Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 17.06.1932
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1932-06-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19320617012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1932061701
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1932061701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Enth. Beilage: Der D.N.-Kraftfahrer (Nr. 24, Seite 9-10)
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-06
- Tag 1932-06-17
-
Monat
1932-06
-
Jahr
1932
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 17.06.1932
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
— »Dresdner Nachrichten- — i Nr. 2S2 Sette 8 , Segelnugspvrt als Berufsförkerung von -auptmann a. v. Carl Fink Nichts ist verheerender als baS ewige Klagen über die schlechten Zetten. ES geht uns allen schlechter, aber warum immer jammern und damit jede Hoffnung schon im Keime ersticken! Man vermag beute überhaupt nicht zu sagen, ob und welche Berufsausbildung einem jungen Manne im Leben vom Nutzen fein kann. Wer aber auf dem Standpunkt steht, dab Lustfahrtkurse lediglich Sportsache sind und keinen praktischen Vorteil bringen, dem sei hiermit einiges von praktischen Nutzanwendungen solcher Ausbildung erzählt. Durch baS planmäßige Zusammenarbeiten der Techni schen Lehranstalten Dresden und des Vereins Dresden des DLV„ Segelfluggruppe, wurden die Deutschen Luftfahrt» verbanb-Sonberknrse geschaffen, die im theoretischen Teil an den Technischen Lehranstalten und im praktischen Teil in der Werkstatt und dem Flughcim des Deutschen Luftfahrt» verbände- und auf dessen Flugplätzen stattsinden. Hier wirb vieles geboten, was der funge Mann im Leben gut gebrauchen kann. ES ist ja nicht etwa das Fliegen allein, das gelehrt wird. DaS könnte unter Umständen von diesem oder jenem als etwas kostspieliger Sport bezeichnet werden. Nein, alles daS, waö mit der Ausbildung zusammenhängt, ist von so weittragender Bedeutung sttr die Erziehung, daß der Wert der Sonberkurse von jedem restlos anerkannt werden muß, der sich einmal eingehender mit ihnen beschäftigte. Ta machte neulich ein Kamerad der Segelfluggruppe feine Gesellenprüfung. Sie siel ihm nicht schwer, denn die Berechnungen, die er z» machen hatte, hatte er tn der Festigkeitslehre des DLV.-SonderkursnS sehr gut gelernt. Hier kam also die Luflsahrtauöbildung direkt für die Er ziehung zum Beruf zur Geltung. Ein anderer Kamerad erlebte eS, daß in der Fabrik, tn der er tätig mar, ein Arbeiter mit der Hand tn die Maschine kam. Da der Kamerad den KnrsnS tn der ersten Hilfe, den baS Rote Kreuz jedem Schüler des SonberkursuS erteilt, mitgemacht hatte, konnte er etnsprtngen und den Ver unglückten sofort sachverständig verbinden. Wie vielen ist schon die Ausbildung tn der Wetter kunde bet Ausflügen usw. zugute gekommenl Sie können Wetterkarten richtig lesen, denn im DLV.-SonberkursuS lernt man baS nicht nur, sondern man lernt alles daS, waS der Luftfahrer vom Luftmeer wissen muß. Motorkunbe, Jnstrumentenkunbe, Luftbildwesen sind schließlich auch Fächer, die jedem von Vorteil fein können, auch, wenn er einen anderen Beruf wählt, als den beS Fliegers. ES kann ferner nichts schaben, wenn einer das Morsen gelernt hat und auch Winkerflaggen nach dem Martnewinken bedienen kann. Auch das lernt er tn den DLB.-Souberkursen. Daß man nicht nur als angehender Flieger, sondern Überhaupt als moderner Mensch über den Luftverkehr und seine Organisation unterrichtet sein muß, ver steht sich von selbst. Auch dieser Stoss wird in den Kursen eingehend behandelt. Wer das Stchzurechtftnden nach Karte und Kompaß in den DLV.-Kurscn lernte, wird für daS Leben auch praktisch ausgerüstet sein. WaS nun auf rein fliegerischem Gebiet geboten wird, das wird dem Sportslicger und dem angehenden Verkehrs flieger von großem Vorteil sein. Wer tn der DVB.-Werk- statt lernte, mit Hobel und Letmtopf umzugehen, wird ein nützlicheres Mitglied in der menschlicben Gesellschaft lein, als der, dem selbst das Einschlagen eines Nagels schon Schwierigkeiten bereitet. Ganz besonders hoch ist aber auch daS zu bewerten, daß die Kameraden sich aus den ver schiedensten Ständen, Berufen und GeiellichastSIchtchten zu- tammensetzen und im kameradschaftlichen Zusammensein er kennen, dab Klassengegensätze dazu da sind, um überbrückt zu werden. Man lernt sich verstehen «nd achten. ES gibt aber keine schönere Belohnung für einen Führer, als wenn nach absolviertem Kursus die Kameraden weiter zusammcnbletben und treue Mitglieder der Flugschwärme der Lagerfluggruppe bleiben, um der Fliegerei mit Lust und Liebe weiter zu dienen. -nid» ir. z«>>i t«r Lee stusttzrtat tm Lanttagsausschud Der HauShaltauSschuß X des Sächsischen Land» tageS beschäftigte sich nach einem Bericht des Abgeordneten Günther sWP.) mit den Kapiteln des Justiz ministeriums f22 und 23). Sozialdemokratische An träge bezogen sich auf die Strafsälle tm Schnellverfahren, die Besetzung der Schnellgericht«, die Neuregelung beS Studiums und Vorbereitungsdienstes, die Etnsühruug des numoru, clausus für Referendare und die Aenderung der RechtSpflegervervrdnuug. Abg. Neu <SPD.) begründete diele Anträge und wandte sich gegen den Abbau von GesangenaussichtSbeamten. Tin deutschnattonaler Antrag verlangt die Stillegung der ArveitSmaschiue« in staatliche« Gesängnifsen und ein« UeVerslcht über die Arbeit-Verwaltung in Ge fängnissen. Letztere hat das Ministerium dem Landtag unterbreitet, sich aber sttr Ablehnung des Antrages aus gesprochen. Eine weitere Auszeichnung des Ministeriums lehnt die von der Sozialdemokratie geforderte Aushebung von 8 20 der Bewährungsfristverordnung ab. Die Kom munisten wiederholten ihre schon ost abgelehnten Anträge aus Herabsetzung deö MinistcrgehaltS, Streichung der Aus gaben für Gefängnisgeistliche, Heranziehung von Ver tretern der Moten Hilfe zwecks Betreuung der pro- letartschen Gefangenen, Erhöhung der Titel für Beköstigung, Körperpflege, Arbcttöbelohnung, Entlassenenfllrsorgr, Auf- Hebung des Verbotes der kommunistischen Presse in den Gefängnissen, Vermehrung der Zahl der Anstaltsärzte, Niederschlagung von Verfahren und Strafen infolge Ver gehens gegen die Notverordnung auS politischen Motiven »nd endlich Amncstiegcsetzentwurs sttr Straferlaß aller poli tischen Delikte und EigentumSvergchen. Der Justizmtnister versprach, alles zu tn», um zur Beschleunigung der Auf arbeitung des Prozeßmatcrtals beizntragen. Die Eingänge bet den Staatsanwaltschaften sind trotz der schweren Zeiten nur um ein geringes gestiegen. Die Aufhebung von Amts gerichten ist aus daS kleinste Maß beschränkt worden. Die Einsparungen von VollzugSbcamtcn sind eingestellt worben. Dem sozialdemokratischen Antrag, bctr. der Schnellgerichte, Folge zu leisten, wirb technisch unmüalich sein. Der Minister bat, die anßerordentlichen Schwierigkeiten für die Tätigkeit der Richter tn der heutigen Zeit mit tn Rechnung zu stellen. Di« Aende rung der Vorschriften für die juristische Prüfung war not wendig wegen der Verschiedenheiten tn den Ländern. Der Wunsch nach Vereinheitlichung hat zu der Vereinbarung aller Länder geführt. Der Minister stimmte den Bedenken gegen Einführung eines numsrus clausus sttr Referendare zu, wandte sich aber gegen die Zulassung von Justiz sekretären als NechtSpfleger. Eine allgemeine Amnestie müsse nach wie vor avgelehnt werden. Abg. Dr. Weber sTN.) begründete die deutschnationalen Anträge betr. Herabsetzung der staatlichen Gebühren und Einschränkung der Gefangenenarbeit. Er warnte vor dem Abbau kleiner Amtsgerichte. Gegen den ersteren nahm die Negierung eine ablehnende Stellung ein, weil auf der Er höhung der Gebühren infolge der Sparverordnung die Ein stellungen des Etats beruhen. Die Abstimmung ergab ein völlig unklares Bild, da bet vielen Punkten die Sozial- demokraten sich der Stimme enthielten. Mehrere kommu nistische Anträge wurden angenommen. * DaS Vaugesetz tm RechlSauSsckuS Die zweite Lesung des BaugesetzcS wurde tm Recht SauSschuß zu Ende geführt, ohne daß wesentliche Abweichungen von der ersten Lesung beschlossen morden waren. Eine redaktionelle Ucberprttsung des gesamten Gesetzes durch den Ausschuß ist noch vorgesehen, und zwar so rechtzeitig, daß das Baugesetz voraussichtlich noch vor der Sommerpause beS Landtages verabschiedet werden kann. ES bürste bann, nachdem der Wirtschaft einige Monate Zeit gegeben ist, sich mit dem Gesetz vertraut zu machen, am l. Oktober tn Kraft treten. Nm der Wirtschaft die Anpassung zu erleichtern, soll das Gesetz nicht in Form eines ncncn Gesetzes, sondern als Novelle zu dem bisher geltenden Vaugesctz bekanntgcgeben werden. Die nächste LandtagSNtziing wird am 23. Juni stattfinden. Nus der Tagesordnung stehen ein nationalsozialistischer Antrag aus Landtagsauslösung, Anträge der KPD. und SPD. gegen die Regierung von Papen, ferner die Vorlage über eine Vereinbarung zwischen dem Staat und dem Prinzen Johann Georg wegen der Entscheidung des Rechtsstreits über die Auswertung der Sekundogentiurrente und ferner die Vorlage über das Steuerrecht der öffentlich-rechtlichen Neligionsgesellschasten mit einem dazugehörigen Antrag der VolkSpartel. nachtStext geschrieben, hält sich die Vertonung an die poly phone Satzweise alter deutscher Ehorlicder, stattet den Sah freilich mit einer vielfach sehr gewagten Harmonik auS, ist aber siimmungümäßig äußerst reizvoll ersaßt. Als ein achtbares Werk tüchtiger Bachnachfolge wies sich auch eine Motette nach Worten des Matthias ElaudtuS für »»begleiteten ge mischten Ehor von Earl Gerstbcrgcr lFischerhude b. Bremen) auö. Ucbcrlcgene Gcstaltungökunst eint sich darin mit reichem Musikgefühl. Starker Pcrsünlichkcitözttgc ermangelt das Werk zwar noch, doch nötigen die meisterliche Beherrschung des Handwerklichen und die ernste Gesinnung, die die Leistung bekundet, Hochachtung ab. Neben diesen durchgängig posi tiven Werken erwies sich eine „dlisü» Ki-evis" für eine Alt stimme, Geige und Violoncell von dem Stuttgarter Hermann Rentier als eine recht unfruchtbare Angelegenheit. Das Stück ist vom liturgischen Standpunkt aus geschrieben» aber offenbar nur mit dem Verstand gemacht, nicht aus innerem Zwang geboren. — Selten hat der Musikveretn eine so kurze Hauptversammlung erlebt wie bet diesem Zürcher Musik feste. Dank dem Verzichte mancher Mitglieder, die sich sonst so gern und lange reden hören, dauerte sie nur knapp eine halbe Stunde. Zuerst ließ der Vorsitzende, Siegmund v. HauSeggcr, das Gedächtnis der namhaften Toten des MustkverctnS — der Tonsctzcr Eourvoisier und Kann, der Pianistin Ella Pancera — ehren. Ferner wurde der Bericht des Schatzmeisters Schünemann entgegengenommen. endlich die Gründung einer Art Schlichtungskammcr sttr Streitig keiten zwischen Verlegern, reproduktiven Künstlern und Ton setzern in Sachen von AufslihrungSabgabcn beschlossen. Diese Dinge sollen durch eine Kommission geregelt werden. Flir die nächste Tagung der Gesellschaft kommen tn erster Linie Mannheim und Freiburg i. Br. tn Frage. s Sin Neffe von Wilhelm Busch gestorben. In Gtever». Hausen bet Peine iHann.) ist im Alter von 71 Jahren an Herzschlag während einer Rede vor Erwerbslosen einer der beiden noch lebenden Neffen von Wilhelm Busch, Pastor tm Ruhestand Hermann N 0 ldtckc, gestorben. <2 Jahre war er tn der Gemeinde Hattorf am Harz als Seelsorger tätig gewesen. Pastor Nölbecke war eS zu verdanken, baß bte Buschsciern tn Hannover, in Wiedensahl, dem Geburtsort von Wilhelm Busch, und in Mechtshausen am Harz, wo der Malerdichter seine letzten Tage verbrachte, so eindrucksvoll verliefen. Durch zahlreiche Aussätze und Vorträge hat Hermann Nöldecke wesentlich zum Verständnis Buschs bet getragen. Zusammen mit seinem Bruder Otto Nöldecke hat er das Leben seines Onkels In einem Buche dargestellt. Als Pfarrer ersreute sich Hermann Nölbecke der größten Sympathie» Ur der Hannoversche» Landeskirche. Er ist — Zur neuen Dresdner Verkehrsordnung, die am 1. Juli in Kraft tritt und über die wir bereits ausführlich berichtet haben, teilt das Presseamt -eS Polizeipräsidiums mit, daß während einer Uebergangözeit die Durchführung der neuen Vorschriften wohlwollend gehandhabt werden würde. Trotzdem kann nicht dringend genug geraten wer den, sich mit ihnen eingehend zu beschäftigen, damit Ver- kehrSunsällc und polizeiliche Bestrafungen wegen Unkennt nis der Vorschriften der neuen Vcrkchrovrdnung vermieden werden. — Sri« rssährige« ArbeltS>ubilS«m seiert heute, am 17. Juni, der Abteilungsleiter Walter G l ii ß bei der Firma Zeih-Ikon. — Die golden« Hochzeit feiert am Sonnabend da» Ehepaar Baugemeeke i. R. Ernst K o tz s ch. Bliraerstrahe 61. —* Dresdner Bolksbllhne. Die Hauptverlosung für die am DonnerSIag, dem 28. Juni, im Schanipielhanfe stattlindende Voll vorstellung „Kabale und Bebe" findet ilir die ausgcrusenen Num mern 3001 bi» 1600 von Sonnabend, den 18. Juni, bi» mit Mitt woch, den SS. Juni, täglich von 11 bi» >8 Uhr in der Geschäfts stelle statt. Am BorsteNnngSiage werden die Karten nur noch abend» Im Theater anigegeben. Die IN Karten im 2. Mang Seiten galerie werden an nicht ausgcrulene Mitglieder in der GeschästS- stelle vcrkaiist. — LefsentlicheS Abendsingen. Sonnabend lS Uhr veranstaltet der MGV. „Frohsinn", DreSdcn-Fohannstadt, unter Leitung de» Dirigenten Martin Hellriegel ein ölientltche» Abendsingen aus dem Dorsplatz vor der Schloßschänke. Zum Vortrag gelangen Volkslieder. — NSDAP., Sektion Wilder Mann. In einer Sffentlichen Versammlung im „Deiitlchcn Hau»", Großenhainer Straße 03, spricht heute 20,80 libr Dr. Goidhan, Dresden, über das Thema: „Hakenkreuz oder Sowjetstern?" — Juugdeutscher erden. Am Sonnabend veranstaltet die ArbeltSgemetnichast Dresden der jungdeutschen Bruderschaften beim Lnginrm zwischen Niedersedlitz und Heidenau eine Sonnwendfeier. Am Sonntag, den 20. Juni, findet im Anschluh an die Gedenkfeier für die Gefallenen der Dresdner Garnison ein Marsch unter Vor antritt de» Sptelmannszuge» und der Kapelle Natt. — Sounenivenbseler. Nach altem Branche veranstaltet der Deutsche Tnrnerbund auch in diesem Fahre, und zwar am Sonnabend Ist Uhr, leine S o n n e n w e » d s e i e r. Die beiden Dresdner Vereine de» Bunde», der Dv. Tv. Theodor KSrner ll>08 und die Dv. Turngemeinde, haben für diesmal die Hellerbcrge dazu andgewahlt. Nach einer Feier im Saale de» „Setzten Heller", bet der u. a. auch turnerische Vorführungen der Zbglinge gezeigt werden, crsolgt beim Einbruch der Dunkelheit der Aufbruch zur Feuerstcllc ans dem K t r s ch b e r g. Die GclangSabteilnng de» Sudele »deutschen Heimatbuude» wird an der Feier Mitwirken. weithin als Führer der „Freunde evangelischer Freiheit" bckanntgewvrden und hat es stets durch seiucn Takt ver standen, kirchliche Gegensätze zu mildern und auSzugleichen. ch* Lessings „Nathan" tn Arabien. Da die christliche Mission in Palästina sich von der berühmten Parabel von den drei Ringen eine beruhigende Wirkung auf die gegen daS Ehristcnlnm ausgchetzte mohammedanische Welt ver spricht, Hal aus ihre Veranlassung hin ein am syrischen Waisenhaus in Jerusalem tätiger Lehrer Lessings Schau spiel „Nathan der Weise" inö Arabische übertragen. Die Uebersetzung hat auch tatsächlich in der gesamten dortigen Presse aller Religionsbekenntnisse Len großen Widerhall ge funden. ch* Ruf nach Rundsunkresorm auch tn Italien. Die faschistische Zeitung „Popolo d'Jtalia" übte kürzlich scharfe Kritik an dem italienischen Rnndfunkprogramm. ES stellte fest, baß der Rundsunk durch die Bevorzugung von leichter und sentimentaler Musik sich niemals tn Italien auSbrelten könnt«. Ebenso seien die wenigen und stets außerordentlich kurzen Vorträge unzureichend. An die Stelle des bisherigen ProgrammwiNens habe ein größerer Ernst des Programms zu treten. Der Rundsunk habe ein Spiegel des ganzen Lebens des Volkes zu werden, und er könne es um so eher, als der Funk ein viel realeres Leben zu übermitteln tn -er Lage sei. als Zeitungen «S tun könnten. Bisher habe der italienische Rundfunk eine solche Vollständigkeit der LebenS- wledergabe des italienischen Volkes vermißen lasten. -s* NechtSvercinheitlichung ans dem Balkan. In Belgrad sind Vertreter Albaniens, Griechenlands, der Tttrket und SttdslawicnS, darunter hervorragende Juristen, zu einer Konferenz zusammengetreten, die über eine Vereinheit lichung der Gesetzgebung tn den Staaten de» Balkans be raten soll. Für das Handelsrecht und sttr baS Straf- und öffentliche Recht ist je ein Ausschuß eingesetzt worden. Gin Ra-toapparat für Schwerhörige Der amerikanischen Nationalen Akademie der Wissen schaften in Washington ist von dem Professor der Physik an der Eornell-Universität, Dr. Frederick Bedell, ein Apparat vorgesührt worden, der es Schwerhörigen ermöglicht, Dar bietungen des NnndiunkS oder eine» SchallplattenapparatS, die ihnen sonst verschlosten sein wttrden, zu folgen. Ent- sprechend dem Worte „Lautsprecher" lenglisch: icmü »psaksr) hat Bedell seinen Apparat „Schwerhörtgensprechen' scisak apsaicor) genannt. Der Schwerhörigensprecher unterscheidet sich vom Lautsprecher dadurch, -aß er keine Tön« von sich — Im Naturtheater Heibepark de» Verein» VolkSwohl sHalte- stelle Salopp«! findet am Sonntag 16,80 Uhr ein« einmalige Wiederholung de» mit so großem Bestall ausgenommen«« BolkS- stlictcs von L. Anzengruber „Der Pfarrer von Kirchs«! d" unter der Spielleitung von Richard Bendey statt. Unbekannter Messerstecher In der Nacht vom 1. zum 6. Juni, und zwar kurz nach 8 Uhr, ist ein hiesiger Einwohner aus der AugustuSbrück« von einem Unbekannten durch einen Messerstich verletzt worden. Der Unbekannte soll ebcnsalls aut der AugiistuöbrUck« kurz vorher mit einem Straßenbahner in Uniform eine Aus einandersetzung gehabt haben. Der sragliche Straßenbahn angestellte wird gebeten, sich im Polizeipräsidium. Z'mmer 10, zu melden. Dir DreS-ner Vev-lkerungSenIwtSlung tn -er 22. Woche Sn der Woche vom 28. Mai bi» 4. Sunt schloßen 88 Paare (85 in der gleichen Woche de» Vorsahre»i die Ehe Geboren wurden 127 i140> Kinder. Verstorben sind 180 l!22i Personen. Es ergab sich damit ein Sierbeiiberschuß von 8 Personen. Unter den Ge- bvrenen waren 38 Uneheliche — 20,0 Prozent und 10 Ortsfremde, unter den Verstorbenen 0 Säuglinge und 78 Personen über 00 Sahre. ES starben an Grippe 1 Person, an Tuberkulose 11, Krebs 17, Gehiruschlag 14, Herzkrankheiten 14, Lungenentzündung 7, Nierenentzündung 8, Altersschwäche 6, an anderen Ursachen 67, durch Selbstmord und Unglücksfälle 7 Personen. K Trinkt Factünger. Jnlolge Ueberernährung mit Fleischkost entstehen in den Körversälien leicht Anhäufungen von Harnsäure, die »n gichtischen Erkrankungen führen. Diele KrankhcttSerschcinun- gcn bekämvlt man mit gutem Erfolg durch den regelmäbtgcn Genuß von ..Staat!. F a ch t n g e n", da dieses Heilwasier infolge seiner günstigen Zusammensetzung die Krall besitzt, dl« überschüssigen Säuren unschädlich zu machen und den Slosswechsel anzuregen. gibt, sondern die Schallwellen unmittelbar an denjenigen weiterleitet, der den Apparat benutzt. Er wird also von den ttbrtgen in demselben Raum anwesenden Menschen nicht gehört. Der Apparat wird non demjenigen, der ihn benutzt, zwischen die Zähne genommen oder gegen einen Backen knochen oder die Stirn gehalten. Die meisten Schwer hörigen. sagt Bedell, leiden an Erkrankungen deS Mittel ohres. Die Schallwellen müßen daher unter deßcn Um gehung unmittelbar an das innere Olir hcrangebracht wer den. waS Bedell vermittels der Leitung durch die Zähne oder die Knochen erreicht. In langjährigen Versuchen hat der amerikanische Forscher herauSgcfundcn, in welcher Welse es möglich ist, Schwingungen von derselben Art wie die Tonwellcn durch die Knochen zu übertragen. Die Schwin gungen müßen zu diesem Zwecke eine bestimmte Kraft,Weite und Häufigkeit haben. Sie in dieser Welse umzugestalten, vermag beim gesunden Menschen das Mittelohr. Der Appa rat Bedells nimmt dem Miitelohr diese Tätigkeit ab. Da eS Menschen gibt, die sttr hohe, »nd andere, die für tiefe Töne besonders uncmvslndlich sind, ist Bedells Schwer- hörlgensprecher so eingerichtet, daß man Ilm sttr diese be stimmten Typen von Schwerhörigen cinstellen kann. Bedell hat außerdem zwei Arten des EmpsangS entwickelt. Die eine besteht in einer langen Röhre mit einer hölzernen Spitze, die man in den Mund zwilchen die Zähne nimmt und die auswechselbar ist. Die andere besteht in einer flachen Scheibe, die man gegen die Backenknochen oder gegen di« Stirn hält Falsche Zähne sind kein Hindernis für die Anwendung -es Geräte» durch den Mund. DaS Scheiben modell erlaubt es dem Hörer, vermittelst eines Mikrophon» seine eigene Stimme zu hören, was vielen Menschen, die schon lang« schwerhörig Nnd, angenehm Ist. well ße ost nicht mehr beurteilen können, wie laut Ne sprechen und welchen Klang ihre Stimme angenommen hat. Der Schwerhörigensprecher kann wie eine Reiseschreib maschine mitgenommen werden. Ist aber doch zu schwer, als daß ihn ein Mensch ständig bei sich tragen könnte. Bei der anßerordentlich großen Zaßl von Schwerhörigen, die e» in allen Ländern gibt, kommt der Apvarat Bedells sicher einem großen Bedürfnis entgegen. Daß die Knochenleituna be nutzt werden kann, um Tonwellen zum inneren Ohr zu keilen war lange bekannt. Wenn man ein Stück Pappe vor den Mund bält, daS untere Ende umbtegt und unter die Zähne de« Oberkiefer» steckt, fo kann man mtt verstopften Ohren einem Gespräch folgen. Bedell ist es gelungen, diese Möglichkeiten durch feinen Apparat tn der geschilderte» Form nutzbar »« machen.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)