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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 26.09.1914
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-09-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140926017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914092601
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914092601
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-09
- Tag 1914-09-26
-
Monat
1914-09
-
Jahr
1914
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veile 2. Nr. 490. Morgen-Nusgsve. Leipziger Tageblatt. Sonnsvenü, 2S. Sepiemver 1914. ^/77<L ^>,c o MO >?L?7rr^/-7? ^/sc-Ä-v SHZN6S o ZTa^r* ^kA ^a7s«?» "V l^sSL^d 0 40 2V 32 tz .0 - tz - L'iymetSs—. G? 2 >L / - <> ^A'5-F^L?L /Ä5cA/ j UiUpLSL? ^7-..-.- H7127r^ graphiert: Der Befehlshaber der deutschen Truppen vor Reims ist ein frommer Katholik. Er hatte ausdrücklich Befehl gegeben, die Käthe» drale zu schonen. Der Papst und die Kathedrale von Reims. vti>. Köln, 25. September. Die „Kölnische Ztg." meldet aus Berlin: Die aus französischer Quelle ver breitete Nachricht, der Papst habe bei Kaiser Wil helm oder der deutschen Negierung Verwahrung gegen die Besck>idiguna der Kathedrale von Reims eingelegt, ist unzutreffend. Richtig ist, das; durch den Gesandten Prcussens bei der Kurie der Papst über den wirklichen Sachverhalt unterrichtet wurde und sich über die erhaltene Aufklärung be friedigt geäußert hat. Spanien un- Frankreich. Mailand, 25. Sepiember. Einer Meldung des „Madrider Imparcial" zufolge sind durch königlichen Erlas; die diesjährigen spa nischen Manöver abgesagt worden. Dem gleichen Blatt zufolge beschränkt sich das vielbesprochene spanisch französische Mittcl- meerabkommen auf den wohlwollenden Beistand der im Bau befindlichen spanischen Flotte nach ihrer Fertigstellung im Falle eines fremden Angriffs auf slldfranzösische Häfen, unter Ausschlie ssung jeder Verpflichtung bei einem französischen Kon- tincntalkriege. Vle-rr ein englischer Werbeversuch bei Italien. Rom, 25. September. Das „Giornale d'Jtalta" erfährt aus Loudon, das; England jede weitere Opposition gegen das Verbleiben Italien» aus den von ihm besetzten A eg irischen Inseln a u f g e b e. Verluste -er englischen kan-eisflotte in -er Nor-see. Rotterdam, 25. September. sEig. Drahtmeld.) Nach einem Bericht der Blätter gibt das englische Hafenamt in Hüll bekannt, das; in der letzten Woche wieder fünf kleine Handelsdamxfer in der Nordsee als vermiss: gemeldet worden sind. Es besteht die Mutmassung, das; die vermissten Schiffe auf Minen geraten und gesunken sind. Der Amsterdamer „lelcgraaf" meldet, dass die Ge- samiverlustc der englischen Schiffahrt in der Nordsee seit dem Legen der Minen durch den deutschen Dampfer „Königin Luise" mehr al» 3» mittlere und kleinere Fahrzeuge, sowie über 4« Fischerdampser betragen. Norwegische vorwürfe gegen Englaa-, Christiania, 2S. September. „Morgenbladei" schreibt: Enaland beklagt sich über da» Verhalten der norwegischen Presse, dass sie nur Molffsche Tele gramme abdrucke, Depeschen aus London aber zum grössten Teil unterdrücke, weshalb in England die norwegischen Zeitungen nicht mehr zugelassen wurden. Lin Blick in die hiesigen Zeitungen zeige, dass die Lo n do n e r T e l e a r a m m e bei weitem den grössten Platz einnähmen und di« englische Klag« nicht» al» Heuchelei und Unwahr ha f» titelt sei. Auf eiae Mino gelaufen. London, 25. September. In Southshtelvs landeten die lleberlebenden der Besatzung des nor wegischen Dampfer» „Hesoik". Der Kapitän be- ri<^et«, dass der „H « » vt k" Mittwoch nacht» durch eine Mine in der Nordsee in die Luft ge» ßPronOt «w dass ein Mnfchinift und ein Heiser umgekommen seien. Die lleberlebenden brachten die Nacht in einem offenen Boote zu, bevor sie gerettet wurden. Französische Geschütze auf -em Lovtschen? Bordeaux, 25. September. Augagneur teilte im Ministerrate mit, dass die französische Flotte in Antivari mehrere Batterien schwere Artillerie und ein Artillerirkorps ausgeschifft habe, die vom Lovtschen aus die Forts, die Stadt und den Hafen von Cattaro beschiessen sollen. weitere Seweife für -le Verräterei -er russischen Negierung. Der wissenschaftliche Vertreter eines deutschen "Industricwerkes, der die polnischen Gebiete Russ lands vor Kriegsausbruch bereist, hat, berichtet über seine Eindrücke und Erlebnisse folgendes: In Russland sprach man zu Anfang Juli viel über einen Krieg mit Deutschland. Bei der Abreise aus Dünaburg ging das Gerücht, das; Russland rüste. Man konnte am Bahnhof zahlreiches Militär sehen, das aus Sommerlagern herangezogen und in Eisenbahnwagen verladen wurde. In Wilna, wo ich am 28. Juli 1914 anlangte, machte ich nochmals einige Besuche. Man fragte mich, wo her ich komme, ob ich nicht bald über die Grenze zu reisen gedenke, da doch Russland bestimmt rüste. Ich erfuhr weiter, dass bereits grosse Truppenmassen an die Grenze geschoben werden; dies geschah unge fähr 6 bis 7 Tage vor Eintritt der Mo- bilmachung rn Deutschland. Militärzüge standen bereit zur Abfahrt. Passagiere wurden nicht mehr über Kowno nach Wirballen befördert; ich musste den Weg über Warschau nach Posen reifen. Die Fahrt von Warschau über Thorn nach Posen Lauerte 2^ Tage. Also bei Ankunft des Reisenden am 28. Juli in Wirballen waren die Kricgsvorbereitungcn Russ lands in vollem Gange, während gerade rn diesen Tagen noch hohe und höchste russische Würdenträger die staatlichen Vertreter Deutschlands durch falsche Versicherungen irrezuführen suchten. Montenegros Glückwünsche. Der französische Ministerpräsident M. Viviani veröffentlicht folgendes Telegramm, das er vom Prä sidenten des Rates von Montenegro empfan gen hat: ..Der glänzende Sieg, den die französische Arme« über unsere genieinsamen Feinde davongetragen, hat die Armee und das Volk von Montenegro mir Freude erfüllt. Im Namen der königlichen Re gierung nehme ich mir die Freiheit, durch Exzellenz der Regierung der Republik unsere aufrichtigsten Glückwünsche und herzlichsten Wünsche für den end gültigen Sieg der französischen Armee, der Ver teidigerin der Freiheit und Zivili sation gegen deutsche Barbarei, zu übermitteln. Gezeichnet Pop switch." M. Diviani hat an Herrn Popowitch ein Tele gramm mit heissen Danksagungen gerichtet. Konzentration -er griechischen Flotte! Mailand, 25. September. Draht««!».) »Italia" mrld«t aa» Athen: Trotz all«» Dementi» findet im Archipel eine Konzentration de» >»i«chische» Flatt« statt. Aa» »«» b«ide» «eiechische» Kri«g»hiife> ist di« »«tzrzatzl »W da«t österreichische Bündnis aLgelehnt worden war. Die Anstrengung der deutschen Ne gierung, die unablässig in Wien auf friedlich« Ent schliessungen in einer Weise hinwirkte, wie e« Eng land in Petersburg zu tun versäumt habe, würde in ein sonderbares Licht gerückt worden sein, wenn an die Stelle vertraulicher Ratschläge der Anschein eines europäischen Schiedsgerichts getreten würe. Deutschland hätte seine Bündnisbeziehungen zu Oesterreich Ungarn gesäbrden sollen, während Eng land sich hütete, seinen Freund an der Newa zu ver stimmen. Die „Norddeutsch Allgemeine Zeitung" wider legt sodann die Behauptung, dass Deutschland durch sein Ultimatum die Erfolg ver sprechenden Verhandlungen zwischen Wien und Petersburg gestört habe, während einige Tage Aufschub Europa eine furchtbare Heimsuchung erspart hätten. Sie betont, dass ohne die durch Deutschlands Arbeit noch in Wien geschaffene Frist, die England in Patts ungenützt verstreichen lieh, der Krieg mehrere Tage früher ausgebrochen wäre, da Russland schon am 2-1. Juli amtlich erklärte, e» könne in einem österreichisch-serbischen Konflikt unmöglich untätig bleiben und dieser Erklärung militärische Massnahmen folgen liess, di« den Beginn der von langer Hand vorbereiteten Mobilmachung der russischen Armee darstelltcn. Dies gehe aus dem Telegramm des Zaren an den Kaiser vom 30. Juli hervor, worin mitgctetlt wird, dass jene mili tärischen Massregeln schon am 25. Juli beschlossen seien. Die „Nooddeuticke Allgcnreine Zeitung" zählt dann in lückenloser Folge die russischen M o b i l i s i e r u n g s m ass n a h m e n in verschie denen Gouvernements auf, die trotz der eh ren- wörtlichen Versicherung des Kriegs ministers gegenüber dem deutschen Militär attache, dass noch keine Mobilmachungsordcr er gangen sei, dass noch kein Pferd ausgchoben und kein Reservist eingezogen werde, erfolgten. Während die Bemühungen des Deutschen Kaisers um den Frieden bei entgegenkommender Aufnahme in Wien noch fortdnucrten, sei sodann am 31. Juli vormittags die G e s a in t m o b i l m a ch u n g des russischen Heeres anbrfohlcn worden. Noch um 2 Uhr nachmittags desselben Tages aber habe der Zar an den Kaiser telegraphiert, es bandle sich hierbei ledig lich um durch Oesterreichs Mobilisierung nötig ge wordene militärisch' Vorbereitungen, deren Ein stellung aus technischen Gründen unmöglich sei. Angesichts dieser offenen Doppel züngigkeit der rusfrschen Politik habe die deutsche Regierung im Interesse der Sicherheit des Reiches das bekannte Ultimatum stellen müssen, auf das, da k e i n e Antwort gegeben wurde, die Kriegserklärung folgt«. Es bleibe also allen nachträglichen Ausarbeitungen englischer Diplomaten zum Trotz bestehen, was der Reichskanz ler bereits am 3. August in dem Weissbuch aussprach: „Die russische Regierung hat durch ihre Mobil machung die mühsame Vermittelungsarbeit der europäischen Staatokanzleien kurz vor dem Erfolge zerschlagen. Die Mobilisierungsmahregeln in Ver bindung mit ihrer fortgesetzten Ableugnung zeigen klar, dass Russland den Krieg wollte " Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" bemerkt sodann, dass auch England den Krieg ge wollt habe, da eine einfach Erklärung, dass pan slawistische Bestrebung«« Russlands gegen Oesterreich- Ungarn durch den Dreiverband nicht gedeckt seien, ge nüg: hätte, um die russische Kriegslust zu dämpsen und Frankreich die Möglichkeit gegeben hätte, sich dem Bündnisfalle zu eiitzicbcn. — Zum Schluss zitiert das Blatt als Zeugen der Mitschuld Englands am Siege der russischen Kriegspartei den Bericht des belgischen Geschäftsträgers in Peters burg an den belgischen Minister des Aeussern vom 30. Juli, worin es beisst: Unbestritten bleibt, dass Dei'.tjchland sich hier iSr. Petersburg! ebenso wie >n Wien bemüht hat, irgendein Mittel .zu finden, um einen allgemeinen Konflikt zu vermeiden, dass es dabei aber einerseits auf die feste Entschlossenheit des Wiener Kabinetts gestossen ist, keinen Schritt zuriick- zuweichen, und anderseits auf das Misstrauen des Petersburger Kabinetts. Und weiterhin: Eng land gab anfängli ch .zu verstehen, dass cs sich nicht in einen Konflikt hineinzichen lassen wolle. Sir George Buchanan, der britische Botschafter in P-'tersburg, sprach dies offen aus. Heute aber ist man in Petersburg offen überzeugt, ja man hat so gar die Zusicherung, dass England Frankreich bei- stchcn wird. Dieser Beistand fällt ganz ausserordent lich ins Gewicht und har nicht wenig dazu beige tragen, der Kriegspartei Oberwasser zu verschaffen. Vie Seschä-igungen an -er llathe-rale von Reims. Wie die „Politiken" aus London meldet, erhielt der „Daily Lhrontcle" folgendes Telegramm aus Reims. Die Domkirche in Reims ist nicht so vollständig vernichtet, wie man zuerst an nahm. Wir sahen, sagt der Korrespondent, die Kathedrale nmgcben von Flammen. So mussten wir glauben, es wäre alles verloren. Bei Tagesgrauen des Sonntags konnten wir aber sehen, dass das turcht- bare Krachen, das wir hörten, und von dem wir vermuteten, dass es den Zusammensturz der gesamten Kathedrale bedeute, nur von dem Gerüst kam, das in Brand geraten und an verschiedenen Stellen zusammcngestiirzt mar Das oonnerndc Rosten kam von den Sprossen und den Steinblöcken, die auf dem Gerüst standen, und mit dem Gebälk zu Boden stürzten. I Ich kann die freudige Nachricht melden, dass die schöne Fassade mit Ihren 3 Toren fast un- bc schad tgt ist. Auch die Rückseite der Kirch« hat keinen besonderen Schaden erlitten. Das Feuer, dos in das Innere der Kirche schlug, hat nicht das Dach I über dem Hauptschiff ergriffen, und dort, wo die Flammen den Dachstuhl ergriffen, wird die Wieder herstellung nicht schwierig sei». Somit ist erwiesen, dass Herr D«lcasfö glatt I gelogen hat, al« er in seinem Protejttelczramm an die auswärtigen Regierungen erzählt«, di« I Reimser Kathedrale sei eine Ruine. Aus Genf wird dazu noch gemeldet: Die Käthe I drale konnten bei Beginn des Bombardements 117 I Leichtverwundete verlassen, zwei undeie erlagen vor Ausbruch der Feuersbrunst ihren ver- letzungcn. Elf wurden al» Leichen auk^kunden. I Dem „Nieuwe Rotterdamschen LpuraiU" wird, I wt« wir der „Eermanta" entnehmen, all» v«rRn I Vie französisthe Sperrfortlinie veröun—Selfort. Durch eine lanoe Kette von Sperrforts, die sich von Verdun bis Belfort hinzieht und die grossen Lager festungen Verdun—Toul-Epinal—Belfort verbindet, ist die französijche Grenze gegen Deutschland geschützt. Ein Sperrzoll besteht aus einen: eingebauten Panzerturin, von -en: nur die oberste Kuppel mit den Schiess scharten und den Mündungen der Geschütze über die Erdoberfläche hinausragt Die Lage in der Erde ist durch gewaltige Eijenbetondecken, die den Turm rings umgeben, gegen einzchlagende Geschosse geschützt. Der Wert dieser Forts ist durch die Erfabrungcn, die die Franzozen mir unseren 42-om-Geschützen machen mussten, beträchtlich aesunken, denn die Geschosse durchschlagen mit Leichtigkeit die stärkste Panzer- und Betondecke. Immerhin bilden die Fort» ein Hindernis in dem siegreichen Vordringen unserer Truppen. Nach -en letzten Meldungen des Hauptquartiers ist der Angriff auf die Forts südlich Verdun eingcleitet und bas Feuer der schweren Artillerie mit sichtlichem Erfolg auz die Sperrfvits Troyon, Les Paroches, Camp des Romains und Liouville eröffnet worden. statiouiertr« Schiffe feit Anfang dies«» Woche au* gelanf««. »«b. Vien, 88. September. Die „Nrichspost" meldet au, Bukarest: Nach einer Athener Meldung wird die griechische Flotte demnächst grosse Manöver abhalten. Auf Wunsch des Königs soll Kronprinz Georg den Manövern an Bord des Linienschiffe» „Lemnos" beiwohnen. Ms Geiseln nach Kiew gebracht. Czernowitz, SS. September. Tie Russen habe» »en bisherigen Bürgermeister Tr. Sa lomo» Wesselderger unv mehrere hoch gestellte Persönlichkeiten als Geiseln nach Kiew gebracht. Ueber einen Neutralltätsbruch Englan-s gegenüber yollan- erfabren die „Stettiner Neuesten Nachrichten" von durchaus zuverlässiger Seite: Die Dampfer „Batavia" und „Katlick", der erste der Firma Müller, der zweite der Firma Ehr hard L Drckkcrt, beide in Rotterdam, gehörig, welche mit schwedischen Eisenerzen von Narvik nach Rotterdam unterwegs waren, sind von einem englischen Kreuzer in der Nordsee gekapert und beide nach Middlesborough geschleppt word«n. In Middlesborough befinden sich die grössten Hoch öfen Englands. Die Kunstwerke Belgiens. Haag, 25. September. Mehrere holländisch: Herren hatten in einem Schreiben an den Eouvrr. neur von Belgien, Freiherrn von der Goltz, um die Erlaubnis gebeten, Massnahmen zur Rettung -er beschädigten Kunstwerke Belgiens zu treffen. Sie erhielten darauf einen vom Präsidenten Sandt gezeichneten Bries, :n dem für das Anerbieten freundlichst pedankt und mit geteilt wird, dass der Generalgouoerneur bereits Anordnungen im Sinne der holländischen An regungen getroffen habe. Ein vorurteilsloser Russe. G Berlin, 25. September (Eig. Drahtm.) Ein im Landsberger Lazarett liegender russischer Oberleutnant hat der Redaktion des „Nowoje Wremja" einen Brief geschrieben, in dem er erklärt, dass eine bessere Behandlung in medizinische: und menschlicher Beziehung, als sie ihm und seinen Leidensgezahrten widerfahre, kaum denkbar sei. Sie würden beim Friedensschluss mit dem „Gefühl tiefempfundener Dankbarkeit und Hochachtung für die wahrhaft ritterliche Art" der Deutschen zurück kehren. Zur Aufklärung -er Amerikaner. Breslau, 25. September. Das Auswärtige Amt hat den Professor der Philosophie an der Breslauer Universität Kühnemann, der als Austauschpro. fessor wiederholt in Amerika zehr gefeiert wurde, nach Amerika gesendet zur Aufklärung der öffentlichen Meinung. Professor K ühnemann ist nach der „Breslauer Zeitung" bereits nach Amerika adgedampft. Erzbischof Litowski an -en Reichskanzler. «-tb. Berlin, 25. September. Auf das gestrige Glückwunschtelegramm des Reichskanz lers an den Erzbischof von Posen und Gnesen Dr. Likowski :ft folgende telegraphische Ant wort eingegangen: Euer Exzellenz spreche ich für die gnädizst über sandten Glückwünsche ergebensten verbind lichsten Dank aus. Ich bin mir voll bewusst des Ernstes des Augenblickes, in welchem ich das hohe Amt übernehme, und der grossen Verantwortlichkeit, rvelche damit ver bunden ist. Unter Gottes Beistand werde ich mich bemühen, dem in mich gesetzten Allerhöchsten Ver trauen würdig zu entsprech«. Erzbischof Likowski. Eiserne kreuze. Von zuverlässiger Seite erfährt die „Norod. Allg. Ztg.", dass dem Generaloberst von Kluck, Ober kommandierendem einer Armee des Westens, das Eiserne Kreuz erster Klasse durch Allerhöchste Kabi- neltsorder vom 30. August 1914 verliehen worden ist. Der General hatte sich das Eiserne Kreuz zweiter Klasse im Kriege 1870/71 als Leuinant im sechsten westfälizcheu Infanterie-Regiment Nr. 55 verdient. Sein Sohn, der Leutnant der Reserve von Kluck hat das Eiserne Kreuz II. Klasse am 13. September erhalten — Dem Kapellmeister Dr. Karl Besl von der Königlichen Oper in Berlin, der als bayerizcher Oberleutnant der Landwehr Dienst tut uno an einem Hüftenschuss im Lazarett „Kaiser palas:" in Strassburg liegt, ist das Eiserne Kreuz verliehen worden. — Eine Familie, in der das Eiserne Kreuz nunmehr an 4 Generationen verliehen ist, ist die des Oberleutnants Zacharias aus Gotha. Oberleutnant Zacharias, der bei der Feldluftschifserabteilung Nr. 5 steht, hat für hervor- ragende Leistungen vor wenigen Tagen diese Auszeichnung erhalten. Besondere Bedeutung ge winnt dieier Akt dadurch, dass Urgrossvater, Gross- vater, Vater und Sokn mit diesem Ehrenzeichen geschmückt worden sind. — Der jüngste Inhaber des Erlernen Kreuzes wird wohl der Fähnrich Günther Paulus sein, der noch nicht 16 Jahre alt ist. Der junge Krieger hat bereits zwei Schlachten und drei größere Gesechte mitgemacht, bei deren einem er sich durch Tapferkeit besonders ausgezeichnet hat, wofür ihm das Eiserne Kreuz verliehen wurde. Paulus, der zurzeit verwundet im Wiesbadener Lazarett liegt, ist ein Sohn des Hauptmanns Paulus aus Magdeburg. — Dem General der Infanterie Johannes Zwehl, kommandierenden General eines Reservekorps, wurde dem „Münsterer An- zeigen" zufolge für Maubeuge der Orden .,?our Io mörito" und jetzt das Eiserne Kreuz ver liehen. Ein photographisches Sammelwerk über Vefllalltäten unserer Zeln-e soll auf Vorschlag des Geheimen Medizinalrats Pro» fessor Dr. Buettner von der Universität Breslau jetzt angelegt werden. Professor Buettner, der sich gegenwärtig in seiner Eigenschaft als Generalarzt ü la sait« des Drarine-Sanitätslorps in Kiel be findet. hat von dort aus an die „Deutsche Medizi nische Wochenschrift" ein Schreiben gerichtet, in dem es heisst: „Bei den ungeheuren Lügen, di« unser« Feinde über angebliche Bestialitäten unser« Truppen verbreiten, scheint e» wichtig, von medi» zinischer Seite Tatsachenmaterial zu sammeln, welche» geeignet ist, eine furchtbare Sprache der Anklage gegen- unsere bestialischen Gegner zu sprechen. Es würde allerdings nicht ge nügen, einzelne Sr-tliche L«obachtung»fLlle d«r - mit««, .tzttz
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