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müssen wir lm Jahr mindestens drei- bis viermal repa rieren", sagt der Forstmeister. locke» im Bode» allein Dür- über -en und stehen Biel rün« Farbe in allen Spielarten ich im Herbst ein« bunte Pracht kaler vor Freud« aus der Erd« er sich ausdrückt, Am köstlichsten . So schon st« sind, so ichver Wenn -er Birke Silber-amm vor dunklen Tannen leuchtet „Wir Hütten «nr di« Hülste Arbeit «nd den vierten Teil Sott«», wenn die Spaziergänger die Blätter endlich mal stehen laste» mürbe«. Und es sind nicht" nur die sogenannten einfachen Leute, die gedankenlos hier zerstören, nein, es stnd gerade die Bürger lichen und bas gebildete* Publikum." Jetzt macht der Golsweg einen Vogen. Etwa des Ge ländes wegen'? O nein; einem Baume zuliebe, der sonst hätte fallen müssen, Einer Eberesche, die in der Dresdner Heide so selten ist. Und eS ist ein recht stattlicher Baum. Frei, ohne enge Nachbarn, trägt der schlanke Stamm seine Krone inmitten der Krümmung und lohnt die Mühe mit dem Anblick seiner roten Beerentracht. Nicht nur der Erwachsenen, nein, auch der Kinder wegen ist der Golsweg erbaut. Allerdings nicht, um diesen eine Freude zu machen; vielmehr bewährt sich hier der Forstmeister in seiner erprobten unaussälltgen, doch wirk samen Wal-pädagogik. In -teser versteckten Ecke spielten hegte, hat sich bereit» erfüllt: der Vach selbst hat vor dem «ehr so viel Sand abgelagert, daß der valkenrost wieder bedeckt ist. Solch« «ehre baut -er Forstmann ost. St« sorgen da» für, bah tte VÜche bei Hochwasier kein« »« grob« Geschwin digkeit bekommen, «nd da- Hol», da- sie bann mit fort- reiben, keine Wucht mehr hat, bi« Brücke» ,u zerstören. Gleichzeitig tut man damit den Forellen «inen Gefallen; die ziehen dorthin, wo da-Walser rauscht und sich im Sturze mit Luft vermengt. Gleichzeitig verschönern die wehr« die Landschaft, in die der weiße Gischt «ine neue Farve htuein« bringt, und die Melodie de» Wassers tönt lauter und voller. N.0. nämlich die Weißen Hirscher und Bühlauer Rangen In dianer, Räuber und Soldaten un- tollten frisch-fröhlich herum. Ein sämmerlicher Griesgram, wer ihnen das nicht von Herzen gönnen wollte. Aber sie wühlten allmählich die ganze Kuppe von der Düne ab, bauten Schützengräben un- Höhlen, und das ging nicht länger so weiter. Einen Auf seher htnstellen mit einem Stock? So viele Waldwärter gibt's sa gar nicht, wie da nötig wären. Also baut man einen Weg, macht Schluß mit der Wildnis, die Indianer weichen der Zivilisation, man hat Ordnung im Walde, »nd di« Anlage rentiert sich auch wirtschaftlich. An der Rückseite des Golfplatzes endet der Weg; an seinen Herstellungskosten hat sich dankenswerterweise der Golfklub beteiligt. Wir gehen am Golfplatz entlang, der übrigens mit seinen grünen Matten landschaftlich recht hübsch wirkt, denn der ivettmaschige lichte Drahtzaun ver sperrt in keiner Weise die Aussicht, legen ein Stück aus der breiten Schneise zurück, die der. Haupt weg nach Ullersdorf gewor-en ist, seitdem in -en letzten Jahren durch Aufschüttung die feuchte« Stellen beseitigt wurden, und dann schlängelt sich da ein neues schwarzes Band hinein ins Fichtcnstangenholz: der Walier-Meinhold-Weg, -er vom Golfplatz über den Nachtslügelweg zum JuliuS- Otto-Weg in Bühlau läuft. Er ist aus Schlacken hergestellt, die von selber fest zusammenbacken un- -ie da» Dr.-Lah- mann-Sanatorium kostenlos anfuhr. Die Baulöhn« stiftete der Buchdruckeretbesttzer Metnhold aus Anlaß seine- acht zigsten Geburtstages. Obwohl ein eifriger Besucher der Heide, hatte Herr Meinhold noch nie darin einen Hirsch gesehen. Da erlebte er ein« ganz besonder« Freude: Al der Weg fertig war und er ihn zum ersten Male beging, trat ihm am hellichten Tage auf seinem Wege der König der Wälder entgegen, neigte grüßend sein Geweih und zog sich langsam wieder ins Dickicht zurück. Wir bekamen an Ltesem Tage kein Wild zu Gesicht. ES ist die Zeit, i« der sich die Hirsche „schämen", wie der Weidmann sagt; sie haben das Geweih abgeworfen und stnd dabei, «in neue- aufzusetzen. Die sich streckenden Geweihstangen stnd erst weich und empfindlich, daher ver halten sich die Hirsche heimlich an verschwtegenen Stellen. Die Rehböcke haben ihr Gehörn schon wett geschoben und sind am Fegen. Letder hat der Rehwildbestand der Heid« jetzt eine ziemliche Einbuße erlitten, denn in den letzten Monaten ist die Lungenwurmseuch« im Revier. Desto notwendiger ist e», daß der Nachwuchs aut hochkommt. Das Rehwild seht bereit- im Mat. Jedes Jahr wieder ereignet e» sich ein paarmal, daß Spazier-, gänger ein Rehkitz im Walde finden und prompt da» Ber- kehrtest« tun, was sie machen können, nämlich e» anfhebe» und in da» yorsthau» schleppen. Di« «ildkülber soll »»« -ra«ße« sitze» lasses maßest»^ »nd wer wirklich et» Tierfreund ist, macht ei»e» »roße» Vogen «in ste herum. — Wir find inzwischen a» «ine Stelle vor Bühlau gekommen, die dem Forstmann et« Dor» im Auge, eine richtige Gchmutzeck« war. JEtzt erhebt sich da ein ' . Lnderr-Mah. Ihn umschließt ringförmig ein« ledendig« Ftchtendeck«; noch sind die Bäumchen erst fünfzig Zentimeter doch, mit Ttacheldraht vor Liebhaber« geschützt, aber der Bode» ist gut gedüngt, und st« werde« in diese« Fahre «och -Sher al» einen Meter wachsen. Drei Eichen schmücken des Platze» Mitte; sein Run- soll mit Plänerplatten ausgelegt werden. Der Entwurf der Anlage entstammt einer Prüfungsarbeit der Pillnitzer Gartenbauschule. Ein wundervoller Baum im Frühjahr ist die Lärche, die überhaupt viel gute Seiten in sich vereinigt. Sie ist nicht nur landschaftlich hübsch, sondern hat auch ein rasche» Jugendwachstum; ob ihrer lichten Krone vertragen sich die anderen Bäume gut mit ihr, besonders die Buche, un- oben drein gibt sie ein wertvolles Holz. Der Forstmann schätzt ste auch wegen ihrer leicht »ersetzlichen Streudecke. Schon vor siebzig Jahren sind in der Dresdner Heide Lärchen angebaut worden, allerdings nur eine kurze Zeit, haben sich aber gut entwickelt. Jetzt wird -ie Lärche wieder gepflanzt; hoffentlich machen sich die jungen Bäume ebenso gut wie die alten. In sogenannten Löcherhteben — kleinen umzäunten Flächen im alten Wald — wir- sie hochgebracht. Geschützt vor Wil- un- Publikum, hilft die Natur hier mit, die Bestände abwechslungsreich zu gestalten, und angesamt haben sich Ahorn, Eberesche, Salweide, Birke. Und über all in der Umgebung vom Weißen Hirsch steht man junge Eichenbäume zwischen alten Stämmen hervorkommen. So gern der Forstmann sie sieht, so braucht er sie doch nicht selber zu pslanzen. Das besorgt sllr ihn der Eichelhäher, -er -ie Eicheln, aus -en Gärten an -er Bautzner Landstraße holt und sie in einem Umkreis von einem Kilometer als Wintervorrat im Waldboden versteckt. „Wie prangt bi« weiße Birkenmaid i« Uchte« Frühlings»«»-«!" Wenn ihr Silberstamm in -er Sonne glänzt, ihr Helles, zartes Grün vor dunk len Tannen leuchtet, wem geht -a das Herz nicht auf, wem wird -a -ie Seele nicht weit! Das ist -ie Holzart, -ie jetzt in -er Heide überall begünstigt wird. Wo sie nicht ansliegt, -a sät man sie aus; ein mal ihres belebenden Farbenreizes wegen, dann aber liegt ihr besonderer forstwirt schaftlicher Wert in ihrem Blattabsall, -enn dieser bildet basische Pufserstoffe, di« -ie schädliche Humussäure neutralisieren. Wir wenden uns zurück, Parabiesweg zum Stechgrund bald an -er Rote-Kasten-Vrücke. Rätselraten ist um die Herkunft ihres Namens gewesen. Auf -er Höhe rechts von ihr entspringen mehrere Quellen. Bor etlichen hundert Jahren, noch vor August -em Starken, zur Blütezeit des kursächsischen Weiüwerks, war dort oben eine Wil-tränke, mit Erlenbrettern ein gefaßt: Da»«« -er rot« Kasten. Jetzt war die Brücke nah am Einfallen, weil der Stechgrundbach sich immer tiefer einnagte, und schon hatte er-en Balkenrost freigelegt, aus dem -er Sandstein der Brücke ruht. Da mußte eingegriffdn werden. Der Forstmeister er kundigte sich nach den Kosten eines Neubaues: Mehrere tausend Mark. Soviel Geld in dieser Zeit? Das mutz auch billiger gehen! Schon fand man den rettenden Ausweg: In das Bachbett wurde ein Wehr eingebaut, um den Wasserabfluß zu verlangsamen; die Hoffnung, die man dabei Also da- hat ber Joseph Viktor v. Scheffel wirklich schön gesagt; wie der so etwas htnlegt, da» ist fabelhaft, und mell wir es nun einmal nicht bester können, werden wir bei all dem Uebermut, der in uns steckt, wenn die Sonne lacht und der Frühling die Tatkraft in den Gliedern prickeln läßt, -atz man Bäume auSretßen möchte, hübsch bescheiden, neigen «ns vor dem Meister, verschonen -en Leser mit den eigenen holprigen Versen und zitteren, andächtig beginnend, dann mit immer freudigerer Betonung: „ES kommt ein wundersamer Knab' Jetzt durch die Welt gegangen, Und wo er geht, bergauf, bergab, Hebt sich ein Glast und Prangen. Im frischen Grün steht Feld und Tal, Die Vögel singen allzumal, Ein Blütenschne« und Rege» Fällt nieder allerwegen. Drum singen wir im Wald die» Lied Mit Hei un- Tralaleten, Wir singen s, weil es sprießt un- blüht. Als Gruß dem junge» Maten." * Das war di« geistige Vorbereitung. Un- nun lo», auf in die Heidel Hörst du, wie -ie Holztauben und gurren? Die machen jetzt jeden Morgen in aller HerrgottSfrtihe einen verliebten Krach, als gehörte ihnen die Welt nebst allen umliegenden _ fern. Auf -em Weißen Hirsch sind die Bäcker noch beim Brötchenbacken, aber einige Frühaufsteher gehen schon im Stech grund spazieren, genießen die Frische und atmen die Lungen voll Ozon. Ich habe mich heute mit dem Forstmeister ver abredet, der mich mitnehmen will bei einem Gang durchs Revier. Neuanlagen soll er mir zeigen, neue Wege und neue Kulturen. Gleich vorne beim Waldfrie-- hvf sängt «S schon an: „Sehen Ste, hier war eine alte Sandgrube, die ziemlich wüst aussah. Die haben wir ein paar Jahre lang mit Lupinen gedüngt, jetzt mit Birken un- einzelnen Notetchen be setzt, und dazwischen sollen noch Wacholder sträucher kommen. So wächst hier ein reizendes Fleckchen heran, ein Hain, an dessen Farbcnspiel man seine Helle Freude haben wird." Dann sind wir im eigentlichen Walbparkgebiet, das seit 54 Jahren als Dauerwald bewirtschaftet wird un forstlich hochinteressant ist. Hier gibt es keinen Kahlschlag; aus dem Bestand sind im letzten Jahre immerhin drei hundert Kubikmeter Holz herausgenommen, und auch jetzt noch liegen hie und da klein« Stapel von geschälten Stämmen, die eine ganz anständige Dicke haben. Wenn andere Leute durch die Heide gehen, sollen ste fein auf den Wegen bleiben; ber Forstmeister trägt Uniform, und wir beide gehen querbeet. Er zeigt mir, wie die alten Kiefern überall unterpflanzt sind mit Buchen und Fichten. So wird hier ein Mischwald entwickelt, der landschaftlich reizvoller ist als reiner Kiefernbestand. DaS ließen sich kürzlich ein paar japanische Forstleute zeigen. Ste sagten dann: „Sie machen eS ganz wie wir in Japan; Ste pflanzen so, daß man später nicht von einem Weg alle anderen sehen kann und keinen Anreiz mehr hat, auch jene noch zu gehen. Da durch kommt einem übrigens gleichzeitig die Fläche viel größer vor." „So möchte ich di« ganz« Umgebung vom Weißen Hirsch «nd Bühlau gestalten", sagt Forstmeister Vogel. In possierlichen Sprüngen hiipft «in Eichhörnchen näher, ein Kerlchen mit einem fast schwarzen Balg. Dunkle, graue und rote gibt's in der Dresdner Heide. Der Bursche scheint einer jener Publikumsllcbltnge zu sein, die alle Scheu vor den Menschen verloren haben. Ste kornmen auch in -ie Gärten am Weißen Hirsch und sttebitzen dort, was ihnen gut schmeckt. Wilde Eichhörnchen betätigen sich manch mal als Nesträuber; diese nicht mehr, sie werden zu gut gefüttert mit Erdnüßen, Keksen und Schokolade. Ob die tonst so peinliche Damenwelt die Eichhörnchen wohl auch so liebevoll streicheln würde, wenn ste wüßte, -aß die Tierchen bis dort hinaus mit Flöhen übersät sind? Links zieht sich der Forstmetsterweg den Hang hinauf, der 1»3ü sertiggestellt wurde und seinen Namen er hielt nach dem Forstmeister Vogel, der sich um die Dresdner Heide so manches Verdienst erwarb. Der Forstmetsterweg gehört mit zu den schönsten in der Nähe des Waldparks, und sein Loblied ist schon von vielen Setten gesungen worden. Ihm gegenüber beginnt — kennen Ste ihn schon? — «in ganz neuer Weg, soeben gebaut: der Golsweg, so benannt, weil er zum Golfplatz hin ftthrt. Noch völlig glatt und ohne Fehle ist sein fein modelliertes, leicht ge wölbtes Profil; frisch gelb und braun hält die Stetnpackung an seiner Bergsette die Düne fest; noch trägt das Mauer werk kein Moospolster, kein« graue VerwitterungSfarbe, «nd «o eS ein Sonnenstrahl trisst, krachtet «S hell saft »i« Bernstein. Zauberisch schön soll «» hier werden; die Talseite schmücken junge Fichten, Kiefern, Buchen, Birken, Erlen, Rotetchen, so daß im Frühling die grün« Farbe in allen Spielarten zur Geltung kommt und sich im Herbst ein« bunte Pracht entwickelt, .daß sich die M wälzen", wie mein Begleite sind dann die Rotetchen. _ sind st« hochzuvrtngen. Nicht, daß dtesep Baumen amerikanischer Herkunft etwa poden und Klima nicht zu sagten; im Gegenteil, ste fühlen sich bet uns recht heimisch und lohnen die Pflege durch gut« Entwtckluna. Aber, aber, da» lieb« Publikums Im Frühjahr un- tm Herbst wollen die Leute alle einen Laubstrauß auf dem Tisch haben, und rücksichtslos reißen sie Zweig« herunter, Am Golfweg ist ein junger Schkig mit Stangen «iugegittert. „Den Zaun Hetvemtscywalv aus Lauv- uno r-taoelyozzern Dar waldbtld, das bet der Verjüngung der Heide alr Ziel gilt