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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 29.09.1914
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-09-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140929025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914092902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914092902
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-09
- Tag 1914-09-29
-
Monat
1914-09
-
Jahr
1914
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1Sl4. i«. Gottes» »ynagoge, Nürnberg", 9. September, )0. September, t Uhr. Neila- -gengoitesddn' edigt 11V, Uh . elstunde: Sup. Motette) Bel- Mittwoch abd. Schuch. — stunde mit B. h abd. 8 U. . Tonncrstag inenstr. 19. — ibends), abdS. Mittwoch abd. igssürbitte. — Millnwch abd. räbcr. Freitag Tr. Fleischer. Kricgsbctstunde noch abd. >-9 U. Zt. Marku». >e: Ps. Mäll^r. '-9 U. K^eg> Freitag abd. edars A.) — unde n>it Freitag . ricdenöki che nde mit A.: l der 4. höh. ig abd. V'9 U. irche lL-Li). sreitag Krieg»- .-Li.). Fri-itag L.-Eu.). Pitt- I. Tonne »tag L -MöLern. Past. UhlMann. >ch abd. V-9 U. »gwitz. Mitl- L.-Lchleus:ig. A.: Ps. Flor. 8 U. Uriegs- irche lL.-Ltö ). irchc iL.-Tl-o 1. . — Landeö- Mittwoch abd. Mittiooch abd. tzsch. Ticnstag t. Tonncrstag och abd. 8 U. Mittwoch abd. i. — «rotz- gsbetstundc mit iriegSbetstunde: 8 U. Äriegs- >ch abd. 8 U. i. 8 U. Kriegs- ral). Mittwoch Sommerfeld. — Panitzsch. I. Tonncrstag wch abd 8 U. 8 U. Kriegs- Kriegsbetsiunde. : Past. volstcin. >e mit B. u. A. tstunde mit B. stunde (Kollekte ag abd. V,8 U. kriegsnot). — sbetstunde. — dc. — Zwci- t. — Ztnant- n Wochentagen . Oktober an ottesdienst. —- Mittwoch abd. Marienkirche ^ncgsandachlcn: onnerstag und gen. ths. I). Mitt- tskavelle der ig abd. V,9 U. Georgiring Sc), iunstmann. — raße 7—9 I.). hlis - Nord ,9 U. Kriegs- ^SlpriA. ««tteeriitlras <üd. voeiiea tlto, troeittg rüd, ltook.a w,,t» -iben--Ausgabe. —ttir kelp-tg uns Vororte üur» unser» tzrtlger » undeprsitrurc 7maltäglichln»kau»gebracht! «onatllch t.rs M.. »lertellährllch S.7» M. V»i Ser Geschäft,stell», unf»ra Zlllal»« un- Nn»gad»N»U»n adg«bolt: monatlich l M.,vlrr««ljührlich s M. Durch uas»r» auowärtlgrn Zlllol»n in» Haus grbracht: monatlich 1.S» M-, »l«r1»I)ührl>ch «.SS M. r ur» Sie Post innrrbald V»uta,- lanS« unS Ser Seutschen Kolonien monatlich >.5S M., oiertel äbrlich ».SSM., au»schll»hl>ch postdestrUgelS. Preis Ser rinieinummec IS Pf. 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Gorlver^emenL HLndeubnrg eine offene — 7^ie Ilcnnpfe uin Derdnn. — Schwierigkeiten der Engländer in ^legypteir — drohender Belagerungszustand über 2lnlsierdanl und Rotterdam. —Lin Bamnwollring in Amerika. — Das Turbinat, eine neue . französische „Erfindung". Pans — eine offene Sta-L! Poincarö und Viviani jolLen nach französischen Mc.düngen ain 20. Tepienttcr in London czcivcscn sein. Wir hatten es nic-tt für wahrscheinlich, das; der Präsident in eigener Person zn den Frennden naci' England g.fahcen sei. Das wäre doch gar zn kttig.ich. Seine Ver ehrer haben ihin doch immer einen männttchen Stolz nachgcrühmt, und nnn soll er die Rolle des Bittstellers nicht verschmäht haben! Denn was sollte er in London anders tun a^s nm Hilfe anhattcn, vor allem nm Geld und noch mals nm Gott». Aber cs wird schon rit'.ftig ;ein, dass er den Ministerpräsidenten beauftragte, in seinem Namen und im Namen Franircichs auf schleunige Hilfe zu dringen, zum mindesten den guten Rat der Herren Asquith, Grey, Churchill uud Kitcheuer eiuzuholen. Denn wenn schon die Geldnot eine böse Sache ist — auch andere lästige fragen belasten die Köpfe der Regierung in Bordeaux. Was soll aus Paris werden? Borläufig hegt man ja wohl noch einige Hoffnung auf eine befreiende Wendung. Aber — aber! Was tun, wenn sich nun doch das Waffeuglück an der Aisne nnd bei Verdun gegen die französi schen Mahnen entscheidet? Paris den: F ,-ide überlassen? Paris verteidigen? Wie aus Bor deaux berichtet wird, sind die Meinungen im Ministerium Viviani geteilt. Die sozialistischen Mitglieder wollen, das; Paris zur offe nen Stadt erklärt werde. Das hißt also: sic wollen auf eine Verteidigung ver zichten, um der Millioneubevölierung das Schick sal zu ersparen, das von 1870 her noch vielen im Gedächtnis ist. Zwar ist ja von der fran zösischen Regierung, ehe sie sich nach dem Süden verzog, versichert worden, daß Paris in jeder Weise mit Lebensmitteln versorgt sei, allein wer glauot noch an solche Vertröstungen! Man er innert sich, Ivie rasch sich nach der am 10. Sep tember 1870 vollzogenen Einschließung das Hnngergespenst einstellte und wie bald so ziem lich alles eßbare Getier aufgegrifscn wurde, nm die Kunst der Pariser Kirche zn Chren zn bringen. Die Pariser Bevölkerung, die damals etwa 1800 000 Köpfe zählte, hat sich, wie ihr nach- gcrnhmt werden kann, mit großer Geduld in alle Not, in alle Schrecken der Belagerung gefügt. Vielleicht besitzt sie auch heute noch die gleiche Spannkraft, vielleicht! Jedenfalls ist das Mini sterium über diesen Punkt nicht ohne Sorge, nnd cs ist wohl zu verstehen, daß ein Teil seiner Mitglieder nur dann die Verteidigung ins Ange gefaßt wissen will, wenn die Bevölkerung vorher zum Verlassen der Stadt veranlaßt wird. Viele Bewohner, namentlich die wohlhabenden Lenke, sind schon nach Beginn des Krieges ans Paris geflohen; zu allererst floh die vornehme Welt; aber wie nun, wenn die Auswanderung zwangsweise angcvrdnct wird! Und wohin mit dieser Masse! Wie verpflegen? Za, wenn man Geld hätte! Der Gcneralstab wird, wenn die Frage ent schieden werden muß, auf das Fortschassen der Millionenschar drängen. Cr wird die Vertei digung der gewaltigen Festung Paris, aus deren Ausbau nach 1871 viele Mitttonen verwandt wurden, für eine Ehrensache Frankreichs er klären. Manche Politiker werden vielleicht anderer Ansicht sein. Sie werden geltend machen, das; Paris als offene Stadt dem Feinde die Ver pflichtung zur Schonung auferlege und mög- icherwcise genau so wie Brüssel behandelt wer den wird. Vielleicht meinen sie gar, daß die deutsche Regierung die wohlgespickten Forts und Festungswerke ebenso zurückgebcn werde, wie sie angetrosfcn wurden. Aber was halten wir uns auf mit Fragen und Sorgen, die im Augenblick wenigstens nicht die unseren sind. Wir möchten nur noch sagen, daß bei unserer Regierung wie bei der Heeresleitung vermutlich wenig Neigung zu vor zeitigem Entgegenkommen vorhanden sein wird, und mit Recht! Das Entgegenkommen, das Bis marck 1871 bei den FricdenSverhandlungen — fiel)« Belfort! — bewies, ist uns nicht gedankt worden. Wir haben auch später, als wir sahen, wie die neue Republik ihre Grenzbefestigungen anlegte und den künftigen Krieg mit allen Mit teln vorbereitete, oft unter herausfordernden Drohungen, nicht? getan, um Frankreich daran zu hindern, obwohl wir die Macht dazu hatten. Wir haben nur getan, was wir der eigenen Sicherheit im eigenen Lande schuldig waren. In diesen Tagen verbluten Tausende der Unseren vor diesen Festungswerken. Das gibt uns zu denken. Wir wollen Ruhe schaffen für lauge Zeit, und wenn Frankreich sich so tapfer wehrt, ntte cs kann, wenn cs auf diese Tapferkeit pochen wird, so glauben wir doch, das; es unsere Sache ist, für die Zutuntt noch andere Gewähr für unsere Sicherheit zu er zwingen als die war, mit der wir uns 1871 (nicht ohne spürbare Einwirkung der englisch höfischen Politik) begnügten. Gouvernement HZnöenburg. tt.- Wie im Westen das belgische Gouver- ncment von der Goltz,- so beherrscht Tcuisch- laud im Osten bereits ein Gebiet, das mau Gouvernement Hindenburg nennen könnte. Der gefeierte Feldherr ist zwar nicht formell zum Gouverneur ernannt, er hat vorläufig andere, militärische Aufgaben, aber cr crschaift das Uri.e Gouvernement. Seine Truppen sind es, die in Grajcwo, Augustowo und Suwalti ein- gezoizen sind und dort mit sckswarzweißrotcn Farben und deutscher Gewisscnyaftiglcil Ord nung schaffen. Suwalti ist die Hauptstadt eines bisherigen russischen Gouvernements, das allein schon die Ausdehnung des Königreichs Sachsen hat. Suwalki ist aber nur ein Teil des neuen Kriegstheaters, dessen Vorhang jetzt aufgerollt wird. Die anderen GonvernemmtS heißen Kowuo, Wilna, Groduo, Minsk, Witcbsk und schließlich auch Livland und Kur land. Der Kriegsschauplatz, den jetzt die deut schen Truppen bestimmen und nicht mehr die russischen Eindringlinge, liegt zwischen der ost preußischen Grenze und der Düna. Es r>t eine weile, von Norden nach Süden leicht abfallende Ebene. Nur an zwei Stellen, in der Nähe von Suwalti und zwisckpm Wilna und Minsk, wird die Ebene von schwachen Höhcnzügcn unter brochen. Hinderuislinien im militärischen Sinne werden sic für die verrückenden Truppen Hin denburgs uicht sein. Der erste Wait aber, den die Natur für die Russen gebaut hat, wird der Njemcn-Fluß zwischen Groöno und Kowuo sein. Der hier tief cingeschnittene Strom will uns den Weg auf Minsk—Moskau und ans Wilna- Petersburg verlegen. Am rechten Flügel dieses russischen Njcmcu- walleS, an der Einmündung der Wilja, liegt die Festung 1. Klasse Kowno; sic sperrt die Uebergängc über den Njemen und die Wilja und bildet für die Rußen einen Rückhalt bei etwaigen neuen Offensiv - Bewegungen. Wei tere Sicherungen an anderen wichtigen Ueber- gangssteilen über den Njemen sind die behelfs mäßigen Befestigungen von Olita, Meretsch und Groduo. Tie aufgelassenen Festungen Bobruisk au der Beresina und Dünaburg gewähren den dortigen Depotplätzcn der Russen immerhin noch einigen Schutz, wenn es dort zu Kämpfen iom- men sollte. Sümpfe gibt cs in diesem neuen Kcicgstheater auch in großer Anzahl, besonders in dem Dreieck Orscha—Smolensk—Witebsk, uud ungeheure Wälder, vor allem im Flußgebiete des Dnjepr, aber auch nordöstlich von Bjelostok und am linken Njemenufer bei Grodno und Kowuo und endlich an der deutschen Grenze zwi schen Iurburg uno Polungen. Von den Bahn linien,.die von unseren fleißigen Pionieren bereits auf die Spurweite unserer Züge gebracht wcrocn, sind von besonderer Bedeutung erstens die von Königsberg über Wirballen führende Linie I Kowno—Wilna—Dwinsk nach Petersburg; diese Linie ist durch eine Bahn über Grodno- Bjelostok mit Warschau verbunden. Zweitens die Linie Warschau-Lida—Polozk nach Petersburg. Drit tens die Linie Warschau—Brest—Litows^-Bara- uowitschi—Minsk—Smolensk nach Moskau. Außer diesen Schicnensträngcn laufen noch verschiedene Querverbindungen, deren wichtigste Knotenpunkte Wilna und Baranowitschi sind. In dem ganzen Gebiete hat bisher nur eine Bahn die beuFchc Grenze ittuirschritten: die über Wirballen. Ziem lich nahe an die deutsche Grenze aber heran jührt die fast im Halbkreis von Grodno über Su walki und Olita nach Orany laufende Strecke. Tie Bahnen gewährten den Russen bei ihrem anfänglichen offensiven Vorgehen gegen Westen gute Verbindungen und bei ihrem Rückzug eben falls manchen Vorteil. Sollten sie allzu große Zerstörungen an den Bahnstrecken angerichtct haben, so ist der deutsche Einmarsch zunächst natürlich aus das Straßennetz angewiesen, das aber im Vergleich zu Polen wenig entwickelt ist (nur Kurland ist gut). Tic Beschaffenheit der Wege wird in vielen Bezirken durch den lch. migen Untergrund ungünstig beeinflußt. Die wichtigsten Chausseen sind: Tauroggen—Schawli- Mita» — Riga, dann Wirballen — Kowno. Dwinsk, ferner Brest—Litowsk—Bobruisk—Ro- gatschew, endlich Witebsk—Mohllcw (weiterhin nach Homel und Kiew). Was die Q u a r t i e r v c r h ä l t n i s s e an- betrifft, so sind ebenso wie in Polen die Ort schaften des neuen Kriegslheaters w'nig ge eignet zur Unterbringung von Truppen. Die ärmlichen, engen und unsauberen Hütten, von denen viele nicht ettuual einen Kamin besitzen, werden wohl nur bei sehr schlechtem Wetter dem Biwak vorgezvgeu werden. Günstige Unter kunftsverhältnisse bieten nur die Städte und Vorstädte sowie die vielen im Gebiete vorhan denen Kasernen und sonstigen militärischen Gc. bänlichkeiten. Tie Berölterung des Gebiete? ist bunt gemischt. Tie Russen bilden den Haupttcil der Bevölkerung in den Gouvernements Wilna, Minsk, Grodno, Mohilew und Witcbsk, wäh rend sic in dcu übrigen nur spärlich vertreten sind. Die Deutschen, vorzugsweise Guts- und Fabrikbesitzer sowie Kaufleute, spielen eine be sonders wichtige Rolle im Gouvernement Su walki und Kurland. Die Polen überwiegen in den südwestlichen Bezirken. Das übrige sind Juden, Letten und Litauer. Diese für Rußland nie zuverlässig gewesenen, zum Teil direkt russen feindlichen Elemente werden das Drama de? deutschen Vormarsches erleichtern und beschleunigen. Paris — eine offene StaStl Part S, 29. Trptembcr. W-e „h'ourricr" au) Bordeaux m ldct. hat der lclztc Miulstcrrat noch keinen endttü tigen Beschluß über Sic Frage g bracht, ob Parts im F lle -incs vorübergchendeu Vorgehens ScrTcut'chen zur offcncn LtaSt erklärt odcr verteidigt werden soll. Tic jo; talistischcn Mitalieder des Kabinetts sind entschieden gegen eine Verteidigung, so lange die «cglcrnng nicht die vorherige Entiernung nnd Unterbringung der unichn digen Zivilbevölkerung ans Ser Festung Paris garantnrcn kann. Es sei wakr chcrulich, daß die äragc bereits zur Spren gung des bisherigen Kabinetts führen werde. Zranzöffscher Schlachtbericht. InParis wurde am Sonntag nachmittag 3 Uhr folgender amtlicher Bericht ausgegeben: Auf unserer L i n k e n geht die Schlacht Inder gan>en Front zwischen L>ße und Somme, sowie nördlich der Somme weiter. Sehr heftige deutsche Angrif'e wuiden zwilchen der Oise und Reims gemacht. An mehreren Punkten sind die deutschen und fran-ösijchen Schützengräben nur ein paar hundert Meter von ein ander entfernt. Im Zentrum hat die preußische Karde zwischen Reims und Soain lein kleiner Ort nördlich von Suippes) einen kräftigen Angriff gemacht. Von Souain bis zu den Argonnen haben die Deutschen am Morgen erfolgreich die Straße Sommery—Chalons jur Marne, sowie die Bahnlinie St. Menehould—Vouzieres angegriffen. Zwischen den Argonnen und der Akaos und aus den Maashöhen geschah nichts Neues. Im Süden des Woevre stehen die Deutschen in einer Front von St. Mihiel nach Nordwesten. In Lothringen und in den Vogesen hat sich nichts Wichtiges ereignet. Awei -rutsche Zlugzeuge über Paris. Dem „B. T." wird über Turin bestätigt, daß am 27. September nicht nur ein, sondern zwei Flug zeuge vom System Taub« überParis erschienen. Der zweite Flieger erschien nachmittags über Passq und war einem heftigen Eewehrseuer ausgesetzt. Er hatte nur Zeit, eine einzige Bombe Herabzu wersen, weil die inzwischen herbeigeeilte französische Fliegerabteilung sofort Jagd auf ihn machte. Der Kampf um veröun. Der Kriegsberichterstatter des „Neuen Wiener Tagblattcs" meldet aas dem Großen deutschen Hauptquartier: „Ich wohnte gestern den Kämpfen des rechten Flügels der Belagerungsarmec bei, deren Ziel es ist, die M a a s s p e r r s or t l i n t c zwischen Verdun und Toul zu durchbrechen. Die Ope rationen der Armee begannen vor etwa acht Tagen. Hierbei kam es zu größeren Kämpfen. Der Gegner wurde überall geworfen. Heldenhaft war die Erstürmung -er sraiizösi'chcn, schon im Frühjahr aus gebauten, natürlichen Stcllui.gen auf dem Ostrand der Lote Lorraine lrot; starker artilleristischer Gegen angriffe aus der „on L. un- T. Die Deut schen warfen oen Feind gegen Vcidun derart zurück, daß dieser unfähig war zu größeren Operationen. Nach Sicherung der Flanken konnte das Vorgehen der deutschen schweren Artillerie und der ö st e r r e i ch i s ch e n M o t o r m ö r s e r kraftvoll un erfolgreich erfolgen. Donnerstag abend eroberten die Deutschen S a i n t - M i h i e l, gestern früh wurde das Fort Camp -es Romains im stur m genommen. Einige Schritte neben der öster reichischen Motormörserbattcric gerieren wir Kriegs berichterstatter in ein scharfes Schrapnell- u n d G r o n a t e n f c u e r. Das singende Pfeifen der Schrapnells war von einer unheimlichen Wirkung. Fünfzehn Schritte vor mir platzte e n Schrapnell im Walde. Ein früherer Schrapnellschuß tötete an der gleichen Stelle zwei deutsche Landw^hrsoldaten. Wir suchten mit Len österreichischen Soldaten im Walde Deckung vor der glänzmd schießenden feindlichen Ar tillerie. Unsere Morormvljer arbeiten, von den Deutschen bewundert, vorzüglich. «Zwei Kilometer vor uns war ein Insantcricgesccht." Eine neue französt'che ,Erfindung". Das von Ingenieur Turbin erfundene neue Sprengmittel, dein man den Namen Turbinat gegeben hat, ist nach Haoas Meldungen am Sonn abend zniii ersten Male bei Beschießung bcr Lernschcn Truppen gebraucht worden, und seine Wirkungen waren furchtbar. Man fand später an -er Stelle, w o eine Granate ein geschlagen hatte, eine Kompanie (!) Soldaten stehend (!) tot un! Das merkwürdigste ist jedoch, daß Liese keine Wunden aufwiesen und nicht mal blutig waren. Nur der enorme Luftdruck btt der Exploßon hatte sie getötet. Das Turbinat übertrifft in seiner fürchter lichen Sprengwirkung bei weitem sowohl Dynamit als auch Melinit. Diese grausige Erfindung Turbino, tatsächlich wohl nur eine Erfindung eines fixen Journalisten, soll die Franzosen über das Da sein der 42-Zcntimctcr-Mörser und überhaupt über ihre mißliche Lage hinwcgtrösten. Vielleicht gelingt diese Absicht auch. Ernst wird -iese^ „Erfindung" wohl aber auf die Dauer auch nicht in Frankreich ge nommen werden. Drohender öelagerungszufian- über Amsterdam und Notterdam. Amsterdam, 28. September. Tie nieSecläu- disLe Regikrnng droht, über Sie großen Handels städte A m st erdam und Rotterdam den Be lagerungszustand zu »erhängen, weil Kunilenic die Befehle der Regierung über das Ausfuhrverbot z» umgeheu versucht hätten. Tie Verhängung des Belagerungszustandes hätte neben anderen Ui aniiehmlichkeitcil auch eine Zensur der Presse tm Gcfoige. Hollands Protest gegen -ke englische Seeräuberei. Mit außerordentlicher Schärfe wendet sich der „ Nieuwe R o t t e r d a m s ch e Courant" gegen England, das wahrend des Russisch-Japanischen Kriegs aufs schärfste gegen Rußland protestiert habe, das Kohlen und Leveiisniittel für absolute Konter bande erklärte. Heute tue England dasselbe, wie damals Rußland; es nenne Lebensmittel und Brennmaterial zwar relative Konterbande, be» handle sie aber als absolute. Nun sei England noch einen Schritt weiter gegangen, indem es Güter, die nach der Londoner Erklärung überhaupt nicht als Konterbande angesehen werden dürsten, zu relativer, atto in Wahrheit zu abioluter Konter bande mache. Das Blatt jährt wörtlich fort: „Wir halten es für unsere Pflicht, mit Nach druck darauf hinzuweisen, daß die britische Re gierung auf diele Weise handelt, wie Lord Lans« downe 1004 cs gegenüber Rußland ausdrückte, nämlich ohne Achtung der wohlbekannten Rechte der Neutralen, und daß England von dem Nichtinkrafttreten der Londoner Seerechts deklaration Gebrauch macht, um den neutralen, also auch den niederländischen Handel in willkürlicher Weise zu knebel n." Verlängerung -es belgischen Moratoriums. Brüssel, N. September. Eine vom General gouverneur von der Goltz erlassene Ver ordnung verfügt, daß in allen Fällen, in denen Ausländer verhindert find, ihre Recht,
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