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Entscheidende Stunden in Lausanne Reue Bechluibllmseil ml» Lerrlt» vradtdertodt nneer«, a»vl» l,»n»nnn» «n1»anät«n V.-S.-SonSerd»rleIltar«ta»t«r« nachdem sich endgültig gezeigt hat, dass jede Verhandlung Uber Schuldcnztfsern zu Ergebnissen führen muh, die das Unheil der Welt nur verewigen würden. Für Deutschland ist der Weg nach unserer Meinung nun klar genug vor« gezeichnet. Werden wir nun wissen, wo unser natürlicher Platz ist. Lausanne, v. Juli. Wird der heutige Tag entscheidend sein? Das wird allgemein behauptet, aber wie oft hat man sich schon getäuscht! Dabet ist die Lage schon durch die deut schen Gegenvorschläge und Gran-iS gestrige Erklärung rein verhandlungStechntsch schwierig und kompliziert genug. Trotz» dem ist eine baldige Entscheidung — so oder so — aus vielen Gründen wahrscheinlich. Der Punkt ist erreicht, wo endgültige Entschlüsse nn« »ermetdltch werde«. Wir wünschen der deutschen Delegation hierzu die stärksten Nerven. Wie die Dinge hier in den letzten Tagen gelaufen sind, ist ein viillig reiner Tisch oder das berühmte „Schwamm trüber* als EinigungSbasis wohl ausgeschlossen. Ebenso wenig aber können die Pläne -er Gegner für uns in Frage kommen. Herriot war schon früh am Vormittag, wie vor gesehen, bei Macdonald und blieb dort IX Stunde. Er hat dem englischen Ministerpräsidenten u. a. seine schwierige innenpolitische Lage geschildert, die seine baldige Rückkehr nach Parts erforderlich mache. Näheres über diese Unter redung erfuhr man bisher nicht. Nachdem Herriot das eng lische Hauptquartier verlassen hatte, erschienen vrogrammäßig die Herren von Pape«, von Neurath «ud vo« Schwerin,Krosigk tm Hotel veau Rtvage und Vegaben sich sofort zu Mac- bonalb. Während sie oben verhandelten, hörte man plötz lich ein gewaltiges Brausen. Alles stürzt« ins Freie. ES war -er Zeppelin, -er in strahlendem Sonnenschein majestätisch seine Kreise zog und alsdann über die Gärten des Beau Nlvage flog. Dabet schimmerte seine Unterseite tiefblau vom Widerschein -es Genfer Sees. Macdonald und seine deutschen Besucher traten auf den Balkon und genossen -en herrlichen Anblick. Mac-onabd winkte. Sofort ging das Witzwort um. Deutschland habe den Zeppelin angeboten und werde ihn dem „gemeinsamen Fonds* zuftthren. Schon nach etwa 50 Minuten verliehen die deutschen Minister wieder Macdonald und begaben sich mit ernsten Gesichtern, ohne irgend etwas zu sagen, zu ihrem Auto, daS sie ins Hotel Savoy brachte. In Konserenzkreisen spricht man viel davon, dah ein« Einigung aus der Basis von drei Milliarden bevorstehe. DaS ist aber bisher noch reine Kombination. Bestimmte Anzeichen bestehen dafür noch nicht. Die Fran zosen haben heute vormittag noch einmal auf vier Milliarden bestanden, doch hält man diese Erklärung nicht für endgültig und unabänderlich. Die Verhandlungen drehen sich gegen wärtig auch darum, ob eö sich ganz oder teilweise um un - bedingte oder aber um geschützte Zahlungen handeln kann. Auch «in gemischtes System von direkten Zah- lungen unb Bonds wird erwogen, um so die Gesamtzisfer niedriger halten zu können. Mit einem völligen Scheitern der Konferenz rechnet hent« eigentlich niemand mehr, wohl aber damit, bah noch mehr oder weniger wichtige Punkte zur Erledigung llbrigbleiben, wenn die führenden Minister mit einer groben Schluherklärung Abschied von Lausanne nehmen. Die Juristen und Sachverständigen wür den bann voraussichtlich noch weiter hier tagen, unb unter Umständen mühten die Minister zur endgültigen Unter zeichnung noch einmal nach Lausanne zurückkommen ober wenigstens einige von ihnen. Heute nachmittag findet ein« gemeinsame b««tsch»sranzv» fisch,«nglische Sitzung statt, die vielleicht entscheidend sein wird. Herriot unnachvtebig Sine Drei.MllliarbeniFordernng der Gläubiger? Lausanne, ö. Juli. Der französische Ministerpräsident Herriot erklärt« nach seiner Unterredung mit Macdonald der Presse, er könne nicht mehr weiter nachgeben «nd halt« an dem bisherigen Glänbigervortchlag fest. Stu weiteres Nachgeben würde für ihn die KabinettSsrage bedeuten. In französischen Kreisen werden -te üblichen pessi mistischen Gerücht« verbreitet und erklärt, -le deutsche un nachgiebige Haltung mache jede Einigung unmöglich. In dem gegenwärtigen Stadium der Verhandlungen sind jedoch derartige Aeuherungen selbstverständlich nur taktisch zu be werten. In auSläubtschen Konserenzkreisen wirb dagegen von der Möglichkeit «ine» Einigung anf der Grundlage einer Drei'Milltarden'Abschlnbzahlnng gesprochen. SS liege« aber bisher noch keinerlei Anzeichen vor, a«S denen ans «ine unmittelbar bevorstehende Sink gung geschloffen «erden könnte. Ueber die d««tsch,englisch« Unterredung verlautet, daß von deutscher Seit« von neuem darauf hingewiesen worden ist, das, die Höchstgrenze der deutschen Beteilt- gung an der Wiederausbaukasse bet zwei Milliarden liegt unb daß tm übrigen die bereits hinlänglich bekannten deutschen Bedingungen einer allgemeinen Regeluna genannt wovden sind. Die Gegensätze stehen sich somit nach wie vor schroff gegenüber. Macdonald versucht jetzt, wie er sich selbst bezeichnet, als „ehrlicher Makler" in letzter Stunde die deut schen und französischen Gegensätze zu überwinden. Die Wirkung -es Gran-i-Interviews vradtborlok» un«ro» navb I-an»«u»no antoalltitoa V.-U.-Souüvrdorlvbtorotattor, Lausanne, v. Juli. Das bereits mitgeteilte Interview GrandtS an -en „Petit Parisien*, das übrigens in dem Pariser Blatt bisher nicht erschienen ist, hat hier größtes Aufsehen erregt. Der italienische Auhenmtnister hat wieder offen ausgesprochen: Di« Regelung, die a«S Lausanne hervorgeht, muh eine Sndregelung sein und die Annullierung mnst sich ans alle enropäischen Gläubiger, «nd Schuld, nermächte, aus Reparationen «nd Kriegsschulden er» streck«». Es ist jetzt -er Augenblick, wo man gegenüber jedem -te Bitte des Evangeliums wirklich anwenden muh: Dimttto nodis clodita nostr i». Aber da mit -aS eintreten kann, ist es nötig, -ah jede von den hier vereinigten Regierungen den Mut hat, in Taten mehr als in Worten ihren Teil ganz zu übernehmen an der Verantwortlichkeit, dem Opfer und dem Risiko, wie e» bi« Schwer« der Stunde erfordert. Um so unverstän-licher muh «S erscheinen, bah von Deutschland ziffernmähtge Vorschläge, die nicht mehr mit der Linie der totalen Streichung zu tun hatten, am Tage vor dieser sensationellen Erklärung vor gelegt werben konnten. Hat Deutschlands Vorschlag mit seinen wirtschaftlich ungeschützten Annuitäten Italien alarmiert, da die Fühlung mit Grandt verlorengegangen war, oder was steckt sonst dahinter? Jedenfalls zeigt Grandis Erklärung, dah er, wenn die Dinge weiter so treiben wie in diesen Tagen, etnganzübleSEndederKonferenz voraussteht, ein Ende, das alles andere als eine Be reinigung der Atmosphäre sein würde. Gewiß hat der italienische Auhenmtnister bet alledem auch die internen Kriegsschulden der europäischen Steaermächte im Auge, also auch den besonderen Schuldennachlab für Italien. Aber die Hauptsache ist doch die Rückkehr Italiens zur Forderung der allgemeinen «nd völligen Schuldenstreichung, E- muß beim druücheu Nein bleibt« Esten, 5. Juli. Unter der Ueberschrist: „Was geht in Lausanne vor?" veröffentlichen die hiesigen Zeitungen einen Ausruf der Vaterländischen Vereine zu einem Vortrag, in dem Prof. Dr. Grimm noch einmal mit aller Deut lichkeit und Schärfe auf die Unannehmbarkeit der jetzigen Gläubtgersorderungen in Lausanne hinwetst. Prof. Dr. Grimm weist darin noch einmal aus die Tatsache hin, die ganz vergehen morden zu sein scheint, dah wir bereits 11,0 VS Milliarden Reichsmark mit den Boung- unb DawcSzahlungen ent richtet haben, dab diese ungeheure Summe aber nicht aus Eigenem gezahlt wurde, sonder» dab Ne geborgt worben ist. Diese Tatsache ist im Baseler Bericht vom 28. Sep tember 1081 fcstgestellt worden. Bet einer Verzinsung von 8 Proz. belaufen sich die von Dentschland hierfür allein zu zahlenden Zinsen auf 6 60 Mill. RM. im Jahre. Hinzu kommen 8ö Mill. NM. Zinsen aus der DawcSanleihe, wei tere 65 Mill. NM. aus der Uounganleihe, ferner die amerikanische Schuld von 40 Mill. RM., die belgischen Markforberungen mit 28 Mill. NM., so daß wir ans den bisherigen Anleihen allein mit jährlich 87S Mill. RM. Zinsen belastet sind, selbst, wenn die ganze Restschulb gestriche« wird. Der Vortragende unterstreicht erneut anfS schärfste, daß wir unmöglich zu den bestehenden Verpflichtungen neue durch Restzahlungen hinznnehmen können, sonder« daß «S unbedingt bet einem deutsche« Nein bleiben muß. Sächsische An-ustrte an -te Lausanner Delegation Chemnitz, 8. Juli. Die deutsche Delegation in Lausanne ist von den Sächsische» Industrie- und Handelskammern durch den Präsidenten der derzeitigen BorortSkammer Chemnitz unter voller Anerkennung der bestehenden Schwierigkeiten und mit dem Dank für die bisherigen An strengungen telegraphisch gebeten worben, auf den deutschen Forderungen zu bestehen. NMsrat mb ReMngienmv MelnungSverWedenbeilen über »te EtatSoestallimg vraktwalclnng oneerar Sarllnor SodrUUoltnng Berlin, 5. Juli. Auf der Linken versucht man Mei nungsverschiedenheiten, die über die EtatSgestaltung zwischen ReichSrat und Ncichöregtcrung herrschen, zu einem angeblich groben Konflikt zwischen Reich und Ländern auszubauschen. Diesen Bemühungen wird schon jetzt tm NeichSstnanzmtniste- rium entgcgengetreten und es erfolgt eine Klärung des Sachverhalts, der sich folgendermahen darstellt: Der ReichSrat hat tm wesentlichen aus drei Gebieten Aenderungen tm Haushalt vorgenommen, den die Re» giernng nicht zustimmen konnte. Zum ersten handelt eö sich darum, bah der ReichSrat be schlossen hat, tm Etat eingesetzte 20 Millionen Mark für die Tilgung von Rentenbankschctnen zu stretchen unb diese 20 Millionen für Ost- und Westhilfe und Finanzierung des notleidenden deutschen MetallbcrgbauS in Ansatz zu bringen. Die ReichSreaierung hat diese Aenberung sich nicht zu eigen gemacht, weil sie sie als unzulässig betrachtet. Bei den 20 Millionen handelt eS sich um den geschätzten Reichs - bankllberschuß sür 1982. Diese RetchsbankttberschUsse sind gebunden, d. h. sie müssen in der Höhe, in der sie erzielt werben, zur Tilgung von Nentenbankschetnen Ver- Wendung finden. Dagegen hat die Nctchsregierung entgegen der Streichung des Reichsrats 800 000 Marksür ge wisse beamtenpolttische Umgruppierungen neu tn den Etat eingesetzt. Es handelt sich dabei um die seit langem schon fällige Angleichung der BesürderunaSverhält- niste der Assistenten bet den Reichsverwaltungen, d. h. eine Verkürzung der AssistentenvesoldungSfrist, insbesondere bet den jungen RetchSverwaltungen und dabei in erster Linie bet der Reichsfinanzverwaltung. Während tn Preußen automatisch alle VerwaltungSassistenten nach fünf Jahren Assistentenlausbahn tn die Sekretärgruppe aufrücken, besteht eine solche BefvrderungSmöglichkeit bei der Reichsver waltung nur, wenn Gekretärstellen frei werden. Da ins- besondere -te Reichsverwaltung einen sehr jungen Ver- waltungSzweig barstellt und mit verhältnismäßig jungen Beamten beseht ist, haben die VerwaltungSassistenten säst gar keine Aufstiegsmöglichkeit mehr, ein Zustand, dem durch die Einsetzung von 800000 Mark im neuen Reichshaushalt abgeholfen wird. Schließlich hat die ReichSreaierung entgegen den wünschen des RetchSrat» ketnerlet Mittel sür LH» sinbungSsummen für Forderungen wegen des Uebergangs der Ländcretsenbahnen auf bas Reich eingestellt. Die RetchSregierung steht auf dem Standpunkt, bah sie an sich schon so viel Mittel für die Länder auSwcrfcn müsse, um ihrer akuten Notlage zu steuern, daß die Mobilisierung weiterer Gelder auch noch sür ReichSbahnabsindungen zur Zett unmöglich ist. NtttlWtM» tlinölgt »m schwerlich«« SmdMeklmo Berlin, V. Juli. Wie der DHD. erfährt, wird der seit dem 1. August 1026 tn Kraft besindliche deutsch-schwedische Handelsvertrag nebst zwei Zusatzabkommen noch heute in Stockholm durch den deutschen Gesandten gekündigt werden, und zwar voraussichtlich zu Ende Januar 1033. Die deutsche Regierung bezweckt hiermit zunächst einmal die Beseiti gung der Zollbindung für Schnittholz, daS außerdem noch mit Oesterreich zolltariflich gebunden war. Oesterreich hat aber vor kurzem aus diese Zollbindung ver zichtet, so daß sie nur noch mit Schiveden besteht. Die von Deutschland tm Februar des Jahres bewirkte Verdoppelung des Zolles für hartes Schnittholz und Rundholz und die Anfang Juni beschloßene Zollerhöhung für schwaches weiche» Rundholz konnte aus das stärkere welche Rundholz und Schnittholz bisher nicht zur Auswirkung gebracht werden, da die Bindungen mit Oesterreich und Schweden bestanden. Die Möglichkeit einer Zollerhvhuug soll nunmehr durch die Be seitigung der Zollbindung mit Schweden geschaffen werden» jsennmmiftenüberW ms Nolizeibeamten Berlin, v. Juli. Gestern abend versuchten am Kottbusser Tor mehrere Kommunisten einen Nattonallozialisten nieder- »«schlagen. Als ein Kriminalbeamter «inschretten wollte, wurde er sosort umringt und zu Boden geschlagen Um sich seiner Angretser zu erwehren, gab der Beamte mehrere Schüße ab. Sin 58jährtger Arbeiter wurde in die Herz gegend getrosfen und verstarb wenige Stunden später im Urban-KrankenhauS. Der Kriminalbeamte mußte mit er heblichen Kopf- und Armverletzungen tn das Stabtkranken- hauS gebracht werben. Sicherung Ser Getreideernte. In den nächsten Tage« wirb die RetchSregierung einen Plan zur Sicherung dek diesjährigen Getreideernte erlassen,