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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 04.05.1932
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1932-05-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19320504024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1932050402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1932050402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-05
- Tag 1932-05-04
-
Monat
1932-05
-
Jahr
1932
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r»r. rw Selter „Dresdner Xachrlchte« Mittwoch. L Das Akte« Im Wrttknwal»« MM Suchthaus geoen -en Kauptanvektavten Leipzig, 4. Mai. In be«, Strafverfahren »ege« der kommunistischen Zersetzungsarbett im Reiterregiment N r. S zu Fürsteuwalde verkündete der Vorsitzende des 4. Strafsenats, ReichSgerichtSrat SoenderS, am Mittwoch» morgen das Urteil. Ed erhielten «egen Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens in Tateinheit mit vergehen gegen das Repnblilschntzaesetz der Hauptangeklagte Willi Schulz aus Berlin drei Jahre Zuchthaus und zehn Jahre Ehrverlust, Joseph Markwitz aus Fürstenwalde ein Jahr sechs Monate Zuchthaus, und nenn «eitere Angeklagte Jeftungsstrafe« von IS Monaten bis zu 28 Jahren. Der srühere Obergesreite Fritz Eng wicht vom Reiterregiment Nr. v in Fürstenwalde erhielt eine Gefängnisstrafe von zwei Monaten. Der ebenfalls angeklagte Dreher OSkar Welk a«S Ketschendorf bei Fürstenwalde wurde sreigesprochen. Nach Verkündung des Urteils erhob sich unter Führung des Angeklagten Arndt rin Tumult im GerichtSsaal. Arndt forderte die anwesenden Zuhörer auf, mit ihm ein- znsttmmcn „trotzalledem ein dreifaches Not Fronti", und Arndt stimmte daraufhin das Lied an „Macht aus". In daS eine Anzahl Zuhörer mit cinziistimmen versuchte. Aus Ver- aulassung -es Oberstaatsanwalts Sichler griff aber sofort die Polizei ein, verhinderte weitere Kundgebungen und führte einen der Beteiligten vor, der alöbald in eine sofort zu vollstreckende Haststrase von drei Tagen genommen wurde, desgleichen wegen Ungebühr vor Gericht die Angeklagten Arndt, Slusareck und Schulz. In der Urteilsbegründung wies der Vorsitzende die Behauptung zurück, dast der Senat die kommunistische Gesinnung bestrafe. Die Berurteilung erfolge wegen der strafbaren Tat, die allerdings vielfach ans kommunistischer Gesinnung beruhe. Dabei sei die deutsche Strafgesetzgebung noch änßcrstmilbe im Vergleich zn der- jenigen anderer Staaten. Der Begriff der Zersetzung sei nicht, wie von kommuntstischcr Seite wiederholt behauptet wurde, vom Senat konstruiert. CS sei nachgcwtese», dast jedoch durch eine litauische Militärabtetlung unter Führung eines Offiziers verhindert. An einer anderen Stelle am Theaterplad konnte die LandeSpoli-ei infolge der lieber» macht der litauischen Jungschützen das Umstürzen eines Pla- kates der Memelländischen BolkSpartet nicht verhindern. In der Libauer Straße übersielen zwei Schaullsten einen Zettel klever der Memelländilchcn BolkSpartei. Dieser zog sich dar aus in das Hotel,Lur Hütte" zurück, wo er einen Freund traf. Als beide gemeinsam hinauSgtngen, verzogen sich die Litauer, schickten aber eine Militärpatrouille von sechs Mann, die den Zettelverteiler verhafteten, obwohl kein Grund dazu vorlag. Einen wüsten Eindruck machen im Stadtbild die fürchterlichen Schmierereien der Litauer, die mit Teer Fensterscheiben und ganze Häuserfronten verunziert haben. SrutliM Antwort Scm-igS m Nelen Danzig, 4. Mai. Die Pressestelle des Senats meldet u. a.: Der Senat der Freien Stabt Danzig bat am 2. Mat dem Hohen Kommissar oeS Völkerbundes seine Antwort aus den polnischen Antrag auf Auslieferung der Dan ziger Zollverwaltung an Polen zugeben lassen. Der polnische Antrag ist rechtlich unzulässig und sachlich unbegründet. Rechtlich steht er im Widerspruch zu den Verträgen von Versailles und Parts, nach denen zwar daS polnische Zollrecht und der polnische Zoll- tarif in Danzig gelten, die Verwaltung aber in der Hand der Freien Stadt Danzig bleiben sollte. Sachlich versuchte die polnische Negierung die Wiederaufnahme ihrer alten Forderung mit dem Vorwurf zu begründen, dast die Dan- ziger Zollverwaltung die Einheit de» Zollrechtes und des Zollgebietes der Danzig-polnischen Zollunion störe. Nicht Danzig ist der Störer dieser Einheit. Danzig hat seine Pflichten auf dem Gebiete des Zollwesens mit un erwiderter Lonalität erfüllt. Es ist der polnischen Negierung in zehnjährigem Bestehen des Zollvereins nicht gelungen, auch nur einen einzigen Fall de» „Ungehorsams" gegen das für Danzig verbindliche polnische Zollrecht auf- zudccke»; „ungehorsam" ist die Danziger Zollverwaltung nur solchen polnischen Anweisungen gegenüber gewesen, mit denen die polnische Regierung ihrerseits versucht hat. völkerrechtswidrig« und vertraaSwtrrtg« Forderungen zu stellen. DaS polnisch« Finanzmtnist«. rium hat ». v. verlangt, baß die Danziger Zollverwaltung außer -ollgesetzlichen Maßnahmen rein wirtschaftS» politisch«, aesunbheitSpoltzetltche, sicherdettSpoltzeiltchs und pr«ssrpoltzeiltche Befehle Polens durchführe. Danzig habe keine Opfer gescheut, die Einheit des Zoll» rechts zu erhalten, selbst da, wo der Zollverein lebens wichtige Berufsstände Danzigs bedrohe, wie -um Bet- spiel die Danziger Landwirtschaft. Die Einheit de» Zoll- rechtes und deS Zollgebietes fei auch nicht da» wirkliche Ziel des polnischen Anträge», denn diese Einheit habe Polen selbst immer wieder durch Benachteiligung der Danziger Wirtschaft gestört. Die polnisch« Zollgesetzgebung sei l» Wirklichkeit z« einer Hauptwasse gegen Danzig geworden. Die UeVergabe der Zollverwaltung an Polen würde die Danziger Wirtschaft Polen völlig auSltefern. Di« Danziger Beamten wären in diesem Falle Polen gegenüber eidlich verpflichtet, alle Maßnahmen „zu r Gt« rkuna ber Republik Polen" auSzusllhren. Die Danziger Grenz wacht, bewaffnet und militärisch organisiert, werde in ge wissen Fällen «kraft eigenen Rechtes ein Teil der Wehr macht de» polnischen Staates". Danziger Beamte müßten also auf Danziger Boden polnische Kriegsdienste leisten. Danzig würbe damit, entgegen den Beschlüssen des Völker- bunbürates, ein militärischer Stützpunkt Polen». Danzig würde dadurch auch Marinebasis, denn die Grenzwacht bediene sich bewaffneter Boote und Kutter. Die Danziger Antwort schließt, daß Danzig mit der Annahme deS polnischen Antrages aus Auslieferung der Zollverwaltung militärisch, staaiSpolittsch ««d wirtschafts politisch völlig in der Hand Polens wäre und aushören würde, eine Frei« Stabt zu sein. Der Sena« habe keinen Zweifel, daß die berufenen inlernationalen Instanzen de« aber» maligen Verlangen Polens nicht entsprechen «erde«. D«r Betrieb der Jnnkerswerke soll aus organisatorischen Gründen für etwa vierzehn Tage stillgelegt, bann aber wieder ausgenommen werden. Sin Volksbegehren in Nürnberg. Die Nationalsozialisten wünschen die Auslösung des StadtratS in Nürnberg durch ein Volksbegehren. Mttmmmig rm WtrtMMet im Landtag ein zentraler Zersctzungöapparat vorhanden ist, der die innere Zermürbung und Unbrauchbarmachung von Polt» zei und Reichswehr erstrebe. Hier habe der Angeklagte Schulz gearbeitet, der seine Tätig keit geradezu büromästig betrieben habe. Die Gemeinheit seiner Gesinnung werde beleuchtet durch den in der von ihm berauSgegebenen Kersctznngefchrist „Der Note Retter" den Angehörigen des Reiterregiments 0 in Fürstenwalde ge gebenen Rat, beim NcbungSschießen mit Platzpatronen Kieselsteine in die Gewehrläusc zu stecken, um so die Offiziere zu erledigen. Nicht aus eigenem Antrieb, sondern nachgewicsencrmasten aus Befehl von oben her habe Schulz die sogenannte Aktiv gruppe mit den Angeklagten Frost, Hudler und Schütze aufgebaut. Wie sicgeSsicher die Angeklagten waren, geht insbesondere ans der Aeusterung des Angeklagten Markwitz hervor: „Mir machen fetzt einen großen Schlag, dann können die Soldaten stempeln gehen." Der Vor sitzende wies darauf hin, daß der Senat den Darstellungen und Feststellungen des ObcrreichSanwaltS im wesentlichen gefolgt sei. Zu der Verurteilung deS Angeklagten Arndt, bei dem Listen über Polizeiwachen und Polizeiunterkünste sowie eine Anweisung über den Pistolengebrauch bei der KPD. gesunden wurde, erklärte der Vorsitzende, die Anwcisnng für den Pistolcngebrauch in den Händen des Arndt habe keines wegs nur theoretischen Zwecken gedient. Allen Angeklagten mit Ausnahme deS Schulz und deS früheren Obcrgcsreiten Engivicht wurde UeberzcugungStätcrschast zugebilligt. Anruhige Wahlnacht in Memel Litauisches Militär verhindert Festnahme von litauischen Ruhestörern Memel, 4. Mat. In der Nacht vor der Mahl kam cS in Memel verschiedentlich zn Schlägereien zwischen Zettel- anklcbern der beiden Richtungen. Die litauischen „Schau listen" gingen mit ostcner Gewalt gegen die Wahl plakate der Memelländischcn VolkSpartct vor. So versuchten sie in der Nähe des „Memelcr DampfbooteS" ein Plakat um- zustttrzen. Als die mcmelländische Landcöpolizei einschritt, stürzten sich die Schanlisten ans die Polizisten und versuchten, sie zu entwaffnen. Verstärkung konnte dies verhindern. Der Versuch der Polizei, die Ruhestörer sestzunehmen, wurde Dresden, 4. Mat 1032. Der Beginn der heutigen Sitzung des Sächsischen Land tags ist bereits auf 11 Uhr festgesetzt, da wieder eine ziemlich umfangreiche Tagesordnung zu erledigen ist, die sich vor allem mit WohnungSbausragcn befaßt. Vorher wird der Rest der AnSsprache von der DtenStagsitzung über Beschaffung von Arbeitsgelegenheiten erledigt. Es kommen noch ein Kommunist und ein Sozial demokrat zu Mort, die aber beide keinerlei gangbaren Weg zur Beseitigung der Arbeitslosigkeit zeigen. Nach den Schlußworten erfolgte die Abstimmung. Die Anträge werden zum Teil dem Haushaltausschuß v zur Mctterberatung überwiesen, zum Teil mit wechselnden Mehrheiten augcno m in e n. Der Landtag stimmte u. a. dem Antrag zu, bei der NctchSregtcrung erneut sür eine be- schlcnnigte Inangriffnahme der A r b e t t S b e s ch a s s u n g S- Maßnahmen einzutreten. Ferner wird auf Antrag der Sozialdemokraten beschlossen, die Regierung zu ersuchen, alles daranzusctzen, um die Stillegung oder Verkleinerung der V o gt l ä n d i s ch e n Maschinenfabrik in Plauen zu verhindern. Zustimmung findet auch der deutsch nationale Antrag, mit dem Reichsverkehrs ministerium sofort tn Verhandlungen zu treten, dast die an der L a st k r a f t w a g e n c r z e u g u n g beteiligten Betriebe in ähnlicher Weise entschädigt werden, wie das Speditions gewerbe. Angenommen wird ferner der deutschnattonale Antrag, die Negierung zu ersuchen, bei der Vergebung von staatlichen ArbcitSausträgcn auch Schwerkriegsbeschädigte Handwerker mit zu berücksichtigten, ebenso der Antrag der selben Partei, dahinzuwtrken, daß die Reichsdruckerei von einer über daS normale Mast hinauSgehenden Beschäfti gung absieht. Wetter wird die Negierung aus Antrag der Dcutschnationalcn ersucht, bet der Netchöbahndirektton Dresden dahinzuwirken, dast in möglichst grostem Umfange Gleiserneuerungen und GlciSumbauarbciten in Auftrag ge geben und mit deren Durchführung ausschließlich Privat firmen des Tiesbaugewerbe» betraut werben. Dagegen stimmen dieL«nkSparteien. Ein Antrag derKommu - nist Ischen Partei, der sich sür die 40-Stunden-Woche bet der Reichsbahn mit vollem Lohnausgleich einsitzt, wird gleich, falls angenommen. Das Hau» stimmt ferner den Anträgen der Deutsch- nationalen zu, die Regierung zu ersuchen, eine Verord nung zu erlassen, wonach die tn den Haushaltplänen deS Staates und der Gemeinden bewilligten Mittel sür die Tief- bauarbetten an selbständige Unternehmersirmen zu vergeben sind: die Vergebung von Strabenbautcn an Kapitalisierungs gesellschaften im Aufsichtswege zu untersagen, soweit dadurch ein Vorgriff auf zukünftige Steuereingänge bedingt ist: den vom Landtag bewilligten Kredit tn Höhe von 1 Million NM. in voller Höhe weiter zur Förderung deS sächsischen Spiel» warengewerbe» zur Verfügung zu stellen. Endlich findet ein Antrag der Sozialdemokraten auf Senkung der Span- holzkorbpretse Zustimmung. RachetchlmvSfrlsten unö GtchunoSvebühren Die deutschnationale Fraktion hat folgende Kurze Anfrage im Landtag etngebracht: -In der 80. Sitzung deS Landtags am 28. Mat 1V31 hat die Regierung erklärt, daß sie eine Verlängerung der reichsgesetzlich festgelegten NacheichungSsrist auf drei Jahre für möglich halte und daß sie sich bei der Retchsregic- rung in dieser Richtung auch weiterhin verwenden werde. Die Regierung wollte ferner erwägen, ob sie eine weitere Senkung der Neueichungsgebühren beim Reich erstreben ober der NachetchungSgebiihren kür Sachsen an ordnen könne. In der 40. Sitzung deS Landtags ist die Re gierung durch Landtagßbeschlust ersucht worben, aus die ReichSreglerung einzuwirken, daß 1. die NacheichungSsrist für die Landwirtschaft mindestens ans vier Jahre verlängert wird, 2. die Neu- und NachetchungSgebiihren ermäßigt wer den. Wir fragen: Was hat die Regierung seither im Sinne ihrer eigenen Stellungnahme und des Ersuchens de» Land tags hinsichtlich der Eichungsfristen und Eichungsgebühren veranlaßt? Welchen Erfolg haben ihre Schritte gezrttigt?" Kunst un- Wissenschaft Mitteilungen -er Sächsischen StaatStbeater Opernhaus Morgen, Donnerstag, anker Anrecht, „Die Wal küre", mit Taucher, Bader, Plafchke, Eugenie Burkhardt, Elisa Stünzner, Helene Jung. Musikalische Leitung: Busch. Spielleitung: Schum. Anfang: 68 Uhr. Der zweite Abend deö NibcliingcnringeS ,„S iegsrt« d" findet Sonntag, den 8. Mai, allster Anrecht, ebenfalls unter Leitung von Busch statt. Freitag, den 0. Mal, Anrecht „Ariadne auf Naxoö" von Richard Strauß in der neuen Ein studierung, mit Maria Fuchs fzurn ersten Male Ariadne), Lorenz szum ersten Male Bacchus), Erna Berger, Margit Bokor szum ersten Male Komponist), Elsa Wieder lzum ersten Male Najade), Helene Jung, Angela Kolniak, Schöll« ler. Dittrich szum ersten Male Scaramuccio), Ermold, Kremer sTanzmeister und zum ersten Male Brighella), Büsscl, Schmalnauer, Eybisch, Falke, Böhme lzum ersten Male Lakai). Musikalische Leitung: Busch. 'Regie: Gielen. Anfang: 8 Uhr. Der Komponist wird der Ausführung bei- wohnen. «rna Verger vrrlüßl -le Dres-ner Vper Die Generalintendanz teilt amtlich mit: Nachdem Erna Berger sich entschlossen hat, einen großen Teil ihrer Tätig keit nach Berlin an die Städtische Over zn verlegen. Ist mit ihr ein Abkommen getroffen worden, wodurch sie auch für die nächste Spielzeit sür eine größere Reihe von Abenden der Dresdner Oper zur Verfügung steht. Dazu erfahren wir noch folgendes: Erna Berger hat einen festen Vertrag abgeschlossen, der sie als Mitglied der Städtischen Oper Berlin verpflichtet. Von diesem Abschluß hat die Dresdner Opernleitung, Busch sowohl wie Neucker, leider erst zu spät erfahren, da Fräulein Berger geglaubt hat, die Entwicklung der Angelegenheit geheim betreiben zu müllen. Als man tn Dresden endlich Kenntnis erhielt, blieb nichts unversucht, um Fräulein Berger umzustimmen und, nachdem die» schon gelungen war. Ne ans der bereit» ein gegangenen Verpflichtung zu lösen. Alle diese Bemühungen, die sich wochenlang hingezoaen haben, sind jedoch gescheitert, so daß man sich nun damit begnügen mußte. Fräulein Berger für etwa SO Abende in der nächsten Spielzeit als Aast zu verpflichten. Der Entschluß Erna BergerS, nach Berlin zu gehen, gründet sich nicht auf Gagenrücksichten, sondern an scheinend darauf, baß die Sängerin hier nicht mehr so recht mit ihrer Beschäftigung zufrieden war, auch überhaupt rin- i mal ein neues Betätigungsfeld sich wünschte. Ihr Ausschei den, zumal nach dem jüngsten ausschenerregenden Erfolg ihrer Zerbinetta, bleibt so oder so bedauerlich, und man kann nur wünschen, daß nun wenigstens die geplanten Gastspiel abende vollzählig zustande kommen. Als Mitglied des En sembles, insbesondere bet Premieren, bleibt uns freilich die vielseitige Sängerin fortan verloren. k* Jubiläum bei be« EtuatStheateeu. Der BetrlevSobermelster Paul Görltch besteht am 8. Mai d.J. lein 2k4«hrlge» Dienst- jubtlauni bei den Sächsischen StaatSthealern «Schauspielhaus». -s» Musltausslihruust tu der Kath. Propftei-suorm. Hos-) Kirch«. Mitwirkung: Tie StaatSkapclle und der LiaatSopernchor. Leitung: Kapellmeister K. M. Pembaur. Donnerstag, am 8. Mai iHImmel« fahrt), vorm. 11 Uhr: Mess« C-Dur von Beethoven: Graduale: AScendi» TeuS von Relßlger: Offertorium: Vaudale Dominum von Mozart. Soli: Liefe! von Schuch, Camilla Üallab, Ludwig Sqbisch, Kurt Böhme. -s-* FrllhliugSkouzert im Linauerfchlob am Sonntag, 8. Mai, nachmittags 8,80 und 4,80 Uhr. Mitwlrkende: Anna-Marie Zfchtm- wer tSoprani, Helmut Schaefer «Klavier), Hann» Ander-Donath iOrgel). Werk« von Galuppt, Bach, Schubert, Schumann, Wolf und Rubinstein. -f* Dresdner GoelheauSftellung. Für di« GoetheauSstellung, die am 1. Juni Im Hause de» Kunstverein» aus der Briihischen Terrasse eröffnet wird, ist e« neuerding» gelungen, da» ström- manlch« HauSarchiv zu gewinnen. Die Schätz« de» Ar chiv», da» Im Besitz de» Urenkel» de» berllhmien Jenaer Buch- Händler», Herrn Amishanpimann Dr. Bogel von strom- man »Hausen in Oschatz, ist, werden im Goethesahr zum ersten Male gezeigt. E» sind Dokumente der streundschall, die Goethe mit bielem Hau», In dem er jahrelang verkehr!«, verband, Ge dichte. Handschriften und Briese Goethe« an stromman», Zeich- nungen, bi« er der stamilie schenkte, Bildnisse, Miniaturen de» Jenaer Kreise» und die lieb«n»wiirdtg« Aquarellkunst Johanna stromman» sind Zeugnisse lener Verbindung. Bor allem aber wird die Erinnerung an Goethe» entsagungsvolle Liebe zu Min- chen YerzUeb. der vllegetochter der stromman». dem Urbild der Ottilie >n den „Wahlverwandtschaften", erweckt. -f* Dresdner «itoftler «»»wärt». Di« Dresdner Mezzosopra- nistin Marga Strppnhti gastierte tn Ellen lSiadttbeater) mit großem Erfolge al» stttlpsemna tn „Eugen Onegin" von Tschaikowsky. .. Leipzig. Der blsherige Do^nt an der Universität Kyoto sJapan) Dr. Johanne» Ueberfchaarist vom 1. April 1032 an zum planmäßigen außerordentlichen Professor -er Japanologie in der Philosophischen Fakultät der Universität Leipzig ernannt worben. .t* A" Leipziger Dozent «ach Amerika berufe«. Wie aus Baltimore gemeldet wird, wurde Prof. Henry E Tiger ist, Leipzig, an die Sohn-HopkinS-Universität nach Baltimore berufen, um an der Hedlcal School Geschichte der Medizin zu dozieren. s* Noch kein Intendant für da» Staatliche Schauspiel» Hans in Berlin. Wie wir erfahren, ist die Neubesetzung de» Jntendantenposten» für daS Staatliche Schauspielhaus in Berlin mit Rücksicht auf die politische Lage tn Preußen zn- rückgestellt worden. Damit werden auch alle Kombinationen hinfällig, die sich an die eventuelle Anwartschaft de» Dresdner SchauspleldtrektorS Kiesau und des Leipziger Schauspieldtrek- tors Sierck auf den Berliner Jntendantenposten knüpften. s Die Berliner Philharmoniker in Turin. Die italie nische Gastspielreise des Berliner Philharmonischen Orche sters unter Leitung Furtwänglers begann mit einem Kon zert tn Turin. Die Prelle widmete dem Orchester längere, sehr herzlich gehaltene BegrübungSartikel. s* Musik in Bautzen. Der Vehrergesangverein Bautzen wiederholte seine kürzlich hier gewürdigte Aus führung der „Schöpfung" von Haydn zum Besten der Not gemeinschaft. Wiederum waren eS weitaus über tausend Menschen, denen dieses wundervoll lebensfrohe, im Grunde so volkstümliche Oratorium zum groben Erlebnis wurde. Wie beim ersten Male sang der Ehor mit Begeisterung, spielte das Orchester mit großem Bemühen, und zu drama tischen Höhepunkten wußte Martin Bauer das Ganze überlegen zu steigern. Für Erna Berger sang diesmal Lotte Schrader IDreSden) die Sopranpartien, schön be seelt und mit durchgeistigtem Bortrag. Dem Urtel lieh Ro bert Brüll IDreSden) wertvolles stimmliches Vermögen und edle Hingabe in ausgeprägtem vratortensttl. Die Baß partien sang wieder Kurt Böhme von der GtaatSoper. Bezeichnend, daß er zuerst „Beifall aus ossener Szene" er hielt. Er war prachtvoll bei Stimme und gab dem Abend mit seinem schwelgenden Gesang eine besonder« Note. Ter zette und Duette waren von schönstem Zusammen klang ge tragen. Der begeisterte Betsall nahm am Ende die Form einer einzigen Ovation sür Lebrergesangvereln und Solisten an. Ebenfalls sür die Notgemeinschaft sand hier ein Kom- positionSabend des Theatcrkapcllmelster» Ernst Bauer statt, der mit Liedern und Balladen nach Texten von Goethe, Münchhausen u. a„ die Trude Eonrad verdienstvoll sang, beachtliche» Können verriet, und der, wie auch Han» Ber ber mit Sprechvorträgen. eine belsallSfrohe, dankbare Ge meind« sand. dl. 2. s* Da« Gespräch «ter Goethe. Wie berichtet wird, will der ständige VölkerbilndSansschuß sür Literatur und Kunst bet seiner diesjährigen Zusammenkunft tn Frank furt vom 12. bis 14. Mai zum ersten Male, einer früheren Anregung folgend, ein „Gespräch" feiner Mitglieder abhal- ten, das veröffentlicht werden soll. Diese» Gespräch wir-
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