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Dresdner Nachrichten : 25.06.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-06-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-193206250
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19320625
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19320625
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-06
- Tag 1932-06-25
-
Monat
1932-06
-
Jahr
1932
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 25.06.1932
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Aonaabend, 2S. 1«r »L/GEWVT»TT «^ST»T^ » »Eß» Rr.2S6 Seite« DreS-ner Rtchtzahl viesma/ stre^ ^e,ien-5»kotvr/ » ! ' — Strasbare Fernhattnng vom Schulbesuch. DaS Schul amt schreibt unö: In mebreren Schulen werben seit einigen Taacn einzelne Kinder von ihren Eltern vom Schul- . » , « t I< I I t I asm Usus voa Nu» LAN »DI- W I >j II ^ViI»nksu»»Iki»e / KInr,I--L, -—, 6-zrnadc- Yem k«»iien K»Ui»u» Si-olZ» ^«loNb»UI«nung un« — nlokt <»u«c. Sie Nr Zum Ka anstalten mel lSPD. forderte Arb gab ein Bild Erhöhung de zung. An y der Schwest Schwestern u Aussage -cS Bauprojekte» und Schwest Kündtgunger zett sei bere von der Be prüft werd« personal- m geführt werd ganda vom duldet. Nati zugebilligt b tätigung munisten be den - Woch Erhöhung i Stellen r Zu 8 -17 richterstatter diesen Ansta! fahr gestellt« kleidung sctc lingSzahl se Die Komm« rungen, sie r Antrag auf I Kapitel wur! -Schlui Jahre der L Dresden im hat, am 8. L ist, fand j« ArbeitSa rat Sanität! Begrüßung Hauptmann den Schatzm nungSbericht binttbernimn Reichswehr, reichen musi öffentlichen baubetriebe sprach er se! viertausend stnn in die A ftuben getra Dresdner K vollen Blun Opferstnn bi hob sodann hervor in ei töt im Gchw linge, sich a des Jahre weisen, selbst wenig Förd die in viele in Dresden kündete den tage de» Ma Behörden u kicherte er n Ihr« Unterst Die Kren Schlange«; bi sonder« auch ärgsten Bersol doch ist auch durchaus nicht und Tode» de« größte «achgeprttften »wet TobeSfäl aber überbaue ging man de» bissen mit töd öv Jahre rü« Nachweisen. Die nacht Haupt eine w, nur leichter N schon am br otter bekundet Neigungen, w Natter. Sie Giftzähnen b< Normalerweil in dieser Be, heimischen Sri de» Menschen sind in der S Au» diesem Gebieten nur weise geht die baß sie ihn ga gekommene L ist völlig gestattet ihr t Wie »erh Da» Gift erst in jllnge, kein Mittel a in das Blut mußt« sich bc ausrechtzuerhi Giftstoffe wie Im Falle ei» ztehung e aber schon n Unterbtn in da» Blut Verband von bigwerden I EmpfehlenSw zu bewirken! Handlung de Katt usm., u» Getränke, wt oder Tee, an Alle übe, nur wenig 8 schlossen, und kann man all unterbinden, an Unfällen i leben von Künstlern und Publikum während be» Festes schenkte allen Beteiligten eine Fülle von Anregungen.^ -st* Denkmal für Vaplace. Dem berühmten Mathematiker und Astronomen Pierre Simon Laplace ist setzt in seinem Geburtsort Bcaumvnt-en-Auge im sranzösischen Departe ment Calvados ein Denkmal errichtet worben. Die Ent hüllung sinket am 8. Juki statt. Di« Dresdner Richtzahl der Lebenshaltungskosten lEr- nährung, Heizung und Beleuchtung, Wohnung, Bekleidung, Reinigung, Körperpflege, Bildung und Verkehrs beträgt nach Mitteilung des Statistischen Amtes der Stadt Dresden für bei» Durchschnitt Juni 1882 j8. bi» 22. Junis 118,4 gegen über dem Durchschnitt Mat 1882 mit 117,4. Die Steigerung ist hauptsächlich durch die höheren Preise für frisches Gemüse eingetreten. Stimmabgabe im Reiseverkehr Amtlich wirb au» Berlin mitgetetlt: Bet der Reichs- kagSwahl werden für den InlandSretseverkehr über weit« Strecken und für die am Wahltag nach dem Ausland fahren den oder vom Ausland zurückkehrenden JnlandSbeutschen aus wichtigen Bahnhöfen Wahlmöglichkeiten ge schaffen werden. ES handelt sich dabet um besondere Ein richtungen für solche Reisende, die vor Antritt oder nach Beendigung der Reise innerhalb der allgemeinen Absttm- mungSzeit <8 bis 17 Uhrs von den gewöhnlichen Abstiin- mnngSmöglichkeiten keinen Gebrauch machen können. Gleich zeitig wird damit dem am Wahltage In den Fernzitgen diensttuenden Beamten der Reichsbahn und der RetchSpvst sowie den Angestellten der Mitropa und der Internationalen Schlaf- und Speisewaaengesellschaft Gelegenheit zur Aus übung ihres Stimmrechts eröffnet. Die Bahnstationen und die näheren Bestimmungen über die Stimmabgabe tm Reiseverkehr, besonder» die für die einzelnen Bahnstationen in Betracht kominenden Abstim mungszeiten werden noch bekanntgegeben werden. Der „Bund Königin Luise" tu Dresden Der Landesverband Sachsen des Bundes Königin Luise hält heute und morgen seine Tagung in Dresden ab. Aus allen Orten unseres Heimatlandes kommen die Angehörigen de» gröüten deutschen Frauenbundes zusammen, an ihrer Spitz« als Schirmherrin des Bundes, Kron prinzessin Cäcilie, und die Bundessührertn Frau v. Hadeln. um Zeugnis abzulegcn vor aller Oesfent- lichkeit von der ernsten Arbeit, die auch tm vergangenen Jahre im Dienst au Volk und Vaterland geleistet mor den ist. Der Bund Königin Luise seht sich ein für di« Er haltung deutscher Art und deutscher Sitte, so wie für die Erstarkung vaterländischen Empfinden». Auf christlicher Grundlage über Konfessionen und Parteien stehend, sucht er die Kraft des Verstehens unter den verschie denen Volksschichten zu entwickeln und Klassengegensätze zu beseitigen. Die Heranbildung echt deutscher Frauen und Mütter und die Erziehung der Ingend in Gottesfurcht, Ehrfurcht und Pflichttreue sind sein Hauptziel. anstatt«» zu dürfen, die nunmckr für Sonnabend, den 2. Juli, und Sonntaa, den 3. Juli, genehmigt worden sind und deren hoffentlich aroher finanzieller Erfolg mit dazu bcilrügi, dah der Bund auch fernerhin seine Aufgaben tm Inlcresie der Kiinstlerschaf» durch führen kann. Dem Lächstschen stiiiistlerkilfSbund liegt satzungd- inabig die sziirlorge für die gesamle UUnstlerfchast -eS Freistaates Sachsen ob, und zwar in giruppe 1 für Schriftsteller und Dichter, in Gruppe 2 für Sänger, Schanspielcr und Musiker und in Gruppe 3 für Maler, Bildhauer und Architekten. s Zweite Serenade auf dem Lingnerschloß. Vom Wetter leider wenig begünstigt, sand am Freitag die zweite Sere nade auf dem L i n g n e r s ch l o st statt. Der unsreuudlichen Witterung wegen mustte der Abend von der Terrasse in den Saal verlegt werden, was natürlich der stilistischen Idee der ganzen Sache abträglich war. Den Mittelpunkt des Interesses bildeten die Gesänge für gemischten Chor sNatur- liederf von Mar Bruch. Sie stehen allerdings, trotz vieler persönlicher Züge, doch mehr oder weniger im Schatte»» des MenbelSsohnschcn und Schumannschen Kunstideals. Die blaue Blume der Romantik erblüht jedoch in ihnen in voller Schönheit. Dieser typisch romantische Charakter der Chöre f„Waldpsalm", „Sommcrlust tin Walde", „Deutscher Früh ling"» wurde durch den Nömhildchor fFreiwtlliger Ktrchenchor der Martin - Luther - Kirche! unter Richard Frickes kundiger Stabführung in seinen klanglichen Schattierungen vorzüglich herausgearbeitet. Doch auch In- strumentalmusik zeitigte der anregende Serenadenabend. Kammervirtuos Paul Plöt »er setzte sich mit vollem, rundem Ton für Mozarts Waldhornkonzert ES-Dnr ein; und das K a m n» e r o r ch e st e r Dresdner Künstle rinnen, bas — von geringfügigen Unebenheiten und Schwankungen abgesehen — durch et» sehr sauberes, klang- reines Zusammenspiel erfreute, wustte Mozarts Kassation iStändchcnmusM Nr. 2 in B-Dur, ein für solche Gelegen heiten wie geschaffenes Werk, welches die glänzenden Formen und die spielerische Vicbensivürdtgkeit des Rokokos erkennen läßt, zart und duftig im Klange zu interpretieren. Auch hier bewährte sich die umsichtige Orchesterlettung Richard FrtckeS, der ausserdem «och die G-Dur-Fantaste mit anschließendem Choral „Nun ruhen alle Wälder" von Bach unter voller Ausnützung der durch die Lingnerschlostorgel gegebenen klanglichen Möglichkeiten recht wirksam zu Gehör brachte. v. l.. -st „Klasstkerbesnche ln Dresden." Im ersten der Vor träge, die innerhalb der Goethe-Ausstellung tn den Räumen des KunstveretnS geplant sind, sprach Dr. Felix Zimmermann Uber „K l a s st k e r b e su ch e tn Dres den", soweit Ne etwa tn der Zeitspanne der Goethe-Besuche stattsanben. Das alte Dresden, wie «S Goethe sah, hat um 1880, so slihrte der Redner aus, durch Natur and Kunst eine besonder« Anziehung aus da» geistige Leben Deutschlands auSgeüb». Obgleich e» von 1885 bi» 1818 tm Mittelpunkt «eltgeschtchtltcher Vorgänge stand, bezeichnet e» Gentz 1808 stoch al» eine Insel, «mbranbet vo« einem Ozean. Der Kommunistische Leitungen verwarnt Da» Dresdner und da» Chemnitzer Poltzetprästbtum haben den kommunistische»» OrtSzettungen — der Dresdner „Arbetterstimme" bzw. dern „Kämpfer" — eine scharfe Ver warnung erteilt und ihnen ein völlige» Verbot an gedroht. Sie berufen sich dabet auf die Veröffentlichung eine» Aufrufes des Zentralkomitee» der KPD., worin zum politischen Massenstreik, einer Vorbereitung zum Hochver- rat, aufgesordert wird. AuSklang »es Senvsfenfchaftstaves Steiiturni»» -er Leisniger Fahrschule Den AuSklana -eS Deutschen Landwirtschaft lichen GenossenschaftStage» 1882 bildete ein« rettsportliche Vorführung: die Sächsisch« Lan-eS» Fahr- und Reitschule e. G. m. o. H. LeiSnig ver anstaltete am Freitagnachmtttag vor -em Kugelhau» ein Spring, und Reitturnier unter Leitung von Direktor Noch, das einen Beweis ableate für die ausgezeichnete Schulung, die -er bäuerliche Nachwuchs Sachsen» tn LeiSnig erhält. Da» reichhaltige Programm zeigte da» Können -er Schüler von den verschiedensten Seiten: im Springen, im Volti gieren, und ganz besondere Begeisterung bet den zahlreichen Zirschauern erweckte eine sehr kunstvolle Quadrille; ein mütig hörte man -aS Urteil, -ast diese Leistungen von denen des Militärs nicht zu unterscheiden seien. Da» Bild wurde noch bereichert Lurch Beteiligung der akademischen Reitabteilung, -er Da »n e n-Reitabtetlung und durch «tn schneidiges Jagdspringen von Unteroffizieren und Mann schaften de» 12. Reiterregiment». Der Sonnabend wird die Gäste noch tn die wettere Umgebung Dresden», in die Sächsisch« Schwel» und da» Erzgebirge führen. Damit hat dann der Dresdner Genossenschaftstag, der durch die Erklärungen de» Reich»- ernährungSmIuisterS von ganz besonderer Bedeutung für da» GenossenlclnlftSwesen geworden ist, seinen fröhlichen Abschluß gefunden. kunsterzteherischen und wohltätigen Zwecken der Anstalt ge- wtbmet bat. In vollendeter Ausführung hörte man von den Herren Busch, Koene, Dünschede, Rokohl und Schilling die Klavterqutntette ES-Dur von Schumann und A-Dur von Dworschak. Lieber von Schumann und Wolf sang »um Entzücken Erna Berger von der Staat»- oper. Stürmischer Beifall be» überfüllten Saale», Blumen und ein Lorbeerkran» für Fritz Busch dankten den Künstlern. — NSDAP., vrtvgr. Dllzsche«. Heute Sonnwendfeier. Ü0.1W Uhr Stellen der SA. zum Propagaudamarlch, Grenzstr. iHohenddlzschen); 20.18 Uhr Abmarsch über Vtesidenzstr., Dorsplatz, Pesterwltzer Sir. nach Kiedarube Dölzschen; 2I.S0 Uhr Sonnwendfeier oberhalb der Kiesgrube Dölzschen, Feuerrede Setpt, Dresden. — S» der Sommerscha» des H^i»»«.M»s«»»S Vrflnbet sich auch rin» von der Dresdner Kammerjäaer-Snunng gestellt« Gruppe über die Wanzenplage. Einige Original, stück« vrrwanzirr Tapeten, Matratzen usw. »eigen, wir wett mau «» nicht kommen lasten soll. Auch andere Schädlinge: Motten, Schaben, Raiten und Mäuse und ihre erzeugten Schäden sind au», gestellt. Alle» in allem ein« Gruppe, dir allgemein« Beachtung vrrdlent. — 7?. OessentlicheS »tugr«. Montag 1l>,»0 Uhr singt ein Sinderchor der 40. Volksschule tm Wald« hinter dem Wilden Mann Natur, und Wanderlieder. Oertliches un- SSchflfcheS A-err- wir- es Wieser ... . . und es ruht die Welt", summt die fleißig stickende Kindergärtnerin aus ihrer Bank mitten tm sommerlichen Grün. Auf dein Spielplatz tummelt sich ihr Schützling in mitten einer Schar anderer Kinder. Trotz der nahen Abend stunde schallt Jubel und Lachen au» frohen Kinberkehlen, da» zusammen mit dein Zwitschern und Trillern der Vögel ein gar lustige» Konzert ergibt. Die Groben sitzen über irgendeine Arbeit oder Lektüre gebeugt. Ab und zu schauen Ne auf und lasten da» Auge über all die Farbenpracht schweifen. Und bevor sie sich wieder in ihre Beschästignng vertiefen, schöpfen sie noch einen tüchtigen Zug Vlumenduft in die Lungen. Auch ich nehme schließlich auf einer Bank Platz. Die beiden alten Männer, die schon dasitzen, er widern freundlich meine»» Gruß, und während ich mein Buch aufschlage, setzen die Alten ihre gestörte Nnterhaltnng fort. Wie sehr ich mich auch bemühe — ich vermag mich nicht recht zu sammeln. Immer wieder klingen Brocken an» dem Ge spräch der Nachbarn an mein Ohr. Einer erzählt mit warmer, herzlicher Stimme Lustiges aus der Jugendzeit. Mit milden Angen starrt der andere vor sich hin. Erst als der Sprecher von Weib nnd Kindern plaudert, geht plötzlich eine Wandlung tn ihm vor. Ich merke da», ohne ihn anzn- schauen. Dann beginnt er, seiner Fran zu gedenken, die vor einem Jahre „einstweilen Abschied genommen" hat. Jetzt wird er lebendiger. Der Sohn vier Jahre arbeitslos — vier Jahr« gehofft und gebetet — und jetzt .. . nächste Woche kann HanS mit Arbeiten anfangenl „Ja, ja ..." Die Alten schweigen. Sie schlucken nnd räuspern sich, und der Lustige posaunt tn ein großes Schnupftuch. Acht Schläge verkündet die nabe Kirchturmuhr. Gleich darauf beginnen die Glocken zu läuten. Langsam, ein wenig scheu, schließen sich die Hände des glücklichen Vater», der Erhörnng sand. Still ist cS unter uns. Mit geschlossenen Angen vernehme ich zum ersten Male die Schönheit des Glockenliedes. Morgen -um Läuten gehe ich wieder zu jener Bank. . . rr. ». 8. «ähren- er die Wohltätigkeit erst a« »weiter Stell« fördert. Au» -er Not -er Nachkriegszeit geboren, will -er vu«- -te deutsche Frau wieder »ur Hüterin der deutschen Seel« nnd de» «rervien Volksgut«» machen. „KaS -« ererbt von -einen Vätern hast, erwirb «S, um e» zu besitzen" hat der Landes verband als Leitwort über sein« Tagung geschrieben. Möge sie allen Teilnehmerinnen volle Befriedigung bringen und Ansporn sein für wettere Arbeit tm Sinne -er Bundes losung: ,Lch dien." , Dir Haoptvrransiektuna der Dagr»»g wir» »» Sonn tag 14^0 Uhr Im großen Saal de» AuSstellungdpalaftr» siattslnden. Ansprachen werden batten die VandeSsützrertn von Sachsen, Frau v. Keiler, und di« vunde-sührerin. Außer»«« wird Kron prinzessin ESrtlt« zu den Kameradinnen sprechen. Kammer sängerin Siesel vo« Schuch wird die Festlichkeit durch -en vor trag von Voet-e-Liedern verschönen. Für Sonniaa vormittag ist ein yrftgotte»dienft in der Luka»ktrch« angrsag». Aausbefitz un- Gtnhettsbewerttmv Die beutlchnationale LandtagSfraktion hat folgenden An trag im Landtag etngebracht: „Die E t n h e t t S b e w e r t u n g auf Grund de» Reichs- bewcrtungSgesctzes hat abermals den Hau», und Grundbesitz, ganz besonders den ländlichen und klein städtischen Hausbesitz, in einer geradezu unerhörten Weise getroffen. Seit Jahren erbebt da» ReichSsinanz- ministerium entgegen dem eigentlichen Sinn der ReichS- abgabcnordnung den EinhcitSwert von völlig fiktiven Wer ten. Nachdem durch die ZwangSgesetze tm Wohnungswesen und durch steuerliche Ueberlastung de» AltwohnraumeS dieser völlig unrentabel geworden ist, hat da» Reich sich rech nerische Werte ermittelt, die auf keinen Fall den wahren Verhältnissen entsprechen und viel zu hoch sind. Aus diese Weise ist ein großer Teil de» Volksvermögens, ohne vor handen zu sein, künstlich hcrgcstellt worden. Auch die dies jährige Einheitsbewertung leidet an diesem Mangel. Der Landtag wolle daher beschließen, die Regierung »»» ersuchen, auf die Reichsregterung ctnznwirken, für da» Jahr 1888 die Ei nhettSbe Wertung nach dem Ertrag» wert zu ermitteln und hie tm Jahre 1832 aus dies« Vermögenswerte gezahlten Steuern anzurechnen." Student Goethe sah die Stadt 17S8 noch im Zustande der Beschießung durch Friedrich den Großen, ist aber begeistert von ihrer Lage, ihren Palästen, Gärten nnd Gemälden. Die Dresdner aber erschienen damals — kein Wnnder nach ihren Schicksalen — als gedrückt, knecht-selig, kleinlich, ihre Höflichkeit als Kriecherei. Seume sagt später, die Gesichter hätten angesangen, sich auszuhellen. Goethe sah alles mit den Augen de» Künstlers, darum gefiel ihm sein Schuster tn Friedrichstadt. Ander» Schiller. Wohl schrie er vor Freude laut auf, als er das Elbtal sah. Wohl gewährte ihm das Körnersche HanS Häuslichkeit und SchasfenSmuße. Ein LicbcSbctrug versetzt ihn aber in Hypochondrie. Er sagt: Körner lebt tn einer Wüste der Geister. Die Dresdner nennt er ein seichtes, unleidliches Volk. ES ist noch die Zeit seiner starken Ausdrücke; er befindet sich in einer seelischen Krise: er möchte heiraten. Goethe kommt bet seinen sechs späteren Besuchen stet» als der berühmte Dichter und Grandseigneur. Er verkehrt tn den besten Kreisen, nimmt tn seinem erhabenen Egoismus auf, wa» ihm behagt, und findet alles hier, »vaö seinem KulturbedttrfniS entspricht. Dresden erscheint ihm neben Leipzig, Jena, Weimar als einer der Hauptsthe deutscher Kultur. Seine Lust am Schaue»» befriedigt er hier auch tn den KriegSwtrren von 1818. Mit den Dresdner Malern wie Nügelgen, C. D. Fried rich und Hagedorn steht er in Verkehr. In Dresden findet er die Atmosphäre, in der er sich wohl fühlt. Kleist sieht die Stadt zuerst 1880 tn romantischer LiebeSsttmmung, er lebt hier später eine Lockerung seines innersten Wesen», gründet die Zeitschrift „PhöbuS", vollendet „Penthesilea" und vollzieht mit der „Hermannsschlacht" die Wandlung vom Weltbürger zum Staatsbürger. Herder erlebt in seinen» Todesjahr in Dresden noch glückliche Tage und preist die Stadt in der bekannten Weise. E. T. Ä. Hoff mann gibt seine schönste Schilderung Dresdner Lebens im „Goldenen Tops". I e a»» Paul erlebt hier 1822 einen inneren und äußeren Frühling. Schwärmerisch schildert er den Blick von der Terrasse. Ein höchst subjektiver Wutaus bruch Grabbes beschloß die Dichterurteil« über Dresden. Keiner von allen aber hat tn Dresden sein Leben so au»- geschöpft wie Goethe. — Sine Fülle anschaulicher Einzel heiten und geistvoller Parallelen sicherten den Redner einen starken, wohlverdienten Ersolg. —ob—. s* Kammermnsikwoch« auf Schloß Elma«. Die Musik feste aus Schloß Elmau tm bayrischen Alpenlanb sind nun schon zur Tradition geworben. Alliährlich, um die Som mersonnenwende herum, pilgert ein K«t» von Musik freunden nach Elmau, um in Abgeschiedenheit von der Welt klassische Meisterwerke der Kammermusik in meister licher Wiedergabe zu geniesten. Auch diesmal wieder fand sich eine ganze Reihe neuer Gesichter auf dem Schloß ein. In vier Morgen- und Neben Abendkonzerten wurden klas sisch« Werke von Bach, Mozart, Schubert, vrahm», Bruckner und Reger musiziert; e» spielten der Pianist Wilhelm Kempfs «ud da» wendlingquartett. Da» «ng« Zusammen» Die Dresdner Oper sendet „Rheingold* Die Rundfunkübertragungen aus der Dresdner Staats- oper bringen zum Schlnst der Spielzeit noch Stilproben von der Ausführung des „Ringes". Gestern hörte man al» Sendung de» Mitteldeutschen Rundfunks da» ganze ,,N h e t n g o l d". Voran ging ein einführender Vortrag des Unterzeichneten, der versuchte, die besondere Einstellung unserer Zeit zu den» LebcnSwcrk Wagners zu kennzeichnen und sie in der Bedeutung der „Ring"-DIchtung als einer mythologisch symbolisierte»» Tragödie -eS Kapitalismus so wie tn der monumentalen Architektonik der Musik fand. Die Ausführung selbst vermittelte unter KutzschbachS musi kalischer Führung das bekannte Bild. Teilweise waren die Tempi, die tm „Rhcingold" ja gewiß fließend sein dürfen, etwas zu rasch, -och vermochte das die Deutlichkeit der Uebertragung nicht zu beeinträchtigen. Allerdings war klanglich da» Orchester von den Mikrophone»» etwas be vorzugt, besonders tn der Schwimmszene der Nheintöchter mit ihren komplizierten VtthnenNellungen trat der vokale Teil etwa» zurück. Auch sonst merkte man sehr deutlich, ob ein Eängtk sich tm Vordergrund oder im Hintergrund der Bühne befand. Aber trotzdem blieb das Klangbild stets klar und lebendig. Die Hauptpartten wurden von Ermold, Plasch ke, Taucher vertreten. Unter den Episoden traten die junge»» schönen Stimmen von Maria Fuchs al» Frtcka, Dietrich als Froh und Böhme als Fafner be sonders eindrucksvoll hervor. Den Donner lang erstmal» Ntelssen mit großem wuchtige»« Ton. Zwei Berliner AuShtlsSgäste, die Damen Schi rack und Berglund, sügten sich al» Freia und Erba mit klangvollem MesangSton dem Ensemble ein. So ergab sich ein lebendige» Hörbild, da» seinen Eindruck nicht versehltc und In weitesten Kreisen erneut sür die unvergängliche Genialität be» Werke» ae- »eugt hat. LS, Das Urteil tm Straßenbahn < Mserllanbai In dem Prozeß wegen be» LteferungSskanbal» bet der Dresdner Straßenbahn wurde am Frei- tagnachmittag nach mehrstündiger Beratung durch den Vor sitzenden, AmtSgerichtSdtrektor Dr. Roth, das Urteil ver kündet. ES wurden verurteilt: Der Angeklagte Reichert «egen passiver Bestechung, gemeinschastttchen Betrugs tn Tateinheit mit gewinnsüchti ger Urkundenfälschung sowie «egen schwerer AmtSunter, schlagnng und Untreue zu 2 Jahren S Monate« Ge fängnis und drei Jahre« Shrverlnftr der AngeNaate Lorenz «ege» Bestechung zu drei Monaten GesäugniS; der Angeklagte Richter wegen Bestechung, Unterschlagung und gemeinschastttchen Betrugs zu drei Monaten Gefäng nis: der Angeklagte Wilhelm Trautvetter «egen Be stechung und gemeinschaftlichen Betrugs zu sechs Wochen Gefängnis: der Angeklagte Friedrich Trantvetter wegen Bestechung z« 400 Mark Geldstrafe, «rsaßweis« 40 Tage GesänguiS; der Angeklagte Frohberg wegen Be stechung und gemeinschastttchen Betrugs zu drei Monaten Gesängntö; der Angeklagte Schütt tg wegen gemeinschast« lichen Betrugs zu drei Monaten zwei Woche« GesänguiS. Sämtliche Angeklagten haben die Kosten des Versah- ren» zu tragen. Die von dem Angeklagten Reichert und Lorenz angenommenen Geschenke oder ihre Gegenwerte wurden als der Staatskasse verfallen erklärt. Reichert wur- den sechs Monate, Lorenz ein Monat der Untersuchungshaft auf die Strafe angerechnet. Die Haftentlassung de» Angeklagten Reichert wurde ab- gelehnt. defnch ferngehalten mit der Begründung, daß sich di« Elter« „nicht tn de« Lage sähen, ihr« Kinder infolge des AVdaneS ter Kinder,uschläae tn der WohlfahrtSfürfora« hungernd »ur Schule zu schicken". Da» Schulamt «eist darauf hin, baß die Zurückhaltung der Kinder vom Schul- Nnterrtcht al» GchulversäumntSzu betrachten und gegebenenfalls nach 8 ö, Absatz 4, be» Volksschulgesetz«» vom 2ö. April 1878 zu bestrafen ist. SS wtrb erwartet, daß die Eltern nach dieser Aufklärung ihre Kinder wieder zur Schule schicken, um so mehr, al» sonst lediglich die Kinder -en Schaden au» dem versäumten Unterricht hätten. — Mufikatend in der Kreuzschnle. Am Freitag ver- anstaltete Generalmusikdtrektor Fritz Busch in der Aula der Kreuzschule wieder einen der Abende, die er schon öfter kunsterztehertschen und wohltätigen Zwecken der Anstalt ge-
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