bindend. Es würde nicht schwer jein, un'ern Standpunkt mit dem der Neutralen in Einklang zu bringen, wenn letztere erwägen würden, daß Lebensinteresien für uns auf dem Spiele stehen. Eine englische Anerkennung -er -rutschen Operationen. London, 7. Oktober. Die „Times" zollen den kräftigen deutschen Operationen auf allen Fronten Anerkennung und führen aus, nur eine Nation mit fünf Millionen waffengcübten Männern könnte so viele Unternehmungen zu gleicher Zeit versuchen. Die Deutschen wiesen im ganzen sehr gute Leistungen auf, und wenn sie nur wüßten, den Krieg anständig zu führen, wären sie würdige Gegner. — Dazu bemerkt das W. T. B.: Die in den Ausführungen der „Times" enthaltene Anerkennung der deutschen Leistungen wiegt umsc j ch w e r e r, als der Schlußsatz deut lich zeigt, wie widerwillig man sie uns zollt. Selgiens un- Frankreichs Kriegssteuern. Dem „Berner Bund" wird aus Bordeaux gcnicldet: Tas amtliche Verzeichnis der Kriegsentschädigun gen, die bisher von den Deutschen den besetzten Ge bieten aufcrlegt worden sind, ist folgendes: Brüs sel 200 Millionen Franken, Provinz Lüttich 50 Millionen, Stadt Lüttich 10 Millionen, Löwen 100 OVO Franken, Lille 7 200 000 Franken, Armentiörcs 500 000 Franken, Lens 700000 Franken, Roubaix und Tourcoing 1 Million, Dendermonde i Million, Provinz Bra bant GO Millionen, Gent 100000 Franken, dazu 2200 Zigarren, 220 Fäßchen Mineralwasser, 100 Fahr- und 10 Moto.räder, A m i e n s 1 Million und 100 000 Zigarren, zusammen also 721500 000 Fran ken, von denen aber nur ein sehr geringer Teil ein gegangen ist. So hat Brüssel nur 30 Millionen ab gegeben. Slutige Zusammenstöße in Megppten. Nach der „Deutschen Tageszeitung" hätten in mehreren Städten Aegyptens blutige Zusam menstöße zwischen britischen Garnisonen und den einheimischen Mannschaften statt gefunden, die sich gegen eine Verschleppung auf die französischen Schlachtfelder auslehncn. Konstantinopel, 7. Oktober. Der „Osmanische Lloyd" erfährt, daß es in Alexandrien und Kairo zu blutigen Zusammenstößen zwischen Truppen und ägyptischen Eingeborenen gekommen ist, da die Acgypter sich weigerten, sich nach Europa schicken zu lassen, um am Kriege teilzu nehmen. Die Drohungen -es Dreiverban-es verfangen nicht. Konstantinopel, 7. Oktober. Ein inspirierter Ar tikel des „Zkdam" antwortet auf die von der Peters burger „Nowoje Wrcmja" uno dem Moskauer „Russkojc Slowo" gegen die Türkei gerichteten An- Sriffc. „Zkdam" führt aus, daß die Türkei für niemand Propaganda mache und ihre Neu tralität bewahre, jedoch in der Weise, um ihre eigenen Znteresscn verteidigen zu können. Was die Drohung anbctreffe, daß England und Frankreich die Hafenstädte Syriens angrcifen und besetzen könnten, so seien sie nicht ernst zu nehmen, da die islamitische Welt gegen wärtig aus ihrem langen Schlafe erwacht sei und beide genannten Mächte großen Schwierigkeiten ausgesetzt wären, wenn sie die Türkei in dieser Weise angreisen wollten. hin-endurgs Dank an Wien. Wien, 7. Oktober. Generaloberst 0. Hinden burg dankte vom Hauptquartier aus dem Bürger meister Dr. Weistirchncr für die Glückwünsche zu seinem 67. Geburtslage durch ein in herzlichsten Worten abgefaßtes Telegramm. Nustifche Gstizierverluste. Den russischen Verlustlisten entnehmen d!e „Basler Nachrichten", daß schon bis zum 2 4. August nicht weniger als 108 Obersten und Oberstleutnants getötet, verwundet oder vermißt waren. Da sowohl die N a r e w- als auch die Wilnaer Armee erst nach dem 24. August ver nichtet wurden, kann man von dieser Angabe auf die inzwischen eingclretene Dezimierung des russischen Offizierskorps um so sicherer schließen, je größer die Zahl der gefangenen russischen Offiziere ist, die in deutsche Hände fielen. Diesen Sachverhalt darf man sich vor Äugen halten, wenn russische Militärblättcr s 0 tun , als ob Rußland schlagfertige Millionen heere aus dem Aermcl sckMteln könnte! Wie gering die russische Regierung das Leben der Hundcrttauseuüe von Mannschaften, die für Rußland starben, auch im 20. Zahrhundcrt noch einschätzt, ver anschaulicht die Tatsache, daß Verlustlisten von den Al ann schäften überhaupt nicht ver, öffentlicht werden! Diese gegenüber den Fa. Milieu der russischen Soldaten bewiesene Gefühls- losigkeit liefert auch einen lehrreichen Beitrag zur russischen Kultur.