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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 29.06.1932
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1932-06-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19320629029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1932062902
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1932062902
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-06
- Tag 1932-06-29
-
Monat
1932-06
-
Jahr
1932
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Äimwoch, rs. ^Dr«d«r Nachricht-»" Nr. ZüZ Sette 2 Mittwoch, 2«. 2««i 1SS2 Mills neue Lage tu Lausanne Der Kanzler for-ert Mehrlrethett un- rrchutstretchunv - Gr bietet dafür spätere finanzielle Mithilfe am europäischen Mteöeraufbau Vradtdertvbt n«ar„ «ravt» l»an«uu»» »ot»a»ät«a V.-A.8c»irck«rd«r1vl»tar»tatt«r» Lausanne, 29. Juni. Sin heute von der deutschen Ab ordnung auSgegebene» KommuntguS weist daraus hin, daß di« Darstellung, die die französische Presse iiber die gestrigen Verhandlungen der französischen, britischen und oeutschen Delegation gibt, irreführend ist. Der tatsächlich« Sachverhalt ist der folgende: Schon in seiner ersten Rede in der Plenarsitzung hat der Reichskanzler betont, das, «S im Interesse der Wiederherstel lung normaler WirtschaslSverhältniße unumgänglich sei, mit -em S n st c m der Reparationen Schluß zu machen, und -ast aus eben diese» Gründen eine wie immer geartete SchlußzahlungDeutschlandS nicht in Irage k v mmen kvnn e. Als in -en privaten Besprechungen zwischen den DelegationSflthrern der eng lische Premierminister den Reichskanzler daraus hinwieS, daß -ie Forderung einer Anzahl von Delegationen auf die Zahlung einer E n - e n t s ch ä - t g u n g hinauSlauke, hat der Reichskanzler am 20. Hunt Herrn Macdonald erklärt und anSeinandergeseht, weshalb und warum Deutschland einer solchen Schlußzahlung nicht zustimmen könne. In den gestrigen Verhandlungen zwischen -er bri tischen. französischen und deutschen Delegation richtete Macdonald die Frage an den Reichskanzler, ob er seiner seits nicht irgend etwas tun könne, um eine En-lüsuna her- beizusühren. Der Reichskanzler hat daraufhin anSgeslihrt: Das Bertranen der Welt könne nur wiederhergcstellt «erden, wenn die Siegermächte sich entschließen würden, die Diskrimination d«S Versailler Vertrages zu beseitige«. Wenn somit -le Gleichberechtigung Deutsch lands und die Sicherheit hergestellt wiir-en. dann würde der Reichskanzler cS für möglich halten, daß Deutsch- lan» an der allgemeinen Anstrengung zum Wiederaufbau -er Weltwirtschaft seinen Anteil in Form eine» Beitrages zahle, der selbstverständlich die vollkommene Wiederherstellung des wirtschaftlichen Gleichgewicht» in Deutschland und der Welt zur Voraussetzung hat. Die große grundsätzliche Bedeutung dieser deutschen Verlautbarung must jedem Deutschen sofort klar sein. Sie liegt natürlich nicht kn der Richtigstellung ent stellter Darstellungen der Gegenseite über die deutsche Taktik in Lausanne im allgemeinen, sondern in den gestrigen Er klärungen des Reichskanzlers gegenüber den Engländern und Franzosen, die «ine neue Plattform für di« deutsche Außenpolitik schassen. Dentschlanb macht zum erstenmal seine volle Mit, Wirkung am Wiederaufbau Europas von der Beseitigung -er Diskriminierung des Versailler Diktats, also im bc- sonderen von der Wiederherstellung seiner Gleichberechtigung aus dem Sicherheits gebiet und von der Beseitigung der Ne para, tionSartikel abhängig. Damit müßten Teil V und Teil Vill des Versailler Diktats sortsallen. Für diesen Fall erklärt sich Deutschland auch in konkreter Weise bereit, in «in« gemeinsame Kasse sür den Wiederaufbau Europa» Zahlungen als sein«» Anteil zu leisten. Diese Zahlungen werden aber von der vorherigen Wiederherstellung des wirtschaftlichen Gleich gewicht» in Deutschland und der Welt abhängig gemacht. Damit ist natürlich eine völlig neue Lage hier geschaffen. Die Konferenz selbst steht vor einer neuen Aufgabe, die sie aber sehr wahrscheinlich nicht mehr auf sich nehmen wird. Die Selbstverständlichkeit wird endlich einmal ausgesprochen, daß man von einem Staat, dem man das einfachste Recht ans Sicherheit verweigert, dessen Grenzen jedem Einfall offen liegen sollen, dessen Arbeitslohn in ausländische Taschen Meßen soll und der mit der Kriegsschuldlüge belastet bleibt, nicht europäische Solidarität fordern kann, sondern daß man für diese erst die notwendigen Voraussetzungen schaffen muß. Unter der Beseitigung der Diskriminierung muß des- halb ohne jeden Zweifel auch die Beseitigung der Kriegsschuldlüge verstanden werden, die ja in Teil 8 des Versailler Diktats verankert ist und die für Teil 5 die Voraussetzung bildet. Natürlich kann die Zusage, unter solchen Vor- auSsehungen einen In seiner Höhe nicht genannten Be ¬ trag In eine gemeinsame Ausbaukasse zu zahlen, in Deutsch land «ine gewisse Beunruhigung auslvsen, weil man darin unter Umständen «ine verschleierte Restzahlung erblicken könnte. Dies bliebe aber alle» noch den konkreten Sinzelverhandlungen Vorbehalten. Ein Teil dieser Zah lungen soll übrigens auch -er deutschen Wirtschaft zugute kommen. Ob -a» zu erreichen sein würde, ob nicht die Zahlungslawine anschwellen würde, wenn sie überhaupt wieder einmal in» Rollen kommen sollte, bleibt natürlich ernste Sorge. Aber hier ist hoffentlich noch nichts End gültiges ans der Hand gegeben. Wahrscheinlich hat man in Kreisen der deutschen Delegation anch nicht» dagegen, wenn dieser bedingte deutsche Beitrag schließlich als Lösegeld für da» Fretkommen von der Voungunterschrlst angesehen wird. Freilich besteht wohl kaum «ine AnSstcht, -atz die Te-en- seite aus das deutsch« Angebot ernsthaft «ud ehrlich eingeht. Die Franzosen sprechen in den schärfsten Ausdrücken über diese» deutsche Kominunigiiö und bezeichnen es als glatten Versuch, die Konferenz zu sprengen. ES bestätigt sich auch, daß Macdonald Deutschland gegenüber gestern eine wenig freundliche Haltung eingenommen und sich stärker als bisher aus die französische Seite gestellt hat. Er soll das deutsche Verfahren al» unzulässig bezeichnet haben. Der italienische Außenminister, Grandt, ist wegen der auf den Höhepunkt gestiegenen Spannung sofort nach Lausanne z u r ü ck a c k e h r t. Allgemein nimmt man an, daß heute «in kritischer Tag erster Ordnung sein wirb. Englische Kreise verbreiten bas Gerücht, Macdonald beabsichtigte noch einen Druck aus Deutschland auSzuüben, um doch noch zu einem Ergebnis der Kon ferenz zu kommen, von deren AuSgang sein Ansehen wesentlich abhängt. E» gibt hier Leute, die trotz dieser schweren Krise noch nicht am Ausgang der Konferenz verzweifeln. Manche Ausländer weisen darauf hin, daß Deutschland doch immer- hin nun »um ersten Male eine Lchlnßzahlung in irgendeiner Form in Aussicht stellt. Damit sei der Kanzler insoweit doch Macdonald entgegengekvmmen. Dem steht aber gegenüber, daß die Durchsetzung der beutschen Bedingungen «ine sür Deutschland völlig veränderte, sehr viel vorteilhastere poli, tische Gesamtlage schassen würde, die nicht hoch genug ein geschätzt werde« kann. Die Gefahr besteht nun darin, daß man von französischer Sette in den deutschen Vorschläge» »ur die Umhüllung eines Kernes sicht, den man gern in Empfang nimmt, während man die Hülle wcgwirft. Deshalb bars an dem Ernst des dcntschcn Willens, jede Schlußleistung unweigerlich an die große» grundsätzlichen Voraussetzungen zu knüpfen, keinen Augenblick ei» Zweifel entstehen. DaS ist auch die Aufgabe der deutschen Oessentlichkeit. Daneben bleibt der sin anziel le Teil der Er wägungen und Bedenken, die sich an -aS deutsche Angebot knüpfen. Vom verhandlung-taktischen Gesichtspunkt au» er regt Deutschland» bedingtes Zahlungsangebot jedenfalls starke Bedenken. ES wird glaubhaft versichert, daß Herriot den, Reichskanzler nach dessen stiebe in der gestrigen Sitzung erklärt hat: Also könnt ihr zahlen, rvollt aber nichts Deutschlands Bereitwilligkeit zu bedingten Zah lungen, wenn auch nur sür die Zwecke einer gemein same n Ansbaukasse, wird von der Gegenseite als ein Ver laßen de» bisherigen grundsätzlichen Standpunktes und als Beweis dafür angesehen, baß Deutschland nach eigenem Eingeständnis jedenfalls in beschränktem Umfange zahlungö- sähig sei. Wir müssen damit rechnen, baß man von der Gegenseite dieses Argument besonders ins Tressen führt, um uns ins Unrecht zu sehen und um weiter Boden gegen uns zu gewinnen. Die GletchbcrechtignngSsorderung Deutsch lands wird man als angeblich nicht zur Sache und nicht zur Konferenz gehörig beisetteschteben oder gegen die eigenen politischen Forderungen aufznrechnen suche», damit bann möglichst nur das finanzielle deutsche Angebot übrig bleibt. Trotz des starken nationalen Wollens, das aus der gestrigen Erklärung des Kanzlers spricht, und das wir natürlich in jeder Hinsicht decken und begrüßen, bleiben im Hinblick aus die praktischen Srfolgmöqlichkeiten also schwer« Bedenken übrig. Aus jeden Fall können diese nur durch eine völlig klare Haltung und durch eine unerschütterliche Festigkeit der deutschen Delegation beseitigt werden. Sertliches und Sächsisches St» Lentnigung ter MMmztWlk» Lauben und Srrtdea In »er km sächsischen Gesetzblatt von» W. Juni er- schienen«« Verordnung über bi« Bereinigung der Regie rungsbezirk« Bautzen und Dresden heißt es u. a.r «l» Zeitpunkt für Lte Bereinigung der Rraterungs- bezirk« Dresden Und Bautzen wird der 1. Juli vesttmmt. Die bisher bet de, KreiShauptmannschast Bautzen bestehende Abteilung sür Schwerbeschädtgtenfürsorgj behält ihre» Sitz in Bautzen. Bi« zu de« allgemeinen Neuwahlen der KreiSaus- schlisse wird der KretbauSschuß de» Regierungsbezirkes DreSden-Bauhen von den bisherigen Abgeordneten zu den KreiSauSschüssen Dresden und Bautzen gebildet. Die bet der KrelShauptmannschast Bautzen und ihrem Verwaltungs gericht anhängigen Verwaltungs- und BerwaltungSstrett- sachen gehen in der Lage, in der sie sich am 1. Jult 1982 befinden, auf die KreiShauptmannschast DreSden-Bauhen und deren BerwaltungSgericht über. Die ärztlichen KretSvereine in den Kreis- bauvtmannschasten Dresden und Bautzen werden unter dem 1. Juli zu einem ärztlichen KretSveretn DreSben-Bautzrn mit dem Sitz in Dresden vereinigt. Mit dem gleichen Tage werden die entsprechenden A e rz t e k a m m e r » zu einer Aerztckammer DreSden-Bauhen mit dem Sitz in Dresden vereinigt. Dt« pharmazeutischen KretSvereine werben unter dem 1. Jult zu einem pharmazeutischen KretS veretn Dresden-Bautzen mit dem Sitz in Dresden vereinigt. Dte Prüfungskommission sür die pharmazeutische Bor- Prüfung bet der KreiShauptmannschast Bautzen wird mit Wirkung vom 1. Jult aufgelöst. Die vom KreiSauSschnß Bautzen zu den Verwaltung». auSschüßen bei der LandcSbrandverstcherungS- anstalt gewählten Mitglieder und Ersatzmänner ver- bleiben vis »um Ablauf ihrer Mahlzeit tm Amte. Dte Apothekerprllserbezirke bleiben bestehen. Der Vorsitz in der Deputation -er Landstänbischen Ober schule mit Aufbailklassen in Bautzen, der bisher dem KreiShanptmann zu Bautzen zustanb, wirb dem AmtShaupt- mann zu Bautzen übertragen. Soweit die KreiShanptmann- schäft Bautzen bisher tu einzelnen Fällen Aufsicht», behürbc erster Instanz über rechtsfähige Sttstun- gen oder sonst an deren Verwaltung und Beaufsichtigung beteiligt war, gehen diese Geschäfte aus die AmtShauptmann- schast Bautzen über. h S Absatz 1 der Verordnung zur Ausführung der Kraftsahrzeugverorbnung und der Verordnung über internationalen Kraftfahrzeugverkehr vom 2. Dezember 1980 erhält folgende Fassung: „slj Der NegternngSVeztrk wird durch «ine römische Ziffer vor der ErkennnngSnummer bezeichnet, und zwar der Regierungsbezirk DrcSden-Bantzen durch l für den Teil, der den fchlgen Regierungsbezirk Bautzen umsaßt, durch ll sür de» Teil, der de« tehtgcn Regierungsbezirk Dresden umfaßt, der Regierungsbezirk Leipzig durch III, der Regie- rnugsbeztrk Ehcmuitz durch IV und der Regierungsbezirk Zwickau durch V." Am »ie Rieizinsfteuersenkung Die Vertreter des Landesverbandes Sachsen «m Bund Deutscher M t et c rv e r e«n e, e.B. (Sitz Dresdens, und die Vertreter der in Sachsen tätigen Gc- ivcrkschaftcu aller Richtungen haben eine Unter redung mit Ministerpräsident Schleck, ArbeitSministcr Richter und »ugezoaenen Regiernngövertretern wegen der Mietzins st euer! en kung und des AnvgleichS über Fürsorgemlltel für wirtschaftlich schwache Mieter sowie wegen der Senkung der Neubau- und der Altbaumteten gehabt. Von der Regierung wurde darauf hingewiesen, daß relchSaeschlichc und finanzielle Erschwernisse anderen Losnn- gen als den jetzt bestehenden.entgegenständen, daß aber die sächsische Regierung bemüht gewesen sei, für die besonder« gearteten sächsischen Verhältnisse so viel als möglich hcranö- zuholen und daß es nach wie vor ihre besondere Sorge kein werbe, den wirtschaftlich schwachen Mietern zn Helsen, ins besondere Mittel zur Unterstützung der Neubau mieter und zur Senkung ihrer Mieten zur Verfügung zu stellen. Von baldiger Aufhebung der WobnungSzwangSwirtschast überhaupt, die in der Notiz eine» ZeltnngSdicnsteS angekun- dlgt worden war, ist der sächsischen Reglern»» nicht« bekannt: sie glaubt nicht, baß eine diesbezügliche Verordnung bc« Reiches ohne vorherige Verständigung mit den Ländern her- auSgehen wird: sie ist tm übrigen auch der Ucberzeugung, baß eine weitere Lockerung des Mieterschutzes für kleinere Wohnungen bei den bestehenden Verhältnissen mindesten» für Sachsen zur Zeit gar nicht in Frage kommen kann. Furlwängler spricht: Rockmai: „Am »ie Sukunfl von Vayreuth" Aus Gruud vieler Rückfrage» in der Bayreuther An gelegenheit hat sich Wilhelm Furtwängler entschlossen, in Ausführungen, überschrieben: „Um die Zukunft von Bay reuth", noch einmal sich dazu zu äußern. Furtwängler führt auS: „Wenn ich mich noch einmal zur Bayreuther Frage äußere, so geschieht e« nicht meinetwegen, sondern wegen der Zukunst Bayreuths. Bayreuth befindet sich heute an einem Scheidewege,' gerade deswegen aber ist Klarheit und rückhaltlose Osscnheit — gerade auch tu Bayreuths eigenem Interesse — vonnöten. Zunächst etwas Persönliche»: Der Fall ToScantnt hat mit meinem Entschluß, von Bayreuth zurtickzntretcn, nicht da» geringste zu tun. Ich erwähne dies nur deshalb, weil es immer noch Leute gibt, die aus einer angeblichen Rivali tät zwischen ToScantnt und mir Kapital zn schlagen ver suchen. Eine solche Nlvalltät gibt c» nicht, hat eö nie ge geben. DaS persönliche Verhältnis zwischen uns war stets das allerbeste. Von einer Beeinträchtigung der kitnstke- rischcn Bewegungsfreiheit ToScanintS, etwa anläßlich deS Gedächlniskonzertes im Sommer 1981, kann gar keine Rebe sein. Alle derartigen Gerüchte weise ich aus da» ent- schiebenste zurück. Programm, Anzahl «nd Zetten der Proben wurden im Einverständnis mit ToScantnt und nach seinem Wunsch festgesetzt. Mir allein war «S zu verdanken, daß e» nach dem unglückseligen Zwischenfall bei der Gene ralprobe dieses Konzertes — bekanntlich verließ ToScantnt damals demonstrativ das Podium und lehnte jede« Weiter dirigieren ab — nicht zn einem unüberbrückbaren Zerwürf nis zwischen ToScantnt und dem Orchester kam. Da« Zer würfnis zwischen ToScantnt und Bayreuth freilich konnte tch damals trotz mehrfacher Versuche hierzu nicht beseitigen: ich war stets der Ansicht, bäß ToScantnt Bayreuth erhalten bleiben müsse. Wa» nun di« Sache selbst, meinen Kompetenzkonsltkt intt Frau Winifred Wagner, betrifft, möchte tch zunächst bemerken, daß ich niemals etwas anderes verlangt habe, al« was ursprünglich zwischen un» vereinbart war. Tie ganze Sach« darf nicht dadurch verwirrt werden, baß man da» selbstverständliche und nie in Zweifel gezogene Recht der Erbin und Besitzerin, bet etwaigen hypothetischen Streitfragen zwischen Tietje« und mir — als letzte Instanz zu fungieren, mit hcranziekt. Nicht darum handelt e« sich, sondern um den Anspruch Frau Wagners auch in künstle rischen Dingen sich sederzeit die letzte Entscheidung allein vor zubehalten. Hier liegt der Kernpunkt der Frage, die mir über mein persönliches Interesse hinaus von Bedeutung zu sein scheint. Dte Vereinbarungen zwischen Frau Magner, Tietjen und mir basierten aus gemeinsamer Zusammenarbeit und setzten damit auch in gewissem Sinne Gemeinsamkeit der Verantwortung voraus. Eine solche Verantwortung als Musiker mit zu übernehmen, ist mir aber nicht möglich, wenn sie durch «inseitigen Machtspruch einer Persönlichkeit, die in musikalischen Dingen kein Fachmann ist, jederzeit illusorisch gemacht werben kann, und — wie dte plötzliche und unmotivierte Ausrollung der Kompetenzfrage durch Frau Wagner beweist — ossenbar auch illusorisch gemacht werden sollte. Frau Wagner denkt bet ihrer Forderung anscheinend vielleicht an dte Art, wie seinerzeit Cosima Magner Bayreuth geführt hat. WaS wäre tm vorliegenden Falle aber die nnanSbleibltche Folge? Da Frau Winifred nun einmal nicht mnstkaltsch-fachinänntsch durchgebtlbet ist, so ist sie ans Ratgeber angewiesen. ES wären demnach dies« Ratgeber, die — ihrerseits tm Hintergründe und un- verantwortlich — Bayreuth durch Frau Wagner „regierten". Das war früher anders: denn Cosima und später Siegfried waren ihre eigenen Ratgeber, sie durften selber tn künst lerischen Fragen als Autoritäten zu gelten beanspruchen. ES wird Frau Winifred gewiß kein Mensch Übel nehmen, baß sie so ist, wie sie ist, und niemand kann etwa» anderes mit Recht von thr verlangen. Aber ausgesprochen muß es doch werben: sie ist nicht gut beraten, wenn sie glaubt, aus Grund der Auslegung eines Testamente» Eigenschaften beanspruchen zu müßen, bi« sie nun einmal nicht hat. Ich sage „Auslegung"; denn bei Abschluß der ersten Vereinbarung mit Tietsen und mir existierte diese» Testament ja auch schon. Da» oberste Prinzip: baß nur der mit zu entscheiden hat, der dafür verantwortlich gemacht werden kann, gilt auch für Bayreuth. Ueber kurz oder lang wirb es Frau Winifred nicht erspart bleiben, anstatt un- verantwortliche Ratgeber sich verantwortliche Mitarbeiter wählen zu müßen. Dte Leistungen der Familie Magner haben vayrenth großgemacht. Unter der Führung CosimaS, später Sieg frieds, unter Assistenz großer Künstler - ich nenne nur Karl Muck — hat Bayreuth seine Weltgeltung errungen. Dies aber nur, wetl dte Familie das Erbe nicht tn erst«, Linie als „Famtltenbesitz" betrachtet hat, sondern als Ver ¬ pflichtung gegenüber der Allgemeinheit, wetl nicht der pri- vate Machtanspruch einzelner, sondern stets da» Werk im Bordergrunbe stand. Das muß so bleiben, soll nicht Bay reuth ernsthaft tn Gefahr geraten." Kunst UN- Wissenschaft Mitteilungen -eie Sächsischen Staatsthealer vpernha«» Morgen Donnerstag (80.), außer Anrecht, Haupt aufführung der 8. Sinsonte von Gustav Mah ler unter Leitung von Fritz Busch. Anfang 8 Uhr. — Ocffentltche Hauptprobe heute Mittwoch (20.), abends 8 Uhr. Freitag U. Juli), Anrecht ä: „Dte Zauberflötc" mit Bader, Hirzel. Falke, LIesel v. Schuch, Angela Kolniak, Ermold, Lange, Berger. Musikalische Leitung: Sirtegler; Spielleitung: Staegemann. Anfang 7k Uhr. Schauspielhaus Donnerstag (80.) geschloßene Vorstellung für die Theatergemelnoc de» BiihnenvolköbundeS (Schillers „Ka bale und Liebe"). Spielleitung: Joses Giesen. Anfang 8 Uhr. Ein vsfentlicher Kartenverkauf findet zu dieser Vor stellung nicht statt: e« gelangt nur eine beschränkte Anzahl Karten für den 8. Rang Balkon und Mittelgalerle an der SchausptelhauSkaße »um freien Verkaus. s* villiell«»« »«» Centrallheater». Die am Donnervag sSO.) statntndcnte letzte Ausführung der Sranz-Vchar-Operetle „Da» Land de» Lächelns", dle aleichze 'M ^«n Schlich der dleSjährlgen Operettenspielzelt bedeutet, wirb al« Venesizvorüelluna sür die ae- samten Mitglieder de» Centraltheater» staitfinben, Dl« Reinein nahme tg dem mtiwirkendrn Personal zur Verfügung gestellt worden. Dle Preis« der Plütz« Nnd bedeutend herabgesetzt, so daß letztmalig allgemein di« Möglichkeit geboten (ft, dl« herühmtt Operette kennenzulernrn. t* I« rtadtmnleu« zu Bau«,«« wird VIS 10. Jult eine graphische Ausstellung de» Münchner» Karl wol» gezeigt. Sie darf als eine Fortsetzung jener Reibe gelten, tn der Mn'eumsdirrktor Dr. Biehl iunar Künstler in ihrem Schassen zeigen und fordern will. Walt seine Darstellung zuerst den Lausitzern Hein icke und venztg, so bean- lprucht nunmehr Karl Wols al» «in hochtalentierter Stuck- «Hitler unser Interesse. In Aquarellen und Zeichnungen Aus -er Der Rat b e des WleiSanschlu bau von zwet l< Stadtteile Nicke, runa de» Hcizkc Verlegung der (2020 RM.). Sin Ersuch« von Erzieh« ten tm HauSha düng der tm < Mittel für Stil zur VerusSauSk Zu einem i in den städtische gesehene Erhöh, beschließt man, Reichsmark wöc Schulamt zur L Prozent der Ei, GlSSSlÜ-lSE § Da» Preßeam ,Anr Zusamm »er S«. ist es ae! Löbtau, zu erbevli gekommen. Wie t zettel vewetsrn, w Seite vlanmä faschistische» «ktt haben sorgenden; „Alarm I «la, da» ArSeIt«r-Völ taar 7 Ubr Hok tz Ubr Rosenllr« „Ausruf an die , LSblau vor dem de» LA.-Verbolc Uehersillle Im ga „vorwärlS'-Teb, Ra,iS, durch L Hohen,ollern-, U aller Richtungen Vorige Woche p au» dem Heihtv wortl Heraus a Bereits kurz SA.-Leute auf de der Nähe de» D sich dort angcsam wohl insgesamt - Drei SA.-Leute, ist (Schädelsraktn werden. Bet et, marckbrttcke menber Bereitsch Beteiligten fcstge »ugeS. auf dem sß Anzahl angesami unter Anwcndur balterenden Mtn zuae selbst ist e» und tätlichen Ar Auch hierbei flni folgt." wandelt er das un- temperame fülle, von Mut alles wieder»« Strich und Fa Mitteln zu w „Kutsche" und sprechen. Uebc etwa die tm V südländischen S innerhalb eine über den Flus mlltta in der L Strichen und sättigt binaelec wagen darf, sei unter Beweis und -em Dr« Fortsetzung sin , s* Drama der durch sei», worbenen Stal den Sonnaven Tagung deutsci taanna statt, c lebendigen -en eine Verbind» -em Freiltchttl Jobst» Komöd im alten kar, vergwalbtheat „Sommernacht damit in sein, einer Freilich, lettuna hat ; Mar Piccolo» (München). S auSstelluna „ ersten Maie « Entwicklung l ,.,.7..W legenbeit zu ausfüvrungen Schriftstellervl Direktor» Nu -«gründet. I die «ufftthru V« Wie einem wurde am Dien, Günther B. au Er hatte sich Mitschülern in getroffen. Einer gebracht. 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