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Dresdner Nachrichten : 12.06.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-06-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-193206126
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19320612
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19320612
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-06
- Tag 1932-06-12
-
Monat
1932-06
-
Jahr
1932
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 12.06.1932
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Nr. 273 Sette 2 — «Dresdner Nachrichten" — Sonntag, 12. Iunl 1S32 in, eigenen Interesse eindringlichst zu ermahnen, ihre Sparte etwas vorsichtiger zu wählen. Denn die stärk ste» Worte können nicht darüber Hinwegtäuschen, bah die Anhänger der Herren Heim und Schäffer eine Minder heit in Süddentschland bilden. Die Mehrheit der süd- -enischen Bevölkerung hat dieses nnpatrtotische Treiben griiiidlich satt und hat das durch seine Willenskundgebungen bei de» lehten Wahle» bereits eindeutig zu verstehen ge geben. Welche Lclbstüberheblichkeit verrät Schässer, wenn er erklärt, Stauern sei im Kabinett nicht vertreten. Dabei wein jedermann, daft der bäurische Iustlzmintster Dr. Gürt »er, ein überzeugter Föderalist, der sein Minister amt in Bayern zehn Jahre lang innehatte, nun ReichS- jnstizminister ist. Aber er zählt für Schässer nicht, weil er nicht der anscheinend »nsehlbaren Bäurischen BolkSpartet angchört. Woraus allerdings eine solche Anmasmng be ruhen könnte, ist nm so unerfindlicher, als die Bäurische Volkspartei nur ein knappes Drittel der bäurischen Wähler unisasst. Ebenso unbegreiflich ist, wie man als Ver- treter des bundesstaatlichen Gedankens gegen ciu Kabinett zu Felde ziehe» kann, das durchweg aus Auhäugeru des Föderalismus besteht, was man von den früheren Regierungen nicht sage» konnte. Geradezu peinlich wirken mnn die völlige Nichtbeachtung, die die Ausführungen deS :t!ei<l>sinueiimiuisters v. G a»l im ReichSrat gesunden haben, in denen sich kluge und starke Worte für den Mert der völkischen Eigenart der deutschen Länder fanden, die nm so mehr Geivicht habe», als sie von einem Mann ge sprochen wurden, der sich schon lange vor seiner Minister tätigkeit als Bertreter dieses Gedankens die Achtung weitester Kreise im deutschen Länderparlament, dem NetchS- rat erworben hatte. SchässerS Beschuldigungen können deshalb leider nicht anders als die sozialdemokratischen Wahlmanövcr gewertet werden. In diesem Zusammenhang gewinnt der Empfang der Staatsoberhäupter von Bauern, Würt temberg und Baden beim Reichspräsidenten l am Sonntagmtttag nicht gerade an politischem Gewicht. Nach solchen Entgleisungen scheint «r von Parteipolitik allzusehr belastet. Alle drei Minister sind Zentrums männer. Sie stehen zu sehr im Verdacht, bah sie weniger die Sorge nm die angeblich bedrohten Länderrechte, al» vielmehr der Wunsch leitet, ihrem bedrängten Parteifreund Hirtstefer, der da» geschästSsührende Preus,enkabinett stellvertretend führt, zu Hilfe zu kommen. Zudem befinden sich der Württem berger Bolz und der Bayer Held tn der gleichen Lage wie Htrtsiefer. Sie haben die parlamentarische Grundlage ihrer Regierung verloren. Eigentlich ist ihr Besuch durch die Rede v. GaylS bereits Überflüssig geworden, aus der klar genug hervorgtng, bah die Nelchöregierung ganz andere Sorgen hat, als das Eigenleben der süddeutschen Länder zu gefährden. Die drei Zentrumsminister täten wahrlich besser, ihren preusiischcn Parteifreunden gut zuzurcdcn, recht rasch die Bundeögenvssenschast mit Braun - Severing und Grzesinski auszugeben, als mit einem demonstrativen Besuch beim Reichspräsidenten den Hintergrund für eine Wahl agitation zu schassen, die lehr leicht gegen ihre eigene Partei anSschlagcn kann. Die enge GesinnnngSgemeinschast, die daS Zentrum mit der Sozialdemokratie eingeht, must letzte» Endes zu seiner danernden Ausschaltung aus der Reichs politik führen, welches auch immer das Ergebnis der RetchS- tagSwahlen sein mag. DaS gilt für den Fall, das, die Rechte die absolute Mehrheit bekommt ebenso, wie wenn dieses Ziel nicht erreicht werden sollte. Denn eine LinkSkvalition Zentrum - Sozialdemokratie wäre aus die Unterstützung der Kommunisten angewiesen, ist also undenk bar. In einem arbeitsunfähigen Reichstag würden die Rcgicrungsgclchäste auch weiterhin von der vom Reichs präsidenten eingesetzten Regierung v. Papen wahrgenom men werden, bis sich daS Zentrum zur Zusammenarbeit mit der Rechten bereitsände. Wie man'S auch drehen mag, die Beteiligung des Zentrums an der wüsten sozialdemokrati schen Wahlagitation ist eine aussichtslose Torheit. Ver ärgerung ist ein schlechter politischer Ratgeber! Sech nattonallozlallstifiho Mebrdrit tn Mocklonbiirg Sch « eri«, 11. Juni. Der Landes«« HIanSschnst stellt« heute da» endgültige Ergebnis der mecklen- bnrg-lchwertnschen Landtaaöwahl vom S. Juni lest. Daraus ergibt sich, dast die Nationalsozialisten doch die absolute Mehrheit im neue» Landtag erhalten. Die Mandate verteilen sich solgendermatzen: Sozialdemokraten ........... 1« Kommunisten 4 Nationalsozialisten d» Arbeitsgemeinschaft der bürgerlichen Mitte . . 1 Dentschnationale d Arbeitsgemeinschaft nationaler Mecklenburger . 1 Der Wortlaut des Kanzler-BrlrleS an ltml Berlin, ll. Juni. Der prenftische Pressedienst der NSDAP, veröffentlicht jetzt den Wortlaut deü Briefwechsels zwischen Reichskanzler und L a n d t a g S p r ä s i d e n t. Am ü. Juni hat der Reichskanzler an den Präsidenten Kerrl folgendes Schreiben gerichtet: „Sehr geehrter Herr Prä sident! Eine grvftc Reihe lebenswichtiger Fragen harrt in Preusten dringend der Lösung. Sie werben, sehr geehrter Herr Präsident, mit mir der Auffassung sein, das, die Lösung dieser Fragen nicht von einer geschästSsülircndcn, sondern nur von einer Negierung dnrchgcsiihrt werden kann, welche gemäft Artikel 45 der preusiischcn Verfassung zustande ge kommen ist. Ich befürchte in sehr naher Zeit schwere Ge fahren, insbesondere finanzieller Art, sür daS Land Preusten, wenn nicht unverzüglich der Versuch einer Regie rungsbildung unternommen wird. Die Reichsregierung wird eine dauernde Behebung der finanziellen Schwierigkeiten PreustcnS nur im Be nehme« mit einer ordnuugsmästig zustande gekommenen prensttschen Regierung durchführen können. Die KanzlmrklSkiiim im Wortlaut der Land er- »u 8 Wort ihren Renten- Morgen Prozent ans diesem Urquell der Verbundenheit und seiner Schöpfung die neuen Kräste können, deren die Nation heute bedars. Landwirtschaft aber ist auch ein dringende» Einmal gilt eS, daS kür 0^11^8 8E Berlin, ll. Juni. Aus der Vollversammlung des Deut schen Landwirtschaftsrates führte Reichskanzler v. Papen in seiner Ansprache unter anderem anS: In einer der ent- scheidungSvollsien Stunden der Rachkriegsenlwicklung hat der Herr Reichspräsident mich zu dem neue» Amte berufe», und ich lege Wert darauf, zu betonen, dast die Bildung der neuen Regierung wenig zu tun hat mit dem gewohnten üblichen Wechsel parlamentarischer Kabinette, sondern dast es sich hier um die Dokumentierung einer gründ- fätzlich neuen Richtung der Staatssührung — selbst verständlich im Rahmen der ReichSvcrsassung — handelt. Die unerhörte geistige und materielle Lage des deutschen Volkes verlangt eine Loslösung der Regierungs führung aus den Fesseln parteipolitischen Denkens und parteipolitischer Doktrinen. Sie verlangt eine Znsainniensassung aller Kräste zur Wiedergeburt Deut s ch land s. Tie G esamtlage, welche die Negie rung vvnindel — daS ist, ich stelle eS ausdrücklich fest, nicht die Schuld der letzte» Regierung, die bemüht gewesen ist, eine klare Bilanz zu ziehen — ist aus allen Gebieten fast verzweifelt. Die private Wirtschaft jeder Art ist in einem AnSmast zerstört, dellen Furchtbarkeit noch nicht cnt- scrnt erkannt ist. Die Wiederherstellung aber der wirtschast- lichen, finanziellen und nicht zuletzt der politischen Ordnung erfordert von der neuen Regierung ein sofortiges An lassen der g r >i n d l c g e n d e n Pröble in c, deren Lösung allen Volkskrcisen zugleich schwere persönliche Opfer, Entsagungen und Entbehrungen auserlegen wird. Diese Opfer sind nicht vertretbar, wenn es nicht gelingt, die dem deutschen Volke innewohnende, ungeheure moralische Kraft vsfcnkundig aus das ei n e g r o st e ge in einsame Ziel zu lenken: Die Wiedergewinnung der inneren und äustercn Freiheit und die L e b c n S m ö g l i ch k e i t von Volk und Land. Demgemäst wird das Ziel dieser Regierung sein, eine neue, einheitliche Willcnsbildung der Nation herbeizu führen. Die Regierung ist der Ansicht, dast der neue Reichstag eine eindeutige Mehrheit für die Politik geistig-sittlicher Gesundung, wirtschaftlicher Neuordnung aus christlicher, nationaler und sozialer Grundlage bringen must. Lassen Sie mich in diesem Zusammenhang ein über die Anssaiinng der neuen Reichsregierung von sozialen Pflichten sagen: Eine der unerfreulichsten Arien, das Ziel der neuen Regierung zu verfälschen, ist die ll n t e r st c l l u n g, d a st i h r c H a l t u n g u n s o z i a l s e i. Wir sind der Ansicht, dast eS versäumt worden ist, den Auf bau eines rein staatlichen Versicherungsschutzes seinem Um sange nach den wirtschaftlichen Möglichkeiten anzupassen, die ein so verarmtes, wirtschaftlich daniederlicgendes Land im Augenblick noch hat. Es ist aber auch ein grundlegender Irrtum, dast der all, mächtige, unpersönliche Staat an die Stelle der per sönlichen Verpflichtung des Arbeitgebers treten könne. Tie Verantwortlichkeiten, die aus der gottgewollten organischen Regelung der Dinge erwachsen, müssen wieder aufgerichtet, die Verbundenheit von Arbeitgeber und Arbeitnehmer wieder hergestcllt werden. Gewift hat angesichts der Gröste und des Umfanges der Notlage unseres Volkes auch der Staat klare Ver pflichtungen zu sozialer Hilfe, und die Negierung wird eS als ihre vornehmste und ernsteste Pflicht be trachten, die dahingehenden Einrichtungen den not leidenden Volksgenossen auch über diese Krise hin weg zu erhalten. Darüber hinaus aber sieht sie den besten Weg sozialer Fürsorge in dem Bestreben, alles zu tun, um durch einen organischen Umbau der Wirtschaft die Fehler des kapitalistischen Systems auSzumerzen und den Volksgenossen Arbeit und Brot verschaffen. Ter Deutsche Landwirtschaftsrat ist die Stelle, die auS den Erfahrungen bewährter landwirtschaftlicher Führer immer erneute Impulse sür eine zielbewustte Agrarpolitik gegeben hat. Wir sind einig mit ihm in der Auslastung, dast eine gesunde Landwirtschaft und die Liebe zur Scholle, mit der der deutsche Bauer so eng verwachsen ist, die Vorbe dingung nicht nur der materiellen Ernährung, sondern mehr noch der geistigen Erneuerung des Landes sind, weil nur mit Gott wachsen Eine gesunde . nationales Erfordernis. Letzte herzngeben, um Deutschlands heimische ErnährungS- basiS zu erhalten. Darüber hinaus aber verlangt die Lage in den Grenzgebieten Mastnahmen, die der Stärkung des nationalen Selbstbehauptungswillens dienen. Ein« starke zielbewustte Agrarpolitik RcichSaustenminister beim Reichspräsidenten. Der Reichs präsident empfing Sonnabendvormittag den NeichSminister des Auswärtigen, Frei Herrn v. Neurath, zum Vortrage. Der Reichsernährungsmlnlster Freiherr v. Braun entwickelte nach Herrn v. Papen die Grnndzttge der künftigen Agrarpolitik der NcichSrcgierung. Einleitend betonte er, dast sämtliche Mitglieder deö Reichs- kabinettS mit ihm die gleiche Einstellung zur deutschen Landwirtschast hätten. Die Notlage in ' wirtschaft, sagte der Minister, sei allgemein. Nach der neuesten VerschnldungSerhebnna der bankkreditanstalt seien mehr als 12 Millionen landwirtschastlicher Nutzfläche zu mehr als IVll des Einheitowertcs verschuldet. Seit zwei Jahren sei zu beobachte», dast tn Westdeutschland, wo die bäuerliche Struktur durchweg vorherrscht, die Verschuldung schneller znnimmt als im Osten. Nach den BnchsührungSergcbnisten des Deutschen LandwirtschastS- rateS sei nur noch etwa ein Drittel aller landwirt schaftlichen Betriebe in der Lage, die Zinsen aus den Reinerträgen zu bezahlen. Wesentlich für die Ursachen der Verlustwirtschast in der ganzen Nachkriegszeit sei das Mistverhältnis zwischen Produktionskosten und Einnahmen. Die Preisschere habe sich tn den letzten Jahren zwar etwa» verringert, jedoch ivirkc sic auch in ihrer jetzigen Höhe noch für die Landwirtschast vernichtend. Eines der Ziele der Agrarpolitik müsse die Schliestung dieser Preis schere sein. Auf den Märkten sür die landwirtschaftlichen Erzeugnisse mache sich durchweg die Verarmung unserer Bevölkerung bemerkbar. Jnsolge Kauskraktverringerung hätten wir zu verzeichnen eine Äedarssvcrminderung bei Weizen um mindestens Ili Prozent, bei Milch um etwa 1ü Prozent, bei Butter um 5, Prozent, bet Zucker um 1» bis 1» Prozent, bei Bier nm lü Prozent »nd bei Branntwein um 75 Prozent. Beim Fleisch konnte ein Konsumrückgang nur durch den ungeheuren Tiefstand der Fletschpreise ver mieden werden. Somit werde das Arbeitslosenproblcm in hohem Maste auch ein agrarisches Problem — eine Absatz frage. Ter Minister ging sodann aus das Problem der Autarkie ein und erklärte, dast selbstverständlich keine Rede davon sein könne, uns völlig von der Welt loSzulösen. Die Autarkie sei kein Ziel, sie lei Schicksal. Die alten Methoden der Handelspolitik werden bei der völlig veränderten Struktur der Weltwirtschaft unseren Interessen nicht mehr gerecht. Der Minister skizzierte dann die Probleme, die besonders vordringlich behandelt werden müssen. ES müsse für eine a n S k ö m m l i ch e V e r- wertung der kommenden Getreideernte durch das Zusammenwirken von handelspolitischen und finanz politischen Mastnahmen gesorgt werden. In aller Kürze werde er auf diesem Gebiete die nötige Klarheit schassen. Auf den Märkten der V e r e d e l u n g S p r o d u k t e sei die Lage katastrophal. Die Reichsregierung müsse daher der gesamten BeredelnngSproduktion ihr besonderes Augenmerk schenken, da eS sich hier um eine Existenzfrage sür -en deut schen Bauern handelt. In der K a r t o s s e l s r a g e wird der erhöhten technischen Verwertung, wobei -er Minister auch di« Treibstoffsrag« erwähnte, besondere Aufmerksamkeit zuzuwenden sein. Beim Zucker mitlke wenigstens dem verminderten Rübenanbau ein angemessener Preis gesichert bleiben. Ans dem Gebiete deS Gemüse-, Obst- und Zoo ovo Beamte protestieren Berlin, 11. Juni. Der Vorstand des Prenstischcn Ne- amtcnbundeS erhebt in einer Entschlicstung im Namen von 8MNNN prensttschen Beamten Protest gegen die neue Sonder belastung der prensttschen Beamten »nd Angestellten, die vom Landtag nicht hingcnommen werde» dürfe, wenn nicht das Vertrauen zu den össcntlichen Gewalten voll kommen erschüttert werden solle. An die Fraktionen des Landtags wird der Appell gerichtet, beschleunigt die not wendigen gesetzgeberischen Mastnahmen zur Beseitigung dieser neuen drückenden Belastung zu treffen. Goertnv un- Scheringer als Zeugen München, 11. Juni. Im Prozest gegen Abel wurde heut« Hauptmann Gocring als Zeuge vernommen. Er bekundete u. a., dast er den Angeklagten Abel und einen italienischen Offizier namens Migliorati nicht kenne. — Leutnant Scheringer wurde anS der Festungshaft vorgcsührt. Er erklärt«, dast er von der ganzen zur Verhandlung stehenden Sache nicht» wisse und dast er eS grundsätzlich ablchncn müsse, sich gegen seine früheren Kameraden als Instrument ausntttzen zu lasten. Ich bitte Sie, In dieser Hinsicht den Kamps der Negierung für den seelischen und materiellen Aufbruch der Nation weiter zu unterstützen." v. Papen vor -en Reichsratsausschüssen vraktmolclung unsoror Serllnor Svkrlttlvltuna Berlin, 11. Juni. Im Sitzungssaal der Reichskanzlei traten heule vormittag nm 11 Uhr die Ausschüsse des Reichs- rats zusammen. Reichskanzler v. Papen hielt eine kurze Ansprache, die inhaltlich seinen Darlegungen vor dem Land- wirtschaftSrat entsprach. Darauf gab der Reichskanzler den ReichSratSmttgliedern die Grundzüge der neuen Not verordnung bekannt. Nach Entgegennahme der wesent lichen Bestimmungen, die die neue Notverordnung bringen wird, wurde von süddeutscher Seite der Wunsch geäustert, die Sitzung zunächst zu unterbrechen, welchem Wunsche entsprochen wurde, so dast die anwesenden Ministerpräsiden ten der Länder eine interne Besprechung abhalten konnten. Diese drehte sich um die allgemeinpolitische Lage, sowie um die Dinge, die die Bitte süddeutscher Staatsvcrtretcr zu einer Unterredung mit dem Reichepräsidenten anögelöst hatten. Nach 1 Uhr wurde dann die unterbrochene allgemeine Konferenz fortgesetzt. Einsicht der Verbraucher zu erwarten, die endlich einmal deutschen Erzeugnissen den Vorzug geben sollten. Schwerste Sorge bereite der Reichsregierung die Lage der deutschen Forst- und H o l z w i r t s ch a f t. Hier scl dringend Abhilfe geboten. Eine ans zollpolitischem Gebiet liegende Mastnahme werde in den allernächsten Tagen ver öffentlicht werden. -Im Nahmen -er allgemeinen Mast- nahmcn werde die Hilfsaktion sür den O st e n in be schleunigtem Tempo iortgcsetzt werden. Bezüglich der Siedln» g erklärte der Minister, dast er die Ansiedlung deutscher Bauern im Osten aus nationalpolitischen, wirtschaftlichen und menschlichen Gründen als eine der dringendsten Aufgaben von Reich und Staat ansehc. Abschliestend bemerkte der Minister, dast Agrarfragen nicht allein mit dem Verstände bearbeitet werden könnten. Sie sind, so erklärte er, eine Sache der geslihlömästigen Einstellung des Menschen zum Grund «nd Boden. Dieses Gefühl kann man nicht lernen. Man kann eS auch nicht beschreiben. Man kann eS nur haben oder nicht haben. Ich gehöre zu denen, die in der Muttererde den Urgrund alles Werdens erblicken, den der Mensch zu verehre» hat. Aufhebung ter SA.-BorbolS am Mittwoch? München, 11. Juni. Der „Völkische Beobachter" will aus zuverlässiger Quelle erfahren haben, eS sei bestimmt damit zu rechnen, dast am Mittwoch der kommenden Woche die Notverordnung über die Aushebung des SA.» und des UntformverbotcS veröffentlicht werde. Ich möchte daher die dringende Bitte aussprechen, dast Sic, sehr geehrter Herr Präsident, alsbald den Zusammen tritt oeS Landtages zum Zwecke der Wahl des Ministerpräsidenten veranlassen. Mit ausgezeichneter Hoch achtung ergebenst von Papen." — Aus dieses Schreiben hatte bekanntlich Landtagspräsident Kerrl geantwortet, dast er sofort die Einberufung des AeliestenrateS veranlastt habe. AttSwlirUger Ausschuß nicht vor Lausanno Berlin, 11. Juni. Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des Reichstages, Abg. Dr. Frick lNatsvz.) hat dem Fraktivnsführer der Sozialdemokraten, Dr. Brcit- schetd, geschrieben, dast er daö Ersuchen um Einberufung des Auswärtigen Ausschusses zunächst dem NeichSanftcn- mtnister mit der Bitte um Aeustcrung zugclcitet habe. — In parlamentarischen Kreisen ist man der Anfsassnng, dast durch die vorherige Befragung des ReichSaustenministerS ein Zusammentritt des Ausschusses »och vor der Abreise der deutschen Delegation schon ans technischen Gründen un möglich geworden ist. ES ist aber zu erwarten, daft die sozialdemokratische Fraktion sofort nach der Lausanner Kon ferenz erneut die Einberufung deö Auswärtigen Ausschusses verlangen wird. Autarkie nicht ziel, sondern Schicksal Die Richtlinien -es Grnahrunssmtnifters - Appell an -ie Verbraucher ist da- Fundament jeder gesunden Entwicklung, die in sorg- sanier Abwägung der Interessen anck der anderen Berufs- stände der Gesamtheit der deutschen Wirtschaft gerecht wird. Weinbaues sei «ine Bessert»«« der Lage nur dnrch Aendernn« der bisherigen Handelsvertrag-Politik und von der In r-i-cli« ru N»o<»n, von KN. <>.ra. KINnI«! ima Nc-Ic-rlni-n NN Onm<>n uns I»<1<>rl<!lct>«, unv«cvN»IIIct>, «-»«-<>,<UctN. I.Ie!<-„ OeMnlN »acN ruc 8Kt»N>nI«rNq,m«. 8toNm,»I<>r »ng «roll- tll5 «»»»«coiot,«« ««Ulolctung, NI. tMoksl, vs«»«t«n, »«NNIitknilr. SN, Nut IN»2
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