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Abens-Ausgabe Donnerstag, 31 MSrz i»sr W. Achrgang. R». U2 Listenverbin-ung -er Mittelpattelen Besprechungen des Landvolks mit den Deutichnationalen ? erteilt. dürfen und das, tm übrigen, von einzelnen Aus- abgesessen, in diesem Vierteljahr n»r bis zu F ii n f t e l der für El bewilligten Beträge auö- wcrdcn darf. Als NcichSzuschuss an die Gemeinden Erleichterung der W o h l s a h r t S l a st e n ist ein Lrelden. P°stlchkck-«lo. ,0«S Dresden Nachdruck nur mit deull.Quellenangabe tDresdn. Rachr.» »uUIltg. Unverlangl« Echrlslftücke »erden nicht aulbewahrt Landwlrtschafkskammer Kammerdirektor Hosrat Dr. Drahtanschnst: Nachncht« gerniurecher-Sammelnummer: »ä»4t Nur lür «achtgclprLche: Nr. «00»t Echrisileitung u. HaudlgeichSstsstell«! Dresden-», t, viartenftrab« »»/4> Der Zeitpunkt -er Donaukonferenz London, 81. März. Der diplomatisch« Mitarbeiter des „Daily Telegraph" meldet, die englische Negierung habe ursprünglich den 8. oder 7. April als Zeitpunkt siir die Zu sammenkunst -er Vertreter der vier an der Donausrane interessierten Grossmächte vorgesehen und hoffe noch immer, das, die Konferenz in der nächsten Woche zustande kommen werde. Tollten die dcntschen oder die italienischen Minister Wert auf vorherige private Besprechungen mit ihren eng lischen Kollegen legen, so würde ihnen sicherlich Gelegenheit dazu gegeben werden. — Pertinax gibt im „Daily Tele graph" zu verstehen, das, der oben genannte Zeitpunkt Tardien nicht passe, da er schon am IN. April nach Genf müsse und daher „keine Zeit mehr zu Höflich keiten habe". lohn), durch Postbezug s.20 Wk. elnlchttebuch äs V,g. Postgebühr (ohne Postjuslellungsgebühr) bet Imat w»chentllck>em »erlaub. Uiu,elnunn»cr 10 Psg. «lnselgenvreye: Dl« elnspalttg« so mm breit« Aelle »» Psg., für auswärts so Psg., die »0 mm breite Kellame-ell- soo Psg., aube-halb 2L0 Psg. ob», prisenabschlag n. Daris, gamilienanieigen und Stellengesuche ohne Nadal» »ä Psg., Luster- halb Sä Psg. Ossertengebühr so Psg. «uswärttge slusiräge gegen Borausbesahlung. SS 999 Nnterfchristen flir «laus Heim gesammelt. Der Beauftragte der dentschen „Widerstandsbewegung" teilt mit: Die für die Kandidatur dcö revolutionären Baucrnsührcrs Klans Heim gesammelten Unterschriften haben bis jetzt die Zahl 2NN0N weit überstiegen. für die Aufnahme von Verhandlungen die A n e r k e n n n n g d e r G l e i ch w e r t i g k c i t der Vertragsparteien sein müsse. Nach dem zweiten Artikel Hugenbergs sei'anscheinend nicht mehr beabsichtigt, die Spitzenkandidaten der sich anschlicsicn- den Parteien zu Hospitanten der Dentschnationalen VolkSpartci zu machen. Vor allem aber Mühlen die Dentschnationalen diktatorische Absichten aus geben und die bürgerlichen Mittelparteien als gleichwertige Vertragspartner ansehcn. Der Vorstand der Landvolk- partci wird einen Bcschlns, heute noch nicht fassen. Aeltestenrat -es Reichstags am 11. April Berlin, 31. März. Der Aeltestenrat des Reichstags ist für Montag, den 11. April, nachmittags 5 Uhr, also unmittel bar nach der Mahl dcö Reichspräsidenten, einbcrnscn worden, um über den Mtederzusnmmcntritt dcS Reichstags Bcschlns, zu fassen. Die MchrheltSpartetcn werden sich bei diesem Beschlus, wesentlich von den Wünschen der Negierung leiten lassen, die im Augenblick noch nicht bekannt sind, da Reichs kanzler Dr. Brüning noch fern von Berlin weilt. Im . Schöne. Ans dem gedruckt vorliegenden Berichte geht folgendes hervor: Im abgelaufcnen Jahre hat sich die Lage der Landwirt schaft ganz wesentlich verschärft. Zunehmende Verschuldung, untragbare Zins- und Steuerbelastung, stän^ Amerikafahrten wer-en billiger Berlin, 31. März. Von den grosien SchissahrtS- linten, die dem Verkehr ans dem Nordatlanlischcn Ozean dienen, haben, wie eö heisst, bereits neun beschlossen, die Sätze für die Passagierbcsörderung tm Durchschnitt um 20 v. H., also aus den niedrigsten Satz seit der Vorkriegszeit, zu senken. Die Ermässigungen sollen in der dritten Klasse zwar nur etwa 10 v. H., aber in der ersten Klane bis zu SO v. H. be tragen. In Schissahrtskrciscn ist man darüber verwundert, dass die Herabsetzungen beschlossen und zum Teil schon be- kanntgcmacht wurden, bevor eine Einigung ans der nord atlantischen SchisfahrtSkonscrcnz, die zur Zeit in Brüssel tagt, erzielt wurde. Dort ist es zu erhebliche» Auseinander setzungen gekommen. Als erste gab die United States Line die Ermässigung bekannt, die bereits Donnerstag in Kraft tritt. Es folgen die White Star, Red Star und Atlantic Transport Line. Steuerwelle über LISA. Washington, 31. März. Nach der vom Repräsentanten haus angenommenen Gesetzesvorlage wird das Briefporto in Amerika für die Dauer von zwei Jahren aus drei Cent erhöbt. Auf telegraphische und telephonische Anlagen und aus Kabel- und HilsStelegrammc wird ebenfalls eine Steuer erhoben werden, doch bleiben Prcssetclegrammc anerkannter Korrespondenten von dieser Steuer unberührt. Daö Repräsentantenhaus hat ferner neue Stencr- gesc he angenommen, die einen Ertrag von 294 Millionen Dollar bringen dürsten; u. a. auch eine Steuer aus alkohol freie Getränke, deren Ertrag aus 11 Millionen Dollar jährlich geschätzt wird, eine zchnprozentigc Steuer ans die Eintrittspreise von Vergnügungsstätten und eine A k t i c n c m t s s t o n S st c u c r, die man mit jährlich 13 Mil lionen Dollar ctnschätzt. Mit diesen nenbewllligtcn Steuern sind bisher neue Einnahmequellen von insgesamt 744 Mil lionen erschlossen worden. Die Aaushaltführrms -es Reiches Berlin, 31. März. Die Hanshaltsührung des Reiches für die Zeit vom 1. April 1932 bis 33. Juni 1l>32 ist durch Verordnung des Reichspräsidenten vom 29. März 1932 dahin geregelt worden, das, die persönlichen Ausgaben im Nahmen des HauShaltplancö 1931 geleistet werden nahmen eine m gegeben für die . Betrag von 75 Millionen vorgesehen. Für das LandcSgcsundhcitSamt werden sodann zurufs weise gewählt Ockonomicrat Weide lObcrhäslichj und Rittergutsbesitzer Dtctzc lRoderödors). Die Zuwahl zu den Ausschüssen wird ausgesetzt. Der Verhandlungölettcr, Ockonomterat Richter, spricht nun DankeSworte für den bisherigen Präsidenten Vogelsang. Er halte es für seine vornehmste Pflicht, ihm den allerhcrz- lichstcn und wärmsten Dank zum Ausdruck zu bringen für seine Verdienste, die er sich 'nm die sächsische Landwirtschaft in so reichem Maste erworben habe. Wenn sich Präsident Vogelsang letzten Endes genötigt gesehen habe, sein Amt niederzulcgen, dann wisse man, -ast t» allererster Linie seine Ucberlastung mit Acmtern der Grund dazu sei. Un ermüdlich habe Präsident Vogelsang während seiner ziemlich siebenjährigen Präsidialzctt kein Mittel unversucht gelassen, der sächsischen Landwirtschaft zu helfen und ihren Interessen in jeder Beziehung nach bestem Können zu dienen. Man wisse auch weiter, das, durch diese Ucberlastung mit Aemtcrn sein Gesundheitszustand schwer gelitten habe. Er lNcdncr) bringe ihm nicht nur den Dank der sächsischen Landwirtschaft dar, sondern auch die allerbesten Wünsche für eine recht baldige, hoffentlich vollständige Wiederherstellung seiner zerrütteten Gesundheit. Vogelsang habe zngcsagt, sein Mandat als Kammcrmitglicd bctzubchaltcn, cö sei daher damit zu rechnen, das, seine reichen Erfahrungen der Kammer weiterhin zugute kämen. Vizepräsident Nittergntspächter Döring gibt nun den Rechenschaftsbericht aus das Rechnungsjahr 1930. Die Verwaltung und Verwendung der Gelber sei ordnnngS- mästig erfolgt. Auf Antrag des NcchnnngSprltfungSanS- schusscs wird das Rcchnungswerk richtiggcsprochen und der Geschäftsführung Entlastung Es folgt der Tällgkeilsberlchk der Jahre 1931 durch den Berlin, 31. März. Wie das Nachrichtenbüro des VDZ. meldet, hat die W i r t s ch a s t S p a r t c i jetzt für die bayri- fchen Landtagswahlen ein Wahlbündnis mit der Deut schen Bolkspartci abgeschlossen. Beide Parteien wer- den für die bayrischen Landtagöwahlen gemeinsam Listen ausstellen. Man nimmt an, das, sic zur Erweiterung dieses Wahlbündnisses Verhandlungen mit der Staatspartei und dem C h r i st l i ch s o z i a l e n Volksdicnst fortsühren. Die Deutsche VolkSpa rtei, die ihre Landeöliste für die preussische Landtagöwahl erst in einigen Tagen bekanntgeben wird, hat ein Wahlbündnis für die Preussenwahlcn mit der V o l k S r e ch tv a r te i für Auswertung abgeschlossen. Den bisherigen Vertretern -er BolkSrcchtpartei im Preussischen Landtag, Abgeordneten Pohl und Gras v. Posadvwlky - W chncr, wurden aussichtsreiche Plätze aus der LaudcSlislc der Deutschen Bolkspartci reserviert. Tie Volkürcchtpartei brachte bet den letzten Preustenwahlen rund 250 999 Stimmen aus, von denen damals 150 909 Reststimmen nicht verwertet werden konnten. Der zweite Artikel Hugenbergs hat anscheinend die Stellungnahme der L a n d v o l k p a r t e t zu dem Vorschläge einer Listengemetnschaft der bürgerlichen Mitte günstig be- einslustt. Die Auffassung in führenden Kreisen der Land volkpartei geht heute dahin, das, eine Voraussetzung evlmtea- murr Belschaslrr tri Sindrnburg Berlin, 31. März. Reichspräsident v. Hindenburg empfing heute den neuernannten spanischen Botschafter Luis Araqntstatn y Quevedo zur Entgegennahme seine« Beglaubigungsschreibens. Der Botschafter, der in Deutsch land studiert hat und sich der deutsche» Sprache bediente, er klärte in seiner Ansprache, das, das neue Spanien ganz be sondere Gründe zur Freundschaft und Erkenntlichkeit gegen über Deutschland besitze. Deutschland bilde einen Eckstein der europäischen Kultur, deren Erhaltung unter aufrichtiger Mitwirkung an der Organisation eines gesicherten und ge rechten Friedens das Ziel der spanischen Aussenpolitik sei. Auch aus dem Gebiete der internationale« Rationali sierung der Wirtschaft zur Lösung des allgemeinen Problems der Arbeitslosigkeit erhoffe Spanten die wertvolle Unterstützung der deutschen Negierung. Reichspräsident „.Hindenburg erwähnte in seiner Erwiderung, Deutsch land habe die Gesinnung der Gerechtigkeit und der Achtung, die ihm Spanien in der schweren Zeit des Weltkrieges und der Nachkriegszeit cntgegengcbracht habe, stets dankbar empfunden. Er hoffe zuversichtlich, das, tm Geiste der gegen seitigen Achtung und Freundschaft das deutsche und spanische Volk dem gemeinsamen Ziele der Gestaltung einer glück lichen Zukunft Europas zustrcben werden. «neuer enWeitet mm» die RatiomMtMten Berlin, 31. März. Der NcichSinnenminIstcr hat aus die Beschwerde der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei in der Angelegenheit der Verteilung national sozialistischer Zeitungen in vervielfachter Auflage folgende telegraphische Antwort gegeben und sie den Landes regierungen mit der Bitte nm entsprechende Veranlassung mitgeteilt: Von der NSDAP, in die Wege geleitete Ver- brcitung von Propagandanummcrn der nationalsozialistischen Presse in inhaltlich beschränktem Umfange, aber in verdrei fachter bis verzehnfachter Auslage ist versuchte Um- qehiing der Verordnungen des Reichspräsidenten vom 28. März 1931 und 17. März 1932, da solche Nummern als Flugblätter anzuseben sind. Auch einzelne Nummern einer periodischen Druckschrift können Flugblätter sein, wenn sie nach Art eines solchen zum Beispiel als Propaganda nummern hcrgcsteNt und verbreitet werden, Insbesondere, wenn sic von vornherein In Art eines Flugblattes zur selb ständigen Weiterverbreitung bestimmt sind. Vorgehen gegen derartige Umgchungövcrsuchc ist daher nicht zu be anstande n. Litauens neuer Gewaltakt Vraktmolckuvg uoaoror vorllnor Sobrlltlaltung Berlin, 81. März. In der W i l h e l m st r a st e wird zur Zeit geprüft, inwieweit die Ausweisung der 20 reichs deutschen Vvlkaschullehrcr, durch das zu Unrecht die Vcr- waltungSgcschäste führende lttanische Memeldtrektorlum ver fügt hat, tm Widerspruch zu den entsprechenden Bestimmun gen des MemelstatutS steht. Die Im Mcmelgcbiet tätigen retchSbcutschcn Lehrer haben wohlerworbene Rechte, die auch die litauische Regierung z« schützen verpflichtet ist. ES be steht aber die Möglichkeit, dass die Litauer diese Vorschriften dahin anSlegen, bas, eine Kündigung bei Weiterbezahlung der Pensivnöbczüge kein Schritt sei, der gegen die wohl erworbenen Rechte verstosse. Diese Auslegung muss aber als anfechtbar bezeichnet werden, obwohl sie zweifellos formal vertreten werden kann. Deutschland wirb jedenfalls alles tun, um für den Schutz der rcichödeutschcn Lehrkräfte im Memelgebiet besorgt zu sein. Tagung der Msissden LandwikMMkammer Roch keine Peafi-entenwahl Dresden, 31. März 1932. Die L a n d w i r tscha s t S ka m m e r für den Frei- taat Sachsen tritt heute abermals zu ihrer 14. Ge- amtsitzung zusammen, nachdem die Sitzung am 15. März nfolgc der Amtsniederlegung des Präsidenten Vogelsang und des Vizepräsidenten Körner vor Erledigung der Tages ordnung wieder geschlossen worben war. An der Verhand lung nehmen auch mehrere höhere Rcgicrungöbeamte mit Ministerialdirektor Dr. Klien an der Spitze teil. Vizepräsident Oekonomicrat Richter eröffnet die Sitzung mit besonderer Begrüssung der Ver treter der Negierung. Entschuldigt fehlen dle Kaminermit- glieder Rittergutsbesitzer Vogelsang, Ebersbach, und Pro- jessor Dr. Neubauer, Dresden. Geheimrat Professor Dr. Falke stellt den Antrag, die Wahl des Präsidenten und des Ersten Vizepräsidenten auözufessen nnd mit der Führung der Präsidialgeschäsic bis auf weiteres den Zweiten Vizepräsidenten, Oekonomierat Richter, Lautitz, und den Dritten Vizepräsidenten, RitterguiSpächtcr Döring, Rübe», zu beaustragcn. Die Frage der Neuwahl sei noch nicht genügend geklärt, um sic heute vorzunehmen. Diese Klärung müsse durch eine Arbeit erfolgen, dle vom besten Millen jedes einzelnen Mitgliedes der Kammer ge tragen und daraus gerichtet sei, eine friedliche und harmo nische Arbeit zu leisten. Dann werde sich bald zeigen, wer die Persönlichkeiten seien, die, getragen von allgemeinem Vertrauen, die oberste Führung der Kammer in die Hände nehmen könnten. In der Person des Zweiten Vizepräsi denten Richter habe man eine bewährte und allgemein ge schätzte Kraft, der man ruhig die vorläufige Führung der Kammer in Gemeinschaft mit dem Dritten Vizepräsidenten Döring anvcrtrancn könne. GntSpächter Körner, Piskowitz, äusrert, dass die nationalsozialistische Gruppe den Antrag ablehnen werde. Sic sei der Meinung, dass die Zeiten, denen die Landwirt schaft cntgcgeugehc, nicht durch ein Provisorium gemeistert werden könnten, sondern nur durch ein Präsidium, das ein wandfrei durch die Kammer gewählt worden sei. Der Antrag Falke wird gegen LS Stimmen angenommen.