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Mr«-»«-,«»» Kitters Sieg in Melklenburg Sie abselule MeMelt errelibl Schwerin, 6. Juni. Das vorläufige End, ergebniS der Mecklenburg-Schwerinschen Wahlen liegt nunmehr vor. (Das Ergebnis ans einer ländlichen Ge« meind« ist bisher nichtamtlich.) Es haben erhalten: Stimmen Mandate Sozialdemokraten 168 »68 18 Kommunisten 26 »62 4 Nationalsozialisten 177 62» S» Bürger!. Arbeitsgemeinschaft der Mitte sStaatspartei, Mieter) . 7 895 1 Deutschnatlonale »2 875 5 Arbeitsgem. natl. Mecklenburger sEhristl.Soz., D«P„ Wirtsch.» 7 482 1 Soz. Arbeiterpartei , . . . . »52 0 Die Nationalsozialisten habe« demnach mit einem Man dat die absolute Mehrheit im neuen Landtag. Sm Zeichen »er Reichstagswahlen Das endgültige Ergebnis der Mecklenburg. Schweriner LandtagSwahlen, das tnsolge des Fehlens von 20 Landgemeinde» ausserordentlich lange aus sich warten lieb, hat den Nationalsozialisten nach Oldenburg nun auch hier die absolute Mehrheit ge bracht. Diese» Ergebnis blieb bis zum letzten Augenblick in der Schweb«. Tatsächlich haben die Nationalsozialisten auch mit wenigen Stimmen die erforderliche Mtndestzahl für das ausschlaggebende Mandat überboten. Die Deutsch, nationalen haben weniger Wahlglück gehabt. Sie haben die sür ein sechstes Mandat noch benötigten 100 Stimmen nicht mehr erhalten. Der nationalsozialistische Erfolg in Mecklenburg ist ausserordentlich, denn cS ist ihnen hier in einem beispiel losen Aufstieg gelungen, die Zahl des zweiten Wahlganges sür die Reichspräsibentschast fast völlig zu behaupten. Die Kosten dieses Erfolges trägt die Linke und die Mitte. Ein zweifellos interessantes Ergebnis im Hinblick darauf, dab die mecklenburgischen Wahlen die ersten sind, die im Zeichen des ReichstagswahlkampscS stehen. Bemerkenswert ist, dab mit Ausnahme der Deutsch nationalen die übrigen bürgerlichen Parteien nahezu zerrieben worden lind. Christlichsoziale, Deutsche VolkSpartci und Wirt. schastSpartei haben als Arbeitsgemeinschaft nationaler Mecklenburger nur ein einziges Mandat erringen können. Der starke Stimmenrttckgang der Mitte in Preussen der zu Mandatsverlusten weit über die absolute Wähler» «inbube hinaus führte, hat in Mecklenburg ebenso wie in Oldenburg zur völligen Auflösung der Mitte geführt. Den Grossteil der vo» hier abwanderndcn Stimmen haben die Nationalsozialisten kür sich gewonnen und daraus in beiden Ländern den notwendigen Stimmenzuwachs sür die absolute Mehrheit gewonnen. Zweifellos werden sich aus dem Mecklenburger Er» gebnis Folgerungen für die NeichStagSwahlen ergeben müssen, weil die Mtttelparteicn auch bei Ausnutzung aller möglichen Ltstenverbindungen in den Wahlkreisverbänden kaum Aussicht auf die Eroberung einer genügenden Anzahl von Grundmandaten haben. Da es im Reich aber vor allem darauf ankommt, die nationale Bewegung so zu stärken, dab das Zentrum seine Schlüsselstellung einbübt. darf durch Zersplitterung keine Stimme der nationalen Be wegung verlorengehen. Das ist wohl die wichtigste Folge rung, die sür die Reichstagswahlen aus dem Mecklen burger Ergebnis gezogen werden muh. Das mecklenburgische Ergebnis ist bemerkenswert auch deshalb, weil sich auch hier die Linke, obwohl in der Opposition, stark rückläufig ge zeigt hat. Das Land wurde schon seit den letzten Landtags wahlen im Fahre 103» von einem überparteilichen nationalen Kabinett regiert, an dellen Spitze der deutsch nationale Ministerpräsident Lschenburg stand. Das Kabinett war auf die Tolerierung durch die beiden national sozialistischen Abgeordneten des alten Landtages angewiesen. Freilich hat das bisherige nationale Mecklenburger Kabinett auch alle Erwartungen voll erfüllt. Es hat unter den schwierigsten Verhältnissen völlig mit der Schuldcnwtrt- schast der früheren LinkSregierungen gebrochen und die Staatsfinanzen saniert und neu geordnet. Ueber den nationalsozialistischen Sonderersolg hinaus ist als weiteres Symptom für die NeichStagSwahlen der starke Aufstieg der nationalen Oppositions parteien in ihrer Gesamtheit bemerkenswert. Bet den RetchStagSwahlen ISS» zählten Nationalsozialisten und Deutschnationale zusammen 119000 Stimmen und die Linke 160 WO Stimmen. Diesmal sind die Rechtsparteien aus rund 210 000 Stimmen angewachsen und die Linke hat nur noch 141000 Stimmen. In diesen Zahlen verkörpert sich ganz klar die völlige Abkehr des deutschen Volkes von marxistischen und inter nationalen Gedankengängen. Aus den Städten liegen folgende Ergebnisse vor: Wismar: Sozialdemokraten 6393 Kommunisten 1945 Nationalsozialisten 619« Bürg. Arbg. d. Mitte 689 DNBP «9» Arbgem. nat. Meckl 422 SAP 19 Rostock: Sozialdemokraten 17 920 Kommunisten 4 828 Nationalsozialisten 20 656 Bürg. Arbg. d. Mitte 1861 DNBP 6 645 Arbgem. nat. Meckl 1852 SAP 65 Schwerin: Sozialdemokraten 8 676 Kommunisten 1064 Nationalsozialisten 1896« Bürg. Arbg. d. Mitte 1479 DNBP 2 677 Arbgem. nat. Meckl 1458 SAP 108 RetchStagSwahl tt.Lepi. IS») 6 60« 1978 2 65« 19 600 4 242 8175 6281 10 862 006 6188 2960 Wie Patnlw« st» die Tribittngelinw tmtt „öiüerimtieimlilieruna der BeMrSmittel" Frankfurt a. M., 6. Juni. Painlev 6, der neue sran- »ösische Lustsahrtminister und Vorsitzender des Rates für nationale Verteidigung, hatte mit dem Vertreter eines Frankfurter Blattes am ersten Tage des neuen Ministeri ums eine längere Unterredung. Aus die Frage des Korre spondenten über die sogenannt „Ausgleichskasse" er- klärte Painlcvs: „Frankreich hat Anspruch aus die deutschen Leistungen: Deutschland kann aber gegenwärtig nicht zahlen. Das Fortbestehen der Forderung vergistet di« Beziehungen. Es ist notwendig, die Luft zwischen den beiden Völkern zu reinigen. Wenn jedoch Frankreich sür alle Zeiten be dingungslos verzichtet, besteht die Möglichkeit, ja die Wahr scheinlichkeit, das, Deutschland auf Grund seiner besseren tech nischen Ausrüstung, überdies von allen Lasten befreit, In einen wirtschaftlichen Konkurrenzkampf tritt, der für die jetzigen Gläubiger Deutschlands, die aus ihre Forderung ver zichtet haben, eine schwere Gefahr bedeuten würde. Wenn jedoch «in Verzicht ausgesprochen werden soll, muh gegen diese Möglichkeit eines ungleichen Kon, kurrenzkampseö ein ^Sch«^ geschaffen werden, ein Ich habe dafür das Wort „Ausgleichskasse" gebraucht, das ossenbar so viele Missverständnisse hervorrnst. Um den Ausgleich zn schassen, ist ein WohlfahrtStndex not wendig. Mas ist das beste Messinstrument für die Wohlfahrt eines Landes? Der Verkehr. Wenn also die deutschen Verkehrsmittel, Eisenbahn und HaudelSschisfahrt, tn ein internattonales System einbezoaen werden, ist eine Gewähr gegeben, dass im Fall eine» starken Aufblühens der deutschen Wirtschaft auch die anderen Staaten teilnehmen. Eine solche Internationalisierung der ««rkehrSmittel würde «ine Beschränkung sür die allzu starke wirtschastlichc Entfaltung der einen Sette und einen Ausgleich sür die wirtschaftlich Schwächeren bilden. Als Vorbild kann die Organisation der französischen Eisenbahnen gelten, für die mit Rücksicht ans die staatliche AuSsallhastung schon jetzt ein AuSgleichSsystem besteht." Aus die Frag« des Korrespondenten, ob er di« Möglich, k«it «in«S französischen Verzichts sowohl ans die geschützten, wie ans die ungeschützten Jahres, ieistnnge« in Erwägung gezogen habe, erwidert« Pain, levd: Fa, unter zwei Bedingungen: Dass Amerika der Streichung -«stimmt «nd dass irgendein Ausgleichs« kyst« m gegen «ine allzu starke Entfaltung d«r deut, schen Wirtschaft geschassen wird. Französische Garantie sür »ine österreichische Anleihe Paris, 6. Juni. Nach dem „Echo de Paris" wird das Kabinett Hcrrtot nicht nur über di« Regierungserklärung, sondern auch über die von Oesterreich seit Monaten ge forderte Anleihe beraten. Der Äussenpolitiker des Blatte» vertritt den Standpunkt, dass das französische Parlament die Garantie des französischen Staate» sür diese österreichische Anleihe nur unter gewissen Bedingungen bewillige» dürste. Reichstavswahlen am 31. Aull? vraktmolsuog nnooror AorUnor Svlrrtttlottung Berlin, 6. Juni. Es wird in Nechtskreisen der Wunsch immer stärker zum Ausdruck gebracht, dass die Ncichstagswahl mit möglichster Beschleunigung erfolgt. Die Ferienzeit sollte man unter allen Umständen von der Wahlzeit aus- nehmen. Infolgedessen wäre cs notwendig, spätestens den 8. Juli als Wahltag scslzusehcn und die Festsetzung mit möglichster Beschleunigung zu tresscn. Wahltermine wie der 24. oder der 81. Juli sind jebeusalts denkbar un- günstig und müssten angesichts der grossen und arnndsätz- lichen innerpolitischen Entscheidungen, die durch diese Wahl angebahnt werden sollen, ausserhalb jeder Diskussion stehen. Mit einiger Verwunderung hört man deshalb, dass heute er neut in der Wilhelmstrasse dcr 81, Juli als mutmass - licher Wahltermiu bezeichnet wird. Voraussichtlich wird erst am morgigen Dtenötag, wenn das Kabinett wieder vollzählig in Berlin versammelt ist, über den Wahltermin entschieden werden. Zur Vorbereitung der nächsten Kabinettssihung begannen am Montag im R e i ch s s i n a n z m I n t st e r i u m R«. serentenbesprechnugen über die Frage, welche Mass nahmen ergriffen werden sollen, um im Interesse der In- ganghaltung des Staatsapparates die notwendigsten Zah- lungen für die nächste Zukunft leisten zu können. An den Besprechungen nahmen auch Vertreter des WtrtschastS- nnd des A r b e i t ö m i n i st e r i um S teil. In welcher Weise die nötigen Gelder herbeigcschasft werden, Ist eine noch offene Frage. Es kann insolgcdesscn auch noch nicht ge sagt werben, ob die von der Regierung Brüning geplante Beschäftigten st euer oder die Verlängerung der Bürger st euer kommen werden. Der „BöltMe Beobachter" zur Regienmgöerklärlms München, 6. Juni. In seinem Kommentar zur Re- gierungöcrklärung des Rcichskabinetts schreibt der „V ö l - kischc Beobachter", die NSDAP, werde ihre grund sätzliche oder spezielle Haltung z„m Kabinett zur gegebenen Zeit bckanntgcben. Fest stehe, dass die Negierung vor allem Volk ausspricht, dass als Bilanz der 13jährigcn Herrschaft von Zentrum und Sozialdemokratie eine moralische Zermürbung des deutschen Volkes zugegeben werden müsse. Dies in einer amtlichen Kundgebung zn lesen, zeige, dass die von den Nationalsozialisten durchgckämpftc Ueber- zeugung allgemeines nationales Gut zu werden beginne. Weiter heisst cs in dem Artikel, die Regierungs erklärung habe das Gute, dass sie die Acchtung des national sozialistischen Denkens und Handelns aushebe und eine freie Entscheidung des deutschen Volkes zu ermöglichen zusage. GM rein deutsches Memel-Direktorium Memel, 6. Juul. Gouverneur Gylyshat heute vor, mittag den Abgeordneten der memelländischen BolkSpartes, Dr. Schreiber, znm Präsidenten des Memelländischen Direktoriums ernannt. Dr. Schreiber wirb, wie wir hören, noch im Lanse des heutigen Vormittags Hauptlehrer Wal« gähn, der bisher politisch nicht hervorgetreten ist, und de« Abg. Szigand, der der Lanbwirtschastspartei angehört «nd auch Mitglied des Direktoriums Böttcher war, zu Mit gliedern deS Direktoriums ernennen. Srmssimaövtrsuche mit »em Saargebtel Paris, 6. Juni. Die französische Bereinig»«« sür das Saargebiet hat heute unter dem Vorsitz des Senators Ordtnatre ihre Generalversammlung abgehaltc« «nd, wie Havas berichte«, bei dieser Gelegenheit ein« Entschliessung angenommen, in der die sranzösische Regierung ansgesorbert wird, tn Lausanne die Gewährung eines neuen Moratoriums davon ab hängig zu machen, dass die deutsche Regierung eine Hypothek stelle, die auf allem Staatseigentum und namentlich ans den Eisenbahnen des Saargebietes ansgebaut werden müsste. Zweitens möge di« sranzösische Regierung bestätigen, bass jede Herabsetzung «nd jede AnSsctzung der Reparations, zahlungen automatisch den Verzicht Deutschlands aus die Möglichkeit des Rückkaufs der Staats, gruben t« Saargebiet nach sich ziehe. Dazu wird in Berliner unterrichteten Kreisen erklärt, dass Deutschland unbedingt aus dem Standpunkt stehe, das Saargebiet eigne sich weder zu Psand-wecken, noch könne es zu einem Kuhhandelsobjekt gemacht werden. Streik beim Vremer Vulkan Bremen, «. Juni. Die Arbeiter der vremer Vulkan- Werst sind heute nicht zur Arbeit erschienen, so bah der Werstbetrteb vollständig ruht. In einer Ab stimmung tn der vorigen Woche hatte sich die Belegschaft -egerr die Annahme des LohnschtedSsprucheS tptlHHvss