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»urd vonnkkgksg, ürn 1. vktover. lSl4 »r. 4SS Zrntsblott desRoctes und despoU-euuntes der Stadt Lewrur N-4«rn»« »ch Ur.». * I«uf»r»<h-N»schU>S Sr i»»«. >4«4» «t >*»44. morgen'Ausgabe. 0.,vg«vr«>,.: LW^LMrLirLLLL! I.» »IrrtrlltdrU» ».7» M. S»> »er «»«chastsfteUe, misrr» ii„ nn» MnngadeNrUe» «vgetznlt« »eaotltch > M., vi-rc-yührUch Z M. ch nnser« nn,i»«rtt«»n Mol«, in» -nu» grdrnchtr »nnnMch ». ntrrt,Is»»r«ch 4^» ». l nrch »»e vnft: Um«h«l» »uttfch- >« nn» »rr »rutsch«, ttelrnt«, «nnntlsch t^» M., »t»r«»t,»drNch «., «neschNr-Nch postdestrUaet». prel» »« Oazrlnununrr >» Vs. »en Nachiererte» n«»»rn Drte» »N ,ig«u« Mel«, Mr» Mdrn»«u»,ade n»ch »» stden» »en «rschetn«,» la, »«« «llesert. lö». Jahrgang sw^tzeepr^se: »NN «newirt« 7» Pf.. 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In Elsatz-Lothringeu stieß der Feind gestern in den mittleren Vogesen vor. Seine Angriffe wurden kräftig zuriiekgeworfen. Vor Antwerpen find zwei der unter Feuer genommenen Forts zerstört. Vom östliche» Kriegsschauplatz ist noch nichts Besonderes zu melden. Fünf neue Opfer der „Emden". — Offenes Wort an Italien. — Armeebefehl des österreichischen Gberkommandanten. — Die Lage in Galizien ist günstig. — Ein Zeppelin über Bjelostok. — Die Not Serbiens im Wachsen. — Kämpfe bei Tsingtau. — Die „Ruinen von Hamburg". „Vie eia» Ratte im 4»ch." Hs Der enalische Marinemimster Herr Ehurchtll hat keine guten Tage. Man setzt ihm von allen Seiten zu. Man ist unzufrieden mit ihm. Und jeden Tag wird man'unzufriede ner, jeden Tag bereitet ihm die i«n sonst so wohlgesinnte Presse einen großen Aerger. Diese Stimmung har sich gegen ihn seit djr Vernich- § Kreuzer in den ho.länsischen Ge- 'che Untcrseechot „v 9" gesteigert. Ttr englische . ' : und verlangt irgend, eme - Angriffe stehen unter dem Zeichen „U S". La, was kann er für „U 9"? Was kann er dafür, daß die englischen Befehlshaoer nicht besser aufpaplen? C-> ,oa za wi.der Vorkommen. Dennoch wird sich Herr Churchill als ehrlicher Mann sagen mü,sen. daß er an der gereizten Stimmung d^s englischen Holles nicht ganz unschuldig ist. Wenn rym das indes noch nicht klar geworden fern sollte, so braucht er nur zu lesen, was der angesehene MarincjchriitsteUcr Archibald Kurd im „Daily Telegraph" zum besten gibt. Er ist nänuiey so uni^^nch, dar an »u erinnern, daß Churchill vor kurzem gesagt hatte: Wenn die deutsche Fwcte nicht heraus käme, um zu kämpfen, würde sie wie eine Ratte aus dem Loch gegraven werden. Aber, meint der Marinefachmann, das Ausgräber» lasse auf sich warten. Das Loch werde eben durch Küsten geschütze, Seeminen und Unterseeboote zu «gut > rteidigt, womit Herr Churchill offenbar nicht rechnet habe. TÄs „Ausgraben" könne tat- ' hlich jetzt zu einem großen Wagnis werden. e nun, wenn auf dieses Ausgraoen ganz ver- »tet werden müsse, Vie deut,che Marine aber isahre, ihre Unterseeboote ausfliegen zu lassen, bald da, bald dort englische Schiffe aus Grund zu schicken. „Darf das geduldet wer. oen?" ^ragt Herr Archibald Kurd Herrn „Darf das geduldet werden?!" Die Frage stimmt nicht ganz. England duldet das nicht die deutsche Marine rut etwas, was die eng lische Marine nicht hindern kann, oder wenig stens seither nicht zu verhindern verstand. Las ist der Witz des Krieges. Wie sang der alte Straubinger in seinem treuherzigen Handwerks, bursckenlied: „Die Franzosen, die schießen so in- Blaue hinein — und denken nicht, daß da hinten auch Menschen konnten sein!" Herr Churchill Hut eben, wie leider schon >o oft, bei fei nem freundlichen, der deutschen Marine gewid meten Bilde von der „Ratte im Loch" den Mund zu voll genommen, und darum ist er selbst schuld, wenn er jetzt für die allgemeine Enttäuschung in Anspruch genommen und verant wortlich gemacht wird. Enttäuschung Rr. „U 9"! Er hat eben nicht bedacht, daß dieses von ihm so glücklich gedacht« Bild von der öffentlichen Meinung angewandt werden könne am — di« englisch« Flotte und daß diese- Bild dann allerdings nach Lage der Dinge außerordent lich zutreffend gefunden würde. Run will er aber etwas tun, um die erregten Gemüter zu beschwichtigen. Wie wir gestern nach schwedischen Blattern mitteilten, hat die Ad miralität zwar einen Angriff auf die deutsche spotte für unsinnig erklärt: e- ist also nicht- mit dem Au-graoen; aber in der Nordsee soll eine ,Fk azzia" veranstaltet werde». Ma« will «rfräumen mit all dem lästigen kleinen Ge bücht, da» sich da nicht nur tag-über, sondern sogar auch „nachtschlafender Zett" herumtretbt. Ja, es wird sogar angekündigt, daß man nicht zurückfchrecken werde, die deutsche Rordseeflotte also besagt« Ratte, mit Scemmen einzukreisen, was man seith«r aus Gründen ver Menschlichkeit unterlassen habe! Ei, da haben wir sie ja wieder in ihrer ganzen Herr lichkeit — die englische Moral! AuS Gründen der Menschlichkeit! Warum nicht gleich di« tückischen Unterseeboote, eine Cr- indung, die sich allerdings die englische Marine rüher aneignete als wir, für unmoralisch er- lären! Und di« Zeppeline, diese fabelhaften Ungeheuer der Luft! Alles, was den Engländern nicht gefällt, ist unmoralisch! Die Dum-Dum- Geschojse aber sind moralisch, sie sind den eng lischen Soldaten und Offizieren „aus Gründen der Menschlichkeit" mitgegeben worden. Zwei gefangene englische Offiziere, der eine mit dem Titel eines Adjutanten des Königs von England, haben in Torgau nach eigener Niederschrift be zeugt, daß ihnen abgeplattete Geschosse geliefert wurden. Das steht fest; es steht aber auch fest, daß jene Menschlichleitsanwandlunp des Herrn Churchill und seiner Admiralität ertel Heuchelei ist. Das englische Volk, das so viele Helle Köpf« und gewiß auch viele ehrliche Menschenfreunde sein eigen nennt, müßte sich von Rechts wegen schütteln vor Abscheu. Warum läßt es seinen Namen schänden, seine Moralbegrüfe vor aller Welt durch solch scheinheiliges Getue herab setzen? Versteht es sich selbst nicht mehr? Ist England ganz dumm-dumm geworden?! Li» offenes Wort an Italien. Wie«, 30. September, lieber die Unterredung, die Winston Churchill unlängst dem Londoner Korrespondenten des „Giornale d'Italia" ge wahrte, schreibt ein österreichischer Staatsmann dem „Neuen Wiener Tagblatt": Was Churchill von Italien als dem Bundes genossen Oesterreich-Ungarns und Deutschlands ver langt, ist nichts Geringeres als die italienische Unterstützung de» gegenwärtigen Krie ges, und er bietet Italien, genau besehen, dafür nicht mehr al» das Versprechen, daß es den bis herigen Besitzstand im Mittelmeere behalten soll. Die Werbung um Italiens Liebe und Beistand ist so dringlich, daß der klare italienische Verstand daraus allein di« Folgerung entnehmen wird, daß sich di« West möchte bei weitem nicht so wohl und geborgen fühlen, wie sie sich und andere» einreden möchten. Ist es das Bewußtsein der Stärke, da» England und Frankreich in aller Welt, bei Gelben, Braunen und Schwarzen nicht minder al» in beleidigender Gleichstellung bei Weißen um Hilfe ausschauen läßt? Bilden dir vereinigten eng- lischen und französische« Mittelmeerflotten wirtlich eine so unüberwindlich« Schicksalsmacht, wenn Chur chill klagt, solang« die österreichisch-ungarische Flotte die Häfen nicht verlast«, könn« «an ihr nicht» an haben? Weder im Mtttelmeer noch in der Nordsee habe» di« vielgerühmten Eeestreit- kräfte der Weltmächte eine ihrer ziffernmäßigen Etärke nur Halbweg» entsprechende Leistung zu- «ege gebracht. Dabei konnte Churchill, al, er de« Journalisten seine Großsprechereien über die an- LberwindlK - britische Flotte entwickelte, nichts von dem Unheil ahnen, da, bald darauf drei Panzer- treu,er einem einzigen deutsche» Unterseabaate zum Opfer fallen tteß. Churchill sagte, England und Frankreich wünschen keine weitere Ausdehnung i« Mtttelmeer. Este hat«, was Pa tmmche», und »oll« da» Gut der anderen respektieren. Wie gütig! Italien soll also zufrieden sein, wenn man ihm im Mittelm«er über läßt, was es besitzt. Es wird ihm die selbst mörderisch« Politik zugemutet, daß es, los- gelöst" von seine« Bundesgenosten, den Umfang seiner Mittelmeergeltung von dem Belieben seiner bisherigen erbittertsten Rivalen und Neider bestimmen laste, die ihm noch während des tripolitanischen Feldzuges auf Schritt und Tritt Schwierigkeiten in den Weg legten. Das Italien versprochene Gleichgewicht im Mittelmeer be deutet im Munde des englischen Staatsmannes nichts anderes, als einen ewig unverrückbar«» Riegel vor jeder künftigen Entfaltung der Macht und des Strebens Italiens. Von den glücklichen Besitzern im Mtttelmeer kann Italien nichts anderes erwarten. Die Vorherrschaft im Mittelmeer werden ihm heute und in Zukunft natürlich nur die Ver bündeten gönnen, weil sie keinen Besitz darin haben und sogar ihren eigenen Vorteil darin erblicken. Auch Oesterreich-Ungarn ist wohl imstande, vermöge seiner Flotte, der Graf Tisza in den Delegation-m lange vor dem Kriege ausdrücklich die Aufgabe vor schrieb, solchem Streben Italiens mehr als platonische Unterstützung zu leisten. Churchill hat in seinen Aus führungen auch ein lockendes Wort über die Italiener Österreichs hingeworsen. Don der eben erfolgten Umwandlung AegyptensineineenglischeProvinzhat «r geschwiegen. Er war ehrlich genug, nicht einmal von der Abänderung der bisher gegen das italienisch« Element in Malta, Nizza und Tunis ge übten Entnationalisierungsmethoden zu sprechen. Noch vor kurzem haben es englische Staatsmänner für gut befrurden, dre Notwendigkeit der Existenz der Monarchie mit unwiderleglichen Gründen zu beweisen. Heute sprechen sie von einer Zertrümmerung der Monarchie, wie früher von einer Zertrümmerung Rußland» als einer eurv- päischen Friedensnotwendigkeit. Es müßte kein son derlich angenehmes Gefühl s«in, auf die Freundschaft einer Macht angewiesen zu sein, deren Staatsmänner den Gegenstand ihrer Sympathien und Antipathien so rasch zu wechseln vermögen. fünf neue Opfer cker „Lmüen". vld. London, 30. September. Die Admiralität gibt bekannt, daß während der letzten Tage der Kreuzer „Emden" im Indischen Ozean die Dampfer„Tumerico", „Kiuglud", „Riberia", und „Toyle" weggenommen und in Grund gebohrt und ein Kohlenschiff weggenommen hat. Die Bemannungen der Schiffe wurden auf dem Dampfer „Gyfedale" der eben falls genommen, aber freigelassen wurde, nach Colombo gebracht, wo sie heute früh eintrafen. Der wackere Kreuzer „Emden" wird von d:n Eng länder» bereits derliegende Holländer" genannt. RafH erscheint er, rasch «ledigt er ein englisches Handelsschiff und dann ist er wieder spurlos ver- mmunden. Za den sechs Opfern, die ihm vor längerer Zett znr Bente fielen, find nun »etter« fünf englische Schiffe gekommen. Mit Grauen werden die englischen Krämerieelen di« Verluste berechnen, die ihr« Hab gier :m Golf von Bengalen durch ein einzig«» deut sche« Schiff erleidet, und mit Stolz und Freud« grüßen wir die wagrmutige „Lind«»" und ihre tüchtig« Be satzung, die den Feinden in empfindlichster Weise zu Gemüte führt, was es heißt, dem deutschen Volk einen Krieg aufzuzwingen. Den deutschen See handel dachten die Engländer in ihrer gespreizten Ruhmredigkeit lahmzulegen. Gewiß, er ist ge- stört; aber noch viel schwerer ist der eng lische Seebandel getroffen, und schon stöhnt das geschäftstüchtige Krämeroolk auf unter der er drückenden Last. Für die Stimmung in England »st folgende Preßnachricht sehr bezeichnend: Bafel, 30. September. Laut „Nationalzeitung" bringen englische Blätter immer mehr Nachrichten über die Gefährdung des englischen Seehandels durch deutsche Kriegsschiffe. Di« „Daily Post" in Liverpool teilt mit, daß die Han delskreise bei der Regierung vorstellig wurden und verlangten, die englische Marine müsse di« größten Anstrengungen machen, um die deutschen Kriegsschiffe im Atlantischen Ozean weg zunehmen. In den „Times" klagen Kaufleute, daß die 200 gekaperten oder festgelegten und in 150 neutralen Häfen liegenden deutschen Schiffe fast ausnahmslos englisch» Ladungen an Bord hätten, worauf der englische Kaufmann nun vergebens warte. Rasche Abhilfe sei geboten, sei es, daß man die Schiffe mit englischer Be satzung weiterfahren laste oder fie an Neutral« verkaufe. „Westminster Gazette" weist auf die gewaltigen Schädigungen hin, di« der Einfuhrhandel mit gefrorenem Rindfleisch durch den Krieg erleid«. Die Highland Line werd« demnächst nicht mehr verkehren. Damit würden wöchentlich sechs Millionen Pfund ge frorenes Fleisch aus Argentinien fortfallen. Aehn- lich stehe es mit der Einfuhr aus Australien. Da» sei bedenklich, da viel Fleisch an die Truppen im Felde abgegeben werden wüste. Und diese Herrschaften wollten das Deutsche Reich aushungern! Wer weiß, ob dem bisher so stolzen Jnselreich nicht das Schicksal blüht, das die lieben Vettern so freundlicherweise uns zugedacht hatten. Hkmerbeledl -es Gberkommandanten -er öfferrelchisch-ua-ar. -irmee. vld. Wien, so. September. Der vberk-mme«- bant Erztzerz», Frte brich rrltetz eine» Armeebefehl, t« bem e» m «. tettzt: Cie Eiluatte« ist für ««» «nb für bas beatfche Heer günstig Die rnsstfche Offenste« t« Galizien ist t« Begriff gnsammenzubreche«. Gegen Frankreich fteßt eta nenergratzer Eie, bevar. A«f ben» valkankrteg-schanplatz kämp fe» mir gletchfaiw t» Ketnbeska»». -»»«re ll»r»tzr», Anlftanb, Gte»b »»» H»»ger«nst bebrsbe» »»fere Feinde im Aicke», mätzrmw Sie Moarchtt »nb bas »erb-»bete Lnttfchtanb einig »»» in Dar» ter L»»r»ßcht bafteßem »« Diese» «M frepentttch a»f,et»«i«e»e» »rte, »t» a» et» fteiretche» G»be b»rchz»timpfe». Dieser Armeebefehl de» Erzherzogs Friedrich ta» stätigt zunächst unser« Darlegungen »m gestrtzm» Abendblatt« über die militärisch« Laae. Es iZ die Gewißheit zu entnehmen, daß «e verbAnbmeu öfterrrichifchen und deutschen Truppen in Gali-tt»