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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 24.05.1932
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1932-05-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19320524026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1932052402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1932052402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-05
- Tag 1932-05-24
-
Monat
1932-05
-
Jahr
1932
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Lin englischer NmWag zur NWMage WMMmM zur Ablösung »er Tribuk London, 24. Mot. Im Perlauf eines Leitartikels „Genf, Lausanne und Ottawa" meidet die „Times", daß di« eng lische Negierung Vorbereitungen zur Wiederaufnahme der Kriegcychiildenzahlungen treffe, und zwar nicht nur der lausenden Iahreszahlungen, sondern auch einer weiteren zusätzlichen Summe zur Abdeckung der infolge des Hoover- Moratoriums gestundete» letzten Iahreszahlung. Hierbei weist die „Times" darauf hin, dah die Genfer Abrüstungskonferenz für die Wiederherstellung dcS Ver trauens ebenso wichtig wie die Lausanner Konferenz ist. Man sei sich sachlich darüber einig, dah ein erheblicher Fortschritt in der Abrüstung die notwendige Voraussetzung für eine Regelung der NegterungSschiilden sei, die wiederum den internationalen Handel lahmlegen. Aber es könne keinen wirklichen Frieden und keine Rückkehr zur Wohlfahrt geben, solange eine Nation in einem Zustand der Unterlegenheit gehalten und ihr der Bests, von Waffen verboten sei, die andere haben dürsten. GS sollte nicht unmöglich lein, Pläne zu entwerfen, die das Gefühl der u n g e recht e » V ehandl u n g in Deutsch land beseitigen, ohne die Sicherheit Frankreichs und seiner Alliierten zu gefährden. Auch sollte eS nicht unmöglich sein, einen Plan für eine Regelung der Reparalionsverpslich- tungen auszuarbeiten, vielleicht dadurch, das; eine Pauschalsumme als Ablösung für die Reparationen angeboten und angenommen wird. Der Plan müsse die Forderung Frankreichs nach Entschädigung befriedigen, Deutschland die Erleichterung bringen, die eö braucht uud damit die internationale Politik von einer störenden Wunde befreien. Da ein Fehlschlag in Gens und in Lausanne die Welt in den Zustand der Stagnation zurückschleubern würde, o mühten alle Anstrengungen gemacht werben, um wenig- tens einen gewissen Erfolg zu erzielen und bi« Räder de» nternationalen Handels wieder in Bewegung zu fetzen. Ottawa werbe in diesem Halle die Aufgabe haben, den Anteil des englischen Weltreichs am Wiedcrausschwung sicher- zustellen. „Times" erklärt, daß man sich aber gleichzeitig auch aus einen Fehlschlag vorbereiten und die Folgen des Bankrotts moderner GtaatSkunst inS Auge sassen müsse. In diesem Falle müsse Ottawa Berein- barungen zwischen den Mitgliedern des englischen Welt reiches bringen, die ihnen die Erhaltung ihres fetzigen An- teils am Handel sicherstellen und ihnen, wenn möglich, eine Erhöhung des Handels trotz des Zusammenbruchs der übrigen Welt gestatten. Sie llmnögllchkell weitem Revmallonen Köln, 24. Mat. In der Kölner Lesegesellschast sprach anf Einladung des Deutschnationalen HandlungS- gchilscnverbandeS Professor Dr. Grimm, Essen, über das Reparationsproblem. Der Redner schilderte die Unmög lichkeit weiterer Reparationszahlungen. !l4 internationale ReparatlonSkvnscrenzen, erklärte er, sind seit Versailles bis heute zusammengctreten, 84 Konferenzen haben die Stationen des Leides bezeichnet. Dr. Grimm forderte zum Schluh, dah sich die im Juni zusammentretende Lausanner Konferenz die Feststellungen des Baseler SachverständigenbertchteS zu eigen mache. In einer Entschliehung richtete die Versammlung an die Retchv- regiernna die Bitte, bei der kommenden NeparattonSkonfe- renz in Lausanne an der Erklärung des Reichskanzlers vom 0. Januar 1632 sestzuhalten. Schwere NeschMisimen «egen BerstchenmltSbeamle Berlin, 24. Mai. Die Kriminalpolizei nahm am Mon tag auf Grund mehrerer Anzeigen den General direktor der Vereinigten K r a n k e n v e r s i ch e- rungS-A.-G., Dr. Julius Apelbaum, und den Bankier Hein; Borchardt, Mitinhaber des Bankhauses HauSmann o. Zimmermann, vorläufig fest. In den gegen sic erstatteten Anzeigen wird ihnen Betrug uud Untreue vor- gewonen. Die Unregelmähigkeiten sollen sich aus mehrere Millione n R e i ch S m ark belaufen. Die Vereinigte KrankenvernchernngS A. G. erklärt dazu, das; eS sich bei den Beschuldigungen gegen Apelbaum und Borchardt um Racheakte entlassener Angestellter handele. Die angeb lichen Verfehlungen sollen bereits mehrmals vom ReichS- an nichts amt nachgeprüst worden sein, wobei sich kein Anlab zu Beanstandungen ergeben habe. Apelbaum ist am Dienstag nach mehrstündiger Ver nehmung von der Polizei entlassen worden, muh sich aber zur Verfügung der Behörde halten. Bankier Borchardt ist heute vormittag dem Untersuchungsrichter im Polizei präsidium vorgeführt worden. Geheimkonten bei -er Devaheim vraklmolüuug vvsoror Sorlioor SedrlttlvUnag Berlin, 24. Mai. Im D e v a - H c i m - P r o z c s; befasste inan sich heute zu Beginn der Verhandlung zunächst mit den Vorwürfen der Anklage gegen Pastor Kremer hinsichtlich der ll n recht in ä s; igen V e rivendung von W o hl- sa h r t o g e l d e r n der HilsSkanc gemeinnütziger Mohl- sahrloeinrichtungen. Der Vorsitzende gab einen kurzen lieber- blick über die Gründung der Hilfskasse, der vom ReichS- arbeitSinini'terium die Gelder für die verschiedenen Wohl- fahrtSeinrichtungen überwiesen wurden. ES wurden zwei Geheimkonten ,,.V" und „li" über läOüOst Mark und 80 660 Mark eingerichtet mit dem Vermerk: „Post und Auskunft nur an O. Kremer." Von diesen Konten soll Kremer nicht unerhebliche Beträge, wie die Anklage behauptet, für sich selbst verwendet haben. Auherdem seien diese Geheimkonten bei Revisionen nickt vorgclegt worden. IX Kremer erklärte, es sei in der evangelischen Kirche für jeden Pfarrer eine selbstverständliche Sache, dah er einen Fonds zur Versüguug habe, aus dem er Bitten und Gesuche erfülle, ohne das; die Gelder durch die Kirchenkasse gingen,' er habe daher die Geheimkonten eingerichtet, um einen Dis positionsfonds zu schaffen. lBei Schluh der Redaktion dauert die Verhandlung anf Rewe MolrMM Maas beim «ölkerbimd Genf, 24. Mai. Der chinesische Gesandte Den über mittelte dem Generalsekretär dcS BölkerbnndeS ein Tele gramm, in dem darauf aufmerksam gemacht wirb, dah die von der japanischen Regierung aus Schanghai zurück gezogenen Truppen jetzt znr Besetzung der Man dschurei verwendet würden, obwohl der in der Mandschurei geschaffene Scheinstaat noch immer einen integrierenden Bestandteil Chinas bilde. Nndisstvlinierte japanische Soldaten provozierten täglich die chinesischen Truppen. Wenn Japan jetzt nicht vom Völkerbund ge zwungen werde, endgültig auf alle seine Absichten zu ver zichten und sein feindselige» Vorgehen in der Mandschurei anszugebeu, so müsse mit dem „AuSbruch eines Welt krieges" gerechnet werden. Ekvl»si»n in einem Bergwerk - 8 Töte London, 24. Mai. Durch eine schwere Explosion in dem M a w st o n e - B l e t b c r g w e r k in Doulgravc bet Bake- well IDerbyshirc) wurden am Montagabend acht Personen, darunter der Direktor des Bergwerks, getötet. — Die Explosion ereignete sich, als sechs Bergleute 78 Meter tief unter der Erdoberfläche in einem Stollen arbeiteten. Einer der Bergleute hatte sich zufällig von dem Arbeitsplatz ent fernt und kam mit dem Leben davon. Nach kurzer Zeit stiegen Rettungsmannschaften unter Führung des Bergwerks direktors zur Unfallstelle hinab, die jedoch sofort von den ErplvsionSgasen betäubt wurden. Drei von ihnen konnten nur noch als Leichen geborgen werden, so dah sich die Zahl der Todesopfer aus acht erhöht. Die MstiMersKwemmuiigen ln England London, 24. Mai. Die Ueberschwemmungen in Mittel england nahmen am Montag immer gröhere Ausdehnung au. N e u c n t st a u d e n e Seen dehnen sich kilometerweit aus und erreichen vier bis fünf Meter Tiefe. Die Jugend tummelt sich in den überschwemmten Orten im Badekostüm von HauS zu Haus schwimmend. Zehntausende von Draht- leitungen sind unterbrochen, ebenso zahlreiche Eisenbahn verbindungen. Viele Städte, darunter Sawley, Bridge, Ashbn und Stratford, stehen vollkommen unter Wasser. Ter Verkehr mit den in den Dachgeschossen hausenden Bewohnern kann nur mit Booten anfrechterhalten werden. In der Stadt Derby allein wirb der Schaden auf zehn Millionen Mark geschätzt. Mehrere Personen sind er trunken. Viele Häuser sind eingcstürzt. Das Shakespeare- Theater in Stratford ist völlig von einem tiefen See umgeben. Sächsischer Landtag Dresden, den 24. Mai 1082 Nach einer kurzen Pstngstpause nimmt der Sächsisch« Landtag heute seine Beratungen wieder auf. ES wird be schlossen, nur einen Teil der vorliegenden Tagesordnung zu erledigen und den Rest auf die DonnerStagsitzung zu vcr- schieben. Der Landtag besaht sich zunächst mit einigen Au- trägen aus Strafverfolgung von Abgeordneten. SS handelt sich hierbei um die Abgeordneten Schneider (Komm.), Ferkel <Soz.) und Bauer (D.-N.). Di« Geneh migung der Strafverfolgung wird abnelehnt. Auf Antrag des HauShaltauSschusseS ä, für den Abg. Günther (Wirtsch.) berichtet, wird sodann die StaatShaus- haltrechuung der Kasse des StaatSrechnungShoseS zu Kap. 15 anf das Rechnungsjahr 1680 verabschiedet. Bon den Linksparteien liegen Anträge gegen das Großenhainer Urteil vor. Abg. Edel (Soz.) bezeichnet die UntersuchnngS- und Prozcbsührung im Grohenhainer Prvzes; als einseitig und fordert, alle gesetzlichen Maßnahmen zu treffen, die geeignet seien, das Urteil gegen die Netchöbanncrlcnte zn revidieren. ES liege eine bewußte Rechtsbeugung vor. Das Urteil sei deswegen besonders aufreizend, well zahlreiche Fälle von nationalsozialistischen Provokationen in Großenhain bereits gerichtskundig seien. Abg. Sindcrmann (Komm.) gibt die Begründung des Antrages seiner Partei. ES handle sich um ein Klassennrteil gegen Arbeiter. Der Redner verlangt, daß der Landtag seine Entrüstung über das Großenhainer Urteil ausspreche und die Regierung die Strafe gegen die Verurteilten sofort aufhebe. Beide Redner gebrauchen -le stärksten Ausdrücke gegen das Urteil und die Nationalsozialisten, wobei sie von ihren Parteigenossen durch Zurufe unterstützt werden. Die Ab- geordnetenplätze sind zum großen Teile leer, die Tribünen jedoch bis auf den letzten Platz besetzt. lBel Schluß der Redaktion dauert ble Sitzung an.) * Um die Smiermig von Wagner L Mora- Die deutschnationale Fraktion hat folgenden Antrag im Landtag eingebracht: „Der Zusammenbruch des TertilkonzernS Wagner L Mo ras in Zittau hat wegen des starken finanziellen Interesses der Sächs. Staatsbank und wegen seiner wirt- schaftlichen und sozialen Auswirkungen in der Oefsentlich. kett die Frage der öffentlichen Unterstützung zur Wieder- aukrichtung des Konzerns aufgeworfen. Da der Zusammen- bruch des Konzerns wesentlich aus die wirtschastSfcindlicke Einstellung des Konzerns gegenüber dem Groß- und Einzel handel durch die Direktläden zurttckzustthren ist, beantragen wir: Der Landtag wolle beschließen: Die Negierung zu beauftragen: bet einer evtl. Hilfe für die sächsischen Betriebe des zusammcngcbrochcncn TertilkonzernS eine Unter stützung durch die Sächs. Staatsbank oder aus dem Wirt- schastSstock davon abhängig zu machen, daß: aj die Direkt laden ausgeh obcu und der Verkauf der Produktion wieder über den zuständigen Groß- und Einzelhandel erfolgt: d) die von dem Konzern bei der Errichtung der Direktläden geschädigten sächsischen Handwerker, die aus Kredit ihre Arbeiten auSsühren mnssten, vor finanziellem Schäden bewahrt werden." Geyen ein Krafwerkehrsmonopol Die Mitglieder der sächsischen Landtagsfraktion der Deutsch nationalen Volkspartei haben folgenden Antrag etngcbracht: „Pressenachrichtcn zufolge plant di« Reichsbahn gesellschast ein Kraftverkehrs monopol für den Güterverkehr. Wir beantragen: Der Landtag wolle beschließen, die Regierung zu ersuchen, mit allen Mitteln bei der ReickSregicrung dahin zu wirken, daß das beabsichtigte KrastverkchrSmonopol für den Güterverkehr nickt eingeführt wird. — Siegert Uüd die iibrigen Mit- gltcder der deutschnationalcn Landtagsfraktion." Emir Fetfal nach Warschau abvereist Berlin, 24. Mai. Der Vizekönig von Mekka, Emir Fetsal, ist heute vormittag mit dem Blauen Expreß nach Warschau abgefahren, um sich von dort aus nach M v S- kau und über Konstantinopel in seine Heimat z» begeben. Im Auftrage der ReickSregicrung hat der Ches de» Protokolls, Gesandter Graf Tattenbach, dem Prinzen Glück- wünsche für die weitere Fahrt ausgesprochen. Kunst und Wissenschaft Mitteilungen -er Sächsischen Staatstheater Opernhaus Mittwoch (25.), Anrecht N: „Lohengri n" mit Hirzel in der Titclpartic, Elisa Stiinzncr, Burg, Eugenie Burkhardt, Bader, Nillson. Musikaliscl>e Leitung: Striegler: Spiel leitung: Schnm. Anfang 6>4 Uhr. Donnerstag (26.), Anrecht N: „Ariadne auf NaxoS" mit Viorica Ursuleac, Lorenz, Erna Berger, Elila Stiinzncr in den Hauptpartien. Musikalische Leituug: Busch; Regie: Gielen. Anfang 8 Uhr. Am kommenden Sonnabend wird Händels heitere Oper crre S" in der bekannten Besetzung lHirzel, Helene Jung, Lckmalnauer, Bader, Angela Kolniak, Erna Berger, Ermvldi wieder in den Spielplan ausgenommen. Vorher wird Haydns einaktige komische Oper „Der Apo theker" gegeben, die anläßlich der Haydn feier einmal als Morgenfeier im Schauspielhaus erschien. Besetzung mit Böhme, Kremer, Maria Fuchs swie in der Morgenfeier). Die Partie der Griletta hat wegen Erkrankung von Licsel v. Schuch Margit Bokor übernommen. Musikalische Leitung beider Werke: Kutzschback: Regie: Neucker. Anfang 7^ Uhr. Zu der an; 4. I u n i im F e st s p t c l h a u S in Hel lerau stattfindenden Ausführung der Oper „Iphigenie in Auli S" von G l u ck sind Eintrittskarten an der Opern- hauokasse, den bekannten Vorvcrkaufsstellen und der Konzert direktion F. Ries zu haben. Kartenverkauf für Klotzsche, Hellerau und Umgebung: Bücherstuben HanSsritz Lindenberg, Hellerau und Klotzsche. Schauspielhaus Donnerstag (26.) sür den Verein Dresdener Volksbühne: „Die göttliche Jette" von Vibo und Ranicau, Musik von Walter W. Götze. Spielleitung: Georg Kiesau: musi kalische Leitung: Arthur Chitz. Ansang 8 Uhr. Ein össent- ltcher Kartönvcrkauf findet zn dieser Vorstellung nicht statt. -s-* Mitteilung des CentraktheaterS. BI» einschließlich Sonn tag, den 20. Mai, Gastspiel« Fritz Schulz al» Tobby Brown In dem Operettcnsinnspiel „Liebling adieu". Vom Montag, den M. Mat, bi» einschließlich Mittwoch, den 1. Jun«, drei voll«, tiimltche Borstellungcn von Franz Lehar „Da» Land de» Lächeln»". Den Sou Pong singt Alired Steinherr, bi« Mt Susi Harley, bl« Lila Olga Porth. Die drei Vorstellungen stnden bei besonder» ermäßigten Preisen statt. , s* Renato Mord», der vor Jahren an der Dresdner Komödie al» Regisseur tätig war, wurde »om Intendanten Dr. Eger al» Ober regisseur der Oper an das Deutsche Theater in Prag verpslichtrt. 4* Freilustkonzert d«S KreuzchoreS aus brm Meißen Hirsch. Im vergangenen Jahre veranstaltete der Krcuzchor erstmalig ein weit- liches Konzert im Freien, und zwar im Waldpark Bad Weißer Hirsch. Der außerordentliche Erfolg dieser Veranstaltung bat die »nrverivaltung veranlaßt, den tz'hor unter Leitung von Kreuzkantor Maucrsbcrger zu einem Konzert am kommenden Sonntag, vor mittag» ll Ubr, auf dein Konzcrlplatz Im Waldpark Weißer Hirsch etnzuladen. Da» Programm enthält Frühling», und Sommerlteder au» alter und neuer Zeit sür gemischte, Knaben- und ^-cappells- LHSre. 4* Der Kuustdienft hat sein« Ausstellung, die die Erneuerung de» Fricdftofswesen» zum Gegenstand hat und im Borsahr im hiesigen städtischen AuöstellungSgebäude zu sehen war, nunmehr nach Basel gebracht, wo sie unter dem Namen „Grab und Grab- m a l" tm Gcwcrbemuseum am 22. Mai eröffnet wurde. Im Rahmen dieser Veranslaltung werden auch Arbeiten der Staatlichen Akademie sür Kunstgewerbe gezeigt. s* Goethe-Zeltcrfcier -eS Zentralinstituts sür Erziehung nnd Unterricht. Im Nahmen der aus Anlaß -eS 100. Todes tages Karl Friedrich Zelters veranstalteten Gedenkfeier hielt am gestrigen Montag das Zentralinstitut für Er ziehung und Unterricht in der Potsdamer Straße eine Goethc-Zeltcrseter ab, an der Vertreter der Reichs- und Staatsbehörden, der Universität und der Musikwelt teil- nahmen. Nach Chören von Mendelssohn, vorgetragen vom Berliner Staats- nnd Domchor unter Leitung von Professor Rüdel, sprach in Vertretung dcS verhinderten Ministers für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung, Grimme, der Leiter deS ZcntrallnstitntS für Erziehung und Unterricht, Ge heimrat Pa llat. Er ging kurz aus die Erziehungs lehre, die Goethe in seinem Werk „Wilhelm Meisters Wan- derjahre" entwickelte, ein und betonte, Goethes Zeit habe diese Erzichnngöcrsahrungen nicht erkannt, später seien sie sogar vergessen worden. Goethes Pädagogik sei aber Vor bild der heutigen pädagogischen Bestrebungen. DaS sei auch der tiefere Sinn der heutigen Veranstaltung. Die Gedanken des großen Weimarer Dichters über den bildenden und erziehlichen Wert der Kunst habe Zelter verwirklicht als Begründer der staatlichen preußischen Musikpslege. — Ucber Goethes Idee der Bildung und Erziehung sprach bann Pro fessor Ernst Casstrer, Hamburg, während Professor Dr. Arnold Schering, Berlin, Karl Friedrich Zelter und sein Freundschaftsverhältnis zu Goethe behandelte. Mit Chören von Mendelssohn schloß die eindrucksvolle Feier. O. s* Sin neuer Kapellmeister sür Berlin. Von fetten der Berliner Funkstunbc sind gegenwärtig Verhandlungen im Gange, den Generalmusikdirektor der Stadt Duisburg, Eugen Iochum, als Dirigenten nach Berlin zu verpflichten. Bereits früher war der Versuch gemacht worden. Hermann Schcrchcn für die Funkslundc zu gewinnen, jedoch haben die Verhandlungen der Funkstunde mit Schcrchcn zn keinem Resultat gekührt. Wie verlautet, soll auch an der Städtischen Oper in Berlin der Plan bestehen, Musikdirektor Iochum als Dirigenten zn gewinnen. 4* Der Kunstfreund Dr. James Simon s. Im Alter von 81 Jahren ist der Berliner Kunstfreund und Philanthrop Dr. James Simon gestorben. Simon war ursprünglich Besitzer der Baumwollsirma Gebrüder Simon, die der Wirt schaftskrise zum Opfer siel. Als Freund Wilhelm v. BodeS schenkte er sein großzügiges Interesse den Berliner Museen. Bet der Eröffnung deS Katser-Fricdrtch-MuseumS im Jahre 1664 gab es einen großen Saal, der ausschließlich Geschenke von James Simon enthielt: Merke der italienischen Renais sance, Gemälde, Plastiken, Möbel von höchstem Wert. Der Deutschen Abteilung der Berliner Museen schenkte er deutsche Bildwerke, dem Aegyptlschen Museum wies er Spenden zu, darunter den berühmten Kopf der Nofretete. Seine besondere Förderung ließ er auch den Ausgrabungen der deutschen Orlcutgesellschast in Kleinasien zuteil werden. -f* Geheimrat Ernst von Beling s. Nach kurzem Krankenlager ist in M N n ch c n im Alter von 66 Jahren der Münchner Untversitätsprofessor für Strafrecht nnd Stras- prozeßrccht, Geheimer Rat Ernst von Beling, gestorben. Er aalt als einer der namhaftesten Vertreter der klassischen Richtung der Strafrechtswissenschaft nnd war Verfasser einer Reihe bekannter wissenschaftlicher Werke. Die turlstl- sche Fakultät der Universität München verliert in dem Ge lehrten einen ihrer bebentendsten Vertreter. s* Tob eines Wiener Schriftstellers. Ein angesehener Wiener Zeitungsmann und Schriftsteller, G «stav Hinter- buber, ist tm Alter von 78 Jahren gestorben. HInterhubcr, der einer alteingesessenen Salzburger Familie entstammt, ge hörte in seinen jungen Jahren verschiedenen Wandertruppen an, wechselte bann in bas ZcitnngSsach hinüber und hat hier eine fruchtbringende Tätigkeit entfaltet. Seine Romane („Theatcrprtnzesstn", „Heißes Blut" nnd andere) sind gern gelesen morden. Der Verstorbene hat auch einige erfolgreiche Operetten verfaßt. Ian Klevura — österreichischer Kammersänger. Del österreichische Bundespräsident hat den Opernsänger Ian Kievnra zum Kammersänger ernannt. Diese Auszeichnung ist der Dank für da» weitgehende Entgegenkommen de» Künstlers bei Abschluß seines neuen Vertrags mit bet Wiener StaatSoper. -f* Japan ehrt OSkar von Miller. OSkar von Mlllet und Generaldirektor KMtaen Berlin, Vorsitzender deS Bor- stand^ral» de- Deutschen Mnsenm», erhielten vom Kaifet von Japan den goldenen Becher Japans für ihre Verdienst«
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