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stbend-sturaabe LI« ^ahrgmy NM ZisMenesGliA M der ZlMsrnt r- Der deutsche Heeresbericht Das Wölfische Bureau meldet amtlich: Großes Hauptquartier. 28. April. Westlicher Kriegsschauplatz Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht Auf beiden Scarpe-Ufer« setzte der Feind die starke Beschießung unserer Stellungen und de- HiatergeländeS fort. Wir bekämpften mit erkennbarer Wirkung die englischen Batterien. Bei Monchy brache« gestern vormittag mehrere Au- griffe der Engländer vor unsere« Anie« verlustreich zu sammen. Heule vor Tagesanbruch nahm der Feuerkampf von Loos bis Qu sank äußerste Heftigkeit an; «ach Trommel feuer ist bald darauf fast an der ganzen Front die Infanterie schlacht neu entbrannt. Heeresgruppe Deutscher Kronprinz Die Kampflage ist bei wechsel»- parke« Feuer gletch- gebUeben. Bei Braye ist ei« srauzöpscher Angriff gescheitert. . Bei Hurtebls» Fe. wnrdeu seiudUche» Sturmtrupp«» bei erfolgreicher Abwehr Gefangene und Maschinengewehre ab genommen. Am Brimont und nördlich von Reims schlugen Erkunduugsvorstöß« der Feindes fHl. HeereigrLppe Herzog Albrecht Keine weseuMchen Ereignisse. Durch Abwehrfeuer wurden drei feindlich« Flugzeuge, durch Luftangriff zwei Fesselballons abgeschoffe». Oestlicher Kriegsschauplatz Infolge lebhafter TäSgkeit der russische« Artillerie nah« der Kllste westlich von Luzk, au Zlota Lipa, Ra»«- sowk« und Patna «ar in diese» Abschnitten auch unser Feuer gesteigert. Hinter unsere« Linie« stSrzte nach Lustkampf ein frau- zöfischer Fll«ger ab. Mazedonische Front Bel Regen «ad Schneefall in de« Berge» nur geringe SefechtSkättgkeik. Der Erst« Generalqnarklermeifier. Lndendorff. Die Schlacht bei Arras ein deutscher Sieg vck. Eßristiania. 28. April. iDrahLericht.) Der mill- tärftche Muarbttler voa «Morgenbladei , Roerregaard, ««ml die Schlacht bei ArraS eine« dentsche« Sieg. Die Eng länder HSSe« zwar taktisch geflegl, aber strategisch eine Rieberlag« erlitte«. Pu.) Frankfurt a. AL, 28. April. (Drahtbericht.) Der ^Frkf. Zka." wirb auS B a s e l gemeldet: Di« furchtbaren Ber laste, die die riefiae, aber erfolglose Offensiv« der fron- zösische»»»denglischeuArmee gebracht hat, habe« auf das französisch« Volk einen tiefen Eindruck gemacht. Die Zensur hält die Presse unter rücksichtsloser Strenge. Dl« Ar tungen dürfen keinerlei Betrachtungen anstelle«, die nicht mtt vom Prefsebureau des Kriegsministeriums ausgegebenen Rvtizen Sber- elnsttmme». fr.) Do« der Schweizer Grenze, 28. April. (Draht- berlcht unseres Sonderberichterfiatier«) Wie der «Ztkcher Tagesanzeiger' berichtet, geht aus verschiedenen Anzeichen hervor, daß »an nonmehr auch im französischen Aagriffsdereich. ebenso wie zwischen der ersten vnd zwelken Arrasschlacht, mit einer Kampspaas« »on längerer Daser za rechnen hoben wird. Türkischer Heeresbericht wtb. Koustantluopel, 27. April. (Drahtbettcht.) Amtlicher Bericht vo» 2«. d. M.: Irak-Front: Eia feindlicher Flieger wurde durch unsere In fanterie herabgeschvffen. Kaukasus-Front: Am linken Flügel versuchte in ber Rocht vo» 28. April zunächst eine feindlich« Gropp« und dann ein feindlicher Arg gegen unsere Stellungen vorzudrlagea. die hierbei durch Schein werfer beleuchtet waren. Beide Versuche schlugen in unserem Feuer fehl. Sinai-Froat: Die Lage ist im allgemeinen unverändert. An der Front nur schwaches Artillerieseuer. Rackdem di« Ausräumung des Schlachtfeldes der zweiten Schlacht bei Gaza nunmehr soweit möglich beendet ist, stellt sich heraus, daß di« englischen verlast« erheblich größer sei» müssen, als anfangs angenommen werd«« banale. Rach vorfichliger Schätzung beträgt die Zahl der feindlichen Leichen vor unserer Front mindestens .1000, darunter viele Offiziere. Aas einem Fleck »on IW Meter im Geviert zählte eine unserer Ofsizierspatrouillen dyy feindlich« Leichen. Rach Angaben eines Gefangenen soll dessen Dioitzo» von lv ovN auf -tOOO Mana zusommengeschmolzen sein. Sechs Offnere und 221 Mann warben bisher zu Gefangene« gemacht. Die Zahl der verwundet Gefangenen erköhk sich noch täglich. Die bisherig« Beute beträgt 1500 Gewehr«, 20 automatisch« Gewehre, 5 Maschinen gewehre, mehrere Fernsprecher und Entfernungsmesser sowie Pferd«. An den übrigen Fronten keine besonderen Ereignisse. Die Sliegerkämpse im Westen rvtd. Berlin, 27. April. (Drahtbericht.) Am 26. AprU war an der Westfront die beiderseitige Fliegertätigkeit beson ders in den Abendstunden äußerst rege. Den vier bi- sechs Flug zeuge starken feindlichen Anfklärungsgeschwadern gelang es in folge tmserer Gegenwirkung bisher meist nicht, ihren Auftrag ungestört zu erfüllen. Wir haben bekanntlich wiederholt solche Geschwader restlos vernichtet. Deshalb versucht es der Gegner neuerdings, die Aufklärung mit Geschwadern bis zu zwanzig Flugzeugen zu erzwingen. Das führte am 26. AprU an der Aisnefront zu zahlreichen schweren Luftkämpfe«. In ihnen büßte der Gegner elf Flug zeuge ein; sieben davon befinden sich in unserem Besitz. Leut nant Wolff blieb zum 21. Male Sieger, Leutnant Gonter- mann schoß seinen sechsten Fesselballon und damit seinen 17. Gegner ab. Außerdem wurde noch ein zweiter Fesselballon durch Fliegerangriff in Brand geschossen; ein deutscher Seeflleger brachte ein feindliches Großflugzeug zum Absturz ins Meer. Unsere Bomben- und ErkundungSflieger griffe« aus niedere» Höhen feindlich« Stellungen und OrkSunkerküafte mil Maschinen gewehrfeuer und Bomben an. In der Rarsft vom 26. zu« 27. wurden französische Lager bei Breull und Ionchery mit 2700 Kilogramm Sprengstoff belegt. Mehrere schwere Explo sionen erfolgten darauf. Seit 1. Januar dieses Jahres haben da mit unsere Flieger an der Westfront insgesamt 140 000 Kilogramm Bomben mit zum größten Teil beobachtetem guten Erfolge «ms militärisch Nichtige Anlage» des Gegners, besonders Bahnhöfe, OrtSnnterkÜnfte, Lager und Parke, abgeworfen. K.) Do» der Schweizer Grenze, 28. AprL sDrakt- bericht unseres Sonderberichterstatters.) Die Genfer Blätter melden von der französischen Grenze: Bei der mißglückten D-rchidrachsschlacht and ihren Dorbereitunze» ist fast «l» Drittel des fra»z«sischea Fl»gparKS vertorengegouge». Die englische Niederlage in Mazedonien (rZ Wie«, 28. April. lDrahtbertchk «usereS Sonder- berichterstatlers.) Die E»gländer unternahmen mit mehr als einer Division zwischen Wardar und Doira» auf ei»er 5 Kilo meter breiten Front eine Offensiv«, um die südlich des Dolraa stehenden bulgarischen Truppen zurückzuwerfen and die Stadt Dolraa, die zwar keine strategische, jedoch politische Bedeulaag hat, einzunehmen. Der äußerst erbitterte Infaateriekampf mit Bajonettangriffen und Aaadaranatenkämpfen dauerte vier Stunden. Am HeroiSmvS der bul garische» Truppen scheiterte der groß angelegte «Versuch voll kommen. Di« Engländer erlitten eine schwere Niederlage. Ms gestern abend wurden vor der Stadt Dolraa 820 englische Leichen gezählt. Beim Dorf Dolgjeli gelang es den Engländern anfangs, einen Schützengraben einzunehmen, aber sie wurden rasch wieder hin- ausgeworfen. Die Franzosen, die bei ihrer letzten Offensive minde stens 15 000 Tote und Derwandele eiagebüßt hatten, müssen sich auf schwaches Artilleriefeuer beschränken. Interessant ist, daß die Ita liener von der Eeraafront vollständig zarückgezogen wurden und wahrscheinlich nur als Reservetruppen Verwendung finden sollen. Die Franzosen fuhren bei Monastir schwere Artillerie auf. Französische Hetze gegen das Kabinett Prieto (r.) Köln, 28. April. (Eigener Drahtbericht.) Die «Köln. Zkg." meldet von der Schweizer Grenze: Der Verzicht des neuen spanischen Ministeriums auf die Veröffentlichung der Ein- spruchsnok^an Deutschland wird im .Temps" als ein Beweis dafür angesehen, daß das Ministerium Prieto die Verantwortung für die von Romanones verfaßte Role nicht völlig übernehmen und nachträglich ihre Bedeutung abzuschwächen wünsche. Der Vor fall, schreibt der „Temps", dürfte den Ministerwechsel in ein ganz eigenartiges Licht rücken. Diese neue Politik könne für Spanienernste Unzukrägllchkelken zur Folge haben. Der «Temps" wie «Petit Journal" lassen erkennen, daß ein Ein gehen Spaniens auf die deutschen Vorschläge, den U-Bootkrieg den spanischen Handelsbedürfnisscn anzupassen, den Wünschen der fran zösischen Regierung widersprechen würde. (r.) Von der Schweizer Grenze, 28. April. (Draht- bericht unseres Sonderberichterstatters.) Wie die «Reue Zürcher Zeitung" meldet, berichtet HovaS aus Madrid, datz man in nächster Zeit erwartet, datz Maurazur Macht gelange; dieser würde mit Frankreich und England Unterhandlungen anzuknüpscn versuchen bezüglich der Rückgabe Gibraltars an Spanien und der Ausdehnung der spanischen Zone in Mexiko. Spanien würde sich alsdann auch auf die Seite der Alliierten stellen. (r.) Frankfurt a. M., 28. April. (Ltg. Drahtbericht.) Die .Franks. Ztg." meldet aus Madrid: Wie aus Rom gemeldet wird, hat der Papst die feste Hoffnung ausgesprochen, daß eine freundschaftliche Lösung der deutsch-spanischen Angelegenheit erfolgen werde. Dieses würde ihm um so angenehmer sein, da er auf die Mitarbeit des spanischen Königs bei seinen Humanitären Bestrebungen rechne. Oesterr. - ungar. Heeresbericht »tk. Wien, 28. April. Amtlich wird verlautbart: Keine Ereignisse von Belang. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes, von Hoefer, Feldmarschallem»— Frühgemüse und Frühkartoffeln Don Emil Rihschke-Leutzsch Mitglied der ll. Kammer Wohl in keinem Jahre ist so sehnsüchtig auf die Früh kartoffeln und auf das erste Gemüse gewartet worden wie in diesem Jahre. Bei der hohen Bedeutung, welche die ersten land- wirtschaftlichen und gärtnerischen Erzeugnisse unter den gegen wärtigen Verhältnissen für unsere Voiksernährung besitzen, ist auf die richtige Form der Bewirtschaftung besonderes Gewicht zu legen. Die hier in Frage kommenden, dringend benötigten Lebens- mittel müssen, da sie leicht verderblich sind, im Anschluß an die Ernte schnell verteilt und verbraucht werden. Da nichts um kommen darf, muh für die Bewirtschaftung ein anderer Maßstab angelegt werden, wie für Waren, die sich ohne Gefahr lagern lassen. Der öffentlichen Bewirtschaftung ist eine Grenze gezogen, womit nicht gesagt sein soll, daß man nun alles dem freien Er messen überlassen soll. Die Festsetzung von Richtpreisen und die Regelung des Verbrauchs, namentlich für die Frühkartoffeln, ist unerläßlich. Erstens, weil die Preise auch für die Masse der Verbraucher erschwinglich sein müssen, und weiter, weil die von dem Kriegsernährungsamt empfohlenen, aber dann wieder begrenzten Lieferungsverträge bereits gezeigt haben, wie die Dinge sich sonst entwickeln können. So hat eine deutsche Großstadt einen Lieferungsvertrag mit einer preußischen Provinz abgeschlossen, nach welchem sämtliche Frühkartoffeln, also wesentlich mehr, als Überhaupt gebraucht werden, in ihren Besitz übergeben müssen, so -aß die Bewodner dieser Provinz, soweit sic nicht Selbstversorger sind, einschließlich der Großstädte aus ihrer eigenen Provinz keine Frühkartoffeln hätten erhalten können. Wenn auch Verträge dieser Art unwirksam gemacht oder doch in ihrer Wirkung erheblich eingeschränkt worden sind, dann ist doch damit bewiesen, daß ein» Regelung der Verteilung unbedingt notwendig ist. Das Kriegsernährungsamt muß die Nachteile der öffent lichen Bewirtschaftung der Frühkartoffeln zugcbcn, kann sich aber nicht entschließen, dem freien Handel die Regelung zu überlassen, obgleich derselbe sich obigen Bedingungen unterwarfen würde. Man will dem Handel lediglich die Aufgabe zuweisen, innerhalb der Zuweisungen durch die Reichskartoffelstelle den Ankauf uud die Ablieferung der Kartoffeln vorzunehmen. Damit ist aber nicht viel getan, weil dem Handel immer nur bestimmte Bezirke für den Einkauf zuaewiescn werden. Gerade dem Umstand, daß bezüglich der Kartoffelversorgung alle bisherigen und sorgsam ge pflegten Beziehungen zwischen Lieferungs- und Bedarfsbczirkcn rücksichtslos zerrissen worden sind, verdanken wir den gehabten Wirrwarr zum guten Teil. Ganz von selbst hatte sich der Verkehr in der Weise geregelt, daß die Verbrauchergebiete ihren Lie ferungsbezirk so gewählt halten, daß der Transportweg, der auch bei den Frühkartoffeln eine nicht unwesentliche Rolle spielt, ge nügend berücksichtigt war. Durch die Zwanaszuweisungen werden fast immer die Kartoffeln statt in die nächstliegenden Verbraucher bezirke in entfernte Gegenden verfrachtet und von dort die Kar toffeln oft auf dem umgekehrten Wege über lange Strecken ihrem Bestimmungsort zugeführt, ungefähr so, als ob Wagcnmangei uud andere Transportschwierigkelten unbekannte Dinge wären. Die zentrale Bewirtschaftung soll nicht in allen Fällen ver worfen werden, sie hat sich oft auch gut bewährt, ober soweit die Kartoffclversorgung in Frage kommt, hat sie versagt. Davon können die Bcdarfskommunalverbändc ein Lied singen, die heute noch auf Zusendung von Kartoffeln der ersten Kricgserntc warten. Besonders schwierig liegt es bei den Frühkartoffeln. Hier ist sofortiger Zugriff, schneller Transport und Regelung des Verbrauchs von größter Bedeutung. Hierzu sind alle vorhandenen und eingerichteten Kräfte, voran der Handel, notwendig. Einer übermäßigen Preisbildung ist, wie bereits gesagt, durch allge meine, entsprechend bemessene Richtpreise entgegenzuwirkcn und eine einigermaßen gerechte Verteilung, dergestalt, daß ein Bezirk nicht zu viel und ein anderer nichts erhält, ist zu erreichen, wenn die Bezirke der Genehmigung für den Bezug von bestimmten Mengen bedürfen. So ließe sich der freie Verkehr wenig stens bis zu einem bestimmten Grade ausrechterkaltcn und doch ein Ausgleich im Verbrauch ohne übermäßige Preissteigerung herbeiführen. Aehnliche Bedenken lassen sich bezüglich der Bewirtschaftung des Frühgemüses geltend machen. Auch hier sollte aus ähnlichen Gründen die Zentralisierung nicht überspannt werden. Für die kommende Ernte ist die Bestimmung erlassen, daß vom 16. Mai ab ein jeder gewerbsmäßige Kauf vom Erzeuger der zuständigen Reichsstelle zu melden ist. Diese Stelle muß sich sehr viel zu krauen, wenn sie der Ansicht ist, daß sie olle an sie kommenden Meldungen sachgemäß prüfen kann, ohne daß eine Stockung ein- kceken wird. Ist aber das letztere der Fall, dann stehl zu befürchten, daß ein großer Teil der dringend benötigten Gemüse verderben wird. Auch hier sollte man die behördliche Fürsorge darauf be schränken, daß man vorbeugende Bestimmungen gegen Preis treibereien trifft und die Zuweisung an die Verbrancherbezirke regelt. Im übrigen sollte man dem einschlägigen Großhandel das weitere überlassen. Er hat die durch Verderb usw. entstehenden Verluste zu tragen und leistet schon aus diesem Grunde für eine sachgemäße Erledigung Gewähr. Diesen Gesichtspunkt haben auch cine Anzahl Großstädte in den Vordergrund gestellt, die Groh-