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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 25.10.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-10-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-191410254
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19141025
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19141025
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-10
- Tag 1914-10-25
-
Monat
1914-10
-
Jahr
1914
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Lcne lO. Nr. 544. vonmags-Nusgsve. Eelpztger Tagedlau. * Das Eiserne Kreuz erhielten Hauptmann d. L. und Kompantesuhrer „n Landwehr-Inf.-Reg. Nr. 66 Hermann Domdey. Kauimann und K. S. Lotterie- Kollekteur. Ha. Wilhelm Keßler hierielbir; Leutnant der Res. im Infanterie Regiment 2kr. 133 Dr. phil. Bruno Mann. Lehrer am König! Earola-Gym- nasium; Leutnant im Feldartillerie-Regtment 3kr. 78 Hans Weber aus Leipzig: O fiziersstellvertreter im Infanterie Regiment Rr. 134 Suid. thcol. Richard Ruft. Sohn des Kautmanns Alfred Rus; Hierselbst: Unteroffizier d. L im Landw.-Inf.-Regt. 108 Paul Rietz, Lehrer an der 31. Bezirksfchule Hierselbst; Der Hauptjeldmeister des Psadfinderkorps Wetnn Vizefeldwebel Eckardt, So i» des Pastors Eckardt an der Peterstirche und der Führer der Pfadfinder abteilung Gohlis Feldwebel Krönlein. Das Eiserne Krein wie auch den Albrechtsorden 2. Klasse mit Schwertern erhielten Leutnant d. Res. im Rcierve-Inf.-Regt. Rr. 103 Dr. j»r. Hugo Schwermann, Sohn des Schuldirektors Schwer mann hierielbst, sowie Leutnant d. R beim Pionier bataillon Erich Engler. I>. Kriegsauszeichnungen an hiesige Polizeibeamte. Dem Leutnant der Reserve im 3. Garde-Regiment zu Fuß, Kriminalkommissar Ritsch, sowie den Un teroffizieren Georg Zaum seil, Schutzmann der 4. Wache und Karl Adolf Schröter, Schutzmann der 25. Wache, ist das Eiserne Kreuz verliehen worden. * Liebesgaben der Fleischer-Innung zu Leipzig. Wie aus dem Anzeigenteile der vorliegenden Aus gabe unseres Blattes zu ersehen ist, beabsichtigt die Fleischer-Innung zu Leipzig, den im Felde stehenden Truppen Liebesgaben in Gestalt von Fleisch- und Wurstwaren zu übermitteln. Die Annahme erfolgt jeden Dienstag und Freitag nachmittags 3—6 Uhr in der Talgschmelze des Schlachthoics * Mache sich jeder Deutsche wehrfähig. Die vom Leipziger Iugendbund ins Leben gcruiene Kriegs freiwilligen - Kompanie hat jetzt das ^Gegenstück, in der vom gleichen Verein gegründeten Sonntags- Leh r k o m v a n i e genlnoen. 'Wenn auch auf die Einzelausbildung des Mannes bei dieser Kompanie naturgemäsz weniger Gewicht gelegt werden kann, als bei der Wochenkompanie, so wird doch der Körper schnell an ein gleichmäsziges k ästesparendcs Marschieren gewöhnt, wozu durch entsprechende Laus- Übungen noch grötzere Beweglichkeit und Gewandtheit kommen. Zielübungen, später lelbst Schietzen sollen die erste Grundlage, für den Schietzdienst geben. In- strultionsstunden. die wochentags abends stattfinden, führen in das Heerwesen ein. Anmeldungen nimmt entgegen das Geschäftszimmer Töpserstr. 2 Zimmer 12, von 0 -12 und 3—6 Uhr, oder Sonntag früh ' r9 Uhr der Offizier vom Dienst auf dem Sportplätze. Die erste Uebungsstunde ist für Sonntag, de» 23 Oktober, früh Ubr auf dem Leipziger Sportplätze, Innen raum der Radrennbahn, bei jedem Wetter angesetzt. * Bon der Bugra. Die Kriegsansstellung ist heute Sonntag das letztemal für das Publikum geöffnet * An alle Landsturmpslichtigen Oesterreich- Ungarns im Amtsbezirk des K o n s n l a t s Le ipzig richtet sich eine Kundmachung des k. k. österr.-ung. Konsulats im amtlichen Teile der vorliegenden Rümmer. Wir machen hieraus alle Gestellungs pflichtigen besonders aufmerksam. * Die sächsischen Lokomotivführer des Bezirks Leipzig laben als erste Nate ihrer monatlichen S a m m Iungen für die Kriegsnot an den Verein Deutscher Lokomotivführer (Ncichsverband) 1.377 ./L abaesührt. In dessen Genesungsheim zu Hann.- Münden baden zurzeit gegen 8> Verwundete Auf nahme gesunden, die auf Bereinskostcn verpflegt werden. Weiter haben die sächsischen Lokomotiv führer von Leipzig Engelsdorf und Gaschwitz van ibren Sammlungen der Stadt Leipzig für die Oämarken- spcnde 5>00 M überwie en und die Lokomotivführer der Station Engelsdorf euszerdem den Gemeinden Paunsdorf und Sommerfeld entsprechende Beträge Das Ergebnis weiterer Sammlungen soll der Kriegs not in Stadt- und Borortgemeinden zugeführt werden. * Hilfe für die Holzindustrie! Die Unternehmer und Arbeiterorganisationen der Holzindustrie erlassen in vorliegender Nummer ein Inserat, in der mit Rücksicht aus die ungeheure Arbeitslosigkeit im Holz- oewcrbe das Publikum gebeten wird, etwaige in Aussicht genommene Arbeiten nicht bis nach dem Krieg aufzuschieben, sondern jetzt ausführen zu lassen. Es ist zu wünschen, das; dieser Wunsch beachtet und berücksichtigt wird. * Gesangsausführung im Böllerschlacht-Denkmal Am heutigen Sonntag, den 2». Oktober, beginnt die Gesangsaussührunq bereits nachmittags ' ,5 Uhr. Sie wird ausgesührt vom Leipzigers'ehrer-Ge sangverein unter gütiger Mitwirkung des Herrn Kammersänger Hjalmar Arlberg. Lehrer am König!. Konservatorium. Diese vaterländische Ver anstaltung, deren Ertrag der Kriegsnotspende für Leipzig zuflieszt, leitet Kapellmeister Professor Hans S i t t. * Immer nobel! Unter dieser Spitzmarke schreibt Ferdinand Goetz in der „Deutschen Turnerzeitung": Die Franzosen lmben ja die Vorzüglichkeit ihrer Ge schütze den prcuszischen Kruppkanonen gegenüber stets hervorgehoben. — höchst nobel daher ist es, das; sie schon über 1.30 ihrer trefflichen Geschütze ihren deutschen Feinden überlassen haben und in vielen Fällen gleich die Mannschaft dazu. * Der „Futzschoner" ein« Erleichterung für unsere marschierenden Soldaten. Von militärischer Seite wird uns geschrieben: Für unsere Soldaten, di« im Osten groß: Ge waltmärsche zu machen haben, wird «s eine grotze Erleichterung gewähren, wenn man ihnen mit drn Liebesgaben auch einige sogenannt« Futzschoner mit schickt, di« sich ost sehr gut bewährt haben. D:r Futzschoner Hal besondere Bedeutung bei demjenigen Teil der Mannschaften, der Neigung zu Plattfutz zeigt, ohne dadurch völlig dienstunfähig zu sein. Bekanntlich werden diese Leut«, die ein:n grotzen Teil der Mannschaften bilden, durch ihr« Plattfuß- anlagen sehr schnell marfchunjähig. Es kommt noch hinzu, datz die Grötz-nnummern der Stiefel nicht immer völlig passend für den Autz geliefert werden können. A^nn auch durch den Futzmesser im allge meinen bei der grotzen Anzahl der vorhandenen Stiefelmatze in Breite und Länge und bei ihrer erprobten Abstufung der passende Stiefel für d:n Mann geliefert werden kann, so spielt doch die Dehnbarkeit des Led.'rs beim Tragen eine bedeu tende Rolle. Der Stiefel wird etwas zu grotz, und durch das Auf- und Riederrutschen im Absatz wird der Futz wund gescheuert. Um Li:se Nachteile aus der Well zu schassen, kann der Futzschoner ver wendet werden, der folgende Konstruktionen auf- w:ist: Er besteht aus 2 Metallbügeln, die sich fest an den Futz anjchlicßen. Der eine von ihnen wird an dem Absatz befestigt wie die Hosensteg« bei den Insantcri.wffizieren. Der zweite legt sich um die Ferse des Stiefels oberhalb des Absatzes. Beide Metallbügel sind durch Ringe miteinander verbun den. Durch diese Ringe ist fernerhin ein Leder riemen gezogen, der Uber dem Spann Les Stiefel befestigt wird und durch eine Schnallenvorrichtung enger und weiter gemacht werden kann. Dadurch wird der Stiefel an dem Futz scstgemacht, wenn «r nicht genaue Futzform hat. Der Futz wird durch den Lederricmen im Stiefel völlig festgehalten, so datz das gefürchtete Wuadscheuern des Fußes dadurch un möglich gemacht wird. Ist der Futz durch langen Marsch angeschwollen, dann kann durch eine Weiter stellung der Schnalle des Lederriemens der Stiefel bcqu.'iner sitzens gemacht werden. Sowohl in der Sommerhitze als auch in der Winterkälte bewährten sich die Futzschoner vortrefflich. * Das 8. Wohltätigkeitskonzert des Leipziger Miinnerchors, das am letzt:» Donnerstag in der Thomaskirche stattsand, hatte einen derartigen Zu strom von erhebungsbedürftigen Herzen, datz die Kirche wegen ll.'bersüllung polizeilich gesperrt wer den mutzte. Durch Verkauf der Vortragspläne konnten der Leipziger Kriegsnotspende bei dem im übrigen frnen Eintritte über 300 .K zugeführt werden. Am nächsten Dienstag findet das 0. Wohltätigkeitskonzert des Vereins in der Albert- Halle statt, bei d:m Pfarrer Th. Zöckler aus Stanislau in Galizien einen sehr interessanten Vortrag darüber halten wird, wie er mit feinem Kinderheim vor den Russ:n fliehen mutzte. * Die Gajtwirte-Innung Leipzig hielt am 21. d. M. nachmittags 4 Uhr im Hotel „Reichshof" unter dem Vorsitz des Obermeisters Herrn Eduard Kaiser ihre vierte ordentliche Innungsversammlung ab. Der Vorsitzende gab bekannt, datz im vergangenen Viertel jahr fünf Kollegen der Innung beigetreten sind. Den Oberkellner Robert Walther, der 25 Jahre iin Weinrestaurant der Firma Friedr. WUH. Krause tätig geweien ist, wurde Sie von der Innung gestiftete k>«sondere Auszeichnung überreicht. Der vorliegende Haushallplan für das Jahr 1915 wurde einstimmig genehmigt. Die im gegenwärtigen Zeitpunkt für unser b> werbe so wichtigen Lebensmittel preise waren weiterer Gegenstand lebhafter De batte. Nachdem fcstgestellt worden war, datz die Han dels- und Gewerbekammer sowie andere gewerbliche und staatliche Belchrden die Regelung der Lobcns- mittelpreise in die Hand genommen haben, beschloss die Versammlung, ihr Vertrauen in die Massnahmen dieser Behörden zu setzen und sich vorläufig abwartend zu verhalten. Bei dieser Gelegenheit wurde auch Stellung gegenüber den Waren genommen, die aus den Ländern stammen, die uns den gegenwärtigen schweren Kampf ausgezwungen haben. Der Vor sitzende sprach die Hoffnung aus, datz jeder Kollege seinem nationalen Empfinden folgend künftig wohl seinen Bedarf an Zvarcn in deutschen Erzeugnissen decken wird. Diesem Vorschlag« stimmte die Ver sammlung lebhaft zu. Eine allgemeine Aussprache veranlasste weiter die gegenwärtige schlechte Lag« des Gewerbes, es wurden von allen Kollegen Klagen über den äusserst schlechten Geschäftsgang laut. Die Sammelbüchie ergab 10 -tt. Dieser Betrag wurde nach einstimmigem Beschluß der Veriammliing der Kriegs- notspcnde der Stadt Leipzig iil»erwiesen. * Das bekannte Winderstein-Orchester nimmt hier in Leipzig, nachdem die Kurkonzerte in Bad Nau heim am 15. Oktober beendet waren, seine Winter tätigkeit wieder auf. In vorliegender Nummer er lässt das Orchester das sich selbst erhält einen Unter stützungsausruf an das musikliedende und -bedürftige Publikum, speziell an Vereine, bei Veranstaltungen von Konzerten und Wohltätigkeitsabenden sich seiner zu erinnern. Bestellungen bzw. Anträgen sind zu richten an die Gcsch ntsstelle des Orck csters, zu Händen des Herrn Kapellmeisters Paul Pirrmann, Emilienstr 36, I. Fernsprecher 4026. * Zum Besten der Kriegsnotsprnde findet, wie aus dem Anzergenteile der vorliegenden Ausgabe unseres Blattes zu ersehen ist, am heutigen Sonn tage in der Philippuskirche zu L.-Lindenau abends 6 Uhr ein Konzert statt. Der Kirchenchor wird unter der Leitung seines Kantors Oberlehrer G. Zweig ler Motetten und Lieder zum Vortrage bringen, während die Gesangssolistin Fräulein Gertrud Kubel Stücke von Franz Schubert, L. v. Beethoven und Wolfgang Franck singen wird Das vielseitige Programm, bei dem außer den schon Genannten auch Konzertmeister Hamann und Organist Uhlig mitwirken werden, kann darum allgemeine Beachtung beanspruchen. — Am 27. Oktober findet in der Matthäikirche zu Leipzig ein Konzert zur Linderung der Kriegsnot statt, das ausgesührt wird von der Konzertsängerin Margarethe Fritt (Alt) und Herrn A. Gleiszberg, dem Mitglieo unseres Ltadtorchesicrs. Außerdem wirkt der Philharmonische Chor zu Leipzig mit. * Der Leipziger Turngau-Sängerbund veranstal tet morgen Montag, den 26 Oktober, abends ^9 Uhr im Grotzen Saale des Zoologischen Gartens ein Konzert zum Besten der Kriegsnotspende für Leipzig. Hierzu haben die Opernsängerin Fräulein Margarete Rötzner und das Soloquartett „M e n - dels ! ohn" ihre Mitwirkung zugesichert. Die An sprache hält Herr Ccminaroberlehrer Fritz Groh. Näheres ist aus dem Anzeigenteil in heutiger Num mer ersichtlich. * Die Studentischen Arbeiter-Unterrichtskurse werden am nächsten Mittwoch, den 28. Oktober, im Körnerzimmer des „Thüring:r Hofes" (Burgstratze) ihre Eröfsnungsversammlung abhalten, in der der Stundenplan aufgestellt wird. Die Kurse sollen trotz des Krieges, w:nn auch in be schränktem Matze, abgehalten werden. * Die Bolkshochschulkurse haben in der Bewohner schaft von Leipzig und Umgebung so starten Zu spruch erfahren datz Kurs 1 und 2 aanz und die übrigen Kurie fast ausverkauft sind. Es zeigt sich in erhebender Weise, wie der Wunsch nach Vertiefung der Bildung trotz der Krieäsnot in umerem Volke rege geblieben ist. Da die Nachfrage nach Kurs 1 und 2 immer noch sehr grotz ist. sollen beide Kurse ein zweites Mal abgcbalten werden, und zwar Kurs 1 jProf. Herre) am Donnerstag, den 19.. 26. November und 3. Dezember und Kurs 2 «Prof. Rasiow) am Mittwoch, den 11. und Montag, den 16. und 23. No vember. * Polytechnische Gesellschaft, Gewerbeverein für Leipzig. In der ersten Vereinsveranstaltung in die sem Winterhalbjahr, die am Freitag im Theatersaale des Kristallpalastes stattfand, sprach Dozent F. Für st e n b e r g-Vcrlin über „Die neuesten Kriegs- ereigniifc". Nachdem der Redner der weisen Friedenspolitik der deutschen Kaiser tn den letzten vier Jahrzehnten gedacht und auf Grund bekannter Tatsachen dargelegt hatte, wie von unseren Feinden systematisch der jetzige Krieg vorbereitet morden ist, führte er unter Vorführung zahlreicher großer Licht bilder die Zuhörer an die verschiedenen Kriegsschau plätze. Noch einmal erlebte man die Tage der Mobil machung. wurde Zeuge Ser erhebenden Vorgänge, die sich in den deutschen Städten in jenen Tagen ab spielten, und begleitete den Ausmarsch der begeisterten deutschen Truppen. Ein düsteres und trauriges Kapitel waren die Schilderungen der barbarischen Kriegführung unserer Gegner. Im zweiten Teil zeigte der Vortrag den Licgeszug unserer Truppen in Belgien und Frankreich, und die starken Befestigungen von Lüttich, Antwerpen, Maubeugc, Longwy und Paris. Hieran schlossen sich Lichtbilder von den Kriegsschauplätzen im Osten und in Galizien und schließlich von Kiautichou. Im Lichtbilde erschienen ferner jene Schiffe unserer Flotte, die durch helden mütigen Kampf chon jetzt die Bewunderung der gan zen Welt aus sich gezogen haben. Unsere Luftflotte, voran die Zeppeline, die gegenwärtig die Engländer mehr als jemals in Schrecken versetzt, vervollständigte die Vorführung unserer Streitkräfte. Besonderes Interesse erweckten naturgemäß auch die Bilder der deutschen und österreichischischen Heerführer und Fürsten, sowie derjenigen unserer Gegner. Der Red ner erntete für feinen fesselnden Vortrag allseitigen Beifall. * Kriegssanitätvhunde. Nach den Nachrichten aus dem Felde haben sich die unserem Heere gesandten Sanitätshunde ganz hervorragend bewährt. Auch die vom Schlachtfelde Heimgekehrten sind voll des Lobes über das Ausstöbern der aus dem Schlacht- selde versteckt liegenden Verwundeten durch die Sani tätshunde. So mancher brave Krieger verdankt es den Sanitätshunden, daß er an den erlittenen Wunden nicht zugrunde gegangen ist. Die hiesige Sächsisch« Meldestelle für Sanitätsbunde bat bis jetzt 28 Führer mit Hunden für den Kriegsdienst aus gebildet, die sämtlich den Sanitätskompanien der sächsischen Armeekorps zugeieilt worden sind. Um den ferneren Bedarf zu decken, befindet sich bei genannter Meldestelle andauernd eine namhafte Zahl von Führern und Hunden in Ausbildung. Die Beschaffung der Ausrüstungsgegenstände sowie die während der Ausbildungszeit an die Hunde führer (meistens beschäftigungslose Familienväter) für den notwendigen Lebensunterhalt zu zahlenden Vergütungen erfordern bedeutende Kosten. Mittel stehen aber nicht mehr zur Verfügung, deshalb wendet sich die Meldestelle an die Daheimgebliebenen mit der dringenden Bitte um Unterstützung ihres Samariterwerkes durch freiwillige Gaben. Spenden zur Förderung dieses Zweckes werden Sonntag, 25. Oktober lSl4. dankbar angenommen im Geschäftszimmer der Meldestelle auf der Pferderennbahn (nachmittag» 4-7 Uhr>. * Rohrbrnch im Unterarundbahnhof. Am Freitag erfolgte abends nach 6 Uhr an der Wasserabfluh leitung für den Bau der Untergrundbahn im Hauptbahnhof ein Rohrbruch, wodurch auf eine kurze Strecke eine Hinterspülung der west lichen Aussteisungswand der Baugrube und die Beschädigung einiger Steifen einrraten. Menschen« leben wurden nicht gefährdet; es entstand nur Materialschaden. Die Wiederherstellung der Ab» steifung ist im Gange, die übrigen Arbeiten erleiden keine Unterbrechung. * Burgkeller. Das heutige Konzert im oberen Saale des Burokellers, das in den Abendstunden von 8 bis 11 Uhr stattfindet, führt seinen Ertrag diesmal an die Krieasnotspende für Leipzig ab, nachdem es das vorige Rial anderen Zwecken gedient hat. Das Konzert wird vom Leipziger Künstlerorchester des Herrn Hugo Ebert ausgesührt. * Die Dänen unsere aufrichtigen Freunde! Von gut unterrichteter Seite wird uns mit der Bitt« um Aufnahme geschrieben: Entgegen der vielfach, wohl oft vorbedacht und böswillig verbreiteten Ge rüchte von der Abneigung der Dänen gegen das Deutschtum sind nur zu unserer Freude in der Lage berichten zu können, das; der in Kopenhagen geborene Düne Herr Ole Olsen, Generaldirekror der Nör dlichen Films-Eomp, dem es gelang, sich vom ein fachen Manne zum Leiter eines Rielenunternehmens emporzuarbeiten, allein 15000 Mark für das Rote Kreuz, an die Naiionalstiftung für die Hinter bliebenen der im Kriege Gefallenen, an die Gesell schaft der Freunde ostpreußischer Flüchtlinge, an die Geschäftsstelle der Weltarmee für Wolliachen, an die Geschäftsstelle der Ostarmee für Wollsachen, zum Besten der Angehörigen der Kriegsteilnehmer Rhein land-Westfalens und zur Linderung der Not der Oesterreicher in Leipzig stiftete. Eine Tatsache, die eine große Freundschaft für unser geliebtes Vater land bekundet und für die wir unseren stamm verwandten nordischen Nachbarn sicherlich Dank zu gegebener Zeit wissen werden. Wahre Freunde finden sich nur in der Not, recto ernster Zeit. I'. Ausgesundene Kindesleiche. Gestern (Sonn abend) vormittag wurde auf einem freien Felde an der Aster st raße die Leiche eines neugeborenen Knaben gefunden. Der kleine Leichnam war in ein Blatt der „Täglichen Rundschau" vom 28. 9. 1914 und in weißes Packpapier eingeschlagen. Ob das Kind nach der Geburt gelebt hat, konnte noch nicht fest gestellt werden. Mitteilungen, die zur Ermittelung der Kindesmutter führen können, sind an das Polizeiami zu richten. k. Wer war der Radfahrer? An der Ecke der Bayrischen- und Hnhen Strafe wurde am Nachmittag des vergangenen Montags ein Schulknabe von einem Radfahrer u m a e r i s > e n. Der letztere kam sehr schnell die Bayersche Straße entlang gefahren und wollte nach rechts in die Hohe Straße einbiegen, wobei er einen Leichenwagen überholte. Er soll etwa 50 Jahre alt sein, Brille tragen und angeblich im Grundstücke Hohe Straße 16 wohnen. Wer etwas zur Ermittlung vieles Mannes angeben kann, wird ersucht, dies Ler Kriminalpolizei mitzuteilen. * Leutzsch, 23 Oktober. Am 26. Oktober werden es 30 Jahre, daß Herr Pfarrer^ r. Schnedermann am hiesigen Orte und in Schönau das Pfarramt inne hat. Alle Eemeindeglieder, die sich dankbar des reichen Segens, in dem der verehrte Seelsorger unter uns nun schon ein Menschenalter gewirkt hat, wird cs zreuen, an der schlichten Feier teilzunehmen, die im Rahmen Les gewöhnlichen Sonntagsgottes dienstes schon am Vortage, den 25. Oktober, '/.IO Uhr vormiOags, in der Leutzjcher Kirche statisinden soll. * Böhlitz-Ehrenberg, 23. Oktober. Der Gemeinde rat beschloß cinstimm.g, die diesjährigen Ge mein d e r a t s w a h l e n um ein Jahr zu ver schieben. Die König!. Kreishauplmann chaft hat es abgelehnt, dem Bauverern hier eine vier geschossige Bauweise zu genehmigen. Als Mitglied der Staatsei »komm en st euerschätzungs- tommission sind die Herren Lehrer i. R. Loth, Schnittwarenhändler Voigt und Lagerhalter Meckert hier wrodergewählt worden. Zu deren Stellvertretern wurden die Herren Fabrikbesitzer Hanke, Maurermeister Berg und Schriftsetzer Trude gewählt. — Nach einer durch das Gemeindeamt vorgenommenen Zählung der zum Heeres dienste einberufenen Personen hiesiger Gemeinde waren dis zum 24. August insgesamt 456 Mann von hier einberufen und zwar 168 Reser visten, 200 Landwehrmänner, 23 Ersatzreseroisten, 23 Freiwillige und 42 Landsturmleute. Verheiratet waren davon 356, ledig 99 und verwitwet 1 Mann. Von 356 Familien hatten 297 Familien 658 Kinder. Gegenwärtig schätzt man die Zahl der von hier ein gezogenen Mannschaften auf über 600, das sind rund 10 Prozent der Gesamtbevölkerung des Ortes. I'spiei'geMttlm,' an«, teiae m srvtvrttrrl, empfiehlt sehr praktische Muster von 73 an L. mm. kür PcstrsßrÄ A.
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