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ftbenü-Ausgabe. für r«ip»lg UN» Vororte Surck» unfrr« rr»a«r unüLp»ott«ur»rmaltSg»<k ln»kau»g«dra»t: monatlich 1.LL M., »lertrliährllch,.7» M. 0»l Ser »eschüftosteUe, unfern Malen un» ftuogabrNellen adgeholt: monatlich i M.,vlertelj<lhrllch Z M. durch unser« an»»Srtl,«n Molen ln» hau» Erbracht: monatlich 1.S» M., »ierteltührllch 4.S» M. kurch »>« Post innerhalb Neutsch» lao»a un» »er »eutschen Kolonien monatll» i ss M., oiertrljhhrlich «.r» m., ouoschlleßllch postdestellgel». prels »er Elnzrinummer I» Pf. 0n Leipzig, »en Nachbarorten unü Sen Orten mit eigenen Zllialen wir» »le fld«n»au»gab« noch am stben» üc» Erscheinens in« hau» geliefert. /lrntsblLtt des Rottes und des pokseüuntes der Etndt Leipzig »edattion un» S»schSft»st«ll«r ?ohonni»gafs« Nr.«. o Zrrnspr«ch»NnschluS Nr. 1«b»r, 14»»Z un» 14»»4. ISS. Jahrgang für Anzeigen au» L«ip,ig UN» Umgebung »i« /KNAelAenprrise. ,spaItlg«pctit,«il«rrp<.»i«Ne«am«,«ilelM., »on auowrlrt» 1» Pf., Neklamen t.2» M., Klein« Anzeigen »iepetitzelle nur ro ps.b.wi eüerhol.Nab.,Anzeigen oon V«k»r»«n im amtlichen keil »iepetit» zell« S» Pf- S«ichaft»anzeigrn mit plahoorschrift im Preis« erhöbt. Nadott noch Earls. Veilagen: Srsamtaufl.;M.»o»Eausen» auoschl poNgrdühr. star«ig«a»ftaaabmr: )ohoanl«gaNe», bei sämtlichen j «ölen »«»^»lpzlgrr kageblottr. un» allen stnnoncen.ExpeSitionen »«» »n» un» stusian»«». do.triprigtrkogrbiatt «rfchrlnl Werktag» «mal. Sonn» u. Zeiertagslmai. V«rllnrrNe»akll»n:0n»enZrltrn>7, jerniprech-nuschluA: Hansa Nr. »»7. Nr. 4S4. Montag, »en LS. Srptemlier. l9l4. ver Hamps mit üen kng!änüern. v>e WgesckkagM veschiezzung von eanaro. Lattaro. .Wiederholt sind Meldungen über die Tätigl'eit der französischen Flotte i>n Adriatischcn Meer getoniinen, aber cs war nicht viel Rühm liches. Besonders angezogen fühlte sie sich dnrch die Bucht von Cattaro. Hier sollte sie den verbündeten Montenegrinern wirksame Hilfe leisten. Cattaro liegt innerhalb der tief cinge- fchniltenen Bucht, und von dort aus führt eine breite Fahrstraße nach der Hauptstadt Monte negros, Cettinjc. Die Bucht bietet der öster reichischen Flotte jederzeit einen vollkommenen Schuß, und gleichzeitig ist sie ein bequemes Aus-, fallstvr. Oesterreich hat Catlaro zu einem be deutenden Wafienplaß gemacht. Den tuest licken Cingang des Meerbusens beherrschen drei Be festigungsanlagen, wovon eine auf einer Klippe im Cingang selbst liegt. Zu beiden Seiten sind neuerdings noch Gcschüßanlagen geschaffen worden. Dazu kommt das Fort Spagnuola bei Kasteluuovo. Cattaro selbst wird beherrscht von dem hochgelegenen Fort San Giovanni. Cs genügt ein Blick auf tue Karte, um sich zu über zeugen, das; es einer feindlichen Flotte kaum möglich sein wird, den Cingaug zu erzwingen. Trotzdem scheinen die Franzosen an eine Ueberrumpelung gedacht zu haben. Die in der Morgenausgabe mitgeteilte Meldung von dem am 19. September versuchten Borstoß einer Flotte von 15 großen und Z kleinen Schiffen liest sich fast wie ein Stück aus einem spannenden Seeroman. Der französische Befehlshaber hatte von vornherein Pech. Bei der Beschießung von Antivari hatten österreichische Kriegsschiffe einen Funkspruch der Franzosen an die Monte negriner abgefangen, womit diese aufgefordcrt wurden, am 19. September von ihrer Grenze aus gegen Cattaro vorzugehen, da an diesem Tage die französische Flotte die Bucht angreifen werde. Die Oesterreicher hatten es also leicht, sich auf diese Ucberraschuna vorzubereiten. Wie sich die Fran zosen den Verlauf dachten, ist rätselhaft; jeden falls ließen sic bei der Annäherung an die Küste die notwendigste Vorsicht außer acht. Zwar heißt es, daß sie sich auschickten, vor der Miucn- linie umznkehren; sie gerieten aber in das Feuer der Forts Lostica und Mamula und nach einer kurzen Viertelstunde stand das Ergebnis fest: ein französisches Kriegsschiff versank im Granat feuer, zimfi andere würden schwer beschädigt, die Flotte zog ab. Die wackeren Montenegriner, die gewiß mit großer Spannung Ausschau hiel ten, hatten sich vergebens gefreut- Die Franzosen haben kein Glück an der Adria. Ihre hervorragendste Leistung war bis setzt die Ueberwültigung des Leuchtlürmes auf der Insel Pelagosä, sic ist aber ebensowenig geeignet, in der Ruhmcsgeschichte Frankreichs verzeichnet zu werden wie die Verfolgung des kleinen Kreuzers „Zenta" durch 16 Schiffe. Wir sind einigermaßen gespannt, was die italienische Presse, die sich noch immer mit Siegesnachrichten von der „Agence Havas" speisen läßt, zu der Glanzleistung von Cattaro zu sagen haben wird. 3m Kampf mit öen Engländern. <Mit Genehmigung des Oberkommandos in den Marken veröffentlicht.- Ein Offizier, der eine Kompanie führte und in den letzten Kämpfen an der Ais ne ver wandel wurde, stellt uns die folgenden Auf zeichnungen zur Verfügung. Seit wir mit den Belgiern fertig geworden waren, hatten wir fast nur mit den Engländern zu tun. Bei M. und E. trafen wir sie und schlugen sie und waren dann bis zuletzt hinter ihnen her. Uebrigens sind die Engländer militärisch nicht zu verachtende Gegner. Vor allem leisteten sie im Klein, krieg, aus Häusern, in Wäldern und hinter Barrikaden starken Widerstand und konnten auch unsere Bajonette und unser Hurra besser vertragen als die Franzosen, obwohl sie in offener Feldschlacht weniger gut sind. Nach den Gefechten kam denn auch bei unseren Leuten die Siegesfreude zum Durchbruch. Sie durchsuchten die englischen Schützengräben, aus denen sie mehr- fach gänzlich unverwundete Soldaten aus den Reihen der Toten hervorholten Aus den Häusern holte man Grammophone und Musikautomaten, und wenn man dann auch französische Lieder zu hören bekam, Stimmung war doch da. Es ging wie beim Soldatenbegräbnis, mit frischen Liedern vom Grabe nach Hause. Darum vergaß man die Kameraden, die gefallen waren, doch nicht. Hauptsache, daß der Sieg bei uns war. Bei G. hatte 1797 ein Gefecht zwischen den Oestcrreichern und den Franzosen stattgesunden, in dem die Oesterreicher hatten weichen müßen. Man hatte dort nun ein protziges Denkmal er richtet, oben drauf mit einem goldenen Hahn, der sich stolz in die Brust warf. Der Hahn hatte uns schon lange geärgert. Zuerst sollte die Artillerie ihn herunterschießen, dann bekamen aber die Pioniere den Auftrag, ihn herunterzuholen. Die nahmen ihn dann mit. Wenigstens sah ich ihn einige Tage später auf dem Marsche von einem ihrer Wagen zwischen Spaten und anderem Gerät goldig hervorglänzen. * * Sonntags war immer der Deubel los. Fast regel mäßig begrüßten uns bei Sonnenaufgang die fran zösischen Ausschlaggranaten, denen dann nach und nach die Schrapnells folgten. An einem einzigen Sonntag war es am Vormittag ruhig gewesen, was man so ruhig nennen kann. Wir marschierten los. Ein nur wenige Kilometer entferntes Dorf war unser Marschziel. Während wir noch auf der Chaussee, einer Rue nationale Nr. . . . marschierten, schickten die Franzosen auch schon die ersten Grüße, ein paar Eranatschüsse herüber, die weiter keinen Schaden anrichteten. Unsere Batterien waren vorgecogen und hatten schon ihre Stellungen eingenommen. Vielleicht waren sie von den Franzosen be merkt worden. Jedenfalls kam jetzt ein wahrer Eranathagel herüber. Das Feuer wurde nach und nach so stark, daß für die Infanterie an ein weiteres Vorgehen nicht zu denken war. Die Bataillone zogen sich als Artillerieschutz weit auseinanter, die Kom panien bekamen das Kommando: Hinlegen! Wir lagen etwa 200 m hinter unseren Kanonen. Die Granaten der Franzosen — wir erzählten uns, sie kämen aus schweren, von Paris herangeschafften Geschützen — machten einen Höllenlärm. Zuerst hörten wir in der Ferne einen dumpfen Knall, dann einige Augenblicke der Spannung, dann ein pfeifendes Singen in der Luft und dann das furchtbare, ohrenbetäubende Ausschlagen der Granaten. Die Geschichte sah sehr gefährlich aus, aber trotzdem verloren unsere Mannschaften, meistens Berliner Jungen, nicht ihre Ruhe. Wir befanden uns auf einem Gelände, auf dem schon vor einigen Tagen blutige Zusammen stöße stattgefunden hatten. Obwohl die Granaten ganz in unserer Nähe platzten, krochen die Leute herum, durchstöberten die Herumliegenden Tornister, unlermch.en den Mechanismus der Herumliegenden englischen Gewehre und suchten vor allem die von den Engländern fortgeworfenen Fleischbüchsen, deren Inhalt wir schon aus Erfahrung kannten und gut befunden hatten. Die Schrapnelle platzten so hoch, daß wir schon annahmen, unsere Artillerie schieße auf feindliche Flieger. Aberdieimmernähereinschlagenden folgenden Schüße zeigten uns leider, daß es der Feind war. Die Kugeln praßelten auf die Kochkessel und die Tornister, kleine Staubwölkchen stiegen von dem trockenen Boden aus und bezeichneten die Stellen, wo die Mannschaften die Kugeln suchen konnten, denn die Schrapnells flogen immer noch so hoch, daß sie ohne Schaden herunterfielen. Trotz des furchtbaren Feuers weideten vor unserer Front friedlich zwei fette Ochsen, gerade zwischen uns und unseren Batterien. Die Blicke unserer Leute funkelten schon lange begehrlich. Unsere Eulaschlanonen waren zwar gefüllt, aber man muß schließlich auch für die nächsten Tage sorgen. Eine Abteilung des neben uns liegenden Regiments des Herzogs von. . ., der in treuer Kameradschaft mit leinen Landeskindern zusammen im Felde steht, begann schon eine kleine Treibjagd. Gefahr war im Verzüge, also nur los. Eine Kompanie wurde zum Lchsenschlachten kommandiert. Nichts Schöneres gab es für unsere Schlächter, als hier im feind lichen Eranatenfeuer ihr Handwerk auszuüben. Um die Sache zu beschleunigen, schoß man ein paar Schüße ab, der eine Ochse fiel um, der andere kniff aus, wurde allerdings beim Nachbarregiment von seinem Schicksal ereilt, in deßen Feldküchen eine Granate cingeschlagen hatte. Die Dämmerung tum und noch einmal schoß der Feind seine Eisengrllße mit Gebrumm zu uns herüber. Dicht vor uns krepierte eine von den Biestern. Die Batterie ver schwand im Pulvcrdampf. Das Herz stand uns still, das schien ein Volltreffer zu sein, und wir glaubten, von der Batterie lebe kein Mensch mehr. Ein Windstoß lichtete den Dampf und aus dem Qualm und Staub tauchte ein Geschütz nach dem andern auf. Nicht eins war beschädigt. Unser Regiment hatte an diesem Tage, an dem wir von früh bis spät im feindlichen Feuer lagen, wie durch ein Wunder überhaupt keine Verluste, die Artillerie nur geringe Man kann sich denken, wie unsere Stimmung war. » sc * Post im Felde. Das ist vielleicht des Allerschönste, was dem Sol daten im Kriege begegnen kann. Kein gutes Quartier, keine noch so reichliche Verpflegung wirkt so wie ein Brief von Muttern, wenn man auch leider, leider selten genug einen bekommt. Man kann nicht sagen, daß unsere Stimmung irgendwann einmal gedrückt war, die Blitzesschnelle der Ereignisse hielt die Nerven in größter Spannung und ließ in uns kaum einen anderen Gedanken als den an den Dienst auskommen. Kurz vor dem Ge fecht kam dann mehrere Male die Post, die unser Bri gaden .reral mit seinem Auto holen ließ. Wie ein Blitz ging bann die Kunde durch die Reihen, die zu beiden Seiten der Straße an unserem Versammlungsort lagen und nach wenigen Minuten kamen dann die Briefe und die Karten, hin und wieder auch die kleinen Pakete mit Zigarren oder Schokolade, und vor allem die Zeitungen. Wir konnten die Zeit kaum erwarten, bis die Verteilung beendet war. Mit , dem Brief in der Hand fühlte man sich der Heimat nahe, für die man kämpfte, und nahm sich die Zeit, wenigstens fünf Minuten an die Lieben daheim zu denken. Freudentränen haben wir geweint und uns die Briefe gegenseitig vorgelesen, und der Begehrteste war der, der auch Zeitungen bekommen hatte. Mochten sie auch noch so alt sein, wir ließen keine Zeile aus Alles hatte Interesse für uns. Und wie jubelten wir, wenn wir hörten, daß zu Hause alles gut stand, und gar, als wir von Hindenburgs Siegen vernahmen. Post im Felde, das erfrischte mindestens für eine ganze Woche, und wir konnten das was sie uns gebracht hatte, nicht oft genug lesen. Ueber die schwersten Stunden halfen uns die Grüße aus der Heimat, und mit dem Gedanken an die ttnsrigen konnten wir ins Gefecht gehen. Vie Einschließung von Verdun. Im „B. L." schreibt ein alter preußischer Offizier zu dem Schließen des eisernen Ringes um Verdun, daß unsere Artillerie durch die Vernach lässigung der schweren Artillerie in Frankreich in den letzten Jahren in den 120-mm- und 150-mm- Eeschützen kaum einen ebenbürtigen Gegner fin den dürfte. Was die Mörser betreffe, so Hube der größte französische Mörser kein größeres Kaliber, als 27 cm. So werde Verdun seinen Todeskampf mit wenig Aussicht auf Erfolg aufnehmen müssen. Da wir aber auch mit einer tapferen Verteidigung dieser Festung rechnen müßen, so möchten wir raten, nicht unverständlich früh ein Resultat von unfern 42-cm-Nlörsern zu verlangen. Unsere Feldgrauen haben gerade an dieser Stelle der Maas ein ganz be sonders schweresStück Arbeit zu leisten. — Auch in der „Kreuzzeitung" kommt die Ansicht zum Ausdruck, daß unsere tapfern Truppen bei Verdun ein unendlich hartes Werk zu vollbringen haben. Und trotzdem wohne in uns allen die feste Hoffnung auf einen sicheren Erfolg. ver Zall von St. Mihiel in Paris noch nicht bekannt. Wie der „B. L.-A." über Mailand erfährt, war am 26. September in Paris über den Fall von St. Mi hiel lFort Cemp des Romains) noch nichts bekannt. Vie französischen Sefängnisie wer-en geöffnet! Mailand, 28. September. sEig. Drahtmeldung.) Wie die Blätter aus Bordeaux melden, ist ein neuer A m n e st i e e r la ß der Regierung erschiene,,, der sämtliche bis zu 1 Jahr Gefängnis Verurteilten begnadigt, ohne Rücksicht auf den Charakter der Straftat. Ein zweiter vom Justizminister ausgegebener Erlaß bestimmt, daß für die Dauer des Krieges nur solche besonderen Gnaden gesuche von den Direktoren der Bagnos befördert werden sollen, in denen sich die Antragsteller bereit erklären, sich nach ihrer vorläufigen Entlaßung zur Verfügung der nationalen Verteidigung zu stellen. Der Justizministcr sagt die wohlwollende Prüfung aller dieser Gnadengesuche der zu längeren Strafen, die aber 5 Jahre nicht überschreiten dürfen, Ver urteilten zu. Vie Veschä-iguvgen an -er Kathedrale von Nerms. Rotterdam, 28. September. Der „Nieuwe Rotter- damsche Courant" gibt Berichte englischer Zeitungen wieder, aus denen heroorgeht, daß, obwohl die Kathe drale von Reims teilweise unersetzliche Verluste er litten habe, man nicht sagen könne, daß die Kirche zerstört sei. Ein englischer Korrespondent ja^: Die französische Regierung mußte gröblich schlecht unterrichtet sein, als sie der Welt bekannt machte, daß von der Katliedrale nur noch ein Trümmerhaufen übrig sei. Das Gebäude ist nach der Meldung des Korrespondenten ziemlich unversehrt, doch sind die Fenster beschädigt uns alles Holzwerk im Innern vernichtet An dem Westgiebel sind die Bilder be schädigt, aber das steinerne Dachgcwölbc, die Türme und ändere Teile des Baues sind ganz unversehrt geblieben. Die Tapeten, Gobelins und Gemälde waren bereits während der Besetzung der Stadt durch die Deutschen sortgebracht worden. Die Strebepfeiler an der Südseite sind beschädigt, einer an der Nordostecke zerstört. Viele gemalte Fenster, ausgenommen der am Lstgiebel, sind erhalten. Der Hauptjchaden entstand dadurch, daß die zu Reparatur zwecken errichteten Gerüste in Brand geschoßen wurden, wodurch die Balken des 6auptdaches und das Seitenschiff in Brand gerieten. Der Schaden ist groß genug, jedoch lange nicht so groß, wie man anfänglich glaubte. Ver Hafen von Southampton für han-elssihiffe geschloßen. Die Admiralität in London teilt mit, daß der Hafen von Southampton bis auf weiteres für Handelsschiffe geschlossen ist. Englan-s Vorwand für die Kriegs erklärung. Berlin, 28. Septemuer. Die „Norddeutsche Allge meine Zeitung" meldet: Aus Geschäftskreisen erhalten wir nachstehend wiedergcgebene verbürgte Mittei lung: Das englische Bankhaus Royal Bank of Canada, Antilla lCanada) richtete unterm 28. Juli an einen seiner kubanischen Geschäftsfreunde ein Schreiben, das folgende Stelle enthält: Bezüglich des Um wechsel ns in Markwährung, um welche Sie uns ersuchen, teilen wir Ihnen mit, daß es uns augenblicklich unmöglich ist, Ihnen Papiere in Markwäbrung zu geben, da wir heute eine telegraphische Order erhielten, auf Grund deren uns die Ausgabe von Giros aus Europa verboten ist, und zwar ver ursacht durch die ungünstige politische Lage in diesen Landern Hieraus geht zur Genüge hervor, daß fchon am 28. Juli, also eine Reihe von Tagen vor dem Zeitpunkt, wo der deutsche Einmarsch in Belgien den Vorwand zur englischen Kriegserklärung vom 4. August gab, England an die ausländischen Banken die Order gegeben hat, den Geldverkehr mit Europa, besonders Deutschland, e i n z u ste l l e n. Englische Phantasien. Während di: „Daily News" sich sogar unter Beifügung von Karten und Landschaftsbildern den Kopf darüber zerbricht, wo die Verbündeten am besten in Deutschland über den Rhein gehen könnten, halten sich die „T i m c s" mehr nördlich. Das Blatt beantwortet sich die Frage, ob Belgien in seiner Eigenschaft eines neutralen S.acues, der es vor dem Kriege war, das Recht habe, mit seiner Armee in Deutschland ein zurücken, „wenn die Deutschen aus Belgien vertrieben worden sind", bejahend. „Belgien ist ein souveräner Staat, dem Deutschland den Krieg erklärt hat. Von dem Augenblicke an kann kein Mensch Belgien das Recht nehmen, von seinem Recht Gebrauch zu machen, um Deutschland gegenüber so zu handeln, wie es ihm gut dünke." (Aber warum hat denn Belgien dann nicht schon längst von seinem Rechte „Gebrauch ge macht"? D. Red.) „Wir haben die belgische Armee nötig iür unsere zukünftigen Kricgsverrichtungen in Deutschland. Wir haben die l-rlgstchen Offiziere und Soldaten nötig vor den Kriegsgerichten, die wahr scheinlich beauftragt werden sollen, Prozesse zu führen gegen die deutschen Generale und Offiziere, die in Löwen, Aerschot, Dendcrmonde und anderswo in Belgien und Frankreich das Kommando geführt haben. Die deutschen Offiziere üben eine strenge Zucht aus, sie müssen also verantwortlich gemacht werden." Ver Herger -er Englän-er. Der glänzende Erfolg der deutschen Kriegs anleihe muß den Engländern doch höllisch auf die Nerven gefallen snn. Um wenigstens einen vor übergehenden Trost zu haben, laßen sie sich auf dem Umwege über Amerika Lügcnmcldungen vorjctzen, die wir zur Erheiterung unterer Leser hier wieder geben wollen: „Daily Telegraph" will erfahren haben, daß in NewPork Nachrichten eingelaufen seien, nach denen der Erfolg der deutschen Kriegs-