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VienSt«, » KM 1932 V». tzahevaup. kll VnUt «. »«In, ««ps< a IUt4«d^ Dresden. Poft1check-»i». ION Dresden Nochdruck nur mit deull-vuellenemgad« tDresdn. «achr.) »ulisllg. Unverlangt» echrtltstück« werd«» «ich» aulbewah« »ra-trmichrikti »«chü-t«« Dresden »erntvrecher-Dammelnumme«! »ist «nr «ti «a«t,,lvriqsi «r. »aalt «rhrtllleltuna «. HauptgelchLltllleNei Dresden««. t, v!artenstrat« »S/t» GegrLnöet 18SH B«»na»a«Er I« Utgllch »metmaNger Zuftellrma monaUlr- ».»« DU, l«b»salt«tUch 70 Ps«. st» Trüge» Kd»),durch Vostdesug ».»» VN. elnlchlteltllch »« Vk«. Vvstgedlchr lohn, Bollsustettungsgedichr)»« »mal wdchenMchem verland, «nzelnumm« t» «kg., autechalb «achlen» U Vf». «»sel»irvretl«! «» «nfpalttge »0 mm breit» Lette»» Vf»., st» auswbrt« so Vk»., dte»O mm brette V«kl-me»etl« »00 V!g„ audechalb -SS Vfg- ab», «rtfenablchlag ll. Tarts, gamtltenansetgen mrd Stellengesuch« ahne «abatt t» «s»., auberbalb »» VI». vfsertengebahr »0 «I». «uswbrttg, «ultetlg» ,e«en »°r-u1be,-blm,^ Die niichsten Arbeiten -es Kabinetts MangrWabme -es Amvauprogramms vrabtmolckuoo «u»«r«r SvrUuor Sokrlktloltuu- Berlin, 11. Juli. Das NeichSkabtnett hielt am Montag« nachmittag eine Sitzung ab, die, nachdem die Lausanner Ver einbarungen bereits in der Vormtttagssitzung besprochen worben waren, der Erörterung der tnnerpolt- tischen Lage diente. Der Reichsinnenmintster v. Gayl, der über die Entwicklung der tnnerpolttischen Verhältnisse referierte, behandelte eingehend auch die blutigen Zwischen fälle, die sich infolge der fast täglichen Neberfälle auf An- gehörige der Rechten so bedenklich gehäuft haben. Wenn auch noch nicht zu erfahren tst,.durch welche Maß nahmen gegebenenfalls der zunehmende Vlutterror der Linken gebrochen werden soll, so darf man aber doch annehmen, daß die RcichSregterung diesen Dingen die ern steste Aufmerksamkeit widmet. Inzwischen haben die Sozialdemokraten an de« Reichs innenminister das Verlangen gestellt, von ihm wegen der Vorfälle in Ohla« angehört zu werde«. Da die amtliche Untersuchung sa die bisherigen Feststellun- gen, nach denen einwandfrei Mitglieder des Reichs banners nach vorher sestgelcgtem Plan gegen die Natio nalsozialisten vorgtngen, nur bestätigen kann, dürfte eS dem Reichsinnenmintster nicht schwer fallen, den sozialdemokra tischen Vertretern die richtige Antwort zu geben. Das Kabinett wird auch während der nächsten Tage Sitzungen abhalten, in denen di« nächste« größere« Maßnahme« der Regier««-, in deren Mittelpunkt bekanntlich die Arbeit Sbeschaf- funa stehen soll, besprochen werden. Es ist anzunehmen, daß der Reichskanzler v. Papen, der am Mittwochabend die Reise nach Neudeck zum Reichspräsidenten antrttt, den Reichspräsidenten auch bereits über diese Angelegenheit wird unterrichten wollen. In unterrichteten Kreisen rechnet man damit, daß die Arbeiten des NcichSkabincttS so gefördert werben können, daß noch im Laufe dieses Monats — also vor den Wahlen — die neue Notverordnung mit dem Aufbauprogramm erlaßen wird. Die Haupt vorlagen sind bereits auSgearbeitet, so daß das Kabinett am morgigen Dienstag sofort in die praktische Beratung ein treten kann. Kommen die Dinge in dieser Art vorwärts, dann werden die Ministerien bereits im August an die Durchführung der neuen Maßnahmen gehen können. Dabet handelt es sich vor allem um drei große Fragen komplexe. DaS ist 1. eine Arbeitsdienst pflicht, die, wie sich schon aus dieser Bezeichnung ergibt, über den Charakter des freiwilligen Arbeitsdienstes hinauSgeht und die sich damit den Auffassungen und Wünschen der Rechten zu diesem Problem stärker nähert; 2. die Heranziehung und Beschäftigung der jugend- ltchen Arbeitslosen in dem vor einigen Tagen an gedeuteten sportlichen Sinne und 8. die Siedlung, für die setzt das Reichsernäh- rungSnilnistcrium federführend ist. Aus dem Ganzen ergibt sich, baß auch der Rest deS Monats für die RclchSrcgicrung überaus arbeitsreich wer ben wird. Im August werden der Kanzler und ein Teil der Minister bann vielleicht für kurze Zeit in Urlaub gehen können. — WaS die Ratifizierung der Lausanner Vereinbarung«« angeht, so zeigt sich jetzt immer deutlicher, daß Frankreich an eine Ratifizierung nicht denkt, bevor nicht in der inter alliierten Schulden frage mit Amerika ein Ueber- einkommcn getroffen ist. Das könnte unter Umständen be deuten, daß man die Ratifizierung bis zum Wicderzusam- mentrttt des amerikanischen Kongreßes, die erst tm März des nächsten Jahres erfolgt, verschiebt. An den amt- lichen Berliner Stellen ist erneut zu hören, daß Deutschland die Ratifizierung erst vornehmen wird, wenn sie auch die übrigen Mächte vollzogen Haven werben. Ausdrücklich betont wird an den Berliner Stellen, baß, gleichgültig, ob die Ratifizierung durch Frankreich hinter trieben wird oder nicht, der Roungpla« ein sür allemal außer Kraft gesetzt ist und daß auch eine gegebenenfalls durch die Nichtratifi zierung geschaffene neue Lage niemals dahin auSgedeutet werden könnte, baß der Noungplan wieder hergestcllt sei. Dieser Plan ist und bleibt, wie dies sa auch in der End sitzung der Lausanner Konferenz ausdrücklich festgestellt wurde, erledigt. Dir Menbmikrn für dir SoldwMmm Auch Ausland stimmt zu Basel, 11. Juli. Der Verwaltung«»«» der Bank sür den internationalen Zahlungsausgleich hat heute seine 28. Sitzung abgehalten, aus der Deutschland durch ReichSbank« Präsident Dr. Luther, Dr. Melchior, Gen«raldirektor Re «sch und Geh. Obersinanzrat Dr. Nocke vertreten war. Das wichtigste Ergebnis der heutigen Beratung ist bi, An nahme einer Entschließung, die sich mit der Wiederher stellung der Goldwährung besaßt und in gewißer Hinsicht «ine Fortsetzung der Lausanner Beschlüße darstellt. Die Vertreter der Bank von England haben dieser Ent, schließung zugestimmt. DeS weiteren hat der VerwaltungSrat von den Beschlüßen der Lausanner Konserenz Kenutnis genommen und sich zur Uebernahme der in der Schlußakte der Lausanner Konferenz vorgesehenen Ansgaben durch die BIZ. bereiterklärt. Der Präsident des BerwaltungSrates hat alle hierzu ersorder« lich«« Maßnahmen ergrissen. Schließlich hat der Ver- «altungSrai die Anteile der BIZ. an den in diesem Mona« fälligen drei Krediten sür die Oesterretchische Rationalbank, di« Ungarische Nationalbank und die Jugoslawische Rational bank sür je drei Monate verlängert. In der heutigen VerwaltungSratSsttzung der BIZ. wurde eine Einladung zur Beteiligung an dem Ftnanzkomttee der WeltwtrtschastSkonferenz und zur Entsendung von zwei Vertretern der BIZ. angenommen. Erweiterung -es Notenumlaufs in AGA. Washington, 11. Juli. Der Senat hat den Antrag Glaß angenommen, der die Ausgabe von NegterungSschuldver- schrcibungcn zur Deckung einer gewißen Vermehrung des Notenumlaufs vorsieht. In NcgterungSkretsen wird «ine solche Vermehrung um etwa 800 Millionen Dollar erwartet, was dem Wert der von Privaten in folge der Bankenkrtse aufgestapelten Banknoten entsprechen würbe. Mrestm dir Mreu-tWn Abstimmung Berlin, 11. Juli. Reichsinnenmintster Freiherr von Gayl wrach am Montagabend tm Rundfunk zum Gedenken an die Abstimmung in Ost- und Westpreuften, die er seiner zeit als Reichs- und StaatSkommtssar leitete. In- dem sich der Minister an alle deutschen Volksgenossen, be- sonders aber an die ost- und westprenßischen Landsleute wandte, sagte er einleitend: ES ist mir eine besondere Freude, heute, am ll. Juli, des Tages gedenken zu können, an dem wir tm Jahre 1920 in den Bezirken Allenstetn und Marienwerder tn einmütiger, durch keinerlei Partetaegen- sätz« gefährdeter Front be« schönen unblntige« Steg erfochten haben, durch den wir den Verbleib unserer ge liebten Heimat beim Vaterlande gesichert haben. Ich danke, rückblickend aus die strahlenden Iulitage von 1920, nicht nur den Bewohnern der Abstimmungsgebiete, sondern allen, die uns damals halsen, nicht zuletzt den Hunberttausenden hetmattreuer Ost- und Westpreußen in allen Gauen des Reiches. Ein Deutschland ohne Ostpreußen ist ««denkbar. Euch, liebe LeDdsleute in der Provinz Ostpreußen, rufe ich von verantwortlicher Stelle zu: Haltet fest an dem Glauben an die Zukunft der Nation und der Heimat. Haltet fest am Willen zur Behauptung eines deutschen Ostpreußens für alle Zukunst. Wir erkennen dabei die Sonberlage der ab geschnürten Provinz voll an, ohne semalS deswegen der Not der anderen durch das Frtedenödtktat von Versailles fast ebenso schwer getroffenen Grenzgebiete zu vergeßen. — v. Gayl schloß mit den Morten: Halten wir fest am Glauben an eine beßere Zukunft und am Willen zu zäher Selbstbehauptung! Erneuern wir den Geist vom Juli 1920 tn uns selbst und in allen Schichten der Nation! Feiert den 11. Juli nicht als einen Rückblick, sondern als einen An fang zu neuer Arbeit und zu neuem festem Willen! Schon wieder Revolulwn in Brasilien Nevyork, 11. Juli. Wie a«S Ri« de Jaueir« gemeldet wird, ist tn Brasilien wiederum eine Revolution gegen die Regierung BargaS a«S-ebroch«n, di« hauptsächlich in den Sübstaaten Santa Catharina «nd Sa« Paolo um sich greist. Die Aufständischen haben ihr Haupt- quartier in den Kasernen der Stabt Sa» Paolo errichtet, von wo a«S der Ausstand geleitet wird. Präsident BargaS hat einen Aufruf an das brasilianische Volk erlaßen, in de« er die Bevölkerung «m loyales Berhalte« ersucht, «« die Revolution niederzukämpfen. Chinas Borschlüve von Aapan a-srkhnt Tokio, 11. Juli. Die chinesischen Vorschläge, eine Kon- ferenz «inzuberufen, um die mandschurische Krage zu be handeln, wurden von der japanischen Regierung abgelehnt, da diese Vorschläge nicht den japanischen Interessen tm Fernen Osten entsprächen. Die japanische Regierung steht auf dem Standpunkt, baß die Mandschurei ein un abhängiger Staat sei. Rundfunkrede deS beutschnationale« ReichStagSabgeord» neten Schmidt. Am Dienstag, dem 12. Juli, wirb um 7 Uhr abend» der beutschnationale NeichStagSabgeordnete Schmidt, Hannover, über das Thema: „Gedanken zum Staat* tm Rundfunk spreche». Lausanne vesähr-et! Noch steht die Welt unter dem Eindruck der Unterzeich nung des Lausanner Abkommens, dessen Zustandekommen bis in die letzten Tage fraglich schien, noch leben in unserem Gedächtnis die Lobeshymnen, die Macdonald von seinen be geisterten Landsleuten gespendet wurden, noch steht vor uns das Bild des temperamentvollen Herr tot, der immer wieder tn den freudigen Ausruf auSbrach: „L'ost kalt!" s„ES ist geschasst!"), nämlich die Durchsetzung des schier Unmög lichen, baß Deutschland zu 79 Milliarden Tributen drei wet tere legt, da kommen düstere Wolken am westlichen Horizont, Die französische Siegcsfreube hat sich tn große Aufregung verwandelt, denn die amerikanische Regierung hat die sür die europäischen Schnldnerstaaten wichtige Frage nach der Revision der Kriegsschulden mit einem eindeutigen, glatten Nein beantwortet. Und schon erklären Preße, Parlament und Negierung tn Frankreich einmütig, wenn die Schulden nicht gestrichen werden, wirb das Lau sanner Abkommen nicht ratifiziert, Europa fällt dann eben furistisch wieder unter den Bonngplan zurück. Aber eine vernünftige Pariser Stimme fügt hinzu, das bedeute prak tisch das EhaoS. Kaum vteriindzwanzig Stunden waren seit Unterzeichnung des Lausanner Dokumentes vergangen, das der Reichskanzler als den „Beginn einer neuen Aera unter den Völkern" im Rundfunk feierte und das Macdonald als den Abschluß des Kapitels der Reparationen bezeichnete, da erklärt der zuerst himmelhoch jauchzende Hcrrtot, er sei nun schon wieder zu Tode betrübt, alles sei gefährdet, man werbe, wenn Amerika nicht streiche, durch das Haager Schiedsgericht den Aoungplan wieder zum gültigen RechtS- zustanb erklären laßen. Diese Wendung hat einiges anS Tageslicht gebracht, was unser Erstaunen rechtfertigt. Denn das neue Tributabkommen, das doch wahrhaftig für Deutsch land eine schwere und sehr bedenkliche Last bedeutet, hatte ja den Vorteil, baß tn ihm mit keinem Wort auf die amerikanischen Schulden Bezug genommen wurde. Nach seinem klaren Vertragstext ergibt sich eindeutig, daß cs völlig unabhängig von dem Ergebnis der Verhandlungen zwischen Amerika und seinen europäischen Schuldnern be stehen soll. Papen hat vor der endgültigen Unterzeichnung ausdrücklich betont, daß die Lausanner Lösung „nichts mitberBe.retntgung der interalliier ten Zahlungen zwischen den Bereinigten Staaten und ihren Schuldnern zu tun hat". Und niemand, nicht einmal Hcrrtot, hat dem deutschen Reichskanzler widersprochen. Jetzt erst, nachdem Amerika fein kategorisches Nein gesprochen hat, erfahren wir, baß unsere Berhanblungögcgner hinter unserem Rücken, ohne nnS auch nur die leiseste Andeutung zu machen, ein so genanntes Mentlem anabkommen getroffen haben, den Lausanner Plan nur zu ratifizieren, wenn Amerika die Schulden streiche. In den Wandclgängen der französischen Kammer und in der Preße wird nunmehr erklärt, daß es völlig ausgeschlossen sei, eine Mehrheit im französischen Par- lament für Lausanne zu finden, wenn Amerika nicht die Schulden Frankreichs streiche. Man wird der französischen Kammer die Nichtrattftzierung ohne weiteres zutrauen dür fen, zumal der Regierungschef Herriot ihr die Stichworte dazu sogar selbst geliefert hat. Besonders verstimmend hat der Text der amerikanischen Antwort gewirkt. Man hat die offizielle Erklärung Washing tons, man sei einerseits sehr erfreut, daß die in Lausanne versammelten Nationen einen großen Schritt vorwärts zur Stabilisierung der wirtschaftlichen Lage getan Haven, müße aber anderseits unter Bezugnahme ans die Hoovcrerklärnng vom 20. Juni 1981 jede Acndcrung tn der Haltung der amerikanischen Regierung tn der Kriegsschnlbensrage ab lehnen, als offenen Hohn empfunden. Die Franzosen er klären nun, an eine Stabilisierung der wirtschaftlichen Lage Europas sei nicht zu denken, wenn der Nnruhcfaktor poli tischer Zahlungen an die Vereinigten Staaten sortbestehe. Man betont in Paris sogar, Amerika habe einen Wort bruch begangen. ES habe durch Jahre hindurch den euro päischen Staaten gepredigt, bereinigt zunächst das Tribut problem, ehe ihr an Amerika herantrctet, es wird bann sicher vernünftig mit sich reden laßen. Diesen Rat habe man be folgt, und nun erkläre die Washingtoner Negierung, sie denke an keinen Schuldenerlaß, maßgeblich set allein die Zahlungsfähigkeit der Schuldner. Die französische Aufregung ist zwar begreiflich, aber matt sollte sich in Parts sagen, daß man selbst durch den eigenen Egoismus eine Lage mit herbetgeführt hat, tn welcher der anfängliche Rausch der SiegeSsreube in einen jämmerlichen Katzenjammer umschlagen mußte. DaS reiche Frankreich will zwar, baß ihm seine Schulden vergeben wer ben, aber eS hat sich tn Lausanne selbst geweigert, dem armen Deutschland seine Schulden völlig zu streichen, sondern eS hat noch rasch drei Milliarden neue Lasten heranSacschlagen. Darf sich Marianne da wundern, wenn Uncle Sam auch nicht großzügiger ist, als sie selbst war, zumal doch das ge heime Gentlemanabkommen zeigt, mit wie wenig Aufrichtig keit man Deutschland behandelt hat? DaS Pharisäische der Aufforderung an Amerika war also ziemlich offenkundig. Auch rächen sich die Folgen be» Gold kriege», in dem Krankretch «och »«letzt versuchte, sogar den Dollar zu eri