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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-10-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19141024010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914102401
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914102401
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-10
- Tag 1914-10-24
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Monat
1914-10
-
Jahr
1914
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chrechlettnng inmitten heftigsten Attilleriefener, de« Zetndes auszeichnete, der Leutnant «eil Sah« d« Pfarrer« Keil au« Schönau a. d. Eigen, der Haupt mann o. Wiledorf aus Radebeul, Mitglied d« Freiwilligen Automobilkorp«, ein Reffe de, stellver tretenden Kriegsminister» Generalleutnant, v. Wils dorf, der Leutnant und Adjutant im 1. See bataillon Kurt Hampe, der Leutnant im Feldartillerieregiment ib Etoetzner, Sohn des früheren Etrahenbabndirettor« in Dresden, der Rittmeister der Reserve oeim Freiwilligen Automobil korps Dr. phil. William Bretschneider. der Reservist im Schutzenregiment 108 Richard Kehl, der Leutnant im Grenadierregiment 101 Han« Joachim von Seydlik-Gerstenberg, Sohn des Pfarrer» von Seydlitz-Lerstenberg an der Mat- thäuskirch« in Dresden-Friedrichstadt, der Feldwebel im Infanterieregiment 108 R i ch a rd W i l h «l m, der Unteroffizier Schapira, Direktor der Dresdner Privattelephon Gesellschaft, der Leutnant der Reserve im Infanterieregiment 72 Oberlehrer Dr. Pischel aus Hall«, der Leutnant der Reserve im Kürassier- regiment 7 Gerichtsasiesior a. D. OskarSteckner, Prokurist im Halleschen Bankhaus Reinhold Steckner, der Dataillonskommandeur im bayriscken Infanterie regiment 8 Major Oskar Bezzel sl. Klass«, nach dem er die 2. Klasse bereits vor einiger Zeit erhalten Latte), rin Bruder des Oberkonsistorialprösidenten Reichsrats Dr. von Bezzel in München, der Marine intendanturrat in Belgien, Reichstagsabgeordneter Dr. Bollert, der Großindustrielle Oberleutnant der Landwehr Röchling- Saarbrücken und sein Bruder, der Bankier Röchling, der Hauptmann und Adjutant Dr. Herwig-Saarbrücken, vieutziscker Landtags abgeordneter, der Rittmeister der Reserve Landtags abgeordneter Dr. Levy. Di« gleiche Auszeichnung erhielt der Sanitätsgcfreite Heinemann sD'og st in Artern), weil er zehn Schwerverwundcten das Leben rettete, indem er sie auf «'nem reguftierten Wagen noch am spaten Abend von d«m vom Feinve stark be chossenen Schlachtfelds holte und im nächsten Feldlazarett glücklich unterbracht«. Gefreiter He ne mann ist ein Sohn des pens. Lokomotivführers Heine mann in Halle. Zürs vaterlan- gefallen. Wie aus den Familiennachrichten der vorliegen den Ausgabe unseres Blattes ersichtlich ist, starben den Heldentod fürs Vaterland: der Hauptmann und Kompaniechef im Infanterie-Regiment 178 Erich Planck, Ritter des Eisernen Kreuzes: d«r Leut nant im Fußartillerie-Regiment 19 Horst Müller. Die Beamten und Arbeiter der Firma Leipziger Asphaltwerk R. Tagmann widmen rhrem Chef, dem Hauptmann und Kompanieführer im Land- wehr-Jnsanterie-Regiment 9 Ludwig Kopp, einen Nachruf. Ehre ihrem Andenken! Weitere Meldungen. * Laut amtlicher Bescheinigung hat der Verlag des „Reulling.'i Generalanzeigers" durch seine Auf- munterungs- und Aufklärungsarbeit in den letzten Tagen der Reichsbank-Nebenstelle in Reutlin gen über 300 000 Mark in Gold zugeführt. Im Hinblick auf die Einwohnerzahl der Stadt Reut lingen (30 000) ist dies ein Sicherst erheblicher Betrag. * Aus dem 32 000 Köpfe zählenden russischen Ge fangenlager in Neuhammer (Schlesien), wo groh: Last«» dem Lande durch die Masten von Kriegs- g.'fangenen auferlegt sind, trafen, wie d:r „Thur. Waldbote" berichtet, in Ohrdruf 1000 Russen als Kriegsgefangen« ein. Eie wurden im Gefangenlager auf dem Truppenübungsplatz unter gebracht. * Der ehemalige Reichstagsaogeordnete Professor Goerckr, Brandenburg a. H., der als Landwehr hauptmann im Westen stehend, sich vor etwa virr- zehn Tagen an einer Offizierspatroutlle beteiligte, wurde mit anderen T.'ilnehmrrn an dieser Erkundung durch Franzosen ab geschossen. Es hat bis heute nicht festgestellt werd:» können, ob :r den Tod gefunden oder verwundet und ge fangen in die Hände der Gegnrr gefallen ist. * Dec rumänische Ministerpräsident hat dem König die Demission des gesamten Kabinetts angeboten. Der König hat darauf mit den Präsidenten beider Kammern Beratungen gepflogen und sodann die Demission abgelehnt, so dich das Ministerium Bratianu in der bisherigen Zusammensetzung weiter am Ruder bleibt. Es bl:ibt also auch bei der Neutralität Rumä niens, was nach den letzten Kundgebungen des neuen Königs zu erwarten war. der Empfang eines geldprstpaketes sein mag, io ist doch den Angehörigen nach Möglichkeit von allzu häufiger Zusendung abzuraten, ins besondere aber davon, zuumfangreiche Pakete adzujenden. Es waren Pakete dab«i, deren Mit nahme wegen ihres schweren Gewichtes für einen plötzlich ausbrcchenden und weitermarichierenden In fanteristen unmöglich gewesen wäre. Ich möchte ferner nicht verfehlen, dringend da von abzuraten, den Paketen Gegenstände beizufügen, die infolge längerer Dauer d:s Transportes oder zeitweiliger Unmöglichkeit der Zusendung verderben. Pakete sind den «olsaten überhaupt sehr oft nur lästig. Ich möcht« den Angehörigen der Kriegsteil nehmer empfehlen, an deren Etrlle lieber des öfte ren di« bis zu 250 Gramm zulässigen Feldpostbriefe zu versenden. Wenn abwechselnd Strümpfe, Müff chen, Schokolade, Zigarren, Zigaretten, Tabak usw. geschickt werden, so wird der gleiche Zweck besser erreicht, denn die Zustellung durch Briefe kann viel schneller und sicherer erfolgen. Wieviel Pakete wieder zurückkommen, von denen der Emp fänger nicht gefunden werden kann, wird sicher in nächster Zeit bekannt werden, denn viele sind in zwischen gefallen, gefangen, verwundet oder in die Heimat zurückgekehrt. Die in den Paketen ent haltenen Fleisch- bzw. Ehwaren werden durch das lange Umherirrcn sicherlich nicht bester, so dah es mit Freuden zu begrüßen sein würde, wenn dem Vorgesetzten de» nicht mehr erreichbaren Empfänger« seitens des Absenders zugestand:» würde, den In halt des Paketes an andere Bedürftig« seine« Trup- penteiles zu verteilen. Bon manchen Absendern hab« ich einen diesbezüglichen Vermerk auch ge funden. Im übrigen wird von den Versendern der Pakete auf die genaue Adressierung und deutliche Schrift viel zu wenig Rücksicht ge nommen. Cs mutz ganz besonder, darauf geachtet werden, datz auf der Adresse angegeben ist, ob der Empfänger einem aktiven, «tnem Reserve- od:r «inem Landwehr-Regiment angehört^ Bon der Hreresv:rwaltung netze sich hierin auch manche praktisch« Neuerung treffen,-. B. wenn di« Adressen- icheine für j«dc Art der Truppenteil: in einer br- sonderen Farbe gehalten oder farbig umrändert würden. Ein« drrartige Kennzeichnung der Pakete würde für di« Ordner ein« ganz wesentliche Erleich terung bedeute», uoch me-r ab« für dte «tttvirte»- I * Der bayrische Gesandte in Wien Freiherr v. Tücher richtet« an Nürgermeistrr Dr. Weis kirchner eine Zuschrift, in der er für den Beschluss de» Stadtrates, wonach dem deutschen Hilfsoerrin in Wien zur Unterstützung von in Not geratenen deutschen Reichsdeutschen 40 000 Kronen gewidmet werden, seinen tiefgefühltesten Dank ausdrückt. * Kopenhagener Blätter melden, eine Reihe Staatenlose rin Nordschleswig habe von den deutschen Behörden die Aufforderung erhalten, sich als Freiwillige zum Heeresdienste zu melden. Die Betreffenden verstehen es dahin, datz sie dadurch das ihnen bisher vorenthaltene preu- tztschr Bürgerrecht erwerben können. Letzte Depeschen und Fernsprech Meldungen. Vie Kaiserin in Sreslau. Breslau, 23. Oktober. Die Kaiserin ist heute nachmittag 2 Uhr 45 Min. mit Gefolge hier einge troffen. Zum Empfang auf dem Bahnhof hatten sich «ungesunden: Oberpräsident Dr. v. G ii n t h e r, Rcgie- runasassessor Graf Pückler als Territorialdelegcer- ter der Freiwilligen Krankenpflege, v. Busse als Delegierter der Prooinzialsammelstclle für Liebes gaben, Polizeipräsident von Oppen, Eisenbahn direktionspräsidcnt Mallison u. a. Die Kaiserin begrüßte die Erschienenen und zog sie einige Zeit ins Gespräch. Beim Heraustreten aus dem Empsangs- aeüäude wurde die Kaiserin von dem auf dem Ba.,n yofvorplatz zu Tausenden ange'ammeltcn Publikum mit jubelnden Hochrufen be rügt. Die Kaiserin fuhr sofort zum Besuch einiger Krankenanstalten. Vas Schicksal -er Austaujchkin-er. Berlin, 23. Oktober. In Zuschriften an Tages zeitungen haben Eltern ihrer Sorge um ihre Kinder, die bei französischen Familien zur Erlernung der Sprache unter gebracht waren, infolge des Ausbruchs des Krieges aber noch nicht zurückgekehrt sinD, Ausdruck gegeben. Das Berliner Austausch komitee trat sofort mit den zuständigen Stellen wegen des Rückaustaujches von zehn Berliner Kindern in Verbindung. Direktor Dr. Gaster in Düsseldorf vom Prinz- Georg- Gymnasium, dem das Auswärtige Amt die Ver- mittlung'n übertragen hat, teilt jetzt folgendes mit: „Trotz aller Bemühungen st.'ht die erwartete Ant wort der französischen Regierung noch aus; deshalb sieht sich das Auswärtige Amt zu dem Hinweise veranlaßt, datz von nun ab all: Zivilpersonen, mit Ausnahme der 17- bis KOjährigm Männer, aus Frankreich und alle Franzosen aus Deutschland zu- rückkehren können, so datz besondere Maßnahmen in der Regel nicht nötig sind. Drshalb ist anzuraten, datz die Eltern durch Vermittlung des Internationa- len Friedensbüros in Bern (Schweiz) mit ihren Kindern in Verbindung zu treten suchen. La teinisch schreiben, offen senden, Auslandsporto! Das Friedensbüro wird durch Herrn Toni Mathie» Paris, Boulevard Magenta 30 die Vermittelung überneh men. Don dem Erfolg der getanen Schritte bitte ich, mich sofort zu benachrichtigen, da das Auswärtige Amt die Verhandlungen weiterführt. Ratsam ist die Beibringung einer Bescheinigung, datz der Betref fende noch nicht 17 Jahre alt ist. Dke -eutsch-ösierreichlsche Offensive im Osien. Kopenhagen, 23. Oktober. (Eigener Draht bericht.) Die „Nowoje Wremja" gibt folgendes Bild von der deutsch-österreichischen Offensive im Osten. Der Angriff wurde bei Sandomir eröffnet und dehnte sich längs des linken Ufers der Weichsel in nordwestlicher Richtung aus. Das deutsch-österreichische Heer ging in zwei Gruppen vor. Die erste Gruppe ging auf Iwangorod zu in der Linie Opatow—Sandomir auf einer Front von 32 Kilometer vor, die zweite Gruppe in der Richtung Warschau auf ungefähr derselben Frontlänge. Dies« zwei Gruppen bildeten den rechten und linken Flügel der Angreifenden, die über schwere Artillerie verfügten. Das Eros der Truppen rückte im Zentrum in ver schiedenen Abteilungen vor. Der Plan der Deutschen d:n Hilfskräfte beim Ausladen, die doch über die Zusammensetzung der im Felde stehenden Truppen teile nicht so unterrichtet sein können und sich dann nur nach der Farbe der Aufkl«b.'zettel zu richten hätten. Wenn seitens des Rates der Stadt Leipzig der Heeresverwaltung -in dahinztel.'nder Vorschlag gemacht würde, so wäre dies für die Paketversen- düng «in ungemein wichtiger Fortschritt. Trotz der grotzen Schwierigkeiten, die nach der vor hergehenden Schilderung bestanden haben, mutz ich sagen, datz der erste Liebesgabentransport nach dem westlichen Kriegsschauplatz recht gut ver laufen ist. Der Bürgerschaft ist dadurch Veran lassung gegeben, die dankenswerten Bestrebungen des ..Roten Kreuzes", unseren tapferen Soldaten im Felde weitere Gaben zlnuführen, in weitestgehendem Matze zu unterstützen. Der Dank dieser Braven wird sicherlich nicht ausbleiben und der damit in engstem Zusammenhang stehende Erfolg für ein siegreiches Vordringen erst recht nicht. Die Freude über die empfangenen Liebesgaben ist nach meinen Erfah rungen eine ganz ungeheuer große gewesen. Seine Exzellenz der kommandierende General v. Laffert hat mir persönlich durch mehrfachen Händedruck seinen tiefgefühltesten Dank an all« Geber, an da« ..Rote Kreuz" und auch besonder« an den Rat der Stadt Leipzig, Chemnitz und Plauen zum Ausdruck gebracht, und mich gebeten, diesen seinen Dank überall bekanntzugeben. Leider ist der Licbesgabentransport nicht ohne Opfer an Menschenleben verlaufen. Ei» Automobil, von Herrn Küchenmeister geführt, da» einen verwundeten Offizier nach Sedan bringen sollt«, erlitt am 9. Oktober einen Zusammenstotz mit einer Lokomotive, bei dem Professor Erlwein sein Leben lasten mutzte. Am darauffolgenden Tage, Sonnabend, den 10. Oktober, fand in Rethel die Be erdigung statt, wobei ich im Namen der Städte Leipzig, Chemnitz und Plauen eine kurze Ansprache gehalten und einen Kranz am Grabe de» Ver storbenen niederg«legl habe. Für spatere Liebesgaben wurde mir al» dringend nötig bezeichnet: kondensierte Milch für die Lazarette, Kakao. Schokolade, Streichhölzer, Zahnstocher, Klosettpapier, Tabakspfeifen, Tabak, Zucker in kleinen Säcken, Haarscheeren, recht kräftige Taschenmesser Strickwesten, Bleistifte, Stearinlichte, Laternen mit Einrichtung für Kerzen und eventuell »rtt Blende," war, die starke Berteidigungslinie der Weichsel zu forcieren. Es wurden deshalb eine Reihe von Operationen unternommen. Eine dieser Operationen beabsichtigte über den Rje men vorzug«hen und eine Umgehungs bewegung über Bjalistok auszuführen. Eine andere Operation richtet« sich mehr nach dem Süden auf Lublin und Colm. Die Oesterreick^r kämpften bei Przemysl und dem Sanfluss«, um das reckte Ufer der mittleren Weichsel zu er reichen. Vie Kämpfe um Tsingtau. Frankfurt a. 23. Oktober. Der „Frkf Ztg" wirld aus Rotterdam gemeldet: Die Festung Tsingtau ist von zwei japanischen Kriegsschiffen und dem englischen Linienschiff „Triumph" bis heute ohne Erfolg beschossen worden. Am 14. Oktober wnrde vom „Triumph" das Oberdeck durch einen Haubitzentreffer durch schlagen. Das deutsche Kanonenboot „Jaguar" ist leicht beschädigt. Chinas Protest gegen ^apan. (Von unserer Berliner Redaktion.) D Berlin, 23. Oktober. Der bereits von uns gemel dete Prorest der chinesischen Regierung grgen das Eindringen japanischer Sol daten in Weih, ren und die Besetzung der S a, a n t u n g e i s e n l> a h n hat in seinem entschei denden Passus folgenden Wortlaut: „Die Eisenbahnlinie von Tsinansu nach Kiautschou gehört einer chinesisch» deutschev Eesellschaft. und die aus unserem neutralen Gebiet sich befindende Eisenbahnlinie oo»Weihs»en nach Tsinansu ist sehr entfernt von Kiautschou und steht in keiner Beziehung zu den Kriegooperationen. Unter genann tem Vorwand besetzten die japanischen Truppen die Eijenbah rlinien und rückten vorwärts, was zweifel los ein« Verletzung unserer Neutralität bedeutet. Da die chinesische Regierung «ine solche Stellungnahme unmöglich dulden kann, hat st« da gegen bereits formell protestiert und ihren diploma tischen Vertreter in Tokio beauftragt, diesen Pro te st inTokioderjapanischenRegierung zur Kenntnis zu bringen. Um zu verhüten, datz die mit China befrenndeteu Mächte durch unwahre Berichte zu falschen Schlüssen kommen, teilen wir Ihnen diese Tatsachen mit und ersuchen Sie, dieselben zur Ken:' r s des betreffenden auswärtigen Amtes zu bringen." Heftige Kämpfe in Kamerun! D Berlin, 23. Oktober. (E i g. D r a h t b e r i ch t,) Aus Rom wird der „Nattonalzeitung" gemeldet: Der in Barcelona erscheinenden Zeitung „Publi- cidad" wird aus Las Palmas telegraphiert, datz dort angekommene Schiffe die Nachricht gebracht haben, datz in Kamerun heftig« Kämpfe im Gange seien. In Antwerpen. Rotterdam, 23. Oktober. Der „Rvtterdamsche Courant" meldet aus Breda vom 22. Oktober: Ein Holländer, der heute mittag Antwerpen verlieh, berichtet, datz gegen 3 Uhr 30 ein Z e p p e l i n l u fi sch i f f über der Stadt schwebte. Die in Antwerpen eintreffenden Verwundeten würden zum grotzen Teil nach dem Tiergarten gebracht; ein grotzes Hospitalschifs liege in der Schelde. An üie A-resie -er englischen Maulhel-en. Köln, 23. Oktober. Dia „Kölnische Zeitung" schreibt: Die Nachricht, datz in England 1 200 000 Mann ausgebildet werden, ist wenig glaubl-asr. An Mannschaften mag es den Engländern nicht fehlen, da es zurzeit genug Ar beitslosem England gibt. Nach dem „Economist" sind allein in der Baumwollindustrie Vs Million Ar beiter ohne Beschäftigung. Es sehlt den Engländern aber an Lusbildungspersonal, zudem klagt die englische Presse darüber, datz das Kriegsmini sterium nicht vorbereitet sei auf die Organisation größerer Massen, denen es an Ausrüstung und Waffen mangele. Tue „Times" und viele andere englische Biälter äutzerren kürzlich. Selbst wenn der letzte Kosak am Ural stehe und der letzte Hausknecht aus Bordeaux eingezogen sei, so werde England noch lange keinen Frieden schließen. Es hätte bisher nur seine Vorhut in den Krieg geschickt, das Gros käme im Herbst 1915! Diese Aeutzerung beweist, datz Eng lands Mobilnu.chmig ziemlich langsam vonstatten geht, und hat in Frankreich verstimmt. Zn ihren amtlichen Angaben beziffern die Engländer ihre Verluste bis 10. Oktober auf 1541 Offiziere und 32 8d0 Mann, ein ungeheurer Prozentsatz, da üie bis jetzt nach dem Festlande entsandten englischen Truppen von den Engländern selbst mit nur 200 000 Mann berechnet werden. Seit dem 10. Oktober sind aber erhebliche weitere Verluste eingetreten, jeden falls beunruhigt man sich in Deutschland nicht über das englische Millionenheer. Zn unserem Bolksheer kämpft jeder einzelne für Haus und Hof, nicht wie der englische Soldat für 9, jetzt sogar 15 Schillinge pro Tag. Diese Erhöhung des Soldes spricht genügend für die Begeisterung der sogenann ten englischen „Freiwilligen". Unsere zum Dienst nicht Verpflichteten, auch noch nicht eingestellte» Freiwilligen geben, obwohl nicht bezahlt, ihr Leben für das Vaterland. Sie belaufen sich auf 2 Millionen, in Oesterreich-Ungarn auf 1^ Million Mamr. Auch diese 3sH Millionen werden ausgebildet und können vor allen Dingen ausgebildet werden. Hierzu kommt der deutsche und öster reichische Rekrutenjahrgang 1914 mit einer weiteren Million Mann, von denen im Oktober dieses Zahres erst ein Teil eingestellt wurde. Den englischen Truppen von angeblich 1200 000 Mann stehen daher in Deutschland und Oesterreich-Ungarn 4',r Millionen Mann gegenüber. Hieraus geht wohl zur Genüge hervor, was von der englischen Groß sprecherei zu halten ist. Eine seltsame Nachricht. L«»do». 23. Oktober. Die „Morningpost" schreibt: Die Tatsache, datz di« Regierung Deutsch land erlaubt, seine Armee durch Reser visten aus Amerika zu verstärken, hat Erstaunen und Empörung des britischen Publikums hervorgcrufen, die Armee entmutigt und die bedauerlichste Besorgnis bei den Verbündeten verursacht. Das Blatt warnt di« Regierung »or de« großen Umschlag der Stimmung in England, der er folgen weßde, wenn dies« Politik fortgesetzt würde. lWir bezweifeln die Richtigkeit des Inhalts dieser Meldung, denn es ist doch wohl ausgcfchlossen, datz ein kriegführender Staat seinem Gegner solches Ent gegenkommen zeiat. Dao wäre auch ganz gegen Eng lands bisherige Praxis. D. Retz.) Masienverhastungen wehrpflichtiger Deutscher un- Gesierreicher in Raglan-. London, 28. Oktober. Wie der „Daily Tele graph" meldet, hat da» Skaatssekretariat de» Innern eine Verordnung an die Polizei erlassen, alle Deutsche», Oesterreicher und Ungar», die im wehrpflichtigen Alter stehe», zu ver hafte» und den Militärbehörden zu überweisen. Au» vielen Orten werden Massenverhaf- tunge» gemeldet. Englische Sesiän-nisie. Haag, 23. Oktober. (E i g. Drahtbericht) Die englische Regierung veröffentlicht einen amtlichen Bericht über die Kämpfe d«r britisckxm Kreuzer, Torpedojägcr rind Tauchboote in den Gewässern Helgolands am 28. August. Nach Beschreibung der „bewunderungswürdigen Manöver", durch die den grotzen englischen Kriegs schiffen die Vernichtung der drei kleinen deutschen Kreuzer gelang (es handelt sich, wie erinnerlich, um die „Ariadne", die „Köln", die „Mainz" und das Torpedoboot „V 187". Dte Red.). enthüllt die Admiralität die Tatsache, datz drei Tage nach der Kriegserklärung zwei englische Tauchboote in der Helgoländer Bucht waren und rekognoszierten, und datz sie wertvolle Nachrichten zurückbrachten. Die Uebersctzung des Expedttionsheeres nach Frankreich ist durch eine Flotte von zwei Torpedojägern und acht Tauchbooten geschützt wott>en, so datz jede Möglichkeit deutscher Störung aus- aeschlosien war. Vie Englän-er werüerr auf -le Vernichtung -es 3" vorbereltet. Loudon, 23. Oktober. Die britische Admiralität gibt bekannt, datz das britische Unterseeboot „L 3" beträchtlich überfällig ist. Man befürchtet, datz es in der Nordsee gesunken sei. (Wie erinnerlich, ist das Unterseeboot „L 3" am 18. Oktober bereits in der deutschen Bucht der Nord see vernichtet worden. Die Red.) Ein französischer Flieger tödlich abgestürzt. Bordeaux, 23. Oktober. Der Flieger Senator Reymond ist bei einem Erkundungsfluge in der Nähe von Toul tödlich oer unglückt. Ein norwegischer Dampfer gesunken. Kristiania, 23. Oktober. Der norwegische Dampfer „Heimland" ist auf der Fahrt von Amsterdam nach England gesunken. Die Mannschaft wurde gerettet. Türkische Minen. Konstantinopel, 23. Oktober. Die Hafenvräfektur teilt amtlich mit, datz sich di« Schiffe entlang dec bulgarischen Küste mindestens 12 Meikeir von der Küste entfernt werden halten müss.'n, um der Gefahr zu entgehen, auf Unterseeminen zu stoh:n, die sich von der Verankerung losgerissen haben. Englan-s mißglückter Putschversuch in Afghanistan. Konstantinopel, 23. Oktober. Wie der „Tanin" erfährt, hätten die Engländer versucht, Ist Afghanistan einen Aufstand hervorzurufen zugunsten des Führers des Manghalstammes Dschihandad, der im vorigen Jahre nach einem Anfstandsversuche nach Indien geflohen war. Dlckkbandad sei aber non seinem eigenen Stamm: festgenommen und an den Emir ausgelieiert worden, der ihn habe hi »richten lassen. Vrr Hochverratsprozeß in Serasewo. Serajewo, 23. Oktober. Die ganze h.'utige Ver handlung war ausgesüllt mit der Verlesung von Broschüren, Vereins st at Uten und Poli zeiakten über die Tätigkeit der Sokol- und ähn- lich.'r Vereine sowie Personalpapicren. Aus den verlesenen Schriftstücken gehen von neuem die be kannten Bestrebungen der Vereine jowi: die Tat sache hervor, datz alle Fäden der hochverräteri schen Tätigkeit der Ver.'ine und deren Mitglieder in Belgrad zusammen liefen, wo die Leitung in den Händen militärisch.'! und staatlicher Beamten gelegen war. Mit d:r Verlesung der Leu- mundzeugnissc und der Strafoerzeichnisse der Ange klagten wurde das Beweisoerfahren ge- schlossen. ^VkNvl'böobuoklunkrsn in L-sIpritz. 120 m gi er dklodv c»r«' >t»IUl iNM titu- I«!i>p« r»<«r ii" i-oeli bror. gma- riet,- »iuii- »tert,. Aittrrrinl»^ 22. »l>«i>i>« b /Lj.« VS er I l/Sd, uociieii ri. Itdii s b'!>r /big -b Vb 94 '.0 b Uü!> Iloctie» »etil. 2 lldr krr, i-ISV so r zm ?? «lad» V1-: "»«>>,>» S./. ii,t>t, t-moetiin: -4- k.i X«<I«i>lI>,Ni>« ii, ill-iii 0-0 . l>k. U«n«fiN>I»ut: Vsr»I«r«eit v!>>» uoj Vtilteuii,! UM* Unsere gestrig« Abendausgabe umfatzt 4 Sette», di« »orliegeud« Ausgab« 10 Seiten, zusammen Zeiten. Hauptschnstleurc: r,. tlrrnl». ttestenbcraer. verantwort».^ Schriftleiter. für Politik Lr. <lrn» Siinttzer: die Hondeltizeilung «öatttzer »Kindler: für Leipziger und lachsische Angelcgenberten Vlrnul» giiuke: sür jtzunsi und Missen- ibast Lr. Arirdrich S,»recht: Mr Musik Eugen Segnitz: Serial g. -«artet»: stir dir Siris», Silber- unü Berkehrtzeitun, Ln»«ig vtetzer. — Für drn Än,rigk>iicu Hrinr. V«ls«r. Vrrlgg: 8ri»,igrr Ta«r»I«tt, Grirlychast mit brjchrLnktrr Haltung, Druck: Fischrr k grn. Sämtlich in Lridtig. Auschristen sind nicht vrrsönlich zu adr?sürreii. sondern a» den Verlag, di« Redaktion oder die chrschistSiiri!« dc» Leipziger Tagcblatte». 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