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Morgen-Ausgabe. für L»tp»Ig un» Vorort« durch unser» Trda« VkIll go p k tls . un» SpesUeur» »maltügU» tu» you» bracht: «onnttichr.-LM.. »iertryahrUch?.7» M. Set »er «rschSftoftell», uns.rn Malen un» g«»s°b,NeU»n adarbott: monatlich lM..vtert«Uührttch,M. durch unsrrr auswärtiaen ZlUalrn In» hau» gebracht: monatlich o!rrlrlii>brU<S 4.;o M. kur» ötr Post: innerbald deutsch. Ian», und ücr »cutschrn Kolonien monatlich l.S» tN>, viertrllührlitb 4.50 M.. aussch»rsili-b posidestrUaei». per!» »er Tlnzelnummer >»vf. 2n retp'iqi, Scn Na-bdarorten un» »en Orten mit eigenen Malen wir» öie ftbrnr>2uogabe noch am flden- -es Erscheinen» ins Haus geliefert. hcurdelsFeiturrs Arntsblollt des Relles und despollzeicrrnlles der Stcrdt Leipzig Nedaktlon un» cheschSftesteller 1»hannl,goss« Ne.». a Zerasprech-NoschluS Nr. l4»»r, >4»42 und >4-44. ISS. Jahrgang lür Nn,eigen au« LetpNa und Umgebung »I« /inAeigenpreise. ,spamg»petN4«u«rzp<,»i»n«riame„tt»,m., v»n au»«art»50pf., Neklamen l.rs m., Klein, Anzeigen StepetttziUe aue iSps.d.wleüerdol.Nad .flazelgeu vonSehörLen im amtUchenTeN »iepetlt- zell« SS Pf. cheschiistoan,eigen mit plabvorschrtft >m Preis« erhöbt. Nadatt naO Taris. 0«tta-cn: »esamtaull.SM.Sa»Taufen» auoschl.Postgebühr. Anzeigen-stnnabme: Zokanni»gass«S, bei s»mtUch«n Molen »es leipziger Lagediatte» un» allen hnnon««n-ckxpe»itionrn »«, In- un» Nustande». Va» Leipziger Tageblatt erscheint Werktag» Lmal.Oonn-u.Zeiertags l mol. Verltncr Neöaktton: In öenZelten t?, Zernspeeckt-Nnschluh: Hansa Nr. 4S7. Nk. 549. Mittwach, üen 28. Oktober. 1Sl4. Die Lage in Westrändern und in Polen. (0000 Belgier an der I)ser gefallen. — (0000 Russen südwestlich Iwangorod gesungen. — Verzweifelte L age der Deutschen in Riga.— Verdeutschung belgischer Ortsnamen.—Der Hauptbahnhof von Warschau durch deutsche Flieger zerstört. — Ministerkrisis in Portugal. — Vurenführer Marit; geschlagen? Der Sci;üt2engraden. R«r Tchlncht an -er Nioric. Von Generalleutnant z. D. Baron von Ardcnne. 'Es gab eine Zeit, und sie ist nicht lange her, da war es bei den Manöver« des preußi schen Heeres gewissermaßen verpönt, sich „ein zubuddeln" und irgendeine Aufgabe defensiv lösen zu wollen. Wenn es irgend anging und die Stärkeverhältnisje es zuliegen, wurde offensiv gekämpft. Diese Steigung des deutschen Offiziers ist ihm in Fleisch und Blut über gegangen. Sie ist ein Glück! Denn nachhaltige Erfolge können nur durch den steten und brennenden Gedanken an Angriffe erzielt werden. Was der bisherige Weltkrieg uns Gutes brachte, haben wir nur der Offensive zu danken. An dieser klar erkannten Ueber- zeugung werden wir festhalten, und sie wird uns zum endlichen Siege führen. Es gibt aber Abschnitte auch im stegreichsten Feldzug, wo teilweise die taktische Verteidigung m den Dienst der strategischen Offensive gestellt werden muh — wo das „Einbuddeln" zur zwingenden Notwendigkeit wird, wo die In fanterie die Spaten in die Hand nehmen und die unbeliebten Erdarbeiten verrichten musz. Sie bieten ihr Schutz und Deckung, ersparen ihr Verluste, geben ihr die Möglichkeit, nach und nach an den verschanzten Feind heranzukommen, ihn sturmreif zu machen und zuletzt im Nah- lampf zu besiegen. Diese Verhältnisse treten ein, wenn der rasch vorwärtseilende Fcldlrieg sich zeitweise in einen Positionskrieg verwan delt, der eine verzweifelte Aehnlichkeit mit dem unerwünschten Festungskriege hat. Dies hat nch erwiesen bei den meilenlangen großen Parallelschlachten, die Wochen, ja Monate ge dauert haben und die ein eigenartiges Merkmal des Weltkrieges geworden sind. Das um meisten in die Augen fallende Beispiel ist der Kampf zwischen Aisne, Oise, Marne und Maas unv nördlich dieses Kampfgebietes. Es handelt sich da deutscherzeits um den Angriff auf eine vorbereitete, verstärkte Feldstellung. Diese hat nicht die Stärke einer Festung, ist aber doch so widerstandsfähig, daß sie mit den gewöhnlichen Mitteln des Feldheeres nicht ohne weiteres überwunden werden kann. Die fieber hafte Tätigkeit des sich verschanzenden Feindes weiß Unterstünde zu schaffen, die mit Feld geschützen jauch 10,!> em-Geschützcn) nicht durch schlagen werden können. Im vorliegenden Falle haben die Franzosen diese Unterstände seit langem (Mitte August) vorbereitet, sie in großer Zahl angelegt und nach ihrer besonderen Be- «/chrgung so in den Falten des ihnen wohl bekannten Geländes, in ihren undurchdringlichen Wäldern usw. versteckt, daß sic der deutschen Artillerie in vielen Fällen unauffindbar blieben, mr diesen Unterständen halten sich demnach die Reserven unbehelligt versteckt. Deshalb kommen he frisch, in die eigentliche Verteidigungslinie, wenn der Angreifer zum Sturm ansetzt. Dieser wird dann mißglücken, wenn seine Artillerie den eigenen Truppen ihre Geschosse nicht sozu- agen „vor die Füße" legen kann, das heißt, wenn sie aus Rücksicht auf die stürmenden Truppen, deren Vorwärtsschreiten oft nicht zu beobachten ist, ihr Feuer einstellen oder auf weitere Entfernungen abgeben muß. Das Kampffeld, von dem wir sprechen, ist non feind lichen Festungen nicht nur eingerahmt, sondern auch auf der 100 Km langen Front von diesen durchsetzt. Die französischen Stellungen haben daher überall eine mächtige Anlehnung. Sie zu durchbrechen in der Front würde viel Blut tosten, sie von der Flanke aufzurollen, ist wegen ihrer gewaltigen Ausdehnung schwer, wird aber der deutschen Heeresleitung am letzten Ende wohl glücken. Bis zu dieser Entscheidung lobt aber der Frontalkampf mit seinen wech selnden Erfolgen. Die deutsche Artillerie steht einem eben bürtigen Gegner gegenüber. Ihre Haubitzen des Feldheeres (10,5 em und 15 em) sind dem Gegner überlegen, aber die französischen Feldkanonen schießen IlllO Meter weiter als die deutschen, sind deshalb diesen in vielen Ge- icchtsphasen (Schrägfeuer von einer Terrain- lalte, Waldtal zum anderen) mehr als ge wachsen und finden noch eine besondere Unter stützung durch folgenden Umstand: Die Fran zosen haben ein wohldurchdachtes System artil leristischer Beobachtung ins Werk gesetzt. Auf Kirchtürmen, Windmühlen, hochgewächsenen Bäumen sind verborgene Tclephonstationen eingerichtet, von Offizieren in Zivilkleidung bedient, die über jeden Schuß nach den fran zösischen Batterien zurückmelden. Auch bis in die deutschen Gcländeteile ist diese artilleristische Spionage getragen. Man hat die Apparate im Walde, in unmittelbarer Nähe der deutschen Batterien entdeckt, kein Wunder, daß die Treffsicherheit der französischen Batterien — ohne vorherige Eingabelung — die Deutschen verblüffte. Während des Zwei kampfes der Artillerie muß die Infanterie sich zumeist still, aber bereit halten. Sie muß sich daher verbergen und erreicht das dadurch, daß sie sich eingräbt zunächst in Schützengräben. Das sind nun nicht leichte Erdaufwürfe, sondern solide, tief ausgestochene, schmale Grüben, die aber fortlaufend Anschluß haben und sich auf kilometerweite Entfernungen erstrecken. Der Graben wird auf einen bis eineinviertel Meter Tiefe ausgehoben. Seine Breite ist gering und nur so, daß hinter dem Schützen ein Mann sich gerade durchdrücken kann. Die geringe Breite ist notwendig, um einschlagenden Granaten möglichst wenig Raum zu bieten. Nur die direkt in den Graben einschlagende Granate hat Wir kung, die außerhalb seiner Ränder auftreffendc detoniert wirkungslos. Um die Trace der Schützengräben dem Auge des Gegners zu ent ziehen , wird die aufgeworfene Brustwehr mit allen Künsten dem gewachsenen Boden gleichaus- schend gemacht. Laub, Tannennadeln usw. geben die Verhüllung Der Aufenthalt in den Schützen gräben würde unerträglich sein auch mit den Ruhestätten, ^die unter einer schwachen Ein dachung zu kurzem Schlaf eingerichtet werden, — der Aufenthalt würde also unerträglich sein be sonders bei Regen (wo das Wasser oft mit Koch geschirrenausgeschöpft werden muß), wenn nicht für tägige Ablösung gesorgt würde. Das Beziehen der ersten Linie tritt aber bald wie der an die Truppe heran. In den kalten Ia- nuartagcn 1871 hat man die deutsche Infanterie bewundert, die zwei Tage lang der französischen Ilebermacht gegenüber in vereisten Schützen gräben standhiclt. Diese waren aber wenigstens trocken. Jetzt wiederholt sich die Wacht in den Grüben fast jede Woche und in welchem Artille- riefeuer! Nicht die Granaten sind es vornehm lich, die die Insassen der Gräben bedrohen, sondern der Kugelregen der Schrapnells. Die Franzosen verschwenden gern ihre Munition. Wo nur ein Kopf sich zeigt, fliegt ihm eine Geschoßgarbe entgegen, nicht zum wenigsten auch durch Maschinengewehre, die glücklicherweise den deutschen an Feuergeschwin digkeit unterlegen sind. Die Schützengräben müssen nach rückwärts Ausgänge, flache Rampen, in der alten Fortifikationssprache „tortier" ge nannt, haben, um gegebenenfalls den Graben in breiter Front verlassen zu können. Die Russen hatten dies in einer schlacht auf dem östlichen Kriegsschauplatz unterlassen. Sie konnten bei einem Bajonettangriff der Deutschen nicht rechtzeitig aus den langen Grüben heraus und wurden von den Angreifern zu Hunderten erschlagen. Zu den angenehmen Abschnitten des Fcld- zugslebens gehört ein solches monatclanges Etilliegen im Positionskriege nicht. Es ist unseren Braven zu wünschen, daß eine große Entscheidung sie wieder dem Feldkriege zusuhrt. Ihre Spannkraft, ihre Kampscsfreudigkeit, der herrliche Geist, der sie bei Beginn des Krieges durchwehte, ist Gort sei Dank gänzlich un gebrochen. Der sranzöfljche Schlachtbericht. Außer dem bereits in der gestrigen Abendausgabe veröffentlichten amtlichen Bericht der französischen Heeresleitung vom 26. Oktober nachmittags liegt noch folgende amtliche Mitteilung aus Paris vor: Paris, 26. Oktober. Amtliche Meldung vom 26. Oktober, 11 Uhr abends. In Bclgien istNienport heftig be schossen worden. Tic Versnchc der Tentschcu, anf der Front Nicnport—Tirmnide» v o r;«st o tz e n, haben tortgedanert, ohne Satz ,s nach den letzten Nachrichten zu irgendeinem Ergebnis geführt zu laben scheint. Tie ganze Front zwischen La Basser nnd der Lamme war ebenfalls Gegenstand heftiger Nachtangriffe, die alle znriick- geschlagcn wurden. Pom Nest der Fron» ist nichts zn melden. Auch durst, dieie äußerst vorsichtige Fassung des sranzöfischen Schlachtderichts wird die Hoffnung aus einen baldigen entscheidenden Eriolg der deutschen Waffen befestigt. Daß die Dinge in der Tat für die Deutschen recht günstig stehen, läßt auch folgende Meldung des „B. L." aus Genf erkennen: Tic empfindliche Einbntzc, die das sranko- belgischc Heer durch die Entfernung Ser britischen Flotte erlitten hat, geht ans Sem jüngsten französischen Bulletin hervor, das bei der Erwähnung der vou Sen Tcutfchen hinöcrniSlos und ununterbrochen beschossenen Ltadt Nieuport bedcntsam hinznfügt, das; das Ergebnis dieser Be schießung — die Besetzung von Ntcuport — durch Sie Teutschen noch ans steht. Tie französischen Privatdcpcschcn melden heftige Kämpfe nm den Be sitz von Tixmnldcn, ebenso um die gestern schwer im Norden und Osten bedrohte Ltadt Arras, die auch gegen Lüden sich vertei digen mntz. Vie Sefchießung von (bsten-e. L. Rotterdam, 27. Oktober. (Eig. Drahtbericht.) Der „Nieuwe Rotterdamsche Courant" meldet über die Beschießung von Ostende folgend) Einzelheiten: Am Freitag begann das Feuer der englischen Kriegsschiffe auf Ostende. Dies hatte einen Augen blick eine Panik zur Folge. Die Bürg.'r flüchteten in die Ketzer. Die D:schießung dauerte nur einige Minuten, und es wurden nur einige Löcher in drei Gasthöfe am Boulevard ge rissen. Das Hotel Majestic wurde am meisten be schädigt: zwei Offiziere sollen dabei gstötet worden sein. Die Stimmung der deutschen Sol daten kennzeichnet sich Lurch das grüßte Ver trauen zu der Führung und große Siegesgewißhcit. Noch immer wird heftig gekämpft. Besonders in Lortcinarcq, nördlich der Pscr, wo das sumpfige Gelände große Schwierigkeiten bereitete. Der deutsche Admiral in O ft e n d e erließ eine Pro klamation, worin er erklärt, daß :c wegen der Be schießung der englischen Gasthöfe und englischen Untertanen verpflichtet sei, im Interesse der letzteren die nötigen Maßnahmen zu verordnen. Er befiehlt somit, daß sämtliche Engländer Ostende und die übrigen Orte an der Küste ver lassen. Sie werden unter sicherem Geleit nach England geführt werden. Vie „Srummer" an -er belgischen Küste. Der Korrespondent des „Telegraaf" aus Sluis an der holländischen Grenze meldet: Gestern kamen in Brügge zwei 12-Zentimcter- und zehn 28-Zentimeter- Geschützc an. Die Deutschen sollen ihre Kanonen zwischen Seebrügge und Hey st aufgestellt haben. Die Deutschen legten der Stadt Roulers eine Krieg slontribution von 200 006 Frank auf und setzten Len Bürgermeister, den Stadts.kretär so wie sechs angesehene Bürger als tSeiscln im Rat haus fest ver-eutjchung der belgischen Ortsnamen. Brüssel, 27. Oktober. (Eig. Drahtber.) Die neue deutsche Regierung für Belgien hat mit der Wiedereinführung der alten deutschen Ortsbezeichnungen a »Stelle der fran zösischen Ortsnamen begonnen. Die bisherige Stadt Anvers heißt in den amtlichen deutschen Be kanntmachungen wieder A n t w e r p c n, Bruxelles wieder Brüssel und Namur wieder N a m e n. Es sollen allgemein die Ortsnamen wieder zur Geltung kommen, die die belgischen Städte jahrhundertelang trugen, bevor sie dem Deutschen Reiche verloren gingen. Auch die neucingerichtete deutsche Reichs post in Belgien wendet im amtlichen Ver kehr nur die deutschen Ortsnamen an, während die französischen Benennungen bis auf weiteres noch im Verkehr mit dem Publikum zuge lassen werden. Rückkehr -er belgischen Sevölkerung. Rotterdam. 27. Oktober. Ueber Rosendaal kehr ten gestern i:r 000 B e l g i e r n a ch i h r e r H e i m a t zurück. Die belgische Regierung deponierte in Holland Geldrr zur Bezahlung der Besoldung der belgischen Eisenbahnbeanneu. Die Deutschen er heben seit einigen Tagen in Belgr.u Eingangszölle für Waren, die früher zollpflichtig waren. Wie-erfeftnahme -er freigelasienen belgischen Strafgefangenen. Amsterdam. 27. Oktober 05 i g Drahtmldg.) Die niederländische Regierung hat auf Er suchen der deutschen Regierung in Belgien die Wie ders e st n a h in e der von den Engländern vor ihrer Flucht aus Antwerpen freigelassenen Insassen der Antwerpener Strafan stalten angeordnet, soweit sie sich noch auf holländischem Boden befinden. Die deutschen Be hörden in Antwerpen haben ein Vorgefundenes amt liches Verzeichnis der Sträflinge den holländischen Behörden eingereicht. Danach sind von den Eng ländern vor dem Einzug der Deutschen nahezu 6000 Zuchthäusler sreigelasse» worden, darunter mehrere lebenslänglich Verurteilte. (Echt englische „Eemütstiefe". D. Red.) Paris, ein „Sterbehaus". Rotterdam, 27. Oktober. Der Kriegsbericht, erstatte! Les „"Nieuwe Rotterdamsche Courant", der von Dünkir ch e n aus nur schwer durch die fran zösische Linie mit seinem Automobil Paris er reichte, beschreibt die Eindrücke, die die „Lichtstadt" auf ihn machte, wie folgt: Gespensterhaft warfen die zahlreichen Forts ihre Lichtgarben gen Himmel, um das deutsche Flugzeug zu suchen, das es wagen sollte, die Stadt unter dem Schutze der Dunkelheit zu beunruhigen. Es war rund 7V, Uhr, als wir das Gemeindezollhäuschcn hinter dem Rücken hatten. Im Anfang der Avenue des Champs Elysöes an der Ecke des Loncordienplatzes stand einsam auf einer öden Fluchtinsel unter dem Licht einer einzigen Easlaternenflamme ein Polizist. Die Rue de Rivoli w a r wie a u s g e st o r b en. Wir begegneten im ganzen nur drei Automobilen. Stellenweise sah man eine einzige elektrische Bogenlampe. Magazine und Läden waren geschlossen. Wenige Spaziergänger, noch weniger Spaziergängerinnen belebten die sonst so verkehrsreichen Boulevards. Ich hatte das Gefühl, daß ich ein Sterbehaus betrat. Ueber -ie sranzöstjchen Verluste berichtet der „B. L." auf Grund schweizerischer Mel dungen, daß seit der Eroberung des Forts St. M i hiel die Franzosen in der Schlacht in der Schlachtlinie Toul-Verdun über 10 000 Mann verloren, ohne daß ein befriedigendes Resultat erzielt wurde. Beunruhigend ist der Verlust an moderner Artillerie, die gerade in den heiß umstrittenen Höhenzügen des Raumes entscheidenden Wert besitzt. Generalissimus Iofsre ließ die Lücken der Kampisront durch gute Truppen aussüllen. Heute ist Las nicht mehr möglich. Die Qualität des Nach» schubs ist so minderwertig, daß die Klagen der Kommandanten bei der Heeresleitung kein Ende n e h m e n Man zeigt sich in der Bevölkerung gegen den Generalissimus sehr aufgebracht, weil er die Schlnchtenresultale im Woevregebiete durch belang lose Meldungen verschleiert Versicherungen gegen Zeppelingefahr. (5) Berlin. 27. Oktober. lEig. Drahtm» Die A n g st der Engländer vor dem Besuche eines Z e p p e l i n l u f t j ch i f f e s kommt am stärksten durch die V c r j i ch e r u n g e n zum Ausdruck, die beim Lloyd gegen den Schaden von Zeppelinbomben abgeschlossen worden sind. Für Wohnhäuser in London und Südengland muß bei einer Versiche rungssumme von 1000 ./, eine Prämie von 26 ./Z gezahlt werden, wobei die Versicherung aus zwölf Monate laust. Für einzelne Stadtteile Londons, wie Westminster und die reichen Viertel von Westend beläuft sich die Prämie auf 5"/, der Versicherungssumme und in der City, vor allein in der Nähe der Börse, der Bank von England und des Rathauses müssen die Hausbesitzer und Geschäfts inhaber eine Prämie von 10/., zahlen. In der Oxsordstraße hat ein Warenhaus seine Bestände allein mit drei Millionen Mark gegen Angriffe von Zeppelinluftichiffen versichert Ver Tagesbericht -er öster reichischen Heeresleitung. Wien, 27. Oktober. Amtlich wir» vom 27 Oktober mittag» gemeldet: Tie Litnation in M i t t e l g a l i z i e n ist n o» verändert. L » dwcstlich Iwangorod stehen nnscre bravourös fechtenden Korps, von denen eins allein 1OOOO Gefangene machte, nnd lämpsc» gegen überlegene «röste. König Zrie-rich ftugust im Zel-e, ntl». Dresden. 27. Oktober. Der König begab sich auch gestern zu verschiedenen sächsischen Truppenteilen und verlieh Kriegsorden an