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l4. füfilier udolph Rr.», Unger, Komp. Kru«. Men---lusgabe. für Lripxig UN» Vorort, »urck» unser, rrSa,k nn»Sp«»it«>r,rmaltSgU»tn»kou»-rbro»t! monatUch t.rr M., »Irrtilliihrilch S.7» M. V»t »,r unsrrn Mol«» un» Nu»gab»N«llrn adgeholt; monotll»>M..vl«t,liahrltch r M. vurch u»s«r« ou«»art>g«n Mlalrn in, hau» grdracht: monatlich I^» M., »krttltührllch 4.S» M. vurch»l,post> >nn,rhald vrutsch- laa»» un» »er »«itsch«» tlolonlrn monatlich t^o M., vt«t«ljührlich 4^» M.. ansschUrhllch postdrstrllgrl». pr,l» »,r «lnzilnummer io Pf. du leipzig, »,« Nachdarortrn un» ü,n tvrtrn mlt «tgeain Zllioltn mir» »t« tzd«u»ou»gab« «vch am ftdra» »es Lrschrinrn» in» Hau» »rlirstrt. m. S3S. und HmrdelsSeiturrg ^rrrtsbioL des Rates und dcs polrreüuntes der Stadt Leinzrg »«»oktlon UN» s«schlist»st,ll,: Zodonnlagass, Nr.I. » Z,rnspr,ch-Mnschlutz Nr. I*v»r, >4»»z UN» l»»4«. ISS. Jahrgang »vr ftn,»,,,n au» L»>p,N, un» Umgebung »>« /INAklAeNprelfu. Ispaltig, pctl»»,il«rr ps., »>« n,ktamr,c>l, 1 m., von auswart» )» ps., Nrklamrn 1.2» M., Kleine stnzrigen »irpetitzeUr nur :sps.d.wi,ü«rhol.Nod.,slnz«lgin von V,korüen im on,tl,<N,nr«il Sicprtit» zeilerspf S,s»äst«aaz«ig,n mit plaNoorschrist >m vrrls, rrkokt. Navatt aocl, karis. S,ilog«n: chrlamtousl.rm.üa»kausrn» auoschl. poltg«'rül>r. Mnzrigra Nnnavme: )ol>annl»gassc», bei lamtllchcn , >a,ri> »,o leip^ig« eogrdlattc» un» allen itnnonc,n-expeü>li»n,n »,» »n. un» -tu»l>nS,». vo» Leipziger rag,dlolt «scheint wrrktag» Lmal, Sonn. u. Zrirrtags lmal. v,rlin,rllkSattion:InSeaZ«llen>7,jeru,prech.nnsa,iuk: Hansa lle. ^<7. viensmy. oe„ so. Dklliver. l9l< Der Kriegszustand in Kamerun. mstadt. >». Der javanische Kreuzer englischen Unterseebootes alde. inden. fp. rckerlüa- ickerttln- Ln ckis ' beo, ill ,ie in ange - r ckiess »steben- e 6Ucks Lölo. >ll sinsr auüer- .Igui- r >lc>äs- mebckem e Lvxe- var. ert. Vas vrubt- als ckas les Vor- e w i n n im Vor- vivi- ekr 6ea >er in 1913/14 ) rakt- 11 ?ror. rr sollen ?m ver- iex vor- inckricks- cn cker ist laut so ckak lussiekt- l5 kror., äen. ubieor- i. 01. N/N L/N ir/n re/n 17/11 17/11 t. Nsciltü- »I». 1Z/N n/11 7/11 b/N 1Z/1 1/N is/ir rs/n i«/ir n/ir 77,n tt/11 s/ir 4/11 g/n t»/n ir/n isn r/n II. psit«, voll- o 7,Ä, in werinsar» Matt. >or»r Länf» äio Gut kort. insd«- dlsidt. L» n rn - rr» rr7 <kök»r>. ncion t.S7ir, su«re> 4 »47», Hdi>. Siekt- lullion ill»- 'fg. e« n-Schiine* kie« aus. Vie öe-lngungen öes Torpeüobootskrieges. Von fachmännischer Seite lvird uns geschrie- ven: „Ter Zorn und Schmerz über den Verlust von vier deutschen Torpedobooten ist rasch einer ruhigen Ucberlegung gewichen. Man hat sich darüber belehren lassen, das; der Verlust bei unserem großen TorpedvbvotSbcstande nur sehr wenig in die Wagschale fällt. Ein moralischer Trost ist es sodann, daß sich unsere blauen Jungen nach echt deutscher Art nicht ergeben haben, sondern den Untergang einer Kapitula tion vorzogen. Endlich ergibt ein Vergleich der Kräfte, die sich in dem Gefecht an der holländi schen Küste gegenüberstandcn, daß das Unter liegen unserer Torpedoboote unvermeidlich war. Tie vier deutschen Schiffchen waren alte Fahrzeuge vom Jahrgang 1902, nach dem Flottcngesetz bereits ersatzpflichtig. Auf englischer Seite aber stand ein Kreuzer des neuesten und vollkommensten Typs sowie vier der modernsten Torpedobootszerstörer, einer Schifssarc, der wir eigentlich nur Kreuzer entgegensetzen dürften, damit nlan von einem gleichen und gerechten Kampfe sprechen kann. Tiefe englischen Tor- pedobootszerstvrcr haben zwar fchifssoautech- nisch den Charakter der Torpedoboote, jedoch eine Wasserverdrängung von 1000 und mehr Tonnen, wodurch eine außerordentliche Steigerung der Seefähigkeit und der Geschwindigkeit den Tor pedobooten gegenüber erreicht werden konnte. Unsere kleinen Boote mit ihren 20 Knoten Ge schwindigkeit konnten den englischen Zerstörern, die über 30 Knoten mit Leichtigkeit lausen, also auch nicht mehr entkommen, und sie haben todes mutig den Kampf aufgenommen, einen Kampf, der auch hinsichtlich der Bestückung überaus un gleich war. Tas größere Deplacement der eng lischen Zerstörer gestattet eine Bewaffnung mit Schnellseuergeschüycn, von der man sich früher keinen Begrif, machte. Tie bekanntesten Kon struktionen dieser Art sind die argentinischen Torpedoboote, die im vorigen Jahre von Krupp und Schichan abgeliefert wnrden und mit Höchst leistungen von über 30 Seemeilen Geschwindig keit die Ueberlegcnheit der deutschen Schiffbau industrie schlagend erwiesen haben. Welche Ironie, dap der Schiffslnp, der von deutschem /klein und Genie zu ho oster Entwicklung gebracht worden ist, setzt im Kriege deutschen Matrosen zum Verderben werden mußte. Die kleine Schlappe in der Nordsee wird gerade unsere Torpedobootsdivisionen nicht ruhen lassen, bis Revanche genommen ist. Stehen unsere Torpedoboote gleichen Gegnern gegen über, so können sic sich nicht nur sehen lassen, »andern Anspruch auf vollen Sieg und Erfolg erheben. Die deutsche Tarpedowaffc, als deren eigentlicher Schöpfer Staatssekretär v. Tirpitz angesehen wird, hat in den letzten Jahren durch die Einstellung der Turbinen nud durch die Entführung der Torpedos mit großem Kaliber eine Leistungsfähigkeit erlangt, üoer die sich die Gegner noch wundern werden. War bei den Booten des Jahres 1909 die Maschinenstärke auf 10 000 Pscrdekräfte angewachseu, so stieg sie 1911 auf 18 000 und 1913 auf 20 000 Pferde- trüfte. Damit haben sie die Mafchincnstärte un serer ersten Großlinienschifse der Nassau Klasse erreicht, während sich z. B. die Linienschiffe unserer Deutschland-Klasse noch mit 10 090 be gnügten. Sollte es aber bald zu neuen Ge rechten unserer Hochscetorpedoboote kommen, so darf man trotz des Bewußtseins unserer guten Rüstung eine gewisse Eigenart des Torpedo- l ootkriegcs nicht vergessen, d. h. man darf über schmerzliche Verluste nicht klagen. Wir meinen folgendes: Der Gefcchtswert der Torpedoboote richtet sich ausschließlich nach der Möglichkeit, guf gute Schußweite an den Feind heranzu kommen, und dies zu tun, auch wenn man sich sagen muß, daß das Boot, auch wenn es einen Erfolg erzielt, sehr wahrscheinlich selbst ver loren ist. Die Taktik der Torpedoboote gründet sich in erster Linie auf eine hohe Geschwindig keit. Unter Entwicklung äußerster Fahrt erfolgt der Angriff überraschend und in Form eines Massenangriffs. Diese Taktik ist bedingt durch die äußerst schwache Defcnsivkrast der Boote gegen Artillerie. Schon ein Treffer aus mitt lerem Geschütz genügt, um ein Boot außer Ge fecht zu setzen, und, wie gesagt, ein geglückter Angriff wird sehr oft das eigene Leben kosten. Von -en erfahrenen Taktikern halten deshalb viele einen glücklichen Tagesangrisf der Tor vedoboote für fast ausgeschlossen. Die Tätigkeit dieser Waffe müsse sich auf die Nachtzeit beschränken, wenn dieses wilde verwegene „Takatshio" in der Kiautschoubucht vernichtet. — Zum Untergang des L 3. — Thurchill geht? — Die Deutschen auf dem Wege nach Dünkirchen. Der Tagesbericht der obersten Heeresleitung. Das wolffsche Büro meldet amtlich: Grofzes Hauptquartier, 20. Oktober vormittags. Die deutscheu, von Ostende längs der Küste vorgehenden Truppen stieszen am Hser-Abschnitt bei Nieuport aus seindliche Kräste. Aiit diesen stehen sie seit vorgestern im Gefecht. Auch gestern wnrden Angriffe -es Gegners westlich von Lille unter starken Verlusten für die Angreifer ab gewiesen. Auf dem östlichen Kriegsschauplatz hat sich nichts wesent liches ereignet. Heer dcr See ungesehen bis auf kurze Entfer nung an den Feind herankommen kann. Aber auch für den Nachtangriff hat die moderne Technik den Booten ein neues gefährliches Hin dernis in den Weg gelegt: die Scheinwerfer er leuchten die Wasserfläche rings um die großen Schiffe auf einen Umkreis von mehreren See meilen, und die Sichcrnngsgürtel von eigenen Torpedobooten dienen dcr Flotte zum Schutz. Tas Torpedoboot wird sich jetzt im Kriege als das erweisen, wofür man cs in Fachkreisen immer gehalten hat, als eine Gclcgenheitswaffc, die nur unter Umständen die entscheidende Rolle spielt- Treffen solche Umstände, z. B. stürmisches, nebli ges Wetter, mit glücklichen Zufällen zusammen, dann wehe dem Feinde! Tas kleine, ungeschützte Torpcdvschiffchen wird dann, und wenn auch erst im Sinken, zur Heldin und Siegerin." Au Sen Seegefechten in Ser NorSfee, bei dwr vier deutsche Torpedoboote zugrunde gingen, meldet das Amsterdamer „Algemeen Handelsblad": Nach den Aussagen dcr Bemannung eines Fischcreiöampfers, der in d:r Nähe weilte, seien an dem Kampfe etwa zehn Schiffe betei ligt gewesen. Ein Kreuzer war in Brand geschossen worden. Snne Nationalität war nicht fcst- zustellen. l?1 Der Fischereidampfer wurde durch eine Granate getroffen und brachte sich schleunigst aus dem Gef.'chtsbcreich. Die kämpfenden Schiffe fuhren mit ungeheurer Geschwindigkeit. Die Fischer sahen noch, oaß hohe Wassersäulen aufflogen, worauf zwei Schiffe sanken. Der „DailH Telrgraph" bringt noch fol gende Einzelheiten über das Seegefecht an der holländischen Küste: Der Befehlshaber d.'s englischen Kreuzers „Un- downted" war derselbe Marineoffizier, der das Kommando des Kreuzers „Hampion" führte, welcher im August d. I. an der Thems: Mün dung auf eine deutsch« Mine stieß und sank. In dem jüngsten Gefecht wurde das Feuer von den Engländern sofort eröffnet, nachdem sie die deutschen Torpedoboote gesichtet hatten. * Das englische Unterseeboot L 3, dessen Vernichtung in dcr deutschen Bucht der Nord se: wir in der heutigen Morgennummer meldeten, war erst 1912 erbaut, gehörte also zu den neuesten Schissen dieser Art. L 3 hatte «ine Länge von 53,6 Meter uns ein: Breite von 7 Meter. Seine Be setzung betrug 27 Mann. Es war mit vier Torpedo rohren und zwei 7,6-Zentimetcr-Eeschützen in Der- schwindlafettcn bestückt. Der Verlust, dm die eng lische Flotte mit dem Untergang des R 3 betroffen hat, ist aus diesen Gründen für sie recht empfindlich. Kriegszustand in Kamerun. Die jetzt cingctrvssetten letzten Nummern des Kameruner „Amtsblattes" stehen naturgemäß unter dem Zeichen des Krieges und seiner Rück. Wirkung ans die Verwaltung des Schutzgebietes. Der Kaiserliche Gouverneur Ebermaier hat den Eingeborenen Kameruns am 8. August den Kriegsausbruch in einer Bekanntmachung mit- geteilt, die für die Soldaten dcr Polizcüruppe u»d für die farbigen Angestellten des Gouverne- ments insofern von besonderer Wichtigkeit ist, als sie ihnen den Fortfall der Prügelstrafe mn- teilt. Es ln'ißt in der auch sonst interessanten Be. kanntmachnng u. a. wörtlich: „Der Deutsche Kaistr hat sein Volk zu den 'IVafsen gerufen gegen Frankreich und Nußland, die cs bedrohten. ... England ist neidisch auf uns, weil die Deutschen fleißiger und tüch tiger sind als die Engländer, fürchtet sich aber, uns allein anzugreifcn. Heimtückisch ist cs uns jetzt in den Rücken gefallen. Der Deutsche Kaiser hat genug Soldaten und Schisse, um auch gegen England siegreich zu kämpfen. Uns hilft ein mächtiger, treuer Ver bündeter, der Kaiser von Oesterreich-Ungarn, mit alle» seinen Soldaten und Schiffen. Uns hilft ferner der Sultan in Stambul, der in Glaubens sachen der Oberherr aller Mohammedaner ist. In Deutschland ist kein Mann, der ein Gewehr tragen kann, in seiner Stadt geblieben. Alle sind dem Feinde entgcgengecilt, um zu kämpfen. Die Frauen helfen, die Verwundeten zu pflegen. Die Kinder verrichten die Erntearbeiten auf den Fel dern. Unser ganzes Volk ist wie eine Familie, Hader und Streit gibt es unter den DeutsHen nicht mehr. Ihr Eingeborenen, die ihr mit den Deutschen seit einem Menschenalter zusammen lebt, wißt, daß die Deutschen zwar st r e n g, aber auch g e- rccht sind, streng gegen die Bösen, gerecht gegen die Guten. Wer von euch unseren Feinden hilft oder zu helfen versucht, wird unsere Strenge fühlen. Wer aber treu zu uns hält, der wird be lohnt. Deshalb bestimme ich: Für die Soldaten der Polizeitruppe und für die farbigen A n - gestellten des Gouvernements, weil sic als treu erwiesen sind, kommt die P r ü g e l st r a f e in Fortfall, ebenso für alle die, die ehrenvoll aus diesem Dienste ausgeschieden sind. Das gleiche be stimmt der Kommandeur für die Soldaten der Schutztruppe. Dies sollt ihr so verstehen, daß, wer den Deutschen treu dient, auch mehr und mehr wie ein Deutscher behandelt werden und an der Vorzugsstellung der Deutschen teilnehmen sott. Ihr Völker Kameruns! Aus dem Bulu-Lande wird mir gemeldet, daß Tausende von Bulus mit den Deutschen gegen die Franzosen und Belgier in den Krieg ziehen wollen. Steht alle in der Ge fahr treu zu den Deutschen! Ihr werdet erkennen, daß ihr klug gehandelt habt." Am glcüy.'n Tagt wurde, wie schon berichtet, der Aufwiegler M angu Bell h i n g e r i ch t c t. Ter Gouverneur fetzre tue „Leute von Duala" hiervon öffentlich in Kenntnis, indem er ihnen un wesenuichen das Nachstehende verküiidece: „Manga Bell ist heute durch den Strang gerichtet, weil er sich als Verräter erwies an Kaiser und Reich. Er hat im letzten Augenblicke bekannt, daß er getrieben worden sei durch die Furcht vor der Rache seiner Volks genossen, derjenigen, die Ihr alle kennt, die aus Furcht heimlich im Hintergründe sitzen, über Gift brüten und das Volk verführen. Mangas Blut komme über sie, die ihn auf den Weg des Ver brechens getrieben. Wer nicht selbst zum Ver brecher werden will, wie Dualla Manga und seine Helfer, der reiße sich los von jenen Verführern.... Manga selbst hat in seiner letzten Stunde sein Volk gebeten, daß mit seinem Tode die Treue zum Kaiser und Gehorsam gegen die Regierung zurück kehren möchte in die Herzen der Duala." Am 9. August wurde die gewerbsmäßige Ver abfolgung geistiger Getränke an Eingeborene für das ganze Schutzgebiet verboten. Der smanzlel- len Mobilmachung des Schutzgebietes diente ein Verbot dcr Gcldausfuhr, das schon am 7. August ergangen war, und eine bald darauf erlassene Verordnung über die Ausgabe von Schatzschernen im Betrage von 2 Millionen Mark. Ebenfalls am 7. Angust war eine Ver ordnung über die K r i e g s l c l st u n g c n er- gangen, die die Gewährung von Unterkunft sowie von Naturalvcrpflcgung für die Schutz- und Po- lizcitruppe, die Stellung eingeborener Arbcuer zu militärischen Zwecken, die llebcrlassung der vorhandenen Transportmittel, die Herausgabe dcr Europäer Verpflegung usw. regelt. Schon die vorstehenden knappen Angaben veranschaulickren, welche Anforderungen an die Verwaltung der Schutzgebiete infolge des Krie ges l-erangetreten sind. Ein japanischer Kreuzer vor Kiauhchou vernichtet. London, 20. Oktober. Das Reuter-Büro meldet unterm 20. Oktober aus Tokio: Nach amtlicher japanischer Bekanntmachung ist dcr Kreuzer „Takatshio" am 17. Oktober in der Kiautschoubucht auf eine Mine ge laufen und gesunken. Bon der 2K4 Mann be tragenden Besatzung sollen ein Offizier und neun Mann gerettet sein. Die Japaner dachten sich den Gewinn von Kiautschou als leichtes Spiel. Aber von Tag zu Tag müssen sie unter schmerzlichen Verlusten immer mehr Ansehen lernen, daß die deutsche Wsticht im fernen Osten äußerst widerstandsfähig ist. Bei einem Sturm auf die Infantcricwcrkc von Tsingtau holten sie sich vor einiger Zeit blutige Köpfe, und jetzt haben sie einen Kreuz:r verloren, der in die Bucht von Kiautschou einzudringcn versuchte, dabei aber auf eine Mine lief und in Trümmer ging. Ter Verlust des Kreuz.'rs wird den Japanern besonders wegen des moralischen Eindrucks sehr unangenehm sein. Sie waren ja vorsichtig genug, für den Vorstoiß in der Kiautschoubucht nur einen sogenannten „alten Kasten" aufs Spiel zu setzen — der Kreuzer „Takatshio" wurde bereits 1885 in Dienst ge stellt: er hatte 3700 Tonnen Wasserverdrängung und 18 Seemeilen Geschwindigkeit — aber daß mit drm Kreuzer rund 250 Mann in die Tiefe gingen, wer den sie als schwere Niederlage empsinden. Unseren wackeren Verteidigern von Kiautschou wünschen wir aber noch mehr solcher Erfolge. Churchill geht! Wien, 2V. Oktober. Nach einer Meldung der Wiener „Zeit" aus London hat Winston Chur chill nach einer stürmischen Ministcrsitzung seine Entlassung gegeben. Eine Bcüätigung dieser Nachricht, die nach den jüngsten heftigen Anglisten aus den Marineministcr in der englischen Presse nicht unwahrscheinlich klingt, war bisher nicht zu erlangen. Englische Kriegslügen. Berlin, 2V. Oktober, lEigener Drahtbericht.j Entgegen den englischen Kundmachungen von einer Minenblockadc an dcr deutschen Nordseetüste wird uns von wohlunterrichteter Seite bekanntaegebcn, daß es sich hierbei um eine der üdlichcn englischen Kriegs lügen handelt. Es ist seit Kriegsbeginn tei n englisches KriegsschiffindieRä he der deutschen Küste gekommen, es sind deshalb auch dort von England keine Minen gelegt worden, ebensowenig auch in dem deutschen Teil der Nordsee. Hamburger Großhandclshiiuser erfahren auf An frage in Rotterdam, daß der holländische Transit verkehr durch den Kanal immer noch ordnungsgemäß vor sich geht, so daß sich auch die weitere englische Verlautbarung, der K a n a 1 sei durch Minen ge, sperrt, als unwahr erweist. Selbst die Prämien für Kriegsoersicherung haben nach Mitteilung der Rotterdamer Reedereien eine Herabsetzung erfahren. ^apan Englanös öeschützer in Men. Petersburg, 16. Oktober. Nach einer In formation des „Rußkoje Slowo" aus dem Auswärtigen Amte hat der englische Botschafter in Konstantinopel dcr Pforte erklärt, daß eine feindselige Haltung der Türkei gegenüber Rußland nicht nur die englische, sondern auch die japanische Bundcshilfc bedinge, die in Mesopotamien erfolgen werde. Japan habe den Schutz aller britischen Interessen in Asien übernommen, ob sic nun in Besitzungen oder Handels interessen beständen. Aus Tokio wird dem gleichen Blatte gedrahtet, Japan werde der türkischen Regierung eine Note überreichen, worin die Bereitwillig keit Japans erklärt wird, mit allen Land- und See streitkräften an die Seite Englands und Rußlands zu treten. Die japanische Presse greift Enver Pascha heftig an. Vie englischen Truppenlanöungen eia Unglück für -ie davon Setrostenen. * In Antwerpen aus Nordfrank- reich eingetrofsene holländische Koin inil - sä re erzählen nach dem „L.--A.", die englischen Truppenlandungen seien jür die davon betroffc. ncn Departements ein Ungl ü ck. Alles werde von den rücksichtslos auftrctcnden