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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-09-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140909018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914090901
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914090901
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-09
- Tag 1914-09-09
-
Monat
1914-09
-
Jahr
1914
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Mittwoch, s. oepiember iS 14. IM Leiprig und Umgebung Leipzig, S. September. pollcen-arlehne -er Lebensversicherung»- Sefellschaften. Es geht uns folgende Zuschrift »u: Die Lebensoersichrrunas-Gejellschaften haben von jeher ihren Versicherten Poltcendarlehen nach ihren „Allgemeinen Versicherunasbcdtngungen" gewühlt. In Viesen ist in der Regel mehr oder weniger aus drücklich gesagt, daß die Gewährung von Darlehen erfolgen könne, nicht aber, daß die Gesellschaft diese zu einem bestimmten Zinsfüße gewähren müsse. Eine dahingehende Verpflichtung würde auch kein« Ge ell schäft übernehmen können, wenn sie sich nicht, wie aus d«n nachstehenden Zahlen leicht ersich:l:ch ist, den größten Gefahren aussetzen will. Die Höhe des ein zelnen Darlehns richtet sich nach dem Rücklausswelte der Versicherung, zuweilen unter Abzug der Prämie des folgenden Versicherungsjahres, weil die Ge ell- schast bei Nichtzahlung der Prämie die Versicherung noch längere Zeit, in manchen Fällen bis zu einem Jahrs, aufrechterhalten muß. Aehnlich wie zu Beginn des Krieges ein Ansturm auf die Sparkassen und Banken einsetzte, ähnlich sind in der letzten Zeit die Lebensversicherungs-Gesell schaften von ihren Versicherten wegen Hergabc hoher und höchster Darlehen bestürmt worden, und zwar weniger von den ins Feld ziehenden, als von solchen, die sich mit baren Mitteln versorgen, also ihren soge nannten „Angst bedarf" decken wellten. In den meist n Fällen werden die Gesellschaften außerstande gewesen sein, alle diese Darlehnsgesuche voll zu erfüllen. Warum, lehrt deutlich die nachstehende Erklärung. Ende 1913 waren bei den 41 größten deutschen Lebensversicherungs-Gesellichaften für die von ihnen abgeschlossenen Versicherungen Deckungskapflalien in Höhe von rund 4 Milliarden Mark vorhanden. Da von waren laut der Rechensä>aftsberichte der einzel nen Gesellschaften insgesamt rund 440 Millionen Mark bereits in Policendarlehen angelegt. In der Regel werden Darlehen auf Lebensversicherungen zu erst nach Zahlung von 3 Iahresprämien in Höhe von 60 bis 75 Prozent des für das Ende des 3. Versiche rungsjahres berechneten Deckungskapitales gewährt, welcher Satz jedoch mit der Länge des Bestehens einer Versicherung bis zu 100 Prozent des Dcckungskapitals steigt. Berücksichtigt man nun einerseits daß zurreit ein Teil der Versicherungen noch nicht drei volle Jehre besteht, mithin deshalb noch nicht beliehcn werden kann, und daß auf die Ende 1913 vorhandenen Dcckungskapitale von rund 4 Milliarden Mark sa on rund 440 Millionen Mark an Darlehen gewährt wor den waren, anderseits aber, daß auch ein großer Teil der Versicherungen nahe vor dem Abläufe ste 'ü so wird man mit der Schätzung nicht fehlgehen, daß dir Gesellschaften, wenn jetzt jeder Versia;er:e seine Police voll beließen haben wollte, sofort 75 Prozent der Deckungskapitale mit rund 2^ Milliarden Mark auszahlen müßten. Nach den Verhältnissen der unterzeichneten Gesell schaft Ende 1913 müßte diese rund 200 Millionen Mark bar zur Verfügung haben, wenn sw jedem Ver sicherten den höchst zulässigen Vorst, uß ocwäb -n wollte. Solche Summen von heute zu morgen flüssig zu machen, ist keiner Bank, selbst der Reichsdank Nicht möglich. Hieraus wird jeder Verständige erkennen, daß die Lebensoersicherungs-Gesellschaften nicht jedes Darlehensgesuch erfüllen können, sonst würden ihre baren Mittel im Handumdrehen erschöpft sein. Wo her sollten sie dann aber die fälligen Versicherungs summen, die zugesagten 5>ypothekcngelder und die laufenden Verwaltungskosten decken? Denn es ist doch auch nicht sicher, ob die lausenden Prämien und Hypothekenzinsen weiter pünktlich eingehen werden. Die zumeist aus Hypotheken bestehenden Dcrmögensanlagen sind naturgemäß nicht sofort realisierbar. Selbst wenn auch die Gesellschaften ihr gesamtes Vermögen in Staatspapie ren angelegt Hütten, so würden sie bei den jetzt er heblich gesunkenen Kursen und bei dem auf 60 Pro zent des Kurswertes herabgesetzten Beleihungssatz der Reichsbank nur einen Bruchteil der zur Erfül lung aller Deleihungsgesuche erforderlichen Beträge haben flüssig machen können. Trotzdem die Gesell schaften die Mittel zur Erfüllung ihrer eigentlichen Versicherungsverpflichtungen, namentlich der durch das jetzt in gesteigertem Umfange zu erwartende Ableben von Versicherten fällig werdenden Versiche rungssummen bereithalten müssen, sind sie doch ihren Versicherten auf die Darlehnsgesuche so weit wie möglich entgegengekommen, indem sie jedem einen bei den einzelnen Gesellschaften je nach deren Alter, Umfang usw. wechselnden Mindestbctrag von einigen hundert bis tausend Mark oder einen Teil des an sich zulässigen Darlehnsbetragcs zukommen ließen. Vielfach sind dabei die Versicherten ersucht worden, die weitere Entwicklung der Dinge abzuwarten, da die Gesellschaften bemüht bleiben würden, die über rhre Verpflichtungen hinausgehendcn Wünsche dec Versicherten nach Policendarlehen zu erfüllen. Um diese Wünsche so viel wie möglich erfüllen zu können, ist jetzt von den Gesellschaften die „Bank deutscher Lebensversicherungs - Ge sellschaften A.-G. in Berlin" mit 10 Mil- lionen Mark bet 25 Prozent barer Einzahlung ge gründet worden. Die Bank wird den Gesellschaften gegen Verpfändung von erststelligen Hypotheken Wechsel akzeptieren und diese bei der Reichsbank diskontieren, um auf diese Weise einen Teil der in Hypotheken angelegten Summen zur Hingabe von Policendarlehen flüssig zu macken. Man darf jedoch nicht annebmen, daß nunmehr jedes Gesuch in voller Höhe berücksichtigt werden könnte. Denn selbst wenn der Bank der 20sache Betrag ihres Aktienkapitals von der Reichsbank zur Verfügung gestellt würde, so könnte doch, wie aus den obigen Zahlen hervorgeht, nur ein Teil der an sich zulässigen Vorschußgesuche befriedigt werden. Da die Gesellschaften für die durch Verpfändung ihrer Wertpapiere oder Hypo theken erlangten Summen einen 5 Prozent über steigenden Zinsfuß zu entrichten haben, können sie natürlich nicht, wie wir hervorheben möchten, die Darlehen, die sie aus den sich auf diese Weise ver schafften Mitteln geben, namentlich wenn es sich um größere Summen handelt, zu dem bisher üblichen Zinsfüße von 5 Prozent gewahren, sondern müssen eine höhere Zinsvergütung verlangen. Die Versicherten können hieraus erkennen, daß die deutschen Gesellschaften bestrebt sind, auch über ihre Verpflichtungen hinaus den Bedürfnissen der Versicherten gerecht zu werden. Es sei aber allen Versickerten ans Herz gelegt, an die Gesellschaften Leipziger Tageblatt nr. 4ss. morgen-ttusgaoe. veire c. zurzeit nur dann mit Gesuchen um Beleihung ihrer Versicherungen heranzutreten, wenn es sich um Be friedigung eines wirklichen, dringenden Bedarfs handelt. Werden die Vorschüsse zwecks ängstlicher Aufspeicherung der Gelder oder gar zu Spekulationszwecken abgehoben, so würden die Ge sellschaften bald in die Lage kommen, gerade dort nicht helfen zu können, wo die Not am größten ist. Leipziger Lebensversicherungs- Gesellschaft auf Gegenseitigkeit (Alte Leipziger). * Leipzig wieder im Flaggenschmuck. Kaum waren die letzten Fahnen, mit denen Leipzig aus Anlaß des großen Sieges über die Russen und wegen des Sedan festes geschmückt war, verschwunden, so prangt seit gestern unsere Stadt schon wieder in reichstem Flaggenschmuck. Als um die Mittagstunde die freu- dige Botschait von dem Fall der Festung Mau ke u g e einiraf, wurden kurze Zeit spa.er vom Turme des Neuen Rathauses dre Flaggen hcrausgesteckt. Dieses Signal für die allgemeine Beflaggung der Stadt wurde sofort überall bemerkt und in kürzester Zeit folgten zahlreiche Pr.vathauier, dann die staat lichen und stäotiichen Gebäude usw * Kontrollversammlungen für ausgebildete Land sturmpflichtige. Die Bezrrtskommandos Leip ig 1 und 1l neben folgendes bekannt- In den nächsten Tagen finden Konnollveriammlungen für sämtliche ausgebildeten Landsturmj'flich. tigen — Oifinere, Lanitäts- und Veierinärossizrere sowie Unteroffiziere und Mannschaften — fta.t. Alle ausgebildeten Landlturmpflichtigen, die noch nicht eingestellt sind, vom 39. bis zum vollendeten 45. Lebensjahre, sowie diejenigen, die bereits dem Landstrum angehören, das 39. Lebensjahr aber noch Nicht erreichten, haben daran reil.unehmen. Die Land sturmpflichtigen des Landbezirls haben an den Kontrollveriammlungen in der Stadl Leipzig teil- zunehmen; sie erhalten gegen Vorzeigung der Mili tärpapiere freie Eisenbahniahrt. Näheres wird durch öffentlichen Anschlag der Lezirtskommanoos 1 und 1t Leiozig an den Plakatsäulen in der Stadt Leipzig, in den Land gemeinden an den üblichen Anschlag- stellen bekanntgegeben. * Heute Sondertag der Bugra. Für den Sonder tag, der heute auf der Ausstellung stuttfindet, ist der Eintrittspreis von dem sonst bei Sondertaaen üblichen Preis von 1 auf 50 abends von 6 Uhr ab auf 30 h e r a b g e > e tz t worben. Das Rrcharo- Wagner-Konzert mrt verstärktem Orchester, das von der Ülsen-Kupelle ausgesü.>rt wirb, findet nachmittags statt, bas Abendtonzert bringt ausschließlich öster reichisch-ungarische Musik. Es sei noch bemerkt, Laß mit Rücksicht auf den stärkeren Verkehr sämtliche Eingänge der Ausstellung von nun an wieder ge öffnet sind. * Im Wohltäligkeitskonzert des Leipziger Männer ¬ chors, das um Montag unter Leitung des Königl. Musikdirektors Gustav Wohlgemuth in der ausveriaujten A.berthalle stattmnd, waren auch die 14 triegsfreiwilligen, in Leipzig lebenden Offiziere von 1870 71 unwesend. auf die auch Herr Marine- Pfarrer Wangemann in seiner vaterländischen Anlprache hinwies Herr Rechtsanwalt Brecht legte als 1. Vorsitzender des Vereins folgendes Telegramm den über 3000 Besuchern vor, das all- lertige begeisterte Zustimmung fand: „Kaiser Wilhelms il. Majestät. Eurer Kaiser!. Majestät, dem siegreichen Führer unseres herrlichen Volkes in Waffen, weihen Tausende Leip, ziger Männer und Frauen, versammelt beim Wohl- lätigkeitokonzert des Leipziger Männerchors zum Besten der Kriegsnotspende, nach einem Vortrage des Mannepjarrers Wangemann in freudiger Begeiste rung aufs neue das Gelöbnis unenchütterlicher Treue in Not und Lod, eingedenk der Ausgabe ernster Pflichterfüllung auch in der Heimat. Golt gebe Eurer Majestät zum Helle der Welt den endgültigen Sieg über alle Feinde! Im Auftrage: Rechtsanwalt Brecht." Am Dienstagabend ist darauf folgendes Antworttelegramm eingegangen ,,Herrn Rech-s- anwait Brecht, Leipzig. Seine Majestät der Kaiser uno König lassen für den treuen Gruß der Teil nehmer an dem dortigen Wohlrätigkeitskonzert des Leipziger Männerchors vielmals danken. Der Ge heime Kablnet.srac Valentin!." — Die Wohl- tätigkeilSveranstaltung wird nächsten Montag nochmals wiederholt. Eintrittskarten zu 30 bis 2.^ und bei C. A Klemm, Neumarkt, und bei den Mitgliedern erhältlich. * Kriegsnotspende. Auf das heute im großen Festsaal oes Zoologischen Gartens statt- findende Patrio.ijche Konzert der Kapelle oes Ersten Bataillons Nr. 107 sei nochmals hmgewiesen. Las Konzert findet zugunsten der Kriegsnotspende unter gütiger Mitwirkung des auverehrten König lichen Munkdirektors Walther statt. Sicherlich wird sich das Konzert im Hinblick auf den wohl tätigen Zweck eines starken Besuches erfreuen. * Zur Linderung der Kriegsnot. Alles regt sich, um die durch den Krieg heroorgerufene Notlage der minderbemittelten Bevölkerung zu lindern. Auch der Bauverein zur Beschaffung preis werter Wohnungen in Leipzig trägt das Leine dazu bei, wenn auch nicht in Form von Bar mitteln, die ihm ja kür solche Zwecke nicht zur Ver firnung stehen. Dafür ist die Vereinsverwaltung emsig bemüht, ihren Teil in der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit zu leisten. Bekanntlich baut diese Baugenossenschaft in diesem Jahre 45 Wohn häuser. wovon 32 am nächsten 1 Oktober und 13 am 1. Januar 1915 wohnfertig sein muffen. Da kani der Krieg, und in der Mobil machungswoche mußten Eewerksmeister, Bau arbeiter und auch mehr als die Hälfte der Ver- einsangesteUlen dem Rufe des Vaterlandes folgen. Jetzt galt es zu handeln; der Vorstand und die stark verminderte Bauleitung arbeiteten Hand in Hand. Die wöchentliche Ablohnung der verbliebenen Bau- aibeiter ivwie die Beschaffung des erforderlichen Bau- stoffes wurde vom Vereine unmittelbar übernommen, damit dem sonst unvermeidlichen Stillstände der Bau arbeiten vorgebeugt werden konnte. Dadurch ließ es fick ermöglichen, daß fast 600 Bauarbeiter seit 1. August weiter beschäftigt werden konnten, somit Verdienst halten und weiter haben werden. Wenn man nun erwägt, wie außerordentlich der Kriegszustand die Geldbeschaffung erschwert, daß demgegenüber ängstliche und wirtschaftlich notwendige Abfor derungen von Spareinlagen, vornehmlich in der ersten Augustwoche, und weiter die vom Bauvereine be.chästiglen Baufirmen überhaupt große Anfor- derungen an die der Baugenossenschaft zu Gebote stehenden Barmittel stellten, jo wird man sich von der Größe der zu bewältigenden Schwierigkeiten ein Bild machen können. Der Bauverein erbringt durch solche Vorgänge den Beweis, daß die io ost ange fochtene Gemeinnützigkeit der Baugenossenschaften sich in jeder Hinsicht bewährt. Und daraus das große Publikum hinzuweisen, das ist der Zweck der vor stehenden Bekanntgabe. * Kirchliche Nachrichten. Die heute, Mittwoch, in der Peters krrche stattfindende Kriegsbet stunde mit anschließender Beichte und Abendmahls feier hält abends 8 Uhr Pastor Eckardt. — Heute, Mittwoch abend 8 Uhr in L. - Plagwitz Kriegs, betstunde und anschließend Abendmahlsseier; Pastor Welmann. — Heuie, Mittwoch abend '/z8 Uhr, wird in der Reformierten Kirche Kriegs andacht gehalten; Pfarrer Mühlhausen hält die Ansprache. — Ter Kriegslnttgottesdienst findet in der katholischen St. Trtnitatiskirche an Sonntagen abends um 6 Uhr, an Wochentagen abends ' .9 Uhr statt. * Für» Vaterland gefallen. Wie aus den Fami lienanzeigen in vorliegender Nummer zu ersehen ist fiel im Kampfe für das Vaterland Stud. jur. Kurt Hesse, Unteroifi ier des Reierve-Regiments 106. * Für die Leipziger Kriegskreditbank. In einer aemeiniamen Venammlung des „Vereins der Saal- und Konzertlokalinhabsr Leipzigs" und des „Vereins von Saalinhabern" «m Bezirke der Königliüen Amtshauptmannschaft Leipzig, die am Montag in „Stadt Nürnberg" abgehalren wurde, hielt Herr Redakteur Paul Ludwig eine längere Ansprache an die zahlreich er schienenen Mitglieder, in der er dazu aui- forderle, die gemeinnützigen Veranstaltungen zur Hebung der wirt chastlichen Not der Handels und Gewerbetreibenden zu unterstützen. Eine veranstaltete Sammlung ergab einen Betrag, der es möglich machen wird. 10 Aktien der Leipziger Kriegskreoitbant zu zeichnen. * Freiwillige Helfer überall. Die bekannte Petroleum-Firma Everth <L Co., G. m. v. H., gewährt den Frauen ihrer zu den Fahnen ein berufenen Beamten auf 6 Wochen volles Gehalt, weiterhin die Hälfte. Den Familien ihrer Kutscher uno Arbeiter zahlt die Firma unächst einen vollen Wochenlohn und sodann eine wöchentliche Beihilfe von 6 ./L iür die Frau und je 1./< lür jedes Kind. — Die Kegelgesellschait Reuiche (Thalia) spendet« >00 ./ä b-u für das Rote Kreuz und 50 . für die Kriegsnotspendel. Vaterländische Musik. Die Platzmusik des Bläsecchors oer eoangemchen Jungmännervereine, die vorigen Mittwoch vor der Thomasurche viele Zuhörer unlockte, wird Mittwoch, den 9. September, abends '/r9 Uhr auf dem Stepianiplatz wiederholt. * Für das Rote Krei". Nach 8 2 ihrer Satzungen bezweckt dre Deutsche G.iellschaft iür Samariter- und Rettungsweien unter anderem tue Unterstellung ihrer lür den Rettungsdienst im Frieden geschaffenen Einrichtungen unter das Rote Kreuz im Kriegslast. Als Mitglied vieler Gesellschaft ist der Sächsische Landes-Sa mariter-Verband deshalb mit dem Landes-Verein vom Roten Kreuz für das Königreich Sachsen in Verhandlungen eingetreten, die zur Mitarbeit an dem Kriegs-Sanitätsdienst im Inneren des Landes geführt haben. Weiche bedeu- tendeHilfe dem Roten Kreuze durch dieses Abkommen zu- gesührt werben kann, laßt der letzte Bericht des Landes- Samariter-Verbandes für die Jahre 1911 uno 1912 er kennen. Hiernach verfügt der Landes--amariter- Berband über 2632 gut ausgebildete Sama.iter- mannschaften, 31 Krankentransportwagen für Picroe- beipannung, 76 Krankenfahrbahreu, 213 Kranken tragen, 555 Samanterve bandtasten, 62 Samanter- verbandtajchen, 26 Sauerstoffkoffer, 116 Entleihoepots von Gegenständen für die Krankenpflege und viele andere Gerate für die eine Hilfe Tie Samariter- tatigkeit betrug in der gleichen Zeit 85 048 Einzel- lerstungen einschließlich 10154 Unfall- und Kranken transporte. Nach den getroffenen Vereinbarungen werden sich die Mitglieder des Lanoes-Samariter- Verbandes den Ortsaus chünen vom Roten Kreuz zur Verfügung stellen und es steht wohl aw er Zweifel, daß die un Friedensdienst bewähr.en Kräste und Einrichtungen des Landes-Lamariter-Verbandes in dem gegenwärtigen schweren Kriege für das Rote Kreuz eine nicht zu unterschätzende Hilfe sein werden. 0. Neuer Mißbrauch des roten Kreuzes. In diesen Tagen sind hier Hausierer und andere Personen bemerkt worden, die Fähnchen. Flaggen nadeln. dann aber auw Glühkörper, Schuhcreme und andere Waren feilbieten, wobei sie Papplafeln bei sich führen, die das rote Kreuz und eine Auf schrift tragen, nach der ein Teil der Gesamteinnahme dem Roten Kreuz zufließen soll. Ta das letztere meistenteils nicht zulnffl, so wird dem Publikum nahegelegt, solchen Verkäufern kein Vertrauen zu schenken, sondern etwaige einem wohltätigem Zwecke zugedachte Spenden unmitletbar an die richtigen Stellen abzulühlen Gegen die Personen, die in oer obeii angeführten Weise Mißbrauch mit dem Roten Kreuze treiben, uurb von den Behörden unnachsicht- lich vorgegangen. * Die Buchbinder-Innung zu Leipzig hielt am 4. d. M. ihre zweite augerordentlicke Jnnungsver- sammlung ad. Anwesend waren 31 Mitglieder. Der Vorsitzende, Herr Obermeister Böhnisch, eröffnete die Sitzung und gedachte mit herzlichen Worten unseres bedrohten Vaterlandes und der bisherigen Erfolge unserer Waffen. In das auf Kaiser und Heer ausgebrachte dreifache Hurra stimmte die Ver- sanunl.no, sreuoig em. Die Herren Max Lange und H. R. Braun sind wegen Ausgabe ihrer Ge schäfte aus oer Innung ausgejchreoen. Nach ein stimmig angenommenem Anträge des Herrn Ober meisters werden die zum Heere einderufenen Mil- glieder währeno der Dauer des Krieges von der Zahlung ihrer Jnnungsbeiträge befreit. 2nr Vor stand ist beschlossen worden, von der Krregstreditbank rn Leipzig eine Aktie zu 1000 zu erwerben. Das Vorgehen des Vorstandes wurde von der Ver sammlung einstimmig autgeheifzen. Der erfreulicher weise sehr zahlreiche Beiuch des 35. Verbandstages de» Lundes Deutscher Buchbinder-Innungen vom 25—28. Juli ki, c. hier in Leipzig hat ernen reich lichen Ueberschuß ergeben, der nun zu vaterländischen Zwecken Verwendung finden soll. * Einmachkursu» im Leipziger Palmengarten An dieser Stelle sei nochmals auf den heute Mitt woch im Palmengarten stattfindenden prak ischen Einmachkursus kür Obst, Gemüse usw. hinge- wiesen. Der Kursus beginnt bereits nachmittags 2 Uhr. Wer etwas einzumachen hat, möge dieses sowie die Gläser dazu mitbringen, es wird ihm hier unter sachkundiger Leitung Gelegenheit dazu geboten werden. Der Kursus selbst ist kostenlos, doch wird er zum Besten der Kriegsnotspende gehalten. Auszeroem findet von 4 bis 7 Uhr Konzert des Künstlerorchesters Curth-Fix statt. Die Dahlien auf dem Versuchsfeld stehen in herrlicher Blüte. — Militär hat freien Eintritt. * Leipziger Büchersammelstellen. Zur Einrichtung und Unterstützung von Lazarettbüchereien hat die Deutsche Lichter-Gedächtnis-Stiftung eine Anzahl von Büchersammelstellen bei ihren Orts gruppenvorstehern eingerichtet Jeder, der für diesen Zweck Bücher stiften will sei auf diese Büchersammel stelle aufmerksam gemacht. Auch Bilder (nicht gerahmt, aber möglichst auf Karton aufgezogen! find diesen Sammelstellen für die Lazarette er wünscht. Bilder aus der „Jugend" und an deren illustrierten Zeitschriften, die eine Größe von 40 - 50 em im Geviert nickt überschreiten, kommen dafür in erster Linie in Betracht, ebenso Künstler steindrucke. Kleinere Bilder kann man in Bilder mappen zusammenlegen, um sie den einzelnen Kranken zum Durchblättern zu reichen In Leipzig haben sich die Ortsgruppenvorsteher Dr. Max Mendheim, Lößniger Straße 9, und Lehrer A. Kratzer. Gohlis, Wtedecitzscher Straße 20, zur Entgegennahme von Büchern und Bildern bereit erklärt. Hla-esaaSt. lFLr den Inhalt der lluneu^unaeu uv:er dieser Rubrik übernimm, ir Ne>akiion außer de. vreßgesetzlichen krine Verantwortung.) Amtliche Verlustlisten. Zu dem angezeigten Selbstko lenpreis der Mili» täroerwalcung von 68 monatlich — also über 2 « vierteljährlich — habe ich auf die amtlichen Verlustlisten abonniert. Heute erhielt ich Nr. 7 und 8. Für Nr. 3 dis 6 sind 10 besonders zu zahlen, Nr. 1 und 2 werden nicht geliefert. Weshalb wobt? Jeve der Listen 7 und 8 umfaßt 4 Leiten Wenn aber die Wörter Landwebrmann, Musketier, Infanterist nicht 20 und 30 mal untereinander gebrückt, sondern abgekürzt werden, so loßc sich fast durchgehends die nächste Zeile ersparen, die nur den Vermerk „verwundet" unb Aehnluhcs enthält, und damit das ganze 2. Blatt der Liste mit seinem Papier, der Setzarbeit und so auch ver Selbstkosten greis herabsetzen; er ist zu hoch. ll. Li. Nochmals die Feldpost. Ans diesen Artikel muß doch einiges erwidert wer. den. Es mag ja wohl sein, daß bei der Feldpost» sainmelstelle in Leipzig keinerlei Anhäufung von Feldpostseilbungen besteht, und saß die Sendungen stets pünktlich an die FelopostanstaUen abgcstmdr werden, aber ai: irgendeiner Stelle muffen die Feld postsachen doch liegen bleiben. Tatsache ist, daß un sere Leute keine Briefschaften von zu Haiue erhalten. Zum Beweise folgendes: Ein Vater hat seit Anfang August zwei Söhne im Felde. Der eine dient das 12. Jahr Landwehr uns steht bei der 45. Neferoe- Jnfanleriebrigade, Nes.-Grenadierregimcnt Nr. 100, 11. Kompanie, der andere steht beim 3. Rest-Armee korps. 6. Nes.-Jnfantericd oiston, l2. Res.-Insan- teriebrigade, Res.-Jnfanterieregiment Nr. 26 HI. Ba taillon 12. Kompanie. Er persönlich hat ersterem drei Feldpostkarten, zwei geschlossene Briefe, einen Brief mit Zigarren, letzterem fünf Postkarten, zwei geschloßene Briefe, einen Brief mit Zigarren und eine Post anweisung gesandt. Bis zum 30. August ist beiden noch nicht eine einzige Postkarte ausgehändigt worden. Auch von anderer ver chicdener Seite dicseibe Klage. Ist es da nicht angebracht zu fragen, woran liegt das? Die Karten und Briefe von draußen kommen, doch an. In jeder Karte und jedem Briefe, die aus^ dem Felde kommen, hört man immer wieder dieselbe Klage, „warum schreibt Ihr nicht?" Haben un'ere Söhne, die hinaus ins Feld gezogen sind, um das Vaterland zu verteidigen, nicht auch das Verlangen, von zu Haufe, von ihren Frauen und Kindern etwas zu hören? Es ist das ein sehr bedauerlicherZustand, und wir wünschen nicht nur, nein wir verlangen von der Militärbehörde, dafür zu sorgen, daß hier Abh '»e ge schaffen wird. Kunllkaka-tt. Dheater. Ltädtllche Ldeater. Im Neuen Theater heut, Mittwoch „Der Wildschütz", morgen „Lolberg". — Da- Alte Dh-eater ist heute und morgen geschlossen, Freitag geht »u halben Preisen „Die Tat" in Szene. — Im Operetten theater heule zu volkstümlichen Preisen neu einstudiert „Das Musik« ntcnmädel" von Georg Jarno, morgen Wiederholung der Operette. Battenberg-Theater. Mittwoch: „Das Gcheimni» der alten Mamsell." Schauspiel nach dem Marlitkschen Roman von Hilmar. — Tonnerslag: „Kabale und Liebe." — Freitag; „Lorbeerbaum und Bettelstab." Leipziger veremsiebea. * Leipziger Karneval-Gesellschaft, e. D Heute Mittwoch abend S Uhr im Hotel „Stadt Nürnberg" (BereinSjimmer): Außerordentliche Mitgliederversammlung und patriolbche Festsitzung. Wichtige Tagesordnung, u. a. Antrag: Berivendung des Lüchsensondr zu Kriegszwecken. * Jugendabtrilung des Evang.-nationalen Arbeitervereins Leipzig. Heute Mittwoch, den 9. September, abend- >/,9 Uhr, im Jugendheim Vortrag de» Leiters Hrn. Blochwitz über „Der Samariter auf der Landstraße, durch Feld und Wald". — Sonntag, den 13. September, Wanderung nach Köhra; Tressen morgen» 7 Uhr, Endstation L.-Probst heida. Vergnügungen. Varietee Battenberg. Tas sür September zu- sammengestellte Programm ist wiederum sehr reichhaltig. Großen Beifall ernten besonder» das illustrierte Kriegspotvourri „Bater- länoijck?« Weisen im Bild" unter Mitwirkung des Mimiker» Emil Merkel und der vorzüglich« sächsische Komiker Paul Becker». Geschäftsverkehr. * KriegS-Ersrischungen. Wir berichteten schon kürzlich an dieser Stelle, daß ine bekannte Schokoladensabrik von Grbnidcr Stollwerck A.-G. in Köln sehr praktisch« Feldpost briefe mit Scyokolaoe und Psefserininzpastillen »um Preis« von 1 Mark (einschließlich 20 Pfennig Porto) in den Handel bringt. Wir haben unserer damaligen Notiz heute noch hinzu,usügen, das die Firma sür die Besteller, die e» vorziehen, statt der etwa 225 Gramm schweren, mit 20 Pfennig zu frankierenden Feldpostsendungen kleinere Feldpostbriefe, sür die Porto nicht nötig ist, zu versenden, drei neue Packungen im Gewicht« von je etwa 50 Gramm zum Preis« von 20 Pf. hergestellt hat. Das Nähere ist au» dem Inserat in der heutigen Nummer zu ersehen. vom Srocken, 7. September 1914. Seit Anfang September erfreuen wir un» aus dem Brocken prawtvoller Sommertage; vorwiegend schwache Lustbewegung, häusig wolkenloser Himmel, und eine Jernsikyt, wie man sm Hochsommer nur feiten gehabt. Heute morgen Sonnenaufgang bei beständigem Luftdruck, Temperatur 10 Grad Wärme, wolkenloser Himmel, schwacher Südostwind in Windstärke 2, dabei außerordentlich günstige Fernsicht. Tie höchst« Tem peratur erreichte bis aeutc im Monat September 13,9 Grad Wärme; dagegen die niedrigste -j- 2,9 Grad Lelsiu». Rach der allgemeinen Wetterlage zu urteilen, dürst« die günstig« Witterung noch weiter anhallen; sür di« Landwirtschaft wäre ein starker Regen sehr erwünscht. Der Touristenverkehr ha« sich in de» letzten Tagen bet der prachtvollen Witterung wieder bedeutend : hoben. kirchliche Nachrichten. >es»r»iert« Airche: Mittwoch abend >,8 Uhr Krieg», ondacht: Ps. Mühlhausen. cnM-8vürii 6i-vs)e8 kis 6kine, eiMdlß, ssyonvlkrt n. deäriieit, IsüeiLS, Lliiffon »1c. YIA— ciik 8^0886 vloäs! -HW > ckvppelt breit, >veioüHi«s,euä! — von lr. 5.85 bis kr. 18.5» p. Aeter Küster um^ekesS, »sek so» »ll«» »osstixso Ssiäov»tokke». Illc. ».8» dl« 14.8». llnn Hsnnobsi'A I. SI.
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