Volltext Seite (XML)
.«DM» s. 3m»r 1932 O- —" - -ßVkUDGWIUT FTGUyV«yLEN Nr. 2S2 Sette 8 1 IWRms RÜDrvUvEWGmVkEMk W NViHyvm8 Berlin, ö. Sunt. Sn dem mit Trauerschmuck versehenen SollsthungSsaal de» Reichstages sand am Gonntagmtttaa et«« Gedenrfeter für bas verstorbene älteste Mitglied des Reichstages, Geheimen Justizrat Universitätsprofessor o. Dr. Kr. Wilhelm Sahl statt. Sn der Retchsprästbentenloge wohnte neben dem Reichstag-Präsidenten LöbedieWttwe des Verstorbenen der Gedenkfeier bei. Als Vertreter der ReichSregterung war Reichskanzler von Papen er schienen. Den Platz de» Verstorbenen aus seiner Fraktions bank schmückte ein großer Strauß weißer Lilien. Auf den vier Ecktürmen des RetchStagSgebäudeS waren die Fahnen halbmast gesetzt. Als erster Redner würdigte Professor Dr. Gold- schmtdt, der Dekan der juristischen Fakultät der Berliner Universität, die furistische Tätigkeit Wilhelm Kahl». Ge- Heimer Konsistorialrat Universitätsprofessor v. Dr. Eger, Halle, Präses der sächsischen Provtnzialsynode, legte bann bar, was Kahl der evangelischen Kirche gewesen sei. Der Redner hob besonders die Bedeutung in der Mitwirkung SahlS in der Verfassunggebenden Evangelischen Kirchen- Versammlung hervor. RctchstagSabgeorbneter Dtngeldey widmete dem Verstorbenen als Parteifreund und Paria- mentarier letzte Worte des Gedenkens. -le »iervkmtMlke Wen verwandt «erden vraletmoläung unnoror KorUnor SodrtttloUang Berlin, 5. Juni. Der ReichSftnanzmintster hat einen Erlaß herausgegeben, in dem cS heißt: Bon den in letzter Zeit geprägten Bterpfcnntg stücken lagern infolge mangelhafter Nachfrage große Bestände bet den Reichöbank- anstalten, obwohl von vielen Seiten über das Nichtvor- handensetn dieser Münze Klage geführt wird. Um die Bier- psenntgstücke dem Zahlungsverkehr zuzuführen, werben die Sassen angewiesen, Soldaten, Beamten, Angestellten und Arbeitern bei den jeweils wtederkehrenben Gehalts- und Lohnzahlungen den Wert von 2 Mark in Vierpfenntgstücken auszuzahlen. 50« Todesopfer -es Gr-bebens Nenoork,». Juni. Das Erdbeben, das am Frei tag M e x t k o hetmsnchte, scheint, wie erst jetzt bekannt wird, verheerende Folgen gehabt zu haben. Nach in Mexiko-Stadt eingctrosfenen Meldungen aus den ab gelegenen Gegenden des SrdbebengebieteS wird di« Gesamt zahl der Toten bisher mit kvv angegeben. Hiervon ent fallen SW ans daS Gebiet Guadalajara im Staate JaliSco. Man befürchtet, daß die Zahl der Toten «och weiter steigen wird. Insgesamt sind 26 Ortschaften zerstört worden. Am schwersten haben die Städte Zamora, Jnchttan «nd RaScota gelitten. Da die Behörde« mit weitere« Beben rechnem sind die Schulen, Theater, Restaurants «nd Kirche« geschlossen worden. Man nimmt an, daß sich der Herd des Bebens im Stille« Ozean in der Nähe von Colima -esindet. MstnsaWmllnzenvtttItaN auSgelwben Berlin, 5. Juni. Nach monatelanger schwieriger Arbeit Ist von den Beamten der Falschgeldstelle der Kriminalpolizei eine Falschmttnzerwcrkstatt in Hohenschönhausen sLüderitz- straste 76) ausgehoben worden. Der 43jährige Kunstmaler und Graphiker Walter Pahl wurde mit seiner Frau verhaftet. Pahl hat, wie der Fälscher Salaban, ganz allein und ebenso heimlich IN-, 20- und 50-Markscheine her gestellt, und zwar während der lebten acht Jahre in Höhe von etwa 5NNNN Reichsmark. Pahl legte nach anfänglichem Leugnen ein umfassendes Geständnis ab. Daraufhin wurden er und seine Frau dem Untersuchungsrichter vorgeführt. Blutiger Streit zwischen Trierer Familien Trier, 6. Juni. Im Stadtteil Kranen kam eS am Sonnabend zwischen einigen Familien mehrfach zu blu tigen Auseinandersetzungen. Zahlreiche Betei ligte wurden verletzt, darunter zwei Männer durch Lchltsse schwer. Eine Frau erhielt einen Streifschuß, eine andere Frau einen Messerstich. Die Wohnungseinrich tungen der beteiligten Familien wurden total zer trümmert. Sechs Männer wurden sestgenommen. In -en Wohnungen beschlagnahmte die Polizei zahlreiche Nasse». Ser AbWust »er ReiiMter Festwoche Das Ktn-ersest Viel Regen gab «» noch am Gonnabendmittag, und et- war zu befürchten, baß aus dem Ktnberfestzug nicht viel werben würbe. Aber bann zeigte sich die Wetterregte doch milde, und eS kamen sogar ein paar Sonnenstrahlen heraus. Go versagte denn der Optimismus der Jugend nicht, und unter Vorantritt der wacker trommelnden, pfeifenden und muntere Märsche blasenden Dresdner Jugend- muftk Vereinigung konnte sich der kleine, aber hübsche und heitere Zug tn der Richtung aus das Linckesche Bad in Bewegung sehen. Drei Retter eröffneten den Zug, Jugendliche aus der Rettstunde der Rettanstalt tm Wackerbarth-Palais. Dann kam etn Eselgespann, Holländer und Holländerautos, ortgtnelle Flugzeugautos, alles prächtig mit frischen Blnmen und bunten Bändern geschmückt, auch manche der Insassen ulkig ober reizend geziert. Es folgte ein veritabler Braut zug der kleinen Leute mit Pastor, Streukinbern und Schleppenträgertn, und schließlich eine ganze Schar sehr niedlicher kleiner Mädchen mit ihren großen Puppenwagen und der zur Feier des Tages besonders nett angezogenen LtebltngSpuppe; eine Schar von geschmückten Rollern schloß den Zug ab — bemerkt sei die nette Entschlußfähigkeit eines Jungen, der hübsch die Situation erfaßte: durch das vorher ntebergegangene Unwetter war von einem Lindenbaum etn Ast ntebergebrochen — einer, der dabet stand und wohl nichts gehabt hatte, seinen Roller zu zieren, brach sich etn paar schöne Zweige ab, lief nach Hause und kam eben noch zu recht, mit laubgeschmücktem Roller am Zuge tetlzunehmen. Daß dieser bei der tm Linckcschcn Bade im Saale vor genommenen Pretsvertetlung auch etwas abkrtegte, war selbstverständlich. Die Preise richteten viel Freude an, wovon einen erheblichen Anteil „Haus Bergmann" durch starke Bereicherung der Festgaben hatte. Ein paar Stunden spielte dann noch die „Jugendmusikveretnigung" ans — auch die Allerkleinsten hüpften ihre kühnen Phantasietänze, und großer allgemeiner Jubel begleitete die lustigen Spiele eines kinbltch-übermütigen Kasperletheaters. Schlußfest -es Berban-es Das Schlußfest der Neustädter Festwoche am Sonnabend im Linckesche» Bad bildete den wohl gelungenen Abschluß der mannigfaltigen Veranstaltungen des Verbände» zur Förderung der Neustadl, Zahlreich hatte sich jung und alt zu dem Fest etngefunde», bas mit seinem großen abwechslungsreichen Programm selbst den verwöhntesten Geschmack voll zufriebenstellen mußte. DaS DreSbnerVolkSltederquartett unter Leitung von Prosessor Emil Klinger bot deutsche Volkslieder im neuen Gewände. Viel Freude erweckten die graziösen R e i g en v o rfü h ru ng en der Turnerinnen des Turn- und Sportvereins Dresden-Losch wih unter Leitung von Turnlehrer Naquet. Vier Herren des Rad- sahrvereinS Süd west boten einen sehr exakten un schwierigen Einrabk un streigen mit vielen kunstvollen Figuren. Lebhaftes Interesse fand der Meisterfahrer von Sachsen, Kaute, der auf dem Fahrrad oft unter atem loser Stille die schwierigsten akrobatischen Hebungen mit spielender Leichtigkeit durchstthrte. Die Spitzen- und anderen Kunsttänze der kleinen Liselotte Wartmann fanden viel Anerkennung. Eleganz und Grazie waren in dem Rollschuh - Paarkunst lausen der Sachsenmeister Frau Jacuhsch-Zachariaö und Voß in hervor ragender Weise vereinigt. Kein Wunder, daß der lebhafte Beifall bas Mcistcrpaar zu wetteren Darbietungen ver anlaßte. Ein exaktes Barrenturnen von Turnerinnen des Turnvereins für Neu- und Antonstadt, mit vielen schwierigen Freiübungen, wurde als Abschluß der Darbietungen mit sehr beifälliger Aufmerksamkeit ent- gegengeuommen. Im Mittelpunkt des Abends stand eine zündende An sprache des 1. Vorsitzenden Schriftstellers C. Gurahsch. Was die Neustadt in dieser Festwoche mit vielen freiwilligen und selbstlosen Helfern geboten habe, sei ganz aus der eigenen Kraft des Stadtteils herausgewachsen. Ihnen allen, die nur um der Sache willen mitgewtrkt hätten, gebühre Dank. Besonders auch den Geschäftsleuten, die durch den Schaufenstcrschmuck nach außen dem Fest die Note gegeben hätten. Es gelte auch weiterhin das Neustäbter Geschäfts leben zu stärken. Der Verband zur Förderung der Neustadt werde weiterarbeiten in der Ueberzeugung, baß sich nur das durchsetzt, woran man auch in schweren Zetten unentwegt jesthalte. Der wettere Teil des Abends mar dem Tanz und musi kalischen Genüssen, die das Kaufmann-Orchester dar bot, gewidmet. Eine reiche Verlosung mit vielen Neustädter Gaben sorgte auch nach dieser Hinsicht für manche freudige Ueberraschung. Seitliches un- Sächsisches Santa« »es StaMIm SraumbaMS Am Sonnabend und Sonntag fand in Freiberg der Gautag des Stahlhelm-Frauenbundes im Landesverband Sachsen des Stahlhelm, Gau Ostsachsen und Erzgebirge, statt. Am Sonnabendnachmittag gab es zunächst «ine Ftthrerbesprechung. Der Abend war einem kamerad schaftlichen Zusammensein der Freiberger Stahlhelmer mit den auswärtigen Gästen gewidmet. Während der Bcranstal- tung konnte die Gauftthrcrin, Frau v. Beulwitz (Dres den), eine stattliche Anzahl junger Mädchen und Frauen in den Stahlhelmbund verpflichten. Sie ermahnte, die Ziele des Stahlhelm-Frauenbundes: Reinheit, Wahrhaftigkeit, Frauenwttrdc und Einsatz für die heiligen Farben Schwarz- Weiß-Rot tn Ehren zu halten. Im Laufe des Abends bot Bibliothekar Schellhas -Dresden) einen beifällig auf genommenen Vortrag über „7 6 0 Jahre Berghaupt- stadt Freiberg". Der Abend war umrahmt von gesang- ltchen und musikalischen Darbietungen der Freiberger Orts gruppe. Die Veranstaltungen am Sonntagvormittag wur- den eröffnet mit einer Gedenkfeier ans dem Freiberger Donathsriedhof. Am städtischen Ehrenmal hielt die Gauführerin Frau von Beulwitz einen eindrucksvollen Vortrag, in dem sie er mahnte, den gefallenen Kameraden im Weltkriege in Treue und Liebe zum Vaterlande nachzucifern. Dann sand im Freiberger Dom ein Gottesdienst statt, in dem Ober- ktrchenrat Lehmann predigte. Den Höhepunkt der Ta gung bildete bie Veranstaltung am Sonntagnachmittag. Im sestlich geschmückten großen Tivolisaal sprach der deutsch nationale preußische LandtagSabgcorbncte Dr. Stabiler -Berlin) über Ziele und Aufgaben der vaterländischen Be wegung, insbesondere die Pflichten und Aufgaben der deutsch und national gesinnten Frau und Mutter. Zu der Ver- anstaltung war der Lanbesfiihrer des Stahlhelms, Oberst a. D. Brückner lDreSden), an der Spitze zahlreicher Stahl- hclmslthrer erschienen. Dr. Stabiler beschäftigte sich haupt sächlich mit den nationalpolitischen Zielen der Gegenwart. Ausgehend von dem Zusammenbruch des Reiches im No vember 1018 führte er hin zu den gegenwärtigen politischen Ereignissen. Er erklärte, daß daS Alter Tradition sei, bi« Jugend kricgsgcboren. Durch die überlegene geistige und sittliche Kraft der Frau könne dieser Gegensatz überbrückt werden. Die Mutter habe nicht zu spalten und Partei zu sein, auch wenn sie wähle. In den kommenden Monaten beständen für Deutschland schwere Gefahren. Trotz aller UntcrbrttckungSmaßnahmen würden Stahlhelm und SA. wieder frei werben. Die historische Stunde der nationalen Bewegung sei da. Sie habe nun den Tatbeweis zu erbrin gen, daß sic keine Kaste sei, sondern daß sie bas ganze Volk umfasse, habe zu zeigen, baß nicht die Reaktion, sondern die zukunstgestaltenden Kräfte der Nationen angetreten seien. Die Rede klang aus mit dem Gesang des Deutschlandliedes. — WohltStizkeitSlolterte de» Kranenvereins der Martin-Luther- Gemelnbe. Da immer »och eine Anzahl Gewinne nicht abgeholt worden ist, soll am Mittwochnach mittag von 18 bis 17 Uhr letztmalig Gelegenheit gegeben werben, im Pfarrhaus, Zimmer S, bie Gewinne zu entnehmen. BIS zu diesem Tage nicht abgeholt« Gewinn« verfallen zugunsten -e» strauenveretnS. I-llr jsOv Sssiettlssorm ckss passsncls LsstslI vrlUsn-IKosMg »I gestalt. Fast gar zu sehr als jugendliche Schönheit erschien Slntämncstra, die mehr wie Iphigenies ältere Schwester al» wie ihre Mutter wirkte. Gesungen hat Marta Fuchs trotzdem beinahe noch schöner als sie aussah. Nicht nur die Rachearie, auch die klagende H-Moll-Arte zu Füßen de» Achill wurde ein ganz besonderer Höhepunkt der Aus führung. Silberhell ließ Erna Berger aus lichter Höhe die von Wagner nachkomponierten Worte der Göttin Artemis erklingen, kraftvoll im Ton eines griechischen Kurvenals hielt Horst Falke die Nezltative des treuen ArkaS, und dem HochzcltSquartett lieh Schmalnauer die grun dierende Baßstimme. Der Ehor ließ sich durch seine teilweise schwierigen tur nerische» Gruppenübungen die gesangliche Einstellung nicht trüben. Ernst Hintze hatte ihn ossenbar gut geschult; es gewann alles Klang und Kultur. Für -aS Darstellerische war auch die Mitwirkung der Ballettsoltsten Susann« DomboiS-Thtel, Hilde Schrieben, Gino Nep- pach und Peter Pawliuin von Wert und Bedeutung. Ein aus den besten Kreisen -er Opernstammgäste be stehendes Publikum füllte das Festspielhaus bis aus den letzten Platz. AIS nach dem pausenlos -urchgesptelten ersten und zweiten Akt der Vorhang sich schloß, herrschte erst einige Augenblicke jenes tiefe Schweigen, -aS tm Theater besser als alles andere ivahreS Ergrtsfensein bekundet. Dann erst setzte lauter Beifall ein, der sich am Schluß -er Oper stürmisch steigerte. Der Abend bedeutete also auch äußerlich einen Erfolg. Künstlerisch war er ein solcher tn sicher nicht geringerem Maße. Dr. EugenSchmih. Mimrat Pros. sr. Artlme Schlssimmm s In Düsseldorf, wo er seit seiner vor 2« Jahren von Dresden dorthin erfolgten Ueberstedluna lebte und wirkte, verstarb tu der Nacht zum Sonntag nach schwerem Leiden tm K. Lebensjahr der weltbekannte Sozialhygieniker Geh. Medizinalrat Professor Dr. med., Dr. med. vet. h. c., Dr. jur. h. c. Arthur Schlußmann. Als Sohn einer bedeutenden Breslauer KausmannSsamilte 1867 geboren, kam er schon als Kind nach Dresden, wo er bi» zu seinem M. Jahre verblieb. Nach dem Studium der Medizin ließ sich Schloßmann 18V3 als K tn berarzt tn Dresden nieder und -tng sofort daran, seine Pläne in die Tat umzusehen. Al» Erster eröffnet« er 1804 zu Dresden eine Poliklinik für «Inder. 18N7 schuf er im Verein mit Karl August Ltnan « r, dem er in Freundschaft bi» zu LingnerS Tode enaverbunben war, das erste „Säuglingsheim". Dieses Werk ist die erste Großtat SchloßmannS, die ihn in aller Welt bekannt machte. 1S64 gründete er in Dresden ein erweiterte» moderne» Säuglingsheim al» Musteranstalt, zu der bald au» »llen Gegenden Deutschland», ja Europa», die Kinderärzte Wllsatzrtetea, 1906 folgt« Schlußmann etnem Rufe nach Düsseldorf an die „Akademie für praktische Medizin". Was Schloßmann in Dresden geschaffen hatte, daö strebte er nunmehr für den Bezirk Düsseldorf in großzügiger und mustergültiger Weise an. Sein „Verein für SäugltngSsürsorge und Wohlfahrts pflege im Regierungsbezirk Düsseldorf" wurde, zusammen mit der Kinderklinik in Düsseldorf, «in Zentrum der modernen SäuglingSfürsorge überhaupt. In die weiter« Tätigkeit SchloßmannS fällt «. a. die 1917 gegründete „Nt«berrheintsche Frauen-Akademie". Der Krieg sah Schloß mann tn verantwortlicher Stellung als Organisator und Leiter großer Feld-Lazarette. In den NachkriegSjahren widmete sich Schloßmann eifrig der Politik und fand al» Abgeordneter tn der Preußischen LanbeSversammlung selbst bet seinen politischen Gegnern für seine Vorschläge zur Ge- sunbung Deutschland» etn offene» Ohr. Seinem Anstoß ist da» preußische Gesetz betreffend bie öffentliche Krüppelfür- sorge vom 6. Mat 1926 zu danken. ES war dies eine sozial« Tat ersten Range». Lang« jedoch blieb Schloßmann der Politik nicht treu; große Aufgaben tn Hülle und Füll« wartete« auf ihn. Schloßmann» Bemühungen gelang «S, in Düsseldorf die „Medizinische Akademie* erstehen zu lassen. Stex-eLkrte^ta LebMlent Triumphe, Die Krönung von SchloßmannS Streben und Wollen war jedoch die „G e s o l e t D tt f f e l d o r f 19 2 6", bie „Große Ausstellung für Gesundheitspflege, soziale Fürsorge und Leibesübungen". Er war eS, der Prof. Dr. Kreis für die Dauerbauten der Gcsolet gewann. Unterstützt durch da» Deutsche Hygiene-Museum in Dresden, da» den Hauptteil der Gruppe „Gesundheitspflege" gestellt hat, hat Schloßmann in der Gcsolet ein Werk geschaffen, das für alle Zeiten mit seinem Namen In der Kulturgeschichte des deutsche» Volkes verknüpft bleiben wird. Aus der Gcsolet aber entstand auf Anregung von Exz. Dr. Oskar v. Miller, dem Schöpfer des Deutschen Museums in München, da» „Reichsmuseum für GesellschastS. und WirtschastSkunde in Düsseldorf", an dessen Spitze sich Schloßmann stellte, aus dem Gedanken heraus, auch durch dieses Museum — zusammen mit dem Deutschen Museum in München und -em Deutschen Hygiene-Museum in Dresden — dem Ziel seines Lebens, der Gesundung des deutschen Volkes, nähcrzukommen. Auch bei der Gestaltung der Dresdner Hygiene-Aus stellungen und dem Aufbau des Hygiene-Museums war Schloßmann in hervorragender Weise beteiligt. Arthur Schloßmann war ein Wohltäter der Menschheit, ein Führer auf dem Wege zur Gesundung de» deutschen Volkes. Wissenschaft und Menschenliebe waren die Trieb federn seines Handelns. SründimMIer -er rechnWen Sechschule Zum vierten Male seit der Jahrhundertfeier beging di» Technische Hochschule ihre Gründungsfeier am 4. Juni Der FestaktuS in der Aula am Sonnabendnach- mittag trug das volle Gepräge akademischer Feierlichkeit. Die Chargierten der studenttschen Verbindungen zogen in vollem Wichs mit ihren Fahnen in den Saal und umgaben ihn ringsum mit etnem bunten Spalter jugendlicher Ge stalten. In würdevollen Talaren zog der akademische Senat ein, mährend bie zahlreichen Ehrengäste im ernsten Frack und die meisten von ihnen tm Schmucke glänzender Orden erschienen. Bon Damen, Studenten und Gästen wax die Aula dicht gefüllt. Zu Beginn der Feier spielte da» Stu bentenorchester unter Kurt Schöne den 1. Sah eine» Orchestertrtos tn G-Dur von I. W. A. Stamitz. Dann be stieg der derzeitige Rektor, Pros. Dr. Reuther, da» Rednerpult und dankte, baß so viele erschienen seien, eine Weihestunbe des Besinnens und Gedenken» zu begehen. Er begrüßte im besonderen den Ministerpräsidenten, bi« Ver treter der Ministerien, de» Landtages, der Reichs- und Staatsbehörden, der Reichswehr, der Ktrchcnaemelnschaften, der Stabt Dresden, der wirtschaftlichen und industrielle« Körperschaften, ferner die Rektoren der höheren Schulen, die Ehrendoktoren und Ehrensenatoren der Technischen Hoch schule, alle ihre Gönner un- Freunde, bie Kollegen und di» Krrtnter der SMenleMaft, Er gedachte Lu KM»