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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 26.09.1914
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-09-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140926017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914092601
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914092601
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-09
- Tag 1914-09-26
-
Monat
1914-09
-
Jahr
1914
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Sonnavenü. 2ö. Srvtrmder lSl4 3 Leipziger Tagedlatt. Nr. ^S0. Morgen-üusgsve. Sette 3. Verstümmelten photographiert werden, soweit es möglich ist. Es find allein ^Unglück liche in deutschen Lazaretten, denen in Belgien die Augen ausgestochen worden find!" Die „Deutsche Medizinische Wochenschrift« bittet um Einsendung solcher Ausnahmen. Fürs Vaterland gefallen. Wie aus den Familienanzeigen der vorliegenden Ausgabe unseres Blattes ersichtlich ist, starben den Heldentod auf dem Felde der Ehre der Hauptmann der Reserve im Infanterieregiment Nr. 133 Amts richter Dr. Walther Frttzs ch, der Soldat Otto Hermann Günther; die Riege Edelweiß des Allgemeinen Turnvereins Mockau zeigt den Helden tod ihres Mitgliedes Alfred Mahler an. Aus den Famtliennachrichten der vorliegenden Ausgabe unseres Blattes ist noch ersichtlich, daß der Osfiziersstellvertreter im Infanterieregiment Nr. 106 Tand. phil. Arwed Pefcheck auf dem Felde der Ehre oen Heldentod starb. Ferner fielen auf dem Felde der Ehre der Major und Bataillonskommandant im Reserve-Jnfanterte- regiment Nr. 11 T u r t o. B ü l o w, der Hauptmann im Res.-Inf.-Regt. Nr. 104 Paul Tlaus, der auptmann im Landwehr-Jnf.-Regt. Nr. 104 Dr. ritz Riedel, der Leutnant der Reserve im renadierregiment Nr. 3 Amtsrichter Dr. jur. Georg Sowade, der Leutnant der Landwehr im Reserve-Infanterieregiment Nr. 133 Rechtsanwalt Siegfried Geyer, der Leutnant der Reserve im Infanterieregiment Nr. 139 und Fabrikbesitzer Robert Katzschmann, der Leutnant im Reserve-Infanterieregiment Nr. 107 Walther Gutjakr, der Leutnant der Landwehr im Re.eroe- Infanterieregiment Nr. 104 Walther Riedel, der Vizefeldwebcl im Infanterieregiment Nr. 106 Paul Szehulka, der Unteroffizier der Reserve im Pionierbataillon Nr. 22 Willy Herbst, der Unteroffizier im Landwehrregiment Nr. 84 Otto Harzendorf, der Unteroffizier im Reserve- Erenadierregiment Nr. 100 Otto Seidel, der Einjährig-Freiwillige Gefreite im Infanterieregiment Nr. 107 Oscar Löbner, der Einjährig-Frei willige im Grenadierregiment Nr. 101 Konrad Fischer, der Gefreite der Reserve im Brigade- Ersatzbataillon Nr. 47 Richard Weih, der Reservist im 179. Regiment Robert Willy Müller, der Gefreite im Grenadierregiment Nr. 100 Kurt Hänsel, der Soldat im Grenadier regiment Nr. 100 Richard Dathe, der Soldat im Infanterieregiment Nr. 104 Alfred Hoyer, der Gefreite der Reserve im Artillerieregiment Nr. 77 Otto Emil Riegel der Ulan im Reserve- Kavallerie-Ersatzbataillon Nr. IS Louis Walter Lindner, der Reservist im Grenadierregiment Nr. 100 Alfred Oberländer, der Soldat im Infanterieregiment Nr. 181 Turt Schreier und der Gefreite im Fcldartillerieregiment Nr. 68 Max Prietsch. Am 23. September starb in Trier an seinen am 24. August bei Florenviller erhaltenen Verwun dungen der Offtztersstellvertreter Lothar Loeff- ler-Burckhardt, der Sohn des trefflichen Mit glieds der Berliner Königs. Oper Frau Loesfler- Burckhardt. Den Heldentod auf dem Felde der Ehre erlitten ferner Generalmajor o. Lewinski, der Hauptmann und Kompaniechef im Erenadierregi- ment Nr. 101 Dietz, Freiherr v. Welck, der Hauptmann und Kompanieä-ef im Grenadierregi- ment Nr. 100 Rudolf Moebius, der frühere Militärlehrer beim Kadettenkorps Oberleutnant und Kompaniefilhrer im Infanterieregiment Nr. 177 ArnoBasüner, der Leutnant im Grenadier regiment Nr. 101 Eberhard von der Decken, Sohn des Dresdner Oberverwaltungsgerichtsrats von der Decken, der Fahnenjunker im Karabinier regiment Otto Wilhelm Kirchner, der Leut nant d. R. im Infanterieregiment Nr. 182 und Berg referendar Frrtz Eaudlitz, der Generalleutnant Friedrich von Buhe, der Generalleutnant und Inspekteur der Landsturmtruppen des 17. Armee korps Hans vonWrochem, der Hauptmann der Landwehr und Oberverwaltungsgerichtsrat Dr. Reinhold Salman, der Oberleutnant der Landwehr und Oberbibliothekar der Universitäts bibliothek in Königsberg Dr. Otto Schulz, der Leutnant im Garde-Grenadicrregiment Nr. 4 Ru dolf von Hennigs, der älteste Sohn des Generals der Kavallerie z. D. Viktor von Hennigs, der Vizcwachtmeister d. R. im Ulanenregiment Nr. 20 Karl Magnus Graf Leutrum von Ertingen, ein Sohn des württembergischen Kammerherrn Norwtn Graf Leutrum von Ertingen, Ehre ihrem Andenken! Weitere Melsungen. Wie die „Times" melden, sind am 22. September 100 deutsche Gefangene nach Irland be- »urdert worden. * Der Kaiser hat zur Unterstützung der el- iäffisch en Notleidenden aus seiner Privat schatulle größere Beträge zur Verfügung des Statt- lalters in Straßburg anweisen lasten. * Der „Reichsanzeiger" veröffentlicht eine Bekannt machung betr. Zollbefreiung verdorbener Waren zur Verwendung als Viehfutter; ferner eine Verfügung des Kultusministers, wonach durch Verluste im Felde oder Pensionierung freiwerdende Oberlehrerstellen bis auf weiteres weder an staat lichen noch an nichtstaatltchen höheren Lehranstalten durch Einktellen fähiger Kandidaten besetzt werden dürfen, damit die Kandidaten, die den Feldzug mit machen, bei ihrer Rückkunft nicht benachteiligt werden. * Die geretteten Seeleute der drei eng- lischenPanzerkreuzer werden nicht inter- niert, da das Gefecht nicht in niederländirchrn Ge wässern stattfand und die Seeleute nicht durch Kriegs fahrzeuge gerettet worden sind. Maxim Gorki hat nach einer Londoner Mit teilung als russischer Kriea »freiwilliger an mehreren Schlachten in Gauzten teilgenommen. Die „Deutsch« Tageszeitung" schreibt: Mitglieder der konservativen Pattei sind beim stellvertretenden Reichskanzler und beim Handelominister für eine Fest setzung von Höchstpreisen für alle Arten Ge treide und für Mülleretprodukt« vorstellig geworden. Wie wir dem Journal" vom IS. September ent nehmen, befindet sich der Sohn des früheren sächsischen Ministers Grafen Hohenthal und Bergen unter den verwundeten Deutschen in Toulon. * Den beiden deutschen Kreuzern Goeben" und ,,Bre »la u" ist, wie nachträglich bekannt wird, auch der zurückberufene Befehlshaber der englischen Rittelmeerflotte, Berkeley Mtlne, -um Opfer -»fallen. Versuchung Gesterreich-Ungarns Es ist unglaublich, was tür eine feine Spürnase englische Korrespondenten haben. Nachdem sie uns belehrt haben, daß Deutschland Frankreich durch Be stechung zum Frieden hat bewegen wollen, Huben sie jetzt die Entdeckung gemacht, daß Oesterreich-Ungarn Schritte zu einem Friedensschluß mit Ruß land unternommen hat. Der Berichterstatter des „Daily Thronicle " meldet darüber aus Mai land: „Es wird versichert, daß Kaiser Franz Iosevb die Hoffnung hegt, daß Großbritannien keinen ernstlichen Widerspruch erheben würde, seitdem es, ganz abgesehen von der traditionellen herzlichen Freundschaft, die die englisch-österreichischen Beziehungen charakterisiert hat, einen ernsten Kxund für die Annahme gibt, daß England wirklich die Erhaltung Oesterreich-Ungarns wünscht. Kaufleute bringen überdies Beweise bei, daß auch Frankreich immer besondere Achtung für Oesterreich zeigte; französische Staatsmänner, die immer bemüht sind, sich den Groll, der sich In Wiener politischen Kreisen gegen die preußische Anmaßung eingenistet hat, zunutze zu machen, würden sicher nicht abgewiesen, wenn der Dreiverband daranginge, Oesterreichs eventuelle Verlust» durch russische und serbische Eroberungen, durch Einfügung Schlesiens und selbst Bauerns in das umgeformte öster reichisch-ungarische Kaiserreich auszu- gleichen. In der Tat würden die Wiener Divlo- maten in der Untätigkeit der Flotten der Ver bündeten in der Adria ein Zeichen des Wohlwollens ihrer Länder sehen, und so sehr Frankreich und Groß britannien ernstlich gewillt sind, d««n Stolz preußischer Rundköpfe zu demütigen, würden sie beide nur ungern Oesterreich einen Todesstreich versetzen. Sie sind auch der Meinung, daß Rußlands Kampfobjckt gleicher weise Deutschland ist, und daß die harten Schläge gegen Oesterreich nur strategisch sind . . . usw." Alle diese Kenntnisse hat der englische Bericht erstatter aus dem „Eorriere della Sera". Auch hier ist de'' Wunsch der Vater des Gedankens. Das könnte der Entente jetzt so passen, wo sie sicht, daß die Rusten doch nicht in einer Woche in Berlin sind, mit allen Kräften über Deutschland allein herzufallen. Der Krieg. Der Kleinkrieg in -en Kolonien. Prütori«, 88. September. Nach einer amtlichen Neutermeldung hat sich der deutsch« Posten Schuckmannsburg am Sambesi am 21. Sep tember einer rhodesischen Polizcitrupp« ergeben. Hegen öle verleumsung -es deutschen Heere». »ttd. Wie», 25. September. Die „Reichspost" meldet au» St. Gall«n; Einer schweren Brrleum- bnn- de» deutsch«» H««» tritt d« schwaiH»- Solüatengeisk. Unser nach dem Osten entsandter, vom Großen Generalstab genehmigter Kriegs berichterstatter Herr Rudolf v. Koschützki schickt uns aus dem Hauptquartier im Osten folgenden Bericht vom 21. September 1914. Aus dem Hauptquartier im Osten, 21. Sept. Vor «in paar Tagen traf ich auf der Straße zwischen Gumbinnen und Insterburg ein kleines Wägelchen, auf dem ein Bauer vier oder fünf Ver wundete zum nächsten Lazarett fuhr. Einen nahm ich in meinen Wagen und fragte ihn nach seiner ver wundeten Hand. „Das ist nicht schlimm. Ein halber Finger. Aber ein Pferd ist mir auf die Brust ge treten. Unser Leutnant war vorgeritten; hatte noch zwei Pferde an der Hand. Plötzlich kommt heftiges Eewchrfeuer aus dem Walde. Die Gäule werden wild und gehen über uns weg. Es war schon duntel. Im Kriege sicht man erst, was ein Mann wert ist. Unser Hauptmann ... im Feuer, da gab's keinen zweiten wie den! Immer ruhig, immer bestimmt, immer Ordnung in der ganzen Schützenlinie. Wenn er mal «ine Weile raus war, das merkte man gleich, da wollte es gleich nicht so klappen. Sowie er zwischen uns lag, war jeder ruhig. Er schoß immer mit. Vom ersten Gefallenen nahm er die Flinte. In einer Nach: waren wir auf einem vorgeschobenen Posten; da hat er sich mit dem Spaten cingegraben wie jeder von uns. Vorgestern ist der Leutnant gefallen und der Hauptmann durch beide Beine geschossen. Unsere Offiziere gehen uns mit ihrem Beispiel voran, das muß man wittlich sagen. Das einzige, was man ihnen vorwerfen kann, ist, daß sic manchmal z u mutia sind. Sie stehen in der Schützenlinie auf, um sich zu orientieren, wo wir in Deckung liegen. Und so werden sie natürlich zuerst wcggelcyosten." Wenn man daneben hört, wie eine russische Schützenlinie vorgcht: in der ersten Linie die Polen, in der zweiten die Rusten, in der dritten die Offi ziere. Jede folgende Linie Leute aus der voran gehenden niederrnallend, sobald sie sich unzuverlässig öder feig zeigen, so hat man den fundamentalen Un terschied der Heiden Heere greifbar vor Augen. Auf deutscher Sette das System des Vertrauens, bei den Russen das System des Mißtrauens. Natürlich auf Gegenseitigkeit beruhend in beiden Fällen. Ber uns hört und sieht man das ja auf Schritt und Tritt. Gestern abend saß ich mit einem Ritt meister von den Kürassieren zusammen, der mir nicht genug das prachtvolle Verhalten seiner Leute rühmen konnte. In einem Gefecht verlor er seinen Säbel in dem Augenblick, als er seine Schwadron aus heftigem Artilleriefeuer schnell herausführen mußte. „Einer von meinen Leuten hatte es bemerkt und blieb zurück, um meinen Säbel zu suchen. Ging nicht eher vom Platz, bis er ihn gefunden hatte. Es wäre mir natür lich nie eingefallen, das zu verlangen, meines Säbels wegen ein Leben aufs Spiel zu setzen. Sie tun es einfach von selbst. Der Herr Rittmeister können doch nicht ohne Säbel weiterreiten, sagte er einfach. Man könnte den Leuten um den Hals fallen, so wundervoll benehmen sie sich bei allen Gelegenheiten." Er zog ein Päckchen aus der Westentasche und wickelt« ein eisernes Kreuz heraus. „Für meine Schwadron", faßte er. „Freut mich mehr, als wenn's für mich wäre." Und diese Erfahrung, dieses starke Erlebnis ist so über alle» herrlich und beglückend, daß wir in Trauer und Not Gott dafür danken wollen. Das L«b«n war eng und drückend geworden. Jetzt ist es weit und frei wie der Himmel über uns. Gott sei gelobt! Rudolf v. Koschützkt, Kriegsberichterstatter. Hetzte Depeschen und Ferusprechmelduirgerr. rische General st abschef Oberst Sprecher entgegen. In der franzosrnfreundlichen „Gazette de Lausanne" war kürzlich ein Bericht erschienen, in welchem es hieß: „Aerzte einer französischen Roten Kreuz-Abteilung, welche von Deutschen gefangen, genommen, aber wieder freigelasten worden waren, nm an die schweizerische Grenze gebracht zu werden, erklärten, die Deutschen hätten ihnen alles abge nommen und sie ihrer Instrumente, Uhren, Ringe und Barschaft beraubt." Gegenüber dieser schweren Verleumdung vev- öffentltcht der schweizerische Gencralstabschef einen Bericht des Plakkommandos Basel über den Durch- marsch dieser französischen Ambulanztruppe. Der Bericht lautet: Di« Offiziere trugen ihre Dekorationen und das Kreuz der Ehrenlegion, ihre Portefeuilles waren reichlich mit Geld versehen; ich sah solche, die ganze Bündel von Tausendfrank s- Noten bei sich trugen. Ich selber wechselte mehreren aus Gefälligkeit FUnfzigfranks-Noten. Auch die Dienste des Wechselbureaus auf dem Bahnhof wurden in Anspruch genommen. Der beste Beweis, daß die französischen Offiziere nicht von den Deutschen ausgeplllndert werden, liegt darin, daß verschiedene von ihnen Eham- pagner von hervorragenden Marken zum Imbiß im Bahnhofsrcstaurant bestellten, wie ich persön lich festgestellt habe. wtd. Berlin, 25. September. «Amtlich.) Aus Brüste! wird gemeldet: Dir in auswärtigen Plättern verbreiteten Nachrichten über Meuchelmorde bayrischer Truppen, über Schlägereien zwischen Bayern und Preußen, über Ent kommen französischer Gefangener sind sämtlich dreist erfundene Lügen. Russische Sestialitäten. «ttb. Wien, 25. September. Wie das Wiener Korr.-Büro meldet, drangen russische Truppen in das Spital von Kostow in Ostgalizien ein und rissen den Verwundeten die Ver bände ab. I Ein neuer englischer Völkerrechtsbruch. Köln, 25. September. Die „Kölnische Zeitung" meldet aus Berlin: Aus Kreisen der deutschen Ge schäftswelt werden Tatsachen bekannt, wonach die den Verkehr zwischen Südamerika und Deutschland vermittelnd« Kabelgcsellschaft schon 5 Tage vor der Kriegserklärung England» an Deutschland für den deutschen Handel wichtige Telegramme zwar ange nommen und die Gebühr dafür eingestrichen hat, solche Telegramme aber absichtlich nicht be fördert hat. In zwei Fällen ist erwiesen, dah telegraphische Zahlungsaufträge der Argentinischen Nationalbank an Berliner Banken von diesen nicht ausgeführt werden konnten, weil die telegraphische Anweisung in Buenos Aires zwar aufgelicfett, von der englischen Kabelgesellschaft aber nicht be fördert worden war. Die g-ranäe Nation. vtb. Berlin, 25. September. (Amtlich.) Nach einer dem Thef des Fekdsanitätswesens vorliegenden Meldung ist im Etappendienst eine Kranken transportabteilung, die mit der Herbeischaffung ver wundeter Franzosen beauftragt worden war, am 23. September vormittags von französischen Franktireur» überfallen worden. Sie verlor dabei an Verwundeten und Toten einen Oberarzt und sieben freiwillige Kranken pfleger. Sruch Ses Völkerrechts -urch Zrankrekch. Berlin, 25. September. (Eig. Drahtber.) Der König!. Schauspieler Karl Eleving, der den Krieg in Frankreich als Meldereiter mitmacht, ist von den Franzosen gefangen genommen worden. Der Kommandierende General des 10. französischen Armeekorps hat sich bei dieser Gelegenheit einen Bruch des Völkerrechts zuschulden kommen lasten. Mit zwei deutschen Offizieren sollte Eleoing eine französische Stadt als Parlamentär zur Uebergab« auffordern. In Ermangelung eines Trompeters hatte Eleoing dessen Amt über nommen. Obwohl sie unter dem Schutze der weißen Fahne ritten, befahl der französische General die Gefangennahme der Parlamentäre, die dann sofort zu Fuß den Marsch nach Paris antreten mußten. Rumänien bleibt neutral. Bukarest, 25. September. (Eig. Drahtber.) Der heutige Ministerrat entschied sich nach langen Beratungen für Aufrechterhaltung der bi»her beobachteten Neutralität. Der Mißerfolg Serbiens. rrth. Wien, 25. September. Die „Südslawische Korrespondenz" meldet aus Sofia: Die bulgarischen Blätter berichten aus Nisch. daß die Ereignisse auf dem österreich.ich-sekbischen Kriegsschauplätze in allen serbischen Kretesn die unverhüllteste Be stürzung hervorgerufen hätten. Der vollständige Mißerfolg der »erblichen Offensive gegen die Monarchie habe alle noch gehegte Hoffnung für den Ausgang des Krieges zunichte gemacht. — Das Blatt „Kambana" sagt: Nach Vernichtung der Timok- Division hat jetzt die Schumadia-Divtsion, die man den Oesterrcichern entgegengeworfen hatte, die furcht barsten Verluste erlitten. Der serbische Größenwahn ertrinktin einem wahren B l«t st r o m e. Die serbischen Behörden gegen die deutschen Ansiedler. «tt>. Wien, 25. September. Die „Südslawische Korrespondenz" meldet aus Saloniki: Die serbischen Behörden behanoeln in Neuserbien in uner hörtester Weise die deutschen Land wirte, die seit Jahren in d«n ehemaligen türkischen Gebieten angesiedelt find und die einzigen Muster wirtschaften errichtet haben. Die deutschen Ansiedler, die die serbisch« Staatsangehörigkeit nicht erwerben wollten als diese Gebiete an Serbien fielen und die unter der türkischen Herrscha't eine Sonderstellung einnahmen, werden heute von den serbischen Be hörden aufgefordert, da» Land und ihre Be sitzungen zu verlassen. Die Ausweisungen erfolgen tnd«r brutalsten Ferm.nndnnt« »Drohungen. Die dmttsche. Ansiedler schickten zunächst ihre Frauen und Kinder nach Saloniki, die aber auf der Flucht in Gewgeli von serbischem Militär angehalten und belästigt wurden. Auf Veranlassung des deutschen General konsuls in Saloniki begab sich ein Beamter des hiesigen italienischen Konsular» nach Gewgeli, dem die Befreiung der Frauen und Kinder gelang. Die deutschen Ansiedler dürften ihr ganze» Hab und Gut verlieren. Vie Zleifchversorgung in «Vefterreich-Ungarn. rttb. Wien, 25. September. In einem in der „Neuen Freien Presse" erschienenen Artikel beschäf tigt sich der Agrarchemiker Stocklasa, Professor an der Prager Technischen Hochschule, mit der Frage der Fleischverpflegung der österreichisch-ungarischen Monarchie für die Kricgszeit. Nach seinen Zu sammenstellungen existiert in Oesterreich- Ungarn und Bosnien eine solche Menge Vieh, daß der Fleischbedarf Osterreich- Ungarns, welches bezüglich des Fleischverbrauchs unter allen Staaten an achter Stelle sicht, vollständig gedeckt ist, daß also die Monarchie ge nügend Lebensmittel für 1914 besitzt, ohne auf die Einfuhr aus andern Ländern angewiesen zu sein. Wenn schließlich ein Teil der außerordentlich großen Rüben anbauflächen mit Vrotfrüchten bebaut würde, wäre auch bei einer längeren Dauer des Krieges nicht der geringste Grund zu Besorgnissen hinsichtlich der Ver pflegung vorhanden. Was die Düngung an belangt, wird hervorgehoben, daß 1913 Oesterreich- Ungarn ungefähr 900 000 Meterzentner Ammonium sulfat erzeugt hat, wovon 700 000 Meterzentner nach Deu1schlg.nd und Italien ausgeführt wurden; da gegen betrug die Einfuhr von Chilisalpeter nach Oesterreich-Ungarn 1912 rund 1 Million Meter zentner. Da aber Stickstoff in Form von Ammonium sulfat auf die Erhöhung der Pflanzenerieuaung und die Qualität des Ertrages die gleiche Wirkung aus übt, wie der Stickstoff in Form von Chili salpeter, könnte Oesterreich-Ungarn sich mit Leichtigkeit von der Einfuhr des letzteren frcimachen und feinen Bedarf an Stickstoff zur Düngung selbst decken. Wenn das nicht hilft . . . Berlin, 25. September. (Eig. DrahtbcriHt.) In England soll jetzt di« Gesangskunst in den Dienst der Anwerbung gestellt werden. Ein englischer Kom ponist, der den klastischen Namen Paul Rubens trägt, hat ein Lied komponiert „Der König und dein Vaterland brauchen dich", und oiese Komposition soll nun nicht allein auf allen Phonographen in den öffentlichen Lokalen gespielt werden, sondern auch über tausend Sänger und Sängerinnen haben sich verpflichtet, das Lied während der kommenden Woche allerorten vorzutragen. Die Abschaffung der Kapitulationen. "Ich. Washington, 25. September. Der tür kisch« Botschafter Rustem Bei teilte dem Präsi denten Wilson mit, er werde Amerika in zwei Wochen verlassen. Rustem Bei soll den ame rikanischen Protest gegen die Abschaffung des Exterritorialitätsrechtes der Ausländer in der Türkei getadelt haben. * vich. Wien, 25. September. Heute ist in Brünn ein Fall asiatischer Cholera bakteriologisch festgestellt worden. Die Erkrankung betrifft eine am 24. d. M. vom nördlichen Kriegsschauplatz eingetroffene und sofort in Spttalbehandlung gekommen« Militär person. wich. Christiania, 25. September. Entsprechend der außergewöhnlichen Weltlage bestimmt ein heute erlassenes könrglicycs Dekret Strafen für anti- militaristische Tätigkeit. Ausländer, die sich einer derartigen Tätigkeit schuldig machen, werden ausgewiesen. Der Erlaß soll wieder auf gehoben werden, sobald die Lage wieder normal ist. wich. Rom, 25. September. Die „Agenzia Stefani" meldet: Der König ist von den dura) Sturz mit dem Pferde erlittenen Quetschungen am linken Brin wieder vollkommen hergestellt. Er wohnte heute vormittag länger als drei Stunden taktischen Hebungen der römischen Division auf den Höhen von A nie ne bei. Vie Lage in Mexiko. wtl). Amsterdam, 25. Septeinder. Das „Hairdels- blad" meldet aus London: Zwischen Carranza und Villa ist der langerwartet« Konflikt ausgobrochen. Villa hält sich zum Marsch nach Mexiko bereit. Es ist möglich, daß unter diesen Umständen die ameri - konischen Truppen in Veracruz bleiben. I Sammelstelle für das t Rote Rr*euz und für die s KckMOeick > Leipziger verbana liir > Umeiipflege «»tl A-dltStiglleit in der H»uptgeschäft»stell« de» t Leipziger Tageblattes JohanniSgaffe 8. UM" Unser« gestrige Abendanegad« »mseßt 4 Setten, die »erliegende Nu»gabe 8 Seiten, zufamm»» LÄ Letten. d«ptschristleiter: Dr. B«r«h. «»« *«»«»«» ivrmntw-rMchr «christleiker. für Dalilik Dr. «r,» »»«t»«,: , dl« dande>»t«nung gd«lt»«r -ch«»»i«r: für Leipziger nnd iLchsisch» Slnselegenheiten Ar»»l» giink»; für NuaH «nd L'iNrn- stzast Dr. Art«»rich ««»recht: sür Musik «uae» Dean«,: Gericht g »M«r»«1»: für dl« Reis»., «ädir- und ««rkdrche'tung S»»»t» M»tz«». — Für de» «i^ngenreit ch«t»r. vnlsrr. «ctta»: S«t»»i«er r«»e»l«tt, ««sellschost mit beschränkte. S-stnn» »mß, ytfch« ch «rH«.
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