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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 08.10.1914
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-10-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19141008016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914100801
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914100801
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-10
- Tag 1914-10-08
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Monat
1914-10
-
Jahr
1914
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griff- der vielfach überlegenen Japaner auf Tsingtau. Sie drücken ihre Freude darüber aus, daß auch in Asien die deutsch-österreichische Waffen- bruderschafl sich mit glänzendem Erfolg bewährte. Die „Re ich sooft" erinnert an den vor 35 Jahren erfolgten Abschluß der Ordnung Europas, die, ver stärkt durch den Beitritt Italiens, jahrzehntelang eine Friedensbürgschaft für die Welt wurde. Das Blatt schlicht: ..Mit Begeisterung und freudiger Dankbarkeit blicken wir auf unser Bündnis. Die Schicksale beider Reiche sind zusammengefügt, komme, was wolle. In diesen Tagen können wir unseren Bundesgenossen ein Feiergeschenk Vorbringen: es ist die Widerlegung der törichten, jahrzehntelang durch die politische Literatur geschleppten Lüge, da» sich die Habsburger Monarchie über« lebte, da» es ein im ersten Wirbelsturm zer fallendes Reich sei. Jeder unserer Widersacher würde sich heute vegli'.awünichen, wenn er so viel moralische und physische Kraft sein eigen nennen würde, wie Oesterreich-Ungarn sie in dieser Feuerprobe bewiesen. Slawen und Madjaren sangen in diesen Tagen ebenso begeistert die „Wacht am Rhein" wie die Deutschen." Vas hat Sriechrnlanö vor! Budapest, 7. Oktober. (Eig. Drahtm.1 Wie hier bestimmt verlautet, hat die griechische Regierung am 2. Oktober n. St. den letzten bisher noch be urlaubten Jahrgang derKriegs marine einberufen. — Für die griechische Presse ist ein Verbot der Veröffentlichung von Pressenach - richten über Truppen- und Flotten bewegungen erlassen worden. verbot holländischer und englischer Zeitungen in Frankreich. Mailand, 7. Oktober. (Eig. Drahtm.) Wie aus Bordeaux den Blättern gemeldet wird, wurde durch eine amtliche Veröffentlichung im „Journal offiziel" das Verbot der Einfuhr englischer und holländischer Zeitungen in Frankreich bis zum Iahresschluß ausgesprochen. Gegenüber holländischen Zeitungen könnte dieses Verbot einigermatzen verständlich erscheinen. Warum aber werden auch die Blätter der treuen Verbündeten verboten? kulturäftheten in Zrankreich. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" schreibt: Die Acadömie Franchise pflegten wir als Sitz französischer Würde zu betrachten. Das ist nun auch vorbei. Im „Figaro" und in anderen Blättern, teils in Bordeaux, teils in Paris, gehen die Akademiker in der Aufhetzung der Be- völterung voran. Maurice Donnay von der Akademie schreibt in geradezu irrsinnigen Ausdrücken von unscrm Kaiser. Die deutsche Feder sträubt sich, auch nur einen Teil dieser ge- meinen Beschimpfungen wiederzugeben. Alfred Capus, ebenfalls von der Akademie, sonst durch Grazie, wenn auch nicht durch Würde ausgezeichnet, steigt tief rn den Gossenschlamm und be- spritzt unser Volk und Heer mit Schmutz. Und das sind Leute, die sich dem deutschen Volke kulturell überlegen glauben und uns als Barbaren zu beschimpfen wagen. Gegen solche Flegeleien sogenannter Kulturästhctcn sollte von der deutschen Presse eine recht kräftige «spräche angewandt werden, und zwar unter Berück sichtigung des prächtigen Goethewortes: „Im Deut schen lügt man, wenn man höflich ist." Ein Protest üer Ukrainer. Wien, 7. Oktober. Die ukrainische parlamenta rische Vertretung Galiziens veröffentlicht eine vom Präsidium des parlamentarisch-n ukrai nischen Klubs unterzeichnete Protest ichrift gegen die Vergewaltigung der Glau bensfreiheit in Galizien durch Rußland, in der es heißt: „Dieser unerhörte, gegen das höcMe Heiligtum des Volkes, den Glauben, gerichtete Gewaltakt Rußlands entspricht vollkommen seinem tradi tionellen Standpunkt gegenüber der unierten grie chisch-katholischen Kirche, dem immer die Tendenz der vollkommenen Ausrottung des griechisch-katho lischen Glaubensbekenntnisses unter Anwendung rohester Gewalt zugrunde lag. Die Ausrot tungspolitik Rußlands gegenüber der nahezu 300 Jahre bestehenden nationalen Religion der galizischen Ukrainer, und zwar unter Anwen dung von Gewalttaten, mutz in der ganzen Kultur welt eine einmütige Empörung undVer- dammung Hervorrufen. Die ukrainische parlamentarische Vertretung Gariziens erhebt namens des ukrainischen Volkes Galiziens gegen diese infamen, den primitivsten Grundsätzen der Ethik und Zivilisation ins Gesicht schlagenden sowie die Grundsatz« des Völkerrechts in höchstem Grade verletzenden Ge waltakte Rußlands feierlich Protest vor der ganzen zivilisierten Welt. Die parlamentarische Vertretung der Buko wina fühlt sich, obwohl ein großer Teil dieses Volkes sich zur orthodoxen Kttckre bekannt, ver anlaßt, dem Protest der Vertretung Galiziens sich vollinhaltlich a n zu j ch l i e ß e n. Die orthodoxe Kirche der Bukowina unterscheidet sich vom grie chisch-katholischen Klauben nur rein dogmatisch, hat aber mit dem russischen Orthodoxismus, der dem Za^n als Oberhaupt unterworfen ist und als sol cher die Hauptstütze des russischen Despotismus bildet, nichts gemein." Der Rückzug -er Ruhen aus Ungarn. Budapest, 7. Oktober. Wie die Blätter mel den. sind die Ruf sen aus de» von ihnen besetzten Ma ramarod Sziget wieder abgezogen. Die österreichisch-ungarischen Truppen besetzten die Lta-rt. Budapest, 7. Oktober. Einem amtlichen Be richt zufolge haben unsere Truvpen .n Maramaros Szigeth die eingebrockenen russischen Heer-steile ge schlagen und bereits bis Nagy Bösko ver folgt. Die Verwaltungsbehörden werden im Laufe des heutigen Tage- ihre amtliche Tätigkeit wieder aufnehmen. Die Beerdigung der in dem jüngsten Kampf bei Uszok gefallenen Russen dauert fort. Bis- her sind 8000 Leichen von Russen beerdigt worden. Nuhlands Mobilmachung im Juni. <?> Berlin, 7. Oktober. Aage Madeluna, der im Auftrage de» „B. T." das südrusstsche Kampf- gebiet b"retst, berichtet von einem verwundeten Bauern aus Podolien. den er in einem österreichischen Lazarett getroffen hätte. Der Russe erzählte: In Len letzten Tagen des Juni erhielt ich al- Reservist au» Kamrntz-Podolsk die Mobil- machung-order und rückte sofort als Korporal -um 10. Infanterieregiment in Rimirinka ein. Am L, Juli waren wir mit Reseroetetlen formiert Ind setzten un» sofort in Bewegung gegen Wolotschi,^ oder richtiger gesagt Tschorni-Ostrow an der russisch- aalizischen Grenze, wo wir bis zum formellen Aus- druch des Krieges lagerten Auch das beweist, wie von langer Hand Rußland diesen Krieg vorbereitet hat. Jules Eambon in Nom. Aus Rom wird dem „B. T." gemeldet: Der frühere französische Botschafter in Berlin. Iules Tambon, ist in Rom eingetroffen und hatte eine einstündige Unterredung mit dem Minister des Aeußern San Giuliano. der Kampf gegen -en Lügenverban-. vtb. Berlin, 7. Oktober. Nach vorliegenden Mit teilungen wird anscheinend von englischer oder französischer Seite in Italien da- Ge- rücht genährt, daß deutsche Firmen durch die Reichs, regieruna veranlaßt würden, ausländische Gläubiger mir der Kriegsanleihe zu bezahlen. Diese Ausstreuungen entbehren jeder Begründung. Die Kriegsanleihe wurde im Inland aufgebracht: schon aus diesem Grunde entfällt jedes Interesse für die Regierung, das Aus land daran zu beteiligen. Krifis im italienischen kriegsminifterium. Die „Frankfurter Zeitung" meldet aus Rom: General Tassoni, Unterstaatssckretär des Krieges, nahm seine Entlassung. Seine Gründe dafür sind in diesem Augenblick von Bedeutung. Es sollen Differenzen zwischen ihm und dem Gcneralstabe be stehen, weil dieser eine schnelle Durchführung größerer Rüstungsvorbeieitungen forderte und im Kricgsministerium einen gewißen Widerstand f-nd. Gleichzeitig wird auch gegen den Kriegs minister Grandi gearbeitet. Dieser trat in das Kabinett Salandra mit einem verhältnis mäßig bescheidenen Programm ein, nachdem General Porro das Kriegsportcfeuille abgelchnt hatte, da seine weitgehenden Forderungen auf Wioerstan-d aus finanziellen Gründen gestoßen waren. Auch macht man Grandi den Vorwurf, daß beim Ausbruch des Bölkerkrieges die Bestände in den Maga zinen Lücken aufwiesen, obwohl der Premier. Minister Salandra Anfang April in der Kammer feierlich versicherte, daß die Bestände in Ordnung seien. Die Verhandlungen gegen die Mörder von Lcrajewo. Ueber den Beginn der Verhandlungen gegen die Mörder des Erzherzogs Franz Ferdinand und Ge mahlin meldet das „Neue Wiener Tagblatt": Die 37 Druckseiten umfassende Anklage ist vor einigen Tagen den Angeklagten, 25 Personen, vorgelesen worden. Dce Anklage lautet auf Hoch verrat, denn aus dem in der Untersuchung ge sammelten Material gehe hervor, daß die Er mordung des Thronfolgers nur ein Mittel für andere hochverräterische Ziele sein sollte. Die Verhandlung dürfte drei Wochen dauern. Vie Staatsmittel süc Ostpreußen. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" schreibt: In der Presse wird von dem Gerücht Notiz ge nommen, daß von der Staatsregierung bei der be vorstehenden Landtagsragung 15 Millionen Mark sür die Unterstützung Ostpreußens gefordert werden sollen. Tatsächlich sind von der Staatsregierung alsbald 15 Millionen Mark zur Linderung der ersten Not in Ostpreußen bereitgestellt worden. Die beim Landtag zu beantragenden Mittel für Ost preußen werden sich aber ganz beträchtlich höher, nämlich auf mehrere hundert Millionen Mark belaufen. Eiserne kreuze. Das Eiserne Kreuz ist verliehen worden: dem Verwaltungschef beim Generalgouvcrncur von Bel gien, Exzellenz von Sandt, dem Oberleutnant der Reserve Amtsrichter Otto Woege aus Plauen, dem Stabsarzt Dr. med. Teske, dem Leutnant der Reserve Wilhelm Dunkel, Prokurist der Vozt- ländischen Maschinenfabrik, dem Oberleutnant und Brigadeadjutant der 41. Rekerve-Infanteriebrigade W Panse, dessen Vater sich 1870 dieselbe Auszeich nung erwarb, dem Stabsarzt Dr. W. Kayser, Entdecker des Paratyphusbazillus, dem Oberleutnant und Ordonnanzoffizier beim Stabe eines Reservckorps Ernst Mendelssohn-Bartholdy, Gesell schafter der Firma Mendels,obn-Bartholdy L Co., Berlin, dem Oberleutnant im Reserve-Feldartillerie regiment Nr. 18 von Uslar, ein Sohn des be kannten Wünschelrutengängers Landrats a. D. von Uslar, dem Leutnant der Reserve und Bataillons adjutanten Dr. jur. Werner Schmidt, Sohn des Geh. Kommerzienrats Schmidt in Altenburg, dem Fabrikbesitzer und Oberleutnant der Reserve Her mann Schilbach aus Greiz, dem Vizefeldwebel und Beamten der Dresdner Bank Max Graf, dem Generaldirektor der Hannoverschen Gummiwerke Ex zelsior W. Siercke, dem Direktor der Phönix-Stahl werke in Berlin F. Berger, beide beim Frei willigen Automobilkorps Dienst tuend, dem Oberarzt Dr. Hans Höne, Sohn des Geheimrats Höne im preußischen Kricgsministerium, dem Bizewachtmeister der Reserve und Beamten der Diskonts-Gesellschaft Stephan aus Berlin, dem Hauptmann Wilhelm von Malachowski, dessen Vater und Großvater 1870 und dessen Urgroßvater 1813 Inhaber des Eiser nen Kreuzes wurden. Wrs Vaterland gefallen. Wie aus Len Familiennachrichten der vorliegenden Ausgabe unseres Blattes ersichtlich ist, starben den Heldentod fürs Vaterland der Reierveleutnant im Reserve-Imanterir-Regiment 107 Referendar Karl Meier, oer Offiziersstellvertreter im Infanterie- Regiment 102 Felix Brachvogel, der Soldat im Infanterie-Regiment 106 Willi Schippel, der Kanonier im Feldartillerie-Regiment 77 Al fred Albrecht, der Offiziersstellvertreter im Re- serve-Infanrerieregiment 107 Gerhard Schützer. Die Firma Groß L To. zeigt den Tod ihres Beamten Peter Erin», Landwehrmanns im Infanterie- Regiment 107 an. Ferner starben den Heldentod fürs Vaterland der Major und Abteilungekommandeur im Feldartil- lerie-Regiment 12 Max Wilhelm Vent, der Leutnant der Reserve im Reserve-Infanterie-Regi- ment 106 Lehrer Paul Lors, der Leutnant beim Reserve Infamcrie-Regiment 106 Claudius von Samson-Himmel st jerna, der Nizcscldwebel- Offiziersaspirant im Füsilier-Regiment 40 Land. chem. Fritz Weltecke, der Gefreite der Reserve im Iägerbataillon 12 Alfred Frttzsch, der Gefreite der Landwehr im Reserve-Infanterie-Regiment 107 Paul Stengel, der Einj.-Freiw.-Gefreite im Infanterie-Regiment 106 Karl Heßler, der Ge freite im Infanterie-Regiment 134 Felix Stroh bach, der Gefreite der Landwehr Paul Otto Schneider, Polizei-Registrator zu Taucha, der Unteroffizier d«r Reserve In» Füsilier-Regiment Stud. phil. Martin Gräfe, der Land wehrmann im Reserve-Infanterie-Regiment 107 Max Lehmann, der Soldat im Karabinier- Regiment Friedrich Otto Tetchmann, der Soldat im Infanterie-Regiment 134 Willy Rasch, der Soldat Max Voland, der Gefreite der Reserve im Infanterie-Regiment 153 Paul Krauß«, der Hauptmann der Reserve im Reserve- Jnfanterie-Negiment 56 Friedrich Kamp mann, Ritter des Roten Adlerordens, der Kano nier Max Gotthold Strudel, Sohn des Stadtmllhlenpächters in Elsterberg, der Landesbau rat, Oberleutnant der Landwehr und Kompanie führer im Reserve-Infanterie-Rcgiment 66 Wolf- gang Weber, der Oberarzt der Reserve im In fanterie-Regiment .',5 Dr. med. Hanns Kogel au» Jena, der Hauptmann Herbert Franz von Weber, ein Urenkel des Komponisten Karl Maria von Weber, dessen «inziger direkter männ licher Nachkomme jetzt der Ururenkel Jürgen von Weber ist, der Leutnant Carlheinrich Frei herr von Hausen, Adjutant im Reseroe- Grenadierregiment 100, der Gefreite der Landwehr Kaufmann Reinhold Alfred Hertwig. Von der württembergischcn Offiziersfamilie von Haldenwang sind drei Mitglieder auf dem Felde der Ehre geblieben, und zwar der Regiments kommandeur Oberst Hermann von Halden wang, sein Bruder Oberst Otto von Halden wang und der Leutnant Artur von Halden wang. Ehre ihrem Andenken! weitere Meldungen. * Die schweizerische Regierung hat aus dem Bundesgebiet mehrere hundert Franzosen und Italiener wegen betätigter Spionage ausgewiesen. * Nach Meldung aus Mailand fordert ein ita lienischer Nachtragsetat für das Etatsjahr 1914 225 Millionen Lire für die Kosten der bestehenden Teitmodilisierung. * Der „Reichsanzeiger" veröffentlicht eine Be kanntmachung des Landwirtschaftsministers betr. das Verbot des vorzeitigen Schlachtens von Säuen. * Auf den Internierungsplätzen in der Provinz Schlesien sind bis zum 3. Oktober 65099 K rie gs- gefangene eingetiefert worden. An verwundete Kämpfer aus dem Osten, die in einem Berliner Lazarett untergebracht sind, ist, wie uns unsere Berliner Redaktion mitteilt, am Mittwoch als Antwort auf ihre Glück wünsche zu Hindenburgs Geburtstag eine Feld- postkarte eingetrofscn, die von des Generalobersten eigener Hand den Vermerk trägt: „Herzliche Grüße den verwundeten Kameraden und treuer Wunsch baldiger völliger Genesung, von Hindenburg, Ge neraloberst." Der Fährverkehr Gjedser-^-Warnemünde ist am Mittwoch wieder eröffnet worden. Deutsche- Aeich. * Staatssekretär Kraetke feierte am Mittwoch sein 50jähriges Dienstjubiläum. Aus seiner Bcamtenlaufbahn sind eine mehrmonatige Reise nach Amerika, die er 1879 zum Studium der dortigen Postverhältnisse unternahm, seine drei jährige Tätigkeit als Landeshauptmann von Neu» aulnea und seine wiederholte Tätigkeit im Auslande, besonders in Rußland und Aegypten, wo er wichtige postalische Verträge vorbereitete, her vorzuheben. Während der letzten 13 Jahre, in denen er an der Spitze der deutschen Postverwottung stand, erweiterte sich der Pflichten kreis der »ost wesentlich. Als wichtige Neuerungen, die unter seiner Leitung zur Durchführung gelangten, seien nur erwähnt: Die Einrichtung des Postscheck verkehrs, die Einführung der Posikredllbriefe, dis Ausgestaltung des Post- und Telegraphendienstes in den Kolonien, die Einführung von Brief- und Wochen- endtelegrammen, die Herstellung unterirdischer Fern sprechkabel auf längere Reichweite, die drahtlose Telegraphie, die Erweiterung des internationalen Kabelnetzes und des Fernsprechverkehrs. Letzte Depeschen und Fermsprrchrneldrmgerr. Ver deutjche höchstkommanöiererwe vor Antwerpen an -ie belgischen Soldaten. O Berlin, 7. Oktober. (Eigener Draht- bericht.) Die „Ncttivnal-Zettung" veröffent licht folgenden Nufrnf Beselers an die bel gischen Soldaten: „Belgische Soldaten! Euer Blut und Heil gebt ihr kcmesn'egS für euer geliebtes Vater- land, sondern für die Interessen Rußlands, für cm Land, daS nur danach strebt, seine enorme Macht auszudchnen, und vor allem für ein England, das in seiner Habgier diesen grausamen und noch nicht dagewcsencn Krieg heraufbeschworen hat. Von Anbeginn dieses Krieges an haben eure Zeitungen, die ttn Solde Frankreichs und Englands stehen, nicht auigehört, euch zu betrügen und euch über die Ursache des Krieges und den Ausgang der Gefechte zu täuschen. Sie tun es auch heute noch. Eure Armeebefehle be weisen cs, wie man euch betrügt. Mm, sagt euch, eure gefangenenKameraden wür- den gezwungen, mit gegen Rußland zu kämpfen. Euer gesunder Menschenverstand sagt euch, daß das unmöglich ist. Wenn der Tag gekommen sein wird, daß eure gefangenen Kameraden zurückkehren, werden sie euch sagen, mit welchem Wohlwollen sie behandelt wurden, und ihr werdet dann vor Scham er röten über die ungeheure Lüge. Jeder Tag des weiteren W i der stände s bedeutet für euch nicht wieder gut zu machende Leiden und Verluste, während ihr nach der Ueber- aabe von allen weiteren Leiden erlöst seid. Belgische Soldaten! Ihr habt lange genug für die Interessen der russischen Großfürsten und der Kapitalisten deS perfiden Albions gekämpft Eure Lage ist eine hoffnungslose. Deutschland, da- um seine Existenz kämpft, hat zwei russische Armsen vernichtet. ES be. findet sich kein russischer Soldat mehr auf deutschem Gebiet, und in Frankreich besiegen unsere Truppen den letzten Widerstand. Denn ihr zu euren Frauen und Kindern zurück- kehren wollt, so beendet diesen nutzlosen Kampf, der nur zu eurem Untergang führen -tzrm. Lim» w M glücklichen und vollständigen Arie, de ns genießen." die Engländer lenken gegenüber Sen Neutralen eia. Kopenhagen, 7. Oktober. Die „Berlingste Tidende" meldet aus London: Unter dem Schlagworte „England für die Englän der" entstand in der letzten Zeit eine Bewegung, alle ausländischen Waren fernzuhal- tcn. Nun hat sich eine Gesellschaft von an gesehenen Vertretern des Adels und des Handels. standeS mit der Aufgabe gebildet, die Engländer vor einer allzu großen Engherzigkeit zu warnen. Dabei wird lwrvorachoben, man müsse die größtmöglichste Rücksicht auf die In- dustrie der verbündeten Staaten und der neutralen Staaten nehmen, die in freund schaftlichem Verhältnis zu England stehen. Ausweisung öer Sozialiftenführrr aus Parks. Gens, 7. Oktober. (Eigener Drahtbericht.) General Galliens hat sämtliche Führer des so zialdemokratischen Arbeiterfyndikats, darunter mehrere Deputierte, wegen regierungsfeind licher Agitation in der Bevölkerung aus Paris ausgewiesen. (Wie erinnerlich hatte das sozialdemokratische Ar beitersyndikat gegen die Neubcfestigung von Paris protestiert und beantragt, Paris zur offenen Stadt zu erklären. Die Red.) In Allenftotn und pink. ANenkttin, 7. Oktober. lE i g. Drahtbericht.) Der Regierungspräsident v. Hellmann hat heute eine Fahrt nach Lyck unternommen, um dort Fest stellungen zu treffen. Der Gesundheitszustand unserer im Osten kämpfenden Truppen ist über Erwarten gut. Allen st ein hat sein altes Ansehen wieder angenommen. Auf haltlose Gerüchte hin, daß die Russen wieder im Vormarsch auf Gumbinnen seien, hat ein Teil der Bevölkerung die Strdt erneut verlassen. Grund zu dieser Flucht liegt nicht vor. Neif für eine Lachsalve. Köln, 7. Oktober. Der „Köln. Ztg." wird von der holläiidiick>cn Grenze gemeldet: Es ist in Antwerpen eine Adresse des russischen Parlaments an das belgische Parlament cingegangen, worin es heißt: In Rußland verfolge man mit grenzenlo jer Bewunderung den Hel. oenhaften Kampf, den bas belgische Heer gegen den freventlichen Feind führe. Man achte mit Spannung auf die Berichte über oie Selbstverleug nung Les tapferen belgischen Volkes. „Eure Taten , beißt es, „bringen die Heldentaten Eurer Vorväter wieder in Erinnerung. Euer heldenhaftes Ver halten ist das erste große Opfer, das gebracht werden muß, um die Welt vom blinden Angriff, von deutscher Wut und deutschem Wahnsinn zu er- lösen. Es lebe der tapfere belgische Löwe! Einig keit macht stark. Wenn Ihr den Sieg behaltet, dann wird auf den Trümmern des zufammengezogenen Bauwerkes an Stelle der Vorherrschaft, die Deutsch land anstrebt, Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit herrschen." Die „Kölnische Zeitung" bemerkt hierzu: Die Russen haben von Anfang an lächerliche Aeuße- rungcn von sich gegeben. Die eben erwähnte schließt sich den sonstigen Flunkereien der Moskowiter würdig an. Wäre die Zeit nicht so ernst, würde eine Lachsalve der ganzen Welt die Antwort sein. Meuterei in einem serbischen Regiment. Sofia, 7. Oktober. Die Zeitung „Utro" meldet; Unter der Mannschaft des 17. serbischen In fanterieregiments ist es zu einer Meu terei gekommen. Die Soldaten erschossen den Brkgadekommandeur B n d o n o w i c z, der sich gerade bei dem Regiment aushielt. Auch der Oberst Malevicz und zahlreiche Offiziere find erschossen worden. Die gegen das meuternde Regiment ge, sandten Mannschaften konnten nicht» ansrichten. Rvichstagsabfleordueter Ritter -f. Schönlanke. 7. Oktober. Der Reichstvgsckbaeord- nete des Wahlkreises Zcarnikau-Eolmar-Filehne, Gutsbesitzer Ritter sKons.j, ist heute mittag ge storben. Ritter hat ein Alter von 56 Jahren er reicht. Er gehörte dem Reichstag seit 1908 an. Vas Erdbeben in Sparta. Konstantinopel, 7. Oktober. Die Erderschllrte- rungen in der Gegend von Burdar und Sparta dauern fort. Nach neueren Nachrichten sind von 5000 Häusern Spartas 3000 völlig zerstört, die übrigen unbewohnbar. Die Totenzahl Spartas und der Umgegend beträgt 1500, damit wächst di« Gesamtzahl der Opfer auf über 4000. kirchliche Nachrichten. eadorkirch« L.-Kteinzschochrr). Freitag abd. 7 U. Kriegs- betstiinde mit onscklirßender Abrndmahliieier: Pf. Lohse. Thekla: Donnerstag abi>. 8 U. Lriegäbetstunüe: Pfarrer Liebster. — Köhra: Donnerstag ab!>. v»8 u. Kriegsbetstunde. — Rohrbach: Tonncrätag nchm. S U. Kriegsbetstunde. KKl.aooui » - r / . ' Hb- Unser« gestrig« Abendausgabe umfaßt 4 Seiten, die vorliegende Ausgabe 10 Seiten, zusammen . "" 14 Leiten. vauplschristleiter: Tr. Bernh. Weftenbererr. Verantwortliche Schriftleiter: für Politik Dr. Arn» Gönttzer; ' - die dandels»eitunz Walther Lchinbler: für Leipziger und sächsisch« Nngrlegendriteii Arnold gnnke; für Kunst, und Wissen schaft Dr. Friedrich Lrdrrcht: für Musik Engen Le«nitz; Bericht 8. -aarseld; sür die Reüe-, Bäder- und verk«hr<»eitun, Eechwl» M«tz«r. — Für den Anzeigenteil Setnr. Valfer. lyod«: Leipziger Tageblatt, «esellschaft mir beschränk«, vaftupg. - : Druck: yi'cher L Fürsten. < >> Sämtlich in Leivüa. * Anschriften sind nicht versinnlich ,u ndrr'si.'ren. sondern nn de« Beilag, die Redaktion oder tue öSeichaftästel!« dcs Leivsiger rogcblatte«. chesillschait mit beschrankter Saftung, ,u nchten. Unverlangten Manuskripten ist ftet» daä Siüch, »ocho deisufSgrz emal^^^ed N
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