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Morgen »Ausgabe. für Lelpzi, UN» Vorort« »uech unser« TrTaee Vtzuaspknksn» uo»Ep»»iteur«rmattüoUT»tn»yau»sidrachtr monatlich I SS M„ virrtrllührlich Z.7Z M. «et S«r »«schüftostrU«, unfern «Molen un» klu»sad«strU«n odgehoUi monatUch 1M., »ierteyährllch r M. Durch unsere auomSrtlaen Zlllalea tn» hau» »»beacht: monatlich S.S» M.. vierteljährlich 4.S» M. kurch »le Post: iuuerhald deutsch, lau»« un» Ser »rutschen Kolonien mono»»» i.S» NI., »terteljährllch 4.-0 M., auoschiiestitch Postdesteltael». vrel» Ser «in-elnummer I» ps. In Leipzig, »en Nachbarorten un» »en Orten mit eigenen Filialen mir» St« stbenSauogad« noch am tzden» »eo «rschetnen» in» yau» aellefert. hLndelsFeitung /IrrrdsblLtt -es Rockes rurd -espoU.?eürrnckes der Etcedt Leidig Ne-aktion un» »eschist-steU,: ^»hanni»gass« Nr.». » Zernsprech-stnschlug Nr. >»»»r. 1<»»Z un» t«»»». ISS. Jahrgang ltir Anzeigen au» Leipzig un» Umgebung »'« /»»A*'yenprri^e. ispaMs»p»Mz»tt»!Upl.,»i»N»Nam»,»iI»lM., von au»wart. Z» ps., Neklamen 1.2» M., Kleine sinzeigen »iepetttzeil« nur rsps.b.wi»S»rb»l.Nab.,s>n;e>g«a »on VekSrSea im amtlichenTeil Liepetit» zeit» S» ps. S«schäst»anzeig«n mit plahvvrschrist im Preis» erhöht. Nadatt nach Tarts. Setlagen: S«lamtausl.S M.»a» Kausen» au.schl. Postgebühr, stnzetgen.sioaahmr: ^ohanntogaste», bet sämtliche« jtUalen »e. Leipzig« Tageblatt»» un» allen sinnonern-Txpe-itionen »e» Sn. un» stuoiin»«». do» Leipziger Tageblatt erscheint Werktag» »mal. Sonn. u.;»i«rtag»Imal. Srrliner NeSaktton: Sn Sen Zelten 17. Zernlprech.iinschluA: Hansa Nr. «»7. Nr. 4S3 Monlsg, »en 28. September 1914. s Neuer Bormarsch im Osten. Die Tage vor Verdun. — Deutsche Flieger in Belgien und Frankreich. — Russischer Vorstoß in Galizien. — Bulgariens Verstimmung gegen Rußland. — Die )ren Amerikas für Deutschland. Vie achte Kriegswoche. -s. Ter glänzende Erfolg unserer Kriegs anleihe, von der weit über den augenblick lichen Bedarf hinaus fast 4'/» Milliarden Mark sofort gezeichnet wurden, hat der Welt vor Angen geführt, daß Deutschlands finanzielle Kriegs rüstung der militärischen ebenbürtig ist. Mit Bewunderung von unseren Freunden und von manchen Neutralen anerkannt, belehrt das Er gebnis der Kriegsanleihe aufs gründlichste die geldstolzen englischen Krämerseelen, die uns mit ihrem vermeintlich größeren Geldsack unterzu kriegen hoffen. Ist schon aus diesem Grunde unser Anleiheerfola von hoher politischer Wich tigkeit, so kommt hinzu, daß er das unerschütter liche Vertrauen des deutschen Volkes auf den endgültigen Sieg seiner Waffen offenbart. Tarin liegt, so gut das Geschäft an sich ist, das mit dem Erwerb der Kriegsanleihe gemacht wird, auch ein sittliches Moment von großer Trag weite. Die Willigkeit zu Opfern bezeugt nicht minder als die Fähigkeit dazu die unerschütter liche und deshalb unbezwingbare Kraft des deut schen Volkes, seinen Platz in der Welt zu be haupten. So gehen die daheim Gebliebenen und unser unvergleichliches Heer als Machtsaktoren wie als Vorkämpfer höchster sittlicher Ideen Hand in Hand, eines des anderen wert! Tie volle Bedeutung der deutschen Finanz kraft läßt sich erst ermessen, wenn man daneben den wirtschaftlichen Zusammenbruch Frankreichs ins Auge faßt. Ter einstige „Bankier Europas", der nicht einmal seine letzte Friedensanleihc unterbringcn konnte, mußte jen seits des Ozeans an die Tür Bruder Jonathans klopfen, um den Versuch zum Pump von lum pigen 400 Millionen Mark zu machen! Da aber die Vereinigten Staaten die Neutralität ver letzt hätten, wenn sie dem gallischen Hahn diesen Brosamen von ihrem vol! besetzten Tische zu warfen, muß er in London nach Futter kratzen. Die Neigung, ihn dort zu sättigen, wird bei dem treuen Freunde nicht durch den Umstand erhöht werden, daß der Credit Lyonnais die Auszahlung seiner Hatbjahrsdividendc einge stellt hat. Eingestellt hat — da das Aüs- zahlungsverbot der französischen Regierung natürlich nur ein Mäntelchen ist, das die Zah lungsunfähigkeit des französischen Riesen instituts verbergen soll. Vergleicht man mit die sem halben Bankerott die unerschüttert feste Stellung -er deutschen Großbanken, dann offen bart sich die ganze Nichtigkeit der übermütigen. Prahlereien, mit denen die Pariser Finanzgrö ßen vor drei Jahren uns gegenübertreten zu dürfen glaubten. Frankreichs Politik der Rach sucht rächt sich an seinem eigenen Leibe auch aus finanziellem Gebiete bitterlich: sie hat Mil liarden in das Danaidenfaß Rußlands und seiner Großfürsten schütten lassen, die Feinde Deutsch lands im sonstigen Europa gemästet und Frank reich zu Rüstungen verleitet, die im Zusammen hänge mit jenem Aufwande um so weniger er tragen werden konnten, je rückständiger das französische Steuerwesen ist. Wie verhaßt auch den Feinden der Anblick unserer wirtschaftlichen Stärke sein mag: noch mehr haben sie die Proben deutscher Leistungs fähigkeit zur See erschreckt, die vom Unter seeboot „U 9" am Eingänge des Kanals, vom Kleinen Kreuzer „Emden" in den in dischen Gewässern abgelegt wurden. Die Ber- s nichtung von 3 englischen Panzerkreuzern durch I ein einziges Unterseeboot, die Versenkung von 5 Handelsdampfern durch die emsige „Emden" im Golf von Bengalen und die Beschießung von Madras durch den gleichen Kleinen Kreuzer kün det dem „meerbeherrschenden" England Unheil an. Verstummt sind die Prahlereien der „Times", und in den Spalten der liberalen Presse Lon dons geht das Gespenst der Sorge um. Ita lien aber, dessen Auslandspolitik durch die Be- orgnis vor der britischen Llotte so stark be- timmt wird, hat bei dem Schlage unseres Un- erseebootes „U 9" ausgehorcht, weil ihm prak- isch vor Augen geführt wurde, auf welchem Wege es der englischen Flottenmacht wirksam begegnen kann. Darf England die politische Tragweite der ersten Großtat eines Untersee bootes, die in der Seegeschichte für alle Zeiten verzeichnet bleiben wird, nicht unterschätzen, so wird cs letzteres auch darum nicht tun, weil die Dämpfung des britischen Uebermutes durch „v 9" auf die neutralen Staaten Skandina viens ebenfalls zurückwirkt, deren Handel mit Deutschland Großbritannien in selbstsüchtiger Absicht beeinträchtigen möchte. Londons diplo matischer Druck auf Dänemark und Norwegen ist von beiden Staaten ohnehin höflich, aber be- stimmt zurückgewiesen worden. Trösten können sich die Mißvergnügten an der Themse mit einer Heldentat der französischen Flotte in der Adria: die Schmutzereien, die die Marine des ritter lichen Bundesgenossen in Pelagosa gegen einen Leuchtturmwärter und seine Frau ve- gingen, schreien nach einem neuen Earlyle als Heldenverehrer! Tast eine Anzahl Burcn- gencralc den Krieg g'gen Teutsch-Südwest- afrika nicht mitmachcn will, sondern lieber von hohen Posten zurücktritt, ist trotz der Unter würfigkeit Bothas unter die Greyscbe Schand- polilic ein Menetekel für die eng ischen „Frei- Heits"-Kämpfcr. Soweit diese sich aus französischem Boden gegen unsere Heere betätigen, müssen sic die schwersten Verluste zugebcn. Die Entscheidung der wochenlangen Kämpfe an Oise und Ais ne ist freilich noch nicht gefallen. Aber zwischen den Zeilen der amtlichen französischen Berichte selbst wird bereits angedcutct, daß die Gunst der Stellungen und die Entwicklung des Kampses den Deutschen schließlich das Ücber- gewicht verschaffen werden. Die vom linken Flügel der Verbündeten in großem Umfange angestcllten Umgchungsversuche sind zum Stehen gekommen. Auch im Osten des französischen Kriegsschauplatzes, wo Varenncs erobert, heftige Ausfälle aus Verdun abge schlagen und eine Reihe von Spcrrjorts unter das Feuer unserer schweren Artillerie genommen wurden, geht cs vorwärts. Nach dem Falt des Forts Camp des Romains kann die süd liche Sperrfortslinie als durchbrochen bezeichnet werden. Ein Teil der Truppen des Kronprinzen steht auf der linken Maasseite. Auch in der Mitte der Schlachtfront bei Reims hat sich die Hoffnung der Franzosen nicht erfüllt. Den Schmerz darüber stillt Herr Delcassö in einem verlogenen Protest gegen die deutsche Beschießung der Kathedrale von Reims, die seine Landsleute zu einem An griffszentrum ihrer Artillerie gemacht haben. Wichtiger ist die Tatsache, daß Generaloberst v. Hindenburg den Vormarsch nach Osten ausgenommen hat und mit breiter Front gegen die russischen Festungen Kowno und Grodno usw. vorrückt. Es ist also falsch, wenn man in Petersburg annahm, man werde von die ser Seite her Ruhe haben. Schlecht steht es mit der Wahrheit ser bischer Siegesberichte: tatsächlich sind die Schützlinge des Dreiverbandes bei einem Ein fall in Slavonien furchtbar zusammengehauen worden. Auf dem russisch-österreichi schen Kriegsschauplätze ist eine zeitweilige Waffenruhe eingetretcn. Sie hängt, soweit die Russen beteiligt sind, vermutlich damit zusam men, daß von Norden her über Polen ein Schat ten fällt, in dessen Kühle zwei stolze Armeen Rußlands erschauerten und dahinschwanden: der Schatten des Generalobersten von Hinden burg! OormarsG im Osten. o Berlin, 27. September. Dem „Lokal-Anzeiger" wird von seinem Berichterstatter aus dem östlichen Hauptquartier unterm 27. September ge meldet: Nach kurzer, den Truppen sehr notwendiger Ruhepause wird in allgemeiner scharfer Offensive der Krieg in das russische Land getragen. Lomscha. Bjelostok, Grodno, Orany, Olita, Kowno, Ponewjesch, Schawlq und Moschejki sind die ungefähren Marschrichtungen und Angriffspunkte. Die gesamte Front wächst sich zu einer Breite von 5vü Kilometern aus. Nähere Einzelheiten über die Verteilung der Streitkräfte können naturgemäß nicht gegeben wer den. Das Geschick von Ossowiez und Libau wird sich erfüllen. Ununterbrochen rollt um den erste«, ziemlich modern gehaltenen Sperrpunkt der Donner unserer schweren Geschütze. Di« ostpreußische Seenplatte setzt sich in den Gouvernement» von Lomscha und Suwalki fort und bannt die Opera tionen an verhältnismäßig wenige Straßen, deren wichtigste Punkte durch Befestigungen gesichert find. Seit der Niederlage von Tannenberg hat die Narew-Armee de» Generals Samsonow anfgehört z« existieren. Ihr« abgesplit terte« Teile find von Festnngsgarnisonen und Ne- serveformationen in Warschau, Oftrolenka und Lomscha ausgenommen worden. Zwischen ihr und den zurzeit nicht operationssähigen Teilen der Wilna-Arwee Nennenkampf» schließt di« Festung Ofiowie, eine »eite Lücke. In Grodno find Teile des Kaukasischen «nd de» 22. Armeekorps und mehrere Reserve formationen anzunehmen, die wohl nach der Niederlage von Luck dorthia geflüchtet find. In Oran« und Olita werden Teile des 4. Armee korps sein. Für die ziemlich modern gebaute Stromfestnng Kowno sind von Haus aus wohl rechtzeitin besondere Pcsitzungstruppen ausgeshie- den worden. Bon per Nennenkampsschen Armee sollen sich Teile des 3. Sibirischen Korps und einige Rescrvcbrigaden dorthin zurückgezogen haben. Die deutschen Truppen sind voller Siegeszu versicht und höchsten Vertrauens auf ihren Feld herrn, den Generalobersten von Hindenburg. Die Lage vor veröun. Die „Frankfurter Ztg." meldet aus Stockholm: Londoner Meldungen geben zu, daß die gefürchteten 42-Zentimeter-Geschütze vor Verdun in Stellung gebracht wurden, und daß der Belagerungsring sich merkbar enger um die Festung geschlossen habe. Wenn sogar englische Blätter diese für Frank reich unangenehmen Nachrichten verbreiten, dann werden wir in den nächsten Tagen sicher gute Kunde über den Erfolg deutscher Waffen vor Verdun er warten dürfen. Vie ausgezeichnete -eutsche Verteidigungslinie. Dem Mailänder „Corriere della Sera" wird aus London gemeldet: William Maxwells, der Kriegskorrespondent des „Daily Telegraph", sendet seinem Blatte folgende Beschreibung der deut schen V e r t e i d i g u n g s w e r k e an der Ais ne, womit er gewiß das englische Publikum auf deutsche Erfolge vorbereiten will. Er sagt: Die Deutschen haben außer den natürlichen Schwierigkeiten des Landes, die ein Vordringen der Verbündeten verhindern, auch den Vorteil eines furchtbaren Verteidigungswerkes: nämlich die Steingruben von Laigne bis Com- p,iegne. Diese Gruben liefern weißen, harten Stein, der für bedeutende Bauwerke gebraucht wird, und gehören deutschen Gesellschaften. Die Arbeiten wurden in der letzten Zeit derartig ge führt, daß aus den Gruben ein Festungs werk geworden ist. Diese Befestigungen an zugreifen, ist unmöglich, sie zu bombar dieren, nur Zeitverlust; die französischen Geschosse haben gegen diese Felsen keine Wirkung. Die Ver bündeten sind also gegen diese meilenweiten Po sitionen der Deutschen machtlos und müssen sich mit Belagerung begnügen. Deutsche Ztteger über Antwerpen. London, 27. September. Das Rcuterschc Büro meldet aus Antwerpcn vom 20. Septem ber: Ein deutsches Flugzeug flog heute über Düffel nahe Antwerpen und warf zwei Bomben, die ins Wasser fielen. Am Nach mittag flog eine deutsche Taube über Antwerpen. Die Forts eröffneten ein hef tiges Feuer, und das Flugzeug war gezwungen, in große Höhen zu gehen, so daß cs die belgischen Stellungen nicht erkunden konnte. Somben aus Luftfahrzeugen. Rotterdam, 27. September. Englischen Blättern zufolge warf ein Zeppelin eine Bombe auf den belgischen Po st Kämpfer „Leopold II.", der Freitag aus Ostende in Folkestone cintraf. Das Schiff erlitt keinen Scha den. Ferner warf ein deutsches Flugzeug am Freitag eine Bombe auf Boulogne- sur-Mcr. Die Bombe platzte auf der Schiff fahrtwerft, soll aber wenig Schaden angerichtet haben. Ueber -ie Helüentat -es II - wird in Berlin noch folgender Bericht verbreitet: Am Morgen des 22. September in der Frühe be fand sich „47 9" zwanzig Seemeilen nordwestlich von Hoek van Holland, mit annähernd südwestlichem Kurse dampfend. Die See war ruhig, das Wetter klar, teils nebelig. Gegen 6 Uhr sichtete man vom „17 9" aus drei große feindliche Kreuzer, die bei weiten Schiffsabständcn in Dwars-Linie — nebeneinander — fahrend, sich in entgegengesetzter Richtung näherten. „17 9" beschloß zunächst, den i n der Mitte fahrenden der drei Kreuzer anzu greifen, führte diese Absicht aus und brachte dem Kreuzer — es war die „ Aboukir " — einen töd lichen Torpcdotresfcr bei. Der Kreuzer sank noch wenigen Minuten. Als nun die beiden anderen Kreuzer nach der Stelle dampften, wo die „Aboukir" gesunken war, machte „47 9" einen er folgreichen Torpedoangriff auf die Hogue". Auch dieser Kreuzer verschwand nach kurzer Zeit in den Fluten. Nun wandte sich „47 9" gegen die „Eressy". Beinahe unmittelbar nach dem Torpedoschuß kenterte die „Eressy", schwamm noch eine Weile kieloben und sank dann. Das ganze Gefecht hat, vom ersten Torpcdoschuß bis zum letzten gerechnet, ungefähr eine Stunde gedauert. Von den englischen Kreuzern ist keil» einziger Schuß abgegeben worden. Angabe» der britischen Presse, in der Nähe des Gcfechtsortes Hütten sich „Begleitschiffe" deutscher Unterseeboote befunden und noch dazu unter holländischer Flagge, sind ebenso unwahr, wie die Erzählungen über lebender Engländer, die Kreuzer seien von mehreren deutschen Unterseebooten angegriffen worden und man habe durch Ecschützfeuer mehrere von ihnen vernichtet. Tatsächlich ist nur „47 9" dort gewesen. Nach dem Sinken der „Eressy" fanden sich mehrere britische Kreuzer, Torpedofahrzeuge usw. an der Stelle ein und einzelne Torpedobootszerstörer ver folgten das Unterseeboot. Noch am Abend des 22. September - nicht weit von Ter- schelling-Bank — wurde „47 9" von den Zerstörern gejagt. Mit Einbruch der Dunkelheit gelang cs „47 9", außer Sicht der Torvedofahrzeuge zu laufen. Am folgenden Tage langte das Boot mit seiner triumphqekrönten Besatzung unversehrt im heimischen Hafen an. Russische Vorstöße in Galizien. Pest, 2K. September. (Ungarisches Korr.-Bur.) Einzelne kleinere russische Abteilungen scheinen auf den K a r p a t h e n p ä s s e n Diversionen zu versuchen. Gestern fand eine kleine Plänkelei bei dem Uzsoker Passe (Komitat Ung) statt zwi schen unseren zur Verteidigung des Paßes detachier ten kleineren Truppen und den Russen. Heute kam es bei Toronya lKomitat Maramaros) zu einem Zusammenstoß, ohne daß es den Russen ge- lungen wäre, über die Grenze auf irgend welchem Punkte einzudringen. Uzsok ist ein ungarisches Dorf von etwa 1000 Einwohnern im Komitat Ung in den Ost-Beskiden. Toronya ist ein ungarisches Dorf im Komitat Maramaros und zählt ebenfalls etwa 1000 Ein. wohner. Beide Dörfer liegen dicht an der galizisch ungarischen Grenze. Wesentlich ist es, daß die Oesterreicher die Vorstöße der Russen abzuschlagen vermochten. Die ersten Kompanien der Ukrainer ausgerurkt. Wien, 27. September. Der Allgemeine Ukrai nische Nationalrat hat beschlossen, ein ukrai nisches freiwilliges Schützenkorps zu errichten. Aus Anlaß des Ausrückens der ersten beiden Kompanien ukrainischer Sckützcn sandte der Befehlshaber des ukrainischen freiwilligen Schützenkorps, Direktor Haluschtschynskyj, an die Kabinettskanzlei ein Telegramm, in dem er namens des ganzen Korps den Ausdruck un erschütterlicher Treue für den Obersten Kriegsherrn und für das Vaterland Oesterreich-Un garn übermittelte, mit dessen Siege eine bessere Zu kunft für das ukrainische Volk verbunden sei. Don der Kabinettskanzlci ging hierauf eine Depesche ein, in der mitgeteilt wurde, daß der K a i s e r die Loyalitätskundgebungen der Ukrainer dankend zur Kenntnis genommen habe und die brsten Wünsche für die künftige Tätigkeit des Schützen korps ausdrückte. Paris un- Vien. Wien, 27. Srptember. (Meldung des Wiener k. k. Tel.-Korr.-Burcau.) Unter der Ueberschrift „Paris und Wien, Eindrücke eines Unpar- teiischen" veröffentlicht Dr. Peter Stanew aus Sofia in der „Reichspost" einen Artikel, dem er einen Auszug aus einem Briefe ooranstellt, den er an befreundete Politiker nach Genf richtete, nachdem :r auf der Rückreise von Paris in Wien Aufenthalt genommen hatte. In dem Schreiben heißt es: „Lastet Euch nicht mehr durch die lügenhaften Nachrichten über Oesterreich und Wien narren. Hier herrscht weder Elend noch Erschöpfung noch Hungersnot, im Gegenteil, je weiter ich mich von der Grenze Frankreichs entfernte, desto weniger war der Krieg zu fühlen; und wahrhaftig: