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Abend-Ausgabe. *»ll». kür Leipzig un» Vorort» Sur» uns»« rr»a« VkAUAvpriel^k» uv»SpcSit«urrrmoIt»gIi<Sin»hau»g»deochti monatlich t.4L M., vt»rt»I>LhrUch r.7» M. 0»t Ser cheschüftostellr, unser« «Molen und sluogadesteUen »»geholt: monatlich tM .viertellährlichs M. Vurch unser» au»»Srtlg«n Ztllolrn ln» hau» gebracht: monatlich ,.S» M., »lertryührllch «r» M. durch -trposti lnnerhald deutsch- lanS» un» »er »rutschen llolonlrn monatli» l.S» M., oiertryährUch ».SS M., ausschließlich postbesteUael». Preis »er «inzeinummer >» Pf. pn Leipzig, »en Nachbarorten uaü »en chrten mit eigenen Ztltalen «lr» Sie hdenöausgade noch am Mden» »es Erscheinen» in» Hau» geUesert. ZlrntsblLtt des Rockes und despollreuuntes der Stadt Leipzig «»Saktion un» ch»schüft»N»U», ?ohanal«gag» Nr.». » Zernsprech-slaschlug Nr. >»»»2. 1»»»r un» I»»»«. ISS. Jahrgang sllr slnzelgen au» Leipzig UN» Umgebung »I» /ttizeigenpreife. ispal,ig«p»titzeii»2Zps..si»n»klam»,»il«,m., von au»würt» ZS ps., Neklamen l.r» M., Klein» Anzeigen »ieprtitzelle nur ropf.b.Ml«»erk»l.Nad.,flnz»1grn o»n S«hörü«n im amtlichen <c«U»i»petlt» zeiir ro ps. cheschüstsanzeigen mit plabvorschrist >m Preis» erhöbt. Nabatt nock karis. Sellagen; »esamtautl.SM.»«»Lausen» au»schl p»ftg«bübr. Anzeigen Nnnahm«: lohanniogasse», bei sömtli»en ; laleu »»»Leipziger Logedlatte» un» ollen Nnnoncrn-ExpeSttionrn üe» »n. un» Kuolan»»». Va» LeipzigerLogedlatt erscheint werktags Lmal.Lonn- u. Zeiertagslmal. Serliner Nröoklion: dnöraZellen >7, jernlprech»Einschluß: Hansa Nr. 407. IS 14 Nr. 502 /rellss. »en 2. Dlttober. Staatssekretär von Wow über üte englische ssoüiik. Die neuen Erfolge im Westen. — Italien warnt England. — Der Kaiser beim Prinzen Mskar. Der Jar an der E>pitze von 5 Millionen Mann — nach Reuter! wie steht es im Westen! Don Rittmeister a. D. Großmann. Mit Genehmigung des Oberkomman- doS in den Marten veröffentlicht. ES liegt in der Natur des Positionskampfes, daß nach eiuem längeren, nicht sehr heftigen Kampfe eine Ruhepause einzutreten pflegt, be dingt durch die Notwendigkeit, den Truppen Ge legenheit zur Erholung zu gönnen, Ersatz und Munition heranzuschassen, verwundete zu ber gen usw. Aber auch abgesehen davon macht sich oft auf beiden Seiten das berechtigte Gefühl geltend, daß ein direktes Draus los geh en vermieden werden kann und ungeheure Verluste gespart werden können, wenn man ab wartet, nm andere Umstände, die oft von außen hincingeirageu werden, wirken zu lassen. Solche Umstände können z. B. sein: Ein wirkungen gegen die flanke des FTudes; am günstigsten wirken solche, wenn sie von außen her durch frische Truppen erfolgen können, deren natürliche Aumarschliuic in die Flanke, besser noch in den Rücken des Feindes führt. Wo solche günstige Vorbedingungen nicht gegeben sind, wie hier auf dem französischen linken Flügel, hilft man sich damit, daß mau einen Armeeteil (Division, Korps) mit der Eisenbahn in die erwünschte Richtung vorschiebt und dann dort zum Flankeustoß ansetzt. Diesen Weg wähl ten die Franzosen jüngst bei Baupau ui e, wo bei die Eisenbahnen gut benutzbar waren. Aber der Erfolg blieb aus. Selbst wenn unser Gro ßes Hauptquartier die Lage hier als „unent schieden" kennzeichnet, so liegt hierin bis zum 29. ein Erfolg, insofern eben die Absicht des Feindes — die Umgehung — nicht glückte. Ar meen, wie die heutigen, sind nach der Tiefe gestaffelt und gestatten, sobald die Absicht des Feindes erkannt ist, rechtzeitig stärkere Ver bände an dem bedrohten Punkte zusammenzu ziehen. So kam cs wohl auch hier! Im 'Zentrum zwischen Oise und Maas „herrscht im allgemeinen Ruhe". — Tas ist gut so und gibt Gelegenheit zum Atemholen. Wenn aber hier und dort die weitere Entwicklung der Dinge auf die Hoffnung basiert wird, daß neue, frische Truppen allein imstande wären, die Ent scheidung hcrbcizuführcn, so teilen wir diese 'An sicht ganz und gar nicht. Wo in aller Welt soll eine Heeresleitung sogleich über ganz frische Armeekorps verfügen und zur Hand haben, um sie in der Front einsetzen zn tonneu. Die ge meldeten famosen Indier — wir sahen sic un Heimatlaude — will man doch etwa nicht dazu rechnen, auch wenn sie bereits in Marseille gespürt sein sollen. Nein, die Entscheidung möchte auch in diesem schweren Ringen von außen hercingctragen wer den; sic tonnte von der Maas her herangc- tragcn werden. Und hier kommen wir zu einem Brennpunkte in dem Hin und Her unserer Tage. Nun haben wir einen Keil in die gepanzerte Linie getrieben und Eamp des Romains genommen, desgleichen das wichtige St. Mi- hiel, während die Nachbarforts ihre Artillerie nicht mehr spielen lassen tonnten. Aber am linken Flußufer streichen ansehnliche Höhen züge, die wohl auch, künstlich verstärk!, äußerst starke Positionen abgeben und energisch verteidigt werden. Zudem sind die Garnisonen wie To ul und Verdun nicht untätig; sie drücken von links und rechts aus die Flanken des Angreifers. Die Lage ist nicht ganz bequem, erfordert zu ihrer Bezwingung „einen ganzen Mann" — und den haben wir hiev gottlob in Person des Bayern fürsten init seiner vortrefflichen Truppe. Aber gut Ding will Weile haben! Unser Kronprinz ist auch nicht müßig. Bliebe noch Belgien! Antwerpen, das sich tapfer verteidigt, ivird in artilleristische Bcaroeitung genommen, von Mecheln aus, wie gemeldet; gleichzeitig wird der eiserne Ring enger gezogen, lsc greift im Osten längs der holländischen Grenze herum. Aber auch im Westen wird das, Land gesäubert. Ter Schluß akt des Dramas wird nicht allzulange auf sich warten lassen, doch rechne man nicht immer auf heut und morgen. Geduld muß der Mensch haben! * * * Die heute nach Mitternacht eingelaufene Meldung bestätigt die vorstehenden Ausfüh rungen unseres militärischen Mitarbeiters: Wir müssen Geduld haben! Wir können uns an Teilerfolgen erfreuen, aber es ist noch lange nicht die Zeit — wie vor 14 Tagen schon oberflächliche Beurteiler der Sachlage rn kindlichem Ueberschwang schrieben —, daß wir die Fahnen herausstecken und Viktoria schießen. Der Feind setzt sich den deutschen Angriffen mit äußerster Zähigkeit entgegen. Er weiß, daß zwischen Maas und Oise die letzte Entscheidung fällt. Und wir wollens nicht leugnen, er macht's unseren wackern Truppen wahrlich schwer genug, an Boden zu gewinnen. Noch immer wird heiß und hart näckig in der Gegend von Noy o n gekämpft. Wohl waren nach amtlicher Meldung vom 18. September zwei französische Armeekorps südlich von Noyon entscheidend geschlagen worden, aber trotzdem hatten es andere Truppenteile der Franzosen verstanden nordwestlich von Noyon die Höhen von Noye und Fresnoy zu besetzen. Diese Stellungen sind den Franzosen nunmehr ent rissen worden. Wie bei Bapaume und bei Albert so wird nun wohl auch bei Noyon die feindliche Schlachtlinie so erschüttert sein, daß sie sich nicht allzulange mehr halten kann. Die Abwehrverjuche französischer Truppen aus Toul gegen die bei St. Mihiel vorgedrungenen Deutschen, vermutlich Bayern, sind abermals zurückgewiesen worden, und bei Antwerpen schreitet die Belagerung erfolgreich fort. Schon in unserer heutigen Morgennummer wiesen wir darauf hin, daß ein gewaltiger eiserner Ring bis zur holländischen Grenze hinaus um die belgische Seefestung gezogen ist. Bald, so hoffen wir, werden unsere schweren Geschütze durch ihre ausgezeichnete Arbeit Bresche in den äußeren Fortgürtel gelegt haben, daß dann mit gleichem Erfolge der Angriff auf die innere Fortlinie beginnen kann. Roye liegt 30 Kilometer nordwestlich von Noyon und 42 Kilometer südöstlich von Amiens. Vie französischen Schlachtberichte. Der Pariser Korrespondent der „Derlingske Tidcndc" in Kopenhagen telegraphiert, die Berichte von der Front zeigen, daß beide Heere im Zen trum sich in so stark verschanzten Stellungen befinden, daßDurchbruchsver, s u ch in dem gegenwärtigen geschwächten Zustand der Truppen von beiden Seiten unmöglich sei. Die Hauptkämpfe der letzten Tage fanden an der nordwestlichen Flanke statt, wo beide Armeen Verstärkungen erhalten und die Deutschen anscheinend Fortschritte gemacht haben. Die letzten Nachrichten besagen aber, daß der Vorstoß der Deutschen zum Stillstand gebracht worden sei. s„B. T.") (Daß Gegenstöße gegen die französische Linie doch sehr erfolgreich sein können, beweist die heute nacht eingelausene deutsche amtliche Meldung, wonach deutsche Truppen die Höhen von Noye und Fresnoy besetzten, die sich bisher in französischen Händen befanden. D. Red.) Neue deutsche Anklagen gegen England. Kopenhagen, 2. Oktober. „National Tidcndc" veröffentlicht folgende Acußerungen des Staats sekretärs des Deutschen Auswärtigen Amtes von Iagow, die eine Antwort auf das jüngst ver öffentlichte Interview mit dem englischen Unter staatssekretär Acland darstellcn: Unterstaatssekrctär Acland behauptet, das Eingreifen Englands in den Krieg sei darauf zurück zuführen, daß Deutschland die Neutralität Belgiens verletzt habe. Ich kann nicht an nehmen, daß diesem hohen Beamten des Foreign Office unbekannt sein sollte, daß Sir E. Grey in seiner Rede im englischen Unterhaus am 3. August erklärt hat. er habe dem französischen Botschafter be reits am Nachmittag des vorhergehenden Tages, also am 2. August, die vollste Unterstützung der englischen Flotte für den Fall zugesick>crt, daß die deutsche Flotte gegen die französische Küste oder die französische Schiffahrt vorgebc. ErstindcrNacht vom 3. auf den 4. August aber erfolgte die Verletzung der belgischen Neutra lität durch deutsche Truppen. Ebensowenig kann der Unterstaatssekrctär ver gessen haben, daß Sir E Grey in seiner Unter redung mit dem Füllten Lichnowskq am 1. August es ausdrücklich abqelehnt hat, Deutsch land die Neutralität Englands für den Fall zuzusichern, daß Deutschland die Neutralität Belgiens respektiere. Es handelt sich daher um einen nicht einmal be sonders geschickten erneuten Versuch, die Welt über die Motive irrezuführen, die der englischen Be teiligung am Kriege zugrunde liegen. Sie bestehen nicht in einer altruistischen Fürsorge für die Unab hängigkeit und Integrität Belgiens. Diese war nicht bedroht, wir Hatton sie England ausdrücklich zu gesichert. Aber cs ist begreiflich, daß ein Land, das seine Kolonialherrschaft auf den Trümmern anderer Staaten auf gebaut hat. ein Land, das sich, wie in jüngster Zeit noch in Aegypten, so oft über gegebene Versprechen und inter nationale Verträge hinwcggcsetzt hat, dieser Zusiche rung nicht traute. Ein deutsches Sprichwort sagt: Man vermutet niemand hinter einem Busch, hinter dem man nicht selbst gesessen hat. So tauchte in der Phantasie der englischen Staatsmänner das Schreck gespenst einer Besetzung Antwerpens durch deutsche Truppen auf, und, wie Sir E. Grey Frankreich die englische Hilfe schon für den Fall einer Bedrohung von Calais und Cherbourg durch die deutsche Flotte zugesichert hatte, so veranlaßte schließlich die Be sorgnis, ein Teil der Südküstc des Kanals könne den schwachen Händen Belgiens entrissen und zu einer Operationsbasis für die deutsche Flotte werden, England nicht nur sich selbst am Kriege zu be teiligen, sondern auch zu dein furchtbaren Ver brechen, das bedauernswerte Belgien zum Widerstand gegen den deutschen Einmarsch zu ermutigen. Die Haltung Eng lands ist somit lediglich durch den rücksichtslosen englischen Eigennutz bestimmt worden, der über haupt für den ganzen furchtbaren Krieg verantwort lich ist. Wenn heute auf den Schlachtfeldern des Kontinents die Söhne Deutschlands, Oesterreichs, Frankreichs und Rußlands für das Vaterland ver bluten müssen, so trifft die moralische Ver antwortung dafür mit in er st er Lini: die englische Politik, die unter der Formel der Erhaltung des europäischen Gleichgewichts an dauernd dis chauvinistischen Strömungen in Frank reich und Rußland gegen Deutschland ermutigt und damit einen Zustand der Spannung auf dem Kon tinent hcrvorrief, der sich im gegenwärtig.m Krieg entladen hat. Von jeher ist es die englische Politik gewesen, die Volker des Kontinents gegeneinander auszuceizen, um selbst ungestört die Welt beherrschen zu können. Exbürgermeister Max nach Munster gebracht. Köln, 2. Oktober. (Eig. Drahtnachr.) Exbürger meister Max inBriissel wurde für die Kriegs dauer als Gefangener nach Deutschland ge bracht und in Munster interniert. Rutsche „Neuter"-Mel-ungen. Rom, 2. Lttober. Nach einer Petersburger „Reutermeldung" wird in Rußland eine große Armee von 5 Milli o n c n M a n n gebildet, die unter dem Oberbefehl des Zaren stehen und in Riga, Wilna, Warschau, Lublin und Kowno zu- sainiuengezogen werden soll. Diese Armee soll den feindlichen Widerstand hinwsgfegen. Die Armee soll gleichzeitig auf Berlin und Wien los marschieren. Was die Russen auf dem Papier der englischen Telegraphenagentur doch nicht alles fertig bringen! Und „Väterchen" in höchst eigener Person soll die große Armee führen! Wie wird sich da Hindenburg freuen! Kein „Zeppelin" in russischen hän-en. Der „Thorncr Zeitung" wird von zuständiger Stelle mitgeleilt: Nach einer Meldung des Neuterschen Büros soll vor einigen Tagen ein „Zeppelin" Luftschiff, das über Warschau Bomben abgeworfen hatte, später bei Modlin hcruntcrgeschossen und die Besatzung gcianaengenommcn worden sein. Es ist unzutreffend, daß dieser „Zeppelin" heruntergeschosscn wurde, er liegt vielmehr unversehrt in seinem heimatlichen Hafen. Oie Ohnmacht -er englischen Flotte gegen -ie -rutschen Unterseeboote. Paris, 1. Oktober. Die „Tcmps" bringt einen Artikel über die deutschen Unterseeboote aus dem Londoner „Globc". Dann wird die völ lige Ohnmacht der englischen Flotte gegenüber den gänzlich unsichtbaren Unterseebooten betont und gefordert, daß Mittel und Wege gefun den werden müßten, um sic zu entdecken. Vie ägpptistbe Krisis vor -er Lösung. Mailand, 2. Ottober. sEig. DrahtberichtZ „Lombardin" berichtet: Die Lage in Aegypten steht unmittelbar vor der Krisis. Das Mini sterium weigert sich, die Negierungsgewalt des englischen Kommandanten anzuerken» n c n und die bisherigen Verfügungen des Komman danten zu veröffentlichen. Der Ministerpräsident, der sich nach Konstantinopel eingeschisst hatte, wurde vo» Bord des Schiffes zurückgeholt. Der englische Kommandant ließ alle öffentlichen Gebäude mili tärisch besetzen. Auf dem Palast des Khedioen ist die englische Nationalflagge aufge zogen neben der vorläufig noch belassenen tiirlischen Fahne. Italien warnt England! Rom, 2. Oktober. lEig. Drahtmeld.) Die mehrfach offiziös benutzte „Italia" schreibt: „Die italienische Regierung sicht der Entwicklung der Dinge in Aegypten mit ernster Be sorgnis entgegen. Italien kann mit Rücksicht auf seine Interessen in Afrika eine Aenderung der Besitz verhältnisse ain Mittelländischen Meer nicht stillschweigend hinnehmen." Oie -rutsche Verwaltung in Rustisch-Poien. Breslau, 2. Oktober. sCig. Drahtmeld.) Die in Russisch-Polen eingesetzten preußischen Regierungs behörden haben die Wiederaufnahme des Grubenbetriebes in Sosnowiece un geordnet. Die Mehrzahl der r u s s i s che n Bür germeister in den besetzten Gebieten haben bei Ankunft der Deutschen Amt und Besitzung im Stiche gelassen. Oer Sesuch -es Kaisers bei -em Prinzen Oskar. Ucber die Erstürmung des Forts Eamp des Romains gibt der Kriegsberichterstatter des „B. T.", Binder, eine sehr lebendige Schilderung, in der er über den Besuch des Kaiser S bei dem Prinzen Oskar folgendermaßen schreibt: In einem Zimmer der zweiten Etage des Hotels „Europäischer Hof" halte Prinz Os kar Wohnung bezogen. Seine Königsgrcnadicre hatten am 2t. September in der Gegend von Verdun wie die Löwen gekämpft. Es gab für die Turkos einen mörderischen Kampf. Ter Prinz führte sein Regiment durch Kampf zum Siege. Nach dem Kampfe brach der Pr i nz an einer akuten Hcrzschwäche z u s a m m c n. Tic tagclangen Anstrengungen des Gefechtes legten seine Kraft für kurze Zeit lahm. Am 26. September mittags kam die Ge mahlin des Prinzen Oskar in Metz an. Nach mittags gegen 3 Uhr erschien der Kaiser, um seinen Sohn zu besuchen. Ter Generalarzt gab gute Auskunft, und erfreut darüber klopfte der Kaiser ihm auf die Schulter. In der Tür des Zimmers erschien die Gräfin Ruppin, der der Kaiser ritterlich oi" Hand >ügte. Rechts neben der Tür stand das Bett des Prinzen. Der Kaiser ging hinein, in der Tür die Arme schon ausbrcitend, mit den Worten: „Junge, Junge, da bist du ja!" Ueber eine Stunde we-Ke der Oberste Kriegsherr bei dem jungen Obersten, der inzwischen das Eiserne Kreuz erster Klasse verliehen erhalten hat. Dieses überreichte ihm der General v. Strantz, der in Erman gelung eines Eisernen Kreuzes sein im Jahre 1870/71 erworbenes dem Prinzen gab. Dnnktelcgrmnm des Kaisers. Köln, 2. Oktober. Vom Zioilkabinett des Kaisers ist dem Oberbürgermeister der Stadt Köln ein D a n k t c l c g r a m m des Kaisers für die ängekünoigte Hilfsipenoc von 30 000 für die Geschädigten in Elsaß Lothringen zugegangen. Oer hilfsiazarettzug -ec Kronprinzessin Cäcilie ist am Donnerstag von seiner ersten Fahrt aui den westlichen Kriegsschauplatz in Dresden anqckommcn. Professor v. Octtingcn teilte mit, daß cs ihm gelungen sei, während der Fahrt Operationen auszuführcn. Ayr Verleihung -es Or-ens kouv !o mvk'ils an -en Leutnant von -er Lln-e wird der „Dtsch. Tagsztg." geschrieben: „Die Verleihung des Ordens ?our 1c merito an den Leutnant von der Linde vom 3. Gardcreai- mrnt zu Fuß ist von den Blättern mit der Be merkung begleitet worden, es sei leit dem Jahre 1868