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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 10.06.1932
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1932-06-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19320610018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1932061001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1932061001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Enth. Beilage: Der D.N.-Kraftfahrer (Nr. 23, Seite 9-10)
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-06
- Tag 1932-06-10
-
Monat
1932-06
-
Jahr
1932
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 10.06.1932
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Fremde sraven nach Dresden Sskt flln ciis Sammlungsri! anstatt in seinem Werte ge! trotz der Aufbietung des < bar! Von mehr tn Ich möchte einmal eine Schönheitskonkurrenz tm Spaghettt-Essen «rlebenl müssten nicht tm Jahre 1082 leben, wenn die erste, deutlichsten formulierte Frage nicht die sein sollte: WaS kostet . . .? Jahr »u Jahr haben Anfragen -lesen Inhalt» sich den Vordergrund gedrängt. In erster Linie wer- ES ist inzwischen Abend geworden. Di« blaue Abend stunde am kleinen Hafen. Der sreundltch-famtlttire Feier abend tm alten Fischerstädtchen. Manz silbern glänzt die Adria, und rings um mein gesättigtes Sein erwacht vor allen Tiiren die fröhliche Geselligkeit dieser letzten südlichen Tagesstunde. Mit Ltchterglanz und Sirenenpfiss naht der abendliche Dampfer. Der kleine Platz belebt sich. Im weinnmrankten Fenster Uber mir erscheint «Ine funge Mutter mit ihrem Säugling tm Arm: Madonna im grünen Kran». Die Hascnglocke läutet eiligst die Hoteldtener und Portier» herbei. In Hemdärmeln die einen, die anderen mit dem gekreuzten Schlüsselpaar, dem Snmbol ihrer Würde, auf dem Nnikormkragen. Tie bilden in verträg lichem Wettstreit Spalter, während die vollzählige Jugend des Städtchens die fremden Ankömmlinge wertkundig be äugt. ES sind meist Deutsche, und alle werden Makkaroni essen wollen! . . . Warum aber — o Ironie der Stim mung! — spielt da» Grammophon tn der kleinen Hafen kneipe „Al azzurro" s„zum Himmelsblau") just tn diesem Augenblick Offenbachs homerischen Helbenaufmarsch? . .. 11. unci 12. »luni Die großen tSMekslage l Morsen und Montav garantiert Ziehung Kyviene Museums Geldlotterie § 3! 373 Gewinne --- SO OOO RM. Kdchslgewinn 30 000 Hauptgewinn 15000 1. Prämie 10000 2. Prämie 5000 usw. Die letzten Lose zu 1 und Glücksdrtese zu 3, 5 und 10 Losen tn allen Losgeschäslen oder direkt durch Sächs. Wohlsahrlslotierien, Dresben-A. 1, Waisenhausstr. 28 in wendischer Tracht, die SUdlausitzer mit ihren herrlichen Trachten, die Zwickauer mit Bergleuten erscheinen. Jede Landsmannschaft ist bemüht, die Vielseitigkeit heimatlicher Eigenarten und Sitten zu zeigen. Aber auch 200 schmucke Turnerinnen des Allgemeinen Turnvereins Dresden und andere Turnerabteilungen werben den Zug verschönen. Rathauses (die nur für den Ehrenausschuss reserviert ist), MaxtmtltanSrlng andere Sette weiter, Pirnaischer Platz, Grunaer Str., Stttbelallee in die Ausstellung. An dem Fest zuge beteiligen sich die auswärtigen Sachsen- und Thüringer Vereine, BunbeslandSmannschaftcn aus Kamenz, Meisten, Pirna usw. mit Fahnen und Bannern, viele Gästelands mannschaften auS Dresden und Leipzig, die Landsmann schaften des Heimatbundes Chemnitz mit ihren Bannern, und schliesslich die Landsmannschaften deS Heimatbundes Dresden nach Gruppen geordnet. Der Festzug wird viele Fahnen und Banner, Fe st wagen und reiche farbige Kinder- und Trachtengruppen führen. Da werden z. B. die Lommatzscher mit Schnittern und Schnitterinnen, die Ka menzer mit einer lieblichen Forstfestkindergruppe, die Königsbrücker mit einer Schützen- und einer Töpfergruppe, die Metstner mit einer weinfrohen Gruppe und Meistner Fummeln, die Mügelner mit einem Erntewagen, die Seb- nitzer mit einem Wagen künstlicher Blumen, die Wenden mit einem malerischen HochzeitSzug und einer Kinbergruppe den die Zimmerpreise im Hotel, im Fremden heim, im Privatquartier erkundet, wesentlich seltener schon die Sätze für volle Pension. Viel Nachfrage ist auch jetzt noch nach tageweise vermietbaren Auto garagen, obwohl derartige Anfragen gegen die Vorjahre merklich zurückgegangen sind. „Was kostet . . .?" ist die Kardinalsrage, die in allen nur erdenklichen Zusammen hängen wteberkrhrt. Was der Eintritt in die Museen, ums ein Platz tn -er Oper, was eine Autobussahrt nach der Sächsischen Schwei» kostet, was eine Besichtigung der Fest räum« deS ResibenzschlosseS, was eine Dampferfahrt nach Schandau, nach Meisten, dies alles will man wissen. Und im grössten Teil der Anfragen erscheinen Redewendungen wie „billigst". ,chei ganz bescheidenen An sprüchen", „niedrigster Preis". Die Kostenfrage spielt -le Hauptrolle — und wie tm Ge- schäftSleben heutzutage niedrige Preise — selbst auf Kosten der Qualität— die beste Reklame sind, so auch da» zug kräftigste Mittel in der VerkehrSwerbung. Auch im Frem denverkehr geht, wie die Anfragen zeigen und die tatsäch lichen Erfahrungen bestätigen, Billigkeit vor Qualität — in diesem Falle vor Komfort und Bequemlichkeit. So kommt es, dast mehr als nach Hotelzimmern nach Unter kunft in Fremdenheimen, mehr noch aber in billigen Privat- quartieren gefragt wird und selbst die Frage nach Massenlagern auf Matratzen usw. häufig wieder- aSctutta, die ^getrocknete Mehlspeise", von den dünnen Spagetti oder Bigott bi» zu den fingerdicken Rigattont, die für un» nordische Barbaren kurzerhand und fälschlich „Makkaroni" beissen. Wo diese meine italienische Lteb- lingSspetse? Mein Königreich für einmal Makkaroni! . . . Teilung von Großwohnungen Bo« Architekt Ludwig Wirth, Etadtbaudirektor a. D. Mitglied der „Gruppe", Bereinigung sächs. Architekten. Bet bkr lebten Sitzung der „Gruppe " — Veretni - au na sächsischer Architekten — kam u. a. auch die Sprache auf das Problem: Teilung der Großwoknungen und grober Billen in Etagenwohnungen. Hierbei hatten mehrere Herren, darunter auch ich, gelegentlich von Be sichtigungen solcher Häuser die Erfahrung gemacht, bab er schreckend viele Wohnungen so geteilt sind, baß das Hau», ...'steigert zu werden, tn Wirklichkeit tz der Ausbietung des LinbaukapttalS in seiner Brauch- .. ..kett und Rentabilität eine erhebliche Einbuße erlitten hat. Ich habe zum Beispiel Wohnungen gesehen, die bet Mit arbeit eines erfahrenen Architekten leicht tn je zwei Wohnungen zu teilen gewesen wären, die alle Erfordernisse einer neuzeitlichen Wohnweise und Wohnunaskultur hätten erfüllen können. So, wie sie aber ausgetetlt worben sind, werben sie dem Besitzer wohl in der Zukunft noch oftmals Sorge machen. Denn — täuschen wir uns nicht — solche Wohnungen, meistens mit fünf und vier Zimmern, gehen jetzt noch reihend ab, da wir gerade in Wohnungen solcher Gröbe groben Mangel haben. ES wird aber — und ich glaube bald — die Zett kommen, in der auch an diesen Wohnungen kein Mangel sein wirb. Dann wirb sich eine falsche und der neuzeitlichen Wohnungskultur nicht gerecht werbende Austctlnng solcher Gros,Wohnungen böse rächen. Ich bin überzeugt, daß bei Wiederanknrbelung der Bau tätigkeit durch die Privatwirtschaft rentable neuzeit lich« Wohnungen, die der jetzigen Wohnungskultur ent- sprechen, gebaut werben können und auch gebaut werden, gerade in der Grübe von vier bis fünf Zimmern. Dann werden solche verbaute Wohnungen lcerstehen und der Hausbesitzer wird wieder vor die Frage gestellt: Wie ver werte ich mein HauS, bzw. wie kann ich aus den verbauten Wohnungen brauchbare machen? Ich möchte gleich von vornherein bemerken, dast dieser Artikel nicht etwa ein Vorwurf für die Bauftrmen, welche die Bauarbeiten für derartige Wohnungen auSgesührt haben, sein soll. Die Inhaber der Bauftrmen haben in den schweren Zetten, in denen eS gilt, alle erdenklichen Mittel zur Verbilligung des Betriebs und zur Aufrechterhaltung der Konkurrenzfähigkeit ihrer Firma zu studieren und zur Anwendung zu bringen, tm Gegensatz zu früheren Zeiten eine so enorme geistige Arbeitsleistung zu bewältigen, bab sie neben dieser aufreibenden Tätigkeit keine Zett haben können, sich, wie es Sache der freischaffenden Architekten ist, mit allen den Fragen einer modernen Bankultur zu be fassen, die auberhalb ihres engeren Arbeitsbereiches liegen. Denn eS kommen ja nicht nur Bauarbeiten tn Frage. bO Prozent der Arbeit liegen auf ganz anderen Gebieten und treffen andere Gewerbezweige der Bauwirtschaft. Diese Gewcrbezwetge alle zusammenzufassen, um ein tn allen Punkten einwandfreies Ganzes zu erhalten, ist Sache deS freischaffenden Architekten. Die Allgemeinheit glaubt zum Teil immer noch, der Architekt sei nurda zum AuSarbetten der Entwürfe, sozusagen zum „Bildermalen", wie man eS oft hören must. Das ist die geringste Arbeit. ES sind so zusagen die „ErholungSstnnben" des Architekten, tn denen er sich rein künstlerischen Belangen widmen darf und kann. Die Hauptaufgabe des Architekten besteht doch in der groben geistigen Arbeit, die tn der Zusammenfassung aller für Bau arbeiten tn Betracht kommenden Gewerbezweige, tn Be ratung des Bauherrn bet der Planung und zuletzt tn der Planung selbst liegt. Die Ansichten in der Einschätzung der Arbeit des Architekten sind zum Teil noch ungefähr so, wie die Ansicht über den Aerztestand noch vor siebzig bts achtzig Jahren gewesen ist. Damals hielt man die Zu- ztehung des Arztes noch für einen Luxus. ES wirb sich auch notgedrungen bei »ns mit der Zeit die Erkenntnis Bahn brechen, -ab man zu allen elnigermaben wichtigen Äauarbetten — und die Aufteilung von Grobwohnungen und Villen gehört sicher zu den wichtigen — am besten einen freischaffenden Architekten heranzicht. Wenn man, wie ich, bet den Beratungen der „Gruppe" die Erfahrungen der Kollegen hören mnb, die von solchen verbauten Wohnungen sprechen, an denen nachträglich nichts mehr zu ändern ist, bann kann man nichts anderes tun, al» sich an die Oesfentltchkeit zu wenden, um nach Möglichkeit vor späteren Enttäuschungen und vor Vergeudung des VolkS- vermögenS zu warnen. Wir Deutschen können nur Koch kommen durch hochwertige Arbeit und durch ökonomischen Verbrauch unseres so sehr geschwundenen BolkSvermögenS. Festzug zum LandSmannschaftStag. Anlässlich de» Bundestages der sächs.-thttr, Landsmann schaften findet am Sonntag ein grober Fest- und Werbeumzug statt. Stellplatz: Wilhelmplatz—König strabe, Spitze nach dem Albertplah. Abmarsch pünktlich 14,80 Uhr. Der Festzug wirb folgende Straben berühren: Königstr., Albertplatz, Albcrtstr^ Carolabrücke, Nathenau- plah, Moritzring san der Reichsbank vorbei), MaxtmilianS- ring, obere Kreuzstr., vorbei an der Freitreppe des Neuen kehrt. Auch nach den Jugendherbergen wir- ost gefragt. Aber auch baS ist eine Erscheinung, die nicht für Dresden typisch, sondern überall im Fremdenverkehr zu beobachten ist. Äusjchlubreicher sind die Fragen nach weniger materiellen Dingen. Dabet stellt sich ein grundlegender Unterschied gegen früher heraus: Nicht mehr wie tn der Vorkriegszeit wird Dresden alS Stadt besucht und von hier aus dieser und jener Ausslug tn die weitere Umgebung — etwa in die Sächsische Schweiz — unternommen.- Umgekehrt: Heute geht man in eine der Sommerfrischen der Sächsischen Schweiz oder des waldreichen Osterzgebirges und stattet aus der Reise dahin oder bei der Rückreise Dresden einen Besuch ab. Das mag seinen Grund zu einem Teil in wirtschaftlichen Erwägungen haben, im wesentlichen aber seine Erklärung tn der veränderten Ein stellung zu Licht, Luft und Sonne haben — auberbem in einer gegen früher gänzlich anderen Zu sammensetzung deS NcisepubltkumS hinsicht lich seiner sozialen Schichtung. Und wenn der Fremde nun In Dresden ist — was findet in erster Linie sein Interesse? Auch darüber geben die An fragen beim VerkebrSveretn deutlichen Ausschluss. ES zeigt sich dabei, was verschiedene unserer össentlichen Sammlungen auch heute noch trotz allen Wandels der Zeiten für Dresden» Fremdenverkehr bedeuten — vor allem Gemäldegalerie, Griineö Gewölbe, Historisches Museum. übrigen Sammlungen treten ihnen gegenüber zurück, ausfällig hohe Zahl von Anfragen, die aus die r Theater Bezug haben, läbt erkennen, Ich wende mich an den Ober. Der Mann weib Bescheid. Er macht sofort «in traurige» Gesicht. Ich habe seine wun deste Stell« berührt. Sofort erfahre ich, -atz er ein ruinier ter Makkarontfabrtkant ist . .. „Un Momento." Er entfernt sich und kommt wieder mit einem abgegriffenen Zeitungsausschnitt. Da starren die Zahlen. Da steht schwarz auf weih die Makkaronttragöbie: 1018, al» er sein Geschäft anftng, exportierte Italien Uber 71000 Tonnen Makkaroni; 1027, als er sein« kleine Fabrik -»machen mnbte, nur noch 14000. Schwarz auf weist! „La guerra! . . . Natürlich der Krieg. Aber was kann der Krieg für den Niedergang der Makkaroni. Und di« Amerikaner! ... Aber wieso denn die Ameri kaner? Und die schlanke Linie der Damen: Da» ist freilich «in Argument! Und schließlich der Italiener selbst ... Doch eins nach dem andern: Zunächst also der Krieg und die Amerikaner. Letztere haben während de» ersteren an der Westfront sich das Makkarontessen angewöhnt. Und jetzt fabrizieren sie selber so viele drüben, dab sie nicht nur keine mehr zu kaufen brauchen, sondern noch ganze Schiffsladun gen exportieren können. Und die Italiener selbst sind inzwischen «in Weltvott ge- worden und nähren ihren Weitblick nach der Weltspetsekarte. „Aber wenn Sie durchaus Makkaroni haben wollen, dort drüben am Hafen ist «In« kleine Dpezialküche..." Ach Gott, wie nett waren doch im alten Neapel in den zweifel haften Gerüchen der „Ganta Lucia" diele winzigen Makka roniküchen, Schwestern der „Frit«»"-Vrater tn den Apachen straßen von Parts ... Und schon sitze ich da vor meiner ersten Portion: „alla Milanese" mit viel Tomatensoße; und dann folgt eine zweit« „al sugo", mit Fletschsaft und recht viel Parmesan« darüber. Mein Ober steht drüben auf der Terrasse und schaut mir gerührt zu. Er denkt gewiß: noch einige solche Gäste und ich kann mein Fabrtklein wteder aufmachen. Ick aber trainiere mich langsam ein. Denn da» Gpaghetti- Sssen ist ein Sport, der gelernt fein will. Der richtige Schlangenfraß! Glaubt man sie richtig auf der Gabel zu Haven, dann rollt di« ganze Spul« regelmäßig wieder ab! Man muß den Löffel un- den richtigen Handgriff dazu Haven. -f Meisterkonzerte in Bad Elster. Von der Babeblrektion de» sächsischen StaatSbabe» Elster wirb uns geschrieben: Die Baoebirektton des sächsischen StaatSbadeS, die immer großen Wert darauf gelegt hat, ihren Kurgästen über die Vorstellungen des Kurtheaters hinaus besondere musikalische Veranstaltungen zu bieten, hat ungeachtet der allgemeinen Einschränkungen auch tn diesem Jahre 12 Meisterkonzert« angeseht. Die beiden ersten Konzerte, als deren Solistinnen die bekannte Pianistin Lubka Kotessa und die Mann heimer Konzertsängerin Elisabeth Meyer-Fischer gastierten, hatten guten Erfolg. Zur Mitwirkung an den folgenden Abenden wurden u. a. Kammersänger Erik Enberletn sBerltn-Mannhetm), Opernsänger August Seiber lLetpzig), Kammersängerin Gertrud Binbernagel sBerltn), Opernsängerin Maria Fuch» tDreSden) und die Mozart- sängertn Sida Lau sBerltn) verpflichtet. Auch die Violin virtuosen Vasa Prlhoba, Tossy Gpiwakowsky und Otto Kubtn sowie der Pianist Paul Baumgartner werden tm Rahmen dieser Sonberveranstaltungen tn Bad Elster konzertieren. Schliesslich wurde noch da» Augsburger Künstlerpaar Annu Rys und Albert Schwair für einen Goethe-Haybn-Abend gewonnen. -f- Da» Erbe b«r Pawlowa. Der Wert de» Grund- besitze», den die verstorbene russische Tänzerin Anna Paw lowa tn Amerika htnterlassen hat. wirb auf »81000 Dollar geschätzt. Der einzige Erbe der Verstorbenen ist ihr Gatte, Victor Dandre in London. -f* Deutsches Sarlule-Gtlpeudiu«. Da» ThomaS-Lar- lyle-Sttpendtum de» Englischen Ausschusses -er Deutschen Akademie wird die» Jahr zum zweitenmal tn Höhe von 1200 Mark ausgeschrieben. Da» Stipendium, da» zur Ver stärkung -er deutsch-englischen Kulturbe-iehungen beitragen soll, wird an einen besonders begabten jüngeren englischen Germanisten vergeben und läuft vom 1. April 108» ab. Die Die DreSdne. _ . wie sehr man ganz allgemein deren Bedeutung für den Fremdenverkehr verkennt. Neber den Spielplan wird Aus kunft erbeten — über den Spielplan auch sür Wochen später. Selbstverständlich fehlt tn kaum einer Anfrage das üblich« „Was kostet . . .?" Auch sonst lassen die Anfragen den Schluss zn, bass selbst tn unserer als materialistisch verschrienen Zeit noch Interesse sür die Kunst vorhanden ist. Wenn auch in weit geringerer Zahl wird sehr häustg Auskunft über Dauer und Eintritts preise für Kunstausstellungen, im Winter über Konzerte gewünscht. In diesem Zusammenhang stellt sich heraus, wie sehr ausserhalb Dresdens die Musik zum Hoch amt in der Katholischen Hosktrche geschäht wirb. Kabarett, Variet» und ähnliche Vergnügungsstätten geben weniger Anlass zu Anfragen. — Dagegen ist anscheinend Dresdens alter Ruf c-lS Schulstadt noch erkalten, denn ausfällig oft wird der Verkehrsverein um Ausschluss über öffentliche und auch private höhere Schulen, über deren Lehrpläne und Ziele, Uber die dort zu erlangenden Berechtigungen und vor allem Uber das Schulgeld angegangen, neuerdings auch wieder über Penstonatc für junge Mädchen. Die Zahl dieser Anfragen stekt natürlich in keinem Verhältnis zu der Vor kriegszeit, ebensowenig die solcher Auswärtiger, die sich dauernd in Dresden oder in der Umgebung nteberlassen wollen. Für diese Fragesteller spielen die Steuern e ne anscheinend ausschlaggebende Rolle. Wenig Anfragen veranlassen Kongresse und sport liche Veranstaltungen. Das ist erklärlich, denn die Sportler haben durch ihre eigenen Verbände und Zeit schriften andere Möglichkeit, Auskunft etnznholen, ähnlich die Teilnehmer an Kongressen. Deren Bedeutung für Dres dens Fremdenverkehr ist auf diese Weise also nicht fest zustellen. ?. tt. Makkaroni im kleinen Hafen Bon Dr. R. Prtvot . Ich glaube nun wirklich an bas neue Italien. Seit vier Tagen wohne ich im „Grand Hotel" diese» kleinen Hasen- städtchenS und habe noch kein Zipfelchen von einem Matta- ront vorgesetzt bekommen. Alles gibt e« da, was gut und feuer und international »st: russischen Kaviar, englische» Roastbeef und französische Poularde; gestern gab «» sogar eine Art MtntaturkalbShaxe. Aber wo bleibt die Pasta Herrlich ist die Stunde des Traume», wenn unten am kleinen Hafen, wo «inst Venedig» stolze Kriegsflotte ge legen, tm Arsenal, da» jetzt die Kellerei des Städtchen» ist, dieser dunkle, würzige Wein die Becher füllt und die Jugend des Ortes ihr« zärtltch gepaarten Silhouetten zwischen den schwanken Masten der Fischerbarken auf den Abendhtmmel zeichnet. Ich gehe die steinerne Hafenmauer entlang. Bor mir eine Frau ans dem Volk, die schweren Schrittes auf klap pernden Pantinen eine beträchtliche Last seuchter Wäsche trägt. Die Tropfen fallen schwer wie Blut oder Schweiß auf das tausendjährige Pflaster. Sie klettert jetzt eine steile Steintreppe hinauf zwischen den engen Fronten verödeter Paläste... Und plötzlich wächst ihre Gestalt riesenhaft über mich tn die Htmmelöbucht »wischen -en Dächern, nnd da» Bündel, da» sie trägt, ... da» ist, in der Berzauberunä de» Augenblicks, wie die geballten Abendwolken: — da» Phantom des Jahrhunderte burchkämpften und schlicht ge- tragenen Leben» . . . Denn noch ist hier -er Begriff Volk zu spüren. Volk, das leine Makkaroni verspeist, lebens freudiges, bescheidene» Volk, das di« stolze Geschichte diese» Hafenstädtchen» trägt, ahnungslos wie etwa» Selbstverständ liche». WaS lockt die Fremden nach Dresden? Wa» veranlasst all di« Tausende, alljährlich zu den Ferien, an Feiertage» und am Wochenend unsere sächsische Landeshauptstadt aus- zusuchen? Festzustellen, wa» sie im einzelnen und im besonderen zu diesem Entschluss bewogen hat, ermöglichen die Anfragen, bi« tagtäglich in steigendes Fülle beim Dresdner VerkehrSverein eiulansen. Fremde fragen nach Dresden. — Was, wonach fragen bi« meisten, wonach vereinzelte, wonach — niemand? ES lassen sich praktische Schlüsse au» diesen Fragen ziehen, so dass e» mehr al» blosses müssige» Bemühen ist, sich damit zu be schäftigen. Wo das besondere Interesse des Fremden an Dresden liegt, ergibt sich daraus und als Folge davon: in welcher Richtung und an welchem Punkt die Fremden verkehrs Werbung anzusetzen hat. Tausende von An frage» gehen im Lause des Jahres beim VerkehrSverein ein. Daraus lässt sich schon einigermassen ein Bild gewinnen. Wir stet» am
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