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Nr. 219 Seite 2 lehnung des aus Arbeit und Sparst«« entstandenen sittlichen Eigentumsrechtes und hat gar nichts mehr zu tun mit den sinnlosen und destruktiven Tendenzen des internationalen Sozialismus. Wir stehen am Anfang einer Entwicklung zur Ueberwindung des Individualismus und vor den» Auf kommen eines neuen Denkens iiber den Staat. Das ist mir nie so zum Bewußtsein gekommen, wie bei der Parole der SPD. zum 1. Mai. ArbeitSzeitverkitrzung ist seht Ihr lzu den Sozialdemokraten) Allheilmittel, wobei Sie heim lich eine ganz kleine Aenderung vorgenommen haben. Früher verlangen Sic immer Arbeitszeitverkürzung und Lohnaus gleich. Davon sprechen Sie nicht »nehr. ArbeitzeitverkUrzung allein bedeutet aber nichts anderes als hoben Lohn abbau für die noch Arbeitenden. Die Kaufkraft wird dabei nicht um einen Pfennig erhöht und infolgedessen auch nicht für einen Groschen neue ArbeitSmvglichreit ge- schaffen. ArbeitSzeitverkitrzung ist nichts anderes als ein Unrecht, das man den Erwerbslosen zustigt, »veil »nan ihnen damit kein« Arbeit geben kann, weil mau vielmehr den so» genannten sozialen Ausgleich hiernach darin sucht, daß nun alle hungern solle». Arbeitszeitverkürzung ist eine Lüge. Wenn Sie sie nur in den Betrieben durchfuhren wollen, in denen sie „möglich" er scheint, dann ist der Erfolg gleich null. ES ist kennzeichnend, wenn in den Vorschlägen der Ge werkschaften iiber die Arbeitsbeschaffung, über die man absolut reden kann, und an denen wir jederzeit unter entsprechende» Bedingnngen mitzuarbeiten bereit sind. daS Mittel der A nlei l> e n abgel e h n t wird. Die alten Führer allerdings wissen auch zur Zeit noch lein anderes Mittel als die Auslegung einer Anleihe. Aber in der Zeit- schrisk des GewerkschastsbnndeS wird von einem Mann, de» ich nick, kenne, der Gedanke der Anleihe» und ähnlicher Geld- beschassungSmöglichkeiten strikt abgelehnt. Wir überschätzen diese Entwicklung bei de» Gewerkschaften nicht, aber die Sozialdemokratie hat auch keinen Anlab, sie zu unterschätze». Wenn Reichsarbeitsminister Stegerwald in einer seiner letzten Sieden erklärt hat, man solle die Sozialversicherung den Versicherte« übergeben, dann sagen wir dazu, wenn man das in Zeiten tnn würde, in denen die Sozialversicherung in Ordnung ist, dann könnte man sich damit absinden. Heute aber ist die Sozialversiche rung restlos fertig. Wenn man angesichts dieser Tatsache den Versicherten sagt: „Hier habt ihr die Konkursmasse!" dann bedeutet das den Zusammenbruch der deutschen Sozial versicherung überhaupt. Dann würde der heutige Staat und ein Gewerkschaftler wie Dr. Stegerwald da» Werk zer stören. das der „Reaktionär" Bismarck seinerzeit für das deutsche Volk geschaffen hat. Die deutschen Gewerkschaften müssen auch hier Obacht geben, ob sie die Tolerierung eines Kabinetts weiter zu gestehen wollen, dessen Vorschläge dahin zielen, daß die Sozialversicherung in die Brüche geht. Eine zielbewusste Regierung mnb durch Arbeitsbeschaffung ver hindern, dab auch in die deutsche Arbeiterschaft selbst eine Spaltung hineinkommt, dab der Reid der Arbeitslosen aus die Bessergestcllte» i» noch stärkerem Mabe vergröbert wird, als er heute schon besteht. Die Prämienanleihe ist das Mittel eines Systems, das die alten, ausgesahrensten Gleise der kapitalifti, schen Wirtschaft geht. Mit finanziellen Mitteln ist daS Arbeitslosenproblem überhaupt nicht mehr zu lösen. Wir Nationalsozialisten lehnen diese Art des Negierens ab. Professor Easlel hat den gesamten Goldvorrat aus 50 Mil liarden beziffert. Die internationalen Schuldverpflichtungen aller Völker betragen 1000 Milliarden, also ein Vielfaches des Goldbestandes. Daraus ergibt sich die Unmöglichkeit, diese Schulden jemals durch Goldhergabe zu decken. Langsam kommt schon eine neue Denkungswcise in die Völker, wen» auch noch nicht in das deutsche. Die NSDAP, will heute ihre Gedanken und Pläne zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit der Oefsentlich, kcit mitteilen. Sie umfallen die B i n n e n s i c d l u n g, den Abbau des S t ä b t e z n st r o m s, die 2 t e i g e r u n g d « S In lands- ertragS Hand in Hand mit einem geschlossenen Wirtschafts raum, die Sicherung der V o l k S e r n ä h r u n g, die Organi sation der n a t i o n a l e n A r b e i t, die Erneuerung unseres BodenrcchteS und die Erklärung, das, jeder deutsche Volksgenosse verpflichtet ist, seine Arbeitskraft in der Gesamt nation znr Erzeugung von lebenswichtigen Gütern anS- zuwertrn, kurz, die ArbeitSdienstpslicht. Der Satz, dab Kapi tal Arbeit schasst, ist falsch. Wir sagen: Arbeit schasst Kapital. Für die Arbeitsbeschaffung gibt es immer Geld. Der Staat — »vrrrlmer Nachricht*«" — mutz nur fragen: Wo hab« ich das Geld elnzusttzen? Da» Geld für di« Arbeitsbeschaffung, di« wir Vorschlägen, ist min destens so gut angewendet, ivte bt« Rullenkredit« und die Gelder zur Finanzierung brr Banken. Ein Volk, das vom Ausland abhängig ist, kann niemals alle Probleme der natio naler» Freiheit nach eigenem Belieben ordnen. Deshalb müllen wir die Herstellung der lebenöwtchttgen Nah - rungSmittelaufdeutscherSchoHe möglich machen. Ferner ist eine «nSftedlnn» »er Großstädte «otmenbi«. DaS eigene unbewußt« Empfinden des Volke» schickt sich schon an, den richtigen organischen Weg zu gehen. Letzten Ende» ist da» Bodenproblem das größte sozial« Pro» bl em. Dieser Einsicht muß durch den tn »veitestem Maße durchgefiihrten Bau von Eigenheimsieblungen Rech nung getragen werden. Selbst in Groß-Berlin ist genug Platz sür Arbeitersiedlungen mit einem halben bt» zu einem ganzen Morgen Land vorhanden. Wir habe» dies« Dinge burchgeprüst, und an dem Tage, wo wir zur Regierung kommen, wird der erste Spatenstich erfolge«. sZuruf b. d. Soz.: Und woher nehmen Sie den Boden?) Boden ist in Deutschland genug da. sMit erhobener Stimme:) Ich hab« unter bewußtem Verzicht auf rhetorische Wirkung Ihnen sachlich unsere Vorschläge vortragen wollen, aber be denken Sie szu den Soz.), daß hinter uns zwölf Millionen Deutsche stehen. Wir haben jederzeit die Möglichkeit, Ihr Verhalten gegenüber dieser Rebe als einen Verrat an den Arbeitslosen dem Volke klarzumachen. (Lebh. Beis. b. d. Natsoz.) Die Einfuhrdrossclnng, die bereits ein getreten ist, ist keineswegs eine Folge einer gewollten Ne- gierungspolitlk, sondern sic ist die Folge einer trostlos ge wordenen Armut unseres Volkes. Aber selbst die Einfuhr von zwei Milliarden, die »nan immer für nötig erklärt, kann vermieden werden, wenn wir dnrch unsere Arbeit unser eigenes Land reicher machen. Wenn wir den Boden melio rieren und ertragreicher machen, erhöhen wir den Reichtum deS Landes. 8L Millionen Hektar in Deutschland können Vleustag. 10. Mal 1SS2 drainiert werde«. Darifloh« kommt allerdings für diese Arbeiten nicht in Frag«. Hier muß der Arbeitsdienst «tn- gesetzt werden. Im ganze« können etwa «ine MtStvn Arbeitskräfte aus fünf Jahr« eingesetzt werben. Da Arbeit weiter« Arbeit erzeugt, können auf diese Weise weitere Arbeitskräfte tn Handel, Handwerk und Verkehr tn Arbeit gebracht werden. BodenverbellernngSarbeiten und Urbarmachnng brach» ltHwnder Fläche« schasse« sür 100 00» Mensch«« führ» lich neue» Siedlunasland. Rach süns Jahren hätte« wir tzanltt «in« halb« Millian «euer Siedlerstevr» im Oft««. Da» ganz« landwirtschaftliche Kredit«esen wird auf eine neue Basis gestellt werden müssen. Wa» bi« Finanzierung der Arbeitsbeschaffung betrifft, so sind wir keineswegs zu arm, um die Mittel aufzubringen. Die Finanzierung eine» ArbeitSbeschasfuimSproarammS ist durchaus möglich und muß durch eine Bau- und WtrtschaftSbank erfolgen. Die Unkosten werben zu 7» Prozent auf freie Löhne und zu 25 Prozent auf das reine Rohmaterial entfallen. Um die Mittel aufzubrtngen, muß di« Reich Sanft« lt für Arbeitslosenversicherung die bt»h«rtgen Zahlun gen an dte-nunmehr Beschäftigten der neuen Bank zur Ver fügung stelle»». Damit könnten 80 Prozent der Ge samtlohnsummegedeckt werden. Weitere 5 Prozent könnten au» den Mehrelngängen der Arbeitslosenversiche rung beglichen werben. Der Redner entwickelte bann das nationalsozialistische «rbettSbeschassungbprogramm auch im einzelnen. Allerdings könne man, wenn man tn Deutschland Arbeit schassen wolle, solche Politik nicht mit bei» Herren von der Sozialdemokratie und auch nicht mit Menschen von ausgesprochen internatio nalem, ftnanzkapitalistischem Denken machen. Die Umstellung könne nur erfolgen mit Hilfe der großen Parteien, die weit gehend diszipliniert sind und die sich auf bas Vertrauen des Volke» stützen können. „Das Vertrauen de» Volkes haben wir uns erworben, indem wir diese Bewegung gegen Sie alle au» einem Nicht» geschaffen haben." SMmrat Bei» iidtt die MbMam Frankfurt a. M., 10. Mat. In seiner Rede auf der Heu- tigen Generalversammlung der I. G. Farbenindustrie A.-G. betonte der soeben von einer Auslandsreise zurück gekehrte Geheimrat Bosch, baß di« unmögliche R e p a r a t i o n ß r e g e l u n g im Versailler Vertrag nach wie vor als die erste und wichtigste Ursache des Zusammen bruchs de» Weltvertrauens angesehen werden mnb. Ohne dauernde und endgültige ReparattonS» und Schnldenregelung sei die Schaffung einer ««neu Ber» tranenSbasis unmöglich. Der Zusammenbruch der gesamten Weltwirtschaft erfordert, fuhr Geheimrat Bosch sort. unverzüglich« Maßnahmen zur Ueberwindung der gemeinsamen Not und zwar Maßnahmen, die den gesamten Fragenkomplex auf einmal und endgültig erledigen. Besonders Deutschland lst in einer äußerst unglücklichen Zwangslage. Wir haben den energischen Willen, unsere privaten Schuldenver- pslichtungen abzudecken. ES lst die einhellige Meinung internationaler Wissenschaft und PrarlS. daß dies nur durch Exportüberschüsse geschehen kann. Man kann eS der dentschen Wirtschaft nicht verbeule«, «en« st« bei abnormen und verworrenen handelSpolt» tischen Aggresstvmaßnahmen, die «nieren Export überall tressen, Abwehrmaßnahmen «rgreist. Ich halte «S aber für grundsätzlich falsch und muß dies hier noch einmal ausdrücklich betonen diese Maßnahme» unter dem Gesichtspunkt einer autarktschen Abschaltung der deutschen Wirtschaft von ber übrige,» Welt burch- zufiihren. Jeder internationalen Konferenz muß als End ziel vor Augen schweben die Lösung der Völker auS ihrer wirtschaftlichen Verkrampfung. Die» kann nur erreicht werden 1. durch Streichung allerpolitische» Schuld» Verpflichtungen, 8 dnrch Wiederherstellung einer gesunde« Ber» trauenSbasiV und 8. durch den automatischen AbbauderZollmaner« und den Wiederaufbau der Handelsbeziehungen im gegen seitigen Vertrauen «nd gegenfeitigen Verständnis. Sächsischer Landtag Dresden, den 10. Mat 1032. Aus der Tagesordnung der heutigen Landtagssitzung stehen hauptsächlich Angelegenheiten ber Justiz. Ab«, vöchel (Soz.) begründet einen Antrag seiner Fraktion über die Ablehnung fkaaksparkeilich eingestellter Richter beim Landgericht Ehemnth. Am 28. Januar habe vor ber 8. Strafkammer eine Verhandlung gegen nationalsozia listische Angeklagte wegen Körperverletzung, verübt an An- bängern der Kommunistischen Partei, angestanben. Der Verteidiger der Angeklagten habe den Vorsitzenden ber Kammer, den früheren ReichStagSabgeorbnetcn Brodaus, und einen der Richter, Landgerichtsrat D r. Sohn, wegen Besorgnis ber Befangenheit abgelehnt. Die über diese Ab lehnung erkennende Kammer habe unter dem Vorsitz des LanbgerichtödirektorS Hossmann die Ablehnung mit der Begründung für berechtigt erklärt, daß beide Richter Mit glieder ber StaatSpartet seien und sich als Gegner der Nationalsozialistischen Partei öffentlich betätigt hätten. Dieser Beschluß widerspreche der ständigen Rechtsprechung des Reichsgericht». Wenn sich LandgerichtSdirektor Hoss- mann über diese Rechtsprechung hemmungslos htnwegseytc, so sei das ein Beweis dafür, das, er nicht fähig sei, tn Sachen mit politischem Einschlag objektiv zu urteilen. Der Redner ersucht di« Regierung, die Versetzung des Landgerichts direktor» Hofsmann auf eine andere Dienststelle schleunigst vorzunehmen und »»« Strafrichtern nur besonders befähigte, al» verfassungstreu erprobte Richter zu ernennen. sBrt Echlvß der Redaktion »aner« dl« «ißnaa noch an.) Lem« HLLLzArcLöL QIL - von däarß W SN em« WUnssksr Kunst un» Wissenschaft Mitteilungen -er Sächsischen StaatScheater BorstellungSänderung im Opernha«» , Wegen Heiserkeit von Frl. Erna Berger heute Diens tag nicht „Ariadne auf NaxoS", sondern „Der Trouba dour" mit Schössler, Margit Bokor, Maria FuchS, Htrzel, Böhme, Eamilla Kallab. Musikalische Leitung: Busch, Regie: Gieleu. Anfang 8 Uhr. Anrecht U. Schauspielhaus Donnerstag (12.) geschlossene Vorstellung sür den Verein Dresdener Volksbühne <„G ö y von B e r l i ch i n g e n"). Spielleitung: Joses Gielen. Anfang 7X Uhr. Ein öffentlicher Kartenverkauf findet zu dieser Vorstellung nicht statt, «S ge langt nur eine beschrankte Anzahl Karten für den dritten Rang Balkon und Mlttelgalerle an der Schauspielhauskasse zum freie»» Verkauf. -s-o Liederabend. Marie Müller, die gefeierte Sängerin de« Metropolitan Opera. Nennort, und B»>,reuiher „Elisabeth" singt am Donntr-iag fl2.> im BercinShauS: am Flügel: ll. B.Bo». Aus dem Programm u. a.: Arie der Äalftarine aus „Der Widerspenstigen Zähmung", Arie der „Iphigenie auf Lauris", Lieder von Beethoven, Schubert und Brahms. 's* Naturtheater ans dem Greifenstein. Die Eröffnung de» NninrtheaterS ans den Greisrnstetnen der Stadt Ehren friedersdorf im Erzgebirge unter Leitung von Intendant Kämpff findet zu Pfingsten statt. An» 1. Psingstsctertagc, 11 und 14 Uhr, wird das erzgcbirgische Helniatsestsptcl „Ter Stttlpner-Karl", von Tr. Reh sAnnabergj, und an» 2. Pfingst- fetcrtage, 11 und 14 Uhr, „Die versunkene Glocke", ein deutsches Märchenbrama tn 5, Akten von Gerhart Haupt mann, anigesührt. In beiden Stücken gastiert Bruno Decarli vom StaatStheater tn Dresden. s* Universität Leipzig. Der ordentliche Professor an der Universität Greifswald, Dr. v. Jan, lst vom 1. Oktober 1982 ab zum ordentlichen Prosessor der roinanischen Philologie in ber Philosophischen Fakultät der Universität Leipzig er nannt »vorbei». -f* Ehrung sür Prosessor Debv« i« Leipzig. Professor Dr. Debne, Direktor de» Phnsikalischen Institut» der Uni versität Leipzig, ist zum ordentlichen Mitglied ber K. VetenS« kap» Soctetetcn ln Upsala ernannt worden. s* DaS Tal ber Bnrgen von Glaucha»» bis Colbitz. Unter diesem Titel veranstaltet der BerkehrSvereln Penig vom 15. bl» 24. Mai eine Ausstellung. Im großen Schul saal und in vier Klassenzimmern der Schule werden argen 00 Gemälde. 75 Zetchnunaeu verschiedener Art, 800 Photos, 800 GlaSltchtbilbcr sin Vitrinen durchleuchtet) und 800 künst lerische Postkarten und Wanderkarten ausgestellt, die das Muldental von Glauchau bi» Eolditz zum Gegenstand haben. an sich eine durchaus geeignete Grundlage für mnsikaltsche Gestaltung sein. Leider besitzt aber Luten osfenbar kein Gefühl sür die spielerische Leichtigkeit und den ironisieren, den Witz der Geschehnisse. So hat er — trotz einiger An leihen bei R. Strauß f„Rosenkavalter") — sowohl tn der viel zu lauten, schwerblütigen und ungelstigen Charakteri sierung ber handelnden Personen, wie In der klanglichen Untermalung ber Atmosphäre völlig danebengegrisfen. Das ist um so bedauerlicher, al» sich da» intensive Strebe»» nach persönlicher Formung de» gedanklichen und technischen Material» nicht verkennen läßt. 8p. s* Enthüllung «ine» GoethedenkmalS in Teplttz-Schvna«. Unter großer Beteiligung ber intellektuellen Kreise wurde am Sonntag, dem 8. Mat, in Teplitz-Schönau da» von den, Bildhauer Prosessor Hugo Lederer iBerltn) geschaffene Goethedenkmal enthüllt. Da» den Zeitverbältntssen ent- sprechend einfach gehaltene Werk ist eine aus hohen Sockel gesetzte Gebenkherme, die den Dichterfürsten tn den Alters jahren seiner Tcplitzcr Kuraufenthalte l1811,1812 und 1818), wt« man ihn au» Gemälde»» und Skulpturei» kennt, porträt getreu zeigt. Zweifellos eine kunstschöne Schöpfung von hohem Wert, deren stimmungsvollen Hintergrund der historisch denkwürdige ehemals Fürstlich Clarn-Aldrtngensche Schloßgarten, den Goetye besonder» liebte, btlbet. Anwesend waren bet dieser eindrucksvollen Feier unter anderem außer den amtlichen Kreisen ber Stabt der Schöpfer de» Denkmals Prof. Lederer iBerltn). Prof. Petersen iBerltn), Prüfe» der Goethegesellschaft in Weimar, SanitätSrat Dr. Vulvtu» lMetmar), Kurator des Goethe-National- museum» in Weimar, Hosrat Dr. Schneider sHalle), die Rektoren ber beiden deutschen Hochschulen tn Prag Dr. Tai» Nicolo und Jng. Hlaufchek, der Kurator der deutschen Mustkakabemte Prag, Hofrat Dr. Rza ch. Nach einleitendem Shorgesang der vereinigten Gesangvereine von Stabt und Bezirk Teplitz und mehreren Ansprachen übernahm ber Herrlchastsbesiher Dr. Alson» Clary-Albringendas Denkmal tn Obhut seiner Familie. 's* Nobelpreis für Anton WildganS? Für den Literatur- Nobelpreis diese» Jahre» ist von Oesterreich au», wie ver lautet, ber soeben verstorbene Dichter Anton Wtlbgan» vor geschlagen worben. Bereit» tn den letzten beiden Jahren war WildganS sür den Nobelpreis von Oesterreich als Kandidat ausgestellt worben. Da die Statuten de» Nobel- oretfeS auch die Berlethung an solche Kandidaten »»lassen, die tn der Zett zwischen dem im selben Jahr erfolgten Vor- schlag und dem VerleihungStermin gestorben sind, ist die Kandidatur Anton WildganS' sür den diesjährigen Nobel preis dnrchau» zulässig. s* «erhärt Hartmann «nd VSerbürgermetper Dr. Sahn, erössnen die Berliner Sommerscha« 1088. Die Er öffnung der Berliner Sommerschau 1082 I, Sonne. Lust und Hau» für alles") wirb am Sonnabend, dem 14. Mat, vor mittag» um 11 Uhr durch Rundfunk übertrage». Die Fest^ lolg« lauten feierlicher Einzug" von Richard Strauß, ge« Diese» landschaftlich, geschichtlich und geologisch sehr reiz volle Gebiet hat schon seit Jahrhunderten die Künstler zu erfolgreichem Schassen angelockt. Nur »venia ist davon be kannt, da sich ein großer wertollcr Teil tn fürstlichem und gräflichem Privatbesih befindet. Prof. Hcutz wird im Mitteldeutsche»» Rundfunk einen Vortrag über die Aus- stellung halten. s* Ein bekannter Restaurator der Nildersälschnng beschuldigt. In einem Zivilvrozeß, der das Amtsgericht Charlotte n bürg beschäftigte, sind gegen de»» früheren langjährige»» Restaurator der Staatlichen Museen, Prosessor. Hauser, schwere Vorwürfe erhöbe»» worden. Hauser hatte an Geheimrat Wigger in Garmisch-Partenkirchen für 22 000 Mark ein Gemälde verkauft, das von dem Hol länder Jan Steen stammen sollte. Vor der Lteserung des Bildes lieb ber Käufer das Bild aber noch durch Hauser restaurieren, und als diese Arbeit beendet war, entdeckte Geheimrat Wigger zu seinem Erstaunen, daß aus einem Hund, ber vorher aus dem Bilde zu sehen war, nun eine Katze geworden war. Infolgedessen schöpfte er den Verdacht, daß da» Bild inzwischen vertauscht morden fet. Er ver weigerte die Zahlung des Kaufpreises, wurde aber zur Zahlung verurteilt, weil Hauser eibe-stattliche Versicherungen der Vorbesitzer de» Gemäldes beibrtngen konnte, wonach der Verdacht eines Vertauschen» hinfällig fet. Die Tatsache, dab sich der Hund aus dem Bilde tn eine Katze verwandelt hatte, hatte der Restanrator damit erklärt, daß e» sich um eine Uebermalung gehandelt habe, deren Untergrund durch die Restaurierung zum Vorschein gekommen sei. Nachträglich, nachdem schon die Kaiissnmme aus Grund de» Urteil» gezahlt war, kamen aber Geheimrat Wigger neue Gerüchte zu Ohren, die das Verhalten Professor Hauseiö tn ein merk würdiges Licht rückten. Geheimrat Wigger lieb deshalb über die gezahlte Summe von 22 000 Mark Arrest verhängen. Ueber diese Arrestklage wurde verhandelt. Dabct wurden in ber Oessentltchkett die Borwürse bekannt, die gegen Hauser erhoben werden. Der Rechtsbeistand de» Geheimrat» Wigger führte unter anderem an-, baß Prof. Hauser vor einiger Zeit einem Berliner Rechtsanwalt sür 8500 Mark einen angeblich echten Gpttzweg verkauft und diese» Gemälde mit einer eigenen Begutachtung versehen habe. Später habe sich heranSgestellt, baß es sich keineswegs um einen Spttzweg handelte, sondern um ein Werk eine» tn München lebenden Maler» Moralt, ber e» für 250 Mark verkauft hat. Die Entschetbuna tn dem Rechtsstreit wird am DtenStag nach Pfingsten verkündet werden. 1* Uranfsührnng im Staatstheater WieSbaSe«. Die Wiesbadener Matfestspiele begannen mit einer Dissonanz. Ein Teil der Theaterbesucher lehnte Ignatz Lilien» neue Oper „Die große Katharina" stürmisch ab, während ein anderer, kleinerer Teil mit ebenso lärmendem Beifall zum Schluß da» Erscheinen de» Komponisten er zwang. Die von K. Maril recht geschickt zum Operntext umgearvetteten bekannten vier Ehawschen Szene« kSu»ten