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1Sl4. aler. dr: th. D!«flk ltert von jtndetsen. Moor, odl. ornel. Schroder. teyman» llenbrand lohwotd. ilchlcr. tenncr. ^benü-Ausgabe. 0-zug-pr-i,-- LL.'.kL wvnatUch I.2L m., vlerteyflhrllch s.7» m. ort Ser S«schäfl»st,Ur, unfern Ztltoten und Nu»gad»N«Urn adgrflolt: monatlt» iM..vtertet>SI>rU»r M. Durch unser« ««»»ärttsen ZNtalen tn» hau» grdrachl: monatlich S^S M., vlrrlrliahrNch 4^S M. l urch Str Post innerhalb Veutf». lanS» unS Srr Srutfchra Kolontrn monatlich l^o M., vierteljährlich 4.S» NI., ausschließlich postdrstrUarlü. prrt» Srr Einzelnummer io Pf. Sn Leiprig, Srn Nachbarorten uns Sen tvrten mit eigenen Ztitalrn wirS Sl« ftbenSausgabe noch am stdrnS Seo Erscheinen» in» Haus geliefert. /trntsblockd desRates urrddes polizeUurrtes der Strrdt Leipzig NrSaklloa unS «rschüftostrllr, ^ohannl.gaff» Nr.». o Zernsprech-flnschluS Nr. ISS«. I«S»Z unS I»»»«. ISS. Jahrgang für «»zeigen an» Leipzig unö Umgebung Sie ^H»A*iAekIprklfe» Ifpaltig» perttretlerr pf., Sie Ncklamrxiie I m., »on ou»a>ärt» SS Pf., Nrklomrn 1.20 M., Klein» Anzeigen Sirprtttzrtl» nur iS pf.b.w>eS»rh»l.Nad.,Nnz«igen von SrbörSen im amtlichen keil Sirp rttt» zrtl» »»Pf. chrfchäftaanzrigen mit plastvorschrtft >m prrtfr erhöbt. Rabatt nach ckarif. Vrllagrn: 0«samtaufl.5M.-a»rauf«n-auofchl.postgrdühr. «nzrtgen-finnahm». ^ohannisgasse», brt sämtlich»» > iaien Sr» Leipzig»» flagrblatte» unS allen stnnoncen-ExpeSittonen Sr» »n- unü itusl^nüe». vosLeipztgerragedlatt erscheint Werktag» rmal.eonn-u.Zriertagstmal, verlinrr NeSoklton: Sn SrnZetten 17, Zermprech-sioschluh: Hansa Nr. 4»7. L testen«, "ügge. Bild. oreutztsch- s lLrcn» Hermann Srave. jkgen 10. aS Must- 'renlk — ag: Tas Haus. cksi'. Nr. 498. Mittwoch, Sen so. Srplemder. 1914. englische; Ultimatum an den ^keltiven von AegMn. Gzenstochcui unter preußischer Oerwaitung. — Die angeblichen russischen 2iege in Galizien und in Ungarn. — Der tschechische Abgeordnete Alosatsch des Hochverrats angeklagt. — Auch die Serben verwenden Dum Dum-Geschosse. — Furchtbare Gleuel taten an deutschen verwundeten. Uhr: Elsaß. neijel. . »7051 «teNnux. 8 Ukr t". irrt NI. ,70»t nttLSvK Ott» Kriibcr. nspr. 1665. lvssvn, Kör» lllllß öeocks lsaters jIM. tleckn-I^oip7.ie. lt Lelprlx in tlen -tnkxaben geltliob. ipö l.eiprig. VoHi8!>5xieno. . t'reie lcitch- . XlirMoriuiu ls. ^Lliollktl^r !o. Verein kur l Uuttersebut? 60121 tvereln !' «tr.tltti 8V, Uhr: l«ng Anlräst« sind Lliii» binder njiiLeiM lhr: mmlung irr 24. ; während der es. Im« slim? m l Illr Klints irfteiW.s Hau» »hrstuhlbrrieh. >er brstrns rmpf. r Laden Nr. 1. tt Schweinefleisch. flindfleitch. lelfletsch. Kohlrabi mit Nindfl. , mit Zucker uLimt. nat neit Pökelfleisch, .mit Wien-Würftch. »st. mit Ispfbratrn. Vie Küssen in vatiLien una Ungsrn. Wie wir aus verschiedenen Zu- schriften und 'Anfragen ersehen, hat oie in unserer Morgencinsgabe ve.ö^entliun^ Mel dung uder Gefechte ocr öst.re.ichts^en und deutschen Truppen „detdersens o.r Weichsel" und über den Zusammenstoß inir russischer Kavallerie bei Biecz insofern über raschend gewirtl, als uiau sich oie Stellung der Oestcrreicher Weiler östlich dachte und der Meinung war, das; die Festung Przen.yst der Hauptpnntt dieser Stellung sei. Man schliefst nun aus der neuen Meldung auf seither un- bmannt gemiedene ^rsmge der Russen. Even,o werden Vie '.«iachrlcyten uver oas Vordringen der Russen durch die Karpathen, die Gefechte am Us'socker Passe im Komitate Uny und bei Tvronya im Komitate Maramaros übel ge deutet. Wir können zur Klarlegung der Sachlage nur nochmals auf die Angaben des österreichischen Prefsequarlters mrwei,en. Wenn wir sreiUch oie russischeii Meldungen zu Nate ziehen wollten, so würde nichts übrigbleiben, als an groß artige Erfolge der Nüssen zu glauven, oder sie zum mindesten für wahrscheinlich zu halten. Tann wäre es ausgemachte Sache, oag Przemhsl in den Händen der Nüssen ser oder jeden Tag genommen werden könne. Dann wäre das Heer Tantls sozusagen von der Vitostäcye verschwun den und das Heer Ausfenbergs weit abgeorüngt und General Iwanow unbehindert aus dem Marsche nach Kratau, im Süden aber ständen die Nüssen nicht nur am Westabhang der Kar pathen, sondern bereits mitten in Ungarn. Nun ist ja richtig, daß in den Meldungen des österreichischen Generaistabs gewisse Lüacn sind, allein zu verwundern ist das nicht, da man guten Grund hatte, nicht vorzeitig die neue Stellung der österreichischen Truppen genau zu bezeichnen. Wären aber die russischen Mel dungen auch nur annähernd richtig, so hätte man unmöglich solche Mißerfolge verschweigen können; man Hütte die eigenen Augaven so oder so berichtigen müssen.' Aus diesen Anga ben geht aber nach einer Zusammenstellung der Wiener „N. Fr. Presse" folgendes hervor: „Der amtliche Bericht vom 12. Leplemoer har gesagt, daß die Armeen in einem guten An schnitt versammelt und für weitere Operationen berettges.ellt würden. Die vollständige Ausfüh rung dieser amtlich bekanntgegebenen Absicht ist sogar von gegnerischer Seite zugegeben worden. Was der Stellvertreter des Ehess des Genral- stabs Generalmajor v. Höfer amtlich mitge- teilt hat, wurde ausgeführt, und schon am 19. September wurde verkündet: Die Neugruppie rung des Heeres auf dein nördlichen' Kriegs schauplatz ist im Zuge, und am 20. Septemoer wurde amtlich mitgetcilt, daß die schon am 12. Septemvcr angetündigtc Versammlung der Armee durchaus freiwillig erfolgt sei, was sich schon damit beweisen lasse, daß sic der Gegner nirgends zu stören vermochte oder zu stören versuchte. Berichte über angebliche Erfolge an der Sanlime seien ganz unwahr." Seit der Schlacht bei Lemberg, nach der das österreichische Heer, bekanntlich ohne ge schlagen zu sein, den Rückzug antrat, vergingen 17 Tage. Wären die Russen mährend dieser Zeit so siegreich gewesen, wie ihre Meldungen behaupten, so müßtest sie längst vor der neuen österreichischen Stellung angelangt sein und es wäre zu schlachten gekommen, deren Lärm weit genug vernommen worden wäre. Man kann falsche Drahtnachrichten verschicken, und die Russen verstehen sich darauf ebensogut wie ihre Verbündeten; aber Schlachten lassen sich nicht schlagen, ohne bemerkt zu werden. Nicht viel anders wird man die Erfolge der Russen in den Karpathen zu bewerten haben. Es handelt sich um Streifzüge und Plänkeleien, die, wie man in Wien behauptet, keine Bedeu tung haben. Sie stehen nicht im unmittelbaren Zusammenhang mit den Vorgängen auf dem eigentlichen Kriegsschauplatz, und allen Auf- bauschereien steht die amtliche Mitteilung ent gegen, wonach die Russen mit diesen Vor stößen nirgendwo einen dauernden Erfolg er zielten. Damit müssen wir uns vorerst zufrieden geben. Wichtiger als diese Plänkeleien ist die Tatsache, daß deutsche Truppen aus dem galizisch polnischen Kriegsschauplatz erschienen sind und bereits nördlich der Weichsel erfolgreich ein griffen. Wie wir schon in unserer ersten Besprechung der gestrigen Meldung über die Kümpfe an der Weichsel andenteten, handelt cs sich um gemeinschaftliche Maßnahmen nach einem sicherlich wohlvorbereiteten Kriegsplan. In dieser Gewißheit fchließt auch der betannte Wiener Schriftsteller und Geschichtschreiber Heinrich Friedjung eine Betrachtung über den seit herigen Gang der Kriegsereignisse mit den Worten: „In zuversichtlicher Voraussicht neuer glorreicher Lehrungen deutscher Heeresteile im Osten — gleich dem Schlachtendonnerwetter Hindenburgs — har die österreichisch-ungarische Armee in Westgauzicn ansgeharrt, bis wie bei Waterloo der sehnsüchtig erwartete preußische Bundesgenosse im richtigen Altgenblick erschien, um au der Niederwerfung des gemeinsamen Feindes entscheidend tcilzunchmcn." Englisches Ultimatum an öen Kheöive. Die „Frankfurter Zeitung" meldet aus Konstanti nopel: England übermittelte dem Khedive von Aegypten das Ultimatum, Konstantin nopel innerhalb 48 Stunden zu verlassen. Nach dem bisherigen Auftreten Englands in Aegypten kann diese Meldung nicht sonderlich über raschen. Die englische Regierung hat in den letzten Wochen wiederholt Anordnungen in Kairo getroffen, nach denen es scheinen müßte, als sei Aegypten bereits völlig zu einer englischen Provinz herabgcdrückt worden, als habe die Türkei dort überhaupt nichts mehr zu sagen. Der Khedive hat von Konstanti nopel aus, wo er sich gegenwärtig aufhält, Einspruch gegen verschiedene Maßnahmen der Engländer er hoben, so ganz besonders gegen die Mobilisierung, die von England für Aegypten vollständig verfügt worden war. Natürlich vergebens! Die Folge dieser Spannung war, daß der Khedive ankündigte, er werde nicht nach Kairo zurückkchren. Fetzt richtet nun die englische Regierung an den Khedive die befristete Aufforderung, Konstantinopel zu verlassen. Schon dieses Ansinnen bedeutet eine neue Demütigung für Abbas Pascha. Es ist zu erwarten, daß er Englands Verlangen nicht erfüllen wird, weil er sich der Hilfe der Türkei sicher weiß. Damit ist aber der Krieg zwischen England und der Türkei sehr nahe gerückt, und in Aegypten ist stündlich eine ernste Empörung gegen die englische Herrschaft zu erwarten. Zur Verhaftung -es SriiMer Sürger- meifters. Zu der erneuten Verhaftung des Brüsseler Bürger meisters Max wird der „Kölnischen Ztg." gemeldet, daß diese wegen der Weigerung des Bürger meisters erfolg.e, den eingegangenen Verpflichtungen für Bezahlung der eigenen Gutscheine nachzukommen Tie Weigerung beruhe offensichtlich auf bösem Willen. Der Bürgermeister habe kein Geld herbeischaffen wollen, weil er, wie jo viele Brüsseler, den erlogenenSiegesnachrichten glaube, wonach die Deutschen in Nordfrantreich geschlagen und vor den Franzosen auf dem Rückzüge wären. Ter Bürgermeister habe sich in den letzten Tagen einem Mitglied des Brüsseler Schöffenkolle giums gegenüber in diesem Sinne geäußert. Lzenstochau unter preußischer Verwaltung. Zn Czenstochau, wo sich bereits im August deutsche Truppen gezeigt haben, ist, ähnlich wie in Suwalki, preußische Verwaltung eingesetzt. Nach der „Schlesischen Voltszcitung" ist oort folgen der Anschlag veröffentlicht worden: Im Auftrag des stellvertretenden Generalkom mandos habe ich am heutigen Tage dieVerwal- tung des Kreises Lzenstochau über nommen. von Kries, Königlicher Landrat. Landrat Dr. v. Kries war bisher Landrat in Filehne in Westpreußen. Wenn in Czenstochau schon preußische Zioilverwaltung eingeführt wird, so ist dies ein Beweis, daß die deutschen Truppen weit über diesen Orr hinaus vorgedrungen sein müssen. Belgiens schwierige Zinanzlage. Lloyd-George sagte nach Meldungen aus Rotterdam in einer Rede zu Criccieth, daß die belgische Regierung für Munttionskauf wie für militärische und administrative Zwecke keine Geldmittel mehr gehabt habe wesaalb je zehn Millionen Pfund Sterling l200 Millionen Mark» von England und Frankreich aufgebracht worden wären. Belgien muffe wahrscheinlich noch weiter unterstützt werden. Furchtbare Greueltaten an deutschen verwundeten, vvli). Großes Hauptquartier, 30. September. Der Generalstabsarzt der Armee und Chef des Fcld- sanitätswesens v. Schjcrning hat dem Kaiser folgende Meldung erstattet: Bor einigen Tagen wurde in Orchies ein Lazarett von Franktireurs überfallen. Bei der am 24. September gegen Orchies unter nommenen Strasexpedition durch das Landwehr bataillon Nr. 35 stieß dieses auf überlegene feind liche Truppen aller Gattungen und mußte unter Verlust von 8 Toten und 35 Verwundeten zurück. Ein am nächsten Tage ausgesandtes bayrisches Pionierbataillon stieß aus keinen Feind mehr und sand Orchies voy den Einwohnern verlassen. Am Orte wurden 2V beim Gefecht am vorher gehenden Tage verwundete Deutsche grauenhaft verstümmelt aufgesunden. Ohren und Nasen waren ihnen abgeschnit« ten und man hatte sie durch Einsühren von Sägemchl in Ni und und Nase erstickt. Die Richtigkeit des darüber ausgcnommenen Befundes wurde von zwei französischen Geistlichen unterschriftlich bestätigt. Orchies wurde dem Erdboden gleichgemacht. Orchies ist eine kleine französische Ortschaft im Departement Nord an der Eisenbahn Valenciennes— Lille. Eine Stilblüte -es „Matin*. Der Mitarbeiter des Mailänder Sozialisten blattes „Avanti" in Bordeaux bespricht die Hand habung der Zeitungszensur in Frankreich und zitiert den Pariser „Malin", der offen zur Ermor dung der deutschen Gefangenen auf fordert, während die Zensur den Tadel der „Humanite" über solche Roheit gestrichen habe. Der betreffende Satz des „Malin" lautet nach dem „Avanti" wörtlich: „Und kein Mitleid in den nächsten Kämpfen, wenn wir diese nichtswürdigen Verbrecher wider das gemeine Recht in unserer Gewalt haben wer den, aus denen Wilhelm II. vielleicht seine Leibwache gebildet hat, die aber wert sind, abgeschlachtet zu werden wie die Schweine. Ganz Frankreich würde einen un- widerstehlick-en Protest einlegen, wenn es glauben oder fürchten könnte, daß man es mit derartigen Gefangenen belästigen möchte. Sie sind keinen Pardon wert, sie müssen nicdergeschlachtet werden wie wilde Tiere." Der Korrespondent des „Avanti" gibt weitere Beispiele für seine Meinung, daß das französische Volk immer mehr in die Gewalt der „Reaktionäre" verfällt und daß schon deshalb die italienischen Sozialisten nicht an die Seite Frank reichs treten können und Italien unbedingt an der Neutralität festhalten müsse. Diese Sätze des „Matin" wollen wir uns merken, wenn wieder einmal an festlichen Tafeln schwung volle Reden auf sie Kultur und Zivilisation der „xr.'mcko Nation" gehalten werden. Der er/le Mobilmachungstag -er Franzosen. Der „Tägl. R." wird geschrieben: Bei den Ge fangenen von M au beuge wurden vielfach die französischen Einberufungsorders ge funden, die vom 1. August stammen. Der erste Mobilmachungsag war bei uns der 2. August. Die Franzosen behaupten, lediglich infolge unserer Drohungen ihrerseits mobil gemacht zu haben. Vas Frankreich an Sol-aten einstellt l München, 30. September. lEig. Drahtber.) Eine Anzahl französischer Gefangentrans porte mit der Bahn erregte in Nürnberg auf dem Hauptbahnhof großes Aufsehen. Es waren einige hundert Mann gefangene französische Soldaten imAlter von kaum 14 und 15 Jahren, die zufolge Aufforderung ihrer Schul behörden sich zum aktiven Heer hatten anmelden lassen und in die aktiven Regimenter eingestellt worden waren. Auch in Würzburg passierten mehrere Züge von 14- und 15jährigen gefangenen französischen Soldaten die Station. fluch -ie Serben verwen-en Vum-Dum- Geschoste. * Wien. Wie die Kriegsberichterstatter der Zei tungen vom serbischen Kriegsschauplatz melden, wurden bei den letzten Kämpfen an der Save den serbischen Gefangenen mehrere hun dert Originalpackungen von Dum-Dum- Geschossen abgenommen. Die Gefangenen be kundeten, daß die serbische Armee erst nachträg lich mit dieser Munition versehen worden sei. Die Originalpackungen trugen englischen Fabrik stempel. Klofatsch -es Hochverrats anxeklagt. Prag, 30. September. <Eig. Trahtm) Wie Sie t chrchi^ckien Blatter melden, wurde gegen den seit vier Wache» in Haft lufiudlichen tschechischen Abzeoröueten Klofalsch das Hochverrats verfahren formell eröffnet. Tie Unter- snchnngSatte lautet gegen Kloiatsch und vier Ge nosst«. Tie B e »Haftung von zwei weitere« Abgeordneten, die privat gemeldet war, ist bisher amtlich noch nicht be-tätigt Englan-s Unzuftie-enheit mit -er bulgarischen Neutralität. Sofia, 30. September. Die „Kambana" ver öffentlicht den Brief einer angesehenen bulgari schen Persönlichkeit aus Mazedonien, worin es heißt: Was will Buxton heute in Bul garien? Ist er nicht zufrieden damit, daß er den Krieg der Balkanstaaten gegeneinander entfachte? Buxton war vor dem zweiten Balkankriege in Sa loniki, wo er die Griechen gegen die Bul garen aushetzte, später in Kleinasien, um die Armenier aufzuhetzen. Im August 1913 schrieb ein bulgarischer Notabler an Buxton, daß sich das Bal kankomitee für die Menschenrechte Mazedoniens ein setzen möge. Darauf antwortete Arthur Simons im Auftrage Buxtons, letzterer bedauere, im Augenblicke nicht helfen zu können, hoffe jedoch, daß in Maze donien bald der Frieds einziehen werde. Die „Kam- bana" erfährt, daß Buxton bei einem Ausfluge nach Neubulgarien die dortige Bevöl kerung ausforschte, ob die Regierung Vor bereitungen für die Mobilisierung getroffen habe, wobei er erzählte, daß Grey mit der Politik der bulgarischen Regierung unzufrie den sei. Bulgarien müsse seine Neu tralität auf geben, um die Hilfe der Tripel entente zu erlangen. Lin Subenstück -es Generals Shilinski. Nach einer beim Kriegsministerium ein gegangenen telegraphischen Mitteilung des Armee-Oberkommändos der 8.Armee liegt dieser ein Original-Befehl des russischen Generals Shilin iki vor, in dem vor Benutzung von Brunnenwasser gewarnt wird, da bei der deutschen Armee bei Koch hergestellte Cholera bazillen mitgejührt werben. Man könnte über diesen blödsinnigen Schwindel lachen, wenn er nicht von der perfiden Absicht eingegeben wäre, den russischen Bolkshaß gegen unsere Truppen wachzurufen. Darf dochder Lügengeneral von der Unwissenheit der Massen des russischen Volkes erwarten, daß sie jenen Schwindel für bare Münze nehmen und sich nicht fragen, in welchem Maße die deutsche Armee sich selbst schädigen würde, falls sie die Brunnen mit Cholerabazillen verseuchte. Eine derartige Spekulation auf die Unwissenheit der russischen Volksmassen mag echt russisch jein, bleibt aber als niedrige Verleumdung des deutschen Heeres deshalb nicht weniger ver ächtlich. Nußlan-s gefährlicher Zreun-. Wien, 30. September. Die Korrespondenz „Rund schau" meldet: Die Errichtung neuer japanischer Konsulate erregt in nationalistischen Kreisen in Petersburg die Besorgnis, Japan werde seine Bunvesgenoffenschaft in diesem Kriege dazu benutzen, um die Blicke Rußlands von Ostasicn abzulenken und sich bis hart an dir russisch-sibirisck^e Grenze vorzuschie- den. Japan sei für Rußland als Freund gefährlicher denn als Feind.