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veur 2. Nr. 503. Ulorgen-Nusgsve. Leipziger Tageblatt. belgieno zu besetzen, die den Engländer« al, Landung, statten dienen. Oestlich Ant- werpen» sind die Deutschen bi» ganz in die Räh« der holländischen kreuze vorgerückt. Rotterdam, 2. Oktober. Der „Nieuwe Rvtter- damschc Courant" meldet, daß einer der mit Sand beladenen Leerzüge, die die Belgier auf ihren Eisenbahnen losliegen, unweit Hal auf einen ran» gierenden Zug sticken. Zum Glück war ein größerer Truppentransport einige Minuten früher abgclassen wordvn. Der rangierende Zug wurde zerstört. Die Deutschen sprengten darauf zwei klei nere Eisen bahn brücken westlich Hal, und fast sogleich daraus stürzten zwei wilde belgische Ma schinen — ohne Schaden anzurichten — ins Wasser. al liegt etwa 20 Kilometer südwestlich von Brüssel. vergebliche Hcssnurrgen eines belgischen Offiziere. Brüssel, 2. Oktober. Nachstehender Bries des Grasen Georges l>' Ursel, Leutnants im 8. bel gischen Infanterieregiment, gelangte in die Hände der deutichen Behörden^ Zele, den 24. September. beliebte Maina, ich habe Deinen Brief er hallen, aber erst gestern. Ich werde zwei Briefe schreiben, den einen durch diesen Kurier, den / anderen aus dem von hier angegebenen Wege. Uns beiden geht es sehr gut, aber wir sind sehr betrübt über den Tod des armen Wolfy und des tapferen Henry. Ich hoffe datz diese ver dammten Deutschen bald aus unserem Lande verjagt werden. Tu wirst zugegen sein bei unserem Einzug in Brüssel. Welch ein Festtag! Alsdann wird sofort ein großer Borrat von S 1 r e i ch h ö l z e r n undFeuer an Köln gelegt und überall da, wo wir durchziehen. Bon nun ab gibt es keine Berwundctcn, kerne Geiangc- ncn mehr; man tötet alles. Wir sind noch sehr reich. Wir brauchen noch nicht die Einkünfte von Papa! unsere Odyssee in Frankreich, unsere Rückkehr zu Schiff erzähle ich Dir, sobald ich Zeit dazu habe. Schreibe mir. wie es in Brüssel aussieht, wenn möglich, durch denselben Kurier. Wenn Du Gelegenheit hast, dann besuche uns hier. Eine Million Küsse für Euch alle, auf baldiges Wiedersehen, so Gott will. Georges. Leutnant Gras d'Ursel wird wohl nach dem Ein zug der Deutschen in Antwerpen Gelegenheit be kommen, Köln zu besuchen, aber als Kriegsgefangener, Sieben 0p!er cier „Karlsruhe". Das Wolsfschc Büro verbreitet folgende Mel dung: Berlin, 2. Oktober. Rach einer Meldung des „Berliner Tageblattes" aus Amsterdam hat der kleine Kreuzer „Karlsruhe" im Atlanti schen Ozean sieben englische Dampfer versenkt. Unsere Berliner Redaktion meidet uns dazu: Daß der kleine Kreuzer „Karlsruhe" sich im Atlantischen Ozcan erfreulich betätigt hatte, war uns bereits bestätigt worden. Wir halten jc.doch die Meldung einstweilen zurückhalten zu müssen geglaubt. Die „Emden", die im Golf von Bengale» den Engländern unheimlich viel zu schaffen »rächt und jetzt angeblich von 21 verbündeten Schiffen verfolgt werden soll, lmt in der „Karlsruhe" einen höchst er folgreichen Rebenbuhler bekommen. Sieben eng lische Handelsschiffe find von dem flinken kleinen Kreuzer ausgebracht worden. Große englische Werte wurde» dadurch zerstört, aber noch jämmerlicher wird -er geprellte Krämer-Vetter über den Bcrlust der Ladungen dieser sieben Schiffe klagen. Wir glauben in der Annahme nicht fehlzugehen, Saß sich die „Karlsruhe" möglichst Dampfer zum Versenken aus erkoren hat, die gefrorenes argentinisches Fleisch verfrachtet hatten. Erst vor einigen Tagen macksten die „Times" auf die gewaltige Schädigung -er Lebens-mittelzusuhr für England aufmerksam, wenn die Highland Line den Verkehr einstellen würde, die hauptsächlich argentinisches Rind- jieijch einführt. Run sind am Ende gar solche Frachtdampfer von den stamnsci Osrinans in die Tiefen des Atlantifchen Ozeans versenkt. Vielleicht ordnet die englische Admiralität nun auch 24 ver bündete Schiffe zur Verfolgung dieses neuen bos haften Gegners ab, denn die Dinge stehen sehr schlimm für Old England. Elf Opfer der „Em. -en" und sieben Opfer der „Karlsruhe": 11-s-7--18! Das Verhältnis 2 .18 ist doch so ganz und gar nicht nach Herrn Churchills Geschmack. Und wen» am Ende diese beiden „Fliegenden Holländer" noch mehr englische Frachtschiffe in den Tiefen des Weltmeeres zum Hohn des „scebeherrjchcndcn" Eng lands untcrbringen sollten? O, ichau-ervoil, höchst schaudervoll, wird Herr Grey stöhnen. * Der kleine geschützte Kreuzer „Karlsruhe", der am 11. November 1912 auf der Gcrmaniawerft vom Stapel lief und im Herbst 1913 in Dienst gestellt wurde, hat eine Wasserverdrängung von 4900 Tonnen u»e eine Schnelligkeit von 27,3 Seemeilen. Er ist 130 Meter lang, 13.7 Meter breit und hat ecncn Tiefgang von 5,2 Meter. Die Besatzung zählt k73 Mann. Die Bestückung besteht aus 12 Schncll- kadckanoncn von 40X10,5 Zentimeter Nohrlängc, L Maschinengewehren und 2 Vugtorpedorohren unter Wasser für bOkalrbrige Torpedos. Wie es in Sekgien aussteht. Unter dem Titel „Die Neutralität Belgiens" bringt die „Fraiikfurter Zeitung" einen Bericht des in London ansässigen italienischen Journalisten Bittorio Ambrosini über seine Eindrücke während seines Auscnlhaltes in Brüss.'l und seine Reise durch Belgien. Darin heißt es u. a.: Mein erster Eindruck beim Eintreffen in Brüs sel am 20. September war Erstaunen, denn alles sieht so friedlich aus, daß man denken könnte, -ic deutschen Soldat'» seien zu Besuch geladen. Cs sin- alles a n st ä n d i g c, ruhige Leute, die überall bar bezahlen. Man kann fragen, wen man will: niemandem tat ein deutscher Soldat Böses. Reliefkarte von Antwerpen. In ibrem Vorgehen ge.-cn 'Antwerpen haben die Deutschen Truppen außer Meck,ein verschiedene Dörfer in der Nähe besetzt. Ausfälle de belgischen Besatzung, an denen 70 000 belgische Soldaten teil nahmen und die im Nor-westen der Ltu-t vorgenommene Unterwassersctzung des Lorgeländce werden die miverm'eidUche Einnahme -er Stadt durch die Deutschen nicht verhindern. Antwerpen, eine der stärksten Festungen der Welt, wird in der Haupiiache durch zwei die Stadt umgebende Fortgürtel verteidigt, von denen der äußerste einen Umfang von 130 km hat. Obgleich die starke belgische Besatzung große An strengungen gemacht hat, um die Vertcidigungsmöglichkeit noch zu erhöhen, ist es den deutschen Truppen, wie schon berichtet, gelungen, in die äußerste Verteidigungslinie eine Dresche zu legen Der Ordnungsdienst in der Stadt wird von belgi schen Polizisten aufrcchterl)alten. Das Nacht leben steht dem in normalen Zeiten wenig nack> Die Kaffeehäuser sind voll eleganter Leute, und die Boulcvards sind bunt belebt. Als ich mit -cm deutschen Kommandanten vom zerstörten Tcrmonde sprach, erwiderte dieser: „Wir wuckden leider in die Notwendigkeit versetzt, solche Mittel zu ergreifen. Aus jedem Hause schoß man auf uns. Es waren Soldaten, die, als die deutsche» Truppen kamen, ihre Röcke weg warfen und behaupteten, daß sic keine Soldaten seien. Sie sahen doch, daß man überall, wo eine weiße Fahne aushing, die Häuser verschonte." Zn dem Thema der belgischen Neutrali tät meinte der Kommandant: Wir haben jetzt de» Beweis, daß Belgien schon lange vorher bereit war, die englischen Truppen durch kommen zu lassen. Der Kommandant zeigte mir ei» Akte »bündel mit dem Titel: „Drojot. ck'li» ckebarguemont clez trvupos auxlaisvs on Lol- tjüzuo." (Plan einer Landung englischer Truppen in Belgien.) Zn diesem waren die Häsen für die Landung der englischen Truppen Dünkirchen, Bou- loqne und Calais angegeben, sowie die Eisen bahnstrecken, die die Truppen nach Brügge, Gent und Brüssel benutzen sollten. Ferner war darin die Versorgung der englischen Truppen mit Munition und Proviant behandelt. Das Aktenstück enthielt ferner Abbildungen der englischen Truppen, nm sie erkennen zu können, Stoffmuster und Zeichnungen. Ein Rundgang durch die Stadt bestätigte den ersten günstigen Eindruck von der milden Herr schaft der Eroberer und der strammen Ordnung. Mit der größten Höflichkeit steht jeder Soldat Rede und Antwort. Alle gehen ohne Waffen, um sich die Sehenswürdigkeiten der Stadt anzusehen und Andenken zu kaufen. Man läßt den Belgiern viel leicht zu viel Freiheit. Hier darf jeder treiben, was er will, so lange cs den Deutschen nicht schadet. Ich fuhr mit einem Militärzug nach Lüttich, wobei uns andere begegneten. Alle Soldaten trugen eine ruhige Begeisterung zur Schau, denn jeder scheint zu wissen, wofür er kämpft. In Lüttich herrschte großer Verkehr von Zivil- und MilUärpersoncn. Ich versuchte umsonst, Kronzeugen der an geblichen deutschen Schändlichkeit,: n aufzutreiben. Die Stadt zeigt ihr altes Bild. verunglückte Mohrenwäsche. Von der in Koburg weilenden Groß herzog in-Witwe, einer geborenen russischen Großfürstin, wird der Versuch gemacht, den Zaren rein zu waschen. Die Koburger Zeitungen ver öffentlichen eine Darstellung, nach der in den letzten Äulitagen zwischen dem Zaren und seinen An hängern und dem Großfürsten Nikolai Ni» kolaijewitsch und seiner Gefolgschaft heftige Auseinandersetzungen stattsanden. Es wird Hervorgehoden, daß der Zar mit Kaiser Wilhelm fest gewillt gewesen lei, den Friede» zu erhalten, ebenso mehrere Großfürsten und der Handclsminijter Kriwoschein. Auch die Zarinmuttcr (?? Red.) war bemüht, die Kriegepartei von den schwere» Folgen eines Krieges mit Deutschland zu über zeuge». Der Großfürst Nikolai Nikolai- j e w i t s ch ordnete ohne Wissen des Zar eil -ie Mobilisierung an. Als das rmfische Heer bereits de» Vormarsch angetreten hatte, zwuiig er den Zaren mit unwahren Be hauptungen, wie: „Die Deutschen seien bereits in Polen eingcnickt und deutsche Agenten hätten eine Revolution zur Vernichtung des Zarentums und des ganzen Kaiserhauses angezeitelt", die Unterschrift zu gebe», die schweren Herzens erteilt worden sei. Die „Kreuz-Zeitung" bemerkt mit Recht, daß der Zar durch diese Darstellung nicht von seiner Verantwortung befreit werden kann. Da- bei möchten wir persönlich noch die Nichtigkeit der von lieben Verwandten gefärbten Darstellung bezweifeln. Nikolaus II. hat sich bereits während der Revolution — siehe fein Verhalten den Finn ländern und Jude», dem eigenen Volk gegenüber — von einer so ausgeprägten Treulosigkeit gezeigt, daß man von diesem Versuch, ihn nachträglich zum weißen Lämmlein umzuschaffen, füglich ab sehen sollte. Ungeschickte Lockversuche. Zürich, 2. Oktober. (Cig. Drahtmeld.j Zn russi schen Blättern wird ausdrücklich hervorgehoben, Eng land, Rußland und Frankreich hätten sich nur gegen Deutschland, nicht aber gegen Oesterreich-Ungarn zufammengetan. Es handle sich um die Zerschmetterung Deutschlands und des preußischen Junkertums, nicht um die Vernich tung Oesterreichs. „Russkoje Slowo" schreibt: Es liegt kein Grund vor, daß die habsburgische Monarchie mit dem Deutschen Reich bis zu letzt zusammenhält. Ein Alleinstehen Deutsch lands müsse dessen Zusammenbruch beschleunigen. Gleichhin müßte der Sieger von Galizien verlangen: Die Immobilisierung der österreichisch-ungarischen Armee und die Entblößung der österreichisch-ungari schen Flotte von ihrer schweren Artillerie. — Die Zeitung „Russkija Wjedomosti" ist bereit, mit Oesterreich-Ungarn um den Preis von Galizien Frieden zu schließen. Nustische Ausflüchte. Petersburg, 2. Oktober. Aus Petersburg wird der „Voss. Ztg." gemeldet: Das „Militärblatt" schreibt: Unser Einmarsch in Preußen be deutete nichts als eine Kundgebung, die uns ebenso teuer zu stehen kam wie unseren Feinden. Wir haben in dieser Absicht die Kräfte des Feindes festgehalten, die sich sonst vielleicht den Weg auf Paris gebahnt hätten. Mit seinen dezimierten Reihen ist das deutsche Heer jetzt gezwungen, wieder von vorn anzusangen. Diese lahmen Ausreden werden wohl selbst in dem geistig bescheidenen Rußland nicht verfangen. Mch -ie Haltung -er Oeflerreicher ist ausgezeichnet. Wie«, 2. Oktober. Aus dem Kriegspreßquartier wird amtlich gemeldet: Der Armeeoberkommandant Erzherzog Fried rich benutzte den auf dem galizischen Kriegsschau plätze eingetretcnen lungeren Operationsstillstand, um in Begleitung des Erzherzogs Karl Fran- Joseph täglich da» «ine oder das ander« Korps zu besichtigen. Gelegentlich dieser Be» SonnsvenL 3. Oktober l914. stchtigungen, die ihn nahezu mit allen Truppen der Nordarmee in Berührung brachten, gereichte es dem Erzherzog zur besonderen Freude, durchweg einen von Kampfeslust beseelten G e i st und eine trotz aller Wetterunbilden prächtige Haltung der Truppen feststellen zu können. Die Verpflegung, welcher der Armee- oberkommandant besonderes Augenmerk zuwandte, erwies sich überall als reichlich und tadellos. Kriegsmaterial aller Art, insbesondere Muni tion, war in vollem Ausmaße vorhanden. Vie Organisation -er Kriegs krankenpflege. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" teilt Beob achtungen des Generalstabsarztes der Armee und Theis des Feldsanitätswesens v Schjerning über die Organisation der Kriegskrankenpflege mit, worin es heißt: „Im Westen — nur über diesen kann ich au» eigener Anschauung urteilen — haben sich Organi- saüon und Material durchaus bewährt. Es ist zu bedenken, daß zunächst in Belgien die Armee ohne Train und ohne Sanitätseinrichtungen vorschreiten mnsttc. Sodann folgte der überaus schnelle Vormarsch, einstweilen noch ohne Ausbau der Etapp'nslraßen. Darauf begannen die großen und kleinen Schlachten mit bedeutenden Verlusten auf weitausgcdchnten Strecken. Täglich gab es viele Verwundete. Die Menge und Heftigkeit des Artillercekampscs gestattete nicht das Betreten ge wisser Bezirke des Schlachtfeldes. Es gab Stunden, wo jedes Hrtfebringen Wahnsinn gewesen märe In, allgemeinen aber hat die erste Hilfe nach jeder Richtung hin gesichert werden rönnen. Alle Verwundeten sind auf dem Schlacht felde ordnungsgemän verbunden worden und so sicher und gut, daß oft, ja meist, der erste Ver band auf dem Krankentransport lie- aenbleiden konnte. Die Schwertranken sind sogleich in die Feld- und dann in die Kriegs- tazarette gebracht worden. 2n einer Woche gab es vierzig- bis sünizigtaufend Leichtverwundete, und die e haben wir in die Heimat geichickt. Die eigentlichen Lazarett- und Hilfslazarettzüge kamen nur selten bis nach vorn. Wir mußten Güter züge benutzen, weil wir die vielen Verwundeten nicht anhäüfen lassen konnten und um das Auf treten von Epidemien zu verhüten. Das ist gelungen. Der Gesundheitszustand des Heeres ist sehr gut. Die Darmkatarrhe — einzelne leichte Ruhr fälle sind im Abnehmen — und die Typhuserkra.r- tungeu sind vereinzelt. Ich betone: Der Transport ist gut gegangen. Die Soldaten sind fast auf allen Stationen verpflegt worden. Der Dien st auf dem Schlachtfelds und -er Dienst auf dem Etappenhauptort war der schwerste. Aerzte und Krankenpfleger haben Tag und Nacht mit Aufbietung aller Kraft gearbeitet und haben zu meiner Freude die gleiche Anerkennung des Kaisers und der Kommandostellen gefunden. Natürlich ist es dem einen oder dem anderen Ver wundeten nicht nach Wunsch gegangen, und insbe sondere die Angehörigen können sich in vieles nicht finden. Der Krieg von heute ist rücksichtslos,' täten doch unsere Gegner selbst Sie Berwundctcn in der Ee- fangenschast und ermorden die Aerzte und Kranken pfleger. Aber es wäre traurig, einzelne Fälle zu verallgemeinern, wie es bisweilen geschieht. Es stehen 9000 Aerzte im Felde. Ueberall sind unter dem Zeichen des Roten Kreuzes liebevolle Hände bereit, zu helfen uud zu sorgen. Wir könne» ganz beruhigt sein. Das Einzige, was bisweilen Schwierigkeiten gemacht hak, war derTransport vom Schlacht feld zur Etappe. Es sind aber für diesen Zweck bereits wettere Transportmittel in großer Zahl beschafft worden, und da nun auch der Nach schub von Verbandsmaterial und Arz- neien regelmäßig erfolgt, können wir zufrieden jein." ^us!än-i-che Preßvertreterin Ostpreußen. T Berlin, 2. Oktober. Auf Einladung und als Gäste des Generalkommandos haben zehn aus, ländische Journalisten, die als Vertreter maßgebender Zeitungen neutraler Staaten in Berlin wirten, unter Führung der ihnen zukommandierten Offiziere sich nach Ostpreußen begeben, um die dortigen Kriegsschauplätze und die Spuren des russischen Einfalls zu besichtigen. Die Fahrt geht zunächst nach Marienburg und von dort morgen nach Allenstei n. Von Allenstein erfolgt . die Weiterreise in Automobilen. Vertreten sind zwei holländische, drei italienische, vier amerikanische und eine norwegische Zeitung. Zranzöstfch-norwegische preßfeh-e. Christian!«, 2. Oktober. Norges Handels og Sjoefartstidende nimmt heute Stellung gegen die im „The Globe " und „Le Te m p s " gegen Norwegen gerichteten Angriffe. Das Blatt gibt seiner Verwunderung darüber Aus druck, daß Blätter dieser Größe Berichterstatter nach Christiania entsenden, die nichts von den Verhältnissen verstünden. Die Behauptung, Skandinavien liefere Deutschland Gewehre und Pulver, sei eine Erfindung. Was die Frage von Frankreich geliehener Gelder angehe, so habe Skandinavien dies immer als ein Geschäfr und als nichts weiter betrachtet. Von diesem Gesichtspunkte ausgehend, habe Skandinavien seine Verpflichtungen bis zum letzten Oere erfüllt, was nicht von allen Geldkunden Frankreichs gesagt werden könne. Soweit sei das Verhältnis in Ordnung. Wenn Frankreich dabei eine Art erwiesener Barmherzigkeit sähe, so bedaure Skandinavien, nicht früher daraus aufmerksam ge macht worden zu sein. Skandinavien wolle gerne Geschäfte mit Frankreich, gleichgültig, ob in Geld oder Waren, jedoch Almosen nehme Skandinavien nicht an. slus Veutsch.-Sü-westasrika. Pretoria, 2. Oktober. Das Reutcrüüro meldet amtlich: Südafrikanische Truppenabtetlun- gen überraschten zwei deutsche Posten, einen bei einem Grasplatz in der Nähe von Lüderitz- bucht, den zweiten bei Änichab, 25 Meilen nördlich von Lüderitzbucht. Fünf Deutsche wurden ge fangen, davon einer tödlich verwundet. Ein Glückwunsch für hln-enburg. Wien, 2 Oktober. Das „Neue Wiener Tagbl." widmet anläglich des Geburtstages des General» von Hindenburg dem siegreichen Heerführer einen Festartitel und sagt: Heute feiert General von Hindenburg sein Wiegenfest im Jubel seines Vaterlandes. Auch wir, mit ihm und seinem tapferen Heere Schulter an Schulter kämpfend, vereint in Not, Gefahr und Sieg, lende» dem Feldherrn un-ern treuen Gruß, ihm, dem Blücher des modernen Welt- k r i e g e s!" Hannover, r. Oktober. Aus Anlaß des Geburts tage» Hindenburg» liefen tu d« dortigen Wohnung