Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 31.05.1932
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1932-05-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19320531012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1932053101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1932053101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-05
- Tag 1932-05-31
-
Monat
1932-05
-
Jahr
1932
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 31.05.1932
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
4,» Milliarden Kavllalabzng aus SElan» allerdings auch viel größere Disziplin de» kaufenden Publikum» nviig. Der Einwand, das, die ausländischen Produkte besser seien, al» die deutschen, ist burchau» nicht zutressend. Bon den deutschen Obst, und Gemstsekulturen wird vollkommen hochwertige Ware aus den Markt gebracht. »°/a IS« einen kleinen Rückgang auf 2 888 446 Doppelzentner gegen, über 2 666 -66 Doppelzentner in den ersten vier Monaten des Jahre» 1631. WertmSstig ging sie von 486,284 Mill. Reichsmark im erste» Drittel 4661 ans 74,812 Mill. Reichsmark im ersten Drittel 1SS2 zurück. All dies« Ziffern beweisen deutlich, daß die Werbung sür deutsche» Gemüse und deutsche« Obst noch viel mehr verstärkt werden muh. Man hdrt immer wieder Kia- gen, daß die deutfchen Srzeugntfle nicht unterzubringen sind, wahrend die Nachfrage nach aublSndischen Produkten kaum zu besrtedigen ist. Wenn hier eine Aenderung .rintreten soll, ist «etMSvanEAtnSsStze Snuner iw» lwhs SW, Stmlise- und SildsriMttlnWk Droh aller Propaganda für dentsch«» ttst »nt Gemüse ist Sie deatsch« Handelsbilanz immer »och sehr stark mit der Eins«-» »o» küdsrüchten, Gemüse und Hülsensrüchten belastet. Di« Eiufuhr- ztsfern für April 1882 verzeichnen zum Teil gegenüber dem gleichen Monat b«S Borsahre» «in« Zunahme. St» ersten Drittel de» Sahrr» 1682 sind st« allerdings gegenüber der BergleichSzelt »e» Borsahre« etwa« zurückgegangen. So stieg di« Einfuhr von stüchenge wüchsen sGcmüse usw.s, also in der Hauptsache wohl von Ariihgcmüse im April 1882 aus 666 624 Doppelzentner im Werte von 8,684 Mill. Reichsmark gegenüber 468146 Doppel zentner tm Wert« von 18,668 Mill. Reichsmark tm April ISlil. Trotz der mengenmäßige« ErhShung der Einfuhr ist ihr Wer« allerdings zurückgegangen. Sn dieser Entwicklung spiegelt sich »eutlich di« abwärtsgerichtet« Preisentwicklung tm Laus« de» »er gangenen Jahres. Die Einfuhr von Hülsensrüchte» (Boh nen, Erbsen und Linsen! ging im April 1882 mengenmtißig auf «4 566 Doppelzentner zurück gegenüber 71 467 Doppelzentner im April 1881. Wertinäsilg stellte sich di« Einfuhr aus 1,628 gegen 1,582 Mill. Reichsmark. Sn den ersten vier Monat«» d«S Jahre» i«8z wurden 172 018 Doppelzentner Hülsensrüchte im Wert« von 2,888 Mill. Reichsmark gegenüber 288 688 Doppelzentner tm Wert« io» 7,652 Mill. Reichsmark in der Vergleichszeit de» Vorjahre« «ingesührt. Auch die Einfuhr von Obst hat sich gegenüber dem Vorjahr« etwa« verringert. S« wurden tm April 1882 176 622 Doppelzentner Obst «ingesührt gegenüber 225 226 Doppelzentner im April 1881. Ter Mert dieser Einfuhren betrug 8,627 bzw. 12,862 Doppelzentner. Sm ersten Drittel 1082 betrug die Obst einfuhr 654 844 Doppelzentner, im ersten Drittel 1881 1621 664 Doppelzentner oder wertmässig 28,517 bzw. 66,868 Mill. Reich«, mark. Sin« Zunahme zeigt dagegen Immer noch die Einfuhr von Südfrüchten. Sie erhöhte sich tm April 1882 auf 742676 Doppelzentner gegenüber 641 888 Doppelzentner tm April 1881. Wertmäßig ist st« für April 1082 aus 16,888 Mill. Reich«mark zurückgegangen, während ihr Wert im April 1881 noch 22,418 Mill. Reichsmark betragen hatte. Da dl« Siidsrlichteetnfuhr in den ersten Monaten de« Jahre» 1882 etwa» geringer gewesen war al» In den ersten Monaten de» Jahre» 1881, zeigt st« für da» erst« Drittel die Jahre bis 1929 ist unterblieben, weil hierfür kein zahlenmäßiger Anhalt besteht. Die langfristige Kapitalbewegung mar nicht beträchtlich? die Aufnahme langfristiger Anleihen und Kre dite übertraf die Tilgung nur um 8it Mill. Reichsmark. Die Essektenkäuse aus dem Ausland sind um rund 200 Mill. Reichsmark höher als die Verkäufe an daö Ausland. Hierin prägt sich neben den StützungSkäufcn kür deutsche Papiere eine gewisse Kapitalflucht in den Kriseninonatcn Junü Juli aus. Akttenverkäuse außerhalb des Kapitalmarktes (z. B. der Adam Opel AG. und der Berliner Licht- und Kraft-Werke), Freigabe deutschen Eigentums in den Ver einigten Staaten, Essektenverpfändung u. ä., brachten eine wettere Kapitaleinfuhr von rund 480 Mill. Reichsmark. Weit größer waren die kurzfristigen K a p i t a l u m s ä tz e. NcdiSkontkredite und kurzfristige Anleihen ergaben einen Ueberlchuß von 48» Mill. Reichsmark über die Rückzahlung kurzfristiger Anleihen hinaus. Der Rückgang der Aus landsschulden deutscher Banke» (1900 Mill. Reichsmark» ,st zum größten Teil durch Verminderung der AuSlanbs- reserven der Banken lum 1700 Mill. Reichsmark) gedeckt worben. Seit 5 Monaten keine Ausländsanleihen 34°/oioer Nückvano örr Snlan-Semisfionen Die Ausgabe von Wertpapieren im Deut schen Reich tm Jahre 1931 ist gegenüber dem Vorjahre bedeutend zurückgegangen? sie hat von 3222 Mill. Reichsmark im Jahre 1980 um 84°/, aus 2125 Mill. Reichsmark ab genommen. Besonder» stark war der Rückgang nach der Bankenkrise im Juli 1981. Im 1. Halbjahr 1931 waren die JnlanbSemtsstonen etwa» höher al» tm 2. Halbjahr 1980, wenn sie auch unter dem Betrage de» 1. Halbjahres 193» liegen. Die JnlanbSemtsstonen des Jahre» 1981 waren bedeutend niedriger als in allen Jahren seit 1928. Sic betrugen weniger als die Hälfte der Emissionen in den Jahren er- hvhter Ausweitung der Investitionstätigkeit 1928, 1927, 1928. Besonder» die Ausgabe von Schuldverschreibun gen ist in allen Schuldnergruppen zurückgegangen. Sie belief sich nur noch aus die Hälfte des Borjahrübetrages (1883 Mill. Reichsmark gegenüber 287 Mill. Reichsmark). Die Aktienausgabe erfuhr dagegen eine Erhöhung, die jedoch nur aus der erhöhten Ausgabe von Bank- aktten beruht. Die Ausgabe von Schuldverschreibungen der Bodenkrebttan st alten ist um etwas weniger al» V0°/, zurückgegangen, sie betrug sogar etwas mehr als im Jahre 1929. Ausländsanleihen wurden tm Jahre 1931 im Betrage von 848 Mill. Reichsmark aufgelegt, also weniger al» ein Drittel des Vorjahrsbetrages von 1177 Mill. Reichsmark. Dabet sällt der Hauptbetrag von 315 Mill. Reichsmark auf die zweite Tranche der Kreuger- Anleihe, deren Abschluß und Diskontierung bereits im Vorjahr erfolgte. Die Gesamtsumme der Ausländsanleihen in 1931 bleibt auch weit hinter den Beträgen der Jahre 1925 btS 1928 zurück. In den letzten fünf Monaten konnten infolge der schlechten Lage des internationalen Kapital marktes und der besonderen Schwierigkeiten der deutschen Devtsenlage überhaupt keine Ausländsanleihen aufgelegt werden. Kurzfristige Ausländsanleihen wur- den tm Betrage von 38 Mill. Reichsmark ausgenommen, es handelt sich dabet jedoch ausschließlich um Verlängerungen früherer Anleihen. BermöneMeuer und BermögenMrunMng von De. Frle-rtch Gelee« Vee4-en« Fachanwalt süe Gteueeeecht Vvrltner Schluß- un- Nachbörse vom 3«. Mal PrivatdiSkont 4,878 H Im Verlaufe konnte sich die nach den ersten Kursen ein getretene Befestigung nicht ganz behaupten. Immerhin kennzeichnete sich die Tendenz bei stark geschrumpftem Um satz al» weiter widerstandsfähig. Siemens bröckel ten aus 118,5 ab. AEG. schwankten zwischen 19,25 und 19,75. Am Kaliaktienmarkt gingen Aschersleben um 3,5 gegen Sonnabend zurück. Holzmann wurden mit 85 nach 41,75 taxiert. Am Ncntenmarkt waren Goldpsandbriese durchweg bis etwa 1A schwächer. Von Staatsanleihen verloren 1927er Thüringer 8, die übrigen waren eher fester. Stadt anlethen waren weiter matt, nur Berliner Schatzanweisun- gen waren etwas erholt. 7 Alge 1928er Berliner Stadt- anletbe waren 88 nach 88. VerkchrSanlethc —2,25, 7-Lige Dresdner Schatzanwetsungen —1,9. Berliner Hupolhckcn- bank-LtquidattonSpsanbbricfc gewannen 1 ?S, die übrigen gaben eher nach. Variable Jnbustrieobligattonen konnten ihre feste Haltung behaupten. Ter PrivatdiSkont blieb un verändert 4L75 -L. Am Aktienmarkt konnten sich die Tage»- hüchstkurse gegen Schluß der Börse nicht behaupten. Be sondere Veränderungen traten jedoch nicht mehr cin, nur Ehade gaben weiter auf 180F nach und haben damit gegen Sonnabend erneut 19 -S verloren. Holzmann kamen gegen Schluß mit 85 zur Notiz. NetchSschuldbuchsordcrungen notierten wie folgt: 1938er 92,62 bis 93,5, 1940er 53,82 bis 54,87, 1945er bi» 1948er 49H bi» 50,82. Am Kasfamarkt überwogen die Abschwächungen. Nordwestdeutsche Kraft verloren 4, I. G. Chemie Basel 1,5, Gtldemeister 1, Sachsenwerk aus den Verlustabschlus, 1,75, Bremer Gas 2, Miag 1 und Hageda 1 -S. Ponarth-Braucrci wurden 1,5 und TranSradio 1 SS niedriger bewertet. Ander seits gewannen C. M. Hutschenreuther 1,25, Radeberger Brauerei 2,5, Wisscner Metall 1,5 und Berliner Handels- Gesellschaft 0^ -S. Frankfurter Aben-börse vom 30. Mat Gut behauptet Dl« AbendbSrse war aus allen Märkten aut behauptet. SS herrschte allerdings sehr aroste Zurückhaltung angesichts der inner, politischen Lage tm Zusammenhang mit der Demission de« Reich», kabinett«. Die Nachrichten au« der englischen Bankmelt werden beruhigter ausgenommen und al» unbegründet bezeichnet, starben lagen etwa« sreundlicher, auch Elektrowerte «um Teil gebessert. Sonst lagen die meisten Märkte still bi» gut behauptet. Auch Renten und Anleihen ruhig, starben schlossen bei 88,76. ES wurden solgende Kurs« noilert: Deuische StaaiSanleihen: Deutsch« RtichSanlrlh« «bt. Altbrsltz 88,12. d«rgl. Neubestb 2,8, 4°/< Gchutzgebl«»« 2^5. AuSlSnbische Anltihen: 5^ Merikanrr 2,26. Bankaktien: Verliner HanbelSgesellfchast 86, Danaibank 18,76, Deuische Bank und DiScontogesellschast 88,76, R«Ich»bank 116,5. BergwerkSaktien: vuderu« 28.6, Gelsenkirchen 80,25, Harvener 87, Kali AscherSkeben 84, Westeregeln 61, ManSfeld 18. PHSnir 16.25. Rhein. Braunkohlen 166,6, ver. Vtahkwerke 14. DranSvorlwerte: Havag 11.6, Norddeutscher Lloyd 12.5, yndustrteaktien: Aku 81. AS». 16.6, Daimler 164», Deutsche Sold und Silber 186.5, «lekir. Licht und Kratt 614», S. G. starben 88L7, Gessllrel 46, DH. Gold- schmidt 164». Lahmer 76,76, Mrtallgesellschaft 96, RütgerSwerk« »6, Schmiert 56H Sie»«,« ch Hal»k« 114, In der Notverordnung vom 8. Dezember 1981 wird der Reichssinai,»Minister ermächtigt, „durch RechtSverordtmng auf dem Gebiete der EtnheitSbewertung und der Ver mögenssteuer Maßnahmen zu treffen, durch die den seit dem Haiiptscststelluilgszeitpunkt (1. Januar 1981) eingetretenen Wertveränderungen mit steuerlicher Wirkung vom 1. Avril 1982 an 4tber die bestehenden gesetzlichen Vorschriften hin aus Rechnung getragen wird*. Diese Maßnahmen sind jetzt getroffen worden. Sie sind aber nicht durch den Retchs- siuanzmintster angeordnct worden, sondern durch den Reichspräsidenten, der am 12. Mat 1932 eine Ver ordnung „über die Anpassung der Vermögenssteuer, Erb schaftssteuer und GrundcrwerbSsteuer an die seit dem 1. Ja nuar 1931 eingctretenen Wertrückgänge" erlassen hat. Wenn der NeichSfinanzminister von der ihm «ingeräumtea Befugnis keinen Gebrauch gemacht hat, so hat dies folgenden Grund. ES wird einmal in der Beiordnung die Vermögenssteuer für da» Rechnungsjahr 1932 um 20 v. H. des an/sich zu entrichtenden GteuerbetragS herabgesetzt. Zu dieser Anordnung wäre der RetchSsinanz- minister auf Grund der ihm durch die Notverordnung vom 8. Dezember 1981 gegebenen Ermächtigung befugt gewesen. Die neue Verordnung beschränkt sich aber nicht hierauf, sondern sie enthält eine weitere sehr wesentliche Vorschrift. Es heißt nämlich tm 8 2 Absatz 1 dieser Verordnung: tzNcuseststellunaen auf den 1. Januar 1888 sowie Reuverau« lagungen zur Vermögenssteuer aus bissen Zeitpunkt sind . ausgeschlossen.* Zu einer solchen Aenderung ber bestehenden Gesetzgebung war ber Ncichöstnanzmintster nicht in der Lage. Die» konnte nur durch eine Verordnung de» RetchSpräflbenten geschehen. Der Eingriff in di« bestehende Gesetzgebung ist sehr schwerwiegend. In sehr vielen Fällen wirb ber Rück gang de» Vermögen», ber feit dem 1. Januar 1981 ein- getreten ist, 20 Prozent bet weitem siberstetgen. Hier konnte, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt waren, ber Steuerpflichtige eine N e u f« st st e l lu n g der Einheits werte und eine Neuveranlagung ber Vermögen»- steuer beantragen. Dieses wesentliche Recht wirb ihm abgeschnitte«. Sr muß sich mit der 20 -Ligen Herabsetzung ber Vermögens steuer begnügen. Die Gründe, die hierfür bestimmend waren, waren rein fiskalische. In dem Erlasse de» RetchSfinanz- Minister« vom 13. Mai 1982 wird die« auch offen zugestan- ben. ES heißt nämlich hier: „ES kann keinem Zweifel unterliegen, daß der schematische 20-Stge Vermögenssteuer abschlag manchem zuviel, manchem zu iventg bringen wird. Ebenso ist nicht zu verkennen, daß sich au» dem Ausschluß der Neuveranlagung, der notwendig war, um klare Verhält nisse zu schaffen, bet größeren VermögenSrückgängen Här ten ergeben können. Diese Härten müssen aber i« Hinblick auf bi« Finanzlage be» Reich«» grundsätzlich i« Kauf g«nomm«n werben. Wo sich infolge ganz außergewöhnlichen Vermögenöverfall» (z. B. bet Verlust be» überwiegenden Teil» be» Vermögen») untragbare Härten ergeben, ist im V t l lt g ke i t» w e g e Abhilfe zu schaffen? nähere Weisungen hierüber behalte ich mir vor. Im übrigen verbleibt e» selbstverständlich in den Fällen, in denen infolge besonderer wirtschaftlicher Notlage etn^Sn^eaenrommen geboten erscheint, bet den allgemeinen Al» billig kau» bi« neu« Regelung gewiß sicht bezeichnet »erbe». E» soll zwar Abhilfe im Erlaftweg geschaffen werben, wenn -er überwiegend« Teil be» Vermögen»^ inzwischen verloren gegangen ist. W«r also 50-L feine» Vermögen» verloren hat, dem soll nicht geholfen werben. Er soll vielmehr, wie e» Ukasse heißt, „im Hinblick auf bi^ Finanzlage be» Reich»" bie hohe Vermögenssteuer grundsätzlich weiter in Kauf nehme«. Sie deutsche zahdmgwllam »es Mies Ml Die Entwicklung ber beutschen Zahlungsbilanz seit 192» ging bahtn, baß ein immer steigender Anteil ber kommerziellen und politischen Ver pflichtungen au» dem Ueberschuß des Warenhanbel» getilgt werden konnte. Die Kumulation der beiden Verpsltch- tungbarten ließ schon seit Jahren erkennen, daß eS nicht möglich kein würde, beide Verpflichtungen zugleich aus den Ueberschüsien der deutschen Wirtschaft (aktive HandelS- nnb Dtenstebitan») abzudeckcn. ES war vorauSzuschen, baß bas Gebäude des AuSlandskrebits, aus dem allein der bis herige Ausgleich ber Zahlungsbilanz beruhte, an dem Zeit punkt »usammenbrechcn müßte, an dem keine zusätzlichen Kredite mehr hereinkämen. Dieser Zeitpunkt ist Mitte 1981 eingetreten. Im Frühjahr 1981 erreichten die Abzüge kurz fristiger AuSlandSkredtte eine beträchtliche Höhe, ohne baß neue Kredite hereinströmten. Als hierdurch die Gold- und Devisenreserven ber Reichsbank ernsthaft in Mitleidenschaft gezogen wurden, brach di« Vertrauenskrise aus? man war sich darüber klar, daß die Eingänge aus dem Warenhandel und den Diensten bei sortbestehenden Reparationöverpiltch. tungen nicht einmal zur Deckung ber laufenden Verpsltch- tuugen ausreichten, und daß dteGolb- undDevtsenreserven brr Notenbanken — die tm Durchschnitt de» Monats Mai noch 2,6 Milliarden Reichsmark betrugen — nur einen kleinen Teil ber kurzfristigen deutschen Auslandsschuld (die für Ende Juli xiit 12 Milliarden Reichsmark ermittelt wurde, also in der ersten Hälfte des Jahre» noch erheblich gröber gewesen fein muß) decken konnten. Hoover-Moratorium, Devisen gesetzgebung und Sttllhalteverträge in den Monaten Juli bi» September konnten dies« Entwicklung zwar in geregelte Bahnen lenken, aber nickt mehr umbtegen. Da» Kennzeichen ber deutschen Zahlungsbilanz im Jahre KAI ist der außerordentliche Kapital abzug auf der «inen Sette, der im ganzen 4Z Milliarden Reichsmark betrug. Finanziert wurde dieser Kapttalcntzr durch die hoch aktive Handelsbilanz (2,8 Milliarden Reich mark) und durch den Gold- und Devisenabfluß bet b« . Die Vilanzsitzung, die sich infolge Ableben« de» Heueralbtrektor» Dr. Else» (AES.) sowieso schon verzögert hatte, ist nunmehr auf Ende Juni vertagt morden, «eil bi« Btlanzbereiniaung, die nach unseren Informationen zunächst poch zurückaesteM werben sollte, nnnmeb, doch bringlnh erscheint. Ursprünglich bestand wohl di« Absicht, zur Deckung des allen Verlustes von 1,6» Mikl. Reichsmark pud be» in Höhe von etwa» über 2 Mill. Reichsmark er wartete« neuen Verluste» die t. v. «och intakt gelaßene Rücklage von 8 Mill. Reichsmark aufzulösen und rund 0.75 Mill. Verlustsaldo vorzutrageu, wobei allerdings da» im Vorjahre neu entstandene „Pöge-Srwerb»"-Konto (4,74 Mill.) in alter Höhe wettergeführt werden sollte. Die kritische Zuspitzung aller Verhältnisse, die auch in abseh barer Zett «ine Wiebertnbetriebsetzung de» Pöge-Werke» puSgeschlosien erscheinen läßt, und die notwendige, nahezu durchgestihrte Konzentrteruiw de» gesamte» Betriebe» in Niedersedlitz (durch völlige Stillegung auch be» Rade berger Betriebs) werden außerordentliche Abschreibungen und Rücklagen erfordern, durch die ein bisher kaum erwarteter verlu st auSweiS in Höhe von 8 bi»« Mill, wohl erklärlich wird, zumal in Berücksichtigung der t. V. noch mit 11,2 Mill, verzeichneten Bestände, 12,7 Mill. Außenstände und 11,5 Mill, schwebenden Verbindlichkeiten. Da die AEG. nach unseren Informationen rund drei viertel des 20,15 Mill, betragenden Sachsenwerk-KapitalS kontrolliert, so ruht selbstredend auch die Entscheidung^ über die Bilanzdispositionen bei ihr. Nachdem bereit» i. B. der Sacksenwerk-Umsatz um 88 -s zurückgeblieben war, und die Umsatzfchrumpfung sich in letzter Zeit immer mehr ver schärft hat, wird allerdings auch «ine Anpassung de» jetzt viel zu hohen Aktienkapital» an das verringerte Geschäfts volumen «ine akute Frage, deren Lösung aber in diesem Falle eine besonders heikle Angelegenheit ist wegen der noch 28 Jahre lausenden Dtvtdendengarantte, die in Höhe von 7'/« von der AEG. auf 17 Mill. Mark Sachsenwerk. Stammaktien gewährleistet worden ist. Ob sich eine Lösung aus dem Wege einer Kapttalabfinduna für die anßenstehen- -en Aktionäre ermöglichen läßt, muß die Zukunft lehre«? »ur Zett bedeutet jedenfalls diese so ungewöhnlich lang fristige Divtdcndengarantie eine peinliche Belastung, aller dings genau so auch sür das Sachsenwerk die ihm damals ausgczwungcne Uebcrnahme des Ngge-WerkeS. Sollt« wirk lich einer Kapitalsermäßigung im Verhältnis von 2:1 ber Weg geebnet werden können, dann würde allerdings damit auch eine durchgreifende Btlanzbereinigung gesichert sei». t«g mark) und durch den Gold- und' Devisenabfluß bet den Notenbanken (1,7 Milliarden Reichsmark). Reparationen beliefen sich noch aus fast 1 Milliarde Reichsmark, der Passivsaldo der Zinsen aus rund 1,3 Milliarde Reichsmark. Der Aktivsaldo der Dienstleistungen ist seit 1929 dauernd geringer geworden und betrug 1981 nur noch rund 150 Mill. Reichsmark. — Die hohe Aktivität de» Waren- handel» (in 1981 auf der Aktivseite 9,7, auf der Passivseite 8.9 Milliarden Reichsmark gegen 12,2 bzw. 10,8 Milliarden Reichsmark in 1930 und 18,8 bzw. 18,6 Milliarden Reick»- mark in 1929) M in erster Linie auf den Rückgang ber Ein fuhr (um 8,7 Milliarden Reichsmark) zurückzuführen. Die Ausfuhr etnschl. der NeparationSsachletstungen ist dagegn nur um 245 Milliarden Reichsmark zurückgegangen. In- folge ber neuen Erschwerungen in ber deutschen Ausfuhr tst in den ersten Monaten de» Jahre» 1982 nur noch eine aktive Handelsbilanz von knapp 100 Mtll. Reichsmark tm Durch schnitt erreicht worben. Der Rückgang de» Aktivsaldos bet den Dienstleistungen (von 0F Milliarden Reichsmark in 1929 auf 0,2 in 1980 und 0,1 in 1981) ergibt sich in erster Linie au» dem SckiifSverkehr. Der Passivsaldo der Zinsen ist sür die Jahre 1980 mit 1,0 und 1981 mit 1,8 Milliarden Reichsmark erheblich höher eingesetzt worden al» für bte früheren Jahre. (1928 : 0,6, 1929: OZ Milliarden Reichsmark.) Die» ist darauf zurückzuführen, daß die RetchSbankerhebun- gen Mitte 1981 eine höhere Verschuldung ergaben, al» man bisher annehme« konnte. Eine nachträgliche Korrektur für
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)