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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 03.10.1914
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-10-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19141003013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914100301
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914100301
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-10
- Tag 1914-10-03
-
Monat
1914-10
-
Jahr
1914
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Sonnnvenü, 3. Vittoder 1914 8 Leipziger Tageblatt. Nr. SOS. Moroeu-Nusaade. Sette 3. zahlreiche Glückwunschtelegramme, Blumen, spenden und Geschenke für den Sieger von Tannen, berg ein. Noch eia Lanüesoerräter. Straßburg i. G„ 2. Oktober. Das Kriegsgericht in Neubreisach erläßt eine Beschlagnahm«, Verfügung über das Vermögen des Fabrikanten Johann Haeffele, bisher in Geb weiler wohnhaft, zurzeit ohne bekannten Wohn- und Aufent haltsort. Gegen ihn ist eine Untersuchung wegen Landesverrats im Gange. Haeffele ist nach der „Straßburger Post" hinreichend verdächtig, sich dieses Verbrechens dadurch schuldig gemacht zu haben, daß er französischen Truppen in Gebweiler als Führer gedient hat und ihnen auf dem Post amt daselbst die Telegraphenapparate und Leitungen zum Zweck der Zerstörung zeigte. Wie dasselbe Blatt aus Basel berichtet, wurde der S3 Jahre alte Agent Adolf Reißner aus Sennheim in Oberelsaß in der Berufungsinstanz vom Schweizer Gericht wiederum zu drei Jahren Zucht haus verurteilt, weil man in seinem Besitz eine Bomb« fand. Er wollte damit im Interesse Frank reichs die Waldshuter Eisenbahnbrücke in di« Luft sprengen. In der Verhandlung wurde bekannt, daß «in noch unbekannter Täter Anfang Sep tember einen Anschlag auf die Schwarzwaldbahn bei der Station Ortcnberg verübt hat. Rücksicht auf -ie Neutralen l Wir haben, so schreibt die „Nordd. Allg. Ztg.", bald nach Ausbruch des Krieges Anlaß zu der Mahnung gehabt, man möge di« chinesischen Staatsangehörigen nicht belästigen, Indern ihnen überall mit der Rücksicht begegnen, die wir den An gehörigen eines neutralen oder befreundeten Landes schuldig sind. Die gleiche Mahnung gilt selbstver ständlich auch für das Verhalten gegen die im Deut schen Reiche lebenden Siamesen, wie überhaupt gegen alle neutralen Fremden. Es ist keine Erklärung mehr für eine unhöfliche oder rück sichtslose Behandlung von neutralen Ausländern, wenn angegeben wird, man habe sie mit Japanern verwechselt, denn japanische Staatsangehörige be finden sich nicht mehr auf deutschem Loden. Wir wollen in den neutralen Ländern keinen Zweifel darüber aufkommen lassen, daß ihre Bürger in , Deutschland unter dem Schutz unserer Gesetze und un serer Kultur unangefochten leben können. Kriegsgefangene in Englan-. Kiel, 2. Oktober. Aus Glückstadt wird berich tet, daß die dort beheimateten Hochsecfischer. deren Schiffe in der Nordsee von -en Engländern auf gebracht find, gemeinschaftlich mrt 80 Mann der Besatzungen der unteraegangenen Kreuzer „Köln" und „Mainz" in England etwa 1 Kilo meter von einer Stadt auf einer Koppe ge fangen gehalten werden. Revolution in Persien. Wien, 2. Oktober. Aus Konstantinopel meldct die „LÜüflan'islie Korrcspondrnz", das; nach dort einlclangten Ra strichle» in Persien Ser RkvoltttionsanSbrnch bevorstehe. An Ser Grenze in A f g h anist an find heftige K ii m P k e mit russischen Truppe« im Gange. In der Provinz Aserbeidschan bewaffnen sich alle Einwohner gegen Rnszland. Ter «onitantinopeler „Jkdam" berichtet unter Sem Titel „Vor der Revolution in Persicn", daß die r «s s t s ch e n BesatzungStruppen fluchtartig über die Grenze zurückgchen. Nach Aufhebung -er Kapitulationen in -er Türkei. Konstantinopel, 2. Oktober. Der Finanz min i >t e r richtete an die Behörden des Reiches ein Rundschreiben mit genauen Weisungen bezüglich der Gewerbe st euer der Ausländer, die heute in Kraft treten soll. In dem Rundschreiben werden auch Ratschläge betreffend die den Ausländern gegen über zu beobachtende Haltung erteilt. Es heißt darin, man dürfe nicht vergessen, daß der Handel der Gewerbetreibenden Ausländer zur wirtschaftlichen Entwickelung der Türkei in großem Maße beigetragen habe und daß man den Ausländern Ver trauen zu den Gesetzen des Landes ein flögen rnüsse. Auf eine Mine geraten. Hartlepool, 2. Oktober. Der Dampfer „Selby " mit mehr als dreitausend Tonnen Kohlen von Shields nach Antwerpen unterwegs, ist gestern nacht in der Nordsee auf eine Mine geraten und ge> unken. Die zwanzig Mann starke Besatzung rettete sich in Booten und wurde von einem Lowestofter Küstenschiff ausgenommen und heute früh in Lowestoft an Land gebracht. Herr -Annunzio schimpft. Rom, 2. Oktober. Im „Messaggero" veröffentlicht Gabriele d'Annunzio einen Artikel, der gleich zeitig in Frankreich erscheint. Darin versucht er mit allen Mitteln seines glänzenden Stils, aber auch mrt Schreckbildern von der Zukunft Italiens im Falle eines deutschen Sieges, die man bei einem gebildeten Menschen für unmöglich Helten sollte und die dem Artikel den Charakter eines demagogischen Pamphlets geben, Italien zur Er greifung der Waffen aufzurufen. Er schließt seinen Aufsatz mit den Worten: „Jeder Tag, der vorübcrgeht, ist für den ewigen Ruhm verloren." Als Politiker hat d Annunzio auf seine Lands leute noch nimmer Einfluß zu üben vermocht. Ru-olf Herzog venvun-et. T Berlin, 2. Oktober. tEig. Drahtber.) Der Schriftsteller Rudolf Herzog, der seit einiger Zert dem Hauptquartier einer unserer auf dem westlichen Kriegsschauplatz befindlichen Armeen zugetetlt ist, ist durch eine Schrapnellkugel verwundet worden Herzog war im Begriff, in Begleitung eines Offiziers einige wichtige Meldungen zu un seren eingegrabenen Truppen »u überbringen, als die beiden Deutschen beim Passieren eines Wald bruches von den Franzosen entdeckt wurden Der Feino eröffnete ein lebhaftes Granaten- und Echrapnell- seuer. Herzog wurde von einer Schrapnellkugel ins Knie getroffen. Die Verwundung ist indessen nur leicht. Ein -eutsches Hel-enkln-. Berlin, 2. Oktober. Adolf Harnack, der bereit» im letzten Sommer bei einer militärischen Hebung einen Sohn verlos hat einen neuen Ver lust zu beklagen. Sein Schwiegersohn ist auf dem Schlachtfelde zwischen St. Quentin und Tambrat gefallen. Da» älteste TSchterchen, sein acht Jahr« altes Enkelkind, sagte ihm, als es die Nachricht vom Tode des Vaters hörte: „Vater hat gesagt, wenn er fiele, sollten wir nicht trauern, sondern fröhlich sein," und wenige Minuten später: „Wollen wir doch jetzt Heil dir im Siegertranz singen!" Eiserne Kreuze. Der Kaiser verlieh dem Admiral Souchon und mehreren Offizieren des Mittelmrergeschwa- ders das Eiserne Kreuz. Weiter wurden mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet der Oberst uno Kom mandeur im Husarenregiment 6 Freiherr v. Lepel, Rittmeister im Kürassierrrgiment Scydlitz Axel von Versen, der Sohn des Majors von Versen, sein Vater erwarb sich das Eiserne Kreuz 1870/71, fein Großvater 1814, Hauptmann Reinhold von Nestor ff, Adjutant beim Generalgouvernement in Belgien. Dr. Paul Unna. Sohn des Dermatologen Professor Dr. P. G. Unna in Hamburg, Hal als bäuerischer Regimcntsarzt sich bas Eiserne Kreuz er worben. Vater uno Sohn sind als rührige Mitglie der des Deutschen Monistcndundes und insbesondere seiner Hamburger Ortsgruppe wohlbekannt. Drei Brüder sind an dem gleichen Tage mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet worben: der Major und Kommandeur des Pionierbataillons Nr. 30 Eduard Hüger, der Hauptmann und Batterie chef im Reserve Garde-Feldartillcrieregimcnt Karl Hüger und der Hauptmann und Batteriechef im Feldartillerieregiment Nr. 22 Hermann Hüger. Von der Berliner Familie Langheld, von der vier Brüder seit vielen Jahren (der erste ging schon im Jahr« 1888 unter Wissmann nach Deutsch-Ostafrika) in unseren Kolonien D.'utsch-Ostasrika, Deutsch-Süd westafrika, Kamerun und in China tätig waren, sind bisher mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet wor den: der Major im 12. König!. Sächsischen Armee korps Wilhelm Langheld, der Oberstabsarzt und Chefarzt eines Feldlazaretts Dr. Johannes Lang Held und der Stabsarzt und Negimentsarzt Dr. Joseph L a n g h e l d. Einer der fünf Brüder, der Königlich Sächsische Major Karl Langheld, wurde Anfang September leicht verwundet, dürfte inzwischen aber geheilt und zu seiner Truppe zurück gekehrt sein. Der fünft« Bruder, der Königlich Säch sische Hauptmann der Landwehr a. D. und Adjutant Fritz Langheld, ist zur Wiederherstellung eines Beinschadcns zurzeit beurlaubt. Oberleutnant von Mühlenfels von den 10. Dragonern, auch sein Vater, Eisenbahndirektionspräsident a. D., hatte das Eiserne Kreuz 1870 erworben: sein Großvater, der Lützower Jäger gewesen, dann als Neuoorpommer und schwedischer Untertan unter den Schweden die Schlacht von Dcnncwitz mitkämpfte, besaß die schwe dische goldene Medaille für Tapferkeit. Das Eiserne Kreuz für eine brave Leistung im Schwimmen erhielt Carl Donaubauer von den 85ern. Mitglied des Hamburger Schwimmvereins von 1870 Triton-Neptun. Als Führer einer vom Feinde verfolgten Patrouille durchschwamm er die Maas und kehrte mit einem Kahn an das feindliche Ufer zurück, um auch feine des Schwimmens nicht kundigen Kameraden zu retten. Es wurden ferner mit dem Eisernen Kreuz aus- gezeichnet der Vizefeldwebcl der Reserve Dr. phil. Paul Bramstedt. wissenschaftlicher Hillsarbeiter am Kaiser!. Statistischen Amt, der Leutnant Arno Voß, Sohn des Geheimen Hofrats Voß vom Auswärtigen Amt. Fürs Vaterland gefallen. Wie aus den Familiennachrichten der vorliegenden Ausgabe unseres Blattes ersichtlich ist, starben den Heldentod fürs Vaterland der Intendant der 8. Kavallerie-Division Dr. Wilhelm Haase, der Leutnant der Reserve im Reserve-Jnfanterie-Regi- ment 106, Ratsassessor Dr. jur. Otto Lüddecke, der Unteroffizier im Reierve-Jnsanterie-Negim 106 Arthur Spohr, der Unteroffizier im Feld- artillsrie-Rcgiment 32 Johannes Jllgen.dcr Unteroffizier der Reserve im Jnfanterie-Negim. 133 Stud. jur. Paul Erich Müller; das Lehrer kollegium der 5. Realschule zeigt den Heldentod des Lehrers und Leutnants der Reserve im Grenadier- Regiment 110 Walthcr Wellendors an, das Lehrerkollegium der Israelitischen Schule den Tod des Lehrers und Unterosfi iers im Reserve-In fanterie Regiment 107 Fritz Lange. Der Leip ziger Turnverein Wesloorstadt gibt bekannt, daß wiederum zwei seiner Mitglieder auf dem Felde der Ehre geblieben sind. Ehre ihrem Andenken. Weitere Melüungen. Zu den Vcmtellungen, die die italienische Re gierung in Wien wegen der schwimmenden Minen erhob, wird dem „B. L." aus Rom ge meldet, daß die Antwort der österreichisch-ungarischen Regierung befriedigend laute und das Verlangen nach einer Entschädigung für die Hinterbliebenen der umaekommenen Fischer in Wien keinen Widerstand finden werde. Der Herzog von Sachsen -Kob ury- Gotha hat folgendes Telegramm an die Herzogin gerichtet: „Ich bin sehr glücklich. Erhielt heute morgen Eisernes Kreuz 1. und 2. Klasse, das ich der Tapferkeit meiner Landeskinder ver danke. Wie bisher alles wohl. Karl Eduard." Stimme aus -er Schweiz. Ein Leser unsere^ Blattes stellt uns den Brief eines Freundes aus Zürich zur Ver fügung, ans dem eine sehr erfreuliche Gesinnung spricht. Es heißt darin: „Mr sind nun beinahe S Wochen im Dienst (Autoführer im Freiw. Autvmobilkorvs), und wenn auch unsere Strapazen mit denen der krieg führenden Staaten, besonders der Deutschen, nicht zu vergleichen sind, so haben wir doch strengen Dienst. Das Bild, daß sich heute in Europa ab spielt, ist grauenhaft. Und daß die Sympa thien der deutschen Schweizer ganz auf feiten Deutschlands stehen, das ist erklärlich. Die Be richte, die wir über Eure Erfolge kriegen, sind die amtlichen deutschen, und sie rufen bei mrS oft große Begeisterung hervor. Hoffentlich seid Ihr bei diesen entsetzlichen Opfern an Gut und Blut in Bälde Herr und Meister über die Fran zosen. Und wenn Ihr dann die Russen und Eng länder noch mehr ^usammenhaut, dann freue ich mich besonders. Die tragen ja die größte Schuld am gegenwärtigen Krieg, und nicht das Volk jenseits der Vogesen, das sich ins Schlepptau einer verbrecherischen Politik nehmen ließ. Mr liegen irgendwo an der Grenze, hoch oben in den Bergen und schlafen als gleich gestellt «gt den Offneren auf Matratzen Mb in Decken in einer Holzbaracke. Cs ist natür lich nicht so gut wie un Palace Montreux. Das Essen ist ordentlich. Fahren tuen wir einmal wenig, dann aber wieder 12 bis 15 Stunden täglich, also ganz verschieden. Ich habe natürlich den sehnlichsten Wunsch, daß dieser entsetzlich« Krieg bald zu Gndo sei, denn wir Schweizer leiden m jeder .Hinsicht auch darunter." Ein englisches Flugblatt gegen -en Kaiser. Ein englisches Flugblatt, das in Tausenden von Exemplaren in den Londoner Straßen verkauft wird, gibt ein Beispiel von der Dünkelhaftigkeit der Eng länder. Die wörtliche Ucbersetzung lautet nach den „Münchener Neuesten Nachrichten": „Letzter Wille und Testament des Kaisers. (Da er sein Ende Herdrikommen sieht, macht er sein Testa ment.) «Bon unserem Spezialkorrespondenten in Berlin.) Dies ist der letzte Wille von Uns. Wilhelm, dem Großtuer und Beherrscher der Wurstfresser, da Wir einsehcn, daß Wir bald eine Schlappe kriegen und jederzeit erwarten müssen, eines gewaltsamen Todes durch einen tapferen Johnny Bull zu sterben. Wir setzen den Kaiser von Oesterreich als Testaments vollstrecker ein (mit gütiger Erlaubnis der Ver bündeten). 1. An Frankreich geben Wir Elsatz-Lothringen (womit Wir nur gestohlenes Eigentum zurllck- erstctten, was Uns nicht hoch genug angerechnet wer den kann). 2. An Serbien geben Wir Oesterreich. 3. An Rußland geben wir die Türkei. 4. Belgl«> vermachen wir alle blauen Flecken, Biulen usw., mit denen es Uns überschüttete, als Wir widerrctbiUch das Land betraten. 5. An Aomnol Jcllicoe geben Wir alle Unsere Torveoos, Unterseeboote und Unsere ganze Flotte der Auslncifer. d h. was davon übrig bleibt, denn schließlich muß er sie ja doch alle kriegen. 6. Dem John Bull geben Wir den Rest Unserer Armee. Da stiir General French Unsere Soldaten so prompt in Wt'lstflllle umwandelt, muß ich an nehmen. daß Kttcbener, der Preiswurstkoch, dem Ginzen bald em Ende machen wird. 7. Dem Britischen Museum vermache ich Meinen berühmten Schnurrbart als Erinnerung an den größten Großtuer aller Zeiten. 8. Mrs. Pankhurst und den wilden Weibern hinterlassen Wir Unsere gepanzerte Faust: sie wer den sie sehr gut brauchen können, sobald sie ihre kriegerische Tätigkeit wieder aufnehmen. 9. Dem Sir Ernst Shackleton vermachen Wir den Pol, den Wir ja längst als Unser Allerhöchstes Eigentum betrachtet haben. sUnterzeichnet) Wilhelm, Beherrscher des Landes, der Meere und Lüste — nicht zu vergessen der Würste und des Lagerbieres. Baron von Sauerkraut. Graf von Munichlagerbier." Kehle Depeschen rmd Ferrrsprechmeldungeir. (Nach Schluß der Redaktion eingegangen.) Hriin-ung einer Krkegszentrale -es Hanfabun-es. Berlin, 2. Oktober. Der Hanfaöund hatte auf Anregung der Potsdamer Handelskammer zu Freitag abend eine Besprechung von Vertrauens männern einoerufen. Die aus allen Teilen Deutschlands besuchte Versammlung beschloß einstim mig, für das Deutsche Reich während der Dauer des Krieges M Schutz und Förderung der Interessen von Handel, Gewerbe und Handwerk eine Krieqs- zcntrale des Hansabundcs,zu bilden. Den Vorsitz übernahm der Präsident des Hansabundes, Ge heimrat R i e ß e r, die Geschäftsführung Regierungs rat Prof. Dr. Leidig. Die anwesenden Vertreter der H a u s b e s i tz e r o r g a n i s a ti o n c n erklär ten, in ernstem Zusammenwirken mit der Kriegs zentrale zu arbeiten. Die Kriegszentrale nahm un verzüglich ihre Tätigkeit durch Einsetzung von Aus schüssen auf. Der Ausschuß zur Bekämpfung der Kreditnot begann unter dem Vorsitz von Professor K r ü g e r - Charlottenbnrg sofort seine Arbeit. keine österreichische Mörferbatterie von -en §ranzosen erobert. vttb. Berlin, 2. Oktober. Die aus französische) Quelle im neutralen Auslände verbreitete Behaup tung, daß bei dem Kampfe an derMaas eine öster reichische Mörferbatterie vom Feinde genommen worden sei, ist, wie von zuständiger Seite mitgeteilt wird, durchaus unwahr. Vie Gesterreicher in Serbien. Wien, 2. Oktober. Amtlich wird bekanntgegeben: Unsere in Serbien befindlichen Truppen stehen seit zwei Tagen im N n g r i f f s k a m p s. Bisher schreitet die eigene Offensive gegen den überall stark verschanzten, in mit Drahthindernissen geschützten Stellungen postierten Gegner zwar langsam, aber günstig fort. Mit der Säuberung der von ser bischen und montenegrinischen Truppen und Irre gulären beunruhigten Gegenden Bosniens wurde energisch begonnen. Hierbei wurde gestern ein kom plette« serbische« Bataillon umzingelt und entwaffnet und al« kriegsgefangen abtransportiert. Die von den Serben oerbreitete Behauptung über die Vernich tung der ZV. Honveddioision ist ein «euer- licher Beweis der lebhaften serbischen Phantasie. Jene Division befindet sich, wie die Serben in den letzten Tagen wiederholt sich z« überzeugen Gelegen heit hatten, in bester Verfassung in der Gefechtsfront und hat ebenso wie bei visegrad auch an den Kämpfen der letzten Woche rühmlichen Anteil ge nommen. Potiorek, Aeldzeugmeifter. Abbruch -er -iplomattschen Sezkehuagen RuKlan-s zu Rumänien k Budapest, 2. Oktober. (Gig. Drahtbe richt.) Aus Bukarest wird gemeldet: König Carolweisertestch.de« russischen Gesandten Poklewskt zu empfange». Dieser wurde von seiner Regierungabberuf en E» scheint, al» ob der versuch des russischen Gesandten, Rumänien zur Aufgabe seiner bewaffneten Neutrali- tttt zugunsten des Dreiverbandes zu veranlasse«, vor- Sulgarlen un- (vefterreich. Sofia, 2. Oktober. Das bulgarische Rote Kreuz hat für das österreichische und ungarische Rote Kreuz zusammen 25 000 Lei gestiftet. zu Weitere Meldungen. Der „Figaro" erscheint nach einer Pariser Mel dung des W T. B. seit dem 28. September wieder in Parts. Sulgarkens Mahnungen an Serbien. Sofia, 2. Oktober. (Eigener Draht- bericht.) Wie behauptet wird, hat der bul. g ar ischc Gesandte in N i s ch dein Minister präsidenten Pasitsch eine Note übermittelt, in der der serbischen Regierung nahegelegt ivird, mit Beschleunigung den Ausschreitungen in Mazedonien ein Ende zu bereiten, die die bulgarische Oeffentlichkeit in ständiger Er regung halten und die Gefahr eines Ausbruches des Volksunwillens gegen die Bedrückung der Stammesbrüder in Mazedonien in das Bereich der Möglichkeit rücken. Der bulgarische Gesandte drohte dann mit einer Aeudcruug der bis herige» Haltung seiner Regierung und dem Ergreifen besonderer Maßnahmen Bus. garieus. Dieser Schritt der bulgarischen Regie rung hat in der Sofioter Oefsentlichkeit sehr be ruhigt, da man die Entschlossenheit dsS Kabinetts kennt, die bulgarischen Interessen zu wahren. Die indischen Hilfstrnppcn in Marseille. Marseille, 2. Oktober. Der ..Petit Marseillais" meldet: Der Kommandierende General des IS. Jn- spektionsbezirks hat am Dienstag eine Parade Uber die dort angekommencn indischen Trup pen abgenommen. Vie Stimmung in Italien. Basel, 2. Oktober. Der soeben von einer Reise nach Nom zurückgekehrte italienische Konsul gibt seine Eindrücke dahin wieder, daß an die allgemeine Mobilmachung in Italien nicht zu denken sei) auch die Volksstimmung sei absolut nicht kriege, risch, tteberall seien Friedensarbciten im Gange, nm die zahlreichen Eingewanderten zu beschäftigen. Die Ernte sei vortrefflich ausge- Japanische „Kultur". Jena, 2. Oktober. (E i g e u e r D r a h t b e r ich t.) Zwei japanische Studenten, die bis zum Kriegsausbruch in einer hiesigen staatlichen Anstalt mit wissenschaftlichen Arbeiten beschäftigt waren, haben eine größere Anzahl Gefäße mit mikrosko pischen Präparaten und Untersucht» ngs- gegenständcn entwendet. Gelegentlich einer polizeilichen Untersuchung ln den dem Spediteur be reits zur Beförderung übergebenen Koffern wur den die Gegenstände entdeckt und der Anstalt zurück gegeben. Gin holländischer Dampfer gesunken. London, 2. Oktober. Der holländische Dampfer „A g d a" aus Rotterdam ist bei Cap da Roca auf ein Wrack gestoßen und gesunken. Die Be satzung wurde gerettet. Das Cap da Roca ist die westlichste Land« spitze von Portugal. Karlsruhe, 2. Oktober. Der Grohheuog hat Hans Thoma, der heute seinen 7S. Geburtstag feiert, zum Wirklichen Geheimen Rat ernannt. zaUu8 SlMImvr, Lnieerl. nvck ktöui^l. Uok-klanokortoradrist aut riüsol M rianinos. inkueiids»! all »k kkisti V»Ü»uleIIiiipßnI«i. »IM d Lrüssel 1S10 mit asm „Oro886Q kreis" I-«1prlx 1913 (Intern. vallkasdaasdtsUaux) üäiiixl. 8»eii8. AsslMtzis HW- Unsere gestrige Abendausgabe umfaßt 4 Setten, die vorliegende Ausgabe 1V Seiten, zusammen t4 weiten. Hauptschristleiter: Dr Bernd. Wr ft en berg er. Verantwortliche Schriftleiter: stir Politik Dr. Steno Günther: s-- die Landelrzeilnng Walther Schindler: sür Leipziger und sächsische Ängelegeiiheiten Arnold sänke; sür Kunst und Wissen schaft Dr. Friedrich gebrecht; sür Musik Eugen Segnitz; Gericht g. Saarfrld; für die Reise-, Bäder- und Verkehr»,eitun« Ludwig Metzer. — Für den Anzeigcnikil Heine, valsrr. Verlag: Leipziger Tageblatt. Gesellschaft mit beschränkter Saftun, Druck: Fischer L Fürsten. Sämtlich in Leipzig. — Vitt« »»»»vknvirßenk— Oktober vsrls^s iok rasivs von -8tr. Ar nuoü -8tr. Xr. urrck bitto äis 2situu^ Zortüin ssudsli ru vollsll. (Ä,wo) kn äis kxpsäilion lies l.eiprigei' Isgedlattes ckodannis^asss 8. Litt» «m rsodt cksuUied»
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