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A-en-Ao-sahe 7». gahevans. Ke. ros 8uni 1932 kl! »ruck «. Seriaz! Mwsch ck Nklch«d«, Dresden. Poftlcheck-Sto. ti>6» Dresde» Nachdruck nur mit deulUOuellenangab« <Dre«dn. Nmhr.) »lULIK-. Unverlangt« kchrtllftück« »erde» nicht auibewadrt Dra-tanichrtstl Nachrichte» Dresden gemlorechec-Gammetnummeri »L»tt Nur lür «acht-eiprckche: «r. rooit echriltlritung u. -aupigeichLsteflellei Dresden - L. 1, viartenftrab« «d/t» Gegrunöet 18S6 »e»ng»aÄith« bei UgNch »weitN-Nger Zustevun, manatllch » eo mr. retnschlietlich 70 Vf». für irrige» tahn), dmch vaildeeu« ».»0 «k. einI-HItedUch « «!«. Poftgedich, lohn« Bost»uilellung»geb!chr> bet 7ma> wdchentllchem verland. «tngetnummeHO Vfg. «ngeigeuvreilet Die einlvalttge >0 mn> treit« LeU« »0 V>,., Iür milmirU «0 Vlg., die 00 mm dreit« Nellame«eile »oo Psg., außerhalb »»0 Vl». »b». »rtlenadlchlag lt. Darif. stamilienanteigen »nd Eteliengeiuche ohne Nadal» ld Via-, «über- halb »d Vfg. Oliertrngebllbr N> VI» «utwlrttg, «lultrige gegen «orauldega-lun» Erste -eutsch-franMche Fühlungnahme Sras Schwerin Mr die »Mche WIrMMInse SranzWche und belgische chrililiche «rwerkschailler siir Tribute vradtd« ließt uuzorv» «avd Qanoaiin« ontosnckton VV.-U.-8ollck«rborlvßtor»t»ttor» Lausanne, «.Juni. Seit 10 Uhr «ormittagS ist die ««gekündigte große dentsch-sranzöfisch« A«S, einandersetznng im Lausanner Palace-Hotel, dem Hauptquartier der Franzosen, im Gange, von der manche et««« Ersolg oder eine Verständigung, andere wenigstens ein« Entscheidung zum Guten oder Bösen erwarte«. Die Verhandlungen begannen mit einer halbstündigen Be» sprechung zwischen Papen «nd Herriot. Als Herriot danach einen Augenblick in der Hotelhalle erschien, versuchte er, «inen optimistischen Eindruck zu erwecke«. Doch ist daS schon immer die Taktik der Franzose« gewesen, um elu etwaiges Scheitern der Verständigung dann um so leichter dem Gegner zuschieben zu können. A« die Besprechung der Ministerpräsidenten schloß sich «ine deutsch-französische Konferenz im gleichen Hotel an, an der außer Herriot «nd von Papen auch sämtliche in Lausanne anwesenden Minister Hauptdelegtert« und prominente Sachverständige beider Lander, im ganzen etwa zwanzig Personen, tetlnahmen. Kurz vor 1 Uhr war die deutsch-französisch« Konferenz des vormittags zu Ende. Die Delegierten kamen tu die große Halle des Hotels herauf, wo die Weltpresse in dichten Scharen aus st« wartete und sie mit Fragen bestürmte. Bon Papen und Herriot gingen aber, ohne Antwort zu geben, nebenetnauder zum HotelauSgang. Der französische Minister präsident begleitete den Reichskanzler zum Auto. Ueber die Sitzung wurde folgende amtliche Verlautbarung veröffentlicht: Ser beulsKe StanbpuiM lm LMMtauWuß Genf, 24. Juni In der heutigen Sitzung des Luft fahrtausschusses der Abrüstungskonferenz setzte sich der deutsche Delegierte Ministerialdirektor Branden burg grundsätzlich und umfassend mit den vorgestrigen Ausführungen des französischen Delegierten -e Jouvenel und der Forderung nach Internationalisierung der Zivilluftfahrt auseinander. Eine Internationalisierung der Zivilluftfahrt, so sagte der deutsche Vertreter, könnte den internationalisierten Zivtllustsahrzeugcn eine mili tärisch« CntwicklungSrichtung aufzwingen. Die Zivil- lustsahrt würde dadurch von ihren kommerziellen Aus gaben abgelenkt werden und Flugzeuge züchten, die für ihre eigentlichen Zwecke nur halb geeignet sind. Wir wür- den damit nicht entmilitarisieren, sondern geradezu militarisieren. Die deutsche Delegation hat, führte Ministerialdirektor Brandenburg weit«r aus, als geeignete Maßnahme zur Entgiftung der Zivilluftfahrt ote allgemeine Annahme derjenigen Bestimmungen vorgeschlagen, die die Botschafter konferenz gegenüber der deutschen Zivilluftfahrt im Jahre 11)26 festgesetzt hat. Ministerialdirektor Brandenburg wandte sich sodann dagegen, das, man jetzt versuche, die Frage der Internationalisierung auf Europa zu beschränken, nach dem sich gezeigt hat, daß di« außereuropäischen Staaten einer solchen Entwicklung Widerstand entgegensetzen. Der deutsche Vertreter betonte zum Schluß nochmals mit aller Deutlich keit, daß Deutschland sich einer vernünftigen Ueber- wachung der Zivilluftfahrt nicht widersehen wolle, wenn auf dem Gebiete der militärischen Abrüstung wirklich durchgegrifsen werde. Antwerpen, 24. Juni. In Antwerpen auf dem inter nationalen Kongreß der christlichen Gewerkschaften sprach Brauer-Köln über die Wirtschaftskrise und forderte dabei die Aushebung der Tribute. Schmitz-DuiSburg äußerte die gleiche Ansicht und erklärte, daß die Tribute die Weltwirtschaft auslösten und die christliche Kultur bedrohten. Dagegen führte der französische Vertreter Tessier aus, daß die Tribute nicht die Ursache der gegenwärtigen Krise seien: Frankreich könne einer Streichung der Tribute nicht zustimmen. Die Verträge müßten unbedingt geachtet werden. Der belgische Vertreter Pau weis unterstützte den französischen Vertreter. Zwar könne Deutschland jetzt nicht zahlen: aber später, wenn die Zeiten besser geworden seien, müsse es die Verpflichtungen erfüllen, die eS aus freienl?) Stücken ausgenommen habe. Gtn Deutscher von -en Franzosen zu Gefänvnts verurteilt Paris, 24. Juni. ES bestätigt sich, daß der deutsche Ober forstmeister v. Bomhard, der vor einigen Tagen mit feiner Frau und seinen beide» Söhnen nach Nombach bet Metz gekommen war, um seiner ehemaligen Wirkungsstätte einen Besuch abzustatten, und der bei dieser Gelegenheit von der französischen Polizei verhaftet wurde, am Donnerstag vom Strafgericht in Metz wegen Uebertrctung eines Aus weisungsbefehls zu einem Monat Gefängnis verurteilt wurde. Die Gattin v. Bomhards und seine beiden Söhne, die gleichfalls verhaftet worden waren» wurden an die Grenze zurllckgebracht. „Die deutsche und die sranzösische Abordnung ist heute vormittag zu einer erstenArbettSsitzung zusammengetreten, in der der deutsche SteichSsinanz» Minister Gras Schwerin-Krosigk einen eingehen den Bericht über die gesamte wirtschastliche «nd sinanziell« Lage Deutschlands erstattete. Sine zweite Sitzung sinket heute nachmittag von 17,80 bis IS Uhr statt.* Das Kommunigus teilt also lediglich mit, -aß die Sitzung mit einem Vortrag des ReichSsinanzministerS über die Finanzlage Deutschlands auögesüllt war. Dasselbe bestätigte gleich daraus Herriot selbst. Er sprach weiter von einer guten Atmosphäre und meinte, daß der Vortrag des Grafen Schwerin-Krosigk sehr klar gewesen sei. Dann fügte er lächeln- aus Deutsch hinzu: „D i e L u ft i st k U h l, a b e r eS dunkelt nicht/ Wettere Mitteilungen erfolgen vor läufig nicht. Die Konferenz wird nachmittags sort- aesetz. Man erwartet dann die Gegenbemerkungen der Franzosen zu den Feststellungen des Reichsfinanzministers. Am Abend wird der Reichskanzler «ach Berlin ab reise«. Auch Herriot verläßt bekanntlich heute nacht Lausanne, um nach Paris zu fahren. Vielfach wird vermutet, daß die Konferenz sich vielleicht nnn doch vertagen und nur noch Kommtsstonen einsetzen werde. Doch liegt dafür noch keinerlei Bestätigung vor. In diesem Falle würden die Ministerpräsidenten natürlich nicht nach Lausanne zurück kehren. Washington warnt Europa Reuyork, 24. Juni. Die Washingtoner amtlichen Kreise erklären, au» dem AbritstungSvorschlag Hoover» gehe notwendig und deutlich hervor, baß Amerika alle euro- pätschen Bitten um Streichung oder Herabsetzung der KrtegSschnlden solange ««beachtet lasten werde, bis Europa abgeritstet habe. Sie erklären weiter, Amerika werde keine Lust- und Secftrettkräste nicht hcrabsetzen. wenn Europa seine Landkräfte nicht erheblich vermindere. Das Schicksal de» Hoovcrvorschlagcs hänge, wie man offen ausspricht, in der Hauptsache von der Haltung Frankreich» und Japans ab. A Analen für »en neuen Somr-MWas? Paris, 24. Juni. Nach einer Meldung des „Mattn* sollen 28 aus der Abrüstungskonferenz vertretene Staaten gestern der amerikanischen Delegation mttgeteilt haben, daß sie sich dem amerikanischen Vorschlag ansch ließen. Der HauvtauSschuß der AbrüstnngSkvnscrcnz wird den ameri kanischen Plan am Dienstag oder Mittwoch prüfen. Leon Vlum mahnt Serriot Paris, 24. Juni. Im heutigen „Populaire* richtet Leon Blum, der Führer der französischen Sozialisten, eine ernste und eindringliche Mahnung an Herriot und seinen ehemaligen Parteigenostcn Paul Boncour, den Vorschlag des amerikanischen Präsidenten ja nicht ans die leichte Schulter zu nehmen. Diesen Ausführungen kommt angesichts der Tatsache, daß das Kabinett Herriot auf die Stimmen der 181 sozialistischen Abgeordneten angewiesen »ft- »teuUtche vedeutung zu. Mir HM aus BttsttinWimg mit England Paris, 24. Juni. Die Unterredung HerriotS mit Macdonalb, der heute Freitag die Unterredung mit Reichskanzler v. Papen folgen soll, wird als der Abschluß einer ersten Phase der Lausanner Konferenz bezeichnet und befriedigt die Pariser Blätter einigermaßen. Man glaubt aus einigen Aeuberungen des französischen Minister präsidenten entnehmen zu können, daß sich Macdonalb der sranzöflfchen Forderung nicht ganz verschlösse» habe. Pertinax schreibt im „Echo be Parts*, daß sich Macdonalb gegen die Anschuldigungen der Unnachgiebigkett gewehrt habe. Er habe Herriot anhcimgestcllt, sich direkt mit dem Reichskanzler in Verbindung zu sehen und dabei zu versuchen, seinen Reparationsplan durchzusetzen. Der „Petit Paristen* stützt feinen Optimismus auf Aeußerungen des sranzösifchen Ministerpräsidenten, wonach zwischen ihm und Macdonalb ein« Verständi gung über die gemeinsam zu verfolgenden Richtlinien zu- stände gekommen sei. Ein Teil der übrigen Presse ist der gleichen Auffassung, ohne dafür greifbare Unterlagen zu be- fitzen. Das Fehlen dieser Unterlagen begründet man damit, baß ein derartige» Abkommen selbstverständlich geheim gehalten werden müsse, nm die Empfindlichkeit der übrigen Mächte nicht zu verletzen. Das „Journal* macht noch gam besonders auf die hinter den Kulissen stattsindendcn Verhandlungen über eine deutsch.franzöftsche Wirtschaft«. Verständigung aufmerksam, die als sehr bedeutend be zeichnet werden. Die deutschen Unterhändler hätten einen bis in die kleinsten Einzelheiten durchgearbctteten Plan, der jedoch den Engländern wenig zusage. Man stoße hier aus die Hauptschwtertgkeiten einer Regelung. HavaS berichtet über die Unterredung »wischen Her riot, Germain Martin, Macdonalb und Nun - ctman, baß sich daraus eine deutltcheEntspannung der englisch-französischen NeparationSverhandlungen ergebe» habe. Man scheine sich über eine Anzahl von Grundsätzen geeinigt zu haben, die die Grundlage der gesuchten Lösung bilden sollen. Besonders sei anerkannt worden, daß diese Regelung nur mttHilfederBereintgten Staaten einen endgültigen Charakter tragen könne. Macdonalb habe daher Herriot anfgefordert, direkte Verhandlungen mit -en deutschen Ministern anzuknüpsen. Dadurch wäre es zweifellos möglich, be« zwischen de» englischen «nd französischen These gesuchten ««»gleich zu erzielen. Die englisch« wi« die französische Delegation seien über die Notwendigkeit einer endgültigen Regelung einig, die keine weiteren Konferenzen erfordern würde. Währenb England die Streichung der deutschen Verpflichtungen vorschlage, verlange Frankreich die Festsetzung einer Pau. schal summe, die die Höhe der deutschen Beipflichtungen ein für allemal festlege. Anderseits erkenne Frankreich lonal an, daß es Deutschland «»möglich fei, bis zur Riickkehr ,» einer normale« Lage irgendwelche Barzahlung«« vorzu nehmen. Frankreich verlang« daher nur, »aß ihm die gleiche Mora- toriumSbehandlung für seine eigenen Zahlungen zngestan- den werde. Die Engländer bestünden vor allem auf die ReparationSstreichung, damit die eventuellen deutschen Zahlungen der deutschen Wirtschaft nicht schadeten. Um dieser Gefahr zu begegnen, seien die französischen Unter händler bereit, Deutschland eine sehr großzügige Herab- setzung seiner Verpflichtungen znzugestehen, eine Herab setzung. die vollkommen mit der Zahlungsfähigkeit Deutsch lands im Einklang stehen würde. Auch London optimistisch London, 24. Juni. Di« Nachricht von der heute bevor« stehenden Zusammenkunft zwischen dem deutschen Reichs kanzler und dem französischen Ministerpräsidenten Herriot wird von der Presse als ein günstiges Zeichen betrachtet. Der Sonderkorrespondent des „News Crontele* in Lausanne sagt, der Beschluß, eine derartige Begegnung zu- stände zu bringen, würde nicht gefaßt worden sein, wenn Herriot nach wie vor nichts anderes anzubietcn hätte, als einen Plan für die schließliche Wiederaufnahme der deut schen Reparationszahlungen nach einer der wirtschastlichen Erholung gewidmeten Zwischenpause. Herriot dürste bccin- flubt worden sein von dem Nachdruck, mit dem die britische Auffassung vertreten wurde. Der „TimeS-Korrespondent in Lausanne meldet, eS sind Anzeichen bemerkbar, daß eS keine Meinungsver schiedenheit zwischen Herriot und Macdonalb darüber gibt, daß Deutschland jetzt oder während der Periode der wirt- schaftllckien Erholung kein« Zahlungen leisten kann. Die Franzosen geben auch offenbar zu, daß eine endgültige Regelung sowie eine Beendigung der Ungewißheit und die Sicherheit gegen eine Störung der gewöhnliche» kom merziellen Beziehungen durch etwaige künftige Zahlungen wünschenswert ist. Unter einer endgültige« Regelung »erstehen die Engländer, di« Italiener «nd selbstverständlich die Dentschen «ine Annullierung, während die Fran zosen noch an «ine „abschließende* Zahlung oder an irgendwelche Borkehrnngen für eine solche Zahlung denken. Die Deutschen erklärten, keine deutsche Regierung könn« sich auf künftige politische Zahlungen einlallen. Sie haben aber angebeutet, bah Frankreich iür -le Ausfälle, die «S durch Annullierung der Reparationen erleide, kommer zielle Vorteile haben könne. Fünf Millionen verschoben! Berlin, 24. Juni. Die gestern gemeldete Devtsenasfäre Sedelmaner scheint zu «lner SensattonSasiäre aus zuwachsen. Bi» ietzt ist bereit» festgeNellt, baß Wertpapiere in einem Gesamtwert von fünf Millionen verschoben wor den sind. . ,