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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 21.10.1914
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-10-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19141021020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914102102
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914102102
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-10
- Tag 1914-10-21
-
Monat
1914-10
-
Jahr
1914
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Mittwoch, 21. Oktober 1914. s Leipziger Tageblatt. Nr. 537. Nbenü-NllSgaVe. Seile 3. werbsunfähigen Mitgliedern. Verausgabt wurden im September37359,66Krankengeld, 2695,50 Wöchnerinnenunterstützung. 1610 28 Hausgeld, 1807,10 Sterbegeld. 2n den neun Monaten de» laufenden Zahle» wurden insgesamt ausgezahlt 471 454,51 Krankengeld, 25 283,7/.4t Wöchnerinnen- unterstützung, 26 786,01 ./L Hausgeld, 14271,50 Sterbegeld. 2n den von der Kasse eingerichteten Zahlstellen Haven im Monat September an den Sonnabenden 1970 Kranke Unterstützung erhoben, und zwar 64 in Kleinmiltitz, 111 in Knauthain. 209 in Liebertwolkwitz 109 in Taucha, 197 in Wahren, 40 in Wiederitzsch. 396 in Zwenkau und 844 in Leipzig- Lindenau. * Verein für Arbeitsnachweis in Leipzig. Bon den im September gemeldeten 3334 offenen Stellen, denen 4437 Arbeitsuchende 12630 von männlichen und 1807 von weiblichen Arbeitsuchen den» gegenllbcrstanden, konnten 3122 Stellen besetzt werden. Davon trafen auf die männliche Abteilung 2100, auf die weibliche Abteilung 732 und auf die Filiale für Vermittlung von ständigem Hausperjonal 290 besetzte Stellen. Die im September auf dem Leipziger Arbeitsmarkte herrschende Lage kommt darin zum Ausdrucke, das; bei der männlichen Abteilung zu den aus dem Vormonate übernommenen 1550 Arbeitslosen 2630 neu eingeschriebene Arbeits lose hinzukamen. Auf die 4180 Aroeitsuchenden ent fielen 2260 offene Stellen, von denen 2100 durch ge eignete Arbeitslose besetzt wurden. Aus Leipzig wur den 1362 und von auswärts 839 offene Stellen ge meldet. In der weiblichen Abteilung wurden aus dem Vormonate annähernd 2000 Arbeitslose übernommen nno 1807 Arbeitslose neu eingc chrieben. Verlangt wurden 1145 Personen, davon 21 nach aus wärts. Beschäftigung erhielten 1022 Arbeiterinnen, davon 12 nach auswärts. In der Dienstboten- abteilung hätte eine grössere Vermiitlung erz elt werden können, wenn noch mehr besser oorgeb idetes Personal vorhanden gewesen wäre. Es wurden 346 offene Stellen angcmeldet, 520 Dienstmädchen liegen sich einschreiben, aber nur 258 konnten in Stellen ge bracht werden. Viele waren zu jung, andere genüg ten nicht nach ihren Zeugnissen. " Der Königlich Sächsische Militäroerein ^Garde- Korps" hielt am Sonnabend tn seinem Veieins- lokale „Ulrichs Bierpalast" serne diesjährige Haup t- versammlung ab. Der Vorsitzende. Kamerad Engelschall gab nach Begrüßung der Erschienenen einen Rückblick auf die Entwickelung des vor 30 Jahren gegründeten Vereins, gedachte dann der gegenwärtigen schweren Zeit und brachte am Schlüsse seiner Ansprache ein Hurra auf den Kaiser, den König, die Bundesfürsten und unsere tapferen Truppenaus. Dem vom Vorsitzenden gegebenen Geschäftsberichte für das dreißigste Veremsjahr ist zu entnehmen, datz der Verein zur Zeit 6 Ehrenmitglieder und 145 ordentliche Mitglieder zählt, von denen ein großer Teil zu den Fahnen einberufen ist. Der vom Kassierer Kamerad schultz vorgelegte Rechnungsabschluß weist einen Berinögensftand von 8861 ./t nach. Kamerad S ch ön- drodr, der das 25. 2uhr seiner Mitgliedschaft voll endete, wurde durch Ueberreichung einer Urkunde geehrt. Bei der Vorstanbswahl wurden die aus scheidenden Kameraden F r a h n e r t, stellvertreten der Vorsitzender, und Lange, 2. Schriftführer, wiedergemählt, während illr die zu den Fahnen ein berufenen Vorstandsmitglieder deren Stellvertreter eintreten. k. Zusammenstöße. Auf dem Gerichtsweg fuhr gestern abend ein Kraftdreirad so heftig von hinten an ein zweispänniges Rollge schirr an, dafz der Führer des letzteren durch den Anprall von seinem Kutschersitze auf die Strotze geschleudert uns an der Schulter und am Kinn verletzt wurde. Das Kraftdreirad ist stark beschädigt worden. Die Schuld an dem Zusammenstotze soll den Führer des Kraft rades treffen, der übermäßig schnell gefahren sein soll. — Ein anderer schwerer Zusammenstotz ereig nete sich gestern abend vor dem Neubau der deutschen Bücherei auf dem Windmühlenwege. Dort fuhr ein Straßenbahnwagen an die Hintere Wand eines geladenen Sandfuhrwerkes an, das auf den Schienen hielt. Der Anprall war so heftig, datz der Vorderteil des Stratzenbahnwagens vollständig zertrümmert und an dem Sandwagen beide Hinter räder abgebrochen wurden. Der Führer des Motor wagens erlitt Hautabschürfungen an den Händen und im Gesicht. Weitere Personen wurden zum Glück nicht verletzt Die Schuld an dem Zusammenstösse wird dem Führer des Stratzenbahnwagens bcige- messen. — Um dieselbe Zeit fuhr in der Ei sen il ah nstr atze ein Straßenbahnwagen der Linie 8 mit einem Rollgeschirr zusammen, wobei eine Glasscheibe des Vorderperrons des Strassenbahn wagens in Trümmer ging. * Wurzen, 20. Oktober. Mit dem Eisernen Kreuz 1. Klasse wurde der seit einigen Tagen verwundet in die Garnison zurückgekrhrte Hauptmann Busch, der im Felde mit der Führung des 3. Bataillons 14. In fanterieregiments Nr. 179 betraut worden war, aus gezeichnet. Im persönlichen Auftrage des Kaisers überbrachte der General Freiherr von Falkenstein diese Auszeichnung. flus Leipziger Innungen. * Schuhmacher-Innung zu Leipzig. Dem in der Herbstvierteljahrsversammlung gegebenen Berichte des Vorstandes war zu entnehmen, da>z der Vor- uand sich hauptsächlich mit den durch den Kriegszu stand eingetretenen Verhältnissen zu befassen hatte. Ein Raisschreiben ersuchte um Mit- leilung der Veränderungen, die durch den Krieg in den Lehrlingsveryältnisfen entstanden sind. Dem wird entsprochen werden. Den Meistern Neun darf und Litt mann, die der Innung 25 Jahre zugehören, wurde unter herzlichen Glück wünschen ein Diplom überreicht. Der sodann er stattete Bericht über den Arbeitsnachweis zeigt einen ziemlichen Rückgang gegen das Vorjahr, besonders im August. Der vom Vorstand ausgestellte Haushaltplan für 19l5, der mit 8671 in Ein- nähme und Ausgabe abschlietzt, fand Genehmigung. Den Frauen der im Felde stehenden Mitglieder soll die Fortführung der Geschäft« ermöglicht werden; ferner wird die Innunyskasse die sämtlichen Bei- träge der Eingezogenen übernehmen, um ihnen alle Rechte zu erhalten In Fällen drrngender Not kann ein Beitrag gewährt werden. Diese Maßnahmen wurden von der Versammlung gutgeheitzen. Die Abrechnung über die Neuherrichtung des Innungs hauses wurde genehmigt In Zukunft sollen die Znnungsoersammlungen stets im Innungsbauie ab gehalten werden In einer warmherzigen Ansprache gedachte Obermeister Dietering der im Felde flehenden Deutschen und der Kollegen im besonderen. Eine Sammlung für die im Felde stehenden Krieger wurde der Kriegsnotspende überwiesen. * Tie Perückenmacher.Zwangs-Innung zu Leipzig hielt am 12. d- M. im Lehrcrvereinshaus ihre vierte ordentliche Quartowcrsammlung unter Vorsitz der stell« vertretenden Obermeisters E. Marion,a ad. Dem Lassen- »«eicht »ar »n «tnehmen. dah i« letzten Vierteljahr 335,75 N. «tn^nonunen nnd 260,10 W. ans gegeben wurden. T«r Kasse», deßänch chcha» «t Septem»«, 677^0 IK. fder hEchl»- plan für das Jahr 1915 wurde in Einnahmen und Ausgaben nm 1300 M. genehmigt- Beim Punkt tlriegsdartehns- lasse reserierl Herr villuschek- Aach den AuLjührungen des Vortragenden ist keine der gegründeten ilassen in der Lage, bedürftigen Handwerkern unter annehmbaren Bedingungen zu Helsen, wenn man auch die gute Absicht nickt verkennen darf. Man beschloß daraus, die JnnungZ.Uut'rsiüvuugskasse, deren Bestand 700 M. betrcigt, bei Bedarf in 'Anspruch ,n nehmen und es sollen bedürftige» »ollcgen Beträge bis zu 50 M. aus dieser schenkungsioeise >di» die Mittel ausgebraucht sino) verabjolgt werden. Weiter wurde der Vorstand beauftragt, die im Feld, stehenden Kollegen von Zeit zu Zeit mit Liebesgaben zu be denken. Ebenso sollen die bei den Mitgliedern besclMigt ge nesenen Gehilfen, soweit solche im Felde sieben, einmalig bedacht toerden. Bei dieser Gelegenheit bringen die Anwesenden ein dreifaches Hoch aus alle die im Felde sichenden Mitglieder, Ge Hillen sowie unser liebes Vaterland aus. Um die ausländischen Artikel aus unseren Geschäfte» zu verdrängen, sollen die deut scken Fabriken ersucht werden. Waren in gleicher Güte zu liejern, die dann gern bei unserer Kundschaft cingesührt werden sollen was unsere Sol-aten schreiben. „Wir w«rden ihnen schon zeigen, was eine Harke ist." (Abb ruck amtlich genehmigt.) Sonnabend, den 19. September Liebe Schwester! Habe eben Deine liebe Karte erhalten, worübrr ich mich sehr gefreut habe. — — Du glaubst gor nicht, wie man sich freut, wenn mau wieder mal :twas von zu Hause hört. Ich würde Euch gern öfters schreiben, aber wir kommen mit der Post sel ten zusammen. Mir geht es so weit noch ganz gut und bin noch gesund und munter. Blog Regen wetter haben wir hirr jetzt alle Tage. Hoffentlich wird es bald mal besser. Was den Krieg betrifft, so könnte ich Dir man ches schreiben, aber hoffentlich kann ich Dir münd lich mal mehr erzählen. Zuerst kam:n wir durch Belgien. Dort sind wir nicht mit ins Gefecht ge kommen, denn sobald die Belgier einen Kanonen schutz hörten, da sind sic wi.» die Hasen davonge laufen. Aber in den Dörfern und Städten sah es wüste aus. Alles war zerschossen und nieder gebrannt. Am schlimmsten waren die Bewohnrr dran, denn sie hatten keine Heimat mehr und irrt:n in den Feldern umhea: wie die Schafe. Das erste Gefecht habe ich an d.'r französischen Grenze mitge macht. Tort hatten wir die Engländer vor uns. Da war es einem denn doch nicht so zumute, als die ersten Kugeln um die Köpfe pfiffen. Aber mit d.'r Zeit wird man es gewöhnt, da denkt man, es mutz so sein. Von dem Tage an gab es fast alle Tage eine kleine Schiesserei. Entweder hatten wir die Engländer oder die Franzosen oder auch Zuaven vor uns. Aber nach 2—3 Stunden Gefecht muhten sie jedesmal den Hasen machen. — Endlich kamen wir vor Paris. Als wir dort ankam:n, dröhnten und donnerten die Kanonen schon einige Tage. Es war manchmal so ein Kanonendonner, daß man dachte, die Welt sollte untergehen. Dort haben wir dann 5 Tage lang im F.-uer gelegen. Aber wir konnten nicht viel ausrichten, und so muhten wir uns denn wieder zurückziehcn und haben dadurch die Franzosen aus Paris herausgelockt. Jetzt haben wir sie im offenen Felde, und wir werden ihnen nun schon zeigen, was eine Harke ist. Zwar sind wir hier schon wieder eine volle Woche im Gefecht, aber wir werden sie schon noch verdreschen. Nur besseres Wetter mühten wir haben. Mir haben dies« Woche 60 Stunden ohne Unterbrechung bei völligem Regen im Schützengraben gelegen. Dir kannst Dir denken, wie es uns zumute war. Einen Tag stnd wir nun abgelöst worden, aber heute abend müssen wir wie der hinein. Und wie sieht es da drin aus! Du glaubst gar nicht, wie di: Granaten hinein hauen. Aber hoffentlich wird es bald bester. Und nun ge nug für heute. vermisthtes. Vertauscht« Rollen. Aus den letzten Kämpfen an der ostprcutzijchen Grenze teilt ein Offizier den ,.M. N. N." folgende Begebenheit mit, die für die Stim mung unter den russischen Truppen bezeichnend ist: Sieben deutsche Infanteristen waren beim Vorrücken von ihrem Truppenteil abgekommen und sahen sich plötzlich von 17 russischen In fanteristen umzingelt, die aus dem dichten Unterholz heroororangen. Die Deutschen muhten sich gefangengeben. Kaum hatte der Abtransport be gonnen, als unter den Rusten Verhandlungen be gannen und sie schliesslich die Frage an die Deutschen lichteren, ob sie eigentlich Wert darauf legten, in Ge fangenschaft zu geraten. Unsere Leute verneinten diese Frage natürlich aus vollster Ueberzeugung. Daraus erklärten die Rusten, sie wären durchaus nicht abgeneigt, in deutsche Gefangenschaft zu gelangen, well ihnen die gute Ernährung dort und die Aussicht, heil aus dem Kriege nach Hause zu kommen, weit verlockender erscheinen als unter beständigem Hungrrleiden noch welker allen Gefahren des Krieges ausgesetzt zu sein. So gelangte man schnell zu einer Verständigung. Die Rollen wurden vertauscht, und stolz zogen unsere sieben Ostpreuhen mit den gefan genen 17 Rusten ihrem Truppenteil zu. «- Der kleine Beseler. In seinen Lebenserinnerungm „Erlebtes und Er strebtes" 1809—1859 erzählt Georg Beseler, der ehe malige Professor des brutschen Rechts an der Uni versität Berlin, aus der Zeit, da er Mitglied des preuhischen Landtags von 1849 gewesen war, wie damals die einzeln:» Abgeordneten in der neuge gründeten „Kreuzzeitung" oft arg mihhandelt wor den seien. Er selbst sei mit einem Gassenhauer be dacht worden auf das ganz und gründete Gerücht hin, datz ihm in Schwerin ein Ministerposten an geboten sei: Der Herr von Lützow freut sich sehr Auf seinen lieben Beseler, Bi—Ba—B:seler, Der Herr von Lützow freut sich sehr. Meier freut sich gar nicht sehr Auf seinen lieben Beseler, Bi—Ba-B?seler, Meier freut sich gar nicht sehr, usw. Wie dann in de: Zeit des Erfurter Parlaments 1850 die Nachricht gekommen sei, sah ihm ein Sohn geboren sei, hab« Ludwig Häutzrr, der Heidelberger Historiker und selbst Mitglied des Parlaments, weitergedichtet: Der alte Beseler freut sich s:hr Auf seinen kleinen Beseler, Bi-Ba-Beseler, Der alte Beseler freut sich s:hr. Dieser „klein: Beseler" ist scr Eroberer Ant werpens. Und der „alte Beseler" hätte sich aller dings wohl nicht schlecht gefreut, wenn er die Größe srix» „kleinen" hätte ooraussehen können. der frühere Minister von Ze-litz gestorben. Berlin, 21. Oktober. Staatsminister a. D. Graf o. Zedlitz und Triitzschler ist in der vergangenen Nacht in Tharlottendurg g e st o r b e n. Robert Graf von Zedlitz-Trutzschler wurde am 8. Dezember 1837 in Freienwalde a. O. geboren. Er trat 1856 in den aktiven Heeresdienst und zwar als Junker beim Gardekorps, blieb jedoch nur bis 1862 Offizier und übernahm dann die Verwaltung seines Gutes Niedcr-Grohrnbohrau im Kreise Frelsiadt in Schlesien. Als Freiwilliger nahm er jedoch 1866 am Kriege gegen Oesterreich teil, und zwar in der II. Armee als Adjutant der U. Kaoalleri«briga>de; 1870/71 war er Adjutant des Kommandos der im mobilen Gardetruppen. Aus dem Kriege zurück gekehrt, entfaltete er in seiner Heimatprovinz in vielen Ehrenämtern eine rege Tätigkeit; 1879 bis 1881 war er Vorsitzender des Provinzialausschusses von Schlesien Sein« Wirksamkeit im öffentlichen Leben her Provinz erregte die Aufmerksamkeit des Königs, der ihn 1881 durch die Ernennung zum Re gierungspräsidenten in Oppeln für die Staatslauf bahn gewann. 1884 wurde er Mitglied des Staats rates und 1886 Oderpräsident der Provinz Posen und Vorsitzender der Ansiedlungskommission für Wcst- vrentzen und Posen. 1891 ernannte ihn König Wil helm an Stelle des am 13. März ausscheiden- den Kultusminister von Gotzler, der zehn Jahre lang sei» Amt verwaltet hatte, zum preußischen Kultusminister. In dieser Stellung blieb er jedoch nur 1 Iah» und 10 Tage, da er mit dem Entwurf seines Volks'cbui- gesetzes, das er am 15. Januar 1!m:i dem Abgeord icetenhause nor!e te und das schürfe G.-ner ch s be: den Nation'lliter' e. , Fre'stnnigen uns Frei'onser- nativen fand, nicht durchdringe» konnte und infolgedessen, nachdem auch der Kaiser in e ner Kronratsükitna »ch d a e a e n axs-c v- ck»"' b'tte, datz das Gesetz ohne die Mittelparteie» zustande käme, um seine Entlassung einkam. Graf v. . ed tz zog ch dann ins Privatleben zurück, bis ihn 1898 der Kaiser mm Oberpräsidenien von Hessrn-Nastau ernannte. 1903—1909 verwaltete er das Oberoräsidiunr seiner Heimatprovinz Schlesien. Als der Oberpräsident am 27. November 1909 aus Altersrücksichten von seinem Posten zurücktrat, wurden ihm große Beweise -er An hänglichkeit und Liebe seiner Schlesier ged acht, die ihm schon an seinem 70. Geburtstage 1907 begeistert gehuldigt hatten. Die Stadt Breslau ernannte ihn zu ihrem Ebrenbüraer: die Universität G e iswrld hatte ihm schon früher den Titel eines Dr. hon. c. verliehen. wie er auch Ehrenbürger der Stadt Posen ist. Der Kaiser ernannte ihn zum Ritter des Schwar zen Adlerordens und verlieh ihm außerdem das Kreuz der Grotzkomture des Hohcnzollernschen Hansordevs. Atzte Nachrichten Vurchbruchsverfuch -er Deutschen bei Lhaulnes. TU. Rotterdam, 21. Oktober. In der Gegend von Chaulnes haben die deutschen Truppen ver sucht. die Stellungen der Verbündeten zu durch brechen. Uebcr den Verlauf des Versuches ist noch nichts bekannt, doch wird gemeldet, datz die Streit kräfte der Verbündeten in der dortigen Gegend einen Winkel bilden, mit dem Endziel, eine Umzingelung des deutschen rechten Flügels zu er reichen. — In der Gegend von Arras wird seit zehn Tagen ununterbrochen gekämpft. Vie belgische Küste zwischen (psten-e un- Nieuport von -en ventschen besetzt. Amsterdam, 21. Oktober. sSig. Drcchthericht.) Der Korrespondent des „Trlegraas", der aus Brüssel an die holländische Grenze gekommen ist, meldet, datz vorgestern an der belgischen Küste ein hefti ges Gefecht stattgefunden habe. Ungefähr 30 000 Deutsche besetzten die Küste zwi schen Ostend« und Nieuport. Die eng lische Flotte nahm an diesen Kämpfen mit ihren Sch isssge schützen teil. Aum Untergang -es britischen Kreuzers .Pegasus". Rotterdam, 21. Oktober. Aus Laurenco Marques meldet das Reuter-Bureau unterm 16. Oktober: Laut Nachrichten, die in Zanzibar übe, die Nutzer- gefcchtstellung von S. M. S. „Pegasu s" einge- troffen waren, hatten die Deutschen einer indischen Dhau 2V0 Rupien dafür bezahlt, datz sie nach der Masia - Insel, hinter der der Kreuzer „Koni gs- berg" versteckt lag, fuhr und daselbst Mel dung über den Aufenthalt des britische» Kriegsschiffes machen sollte. Die „Königsberg" griff daraufhin den „Pegasus" an und schätz acht Granaten aus ihn ab. Nach einer Zeitspanne von 2V Minuten, während der die Verwundeten des „Pegasus" ans eine Yacht gebracht wurden und man annahm, datz der Kamps beendet sei, nahm die „Königsberg" das Feuer wieder auf und warf «0 Granaten herüber. Diese zweite Beschictzung war an dem schweren Ver lust schuld. Das Reuter-Büro bemerkt selbst zu der Nachricht, datz sie amtlich nicht bestätigt sei. Scan- -er Marinewerft in Sheerneß. Rotterdam, 21. Oktober. Aus London wird dem Notterdamschen „N»e«ws-Blad" gemeldet, die Marinewerft in Sheernetz steht in Brand. Oer kluge Mann baut vor. 1*. d'. Rotterdam, 21. Oktober. Die englische Admiralität hat an Offiziere und Mannschaften der englischen Flotte enorme Mengen Schwimm gürtel verteilen lasten, mit der Instruktion, sie be ständig zu tragen. Nachts sollen sie rasch er reichbar gehalten werden und sind stets aufgebläht zu halten. Englan- beschwichtigt -ie Neutrale«. Christian»«, 21. Oktober. Die britische Ge sandtschaft lägt durch bas „Norsk - Telegram Byran" erklären, die Angriffe englischer Blätter >e>rn Re »trat«, di« dort al» Lte- ferantcn von Konterbande an Kriegführende hin gestellt werden, entsprächen nicht der Auf fassung, die inn:rhalb der englischen Regie rung herrsche. Derartige Zeitungsäutzerungen gin gen auf eigene Rechnung der betreffend'n Blätter od:r ihrer Berichterstatter. Vie Vieöerbefetzung von Strpj unü Sereth. Wien, 21. Oktober. fE i g. Drahtbericht.) Die amtlictx- Nachricht von der B e s e tz u n g von Stryj und Sereth, die am Abend bekannt wurde, erw.ckte großen Jubel. Die Extra blätter wurden in Theatern. Restaurants und auf den Straßen vorgelesen. Die Begeisterung ist be greiflich, weil d.'r Sieg bei Sereth seit langer Zeit die erste Nachricht aus der Bukowina ist. Die Ein nahme von Stryj ries namentlich bei den 70 000 galizischen Flüchtlingen Jubel hervor. der russische Schlachtbericht. Gens, 21. Oktober. iEig. D r a h t be r i cht.) Der ruiiische Generalstab gibt nm 19. Oktober be kannt: Man meldet keine wesentliche Verände rung. Die russischen Truppen stehen zum Teil in eng st er Fühlung mit dem Feinde, zum Teil im Kampfe ans der Front von Stryj bi» Ostpreußen. Neue Pogeonnr. Wien, 21. Oktober. sE i g. D r a h t d e r i ch t.) Konstantinopeler Blättermeldung zufolge haben u, Bessarabien und Russisch-Polen Juden« Verfolgungen stattgefunden. In Kiew kam es zu solchen, weil man verbreitet hatte, die russischen Niederlagen in Ostpreußen seien durch jüdischen Ver rat verschuldet. NuFtan- beschwert stch über Sulgarlen. Wien, 21. Oktober. (E i g. D r a h t b e r i ch t.) Die „Südslawische Korrespondenz" berichtet aus Sofia, der russische Gesandce Sa winsky habe Schritte bei dem Ministerpräsidenten Rado, sla wow gegen den russenfeindlichen Ton der bulgarischen Presse unternommen. Radoslawow erwiderte, er könne außerhalb des be stehenden Pretzgesetzes gegen die Zeitungen nichts unternehmen. Verhaftung rustischer Spione. Krakau, 21. Oktober. lE i g. D r a h t b e r i ch t.j Die „Nowa Reforma" meldet aus Neustandes, datz dort ein in die Uniform eines österreichischen Soldaten verkleideter russischer Offizier ver haftet worden sei, der von den Rusten bei ihrem Abzug als Späher zurückgclassen worden war. In anderen von dem Feinde gesäuberten Gegenden wnr- den 30 russische Offiziere, die als Dauern verkleidet waren, aufgegrifsen. Vie Sozialisten Italiens für -ie absolute Neutralität. Mailand, 21. Oktober. (E i g. Drahtber.) Der „Secolo" meldet aus Bologna: Die Leitung der sozialistischen Partei Italiens har sich in Bologna versammelt. Die Parteileitung verlas ihr neues Manifest, in dem sie sich gegen den Krieg und für die absolute Neutralität aus spricht. Zum Anschlag aus die Brüder Buxton. Bukarest, 21. Oktober. Der Gerichtshof von Ilfey bestätigte den Haftbefehl gegen Hassan Ta hsrn, der den Anschlag auf die Brüder Burton verübte. Die Besserung im Befinden der beiden Verwundeten schreitet fort. Nein Knbinettowechsel in Rumänien. Wien, 21. Oktober. Die „Reichspost" meldet aus Vukarest: Nach dem Tode König Carols bot die Regierung, wie es Brauch ist, dem neuen König ihren Rücktritt an. Der König ersuchte das Ka binett, bis auf weiteres die Geschäfte fortzu- führen. Ankunft eines Vaznrettzuges in Dessau. Dessau, 21. Oktober. lE i g- D r a h t b e r i ch t.) Heute vormittag traf hier vom westlichen Kriegs schauplatz ein aus 40 Wagen bestehender Lazarett zug mit über 300 Verwundeten ein. Unter den Leichtverwundeten schritt ein Unteroffizier, mit dem Eisernen Kreuz erster und zwei ter Klasse geschmückt. Die Absperrungsmann- schasten salutierten, als dieser Held an ihnen vorüber ging. Auch mehrere Oesterreicher und ein Feld pilot befanden sich unter den Leichtverwundeten. Ein Kriegsliederbuch für unsere Soldaten. wtb. Berlin, 21. Oktober. Bei Beginn des Krieges hatte der Kultusminister die Kommission für das Kaiserliche Volkeliederbuch mit der Ausarbeitung eines den Bedürfnissen des Heeres entsprechenden Kriegslied erbliches beauftragt. Etwa eine halbe Million Exemplare des jetzt fertiggestellten Büchleins sind, wie wir erfahren, dem Heere soeben aus Miteln des Ministeriums überwiesen worden. OsrLM-I-LMPVV DeukLhes'.zclil'kid'issit'cjeukches'ZszhIfeljes' in 6 Kraken 16n m v Ol-e, ien K°döLci>actit«1 " 0,25 mvnnc krockiert' ÄSE Die vorlieqtnde Ausgabe umfasst 4 Seiten. Hau»tschnsUnter: Lr. vrrnh. Wefte«ber»«r. Verantwortlich, Schriftleiter: für Politik Vr. Viiather; die Handels,cktung Walther Gchinbter: für L«iv»i,er and jächsische Ängeleaenheiten Arnold günk«; für IkunF und Wilien» shaf: Dr. Friedrich Lebrecht: für Musik «a,«n Äeri^: I. Saarsel»: sür die Äen'e-, Bader» uns BerkehrSrenun, V«»»i» Metz«r. — Für den Änzeiscnrc-.l ch«i»r. Vatter. Berta-: r«lp»i»«r ra»e»latt, Gesellsckast mit beschränkter Haktun, Drätk: Fischer L «ürste^ , «mtttch ch Setchch.
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