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Abenö -Ausgabe. kür r»ip»>o UN» Vorort» «urck» unser» ardger VuAU^lvprnifn» un» Sp«oitrur«rmoltüglt» in» Kau» gebracht: uionottich I M.. »tertrUibrUch A.7S M. v»t S»r a«s»-N»st»U». unfern Zttlol»n unb ft«»gad»N»Urn adgekolt: monot»» l M..vtrr1»II<tbrltch r M. vurch unser» »»»«artig»» ZUialrn In» hau» gedracht: monatlich l^a M-, »iertrlfäbrlich » so M. »urGStePofl innerhalb vcuts»- la»-» unb der -»utsiSe» Kolonien monatlich IS« M., vtcrteliahrlich 4^» M., au»s<HU«-liih postd«NeUg,iü. Preis brr «ktnz».nummer >0 Pf. 2» 1rip?ig, Sen Nachbarorten unü Sen Grten mit eigenen Ziiialcn wir ble hbenSausgad« noch am »den- -es Erscheinens ii.s hau» geliefert. Nr. 515. Arntsbloctt des Portes und dcs polrZeüuutes der Stadt LerpIrg ReüaNIoa uaS »es«bSft»steU«i 1ohannl»gasse Nr.». * Zernsprech'hnschlu- Nr. >4»«, I404Z un» I4o»4. Arliss, Len S. Dklnber. ISS. Jahrgang findigen preise: von auswärts z- Pf., Nrklamen I.rs m.. Klein» flnzelgen ülrprtitzetl» our ropf.d.wi»ü»rhol.Nad, Nn,eigen oonvrkör-rn im omtliä>«n<srit-i«pr1it» zeilr -0 Pf »esckiciftson,eigen mit plahvorschrift >m Preis» erh-ht. Nadatt na<h Varis. Oeilagen: 0elainraufl.rM.-a»Vauf«nü ausfchl poNgiduhr. hat»ig<n--stnnabm»: lobannisgalse», bei sämtlichen j laien -«»leipzig»» Vagediattev unü ollen hnnoncca-Expc-itionen S»» »a- un- riuslan-e». Vas Leipziger Vagcdlatl erscheint werktags Lma>,Sonn»u.Zriertag»tmol. ücrltner Neüaklion: 2nöenZellen >7, Zcrn»preäi«nns«hlu8: Hansa Nr. 447 IS 14. Der neue russische Ausmarsch. Ncchrungsmittelnot in Russisch Polen. — Neue deiltsche Ktreitkläfte iiz Noldfrankreich. tilgen über die wirtschaftliche Tage Wiens. — Russische Propaganda in Rumänien. Sonntag, den 4 Oktober-, wurde aus dem Großen Hauptquartier gemeldet: Im Osten sind das dritte sibirische und Teile des 22. Ar meekorps, die sich aus d.in linken Flügel der über den Njcmen vordringenden russischen 'Armeen befanden, nach zweitägigem erbitterten Kampfe bei Augustow geschlagen worden. Uebcr 2000 unvcrwundete Gefangene und eine Anzabt Geschütze und Maschinengewehre wurden er beutet. Heute liegt, wie in unserer Morgen ausgabe berichtet, folgende Meldung des Großen Hauptquartiers vor: Im Osten erreichte eine von Lomsha anmarschiercnde russische Kolonne Lyck. Wir haben also leider mit einem neuen Einbruch der Russen in Ost preußen zu rechnen. Lyck liegt 17 Kilo meter von der russischen Grenze, 40 Kilometer von Augustow entfernt. Tie Entfernung zwischen der russischen Festung Lomsha am Rarcw und Lyck beträgt etwa 75 Kilometer. Wenn also Russen in Lyck stehen und von Lomsha gekom men sind, so handelt cs sich um einen Teil der bei Tannenberg geschlagenen Rarew-Armee, die am Narewflus; wieder gesammelt und ergänzt wurde, und von der nun eine 'Abteilung von Süden her über die deutsche Grenze geführt wor den ist, während unsere Hanptstcllung sich ostwärts bei Augustow - Suwalti befindet. Würde eS sich nur um einen ganz un bedeutenden Streifzug handeln, so würde dieser Vorstoß ebensowenig amtlich gemeldet worden sein, wie andere kleine Grcnzgefechte und Plänke leien, die selbstverständlich nicht abreißcn, für die Sachlage aber ohne Bedeutung sind. Es schmerzt natürlich, wenn wir jene Tat sache von dem Wiederauftauchcn der Russen bei dem schwer heimgesuchten Lyck mit den heutigen Betrachtungen mancher Berichterstatter Zusam menhalten, die auf Grund der Siegesmeldung von Augustow aufs neue die Zuversicht aus sprechen, daß nun erst recht die Russcngefahr für Ostpreußen ein für allemal erledigt sei. Tein ist leider noch nicht so. Tarin liegt für uns wieder eine Mahnung, mit solchen Schlüssen vorsichtig zu sein. Wir machen darauf aufmarksaan, daß in der ersterwähnten amtlichen Meldung, nämlich in der vom -1. Oktober, von dem linken Flügel „der über den Rjemen vorrückenden russischen A rmec n" die Rede ist. 'Also ist auch mit einem rechten Flügel zu rechnen, der weiter nordwärts in der Richtung auf Kowno stehen muß. Bei Augustow wurde demnach, was nicht übersehen werden darf, nur eine Teilschlacht geschlagen. Eine weitere Erläuterung ergibt sich aus einer russischen Meldung, wonach be absichtigt wird, zwischen den im Rorden, also an der ostprcußischen Grenze stehenden Truppen Rennenkampfs und den an der Weichsel stehenden Heeren bis hinunter zu der Front in Galizien die Verbindung herzustellcn und nach einem gemeinsamen Plane vorzugchen. Tas ist natürlich keine schreckhafte Ucberraschung, denn es war ganz selbstverständlich, daß wir, trotz der Riesenschlacht bei Lemberg seither nur mit den Anfängen des russischen Feldzuges zu tun hatten, und daß die Hauptsache erst noch kommen wird. Wie der „Matin" meldet, ist die russische Mobilmachung erst jetzt beendet; eine „dritte Armee" auf dem Marsche nach dem Zentrum Po lens; der Zar und der Gencralstab in Brest-Li- towsk. Ter russische Kricgsplan mag beschaffen sein, wie er will; jedenfalls kommt cs auf die Frage an, ob er noch durchzuführcn sein wird. Auf deutscher und österreichischer Seite hat man bekanntlich schon vor drei Wochen das Zusammenwirken der Streitkräfte eingelcitet, und die ersten Erfolge liegen bereits vor. Die russischen Maßnahmen, die von der „Times" freilich als überwältigend geschildert werden, treffen unS also nicht unvor bereitet. DaS Blatt kündigt eine gewaltige Schlacht im Osten an, wobei sich vier Millionen Mann gcgenüberstchen werden. Möglicherweise wird cs tatsächlich zu einem solchen Kampfe lominen, aber vorerst ist auch die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, daß die kriegerischen Ereig nisse sich anders gestalten — wie wir hoffen, zum Nachteil Rußlands. Vie militärische Loge im Westen. Bon Rittmeister a. T. v. Großmann. (Zur Veröffentlichung zugelassen durch das Oberkommando in den Marken.) Wenn nicht alle 'ecnzelcyen trügen, pcyen wir auf dem Haupttriegscheater, im Westen, vor einer Entscheidung. Ter groß angelegte llmgchungs- veriucy der Franzosen wäre der letzte Trumpf, den die Heeresleirung auszuspielen hatte; miß lingt dieser, so wüßten wir nicht, durch welche Mittel eine den Beroundeten günstige Lösung der Spannung herbeiznführen wäre. Tie gegenwär tige Kriegslage zwingt unseren Feinden die Ini tiative auf; wollen sic den französischen Boden säubern, so müssen sic uns angreifen. Dem gegenüber befinden wir uns m ungleich günstige rer Lage: wir haben Zeit, abzuwarten; mit iedem Tage weiter können für uns günstige Ereignisse reisen ^Antwerpen,, werden unsere Stellungen in der Front eher noch unangreifbarer, können wir unsere Ergänzungen an Mannschaft, Muni tion, Verpflegung nur noch sorgsamer regeln. Wir haben also durchaus keine Veranlassung, etwa in der Front anzurennen. Napoleon I. sagt: „Nicyts ist schlimmer, als angreifen zu müsse n"; die Franzosen müssen hier angreifen, wollen sie zum Endziel kommen. Also im hohen Norden des Landes liegt der Schlüssel zur Lösung; selbst ein Teilerfolg an der Maas oder in der Front wäre immer nur eine Nebenaktion — niemals die Entscheidung der Millioncnschlacht. Tic Front der Schlacht verlief bis zum 26. September in allgemein west-östlicher Rich tung in einer Ausdehnung von 200 Kilometer; an diesem Tage traten die ersten Anzeichen eines geplanten großen Umsassungsversuches unseres rechten Flügels in die Erscheinung (Bapaume); dieser wuchs sich immer mehr aus zu einer be absichtigten Bedrohung von Flanke und Rücken und erreichte am 30. September mit unseren! Siege bei Albert seinen Höhepunkt; hier betrug die FrontauSdLhnung bereits 250 Kilometer, um am 4. Oktober auf 300 Kilometer anzuschwellen «Lille». Mit dieser geplanten Umfassung wurde die Frontlinie gebrochen; die ^)rte Nohon und Roye bezeichnen den Schultcrpunkt: von hier verläuft die Linie ziemlich direkt nach Nor den. Tic Bedeutung dieses Punktes ist ersicht lich — hier könnte die Linie gefährdet sein! Roye unb die nördlichen Höhen von Fresnoy haben wir, nach hartem Kampf, fest in der Hand. Derartige strategische Umgehungsmanöver sind nicht ganz unbedenklich; nur eine bedeutende numerische Ueoerlegenheit berechtigt hierzu. Ob diese vorhanden wär? Wir bezweifeln cs. Tie Truppen hierfür scheinen in der Hauptsache der Front entnommen zu sein (strategische Armee reserve), vielleicht verstärkt durch Teile der Festungsbcsatzullg von Paris. Tas könnte sich später mal bitter rächen, wenn die Äugel ins Rollen kommt. Gegnerische und neutrale Stimmen fragen seil einigen Tagen verwundert, woher wir die Kräfte nehmen, um dieser Umfassung immer wieder zu begegnen? Nun, diese sind eben vor handen; sie beschränken sich am äußersten nörd lichen Flügel gar nicht mehr auf die Abwehr, sie greifen zu. Mit dem AuSgano dieser Aktion hier im nördlichsten Frankreich steht und fällt die Riesen schlacht des Weltkrieges — alles andere, auch die Kämpfe an der Maas, selbst Antwerpen und weiterhin selbst die Begebenheiten in Polen und Ostpreußen sind Ncbenaktioncn. Die Entscheidung im Weltkriege 1914 fällt in Nordfrankreich; wer hier Sieger bleibt, wird auch über kurz oder lang auf den anderen Kriegs, theatern dominieren. So der Schein nicht trügt, neigt kich die Wage des Sieges bereits stark zugunsten der deutschen Heere; solches fühlt sich auch bereits aus der Spräche der lctzttägigcn Be richte der Gegner heraus. — Antwerpen wird beschossen. Ter An- griff ist auf den inneren FortSgürtel ausgedehnt, nachdem auch das Fort Broechem in unserem Besch ist und die Belgier und eine englische Brigade auf die innere Linie zurückgcworfen wurden, unter Verlust zablrcicbcn Arttllcric. Materials; die beabsichtigte Beschieylmg der Stadt wurde dem Kominandaii.cn ungesagt, hierin liegt ein Akt d.w Ritterlichkeit. Tic eng lische E r i a p b r l g a d c ZOO OOi) Mann ?- kann das Schicksal der Stadt nichc abwendcn. Tas tonnten sich die Engländer eigenilich selbst jagen. Es ist die alte Geschichte: um ihren Beronndeten wirklich von Nutzen sein zu können, hätten sie gleich zu Beginn deS Krieges mit ganz anderen Massen auf dem Kontinent erscheinen müßen — das konnten sie aber nicht, und da ihnen solches bekannt war, hätten sie nicht erst Hoffnungen in dieser Richtung nähren soljen. Antwerpen. Rotterdam, 9. Oktober. Diele Berichte bezeichnen den Zustand als unhaltbar, da eine Gegenwehr fast unmöglich ist. Flüchtlinge erzählen, daß bei Ant werpen nur acht innere Forts noch nicht genommen sind, wozu die Forts kommen, die von der Stadt bis zu der holländischen Grenze die Schelde schützen. Der Gemcinderat hat den Beschluß gefaßt, Len Widerstand bis zum äußersten fort zusetzen. Ein Aufruf in der „Nicuwe Gazct" mahnt die Bevölkerung zur Ruhe, warnt, sich in Kriegs angelegenbeiten einzumischen, und erinnert, daß die Bevölkerung den Siegern Gehorsam schulde. Zur Wahrung der Rechte der Einwohner bleibe der Gemcinderat zurück. Ter Aufruf schließt: „Wenn die Besinnung verloren würde, sei alles verloren " Vas üie Antwerpener Zeitungen berichten. Dem „B. T" liegen die Antwerpener Zei tungen bis zum 5. Oktober vor, und man ersieht aus ihnen, wie das Bolt »clbü noch bis zu diesem Tage in Unkenntnis über die Lage der Stadt gelassen wurde. Betanntlich waren die ersten beiden Antwerpener Forts schon am bO September -um Schweigen gebracht worden, und am 5 Okto ber waren bereits die Forts Waelhem, Wavre St. Catherine, Koninghoyk, Lierre, Kessel und Broechem erobert oder augcr Gefecht gesetzt. Am 4. Okioder wußte das amtliche belgische Bulle tin nur zu sagen, daß die Situation „unver ändert" sei, und das Blatt „La Metropole" verspottet „die wenigen Pessimisten, die in unseren Straßen mit gequälter Seele und zitternden Beinen herumspazieren". Am 5 Oktober er Lhlte der Antwerpener „Matin" „mit wahrhafter Freude" seinen Lesern: „Die Deutschen mühen sich oer weifelt vor der Rethe ab Man hört nur unsere Geschütze, der Feind antwortete fast gar nicht. Seit sechs Tagen Haven die Deut- »chen nicht einen Schritt vorwärts getan." Und die „Metropole" oerlünder: „Die Deutschen zurück- geworien und geschlagen! Dec Tag hat für uns in denkbar glücklichster Weiie geendet." Und an der Spitze dieser Nummer steht in großer Schrift „Die englische Armee rückt an!" Dazwischen ein paar andere Nachrichten. Der englische Marineminister Winston Churchill, der den Antwerpenern einen Beruhigungsbesuch gemacht hat, hat erklärt: „Die Verbündeten halten Antwerpen und werden es festhalten!" Das wird aber wohl gar nicht mehr lange dauern. Vie Gefahr für Noröfrankreich. Zn „Aftenposten" schreibt deren militärischer Mitarbeiter über die Lage im Westen: „Es sicht hoffnungslos für die Belgier aus. Das ganze Land vom Feinde besetz!, sechs der stärksten Forts von Antwerpen in Schult geschossen, und der Rest der belgischen Feldarmee umzingelt. Hier scheint es auch nicht mehr die kleinste Chance zu geben. Man könnte versucht sein zu fragen, ob Antwerpen sich nicht ebensogut sofort als später übergeben sollte. Wenn Antwerpen sich nun übergibt, wodurch das deutsche Belagcrungshecr zur Verwendung für andere Stellen frei wird, so wird dies wahrscheinlich, falls diese Armee in Nordsrank reich disponiert wird, für die Situation hier entscheidend sein. Die Deutschen verfügen vor Antwerpen über wohl 200000 Mann. Man muß ebenfalls daran denken, daß außer der genannten Heeresstärke auch eine große Menge von deutscher schwerer Artillerie frei werden wird, sobald Antwerpen kapituliert. Neue deutsche Streitkräfte ia Nor-frankreich. Von der Schweizer Grenze wird der „Franks. Zig." gemeldet, daß Las von frgnzösischer Seite offiziell zugestandene Auftauchen einer neuen deutschen Arme« in Nordsrantreich auch in Paris den ernstesten Eindruck gemacht hat, weil cs das von den Zei tungen, so auch besonders vom „Petit Parisien" an gekündigte Gelingen einer Ueberflügelung des rechten deutschen Flügels unmöglich macht. Der „Petit Parisien" ermahnt in einem dringlichen Artikel die französische Bevölkerung zur Bewahrung der Einigkeit. Es müssen also doch Kund gebungen stattgefunden haben, über die die Presse nichts mittcilen dar'. Die Zahres- llasse 1915 wird noch einem Beschluß des Minister rats spätestens am l. November d. Z. in Dienst gestellt. §unkenstation auf üer Kathedrale von öorüeaux. Bordeaux, 9. Oktober. Wie gemeldet wird, wird zurzeit auf dein Turm der Kathedrale von Bordeaux eine F u n k c n st a t i o n von be trächtlicher Stärke errichtet. der siusfall in Sen pariser Finanzen. Paris, 9. Oktober Dem „Temps" zufolge sind drei Pariser Sladträte in Bordeaux eingetroffen zwecks Beratung mit den Ministern wegen des riesigen Ausfalls in den Pariser Finanzen. Die Arbeitslosigkeit verursachte Ausgaben in Höhe von 9 Millionen Frank monatlich. Ueberdies wurden 3 Mil li o n c n verausgabt für Frauen und Kinder Ein gezogener, bevor dec Staat cingriff. Seit August gingen z. B. die Erträge aus den Verbrauchssteuern und dem Octroi um fast 00 Prozent zurück. Daher droht ein r i e s i g e s D c f i z i t. Zn einer Sitzung der Handelskammer mit Vertretern von acht großen Syndikaten wurden die Transport- und Verkehrs schwierigkeiten besprochen, dcscndcrs die im Post dienst, und einmütig scharf lritisiert. Man sprach sich dahin aus, daß die Arbeits möglichkeiten vermehrt werden müßten besonders für Gebrauchsgcgensländc, wie Schuhwerk, Winterkleidung. Hemden, Strumpiwaren usw. Hin sichtlich der bisher größtenteils aus Deutschland kommenden pharmazeutischen Präparate wurde empfohlen, das Publikum auf die gl.'ichen französi schen unb belgischen Artikel hinzuweisen, jedoch nicht zu Mitteln zu greifen wie England bei den deutschen Patenten. Eine Riesenschlacht im Osten. Dec „Berlingckc Tidcndc" in Kopenhagen vom V. Oktober wird aus London berichtet: Die russischen Armeen find jetzt ausgestellt, um das tombinierte Porrücke,, gegen Deutschland zu beginnen, wozu die Ankunft des Zaren im Haupt quartier das Signal geben wird. Die russische Hauptarmee steht längs dem mittleren Teil der Weichsel. Der rechte Flügel hat mit Rennen- kampss Truppen Fühlung, die linke Flanle wird von den Armeen in Galizien gedeckt. Die Deutschen bereiten fick zum Kampf vor durch einen Vormarsch an der ganzen Front; sie haben den Rückzug der Oesterreicher zum Stehen gebracht und schnell die zersplitterten Korps in gemischte deutsch-österreichische Armeen neu for miert. Der militärische Korrespondent der „Times" schätzt die gesamten deutsch-österreichischen Truppen im Osten aus 88 Divisionen mit allen zugehörigen Reserven, und die Russen aus etwa ION Divisionen, die un unterbrochen durch neue Reserven vermehrt werden, die mit der größten Schnelligkeit zur Front geführt werden. Also werden etwa vier Millionen Mann in der kommenden Riesenschlacht einander qegenüberstehen. - Nahrungsmittelnot in Russisch-Polen. (Eigene D r a h t m c l d u n g.s Posen, ». Oktober. Aus den von den deutschen Truppen besetzten polnischen Gebietsteile« laufen Nachrichten ein über eine schwere Not lage der dortigen Bevölkerung. Die rus sischen Soldaten haben ganz Russisch-Polen vor ihre« Rückgang vollständig ausgesoqen und wie eine Straf provinz verwüstet. Alles Getreide, Mehl, sonstige Lebensmittel usw. wurden den Bewohnern von den eigenen ruisischcn Truppen geraubt. Ein« Menge niedergedrannter Häuser zeigt, daß die Russe» de« Bewohnern, die nicht freiwillig lieferten, die Häuser niedergebrannt hoben. Selbst die Felder wurde», soweit sie nicht vorher für da» Heer eingeerntet waren, verwüstet und teilweise abgebrannt. Di« eingerichtete deutsche Zioilnerwaltung hat sefort mit der Ausgabe von Weizen, Reis, Mehl und andere» .