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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 17.05.1932
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1932-05-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19320517029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1932051702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1932051702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-05
- Tag 1932-05-17
-
Monat
1932-05
-
Jahr
1932
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Nr. 229 Seite 2 Das PMitummNer Wolkenbrüche größten Ausmaßes Koblenz, 17. Mal. Ban der llntermoscl weiter etn- lanscudc Nachrichten bestätigen, das, es sich um ein Unglück grünten Ausmaßes bandelt. Das Gelände, das von dein Walkenbrnch betroffen wurde, erstreckt sich noch über Winningen hinaus bis etwa Hatzenport, dem be kannten Weinort. Allerdings ist eS nicht möglich, auS diesen Gemeinden Nachrichten zu erhalten, da auch hier die Telcpbvnleitungcn zerstört und die Zugangswege von Ge röll und Schlamm überdeckt sind. Bon Reisenden, die mit der Eisenbahn moselabwärts gekommen sind, wird berichtet, das, in der Gegend von Hatzenport der Wolkenbruch die Weinberge aut weite «strecken vollständig ver schlammt bat. Die Rebstöcke samt dem WcinbergSboden wurden zu Tal geschwemmt. Stundenlang slos, der Wolkenbrnchschlamm zu Tal. Zwischen Güls und Winningen hat die Höhe der Wasscrmassen, die sich, mit Geröll vermischt, zu Tal wälzten, drei Meter betragen. Dazwischen befanden sich totes Bieh, Schennentüren und -dächer und Hausrat. Zahlreiche Mauern sind durch die Wassermassen eingedrückt worden. Auch der Bahn- d a m in wurde in Mitleidenschaft gezogen. Bon R ii b e u a ch wird gemeldet, dasi die Wassermassen den aus einem Berg bange gelegenen F r i c d li o s zum grollten Teil ab geschwemmt babe», so daß Särge und Leichen frei gelegt wurden. Bei dem furchtbaren Unwetter ertranken, wie sich jetzt bestätigt, in Güls eine Fran, ihre beiden Kinder, ein Pflegekind und ein weiteres tlind. Die Ertrunkenen hatte« in einer Scheune vor den heranslntendcn Walfermaffen Schutz gesucht. Auch über dem mittleren Mitnsterlanb entluden sich schwere Unwetter, die von katastrophalen Wolken brüchen und Hagelschlag begleitet waren. Nach den bisher vorliegenden Meldungen wurde besonders der Ort Nottuln und denen nähere Umgebung schwer betroffen. Der Nonnenbach führte riesige Wassermassen her bei, durch die mehrere Straßen bis zu einem Meter Höhe überschwemmt wurden. Die fluten drangen in die Häuser ein. Die Saaten sind zum grollten Teil vernichtet. Weitere Unwetter gingen über H aivixbeck und Umgegend nieder. Ausschluß des Abgeordneten Kraule zurilS-envMMU Berlin, 17. Mai. Reichstagspräsident Lobe hat den aus dreißig Tage bemessenen Ausschluß des Abg. Krause (Ost- preußcu), Nationalsozialist, von den Sitzungen deS Reichs tags z u r ü ck g e n o in m e n , weil die polizeilichen Ermitt lungen nicht nachgewiesen haben, daß der Abg. Krause an der Schlägerei im Reichstag aktiv teilgenommen hat. Nach der Neuregelung der Ordnungsbestimmungcn der Geschäfts ordnung des Reichstags gilt ein Abgeordneter, der sich weigert, dem Ersuchen deS Präsidenten, aus dem Saal hin- auszugeheil, nachzukoinmen, ohne weiteres aus dreißig weitere Sitzungstage als ausgeschlossen. Nach dieser Regelung sind die nationalsozialistischen Abgg. HeineS, We'tzel und Stegmann tatsächlich also ans sechzig SitzungStage aus dem ReichstagSplcnum ausgeschlossen. 8vo Kommunisten festyenommen Harbnrg-Wilhelmöburg, 17. Mai. Am Montag erfolgte eine M a s s e n s i it i c r u n g von K o m in u n i ste n. Dem kommnninischen Iugcndverband war eine Lastkrastwagen- fabrt genehmigt worden, bei der keine Mahnen und Schilder mitgesubrt werden dursten. Die Demonstranten erschienen jedoch mit insgesamt elf Wagen und führten Fahnen und Wimpel mit sich. Die Polizei schritt ein und transportierte 000 Personen zur Wache. Nach Feststellung der Personalien wurden sie wieder entlassen. 24 Gebäude ntebervebrmmt Lippen lK r. Hvnerswerda), 17. Mai. Am 1.Feiertag brach bei einem Stellenbesitzer Heuer aus. Born Winde wurde Flugseuer Hunderte von Nieter sortgetragen und setzte zahl reiche iirohbedecktc Gebäude in Brand. Gegen 22 Uhr war eS den il Hencrwehren gelungen, den Brand zu lokalisieren. Insgesamt sind den Flammen 24 Gebäude zum Opser ge- gefallen. —> „Dreidn« Nachrichten" — llber Welldeutiliitand Molkenbrnchartige Regen wrrden ferner aus Rheine ge meldet. — Nach wetteren Meldungen ist auch im Biller« becker Bezirk ein schwerer Wolkenbruch niebergegangen. Das Waffer stand 80 bis IVO Zentimeter hoch. Die Ernte ist schwer mitgenommen, zum Teil vernichtet. Die Bahn strecke Hawixbeck —Billerbeck war durch Unter spülung einige Zeit unterbrochen. Die Züge erlitten drei- stündige Berspütungen. Der ««gerichtete Schaden ist sehr grob. Das MIM m »er Söletnliverkr Halberstadt, 17. Mat. Zu dem furchtlmren Antoungliick in der Nähe der Sösetalsperre, das fünf Tose und 23 Schwer verletzte sowie mehrere Leichtverletzte forderte, werden noch folgende Einzelheiten bekannt: Der Krastwagenführcr Kugler ans Berlin, der am Sonnabend für seine Ber liner Firma in GoSlar mit einem gröberen Lieferwagen einen Auftrag erledigte, hatte sich bewege» lassen, am ersten Feiertag eine Gefälligkeit s fahrt nach der Sösetal sperre bei Osterode zu unternehmen. In dem Wagen hatten über 80 Personen, säst alle aus GoSlar, Platz genommen. Der Lenker des Wagens hatte wohl noch nicht die nötige Erfahrung in Gebirgsfahrten. Auch war der Wagen, wie die Untersuchung ergab, nicht für gebirgiges Gelände eingerichtet. Als Kugler, der seine Iran und sein Töchter chen bei sich halte, in der groben Kurve beim DammhanS war, geriet der Wagen in Schnblahrt, und die Bremsen konnten den schweren Magen nicht mehr halten. Der Wagen stürzte in rasender Fahrt in der Kurve «m und begrub alle Fahrgaste unter sich. Fünf Personen waren, wie bereits gemeldet, ans der Stelle tot, 23 wurden schwer, teils lebensgefährlich, verletzt. Unter den Schwerverletzten befindet sich die Fran des EhausseurS Kugler und sein Töchterchen Gertrud, die beide kaum mit dem Leben davonkommen dürsten. Kugler selbst ist unver letzt. Die Insassen anderer, die UnglückiSstelle passierender AntoS versuchten die unter dem Wagen eingeklemmten Per sonen zu befreien. Inzwischen wurden die SanitätSkolonncn von ElauSthal-Zellerseld und Osterode alarmiert, die dann die erste Hilse leisteten. Tie Schwerverletzten wurden in daS Krankenhaus von ElaiiSthal-Zellcrscld gebracht. Sie stammen, ebenso wie die Tote», mit wenigen Ausnahmen aus Goslar. Deutsche Lehrertaguns in Rostock Rostock, 17. Mai. Die von über 2000 Delegierten be suchte Iahrestagung des Deutschen L e h r e r v e r e i n ö wurde heute eröffnet. Unter grobem Beifall wurden die deutschen Lehrer aus dem Mein et gebt et willkommen geheiben. An den Lehrcrvercin im Ndemelland sandte die Bcrsammlung ein B e g r ü b n n g S t c l e g r a m m, in dem dem Kamps um das Recht der Selbstl-estimmnng im deut schen Memelland bester Erfolg gewünscht wird. Der Bcr- treter des Deutschen Beamtenbundes, Dr. 9t t ch a r d, wandte sich besonders gegen diejenigen Bestrebungen, die dem deut schen Beamtentum das passive Wahlrecht nehmen wollen. Ter Vorsitzende deS Deutschen BeaintcnbnndcS, Flügel, hielt eine» Bortrag über »Tic Beamtenschaft in der Wirt- schaftS- und Finanzkrise. Seine Forderung nach Ab schaffung der Reparationszahlungen sand bei der Bcrsammlung stürmischen Widerhall. Neues Blutvergießen in Bombay Bombay, 17. Mai. Der mohammedanische Feiertag M o h a r r u in begann heute mit PlünderuiigSszencu und neuem Blutvergießen. ES imirden acht Personen getötet und IVO verletzt. Die britischen Truppen stellten all mählich die Ordnung wieder her, und eS lint setzt den An schein. daß die Stadt zur Ruhe kommen wird. In Kalkutta wurden heute vormittag bei Krawallen zwischen Hindus und Mohammedanern der stellvertretende britische Polizeiches und eine Anzahl weiterer Polizei-Offi ziere und Beamten verletzt. Die Zusammenstöße wurden durch Steinwürse aus eine mohammedanische Prozession hcr- vorgerufen. Tie Polizei s ch o st in die Menge, wobei zwanzig Personen verletzt wurden. Politischer Mord in Sofia. Ter Vorsitzende der maze donischen Emigrantennerbändc, Dimitri Michail off, ist Montag abend in Sofia ermordet worden. Tic Täter sind noch nicht bekannt. Vlensiag. 17. Mal 1832 Oertliches un- Sächsisches «umdrstewr M das NEnMSsaßr i«r DaS G e sa m t m t n t st e r t u m verSsfentlicht im Säch- fischen Gesetzblatt Nr. 14 vom 17. Mai 1082 auf Grund der Reich-Verordnung vom 10. Mär» 1082 folgende Verordnung: Die Gewerbesteuer für das Rechnungsjahr 1032 wird — wie di« Gewerbesteuer sür da» Rechnungsjahr ilM — um 20 v. H. gesenkt und mit -em gesenkten Betrag erhoben. Für die Zuschlagsteuer der Gemeinden fBc- zirkSverbände) ist die gesenkte Gewerbesteuer al» veranlagte Gewerbesteuer im Ginne de» 8 80 des Gewerbesteuergesctzes maßgebend. Der angezogene 8 80 -es Gewerbesteuergesetzes sSächs. Gesetzblatt 1020 Nr. 20 S. 178s lautet: Die Gemeinden können eine Zulchlaqsteuer nach Hundertsähen der siir de» Staat veranlagten Gewerbesteuer 18 11s erheben. Die Hundertiätze müssen sür all« Betriebe gleich sein. Die Zuschlag- steuer zur Gewerbesteuer muß in derselben Höhe erhoben werden wie die Ziischlagfteuer zur Grundsteuer. Die Zuschlagsteiier darf nicht mehr al» IM v. H. der Staat», steuer betragen. Fall» eine Gemeinde nicht» anderes beschliesst, wird die Zuschlagsteuer unbeschadet der Borschrlst in Abs. 1 Sah 8 in gleicher Höh« wie dl« StaalSsteuer erhoben. Die Steuererklärung für die StaatSstener gilt gleichzeitig für die Zulchlagstener der Gemeinden. Wird di« Veranlagung zur Staatssteuer Infolge eine» Rechtd- mittelverfahrenS oder lm Mege der Aeuveranlagnng oder Be richtigung geändert, so zieht diese Aenderung von leibst die ent sprechende A'ndcrung der Zuschlags»«»«» nach sich. DaS Gleiche gilt sür den Erlaß, di« Stundung und dt« Niederschlagung der Ktaatbfteuer. Beamtenvehaltöklage abgewiesen Auf Beranlassung des LandcSbundcS Sachsen des Deutschen BeamtenbundcS hatten ein DreSd- »er VolkSschullehrer und seine Frau Klage gegen den sächsi schen Staat ans Ungültigkeit der Bestimmungen in der Sparvcrordnung vom 21. September 1031 über die Sonder kürzungen vom Gehalt bet Doppelverdienern aus öffentlichen Mitteln erhoben. Die 15. Zivilkammer des Landgerichts hat die Klage kostenpflichtig abgewtesen. Der sächsische Staat sei, so heißt eS in der Begründung, auf Grund der NcichSnotverordnung vom 21. August 1031 zu dieser Regelung ermächtigt gewesen, auch wenn für die N e i ch S beamte» eine entsprechende besondere Kürzung nicht vorgenommen worden sei. Artikel 48 der Reichs verfassung gestatte dem Reichspräsidenten, Ncchtsverord- nungen auch auf dem der Zuständigkeit der Länder vor behaltenen Gebiete zu erlassen. Die Herabsetzung der Ge hälter greife anch nicht tn wohlerworbene Rechte der Be amten ein. Der Einwand, daß die streitige Regelung als Daucrmaßnahmc gedacht und daher unwirksam sei, sct schon deshalb unbegründet, weil sich auS dem Wese» der Not verordnung ihr vorübergehender Charakter ergebe. Außer dem sei die Geltungsdauer der Sparvcrordnung befristet. Gegen dieses Urteil wird Berufung eingclrgt werden. —* Heinze-Ehrung der Dentschen VolkSpartel. Eine Abordnung deS Vorstandes der Deutschen Volks- Partei Ostsachsen legte am Pfingstmontag, dem Todes tage des Reichs- und StaatSministerS Erz. Dr. Heinze, an seinem Grabe auf dem Waldsriedhos Dresden-Weißer Hirsch einen Kran» nieder mit einer Schleife in -en säch- fischen Farben und -er Inschrift .Hhrcm unvergeßlichen Führer und Freunde die dankbare Deutsche Bolkspartei Oslsachsen". —* Die Schlagader verletzt. Am DienStagmlttaa verletzte sich ans der Schiffswerft L o u b c g ci st ein 20j«l>rtger Tischler dadurch schwer, das, er sich beim Hantieren mit einem Stemmeisen die Pulsader zerschnitt. Der Verunglückte, der einen großen Blutverlust erlitt, wurde mittels Krankenwagens tn» Earolahau» gebracht. — Ein Lehrgang über SäuglingSpsleg« und GesundhettSpsleg« der Fran, der wieder mit praktischen Hebungen auSgcstattet sein wird, beginnt am Montag, dem S. Onni IN,80 tthr tm Deutschen Hiigicnc-Museum. Aiimelbnngcn erbitte« schon t«ht die Hygtene- Akademte im Deutschen Huglene-Muleum tRni Sb SON. —* BInmendlebstabl I» Hosterwitz. I« der Nacht »um Freitag voriger Woche wurden au» zwei Gärten nach lleberstetgen der Um- »äunungen etwa IO Stück blühende Darwin tu lven und drei Lactstöcke aestohlen. Die Tulpen sind mitsamt der Wurzel au» der Erde gezogen worden. Die Fußspur de» Täter» llt 80 Zentimeter lang. Als Täter wird ein unbekannter Radsahrer mit brauner Akten tasche verdächtigt. Derselbe ist 2.Z bi» 28 Fahre alt. lS5 bis 170 Zenti meter aroß, unterlcht, ha» volles Oielicht, blondes, nach hinten ge- kämmtcS Haar. Brille mit Hellem Gestell und ist bekleidet mit bräun lichem, wollenem Svortpullover, grauer Nrcccheöhole, schwarzen Halb- schuhen. Er ist au» Richtung Dresden gekommen und wieder nach dort bavongelahren. Sachdienliche Mitteilnngcn erbittet der Gendarmerie posten Hosterwtv. Das Tal der Burgen Kunstanöstellnng in Penig In Gemeinschaft mit den zahlreichen Muldentalgemetn- den zwilchen Colditz und Glauchau veranstaltet der Ver- kehrSvcrein Penig und Umgegend in der Zeit vom 15. bis 24. Mai in Penig eine Kunstausstellung, deren Er- öfsniing am 1. Psingstseiertag vor geladenen Behördenver- trctern, Künstlern und Vertretern der Presse erfolgte. Die Ausstellung, die ein Ereignis siir Mitteldeutschland ist, hat den Zweck, nicht nur werbend siir das Tal der Burgen zivischen Glauchau un - E o l d i tz zu wirken, auch der sittliche und erzieherische Zweck der gesamten Veranstaltung ist nicht zu verkennen, zumal durch die Sachverständigen Professor Dr. Hcuß, Professor Schreiber-Weigand un- Dr. Müller anS Chemnitz eine hervorragende Auswahl -er Bil der gctrosseu worden ist. In drei Räumen der alten Schule sprechen erst zahl reiche Oelgcmälde und Aquarelle, darunter Gemälde erster Künstler, zu de» Besuchern von der Schönheit des gesamten mittleren Muldentales. Sie bringen ihnen die Gcscistchte dieses Burgenlandes näher und seine kulturelle Entwicklung. Auch Laien haben sich hieran beteiligt nnd Bilder von hohem Werte geschaffen. In einem anderen Raume sehen wir wiederum das Mnldental in seiner Vergangenheit, be wundern die ruhmbedeckte RvchSburg, wie sie Zeichner vor Jahrhunderten gesehen haben, das malerische Wechselburg, der Sitz der Burgwarte in Rochlitz, das idyllische Colditz, das selbst einen Ludwig Richter zum Schassen angeregt hätte. Wir sehen den uralten Herrensitz der Herren von Einsiedel ans Wolkcnburg. das fürstliche Schloß in Waldenburg und die Schlösser in Glauchau, ganz zu schweigen von den Natur gemälden. die den Besucher erst einmal die Schönheit unserer engeren Heimat osscnbarcn. In einem anderen Raume sind etwa 300 photographische Ausnahmen und Vergrößerungen zu sehen, die alle einzeln zu beschreiben, der Platz nicht aus reichen würde. Alles ist mit liebevollem Verständnis ge sammelt, gesichtet und der Ocffentlichkeit zugänglich gemacht worden. Tie Ausstellung, über die am 2. Psingstseiertag im Mitteldeutschen Rundfunk Professor Dr. Heust, Chemnitz, ge sprochen Kat, bringt außerdem zahlreiche Bilder auS gräf lichem und fürstlichem Privatbesitz, Gemälde, Aquarelle und Lithographien, die bisher der Oesfentlichkeit noch nie zu- gänalich gewesen lind. Zweihundert Lichtbilder in Vitrinen durchleuchtet nnd zur Verfügung gestellt von d:r Sächsischen LandeSbildstclle Dresden bzw. dem Sächsischen NerkehrSver- band, vermitteln ebenfalls ein herrliches Bild von der romantischen Schönheit des gesamten mittleren TaleS der Zwickauer Mulde. In der feierlichen Eröffnung, der u. a. auch Graf Gert von Einsiedel aus Wolkcnburg beiwohnte, gab Bürgermeister Knoth einen ausführliche» Bericht aus Sinn und Zweck der Ausstellung un- streifte besonders Kultur, Kunst und ge schichtliche Entwicklung deS Muldentales, des ruhmreichen sächsischen Burgenlandes. Auch der Vorsitzende -eS Ver kehrsvereins Penig, Lehrer Karl Herold, wies In tief empfundenen Worten ans die KunüauSstellung, die gleich zeitig eine HeimatauSstellnng ist, hin nnd kennzeichnete die ethischen und zweckmäßigen Ziele der Verkehrsvereine. Nach Beendigung der Eröffnung, die von Mnsikvorträgen um rahmt war, sand eine Führung -er geladenen Gäste durch die Ausstellung statt. -i. L. Kunst un» Wissenschaft Mitteilungen -er Sächsischen StaatStheater Opernhaus Donnerstag (10), Anrecht /V, in musikalischer nnd szenischer Auffrischung Johann Strauß' Ope rette „Der Z i g e u n e r b a r o n" unter musikalischer Lei tung von Striegler und Spielleitung von Staegemann. Zum ersten Male singen Kremer den Barinkan, Angela Kolniak die Lasst, Helene Jung die Czipra und Dittrich den Ottokar: wie früher singen außerdem Ermold (Zsupan), Licsel v. Schuch (Arsena), Schmalnauer (Homvnau), Büssel (Car- nero). Tänze mit Susanne Dombois-Thiele, Neppach und der Tanzgruppe. Anfang 7^4 Uhr. Montag (23.) findet im Opernhaus das Sonder konzert der Sächsischen Staatskapelle unter Leitung von Frth Busch statt. Es enthält nur Werk« zeit genössischer Komponisten, nnd zwar von Hindemith, Strawinsky, Paul Büttner, Richard Strauß und Nusoni. Es wirken mit Maria Fuchs tn Liedern von Richard Strauß nnd der Opcrnchor in Strawinskys Sinfonie der Psalmen für gemischten Chor und Orchester. Eintrittskarten täglich tn der Zeit von 10 bis 2 Uhr an der OpernhauSkasse, bet den bekannten BorverkausSstellen nnd bei der Konzertdtrektion F. Nies, Seestraße. Schauspielhaus DaS Schauspiel „Der Richter von Zalamca" von Calderon (Nachdichtung für die deutsch« Bühne von Eugen Gttrster), daS am Freitag (20), Anrechtreihe in neuer Einstudierung gespielt wirb, ist in den Hauptrollen folgendermaßen besetzt: Philipp, König von Spanien: Rai ner: Don Lope de Figucroa, General: Kleinvschegg; Don Alvaro: Woester; Pedro Crespo, ein reicher Bauer: Kotten kamp: Inan, Isabel, Ines, dessen Kinder: Steinböck, An tonia Dietrich, Lotte Gruner: Don Mcndo: Hoffmann; Nuno: Hcllberg; Sergeant: Paulsen; Ncbolledo: Ziegler; Chisva: Jenny Schaffer; GerlchtSschreiber: Lewinsky. Spiel leitung: Georg Kielau; Musik von Ferdinand Leitner; Bühnenbild: Adolf Mahnkc; Einrichtung: Georg Brandt; Trachten: Leonhard Janto. Anfang 8 Uhr. s* Mlttetlnna der Komödie. „Die Nachrichter" Nnd Werk studenten, hervorqeqangen aus dem Thcaterwlffentchastllchen Seminar des Münchner ProsessorS Dr. Arthur Kutscher, dt« sich nach dem Muster der Schöpfer de» modernen Brettl», den „Els Scharsrtchtcrn", die bekanntltch auch anS München hervoraeqangcn sind, zu einem akademischen Brettl, unter dem Namen „Die vier NachrIchter" zusainmengetan haben. Sic Nnd In wetten Kreisen bekannt geworden durch Ihr« Vortragstätigkeit an den «roßen dent schen Sendern und durch Schallplatte». Sie werben mit ihrem eigenem Ensemble vom 10. bl» einschließlich 22. Mat tn brr Komödie gastieren. f* Znm Tobe Luise DnmontS. Wie schon gemeldet, ist Ln t s c D u m o n t, die Intendantin des Düsseldorfer Schau spielhauses, am Montag einer Lungenentzündung erlegen. Sic hat erst vor kurzem ihren 70. Geburtstag begangen. Sie hatte, einer KaufmannSfamtlic entstammend, gegen den Willen der Eltern den Weg zur Bühne gesunden und ihre Laufbahn im Stadttheater Hanau begonnen. 1885 kam Ne an das Deutsche Theater in Berlin, bas sie aber, unbefriedigt von unzulänglicher Beschäftigung, bald wieder verließ. ES folgte nun eine Reihe Anstellungen an kleinen Theatern, bis es ihr gelang, an daS Bnrgtheater in Wien zu kommen. Hier wurde sie von Adolph WIlbrandt, dem damaligen Direktor, stark gefördert. Aber sie blieb nur zwei Jahre am Burgtheater und ging 1880 an das Stuttgarter Hof theater. Erft 180S trat sie wieder in Berlin aus, erst im Vessingtheater, bann tm Deutschen Theater. Gastspiele nach Rußland unterbrachen diese Tätigkeit. Nachdem sich Luise Dumont mit dem Schauspieler GustavLtnbemann ver mählt hatte, begründete sie mit thm 1005 bas Düssel dorfer Schauspielhaus. Hier Ist Ne die führende Per sönlichkeit gewesen, eine Bühncnlciterin voll hohem Kunst elser und literarischem Ehrgeiz, anch mit praktischem Sinn und fester Tatkraft. Als Schauspielerin trat sie nun zurück, aber ihr Ruhm al» Charakterdarstellerin blieb gefestigt,
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